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<strong>Gemeinsam</strong><br />

1/2008<br />

Die Zeitschrift der GFO<br />

gfo<br />

Gemeinnützige<br />

Gesellschaft der<br />

Franziskanerinnen<br />

zu Olpe mbH<br />

Ausbildungsnetzwerk für Gesundheitsberufe<br />

Mit Dessert in die heiße Phase<br />

Franziskaner-Hof startet Höroffensive<br />

Marie hört nicht auf zu weinen<br />

Wenn der Kunde mit der Checkliste kommt


<strong>Gemeinsam</strong><br />

FOKUS<br />

GFO: Ausbildungsnetzwerk<br />

für Gesundheitsberufe<br />

Karl Borromäus Schule 4<br />

Bonn<br />

Schule für Krankenpflegehilfe 6<br />

am St. Johannes Krankenhaus<br />

Troisdorf-Sieglar<br />

Katholisches Bildungszentrum 7<br />

Haan<br />

Schulungszentrum für 8<br />

Pflegeberufe<br />

Dinslaken<br />

STANDPUNKT<br />

Neuausrichtung für die Zukunft 10<br />

Ein Kommentar von Ingo Morell<br />

PERSPEKTIVE<br />

Nachgefragt: 10<br />

Gemischte Gefühle<br />

Marienhospital Brühl kommt 12<br />

unter das Dach der GFO<br />

Mitarbeiterbefragung 13<br />

Mitarbeiter nutzen Befragung für<br />

individuelle Vorschläge<br />

2 <strong>Gemeinsam</strong><br />

Inhalt<br />

REPORTAGE<br />

EINBLICKE<br />

Wenn Kinder i d zu viel i l hhusten<br />

16<br />

Bei Dr. Lange im St.-Marien-Hospital<br />

Modellprojekt in der Pflegedirektion 17<br />

Marie hört nicht auf zu weinen 18<br />

St.-Franziskus-Gymnasium 19<br />

bietet Förderprogramm<br />

Höroffensive im Franziskaner-Hof 20<br />

Senioren sollen mehr verstehen<br />

Mit Praxisanleitung 22<br />

fällt das Lernen leichter<br />

Ehrenamtliche Arbeit 23<br />

in der Lebens- und Sterbebegleitung<br />

Richtungsweisende Entscheidung: 24<br />

Cura legt Krankenhaus-Standorte<br />

zusammen<br />

Die Zeitschrift der GFO<br />

Mit Dessert in die heiße Phase 14<br />

Sabine Rudolph wirtschaftet<br />

für junge Mütter & Co<br />

Coach the Coach 26<br />

Ausbildung für Praxisanleiter<br />

im Krankenhaus<br />

Von der Playstation ins Tonstudio 27<br />

Bewohnerinnen des Josefshaus gehen<br />

ihren Weg<br />

EDV<br />

Die EDV informiert: 28<br />

Die goldenen Regeln für die Wahl<br />

eines guten Passwortes<br />

QM<br />

Wenn der Kunde mit der 29<br />

Checkliste kommt<br />

Erstes Lieferantenaudit der GFO<br />

FRANZISKANISCH<br />

Franziskanischer Fernkurs 30<br />

nähert sich Assisi<br />

Auf den Spuren von Franziskus 30<br />

und Maria Theresia Bonzel<br />

Polizei holt Essen im Mutterhaus 31


AUGENBLICK<br />

Die vollkommene Freude 32<br />

- im Regen stehen gelassen<br />

MENSCHEN<br />

Besuch bei alten Schwestern 33<br />

Seminar für Wissener 33<br />

Abteilungsleitungen<br />

Die gute Seele des Gymnasiums 34<br />

ist tot<br />

Patiantenfürsprecherin 34<br />

des St. Antonius-Krankenhaus<br />

verabschiedet<br />

Einladung zum Palliativ- und 35<br />

Hospizsymposium<br />

RUBRIKEN<br />

Editorial 3<br />

Impressum 35<br />

Organigramm der GFO 11<br />

Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />

sehr geehrte Freunde der GFO!<br />

Wir haben Zuwachs bekommen! Die mit dem Thema schwanger gingen,<br />

taten dies wohl länger als neun Monate. Dafür ist das Ergebnis aber auch<br />

ausgewachsen: Es hat 210 Betten, 350 Mitarbeiter/innen und heißt<br />

Marienhospital Brühl. Das neue Krankenhaus der GFO liegt linksrheinisch<br />

wie auch das St.-Marien-Hospital in Bonn und das Krankenhaus Zur Heiligen<br />

Familien in Bornheim-Merten.<br />

Das Marienhospital Brühl wurde 1866 gegründet und war in Trägerschaft<br />

der Kirchengemeinde St. Margareta sowie des Erzbistums Köln. Diese entschlossen<br />

sich Ende Februar zum Trägerwechsel. Hintergrund ist der zunehmende<br />

Kostendruck im Gesundheitswesen, dem nur durch Verbundlösungen<br />

begegnet werden kann.<br />

Alle neuen Leserinnen und Leser unserer Zeitschrift <strong>Gemeinsam</strong> aus dem<br />

Marienhospital seien hier besonders herzlich begrüßt.<br />

Im Fokus dieser Ausgabe steht das neue Lernen in der Pflege. Waren die<br />

Krankenpflegeschulen früher ein Appendix der Kliniken, sind sie heute<br />

eigenständig aufgestellt und regional intensiv vernetzt. Beispiele für das<br />

Konzept des „Lernen lernen“, die unter dem Dach der GFO sind, stellen wir<br />

hier vor. Besonders richtungsweisend: das „blended learning“, eine Mischform<br />

von konventionellem Unterrichtsbesuch und häuslicher Arbeit am PC.<br />

Natürlich finden Sie noch weitere interessante und aktuelle Themen in diesem<br />

Heft: Laborausgliederung, Krankenhausumbau, Tariferhöhung, Praxisanleitung,<br />

Ehrenamt, Hörcheck, QM und richtige Passwortwahl.<br />

Außerdem wird es wieder franziskanisch, nicht nur in der Rubik AUGEN-<br />

BLICK.<br />

Besonders ans Herz lege ich Ihnen unsere Reportage aus dem Mutter-Kind-<br />

Haus Aline in Olpe. Einen Vormittag lang durfte ich die Wirtschafterin,<br />

Sabine Rudolph, begleiten.<br />

Zum Schluss noch ein Wort in eigener Sache. Nach 12 Jahre werde ich Ende<br />

April die GFO verlassen. Viele Begegnungen mit Ihnen als Kolleginnen und<br />

Kollegen werden mir unvergessen bleiben. Für die langjährige Zusammenarbeit<br />

und die Unterstützung, für die gebotenen Chancen und Einblicke, für<br />

ein offenes Wort und ein Augenzwinkern danke ich allen ganz herzlich!<br />

Ihnen eine anregende Lektüre und weitere informative Ausgaben.<br />

Ihr<br />

Christoph Leiden<br />

EDITORIAL<br />

<strong>Gemeinsam</strong><br />

3


FOKUS<br />

GFO: Ausbildungsnetzwerk<br />

Kontakt & Info<br />

Karl Borromäus Schule<br />

für Gesundheitsberufe gGmbH<br />

Wittelsbacher Ring 9<br />

53115 Bonn<br />

Telefon 0228 / 688 968-10<br />

Schulleiter Jürgen Zapp<br />

info@karl-borromaeus-schule<br />

www.marien-hospital-bonn.de<br />

Die Pflege in Deutschland hat sich verändert. Lange Zeit galten<br />

Krankenschwestern als Assistenzpersonal der Ärzte. Dies änderte sich mit neuen<br />

Konzeptionen und Modellen nach 1950. In den 80er Jahren war dann auch die Zeit<br />

angebrochen für eine Akademisierung der Pflegeberufe, wie sie in angelsächsischen<br />

Ländern bereits seit Jahrzehnten existierte.<br />

Das neue Selbstverständnis hat auch Niederschlag in der schulischen Ausbildung<br />

gefunden. Ein Krankenhaus hat nicht mehr seine Schule für seinen Nachwuchs,<br />

sondern Ausbildung geschieht im Netzwerk. Sie bietet Raum zum Erlernen von<br />

konkreten Techniken, aber auch von Theorien und Hintergründen. Sie qualifiziert<br />

nicht nur für das Krankenhaus, sondern für diverse Bereiche, in denen Pflege<br />

gefragt ist: ambulant, stationär, regional, international. Für die Pflege im Alltag<br />

oder die Vermittlung von Pflegewissen an einer Hochschule.<br />

Vier Beispiele zeigen alte und neue Wege auf in der Pflegeausbildung. Sie geben einen<br />

Einblick in die heutigen Möglichkeiten in Bonn, Haan, Troisdorf und Dinslaken.<br />

