b+Magazin bahner+blank steuerberatung Ausgabe 04/Juli 2016

steuer+recht
Juli l 2016
finanzamt online
elektronischer Datenaustausch
Im Jahr 1996 wurde vom Finanzministerium eine Arbeitsgruppe eingesetzt,
um die Möglichkeiten des elektronischen Datenaustausches mit den Steuerbürgern
zu untersuchen. Knapp 20 Jahre später sind die technischen Entwicklungen
abgeschlossen, um alle Steuererklärungen und Steuerbescheide auf
elektronischem Wege zu übermitteln. Das „elektronische Finanzamt“ ist ein weiterer
Baustein auf dem Wege zum gläsernen Bürger. Wie bei jedem technischen
Fortschritt, liegen auch hier Segen und Fluch dicht beieinander.
Die wichtigsten elektronischen Instrumente der Finanzverwaltung haben wir
nachfolgend für Sie zusammengestellt.
Das Online-Steuerkonto
steuer+recht
Die Finanzämter werden von einer Vielzahl an telefonischen
und schriftlichen Rückfragen entlastet. Die
Steuerpflichtigen und deren Berater sind an keine
Öffnungs- oder Arbeitszeiten der Behörde gebunden.
Die elektronische Abfrage ist rund um die Uhr an 365
Tage im Jahr möglich.
Wer hat Zugriff:
Jedem Steuerpflichtigen wird die Möglichkeit eingeräumt
sein ELSTER-Steuerkonto abzufragen.
Angehörige der steuerberatenden Berufe wird die
Möglichkeit eröffnet, über das Internet Einsicht in
das eigene Speicherkonto, bzw. in das Speicherkonto
seines Mandanten zu nehmen. Dazu ist die Zustimmung
(Vollmacht) der Steuerpflichtigen erforderlich.
Die Abfragemöglichkeiten umfassen folgende Informationen:
• Offene Beträge
• Geleistete Zahlungen
• Sollstellungen
Im Bestreben, den Datenschutz für jeden einzelnen
Steuerbürger zu optimieren, sind einige Sicherheitsstufen
eingebaut worden. Erfahrungsgemäß entstehen
Verunsicherung und Ärger genau an diesen
Schutzmechanismen.
Erledigt der Bürger seine Steuersachen selbst, bekommt
er per Email einen Sicherheitscode übermittelt,
der ihm einen gesicherten Zugang zu seinem
Steuerkonto verschafft.
Die Steuerberater haben allermeist eine zertifizierte
Berufsträgerkarte. Diese berechtigt sie grundsätzlich,
für ihre Mandanten auf deren Steuerkonto
zuzugreifen. Zur Vermeidung von Missbrauchsfällen,
ist auf dem Antrag die Sicherheitsnummer des Berufsträgers
zu vermerken. Das Finanzamt überprüft
diese Angaben und schaltet dann den Zugang frei.
Kommt es bei der Überprüfung zu Unstimmigkeiten,
sendet die Finanzverwaltung zur Absicherung ein vorgefertigtes
Schreiben zu Prüfung. Erst wenn diese
Ausfertigung vom Steuerbürger unterschrieben an
die Finanzverwaltung zurückgesandt wird, kann die
Vollmacht in Kraft treten. Insbesondere bei diesen
Fällen kommt es zu Rückfragen und Missverständnissen.
Ferner ist bei jeder Veränderung der persönlichen
Verhältnisse, (z.B. Umzug, Heirat, Scheidung, etc.)
des Steuerbürgers und bei jedem Wechsel der Steuernummer,
auch wenn dieser Vorgang z.B. aus einer
Veränderung der Zuständigkeit vom Finanzamt selbst
veranlasst wurde, eine neuer Online Zugang zu beantragen.
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