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Elektrotechnik und Informatik<br />
Sicher im autonomen<br />
Straßenverkehr<br />
Dass autonomes Fahren in absehbarer Zukunft Standard wird,<br />
darin besteht heute kein Zweifel mehr. Wie aber ist<br />
gewährleistet, dass in der Übergangszeit, in der autonome<br />
und personengesteuerte Fahrzeuge gleichzeitig auf der Straße<br />
unterwegs sind, alle Verkehrsteilnehmer geschützt sind? Diese<br />
Frage bewegt Prof. Dr. Andreas Riener, Professor für Human<br />
Machine Interface and Virtual Reality an der THI. Er beobachtet<br />
dabei das autonome Fahrzeug sowohl aus der Innen- als auch<br />
Außenperspektive.<br />
Welche Herausforderungen bei der<br />
Entwicklung von autonomen Fahrzeugen<br />
beschäftigen Sie?<br />
Mir ist es wichtig, dass auch selbstfahrende<br />
Autos die individuellen Eigenschaften und<br />
Vorlieben ihrer Fahrer kennen und berücksichtigen.<br />
Ein autonomes Fahrzeug muss<br />
sich also, um sich in der Breite durchzusetzen,<br />
individuell auf den Menschen einstellen<br />
können, der es fährt. Es muss zum Beispiel<br />
wissen, welches Fahrverhalten (agressiv<br />
vs. konservativ, geringer oder höherer Abstand<br />
zum Vordermann usw.) der Fahrer, abhängig<br />
von seinem aktuellen Zustand, akzeptiert.<br />
Darüber hinaus fordert die rechtliche<br />
Situation derzeit, dass der Fahrer jederzeit<br />
die Möglichkeit haben muss, die Kontrolle<br />
zu übernehmen. Das vermittelt dem Fahrer<br />
zwar die Sicherheit, jederzeit selbst Entscheidungen<br />
treffen zu können, stellt aber<br />
andererseits sehr große Herausforderungen<br />
für die Bewegungsalgorithmen der Fahrzeuge<br />
dar, da menschliches Verhalten nicht<br />
immer vorhersagbar ist.<br />
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