Karl<br />

Borromäus<br />

Schule<br />

Bonn<br />

„Blended Learning“:<br />

mit EDV in die Gesundheitsberufe<br />

Als erste Bildungseinrichtung<br />

bietet die Karl Borromäus<br />

Schule (KBS) für Gesundheitsberufe<br />

gGmbH „Blended Learning“<br />

an. Dahinter steht ein<br />

neuartiges Konzept gemischter<br />

Lernformen bei der theoretischen<br />

Wissensvermittlung. Gab<br />

es bislang nur den Unterricht<br />

in der Schule, gibt es nunmehr auch ein<br />

ergänzendes Lernen am PC zuhause. Die<br />

Schülerinnen und Schüler erhalten individuelle<br />

Aufgaben, die in einem Lernportal<br />

für sie angelegt sind. Die Aufgaben umfassen<br />

Textarbeit, Übungen, Präsentationen,<br />

Tests, Fallbeispiele, aber auch persönliche<br />

Recherchen. Alle sind in einem vorgegebenen<br />

Zeitkorridor zu bearbeiten. Wird<br />

dieser nicht eingehalten, ist kein späterer<br />

Zugriff auf die Aufgaben mehr möglich.<br />

„Die Struktur des Lernens wird sich mit „Blended<br />

Learning“ verändern“, erläutert Irmgard<br />

Oestreich, stellvertretende Schulleitung der<br />

KBS. „So müssen die Schülerinnen und Schüler<br />

eventuell vormittags bestimmte Aufgaben<br />

zuhause am PC lösen und nachmittags eine<br />

Veranstaltung dazu in der Schule besuchen.<br />

Denn die Einheiten bauen aufeinander auf.“<br />

Das Lernen wird durch die Vermischung anspruchsvoller,<br />

selbstständiger und zeitgemäßer,<br />

sind sich alle Experten sicher. Denn<br />

vermittelt wird nicht nur Inhalt, sondern die<br />

Methodik des Lernens. Und die wird immer<br />

wichtiger in einer Wissensgesellschaft, in der<br />

lebenslanges Lernen gefragt ist.<br />

Das „Blended Learning“ funktioniert mit der<br />

Open Source Software ILIAS (Integriertes<br />

Lern-, Informations- und Arbeitskooperations-<br />

System). Dabei handelt es sich um eine freie<br />

Software, die von der Universität Köln zum<br />

Einsatz in der Aus- und Fortbildung entwi-<br />

okus - Fok<br />

4 <strong>Gemeinsam</strong> k


für Gesundheitsberufe<br />

ckelt wurde. In Zusammenarbeit mit Cornelia<br />

Josten vom Diözesan Caritasverband in<br />

Köln wurde die Ausgestaltung der Inhalte<br />

entsprechend der Rahmenbedingungen und<br />

Curricula der Schulen für Gesundheitsberufe<br />

erarbeitet. Derzeit läuft die 1. Staffel für die<br />

Schüler der Ausbildungsjahre 2007-2010.<br />

„Das neue Lernen wird von den Schülerinnen<br />

und Schülern gut angenommen“, bestätigt<br />

Christoph Weitensteiner, Lehrer an der KBS.<br />

„Es wird als zeitgemäßer Schritt in mehr<br />

Eigenständigkeit verstanden. Dabei werden<br />

gern auch ungewöhnliche Lernzeiten in<br />

den Abendstunden genutzt“, weiß Irmgard<br />

Oestreich, Dipl.-Berufspädagogin (FH), zu berichten.<br />

Sie hat als stellvertretende Leiterin<br />

den Einblick, wie viele Nutzer immer aktuell<br />

online sind.<br />

Die Mischung machts<br />

Die Ausbildung in der Pflege setzt auch auf<br />

Traditionelles. Nach wie vor nimmt der Praxisteil<br />

vor Ort in den Betrieben einen großen<br />

Raum ein. Hier erhalten die Schülerinnen<br />

und Schüler das Rüstzeug für den Umgang<br />

mit Patienten und Bewohnern. Doch auch<br />

hier ist die Bonner Karl Borromäus Schule<br />

in den letzten Jahren neue Wege gegangen.<br />

Denn das Angebot ist mit 170 Einsatzorten<br />

enorm vielfältig: Waren früher Auszubildende<br />

primär in einem Haus tätig, lernen sie jetzt<br />

obligatorisch verschiedene Kliniken, Seniorenheimen<br />

und ambulante Pflegestationen<br />

kennen. Darüber hinaus gibt es aber besondere<br />

Wahlangebote. So kann - je nach Ausbildungsschwerpunkt<br />

- auch das Kinderhospiz<br />

Balthasar in Olpe, z.B. für eine angehende<br />

Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin,<br />

für 6 Wochen ein Einsatzort sein. Weitere<br />

Einsatzmöglichkeiten gibt es in Beratungsstellen<br />

und bei den Krankenkassen.<br />

„Das ist für einige Kandidaten sehr interessant<br />

“, erklärt Irmgard Oestreich. „Vor allem<br />

für die, die sich auf Kinderkrankenpflege<br />

spezialisieren möchten.“ Bis 2004 war die<br />

Kinderkrankenpflege eine gesonderte Aus-<br />

bildung, parallel zur Krankenpflegeausbildung.<br />

Dies wurde unter europäischen Vorzeichen<br />

angeglichen. Heute durchlaufen beide<br />

Interessenten zwei Jahre lang dieselben<br />

Veranstaltungen. Eine Ausrichtung findet<br />

im 3. Ausbildungsjahr statt. „Es ist politisch<br />

gewollt, auch die Ausbildung in der Altenpflege<br />

in das System einzupassen“, erläutert<br />

Oestreich. Derzeit gibt es Altenpflegefachseminare,<br />

in denen der Lehrstoff vermittelt<br />

wird. In anderen europäischen Ländern hat<br />

sich dagegen schon ein gemeinsames Ausbildungskonzept<br />

in den ersten 24 Monaten<br />

mit einer anschließenden Spezialisierung<br />

durchgesetzt.<br />

Ein weiterer Ausbildungsberuf, der im KBS<br />

seinen Platz hat, ist der des Operationstechnischen<br />

Assistenten (OTA). Derzeit sind<br />

40 Schülerinnen und Schüler hier untergebracht.<br />

Waren früher im Krankenhaus-OP<br />

nur Krankenschwestern und -pfleger nach<br />

einer Weiterbildung im Einsatz, werden sie<br />

heute zunehmend von den OTA abgelöst. Die<br />

Operationstechnischen Assistenten durchlaufen<br />

eine dreijährige Ausbildung, in der<br />

sie ausschließlich auf den Einsatz im OP vorbereitet<br />

werden.<br />

„Wir starten<br />

eine Bildungsoffensive“<br />

Die Karl Borromäus Schule hat die Zukunft<br />

bereits im Blick. Sie wurde 2005 formal gegründet<br />

und ist ein Zusammenschluss von<br />

vier Trägern: St.-Marien-Hospital (Bonn),<br />

CURA, Malteser und Marienhospital (Brühl).<br />

Die Häuser haben ihre Schulen an den<br />

Einrichtungen zugunsten des neuen Gebäudes<br />

aufgegeben, welches im Mai 2006<br />

am Wittelsbachering bezogen wurde. Die<br />

Räumlichkeiten für die insgesamt ca. 300<br />

Schülerinnen und Schüler der Gesundheitsberufe<br />

sind beeindruckend: 10 Klassenräume,<br />

1 Hörsaal, 1 EDV-Raum, 1 Lehrküche,<br />

1 Bibliothek, 2 Demonstrationsräume und<br />

1 Lehrerzimmer.<br />

Bitte vormerken!!<br />

FOKUS<br />

Die Karl Borromäus Schule<br />

für Pflegeberufe lädt zum<br />

Tag der offenen Tür<br />

am Dienstag, 4. November<br />

ein.<br />

Herzlich willkommen!<br />

Die Wände der ehemaligen<br />

Lagerhalle sind mit bunten Bildern, Collagen<br />

und Arrangements geschmückt. Alle stammen<br />

von Schülerinnen und Schülern der KBS.<br />

Viele der Exponate wurden im Rahmen der<br />

ästhetischen Bildung erarbeitet. „Solche Fächer<br />

kannten wir früher noch nicht“, lacht<br />

Irmgard Oestreich, die einige Jahre die Krankenpflegeschule<br />

am St.-Marien-Hospital leitete.<br />

„Heute gehören sie zum Ausbildungskanon,<br />

weil sie als Teil der Persönlichkeitsentwicklung<br />

verstanden werden.“ Ein weiterer<br />

Fachbereich, der früher nur gestreift wurde,<br />

aber heute viel Raum erhält, ist die Ethik. Dazu<br />

gehören Informationen über Religionen<br />

und deren Rituale bei Geburt, Krankheit und<br />

Tod. Zudem die Kontaktaufnahme zu den<br />

Seelsorgern der Einrichtung, in denen die<br />

Schülerinnen und Schüler tätig sind. Dazu<br />

bieten die Seelsorger gesonderte Termine an,<br />

damit ein möglichst informelles Kennen lernen<br />

möglich ist.<br />

In Zukunft wird die Ausbildung in Gesundheitsberufen<br />

noch umfangreicher und anspruchsvoller.<br />

Gleichzeitig werden sich neue<br />

Möglichkeiten für die Absolventen eröffnen.<br />

So ist z.B. die Katholische Fachhochschule<br />

ein Kooperationspartner der KBS, damit<br />

schon bald zur Ausbildung ein Studienabschluss<br />

erreicht werden kann. „Wir starten<br />

eine Bildungsoffensive“ ist die Maxime der<br />

KBS. Der Studiengang mit dem Abschluss<br />

Bachelor im Fachbereich Gesundheitswesen<br />

bringt die Akademisierung der Pflegekräfte<br />

weiter nach vorn. „Damit verändert sich<br />

langfristig nicht nur ein Berufsbild, sondern<br />

auch das Selbstverständnis“, ist sich die Bonner<br />

Schulleitung sicher.<br />

us - Fokus<br />

<strong>Gemeinsam</strong><br />

5


FOKUS<br />

Es ist geschafft!<br />

Gruppenbild der Absolventen mit<br />

Leiterin Monika Erwert (re.).<br />

Schule für<br />

Krankenpflegehilfe<br />

am St. Johannes<br />

Krankenhaus<br />

Troisdorf-Sieglar<br />

Kontakt & Info<br />

Schule für Krankenpfl egehilfe am<br />

St. Johannes Krankenhaus<br />

Wilhelm-Busch-Str. 9<br />

53844 Troisdorf-Sieglar<br />

Monika Erwert 02241 / 488-346<br />

erwert@johannes-krankenhaus.com<br />

www.johannes-krankenhaus.com<br />

info@johannes-krankenhaus.com<br />

Examen in der Krankenpflegehilfe<br />

- 17 strahlende Gesichter<br />

Mit großem Jubel nahmen die Schülerinnen<br />

und Schüler des letzten Kurses<br />

im September ihre Berufsanerkennungsurkunden<br />

entgegen und<br />

dürfen ab sofort die Berufsbezeichnung<br />

„Krankenpfl egehelfer/-in“ führen.<br />

KPHs sind, entgegen landläufi ger Meinung,<br />

deutlich mehr als „nur“ die Assistenz der<br />

dreijährig ausgebildeten Gesundheits- und<br />

Krankenpfl egerInnen (der Einfachheit halber<br />

im Weiteren „GuK“ genannt), examiniert<br />

sind beide. Sie sind u.a. dazu ausgebildet, innerhalb<br />

ihres Kompetenzbereiches die von<br />

den GuK aufgestellte Pfl egeplanung selbstständig<br />

umzusetzen. Dazu gehört natürlich<br />

auch, dass KPHs befähigt werden, die Wirkung<br />

ihrer Pfl ege beurteilen zu können, sie<br />

sind somit eine wichtige Informationsquelle<br />

für die GuK zur ständigen Aktualisierung der<br />

Pfl egeplanung.<br />

Vielfach wird, etwas abwertend, von der<br />

„kleinen“ Ausbildung gesprochen. Das<br />

täuscht. Selbstverständlich werden die<br />

Ausbildungsinhalte nicht mit dem wissenschaftlichen<br />

Tiefgang vermittelt, wie das<br />

in drei Jahren möglich und notwendig ist.<br />

Nichtsdestotrotz muss eine KPH z.B. im Bereich<br />

der Prophylaxen ihr Handeln refl ektieren<br />

und begründen können. Die Kürze<br />

der Ausbildung, von vielen „Nicht-Insidern“<br />

als erstrebenswert angesehen, bedeutet in<br />

der Realität, dass die Ausbildung, relativ<br />

gesehen, einen ziemlich hohen Stressfaktor<br />

beinhaltet: Kaum aus der Probezeit raus (3<br />

Monate) wird schon die Zwischenprüfung<br />

(nach etwa 5-6 Monaten) vorbereitet; ist die<br />

„überstanden“ steht der Antrag auf Zulassung<br />

zum Examen vor der Tür. Für so etwas<br />

wie ein „Halbzeittief“, wie es aus der 3-jäh-<br />

rigen Ausbildung oder eines mehrjährigen<br />

Studiums bekannt ist, ist einfach kein Platz.<br />

Die Schule für Krankenpfl egehilfe am St.<br />

Johannes Krankenhaus in Troisdorf-Sieglar<br />

hält 42 Ausbildungsplätze vor; die Kurse<br />

beginnen jeweils am 1. April und 1. Oktober<br />

eines Jahres. Der Ausbildungsgang ist besonders<br />

attraktiv für junge, für die Pfl ege geeignete<br />

Menschen mit Hauptschulabschluss<br />

oder weniger guten Realschulabschluss, da<br />

das Examen in der Krankenpfl egehilfe den<br />

Zugang zur 3-jährigen Ausbildung ebnet.<br />

Eine weitere Personengruppe, die sich gerne<br />

in der Schule bewirbt, sind Frauen und (weniger)<br />

Männer, die nach der Familienphase<br />

eine Neuorientierung suchen, sich aber an<br />

eine längere Ausbildung nicht zutrauen. Da<br />

nicht alle Bundesländer diese Ausbildung<br />

vorhalten kommen die Bewerbungen im<br />

wahrsten Sinne des Wortes aus der ganzen<br />

Republik.<br />

17 Absolventinnen der KPH-Ausbildung<br />

konnten am 11. September ihre Berufsanerkennungsurkunde<br />

in Empfang nehmen. Drei<br />

davon haben bereits einen Vertrag für einen<br />

Ausbildung für eine dreijährige Ausbildung.<br />

Weitere 9 warten auf eine Zusage für eine<br />

solche Ausbildung, die vorbehaltlich eines<br />

guten Examens als KPH ausstehen. Nachdem<br />

der Prüfungsausschuss in der praktischen<br />

sowie der mündlichen Prüfung drei Mal die<br />

Note „sehr gut’“ und 15 Mal die Note “gut“<br />

vergeben werden konnte, hat das St. Johannes<br />

Krankenhaus Wege zum weiteren Vorankommen<br />

im Berufsfeld „Pfl ege“ geebnet.<br />

okus - Fok<br />

k<br />

MONIKA ERWERT<br />

6 <strong>Gemeinsam</strong>


Aus drei mach eins<br />

KBZ - Ein Netzwerk macht Schule<br />

Das Leitungsteam des KBZ Haan: v.r. Andrea Rose, Schwester Petra Höfer und Ansgar Müller.<br />

Die Ausbildung zum Gesundheits- und<br />

Krankenpfl eger wird immer anspruchsvoller<br />

und strukturierter. Dafür haben<br />

in den vergangenen Jahren diverse gesetzliche<br />

Regelungen gesorgt. Darüber<br />

hinaus hat sich die Nachfragesituation<br />

geändert. Absolventen sind nicht erst im<br />

Sommer gefragt, sondern Arbeitgeber<br />

suchen junge Leute das ganze Jahr über.<br />

Außerdem fordern die Kostenträger verstärkt<br />

Ausbildung für Tätigkeiten im ambulanten<br />

Bereich.<br />

Die Krankenpflegeschule der GFO in Langenfeld<br />

hat auf die veränderten Rahmenbedingungen<br />

reagiert und fusionierte vor<br />

zweieinhalb Jahren mit den Schulen in Solingen<br />

und Haan. Das Ergebnis kann sich<br />

sehen lassen: 195 Schülerinnen und Schüler<br />

absolvieren ihre dreijährige theoretische<br />

Ausbildung im Katholischen Bildungszentrum<br />

Haan (KBZ). Fünf Kurse können hier<br />

gleichzeitig unterrichtet werden. Acht Lehrer<br />

sowie das Leitungsteam, bestehend aus<br />

Andrea Rose, Sr. Petra Höfer und Ansgar<br />

Müller stehen hierfür zur Verfügung. Außerdem<br />

sorgt das Netzwerk der drei Träger für<br />

ein breites Einsatzspektrum in stationärer<br />

und ambulanter Pflege sowie in Seniorenheimen.<br />

Weitere Einsätze sind möglich in<br />

Spezialbereichen wie z.B. der Psychiatrie.<br />

Für engagierte Schüler besteht zudem die<br />

Chance auf einen vierwöchigen Lerneinsatz<br />

an der Krankenpflegeschule idcollege im niederländischen<br />

Gouda.<br />

FOKUS<br />

us - Fokus<br />

Insgesamt stehen in den drei Ausbildungsjahren<br />

2.300 Stunden Theorie auf dem Programm<br />

und 2.500 Stunden Praxiseinsatz.<br />

Früher waren es nur 1.600 Stunden auf der<br />

Schulbank. Doch die Anforderungen sind<br />

gestiegen, denn das Berufsbild hat sich verändert.<br />

Verstanden sich Pflegekräfte vor<br />

30 Jahren vielfach als verlängerter Arm des<br />

ärztlichen Dienstes, so haben sie heute ein<br />

anderes Selbstbewusstsein. Sie führen nicht<br />

nur aus, sondern haben ein eigenes, kom-<br />

plexes Aufgaben- und Tätigkeitsfeld. Dazu<br />

gehören präventive, curative, palliative und<br />

rehabilitative Aspekte.<br />

„Die Ausbildung ist deutlich individueller<br />

geworden“, resümiert Schulleiterin Andrea<br />

Rose die Entwicklung der letzten Jahre. Das<br />

bedeutet für die Schülerinnen und Schüler<br />

möglichst frühzeitig ihren künftigen Schwerpunkt<br />

ins Auge zu fassen, gleichzeitig aber die<br />

generelle Ausbildung zu durchlaufen. „Dabei<br />

müssen die Azubis vor allem ein Verständnis<br />

Gesellschafter der<br />

Katholischen Bildungszentrum<br />

Haan GmbH:<br />

• Gemeinnützige Gesellschaft der<br />

Franziskanerinnen zu Olpe mbH<br />

als Träger des<br />

St. Martinus Krankenhaus Langenfeld<br />

• St. Lukas Klinik GmbH, Solingen<br />

• St. Josefs Krankenhaus Hilden GmbH<br />

• St. Josef Krankenhaus Haan GmbH<br />

für den Sinnzusammenhang der Pflegeprozesse<br />

in den verschiedenen Abteilungen erlernen“,<br />

sagt die gebürtige Essenerin. „Nicht<br />

geändert hat sich, laut Rose, dagegen die<br />

Motivation der Kandidaten: „Hauptmotivation<br />

für die Berufswahl ist nach wie vor die<br />

Freude am Umgang mit Menschen.“<br />

Ganzjährige Auslese<br />

„Mit dem KBZ sind wir zukunftsweisend aufgestellt“,<br />

erklärt Leiterin Rose. „Wir verfügen<br />

über ein effizientes Netzwerk an Einrichtungen,<br />

die von Schülerinnen und Schüler<br />

genutzt werden kann. Viele von ihnen nutzen<br />

die Chance, in ihrer Ausbildung umfassende<br />

Einblicke in die Praxis zu erlangen. Und<br />

vielen der Absolventen können wir anschließend<br />

einen sicheren Arbeitsplatz anbieten.“<br />

Aber der Weg dorthin ist nicht einfach. Über<br />

Katholisches<br />

Bildungszentrum<br />

Haan<br />

300 Bewerbungen landen bei Andrea Rose im<br />

Spätsommer auf dem Schreibtisch. Nur jede<br />

fünfte ist erfolgreich. Um gute Kandidaten<br />

mit Realschullabschluss oder Fachhochschulreife<br />

zu bekommen, werden neben den<br />

Kursen im Oktober auch seit einiger Zeit<br />

Ausbildungskurse angeboten, die bereits im<br />

April starten. „So können wir antizyklische<br />

Termine anbieten, die mit ihren Einstiegs-<br />

und Entlassterminen gleichermaßen attraktiv<br />

sind für Schüler und Arbeitgeber“, sagt<br />

die Schulchefin.<br />

Die Auswahl trifft Andrea Rose nicht allein.<br />

Vielmehr arbeitet sie eng mit den Pflegedirektionen<br />

der Einrichtungen zusammen, die das<br />

KBZ-Haan tragen. Denn die sind eventuell<br />

auch die späteren Arbeitgeber. <strong>Gemeinsam</strong><br />

entscheiden sie mit der Schulleitung, welche<br />

Absolventen das intellektuelle und mentale<br />

Rüstzeug mitbringen, um die Ausbildung voraussichtlich<br />

erfolgreich zu durchlaufen und<br />

abzuschließen.<br />

Doch das KBZ ist nicht nur Ausbildungsstätte<br />

für die Theorie der Schüler zum Gesundheits-<br />

und Krankenpfleger. Es beschäftigt<br />

sich auch mit der Praxisseite. Dazu werden<br />

examinierte und erfahrene Kräfte in den<br />

Einrichtungen zu so genannten „Praxisanleitern“<br />

ausgebildet. „Die Begleitung von Schülerinnen<br />

und Schülern auf Station ist nicht<br />

neu“, erläutert Andrea Rose. Sie wird seit den<br />

80er Jahren durch Mentoren gewährleistet.<br />

Praxisanleiter müssen aber nicht nur erfahrene<br />

Mitarbeiter sein, sondern sie müssen<br />

einen Lehrgang absolviert haben, in dem<br />

sie lernen Leistungen zu initiieren, zu beobachten<br />

und zu bewerten. „Damit wird die<br />

frühere Mentorentätigkeit aufgewertet und<br />

sie erhält im Ausbildungsprozess des Schülers<br />

eine neue Funktion.<br />

Kontakt & Info<br />

Katholisches<br />

Bildungszentrum Haan GmbH<br />

Robert-Koch-Straße 14<br />

42781 Haan<br />

Schulleiterin Andrea Rose<br />

Telefon 02129 / 929-3100<br />

kontakt@kbz-haan.de<br />

www.kbz-haan.de<br />

<strong>Gemeinsam</strong><br />

7


FOKUS<br />

Das Team vom Schulungszentrum für Pflege: Gabriele Schmidt (stellv. Schulleitung), Sigrun Wagner, Monika Sickelmann, Antje Schorsch, Reinhild Schröder,<br />

