16 MUSIK KONZERTE OUTDOOR Reggae Jam Gemeinschaft in Musik “No. 1 Festival“. Dieses Prädikat darf sich das Reggae Jam zurecht ganz ungeniert aufs Plakat für seine 22. Auflage pappen: Zum achten Mal in Folge führt das Festival unangefochten die Umfragecharts des Szene-Magazins Riddim an. <strong>Juli</strong>an Marley Die Gründe für die Beliebtheit des Festivals - die wunderschöne Lokalität des alten Klostergartens, die Gastfreundschaft der Gemeinde, das sensible und stets herzblutige Engagement der Big Youth Veranstalter, die die Farben des Reggae unermüdlich hochhalten - sind vielfältig. Sie kulminieren gemeinsam in einer Atmosphäre, für die die Bezeichnung „familiär“ geradezu untertrieben ist. Traditionell schlägt sich dieser auch generationenübergreifende, harmonische Zusammenhalt im Programm nieder. Chronixx, zweifellos einer der hellsten Sterne des Reggae derzeit, ist mit 23 gerade mal ein Jahr älter als das Reggae Jam. Andererseits ist in Bersenbrück an der richtigen Adresse, wer große Altvordere des Genres - dieses Mal u.a. Big Youth, die legendäre Vokalgruppe The Tennors, Freddie McGregor oder auch The Congos - erleben will. <strong>Juli</strong>an Marley und Alborosie, Queen Ifrica, Turbulence, die junge Australierin Nattalie Rize, Jungle-Meister General Levy, Inner Circle, Tippa Irie und Lovers-Rocker Leroy Gibbons zeigen alle Facetten der jamaikanischen Klangkunst, quer durch die Zeiten und Styles. Sebastian Sturm, Jahcoustix und Reggae-Jam-Maskottchen Ganjaman dürfen auch nicht fehlen. Dazu gibt es noch das 25-jährige Jubiläum von Silly Walks zu feiern, mit Unterstützung von Patrice und Assassin. Wolfgang A. Müller >> 29.-31.07. Bersenbrück - Klosterpark, fr 19 Uhr, sa 14 Uhr, so 11 Uhr >> www.reggaejam.de Krach am Bach Freude an der Freigiebigkeit Festivals gehören gemeinhin nicht zu den Einrichtungen in der Musikwelt, die dafür bekannt sind, dass ihre Erlöse hauptsächlich an Institutionen aus der Umgebung gespendet werden. Das ist bei Krach am Bach anders. Hier wird das Geld weitergegeben, es ist eine Benefiz-Veranstaltung. In Beelen erwarten die Macher am ersten Wochenende im August 2.500 Besucher pro Tag und ein paar richtig gute Bands. Stilistisch konzentriert man sich bei dem Programm in diesem Jahr auf das Genre des Classic Rock und seine benachbarten Ausläufer. Das gilt besonders für die Band Colour Haze aus München, die schon seit 1994 existiert und ihren Sound um die Eckpunkte des Psychedelic-Rock, Stoner- Rock und je nach momentanem Interesse auch um Krautrock, Jazz und Weltmusik windet. Ihr bisher letztes von insgesamt elf Studioalben heißt „To The Highest Gods We Know“ und enthält Stücke, die in der Mehrzahl zwischen acht und zwölf Minuten lang sind. Unbedingt erwähnen muss man auch die Schweden von Greenleaf. Auch sie gibt es schon seit siebzehn Jahren, ohne dass man sagen kann, dass ihr Line-up besonders konstant ist. Aber ihr Sound ist immer frisch geblieben. Gerne hört man bis heute das Album „Agents Of Ahriman“ und den um Blues-Elemente gewickelten Stoner-Rock, in dem auch ein Hang zur Eingängigkeit zu erkennen ist. Hörenswert sind darüber die Luxemburger von Mutiny On The Bounty mit ihren Math-Rock-Elementen und Mars Red Sky aus dem französischen Bordeaux, eine Kultband aus dem Bereich der Heavy-Psychede- lia. Und Dresden? Ist die sächsische Hauptstadt auch beteiligt? Absolut ist sie das. Die Band Wucan nimmt in diesem Jahr teil und wird Freunde von Blues Pills, Kadavar und Graveyard gut unterhalten. Außerdem dabei: Electric Moon, The Vintage Caravan, Simeon Soul Charger, Powder For Pigeons, The Grand Astoria u.v.a. Thomas Weiland >> 05./06.08. Beelen - am Plattenladen, fr 17.30 Uhr, sa 13.15 Uhr >> www.krachambach.de Wucan Juicy Beats Der Nonstop-Partymarathon Nach der wetterbedingten Teilabsage des Juicy Beats im vergangenem Jahr scheint der Nachholbedarf an musikalischer Vitaminzufuhr bei Fans riesig zu sein. Noch größer als sonst ist der Run auf Tickets, was, zugegebenermaßen, wohl auch am attraktiven Line-up des zweitägigen Dortmunder Festivals liegt. Deichkind Das Prädikat hochkarätig verdient bereits der erste Festivaltag mit einem exquisiten Live- und DJ-Programm auf drei Bühnen und mehreren Dancefloors. Headliner des Abends sind Deichkind, die für ihre durchgeknallten Shows mit kollektiver Bierdusche und sonstigem Pipapo hinlänglich berühmt sind. Weitere Gäste auf der Hauptbühne sind die Ruhrpott-Rapper 257ers, die House-Pioniere Tube & Berger und I Am Jerry. Zu den Topacts auf der Electronic Bühne zählen die Kolumbianer Systema Solar, Drunken Masters, die Techno-Blaskapelle Meute und DJ Ante Perry. Im Zeichen der Vielfalt steht auch der zweite Juicy-Beats-Tag. Den Soundtrack zum korybantischen Feiern liefern auf der Festwiese der Berliner Star-DJ Fritz Kalkbrenner, das Rap-Duo Genetikk, die Indie-Pop-Hoffnungsträger AnnenMayKan- tereit und die Ska-Punk-Rap-Formation Irie Révoltés. Auf der zweiten Hauptbühne heizen Drangsal, Chefket, Antilopen Gang und Feine Sahne Fischfilet die Stimmung an, die mit einem schmatzenden „Bussi!“ der Wiener Wanda zum Höhepunkt kommt. Außerdem zu hören und zu sehen: Dan Magan, Me And My Drummer, Großstadtgeflüster und Newcomerbands aus ganz Europa. Komplettiert durch ein erstklassiges Floor-Line-up, bietet das Juicy Beats also beste Voraussetzungen für einen Nonstop-Partymarathon. Alexandra Mai >> 29./30.07. DO - Westfalenpark, fr 14 Uhr, sa 12 Uhr >> www.juicybeats.net Wanda
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