ImPuls - 06 / 2012 - Freie Christengemeinde - Pfingstgemeinde in ...

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8 AMPuls international erfolgreich, in Bayern verwurzelt Sie jongliert mit Zahlen, berechnet Modelle und leitet Projekte. Ihr Job ist die Erforschung der Nanoimprintlithographie – 99,9 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher verstehen darunter nur „Bahnhof“. Iris Bergmair ist Physikerin und als Frau in ihrem Umfeld eine Ausnahmeerscheinung. Ihr Metier beschreibt sie, mit einem Au- ImPuls | Magazin der Freien Christengemeinde | Juni 2012 Die Physikerin Iris Bergmair schafft den Spagat zwischen Wissenschaft und Schweinsbraten genzwinkern, folgendermaßen: „Wie Gutenberg die Bibel druckte, drucken wir Nanostrukturen, also spezielle Oberflächen, die dann etwa bei der Glasverarbeitung, in der Optik oder bei LED zur Anwendung kommen.“ Trotz etlicher beruflicher Reisen quer durch die Kontinente und einem festen Wohnsitz in Oberösterreich, zieht es die 29-Jährige immer wieder zurück in ihre Heimat nach Bad Reichenhall in Bayern. Hier lebt ihre Familie, hier pflegt sie Freundschaften, hier genießt sie Landschaft und Natur und bringt sich in der ortsansässigen Freien Christengemeinde Pfingstgemeinde ein – beim Lobpreis am Klavier genauso wie in der Kinderstunde. Nach dem Studium der Technischen Physik an der Johannes-Kepler-Universität in Linz, arbeitete Iris Bergmair im Zuge ihrer Dissertation bereits für ihren jetzigen Arbeitgeber, eine Forschungsfirma in Steyr, OÖ. Dass sie als eine von wenigen Frauen in dieser Männerdomäne Fuß fassen konnte, hat Vor- und Nachteile: „Einerseits werde ich in meiner Tätigkeit als
ImPuls | Magazin der Freien Christengemeinde | Juni 2012 Forscherin sehr gefördert, und ich kann auch soziale Kompetenzen einbringen. Andererseits muss ich mich als Frau hin und wieder besonders stark beweisen.“ Abgesehen von Forschung und Projektleitung betreut die Physikerin auch Diplomanden und Doktoranden. Das macht ihr viel Spaß. Und sie vertritt ihr Unternehmen auf Kongressen in der ganzen Welt. Die nächste Destination klingt vielversprechend: Hawaii. „Dort knüpfen wir geschäftliche Kontakte und präsentieren unsere Arbeit“. Als Frau kann man sich über einen speziellen Bonus freuen, erklärt Bergmair lachend: „Ich habe bei diesen Kongressen das Damen-WC immer ganz für mich alleine. Die Schlange, bei der man sich anstellen muss, gibt es nur vor dem Herren-WC.“ Und ganz nebenbei entstehen bei diesen Veranstaltungen Freundschaften mit Chemikern und Physikern rund um den Globus. Ihre berufliche Zukunft will sie noch offen lassen: „Derzeit bin ich mit meiner Mischung aus Forschung und Projektleitung sehr zufrieden.“ Aufgewachsen ist Iris Bergmair als Drittes von vier Geschwistern in einer christlichen Familie. „Als Kind musste ich immer die Hosen meiner älteren Brüder anziehen“, erinnert sie sich schmunzelnd. Trotz ihres gefestigten Glaubens an Jesus Christus steht die Wissenschaftlerin bei Diskussionen mit ihren Kolleginnen und Kollegen oft vor Herausforderungen: „Physiker sind meist neugierige Menschen, aber eben sehr rational.“ Da sei es schon schwierig mit Themen wie etwa der Schöpfungsgeschichte zu überzeugen. „Akzeptanz für meinen Glauben und meine Einstellungen gibt es aber allemal.“ Eigene Zweifel an Gott und seiner Existenz seien für sie eine Seltenheit: „Im Gegenteil. Ich sehe mich um und freue mich, wie wunderbar Gott zum Beispiel die Natur gemacht hat.“ In ihrer Freizeit ist Iris Bergmair oft sportlich unterwegs. Sie klettert auf hohe Wände oder schwimmt ihre Längen. Und dann gibt es da noch kulinarische Ambitionen: Freunde werden gerne in der gemütlichen Wohnung in Linz bekocht, „vom indischen Curry bis hin zum deftigen Schweinsbraten ist alles drin.“ Claudia Stelzel-Pröll Portrait 9
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