Kathrin Klang-König und Simone di Piazza (Schulleiterin).<br />

Schulungszentrum: Ausbildung unter einem Dach<br />

Unsere staatlich anerkannte<br />

Kinderkrankenpflegeschule<br />

wurde 1970 eröffnet und<br />

verfügt über 24 Ausbildungsplätze.<br />

Seit 1980 besteht die<br />

staatlich anerkannte Krankenpfl<br />

egeschule mit zurzeit 60<br />

Ausbildungsplätzen. Am 01.04.<br />

2001 eröffneten wir unsere<br />

staatlich anerkannte Krankenpfl<br />

egehilfeschule mit 12 Ausbildungsplätzen<br />

pro Jahr. Die<br />

Kurse der Gesundheits- und<br />

Kranken bzw. Gesundheits-<br />

und Kinderkrankenpfl ege und<br />

die Krankenpfl egehilfe bilden<br />

jetzt das Schulungszentrum.<br />

Schulungszentrum<br />

für Pflegeberufe<br />

Dinslaken<br />

einzige Ausbildungsvertreterin,<br />

weil durch ihr Examen 2 weitere<br />

letztes Jahr ausgeschieden sind.<br />

Im November dieses Jahres stehen<br />

Neuwahlen an.<br />

Der Krankenpfl egehilfekurs ist<br />

mit 10 SchülerInnen und einem<br />

Schüler der kleinste Kurs, aber<br />

die kurze Dauer der Ausbildung<br />

erfordert auch intensives Lernen,<br />

das in der überschaubaren<br />

Gruppe einfacher ist. Die SchülerInnen<br />

haben den praktischen<br />

Teil des Examens schon hinter<br />

sich und waren alle sehr erleichtert<br />

wieder einen wichtigen Teil<br />

geschafft zu haben. Die meisten<br />

von Ihnen sitzen schon wieder<br />

am Schreibtisch, um sich auf<br />

den mündlichen Teil vorzubereiten.<br />

Am 15. Februar wurde Simone di Piazza von Geschäftsführer Gerhard Zeiske<br />

(li.) und Pflegedirektor Manfred Lübke als neue Schulleiterin begrüßt.<br />

Schülerkommentare<br />

„Die Ausbildung ist sehr abwechslungsreich durch den regelmäßigen<br />

Wechsel zwischen Theorie und Praxis.<br />

Dadurch weiß man genauer wofür man lernt!“<br />

Schülerin Meike Brebeck (Mittelkurs)<br />

k<br />

Unser Team wird seit dem 01.01.<br />

2008 von Simone di Piazza an- „Es gibt neben dem Regelunterricht auch Fortbildungen und Kurgeführt.<br />

Stellvertretende Schulse wie z. B. Basale Stimulation, die uns Schülern die Möglichkeit<br />

Aktuell befi nden sich 91 Schüleiterin ist Gabriele Schmidt, geben auch spezielle Themen zu erarbeiten und auszuprobielerInnen<br />

in der Ausbildung. Der die seit 1996 im Haus und auch ren“.<br />

Kurs 2007/2010 ist mit insgesamt schon genauso lange als stell- Schülerin Carina Tonn (Mittelkurs)<br />

33 SchülerInnen, davon 7 in der<br />

Gesundheits- und Kinderkrankenpfl<br />

ege der zahlenstärkste.<br />

Dieser Kurs befi ndet sich noch<br />

in der Probezeit und bibbert<br />

dem Ende dieser entgegen. Der<br />

Mittelkurs ist mit 25 SchülerInnen<br />

wesentlich kleiner und<br />

zeichnet sich durch den hohen<br />

Anteil an Schülern aus: 6 Schüler<br />

müssen mit ihren Mitstreiterinnen<br />

um die Wette lernen.<br />

Der jetzige Oberkurs, dem das<br />

Examen schon im Kopf schwirrt<br />

hat insgesamt 22 SchülerInnen,<br />

davon 8 in aus der Gesundheitsund<br />

Kinderkrankenpfl ege. Mavertretende<br />

Schulleiterin und<br />

IBF-Beauftragte tätig ist. Reinhild<br />

Schröder ist seit 1987 in der<br />

Schule des St. Vinzenz-Hospitals<br />

tätig; ihr folgte Antje Schorsch<br />

1990. Während ihrer Tätigkeit<br />

in der Schule beendete sie 2003<br />

ihr Studium zur Diplompfl egepädagogin<br />

und leitet jetzt die<br />

Weiterbildung der PraxisanleiterInnen.<br />

Im Jahr 1999 kam<br />

Sigrun Wagner an unsere Schule.<br />

Die gelernte Kinderkrankenschwester<br />

betreut besonders in<br />

der Differenzierungsphase (3.<br />

Ausbildungsjahr) die Gesundheits-<br />

und Kinderkrankenpfl e-<br />

„Durch viele Fremddozenten, z. B. Ralf Labacher von der Intensivstation,<br />

haben wir die Möglichkeit die Theorie praxisnah zu<br />

erlernen“.<br />

Schülerin Jaqueline Braß (Mittelkurs)<br />

„Die praxisnahe Theorie und die unterschiedlichsten praktischen<br />

Einsätze ermöglichen ein breites Spektrum der Krankenpfl ege zu<br />

erkunden, zu vertiefen und zu erlernen!“<br />

Schüler Stefan Wieczorek (Mittelkurs)<br />

die Geschwisterschulung, an dem ich 2001 meine Ausbildung<br />

der auch immer SchülerInnen hier an der Schule beendet habe<br />

mit Begeisterung beteiligt sind. und zwei Jahre Berufserfahrung<br />

Monika Sickelmann ist die erste vorweisen konnte, entschloss<br />

Kontaktperson in der Schule, je- ich mich zum berufsbegleitenden<br />

Tag von 8.30 Uhr bis 12.00 den Pfl egepädagogikstudium,<br />

Uhr erreichbar. Zu guter Letzt welches ich im September 2007<br />

reike Morschel ist zurzeit die geschülerInnen. Zudem leitet sie ein paar Worte zu mir: Nach- mit dem Diplom beendet habe.<br />

8 <strong>Gemeinsam</strong><br />

okus - Fok


In der Schule tätig, erst als Praktikantin, später als<br />

Schulassistentin bin ich seit Beginn des Studiums.<br />

Die Gesundheits- und Kranken-/Kinderkrankenpfl egeschule<br />

hat eine integrative Ausbildung entwickelt, die<br />

den zukünftigen Anforderungen im Gesundheitswesen<br />

entspricht.<br />

Somit erfüllt unsere Ausbildung einen neuen, zusätzlichen<br />

gesellschaftlichen Auftrag an den Pfl egeberuf:<br />

Pfl egebedürftigkeit zu verhüten, bevor sie entsteht.<br />

Diesen Auftrag zu erfüllen wird durch die vielen MitarbeiterInnen<br />

auf den Stationen und dem Einsatzbereich<br />

der ambulanten Pfl ege tatkräftig unterstützt. Schwestern,<br />

Pfl eger und Ärzte geben unseren Auszubildenden<br />

die Möglichkeit, ihre theoretischen Kenntnisse<br />

in die Praxis umzusetzen. Um den SchülerInnen auch<br />

Inhalte zu vermitteln, die möglichst praxisnah sind,<br />

kooperiert unsere Schule mit einigen Einrichtungen,<br />

wie zum Beispiel der Lebenshilfe; hier bekommen die<br />

SchülerInnen Einblick in Frühförderstellen und Heilpädagogische<br />

Kindertagesstätten sowie Werkstätten und<br />

Wohnstätten für behinderte Menschen. Angeglichen<br />

an die Lerneinheiten besuchen uns Selbsthilfegruppen,<br />

die uns Einblick geben und über ihre Erfahrung berichten,<br />

z.B. die Aids-Hilfe, die Anonymen Alkoholiker, die<br />

„Frauen nach Krebs“, die ILCO (Selbsthilfevereinigung<br />

für Stomaträger und Menschen mit Darmkrebs).<br />

Unsere erste Großelternschulung unter<br />

dem Motto „Wenn aus Eltern Großeltern<br />

werden“, hat stattgefunden. Mit<br />

Optimismus und etwas Skepsis haben<br />

wir, Sr. Ute Schimming und Sr. Brigitte<br />

Brzeski, Kinderkrankenschwestern aus<br />

dem Storchennest im St.Vinzenz-Hospital<br />

Dinslaken, dem Abend entgegen<br />

gesehen - denn die Frage an uns selbst<br />

war: wie wird es angenommen?<br />

Wir wurden nicht enttäuscht - es<br />

kamen drei zukünftige Großelternpaare,<br />

vier Großmütter, wobei<br />

eine schon sieben Enkel hatte<br />

und unsere älteste Teilnehmerin<br />

mit 79 Jahren am Sonntag zuvor<br />

zum ersten Mal Großmutter geworden<br />

ist.<br />

Wie sind wir auf die Idee gekommen?<br />

In unserer langjährigen<br />

Tätigkeit hat sich sehr viel<br />

verändert - und oft gibt es nach<br />

der Geburt eines Kindes unter-<br />

Haben wir alles falsch gemacht?<br />

schiedliche Auffassungen und<br />

Reibungspunkte zwischen den<br />

Generationen: Bezüglich des Stillens,<br />

des Umgangs mit dem Kind,<br />

wenn es schreit, es an feste Zeiten<br />

gewöhnen usw.<br />

Unsere Überlegung zur Gestaltung<br />

des Abends ging dahin, dass<br />

wir keinen Vortrag halten wollten,<br />

sondern eine lockere Runde<br />

mit Fragen und Antworten.<br />

Unsere Teilnehmer haben es uns<br />

auch sehr einfach gemacht.<br />

Die Frage unsererseits war: Warum<br />

Sie zu uns gekommen sind?<br />

„Die Kinder haben davon gehört<br />

und meinten, dass man sich das<br />

doch mal anhören sollte, was<br />

sich so alles geändert hat.“<br />

Es kamen Fragen auf wie: „Haben<br />

wir früher alles falsch gemacht?“<br />

FOKUS<br />

„Natürlich nicht - nur anders.“<br />

Früher „gehörten“ die Kinder nach der Geburt<br />

bis zur Entlassung den Kinderkrankenschwestern<br />

im Neugeborenenzimmer. Man<br />

bekam sein Kind sechsmal am Tag zum Stillen<br />

oder Füttern. Versorgung, sprich Baden<br />

und wickeln, übernahmen die Schwestern.<br />

Der Vater konnte sein Kind zu entsprechenden<br />

Besuchszeiten hinter einer Glasscheibe<br />

ansehen. Wenn man dann nach Hause ging,<br />

hat man eigentlich ein unbekanntes Menschenkind<br />

mitbekommen.<br />

Gott sei Dank hat sich da so viel verändert.<br />

Durch gute Vorbereitung in der Schwangerschaft,<br />

durch die vielen Kursangebote,<br />

durch die Betreuung und Begleitung nach<br />

der Geburt im Krankenhaus und die Hebammennachsorge.<br />

Heute werden die Väter<br />

direkt mit einbezogen. Hierzu trägt auch<br />

unser Partnerzimmer bei, das viel genutzt<br />

wird, und so sind die Väter gut mit eingebunden,<br />

was die Versorgung und das Verhalten<br />

Ihres Kindes betrifft.<br />

„Warum wird nicht mehr täglich gebadet?“<br />

„Warum keine Badezusätze?“ „Verwöhnen?“<br />

Und noch mehr Fragen waren zu beantworten.<br />

Insgesamt war es ein spannender Abend mit<br />

regem Austausch auf beiden Seiten und wir<br />

freuen uns schon auf die werdenden Eltern<br />

und Großeltern.<br />

Wir hoffen, auch Sie als werdende Großeltern<br />

neugierig gemacht zu haben und würden<br />

uns freuen, Sie bei unserem nächsten<br />

Abend begrüßen zu dürfen. Den Termin<br />

hierfür erfahren Sie durch Ihre Kinder und<br />

aus der Presse.<br />

BRIGITTE BRZESKI (STATION 3N)<br />

us - Fokus<br />

Wichtige Lebensbegleiter: Großeltern!<br />

Über Fortbildungen wie die Frühchentagung,<br />

Besuche im Kinderhospiz<br />

Balthasar in Olpe, dem<br />

Dialysezentrum, der Herzchirurgie<br />

möchten wir den SchülerInnen<br />

möglichst authentische Eindrücke<br />

über die theoretischen<br />

Inhalte der Ausbildung geben.<br />

Eine Kooperation mit der Ernst-<br />

Barlach-Gesamtschule fördert<br />

den Austausch zwischen berufsuchenden<br />

Schülern und bietet<br />

diesen die Möglichkeit einen Einblick<br />

in die Arbeit im Krankenhaus<br />

zu bekommen und auf das<br />

Arbeitsleben vorbereitet zu sein.<br />

Zur Unterstützung unserer eigenen<br />

Gesundheit, im Sinne von<br />

Ausgleich und Spaß, gründete<br />

sich die Betriebssportgruppe<br />

„Badminton“, die sich immer<br />

montags um 17.00 Uhr (außer in<br />

den Schulferien) in der Sporthalle<br />

des Berufskollegs an der Konrad-<br />

Adenauer-Straße trifft.<br />

KATHRIN KLANG-KÖNIG<br />

Kontakt & Info<br />

Schulungszentrum für Pfl egeberufe<br />

Dr.-Otto-Seidel-Str. 31-33<br />

46535 Dinslaken<br />

Schulleiterin Simone di Piazza<br />

Telefon 02064-4410-86<br />

simone.dipiazza@st-vinzenz-hospital.de<br />

www.st-vinzenz-hospital.de<br />

<strong>Gemeinsam</strong><br />

9


STANDPUNKT<br />

Neuausrichtung für die Zukunft<br />

VON GFO-GESCHÄFTSFÜHRER INGO MORELL<br />

In den letzten Februartagen trat die<br />

Brühler Kirchengemeinde St. Margareta<br />

an die Presse und verkündete den Trägerwechsel.<br />

Sie gibt ihre 75 Prozent ab,<br />

wie auch das Bistum Köln seine 25 Prozent<br />

Eigentum, damit das Marienhospital<br />

Brühl als eigenständige GmbH unter das<br />

Dach der Gemeinnützigen Gesellschaft<br />

der Franziskanerinnen zu Olpe (GFO)<br />

kommen kann. Dieser Schritt hat Insider<br />

sicher nicht überrascht, denn Gespräche<br />

zwischen den Verhandlungsführern gab<br />

es bereits seit einiger Zeit. Doch nun wurde<br />

die Kooperation konkret. Der GFO-<br />

Aufsichtsrat stimmte drei Tage später<br />

seinerseits dem Vertragsabschluss zu.<br />

Die Kirchengemeinde reagierte mit ihrer Entscheidung<br />

auf den zunehmenden Wettbewerb<br />

im Gesundheitswesen, dem nur durch<br />

erweitere Kooperationen in einem Verbund<br />

wesensgleicher Einrichtungen entgegenzutreten<br />

sei. Dazu hatte der Krankenhausträger<br />

einen katholischen Verbund gesucht<br />

um die Unternehmensidentität zu wahren.<br />

Auch Fragen nach Tarif und Mitarbeiterpolitik<br />

standen im Vorfeld auf der Agenda. Da<br />

die GFO wie auch das Marienhospital Brühl<br />

nach AVR vergüten und keine Arbeitsplätze<br />

durch den Zusammenschluss gefährdet<br />

werden, konnte hier rasch Einvernehmen<br />

erzielt werden.<br />

Aus Sicht der GFO passt das Marienhospital<br />

Brühl sehr gut inhaltlich sowie strukturell<br />

zu den vorhandenen Häusern. Es verstärkt<br />

unsere linksrheinische Position und ist eine<br />

sinnvolle Ergänzung zum St.-Marien-Hospital,<br />

Bonn, sowie zum Krankenhaus Zur Heiligen<br />

Familie, Bornheim.<br />

Insgesamt sind damit 10 Kliniken unter dem<br />

Dach der GFO versammelt, von denen 7 im<br />

Großraum Bonn angesiedelt sind. Die GFO<br />

wird jedoch nicht allein expandieren um<br />

größer zu werden, sondern nur dort Kooperationen<br />

suchen, wo Standortvorteile regional<br />

genutzt werden können.<br />

Labore rücken zusammen<br />

Ein anderer Beitrag zu wirtschaftlichen Sicherung<br />

der Einrichtungen ist die Ausgliederung<br />

der Labore in den Krankenhäusern. Im<br />

10 <strong>Gemeinsam</strong><br />

April erfolgt die Vergabe an das Leverkusener<br />

Unternehmen Schöngen, welches künftig<br />

- zunächst für 5 Jahre - an den Standorten<br />

Troisdorf (St. Josef-Hospital) und Bonn<br />

(St.-Marien-Hospital) im 24-Stunden-Dienst<br />

ist. Darüber hinaus werden die Katholischen<br />

Krankenhäuser im Siebengebirge (Königswinter)<br />

ein Präsenzlabor für das Tagesgeschäft<br />

erhalten.<br />

Das Krankenhaus Zur Heiligen Familie in<br />

Bornheim-Merten wird über das St.-Marien-<br />

Hospital versorgt, ebenso wie nachts die<br />

Krankenhäuser der CURA. Sieglar und Beuel<br />

senden ihre Proben nach Troisdorf. Wissen<br />

gibt ebenfalls das eigene Labor auf und wird<br />

über das Krankenhaus Waldbröl, das ebenfalls<br />

zum Verbund des Medizinischen Versorgungszentrums<br />

Leverkusen gehört, mit<br />

Laborleistungen versorgt.<br />

Aufgrund der Kostenentwicklung auf der<br />

einen Seite und der Budgetentwicklung<br />

auf der anderen, war die Entscheidung zugunsten<br />

einer Laborausgliederung bereits<br />

in 2007 gefallen. Von Anfang an daran beteiligt<br />

wurden die Krankenhausleitungen,<br />

die Chefärzte sowie die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter und deren Vertretungen.<br />

Mit der Ausgliederung werden 1,4 Millionen<br />

Euro pro Jahr eingespart. Den Betrag<br />

benötigen die Krankenhäuser für notwendige<br />

Investitionen und zur Finanzierung von<br />

Kostensteigerungen.<br />

Aus Sicht der betroffenen Mitarbeiter wird<br />

die Entscheidung zur Laborausgliederung<br />

verständlicherweise kritisch bewertet. Allerdings<br />

erhielten alle Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter Bestandsschutz für die Vertragsdauer.<br />

D.h. sie bekamen ein Übernahmeangebot<br />

vom neuen Arbeitgeber zu denselben<br />

Konditionen wie vorher bei der GFO. Betriebsbedingte<br />

Kündigungen wurden nicht<br />

ausgesprochen. Dennoch haben einige Mitarbeiter<br />

aus Eigeninitiative das Labor verlassen<br />

oder andere Aufgaben in ihren Einrichtungen<br />

übernommen.<br />

Mit der externen Laborvergabe sollen die<br />

Qualität der Leistungen erhöht und gleichzeitig<br />

die Kosten gesenkt werden. Dies wird<br />

durch eine neue Arbeitsorganisation sowie<br />

durch hochleistungsfähige Laborgeräte<br />

ermöglicht. Nach Ablauf der 5 Jahre wird<br />

erneut geprüft, ob die Ausgliederung aufrechterhalten<br />

bleibt.<br />

Nachgefragt: Gemischte Gefühle<br />

Nicht alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

fühlten sich gleichermaßen informiert über<br />

die Ausgliederung der Krankenhauslabors.<br />

„Einige Mitarbeiter ergriffen die Flucht, als<br />

sie von den Plänen erfuhren“, weiß Brigitte<br />

Ornago zu berichten. Sie ist leitende MTA und<br />

seit 30 Jahren im St. Josef-Hospital Troisdorf.<br />

Eine jüngere Kollegin, die ungenannt bleiben<br />

wollte, sagte: „Ich bin froh, dass ich einen<br />

Job habe und nicht auf der Straße stehe.“<br />

Tarifabschluss belastet<br />

Krankenhäuser<br />

Am letzten Märztag hatten sich die Tarifparteien<br />

nach einem Verhandlungsmarathon<br />

auf ein Ergebnis verständigt: Im öffentlichen<br />

Dienst wird es tarifl iche Steigerungen<br />

geben, die unterm Strich einer 5 vor dem<br />

Komma für das Jahr 2008 entsprechen. Die<br />

Entscheidung hat Auswirkungen auf die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter im Geltungsbereich<br />

der AVR, weil in der Vergangenheit<br />

die Abschlüsse aus dem öffentlichen Dienst<br />

übernommen wurden. Dies wird in 2008<br />

wahrscheinlich nicht anders sein, nur - wie<br />

bislang üblich - zeitversetzt.<br />

Prinzipiell gibt es keinen Grund die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter im Gesundheits-<br />

und Sozialwesen von der positiven<br />

Konjunkturentwicklung abzukoppeln. Eine<br />

Tariferhöhung ist daher grundsätzlich gerechtfertigt.<br />

Insbesondere die voraussichtliche Höhe des<br />

Tarifabschlusses wird aber zu erheblichen<br />

Problemen in den Einrichtungen führen. Im<br />

Krankenhausbereich beinhaltet der Tarifabschluss<br />

besondere Regelungen, so dass die<br />

Auswirkungen bei einer eventuellen Übernahme<br />

des Tarifabschlusses im Jahr 2008<br />

sich unterschiedlich in den Einrichtungen<br />

der GFO darstellen werden. Der Krankenhausbereich<br />

wird erst im Jahr 2009 die volle<br />

Wirkung des Tarifabschlusses zu spüren bekommen.<br />

Die Tariferhöhungen im Krankenhausbereich<br />

werden aber nur unzureichend bei<br />

der Budgetermittlung der Krankenhäuser<br />

berücksichtigt. Die Gesundheitsministerin<br />

bleibt zunächst weiterhin bei die Deckelung<br />

der Krankenhausbudgets. Daher werden die<br />

möglichen Tariferhöhungen nicht zu einer<br />

entsprechenden Erhöhung der Krankenhausbudgets<br />

führen. Die Aufforderung an<br />

die Politik bleibt daher, zumindest eine teilweise<br />

Refi nanzierung der Tariferhöhungen<br />

zu gewährleisten.<br />

Bleibt es bei der nicht ausreichenden Refi -<br />

nanzierung der anstehenden Personalkostensteigerungen,<br />

könnten allerdings weitere<br />

Einsparungen und/oder Leistungssteigerungen<br />

notwendig werden.<br />

Tatsächlich wurde allen Labormitarbeiterinnen<br />

in den betroffenen Einrichtungen<br />

Bestandsschutz gewährt. Betriebsbedingte<br />

Kündigungen erfolgten nicht. Eine andere<br />

Mitarbeiterin zweifelte sichtlich am Sinn


der Maßnahme: „Es wird eindeutig ein Qualitätsverlust<br />

auf Kosten des Hauses und der<br />

Patienten geben. Ob es eine Ersparnis gibt,<br />

werde ich wohl nie erfahren.“ Nach Angaben<br />

der GFO-Geschäftsführung soll die Ausgliederung<br />

1,4 Millionen pro Jahr erbringen.<br />

Eine dritte Kollegin wollte sich nicht zur<br />

Ausgliederung des Labors äußern.<br />

Brigitte Ornago verlässt das St. Josef-Hospital<br />

jedenfalls nicht: „Hier bin ich „groß“<br />

geworden und „aufgewachsen“. Mein Herz<br />

hängt am St. Josef-Hospital, natürlich auch<br />

am Labor, das ich aufgebaut habe. Trotzdem<br />

gehe ich nicht mit in das neue Labor. Ich<br />

bleibe im Hause. Hier gehöre ich hin.“<br />

„Eine Veränderung der Laborsituation hat<br />

sich schon über einen Zeitraum von zwei<br />

Jahren angebahnt“, bestätigen Mitarbeite-<br />

Maria Theresia Bonzel-Stiftung<br />

ist Gesellschafter von Stiftungsvorstand: Schwester Mediatrix Nies (Vorsitzende)<br />

GFO<br />

Geschäftsbereich<br />

Krankenhäuser GFO und Beteiligungsgesellschaften<br />

GF: Ingo Morell<br />

Kath. Kranken- u. Altenhilfe<br />

Rhein-Sieg-gGmbH<br />

Sieglar<br />

St. Johannes Krankenhaus<br />

Bad Honnef/Königswinter<br />

Cura - Katholische Einrichtungen<br />

im Siebengebirge<br />

St. Johannes Krankenhaus<br />

Altenheim Marienhof<br />

St. Josef Krankenhaus<br />

Altenheim Haus Katharina<br />

Bonn-Beuel<br />

St. Josef-Hospital<br />

Dinslaken<br />

St. Vincentius gGmbH<br />

St. Vinzenz-Hospital<br />

St. Franziskus Altenpfl egeheim<br />

Bonn<br />

Karl Borromäus Schule für<br />

Gesundheitsberufe gGmbH<br />

Haan<br />

Kath. Bildungszentrum Haan<br />

GmbH<br />

rinnen im St.-Marien-Hospital Bonn. „Natürlich<br />

beunruhigt so ein Zustand und bei<br />

manchen Mitarbeitern sind dadurch Existenzängste<br />

entstanden.“<br />

„Jetzt, wo die Entscheidung gefallen ist,<br />

sind wir sehr erleichtert“, sagt Alexandra<br />

Bauch. „Es ist die zweitbeste Lösung“, meint<br />

sie augenzwinkernd, „die erstbeste für uns<br />

wäre die gewesen, im Haus zu bleiben. Zuerst<br />

stand ein anderer Anbieter im Raum<br />

und damit verbunden wären Kündigungen<br />

gewesen. Aber diese Lösung jetzt ist einfach<br />

wunderbar. Jeder, der weiter arbeiten will,<br />

kann das tun. Wir sind dankbar dafür, dass<br />

sich die Geschäftsführung um eine personalverträgliche<br />

Lösung bemüht hat.“<br />

Die bisherige Leiterin des Labors, Birgit Lemming-Jahn,<br />

sieht ebenfalls Positives in der<br />

PERSPEKTIVE<br />

Gemeinnützige Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe mbH<br />

Aufsichtsrat: Vorsitzender Dr. Hans Rossels<br />

<strong>Gemeinsam</strong>e Geschäftsführung Ingo Morell / Verena Hölken<br />

Bonn<br />

St.-Marien-Hospital<br />

Bornheim<br />

Krankenhaus Zur Hl. Familie<br />

Troisdorf<br />

St. Josef-Hospital<br />

Wissen<br />

St.-Antonius-Krankenhaus<br />

Langenfeld<br />

St. Martinus Krankenhaus<br />

Brühl<br />

Marienhospital<br />

Spich<br />

Versorgungszentrum<br />

Geschäftsbereich<br />

Altenhilfe<br />

GF: Verena Hölken<br />

Drolshagen<br />

St. Gerhardus-Haus<br />

St. Theresien-Hof<br />

Wickede<br />

St. Josef-Haus<br />

St. Antonius-Hof<br />

St. Klara-Hof<br />

Königswinter-Oberpleis<br />

St. Konstantia-Haus<br />

Verenen-Hof<br />

Attendorn<br />

Franziskaner-Hof<br />

Bonn<br />

Herz-Jesu-Hof<br />

Service-Pfl ege für<br />

Erwachsene und Senioren<br />

FRANZissimo<br />

Kinder- & Jugendpfl egedienst<br />

Bornheim<br />

Paulinen-Hof<br />

Wissen<br />

St. Hildegard Altenheim<br />

Kirchliche Sozialstation<br />

Langenfeld<br />

Seniorenzentrum St. Martinus:<br />

Haus Katharina<br />

St. Martinus-Hof<br />

Entscheidung: Die jetzige Lösung hat den<br />

Vorteil, dass es um einen Betriebsübergang<br />

geht mit einem Bestandsschutz von 5 Jahren.<br />

Das heißt, die bisherigen vertraglich erworbenen<br />

Rechte übernimmt der neue Arbeitgeber.<br />

Die Mehrheit der Kolleginnen wird<br />

zu dem neuen Arbeitgeber wechseln. Zwei<br />

Kolleginnen haben dem Betriebsübergang<br />

widersprochen, sie wollen nicht mit dem<br />

neuen Arbeitgeber zusammen arbeiten. Ich<br />

bleibe hier in einer anderen Funktion und<br />

übernehme die Ambulanzkoordination. Das<br />

ist eine Chance für mich, noch mal Neues zu<br />

beginnen und ich habe die Gelegenheit dazu<br />

ergriffen. Darauf freue ich mich.“<br />

Geschäftsbereich<br />

Jugendhilfe<br />

GF: Verena Hölken<br />

Olpe<br />

Josefshaus (Heilpäd.Heim<br />

für Kinder + Jugendliche)<br />

Mutter-Kind-Haus Aline<br />

Kindergarten Pusteblume<br />

Kinderhospiz Balthasar<br />

Attendorn<br />

Aufwind (Familiendienst)<br />

Geschäftsbereich<br />

Jugendhilfe<br />

Geschäftsführerin:<br />

Verena Hölken<br />

Olpe<br />

St.-Franziskus-Gymnasium<br />

<strong>Gemeinsam</strong><br />

11


PERSPEKTIVE<br />

OLPE/BRÜHL<br />

Die Gemeinnützige Gesellschaft der Franziskanerinnen<br />

zu Olpe mbH (GFO) übernimmt<br />

die Trägerschaft für das Marienhospital<br />

Brühl. Bei einem gemeinsamen<br />

Pressegespräch mit den bisherigen Trägern,<br />

der katholischen Pfarrgemeinde St.<br />

Margareta und dem Erzbistum Köln, stellte<br />

sich die GFO Anfang März offiziell vor.<br />

Unter dem Dach der GFO befi nden sich mit<br />

dem Marienhospital Brühl insgesamt 30 sozial-caritative<br />

Einrichtungen mit über 5.000<br />

Mitarbeitern. Dazu gehören Krankenhäuser,<br />

Seniorenheime und Service-Wohnen,<br />

ambulante Kinder- und Erwachsenenpfl egedienste<br />

sowie Einrichtungen der Kinder- und<br />

Jugendhilfe. Überregional bekannt ist das<br />

erste deutsche Kinderhospiz: Balthasar. Die<br />

Einrichtungen befi nden sich in Nordrhein-<br />

Westfalen und Rheinland-Pfalz mit Schwerpunkten<br />

im Kreis Olpe (Kinder.Jugend.Hilfe.)<br />

sowie im Großraum Bonn (Krankenhäuser).<br />

„In der heutigen, von einem harten Wettbewerb<br />

gekennzeichneten Krankenhauslandschaft<br />

sind Kooperationen unerlässlich.<br />

Mit dem Marienhospital kommt ein Haus in<br />

12 <strong>Gemeinsam</strong><br />

Zukunftssicherung<br />

zum richtigen Zeitpunkt:<br />

Marienhospital Brühl<br />

kommt unter<br />

das Dach der GFO<br />

Das Marienhospital Brühl im Überblick:<br />

Das Marienhospital Brühl wurde 1866 gegründet<br />

und war bis zum Trägerwechsel<br />

im Eigentum der Kirchgemeinde St. Margareta<br />

in Brühl (75%) und des Erzbistums<br />

Köln (25%). Die 350 Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter versorgen jährlich rund 8.000<br />

Patienten stationär und 15.000 Patienten<br />

ambulant. Dazu verfügt das Krankenhaus<br />

über 210 Betten in 5 Fachabteilungen sowie<br />

einer Belegabteilung:<br />

• Innere Medizin<br />

• Allgemein- und Abdominalchirurgie<br />

• Unfallchirurgie<br />

• Gynäkologie/ Geburtshilfe<br />

• Anästhesie/ Intensivmedizin<br />

• Belegabteilung für<br />

Hals-Nasen-Ohrenheilkunde<br />

unsere Gruppe, das hervorragend zu uns<br />

passt“, begrüßte GFO-Geschäftsführer Ingo<br />

Morell das Hospital in der neuen Trägerschaft.<br />

„Mit dem Krankenhaus erweitern<br />

wir unsere Präsenz und unser Angebot in<br />

der Region. Wir freuen uns sehr, dass wir<br />

jetzt auch im südlichen Rhein-Erft-Kreis tätig<br />

sind, wo das Marienhospital seit Jahren<br />

seine führende Stellung behauptet. <strong>Gemeinsam</strong><br />

werden wir unsere regionale Stärke im<br />

Verbund weiterentwickeln.“<br />

Ziel der GFO sei die Festigung der Position<br />

aller Häuser durch den Ausbau vorhandener<br />

Strukturen und Angebote. Dabei gehe es vor<br />

allem um die regionale Verzahnung in den<br />

ambulanten Bereich hinein, ausdrücklich<br />

auch in der Zusammenarbeit mit den vor<br />

Ort tätigen niedergelassenen Leistungserbringern.<br />

Katholische Verzahnung<br />

Dechant Thomas Iking hatte zuvor bereits<br />

für die bisherigen Träger die Gründe für<br />

den Wechsel erläutert. „Die Situation der<br />

Krankenhäuser in Deutschland ist seit lan-<br />

Das Marienhospital Brühl hat eine interdisziplinäre<br />

Intensivstation und bietet 30 Ausbildungsplätze<br />

im Berufsbild Gesundheits-<br />

und Krankenpfl ege an. Die theoretische<br />

Ausbildung fi ndet im Verbund der Bonner<br />

Karl Borromäus Schule statt.<br />

Geschäftsführer der Marienhospital Brühl<br />

GmbH ist Stephen Ziegler. Gewählter Ärztlicher<br />

Direktor der Chefarzt der Anästhesie-<br />

und Intensivmedizin, Dr. med. Heinz Dahlmann.<br />

Die Pfl egedienstleitung hat Karin<br />

Bobeth inne.<br />

Das Brühler Hospital versteht sich als modernes<br />

katholisches Krankenhaus und ist<br />

nach KTQ® und proCum Cert zertifi ziert.<br />

In den letzten Jahren hat es seine medizinische<br />

Kompetenz und therapeutischen<br />

Möglichkeiten so weit ausgebaut, dass es in<br />

vielen Bereichen den Vergleich mit größeren<br />

Kliniken in den benachbarten Zentren<br />

Demonstrieren Zusammengehörigkeit: Sr. Mediatrix Nies, Ingo Morell,<br />

Dr. Heinz Dahlmann, Dechant Thomas Iking, Karin Bobeth, Stephen Ziegler.<br />

gem schwierig. Die Politik verlangt immer<br />

bessere Leistungen für immer weniger Geld.<br />

Diese Anforderungen werden sich weiter<br />

verschärfen. Ein einzelnes Haus kann das<br />

auf Dauer kaum schaffen. Deshalb haben<br />

wir uns in Verantwortung für das Haus, die<br />

Patienten, den Standort und die Mitarbeiter<br />

für die Übertragung des Marienhospital<br />

Brühl an die GFO entschieden.“<br />

Iking unterstrich, dass die Entscheidung nach<br />

einer sorgfältigen und gründlichen Prüfung<br />

erfolgt sei: „Die GFO teilt das Selbstverständnis<br />

des Marienhospital Brühl als katholische<br />

Einrichtung. Sie ist sehr erfahren und erfolgreich<br />

in der Führung von Krankenhäusern<br />

vergleichbarer Größe. Außerdem ist sie mit<br />

anderen Krankenhäusern bereits in der Region<br />

verankert und bietet eine sichere Option<br />

auf die Zukunft.“<br />

Diesen Aspekt bekräftigte der Geschäftsführer<br />

des Hauses, Stephen Ziegler: „Als wir die<br />

Mitarbeiterschaft über die Veränderung informiert<br />

haben, gab es breite Zustimmung.<br />

Die Aufnahme in den Verbund der GFO ist<br />

für unsere Zukunftssicherung einfach der<br />

richtige Schritt zum richtigen Zeitpunkt.“<br />

Köln und Bonn nicht scheuen muss. Hierzu<br />

zählen die Anerkennung der Unfallchirurgie<br />

in 2001, die den gesamten südlichen Rhein-<br />

Erft-Kreis mit rund 250.000 Einwohnern<br />

versorgt, wie auch die Spezialisierungen in<br />

den Fachbereichen Gastroenterologie, der<br />

Colonchirurgie und der Urogynäkologie.<br />

Darüber hinaus konnte sich das Marienhospital<br />

im Rahmen des Disease-Management-<br />

Programms (DMP) als Brustschwerpunkt im<br />

Rhein-Erft-Kreis behaupten.<br />

28 Millionen Euro sind in den letzten 15<br />

Jahren in vielfältige Maßnahmen gefl ossen,<br />

darunter der OP-Neubau, die Kernsanierung<br />

von Patientenzimmern, die neue Entbindungsstation,<br />

der neue Haupteingangsbereich<br />

und die Cafeteria sowie die Anlage<br />

des Patientengartens. Derzeit entsteht ein<br />

Neubau für die Zentralisierung der internistischen<br />

Funktionsdiagnostik.


Mitarbeiter nutzen Befragung für<br />

individuelle Vorschläge<br />

In den Geschäftsbereichen Alten- und Kinder.Jugend.Hilfe. wurden<br />

im Januar alle 684 Mitarbeiter/innen schriftlich nach ihrer Tätigkeit<br />

und der Zufriedenheit mit ihrem Arbeitsplatz befragt. Ende<br />

Februar lagen die Rückläufe vor, die anonym an ein externes<br />

Unternehmen gegangen waren. Dieses stellte die Ergebnisse der<br />

Befragung anschließend den Einrichtungsleitungen vor.<br />

OLPE<br />

„Das Ergebnis zeigt sehr deutlich das Interesse<br />

der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

an ihrer Arbeit und die hohe Identifi kation“,<br />

stellt Geschäftsführerin Verena Hölken fest.<br />

„Wir haben motivierte und empathische<br />

Mitarbeiter, was für die besonderen Aufgaben<br />

in der Alten- und Kinder.Jugend.Hilfe.<br />

wichtig ist.“ Ungewöhnlich ist vor allem die<br />

starke Nutzung der so genannten Freifelder,<br />

in denen die Mitarbeiter weitere Vorschläge<br />

und Kommentare notieren konnten. Hier<br />

war eine Flut von persönlichen Einschätzungen<br />

und Anregungen zu fi nden, die es gilt,<br />

jetzt strukturiert aufzuarbeiten und zu sinnvollen<br />

Maßnahmen zu bündeln.<br />

Die Beteiligung an der Mitarbeiter-Befragung<br />

war zufrieden stellend: rund jeder<br />

zweite Mitarbeiter hatte mitgemacht. Drei<br />

Einrichtungen waren sogar vollständig<br />

vertreten, d.h. alle Kolleginnen und Kollegen<br />

hatten sich beteiligt. Dazu gehören<br />

das Mutter-Kind-Haus Aline (Olpe), der<br />

Kindergarten Pusteblume (Olpe) sowie der<br />

Paulinen-Hof (Service-Wohnen in Bornheim-<br />

Merten). Im internen Ranking der Einrichtung,<br />

die in der Gesamtbefragung am besten<br />

abgeschnitten haben, sind folgende Namen<br />

zu fi nden: Kinderhospiz Balthasar, Kinder<br />

garten Pusteblume (beide Olpe), Kirchliche<br />

Sozialstation Hamm-Wissen, Paulinen-Hof<br />

(Bornheim-Merten) sowie der Katholische<br />

Jugend- und Familiendienst AufWind Attendorn.<br />

Diese TOP 5 haben alle mit „sehr<br />

gut“ abgeschnitten. Doch auch die Werte<br />

der 16 anderen Einrichtungen liegen<br />

nah dabei und können sich sehen lassen.<br />

Intensive Vorarbeit<br />

prägte Qualität<br />

der Befragung<br />

Der Befragung war ein intensiver Vorbereitungs-<br />

und Abstimmungsprozess voraus gegangen,<br />

den die Qualitätsmanagementbeauftragten<br />

(QMB) Andrea Höhn und Jürgen<br />

Lennemann koordinierten. Immer wieder<br />

wurden Begriffe ausgetauscht, Fragestellungen<br />

verändert und das Erscheinungsbild des<br />

Bogens optimiert um diesen auf die internen<br />

Besonderheiten der GFO-Einrichtungen anzupassen.<br />

Feedback auf die Bögen gab es im<br />

Vorfeld auch von den Einrichtungsleitun-<br />

PERSPEKTIVE<br />

gen, die die Akzeptanz der Befragung bei<br />

ihren Mitarbeiter/innen besonders im Auge<br />

hatten.<br />

Nachdem die Ergebnisse vorliegen, werden<br />

sie nun in den Häusern durch die Einrichtungsleitungen<br />

vorgestellt. Trotz der allgemein<br />

guten Rückmeldungen wurden in speziellen<br />

Bereichen Verbesserungspotenziale<br />

benannt. In den nächsten Wochen werden<br />

sie näher analysiert. Anschließend werden<br />

Maßnahmen eingeleitet, die zu einer positiveren<br />

Bewertung dieser Teilergebnisse<br />

führen. „Wir dürfen gespannt sein auf die<br />

nächste Mitarbeiter-Befragung, die voraussichtlich<br />

in zwei Jahren stattfi nden wird“,<br />

sagt QMB Jürgen Lennemann. „Dann wird<br />

deutlich, ob die vorgenommenen Maßnahmen<br />

nachhaltig gegriffen haben.“<br />

„Die Mitarbeiter-Befragung ist ein wesentlicher<br />

Baustein für die Ausrichtung unserer<br />

Arbeit“, erklärt Geschäftsführerin Hölken.<br />

„Denn als sozial-caritativer Dienstleister<br />

sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

unser Kapital. Sie bringen unsere Leistungen<br />

in die Öffentlichkeit, sie vermitteln Image,<br />

Kompetenz und Qualität. Daher werden<br />

wir gerne künftig daran arbeiten, ihre Ideen<br />

und Anregungen umzusetzen.“<br />

<strong>Gemeinsam</strong><br />

13


REPORTAGE<br />

Mit Dessert in die heiße Phase<br />

Sabine Rudolph wirtschaftet für junge Mütter & Co<br />

Montagmorgen kurz vor<br />

8 Uhr. Eine kleine Menschenschlange<br />

wartet darauf, dass<br />

ein Discounter seine Türen<br />

öffnet. Auch Sabine Rudolph<br />

gehört dazu. Nicht irgendwo<br />

in Deutschland, sondern in<br />

Drolshagen, einem kleinen<br />

Städtchen im Kreis Olpe.<br />

Sabine Rudolph ist fünf Tage die<br />

Woche um diese Uhrzeit dort<br />

zu finden. Dabei ist sie keine<br />

Schnäppchenjägerin. Aber sie<br />

benötigt jeden Tag frisches Gemüse,<br />

Obst, Joghurt, Milch und<br />

viele andere Lebensmittel für<br />

die Frauen und den Nachwuchs<br />

im Mutter-Kind-Haus Aline.<br />

Über 40 Essen bereitet die staatlich geprüfte<br />

Wirtschafterin täglich zu. Manchmal kommen<br />

noch belegte Brötchenteller oder kleine<br />

Büfetts dazu für besondere Gäste. Dann wirbeln<br />

sie und ihre Kolleginnen in der Küche<br />

sogar für 70 Personen herum. Damit das Essen<br />

gut wird. Und das heißt natürlich: ein Nachtisch<br />

darf nicht fehlen.<br />

Doch erst mal öffnet die Filiale ihre Türen.<br />

Bepackt mit Wagen, Zettel, Klappkiste und<br />

großer Einkaufstasche arbeitet sich Rudolph<br />

zu den farbenfrohen Gemüseauslagen durch.<br />

Der Wagen füllt sich: Paprika, Gurken, Salate,<br />

Petersilie, Schnittlauch purzeln hinein. 10<br />

Packungen Milch und Sahne, Käse am Stück,<br />

2 kg Quark, 10 Joghurts, Butter, Öl sowie 10<br />

Packungen Schinken und Putenbrust kommen<br />

dazu. Für Überfl üssiges ist kein Platz.<br />

Fleisch kauft sie lieber direkt vom Metzger,<br />

der noch selber schlachtet. Zielstrebig steuert<br />

sie auf die Kasse zu.<br />

Früher hat sie auch<br />

schon einmal eine<br />

Wagenladung<br />

umsonst bekommen.<br />

Doch das<br />

ist lange her.<br />

Der neue Filialleiter<br />

gewährt<br />

aber schon<br />

einmal Naturalrabatt,<br />

denn Feilschen<br />

muss<br />

sein. Rund<br />

1.000 Euro<br />

14 <strong>Gemeinsam</strong><br />

Der morgendliche Einkauf ist Basis für die frische Zubereitung der Mahlzeiten.<br />

gibt sie monatlich für Lebensmittel aus. Das<br />

ist erst einmal viel Geld. Verteilt auf jeden<br />

Esser ist es aber immer eine preiswerte Mahlzeit.<br />

Darauf legt sie großen Werte, denn die<br />

jungen Frauen im Mutter-Kind-Haus haben<br />

wenig Geld zur Verfügung, sollen aber täglich<br />

ein ordentliches Mittag- oder Abendessen bekommen.<br />

Für ihre täglichen Einkäufe hat sich die Drolshagenerin<br />

einen Renault Modus gekauft. Der<br />

ist handlich zu steuern und bietet eine Menge<br />

Platz. Dennoch ist der Wagen oft so voll,<br />

dass keiner mehr zusteigen kann. Nach einem<br />

kurzen Stopp beim Gemüsehändler „Früchte<br />

Schürmann“, denn frischer Rotkohl fehlte<br />

noch, geht es Richtung Olpe. Vorbei am Seniorenheim<br />

St. Gerhardus-Haus, an dem uns<br />

eine Franziskanerschwester zuwinkt.<br />

Viertel vor 9 Uhr stehen wir am Haus Aline.<br />

Die hauswirtschaftlichen Kräfte Carola Meinberg<br />

und Sandra Arns tragen die Lebensmittel<br />

in die Küche im 1. Stock. Hier kochen bereits<br />

12 kg Kartoffeln in einem 20 Liter-Topf. Die<br />

Stimmung der Frauen ist gedämpft und Sabine<br />

Rudolph erfährt jetzt auch warum: Der<br />

„Sabotageakt“ auf ihren russischen Zupfkuchen,<br />

den sie am Freitag für das Wochenende<br />

gebacken hatte, verstimmt die sonst guten<br />

Mienen. Irgendjemand gönnte den anderen<br />

Frauen und Kindern den Sonntagskuchen<br />

nicht und hat ihn mit Worcestersoße ungenießbar<br />

gemacht. „Solche Angriffe auf Speisen“<br />

bilden zum Glück die Ausnahme erklärt<br />

45-jährige Küchenchefi n. „Die meisten Dinge<br />

sind hier bereits unter Verschluss, jetzt werden<br />

auch die Kühlschränke bald abschließbar<br />

sein müssen.“<br />

Mehr als warmes Essen<br />

Während die beiden Kolleginnen bereits<br />

ihre Messer auf Gurken, Salate und Paprika<br />

stürzen, unternimmt Sabine Rudolph ihre<br />

morgendliche Begehung. Sie kontrolliert die<br />

Carola Meinberg (Foto) und Sandra Arns unterstützen die tägliche Küchenarbeit.


Raucherplätze, inspiziert Gänge und Flure des<br />

Hauses. In manchen stehen Regale mit Kinderbüchern:<br />

alles Spenden für die Kleinen im<br />

Haus Aline. Auch die Sauberkeit im Haus und<br />

die Versorgung mit Wäsche ist das Ressort der<br />

gelernten Wirtschafterin. Für schwangere<br />

Mädchen, die manchmal nur eine Plastiktüte<br />

voll an Habseligkeiten mitbringen, hält sie<br />

Wäschespenden in alle Größen vor. Vor allem<br />

für Säuglinge und Kinder, aber auch Bettwäsche<br />

für den Erstbezug.<br />

Was man im Haushalt benötigt, hat Rudolph<br />

fest im Blick. 15 Jahre lang war sie in Privathaushalten<br />

tätig und hat dort alles gemanagt.<br />

Für viele der täglichen Kontrollen hat<br />

sie Checklisten eingeführt. „Die erleichtern<br />

die Arbeit enorm, weil sie auf einen Blick erkennen<br />

lassen, wann bestimmte Dinge das<br />

letzten Mal erledigt worden sind“, erläutert<br />

die Wirtschafterin. Bei der Runde fehlt nicht<br />

der Blick in ihr Fach. Hier fi ndet sie Zettel<br />

mit Sonderwünschen für Geburtstagskuchen<br />

oder Zusatzbestellungen für die angrenzende<br />

Kinderbetreuung oder den Kindergarten.<br />

Lernen<br />

fürs eigenständige Leben<br />

Zurück in die Küche. Der trapezförmige Raum<br />

besteht aus zwei Teilen: dem Essbereich mit<br />

10 Stühlen und vier Hochstühlen für kleine<br />

Kinder sowie der abgetrennten, eigentlichen<br />

Küche. Diese wird von zwei massiven Kühlkombis<br />

beherrscht. „Dennoch bieten die<br />

Kühlriesen zuwenig Platz für rohe Lebensmittel<br />

und fertige Mahlzeiten, die hier gelagert<br />

werden bis die Frauen abends von der Arbeit<br />

kommen“, weiß Sabine Rudolph aus Erfahrung.<br />

Ein paar Schränke, zwei E-Herde, eine<br />

Mikrowelle sowie Arbeitsfl ächen lassen nicht<br />

vermuten, wie viele Essen hier in den nächsten<br />

drei Stunden zubereitet werden.<br />

Doch zunächst kommt Verstärkung. Yvonne<br />

und Jessica, zwei Bewohnerinnen, die derzeit<br />

weder zur Schule gehen noch in einer Ausbildung<br />

sind, unterstützen die Küchenprofi s<br />

drei Mal in der Woche für zwei Stunden. Sie<br />

schnibbeln nicht nur klein, sondern übernehmen<br />

auch die Verantwortung für eigene<br />

Gerichte, wie die Erstellung von Nachtischen.<br />

Doch nicht immer ist ihre Unterstützung sicher.<br />

Sind ihre Kinder krank oder benötigen<br />

besondere Zuwendung, haben die Kleinen Priorität<br />

und die Mütter fallen für den Küchendienst<br />

aus.<br />

Sabine Rudolph kennt alle Dienste im Mutter-<br />

Kind-Haus. Seit über 10 Jahren ist sie dort.<br />

Sie hat Nachtdienste geschoben, Früh- und<br />

Spätdienste absolviert. Ihre pädagogische<br />

REPORTAGE<br />

Step by step: Von der Planung über den Einkauf und das Kochen bis hin zur individuellen Portionierung hat Sabine Rudolph lächelnd alles im Griff!<br />

Ader kann sie nicht verleugnen. Jahrelang hat<br />

sie ausgebildet und Kurse bei der Familienbildungsstätte<br />

angeboten. Gern führte sie auch<br />

Männer an den Kochtopf. Jetzt ist sie auch<br />

unter Frauen glücklich. „Ich komme hier jeden<br />

Morgen gerne hin“, meint sie frohgemut,<br />

„das kann lange nicht jeder von sich sagen.“<br />

Auch die letzten der 43 Bestellungen für das<br />

Mittagessen sind endlich eingegangen. 13 Essen<br />

für die Tagesgruppe (davon eines „muslimisch“,<br />

also ohne Schweinefl eisch), 2 für den<br />

Kindergarten, 7 für die Kinderbetreuung, 2<br />

Mal Schonkost, eine Kinderportion für einen<br />

Erwachsenen und 18 reguläre Mahlzeiten -<br />

teilweise fett reduziert - stehen an. „Das ist<br />

ein ruhiger Montag“, sind sich die Küchenfrauen<br />

einig. Es gibt Schinkenpellkartoffeln<br />

in Käsesoße und Salat sowie einen sahnigen<br />

Nachtisch mit Schokostreusel.<br />

Mit Dessert<br />

in die heiße Phase<br />

125 Milliliter pro Person werden für das Dessert<br />

vorbereitet. Das sind 3,8 Liter Milch.<br />

Wenn alle Nachtisch haben wollten, würde<br />

das nicht reichen, aber die Kinder im Josefshaus<br />

fasten in diesen Wochen. Um 9.50 Uhr<br />

wird der Nachtisch bereits in Glasschälchen<br />

portioniert und kalt gestellt. Die Salate sind<br />

vorbereitet. Zeitgleich wird das Mehl im großen<br />

Topf angeschwitzt.<br />

Auf Convenience-Produkte verzichtet das<br />

Mutter-Kind-Haus. Zum einen, weil die teurer<br />

sind. Zum anderen, weil die jungen Mütter<br />

auch Zubereitungen im Urzustand kennen<br />

lernen sollen. „Wir haben hier vor einiger Zeit<br />

frischen Blattspinat zubereitet. Den kannten<br />

die jungen Frauen bislang nur aus dem Tiefkühlfach“,<br />

erklärt Sabine Rudolph. „Aber auch<br />

das gehört zu unseren Aufgaben. Schließlich<br />

Lecker!<br />

sollen die jungen Mütter hier etwas fürs Leben<br />

lernen um nach drei Jahren mit Kind auf<br />

eigenen Beinen stehen zu können.“<br />

Zwischenzeitlich wurde die Käsesoße großzügig<br />

zubereitet und das Salatdressing abgeschmeckt,<br />

der Brokkoli - nur für Kinderessen<br />

- blanchiert, und die 162 Kartoffeln fachfraulich<br />

von Carola Meinberg eingedreht, nachdem<br />

sie alle gepellt hatte. Um 11.40 Uhr ist das<br />

erste Mittagessen fertig. Die erste Bewohnerin<br />

steht bereits im Türrahmen und freut sich auf<br />

eine warme Mahlzeit. Die leeren Teller mit<br />

allen Namensschildern der Bewohnerinnen<br />

stehen bereit. Zehn Minuten später sind alle<br />

Essen angerichtet und stehen zur Abholung<br />

auf Tellern, in Boxen und Containern bereit.<br />

Für Sabine Rudolph ist um 12 Uhr mittags die<br />

erste Schlacht des Tages geschlagen. Aber es<br />

geht weiter mit Planung, Buchhaltung, Vorbereitung<br />

und Schulung. Doch jetzt wünscht sie<br />

erst einmal: Guten Appetit!<br />

<strong>Gemeinsam</strong><br />

15


EINBLICKE<br />

Wenn Kinder zuviel husten<br />

Ein Besuch bei Dr. Lars Lange<br />

Es geht sehr lebhaft zu in der Kinderambulanz des St.-Marien-Hospitals. Neben dem bunten Aquarium<br />

sitzen Mütter mit ihren Kindern. Zwar weinen manche von ihnen, andere aber spielen ausgelassen<br />

auf dem Anziehungspunkt der Ambulanz, der hölzernen Eisenbahn, oder beobachten die Fische.<br />

Dr. Lars Lange bittet ein Kind in das Behandlungszimmer. Als sich die Tür schließt, ist jede Hektik von<br />

draußen verschwunden. Seine einfühlsame und ruhige Art wirkt sich sofort auf Mutter und Kind<br />

aus. Mit etwas „Glück“ lächelt der kleine Patient jetzt sogar bei der Untersuchung.<br />

BONN<br />

Dass ihm die Allergologie sehr am Herzen<br />

liegt, spüren auch die Kinderkrankenschwestern<br />

auf der Station, „so liebevoll<br />

und einfühlsam, wie er mit den kleinen Patienten<br />

umgeht“.<br />

Gerade untersucht Lange ein einjähriges<br />

Kind mit auffälligen Atemgeräuschen. Es<br />

wurde wegen dauerhaften Hustens vom<br />

niedergelassenen Kinderarzt überwiesen.<br />

Atemgeräusche<br />

Zahlen<br />

dieser Art treten<br />

z.B. auf,<br />

wenn Kinder<br />

Gegenstände<br />

„in die falsche<br />

Röhre“ eingeatmet<br />

haben -<br />

„ein Alptraum<br />

für die Eltern“,<br />

sagt er. Aber<br />

erfahrungsgemäß<br />

häufiger<br />

als eingeatmete Gegenstände sind es verschluckte<br />

Nüsse, die dann bronchoskopisch<br />

aus den Atemwegen entfernt werden müssen<br />

- wie auch bei diesem Kind.<br />

Zahlen in der Kinder- und<br />

Jugendmedizin des St.-<br />

Marien-Hospital von 2007<br />

Stationär wurden 4.190<br />

Kinder behandelt.<br />

Ambulant gab es rund<br />

17.000 Patientenkontakte<br />

16 <strong>Gemeinsam</strong><br />

Eine weitere Herzenssache für ihn ist die<br />

Behandlung von kleinen Kindern mit Neurodermitis,<br />

das auch als „atopisches Ekzem“<br />

bezeichnet wird. „Man bekommt das sehr<br />

gut in den Griff, aber der nächste Schub<br />

ist gewiss“, sagt Dr. Lange. Bis jetzt gibt es<br />

keine definitive Heilung, aber Linderung und<br />

Unterstützung. Da Kinder mit Neurodermitis<br />

auch häufig Nahrungsmittelallergien haben,<br />

werden zur Diagnosesicherung Allergietests<br />

durchgeführt.<br />

Mit Lars Lange hat der Chefarzt der Kinder-<br />

und Jugendmedizin, Dr. Buderus, dessen eigene<br />

„Spezialität“ die Kindergastroenterolgie<br />

ist, das Spektrum der Abteilung um die pädiatrische<br />

Pulmologie und Allergologie erweitert.<br />

Im Rahmen dieses Fachgebietes werden<br />

Kinder und Jugendliche mit akuten und chronischen<br />

Lungenerkrankungen (z.B. Asthma)<br />

und/oder Allergien sowohl diagnostisch als<br />

auch therapeutisch speziell betreut.<br />

„Damit sind wir eine der wenigen Einrichtungen,<br />

in der Kindergastroenterologie und<br />

Allergologie eng zusammen arbeiten“, freut<br />

sich Dr. Lange.<br />

Der 37-jährige Vater zweier Kinder kommt zu<br />

uns von der Universitätskinderklinik Köln.<br />

In dieses anerkannte Zentrum für Kinderpulmologie<br />

mit Dr. E. Rietschel als Leiter<br />

überweisen sowohl viele niedergelassene<br />

Kinderärzte, aber auch Kinderkliniken Patienten<br />

mit entsprechenden Erkrankungen<br />

und Problemen.<br />

Hier konnte daher „unser“ Pulmologe viele,<br />

darunter auch seltene, Krankheitsbilder sehen<br />

und hat eine sehr gute und umfassende<br />

Ausbildung erhalten.<br />

Auf die Frage, wie ernst man Zeitungsberichte<br />

nehmen muss, in denen aufgelistet wird,<br />

welche Zusätze in Lebensmitteln „schädlich“<br />

sind, meint er lachend: „Allgemein wird das<br />

überbewertet. Diese chemischen Stoffe machen<br />

nicht krank. Allergien werden durch<br />

die „Natur“ ausgelöst und nicht allein durch<br />

„künstliche Stoffe“.<br />

Ein kleiner Trost: Allergien wachsen sich<br />

häufig aus - bis dahin aber wollen wir ab<br />

jetzt im St.-Marien-Hospital mit noch mehr<br />

Kompetenz für unsere Patienten und ihre<br />

Eltern da sein.


LANGENFELD<br />

Doch jede Zeit hat einmal ein Ende und so<br />

mussten Überlegungen angestellt werden,<br />

wie die Pfl egedirektion sich in Zukunft im St.<br />

Martinus Krankenhaus aufstellt. Die Lösung<br />

wird in einem neuen Modellprojekt gesehen,<br />

in dem die bisherige 100%-Stelle auf 50% reduziert<br />

wird, dafür aber nicht nur ein Mitarbeiter<br />

diese Stelle besetzt, sondern diese auf<br />

zwei Mitarbeiterinnen zu je 25% aufgeteilt<br />

ist. Den Rest des Stellenumfangs widmen die<br />

beiden neuen „Abteilungsleitungen“ Susanne<br />

Brinkmann und Sybille Vährke den ihnen<br />

unterstellten Abteilungen und entlasten sie<br />

in den administrativen Aufgaben vor Ort.<br />

Darüber steht die amtierende Pfl egedirektorin<br />

Maria Wittke.<br />

Bei der Vorstellung dieser neuen Struktur<br />

kamen zunächst Ängste und Befürchtungen<br />

bei vielen Pflegekräften im Haus auf. Zumal<br />

mit der Besetzung zweier Abteilungsleitungen<br />

die Stationen in Zukunft nicht<br />

mehr von einer Leitung und Stellvertretung<br />

geführt werden soll, sondern nur noch eine<br />

Leitung vor Ort geplant ist.<br />

Um die Ängste vieler Mitarbeiter abzubauen<br />

und die zukünftige Struktur als positive<br />

Entwicklung erkennen zu können, fuhren<br />

die Leitungskräfte zu einer 4-tägigen Fortbildung<br />

an den Dümmer See. Die Zeit wurde<br />

dazu genutzt, diese neue Struktur mit<br />

Hilfe eines externen Moderators mit Leben<br />

zu füllen.<br />

Das Aufgabenprofil der neuen Abteilungsleitungen<br />

wurde gemeinsam erarbeitet. Darüber<br />

hinaus wurde deutlich, dass die Stationsleitungen<br />

nicht ihre Kompetenzen verlieren,<br />

was von vielen befürchtet wurde, sondern<br />

bei ihrem Tagesgeschäft Unterstützung erfahren<br />

und in vielem entlastet werden.<br />

Nach einem Monat der Umsetzung in die<br />

Praxis kann bereits jetzt gesagt werden, dass<br />

die neue Struktur gut angenommen wurde<br />

und die ersten positiven Rückmeldungen in<br />

der Pfl egedirektion eingegangen sind. Die<br />

Abteilungsleitungen wurden von den Pfl egeteams<br />

herzlich aufgenommen und an ihren<br />

ersten Tagen gut unterstützt.<br />

Nun hoffen wir, dass sich dieser positive<br />

Trend in den nächsten Monaten fortsetzt<br />

und damit die letzten Zweifel und Ängste<br />

bei allen genommen werden können.<br />

EINBLICKE<br />

St. Martinus<br />

Krankenhaus:<br />

Modellprojekt in der<br />

neuen Pflegedirektion<br />

Schwester Bernadett Küpper (Bildmitte) verließ<br />

nach 25 Jahren das St. Martinus Krankenhaus.<br />

Ihre Nachfolgerinnen sind Susanne Brinkmann (links)<br />

und Sybille Vährke.<br />

Fast 25 Jahre war Sr. Bernadett in der Pflegedirektion tätig, zunächst lange Jahre als Leitung, später<br />

als Stellvertretung. Sie hat erstmalig die Position der Pflegedirektorin im Haus besetzt und sie mit<br />

Liebe aufgebaut. 24 Stunden war sie vor Ort erreichbar - und das 7 Tage in der Woche.<br />

Zum 1. Januar 2008 hat Sr. Bernadett die stellvertretende Leitung im St. Martinus Krankenhaus abgegeben<br />

und ist in den Konvent im Nachbarort Hitdorf umgezogen. Darum möchten wir ihr an dieser<br />

Stelle noch einmal ein ausdrückliches herzliches Dankeschön für ihren jahrelangen Einsatz aussprechen.<br />

Wir freuen uns aber, dass sie noch an drei Tagen in der Woche im Haus ist und für manche<br />

Aufgaben ansprechbar bleibt.<br />

Veränderungen als Chancen nutzen<br />

Befürchtungen Positive Konsequenzen<br />

- Aufgabe alter Seilschaften - Bessere Zusammenarbeit zwischen<br />

den Leitungen einer Abteilung<br />

- Sicherheitsverlust - Offenheit für Veränderungen<br />

- Aufgeben bewährter Strukturen - Weiterentwicklung der Pfl ege<br />

- Verlust von stv. Stationsleitungen - Stärkung der Position Pfl ege<br />

- Beziehungsverlust durch Rücktritt - Entlastung von bestimmten<br />

Aufgaben<br />

- Verlust der Geborgenheit - Mitgestaltungsmöglichkeit<br />

- Alleiniger Ansprechpartner - Gestaltung des eigenen<br />

Arbeitsplatzes<br />

- „gleiche Position - weniger Geld“ - Erhalt des Hauses<br />

- Kompetenzverlust - Eigenverantwortung<br />

- „Gesichtsverlust“ - Prüfung von Prozessen,<br />

Abläufen, Qualität<br />

- Verlust von Macht, Ansehen, u.a. - Abteilungsleitungen näher an der Pfl egebasis<br />

MARIA WITTKE<br />

<strong>Gemeinsam</strong><br />

17


EINBLICKE<br />

Marie hört nicht auf zu weinen<br />

BONN<br />

In mehr als 20-jähriger Tätigkeit in der Kinderabteilung<br />

hat Oberärztin Dr. Elisabeth<br />

Tuschen-Hofstätter schon so manche Verletzung<br />

gesehen, für die es keine nachvollziehbare<br />

Erklärung gab. „Die Aufmerksamkeit<br />

für Verletzungen, die sich nicht durch Sturz,<br />

Unfall oder Erkrankung erklären lassen, “<br />

sagt sie, „gehört zu unseren Aufgaben, das<br />

allgemeine Bewusstsein dafür ist aber erst<br />

in den letzten Jahren sehr ausgeprägt entstanden.<br />

Wir sind sensibel für derlei Befunde<br />

und nehmen die Kinder bei Verdacht auf<br />

Misshandlungen stationär auf, einerseits<br />

zum Schutz des Kindes, andererseits um<br />

Zeit zu gewinnen zur Abklärung.“ Welches<br />

Glück für Baby Marie. Im geregelten Tagesablauf<br />

und Versorgungsrahmen entsteht<br />

bei den Pfl egenden der Eindruck, dass die<br />

Mutter überfordert und nervös wirkt, sie<br />

hält verabredete Besuchstermine nicht<br />

ein, beschäftigt sich kaum mit ihrem Kind<br />

und wenn sie erscheint, dann am liebsten<br />

nur, um die Station gleich wieder für eine<br />

„Zigarettenpause“ zu verlassen. Es wird für<br />

das medizinische Personal deutlich, dass sie<br />

Hilfe braucht, wesentlich ist aber, dass ihr<br />

das selbst bewusst wird. Hier setzt das Team<br />

von Ärzten, Kinderpsychologin und Gesundheits-<br />

und Kinderkrankenschwestern - / pfl eger<br />

an, die sich austauschen, Eindrücke und<br />

Befunde dokumentieren. Die Kinderpsychologin,<br />

Dr. Maria Mensching, und einer der<br />

Ärzte sprechen gemeinsam mit der Mutter,<br />

sagen ihr, dass die Verletzung nicht zu den<br />

Schilderungen des Unfalls passt. So ein Gespräch<br />

ist natürlich sehr schwierig, häufi g,<br />

wie auch bei Maries Mutter, fühlen sich die<br />

Bezugspersonen angegriffen und blocken<br />

Hilfestellungen ab: „Nee, ich brauch keine<br />

Hilfe“. „Die Reaktionen sind völlig unter-<br />

18 <strong>Gemeinsam</strong><br />

schiedlich“, ist Dr. Menschings Erfahrung.<br />

„Manche Eltern brechen in Tränen aus und<br />

wollen kooperieren, andere sind so apathisch,<br />

dass man das Gefühl hat, man könne<br />

genauso gut mit einer Mauer sprechen<br />

und wieder andere werden aggressiv, unter<br />

dem Motto „Angriff ist die beste Verteidigung“.<br />

Der Kernsatz Menschings ist daher<br />

„in der Sache hart zu sein, dem Gegenüber<br />

aber emotional, empathisch zugewandt.“<br />

Schließlich tritt sie für die Sicherheit und<br />

das Wohlergehen des Kindes ein, dem man<br />

in der Regel bis zum 3. oder 4. Lebensjahr im<br />

Verhalten nichts anmerkt. Im geschützten<br />

Raum des Krankenhauses bahnen sich Ängste<br />

und Sorgen der jungen Mutter schließlich<br />

doch einen Weg und sie vertraut sich der<br />

Psychologin an. Finanzielle Sorgen durch<br />

Arbeitslosigkeit bestimmen ihr Leben, der<br />

Lebensabschnittspartner (wie bezeichnend<br />

der Begriff heute oft tatsächlich ist) hat sich<br />

von ihr getrennt. „Ich sehe viele verunsicherte<br />

Eltern“, sagt Dr.Tuschen-Hofstätter<br />

nachdenklich, „deren Ehen auseinander<br />

gehen, wenn die Kinder noch klein sind,<br />

was eine hohe Belastung auslöst.“ Nach ihrem<br />

Eindruck sind die Fälle von Misshandlung<br />

oder/und Vernachlässigung aber nicht<br />

angestiegen, wir sind nur aufmerksamer<br />

geworden. Die Einschätzung teilt auch die<br />

Kinderpsychologin. „Jährlich haben wir es<br />

durchschnittlich allein in unserem Krankenhaus<br />

mit ungefähr 17 Fällen von Kindesmisshandlung<br />

und/oder Verwahrlosung zu tun,<br />

quer durch alle bürgerlichen Schichten“.<br />

Wenn der Verdacht einer Misshandlung entstanden<br />

ist, wird frühzeitig ein Rechtsmediziner<br />

hinzugezogen, um Fehlurteile zu vermeiden.<br />

Der behandelnde niedergelassene<br />

Kinderarzt, das Jugendamt und gegbenfalls<br />

Marie hört nicht auf zu weinen<br />

Schon drei Tage sind sie auf<br />

Station, die junge Mutter, Marion<br />

K., 22 Jahre und ihr 3 Monate<br />

altes Baby. Jetzt endlich hat sie<br />

es eingestanden. Eingestanden,<br />

dass sie in einer Stresssituation<br />

mit ihrem Partner das Kind sehr<br />

stark geschüttelt hat. Baby<br />

Marie hört seit dem nicht mehr<br />

auf zu wimmern. Es ist Angst<br />

aufgekommen bei der jungen<br />

Frau, weshalb sie sich schließlich<br />

entschlossen hat, Hilfe im<br />

Krankenhaus zu suchen.<br />

die Kriminalpolizei werden eingeschaltet,<br />

denn auch wenn Eltern abblocken, sich<br />

verteidigen, hier geht es um den Schutz der<br />

Kinder. Es geht darum zu klären, wer die<br />

Verantwortung übernimmt, welche Hilfe<br />

die Eltern brauchen, ob das Kind überhaupt<br />

nach Hause zurückkehren kann und wenn<br />

ja, unter welchen Bedingungen. Für Marie<br />

ergibt eine Entscheidung von Jugendamt<br />

und Richter, dass sie nach ihrer Entlassung<br />

in einer Einrichtung untergebracht wird,<br />

wo ihre Mutter sie jeden Tag unter Anleitung<br />

besuchen und mit ihr zusammen sein<br />

kann. Hier hat Maries Mutter die Möglichkeit<br />

„die Liebe zu lernen“, nach der sie<br />

sich als Kind selbst vergeblich gesehnt hat.<br />

Glücklicherweise hat Marie keine bleibenden<br />

körperlichen Schäden davon getragen,<br />

wie viele andere Kinder. Kinder, deren Körper<br />

gezeichnet sind von Narben, kleinen<br />

und großen Verletzungen, Blutergüssen,<br />

Knochenbrüchen, Schädel-Hirntraumen -<br />

von den seelischen Wunden abgesehen. Die<br />

Hauptrisikogruppe für Misshandlung oder<br />

Verwahrlosung liegt nach einer mehrjährigen<br />

Erhebung in unserem Haus bei Kindern<br />

unter 4 Jahren, die zum größten Teil aus einer<br />

sozial schwachen Bevölkerungsschicht<br />

mit wenig Kontakten zu Verwandtschaft,<br />

Nachbarn, Freunden kommen. Der Entwicklungsstand<br />

war nur bei der Hälfte dieser<br />

Kinder als normal eingestuft worden, bei<br />

mehr als der Hälfte der Kinder fehlten regelmäßige<br />

Vorsorgeuntersuchungen. Durch<br />

gezielte Maßnahmen, die vom Jugendamt<br />

in Kooperation mit allen Beteiligten eingeleitet<br />

werden, kann diesen Kindern geholfen<br />

werden. Das wichtigste dabei ist, dass<br />

dem Kind so etwas nie wieder passiert!


Das neue Förderkonzept belebt die Schulgemeinschaft.<br />

St.-Franziskus-Gymnasium bietet<br />

differenziertes Förderprogramm<br />

Die Förderung schwacher Schülerinnen und Schüler fand in der<br />

Vergangenheit durch externen Nachhilfeunterricht statt. Durch<br />

ein neues Konzept bietet das St.-Franziskus-Gymnasium (SFG) jetzt<br />

Förderunterricht von Schülern der Oberstufe für Kinder der Unterstufe.<br />

Derzeit erteilen 21 Jugendliche 34 Jungen und Mädchen<br />

ergänzenden Unterricht. Der dauert eine Zeitstunde pro Woche<br />

und findet wahlweise als Gruppen- oder Einzelförderung statt.<br />

OLPE<br />

„Der Vorteil legt auf der Hand“, erklärt<br />

Schulleiterin Dr. Gerlis Görg: „Wir bringen<br />

Kinder und Jugendliche einer Schule zusammen.<br />

Die Großen können sich qualifi zieren,<br />

die Kleinen erhalten ein hausinternes Angebot.“<br />

Ein weiterer Vorteil ist die Auswahl<br />

der Förderlehrer. Denn nur Schülerinnen<br />

oder Schüler mit guten Noten und Empfehlung<br />

durch zwei Lehrer dürfen ihn geben.<br />

Die Unterstufenschüler profi tieren davon,<br />

dass ihre Förderlehrer die Schule, die Lehrer<br />

und die Materialien seit Jahren kennen.<br />

Zusätzlichen Unterricht gibt des derzeit für<br />

die Fächer Latein, Englisch, Französisch und<br />

Mathematik. Koordiniert werden die Maßnahmen<br />

von Inga Apel und Andrea Alfes,<br />

die beide Lehrerinnen am SFG sind.<br />

Doch nicht nur schwache Schülerinnen und<br />

Schüler erhalten Unterstützung. Auch für<br />

Begabte sind insgesamt 39 Herausforderungen<br />

im Schulrepertoire: von zusätzlichen<br />

AGs wie Russisch oder Schwedisch über<br />

die Mathe-Olympiade bis hin zur Campus-<br />

Akademie. Physikfreaks steht beispielsweise<br />

auch ein Praktikum an der UNI Siegen offen.<br />

Und Englischfans können bereits in der 12.<br />

Klasse testen, ob sie das Cambridge Certifi -<br />

cate schaffen.<br />

„Wir decken mit der Förderung alle schulischen<br />

Bereiche ab“, erläutert Dr. Görg.<br />

„Sprachliche und mathematisch-naturwissenschaftliche<br />

Kompetenz genau so wie<br />

religiöse und musisch-ästhetische Bildung,<br />

EINBLICKE<br />

sportliche Entwicklung oder soziale Kompetenz.“<br />

Mit den umfangreichen Maßnahmen,<br />

die das Gymnasium jetzt anbietet, können<br />

Schülerinnen und Schüler vor allem individueller<br />

gefördert werden. Damit erfüllt<br />

die Schule die neuen Forderungen, die sich<br />

unter anderem aus der PISA-Studie ergeben<br />

haben.<br />

Leitgedanke am SFG ist dabei ein Verständnis<br />

von Förderung, das sich an den persönlichen<br />

Fähigkeiten, Anlagen und Möglichkeiten<br />

orientiert und der Unterstützung des<br />

Lernens in den Unterrichtsfächern dient.<br />

Dabei ist der Schuldirektorin wichtig, dass<br />

es neben den differenzierten Möglichkeiten<br />

für Schwache und Begabte auch rund 50<br />

Angebote für alle Schülerinnen und Schüler<br />

gibt, die über den Unterrichtsplan hinaus<br />

ihre Fähigkeiten und Interessen testen wollen.<br />

<strong>Gemeinsam</strong><br />

19


EINBLICKE<br />

Mechthild Decker-<br />

Maruska weiß wovon sie<br />

spricht, wenn sie über die<br />

Kommunikationsprobleme<br />

älterer Menschen<br />

berichtet. Seit über<br />

20 Jahren gehört sie zu<br />

den wenigen Krankenschwestern<br />

bundesweit,<br />

die sich mit Hörproblemen<br />

im Alter beschäftigen.<br />

Jahrelang konnte sie<br />

Erfahrungen in<br />

Geriatrischen Abteilungen<br />

sammeln. Mittlerweile hat<br />

sie an diversen Studien<br />

zum Thema teilgenommen<br />

und darüber publiziert.<br />

ATTENDORN<br />

Mechthild Decker-Maruska arbeitet im St.<br />

Barbara Krankenhaus Attendorn und unterstützt<br />

als Expertin die Analyse von Hördefi -<br />

ziten in anderen Einrichtungen.<br />

Im Senioren- und Pfl egeheim mit Wachkoma,<br />

dem Franziskaner-Hof, stieß ihre Thema<br />

nicht auf taube Ohren. Markus Kögler, stellvertretender<br />

Pfl egedienstleiter, nahm die<br />

Idee auf, auch im Attendorner Altenheim<br />

zu prüfen, wie es mit der Hörfähigkeit der<br />

Bewohnerinnen und Bewohner aussieht.<br />

„Dabei kam Überraschendes an den Tag, das<br />

leider dem Bundesdurchschnitt entspricht,<br />

aber die Lage nicht besser macht“, erläutert<br />

Kögler. Rund ein Drittel der Bewohner wurden<br />

nach der Hör-Auswertung dem HNO-<br />

Arzt empfohlen. Ein weiteres Drittel wurde<br />

gebeten, die Hörgeräte überprüfen oder<br />

warten zu lassen. Oder sie auch überhaupt<br />

aktiv zu nutzen nach einer entsprechenden,<br />

niederschwelligen Einweisung.<br />

Auch für Mechthild Decker-Maruska sind<br />

diese Ergebnisse keine Überraschung. „Viele<br />

nehmen an, dass man im Alter einfach<br />

schlechter hört – egal ob mit oder ohne<br />

Hörgerät oder andere Hilfen“, erklärt die<br />

Fachfrau. „Das ist allerdings nicht wahr.<br />

Denn selbst im Alter ist durch den medizi<br />

20 <strong>Gemeinsam</strong><br />

nischen Fortschritt heute kaum ein Hörpro<br />

blem mehr unlösbar. Die Frage ist vielmehr,<br />

wie kommuniziere ich als Mitarbeiter mit<br />

den wenigen Patienten, bei den technische<br />

Hilfe keine befriedigende Lösung bieten?“<br />

Dazu sind aber Antworten im Vorfeld zu<br />

leisten auf das Wissen um Hördefi zite und<br />

Hörprobleme.<br />

Die Diagnose<br />

ist die halbe Therapie<br />

Der Franziskaner Hof eröffnete im Juni 2006.<br />

Bereits in den ersten Monaten berichteten<br />

einige Mitarbeiter des Pfl egedienstes Markus<br />

Kögler immer wieder dass:<br />

• Hörgeräte ungenutzt in den Nachttischschubladen<br />

lagen und der Bewohner/-in<br />

diese als nicht funktionstüchtig darstell te<br />

• die „nuschlige“ Sprache einer Pfl egefachkraft,<br />

laut eines Bewohners ursächlich verantwortlich<br />

für sein „Falschverstehen“ sei<br />

• das „nervtötende Piepen“ eines im Ohr<br />

des Bewohners befi ndlichen Hörgerätes<br />

nur abzustellen sei, wenn man das „Ding“<br />

herausnehme, aber dann könne man sich<br />

nicht mehr mit ihm verständigen.<br />

Höroffensive:<br />

Senioren sollen mehr verstehen<br />

Um dieses Situation systematisch anzugehen,<br />

nahm Kögler Kontakt zu Mechthild<br />

Decker-Maruska in der Nachbarklinik auf,<br />

die sich der Bewohner in den nächsten<br />

Monaten annahm. Mit geschultem Blick,<br />

professionellem Einfühlungsvermögen, mit<br />

Einsatz von Gestik, Mimik und lautsprachbegleitende<br />

Gebärde hat die examinierte<br />

Krankenschwester das Vertrauen der älteren<br />

Menschen gewonnen. Auf dieser Grundlage<br />

konnten dann konkrete Überprüfungen der<br />

Hörhilfen, aber auch der Hörkompetenzen<br />

durchgeführt werden.<br />

Für das Senioren- und Pfl egeheim Franziskaner-Hof<br />

hat sie Ziele aufgestellt, die dort<br />

bereits umgesetzt wurden und weiterhin<br />

werden. Ein Nebeneffekt der Untersuchung<br />

war auch die Schallmessung in der Cafeteria,<br />

die anschließend gedämmt wurde um<br />

eine besser Akustik für Bewohner und Gäste<br />

zu ermöglichen.<br />

Ziele für den Bewohner<br />

• Verstehen und verstanden werden unter<br />

Berücksichtigung des individuellen<br />

Hörstatus


• Individuelle, optimierte Pfl ege -<br />

Behandlung - Versorgung entsprechend<br />

dem Hörstatus<br />

• Vermeiden von fehlerhaften<br />

Pfl egemaßnahmen<br />

• Vermeiden von fehlerhaften<br />

Pfl egediagnosestellung<br />

• Optimierung des Vertrauensverhältnisses<br />

auf der Basis der Teilhabe<br />

Ziele für das Pflegeteam:<br />

• Ganzheitliche Betrachtung des<br />

Bewohners<br />

• Konfl iktreduziertes Arbeiten<br />

• Verbesserung der Pfl ege- und<br />

Betreuungsqualität<br />

• Sichere Beurteilung der geistigen,<br />

körperlichen und seelischen Befi ndlichkeit<br />

des Bewohners durch Schulungen<br />

• Verbesserter Aufbau einer persönlichen,<br />

handicap-adaptierten Vertrauensbasis<br />

Ziele für den Franziskaner-Hof:<br />

• Ergänzung des Therapieangebotes<br />

• Außenwirkung<br />

• Alleinstellungsmerkmal<br />

• Erreichen einer optimalen<br />

Versorgungsqualität<br />

• Erreichen einer hohen Bewohnerzufriedenheit<br />

Bild links: Mechthild Decker-Maruska überprüft die Hörgeräte der Senioren.<br />

Zur Person<br />

Mechthild Decker-Maruska, selbst gut-hörend, erlebte ihren ersten<br />

Kontakt mit Hörgeschädigten 1987 im Rahmen ihrer Tätigkeit<br />

als Krankenschwester in der Baumrainklinik Bad Berleburg. Fasziniert<br />

von der Gebärdensprache meldete sie sich sofort, als die<br />

Rehabilitationsklinik eine Pfl egefachkraft für die geplante Hörgeschädigtenabteilung<br />

suchte. Sie arbeitete mit bei der konzeptionellen<br />

Planung der Abteilung und ihr oblag in der praktischen<br />

Umsetzungsphase die Verantwortung für den Pfl egebereich.<br />

Das meiste, was sie weiß, haben ihr Betroffene vermittelt.<br />

Das ist wichtiger, als dass man die Gebärden beherrscht und die<br />

theoretischen Formen der Hördefi zite kennt.<br />

Mechthild Decker-Maruska:<br />

„Ich bin dieses „Virus“ nicht wieder los geworden, wie man sieht.“<br />

Sie redet immer mit ihren Händen, ihrer Mimik und ihrer Körpersprache,<br />

wenn sie etwas unmissverständlich ausdrücken möchte<br />

1992 wechselte sie ins Attendorner Klinikum in die bereits erwähnte<br />

Geriatrische Abteilung, damals noch unter der chefärztlichen<br />

Leitung von Dr. Gerhard Wucherpfennig (heute im GFO-Krankenhaus<br />

Zur Heiligen Familie).<br />

In Anbetracht des demographischen Wandels<br />

und der damit zunehmend höheren<br />

Anzahl an hochbetagten und in ihrer sensorischen<br />

Wahrnehmung eingeschränkten<br />

Menschen, lassen sich nach Meinung von<br />

Kögler und Decker-Maruska die Studienergebnisse<br />

von Geriatrischen Abteilungen auf<br />

die Arbeit in Pfl egeheimen übertragen.<br />

EINBLICKE<br />

In Deutschland gibt es also Nachholbedarf.<br />

Doch glücklicherweise lassen sich viele Defi -<br />

zite schnell beheben. „Basierend auf einem<br />

veränderten Problembewusstsein und unter<br />

konsequenter Einhaltung eines neuen lautsprachlichen<br />

und nonverbalen Kommunikationsverhaltens,<br />

haben wir schon nach kurzer<br />

Zeit einen Teil, der von uns angestrebten<br />

Ziele erreicht“, erklärt Markus Kögler nicht<br />

ohne stolz.<br />

MARKUS KÖGLER<br />

Nachfolgend einige Beispiele aus Ihrer Arbeit<br />

• 1992 Entwicklung des Unterrichtskonzeptes „Richtiger Umgang<br />

mit hörgeschädigten Patienten im Pfl egealltag“, heute<br />

zu 100% Bestandteil des Schulungskonzeptes des Deutschen<br />

Schwerhörigenbundes (DSB) „Der hörgeschädigte Patient/Bewohner<br />

im Pfl egealltag“ ist, sowie Bestandteil des Ausbildungsplan<br />

für Pfl egefachkräfte an verschiedenen Kranken- und Altenpfl<br />

egeschulen integriert im Lernfeld Sinne<br />

• Seit 1994 Unterrichts- und Vortragstätigkeiten zum o. a. Thema<br />

an verschiedenen Kranken- und Altenpfl egeschulen, bei Gesundheitstagen,<br />

Pfl egekongressen,etc.<br />

• 2003 Entwicklung des „Attendorner Hörservice“ auf der Basis<br />

einer 2002 in der Geriatrischen Abteilung des SBA durchgeführten<br />

Pilotprojektstudie,<br />

• 2004 Entwicklung des Hören-Verstehen Puzzle<br />

• Initiatorin der 2007 gegründeten Theatergruppe „Geri-Klick“,<br />

welche leicht überzeichnet die Probleme einer Hörgeschädigten<br />

Seniorin mit dem Pfl egepersonal (und umgekehrt) während eines<br />

stationären Klinikaufenthaltes darstellt<br />

• Mitautorin des o. a. DSB Schulungskonzeptes, Mitglied im DSB<br />

Referat „Hörgeschädigte Patienten und Senioren sowie DSB-<br />

Fachreferentin<br />

• Veröffentlichung ihre Arbeit in einem Beitrag in „Die Schwester/Der<br />

Pfl eger“ Ausgabe 01/08<br />

Ihr neuestes Projekt ist die Entwicklung des „handicap-adaptierten<br />

Pfl egeprozess“ im Bezug auf das Handicap Hörschädigung,<br />

sowie die Implementierung des Hörservice in den Geriatrischen<br />

Abteilungen der Kliniken: Evangelisches Krankenhaus Schwerte<br />

und Evangelisches Krankenhaus Bethanien Iserlohn. Wie mich,<br />

infi zierte sie auch den dortigen Chefarzt Dr. med. M. Lerch bereits<br />

zu seiner SBA Zeit mit dem „HÖREN IST NICHT = VERSTEHEN<br />

Virus“<br />

<strong>Gemeinsam</strong><br />

21


EINBLICKE<br />

Mit Praxisanleitung fällt das Lernen leichter<br />

Aufregung pur. Kein Tag wie jeder andere. Heute steht eine Schülerin<br />

im Mittelpunkt, gleich beginnt ihre Prüfung zur Anerkennung als<br />

examinierte Gesundheits- und Krankenpflegerin. Es ist kurz vor 7.00<br />

Uhr. Noch sitzt sie in der morgendlichen Übergaberunde und lässt<br />

sich überreden, Kaffee zu trinken, aber essen geht nicht.<br />

Jede Station muss seit 2004 einen Praxisanleiter-/in haben, der/die<br />

sich nach einer 5-monatigen Ausbildung um die Verknüpfung von<br />

theoretischer und praktischer Ausbildung kümmert.<br />

BONN<br />

Auf den Stationen bedeutet es, das Anleiten<br />

und Begleiten der Schüler in allen Bereichen<br />

von berufspädagogisch qualifiziertem Personal<br />

durchzuführen. Heute widmet sich Praxisanleiterin<br />

Sr. Lilli ausschließlich ihrer aufgeregten<br />

Schülerin. Tags zuvor hat sie zwei<br />

pflegebedürftige Patienten ausgesucht, bei<br />

der die Schülerin (Grund-)Pflege und komplexe<br />

Behandlungspflege vor den Prüfern durchführen<br />

kann. Der Schülerin fallen plötzlich<br />

alle möglichen Horrorszenarien ein, die sie<br />

mit der Praxisanleiterin durchsprechen will.<br />

Lauter „was ist, wenn…?“, „ich traue mich<br />

bestimmt nicht, richtig zu reagieren“. Sr. Lilli<br />

ist die Ruhe selbst. „Das ist bei jedem Schüler<br />

so“, meint sie verständnisvoll. Als die Pflegepädagogin<br />

der Schule eintrifft, beginnt<br />

der Ernst. Die Schülerin stellt ihre beiden<br />

Patienten vor mit ausführlicher Anamnese,<br />

Erklärung, warum welche Medikamente<br />

verabreicht werden und die Pflegeplanung.<br />

Ihre gesetzten Prioritäten geraten schon am<br />

Anfang der Prüfung durcheinander, weil ein<br />

Patient eine Injektion erhalten muss, die<br />

nicht eingeplant war.<br />

Die Schülerin konzentriert sich auf ihre Pflege.<br />

Sie, die vorher geweint hat vor Aufre-<br />

22 <strong>Gemeinsam</strong><br />

gung und Versagensangst, pflegt jetzt souverän,<br />

nichts ist mehr übrig geblieben von<br />

„flatternden“ Händen. Darin zeigt sich die<br />

tägliche praktische Übung, bei der Schüler<br />

durch die Praxisanleitung schrittweise an<br />

die eigenständige Wahrnehmung der beruflichen<br />

Aufgaben herangeführt werden.<br />

Bei jedem Dienstbeginn entscheidet die Praxisanleitung,<br />

was welcher Schüler an diesem<br />

Tag lernt, welche pflegerischen Aufgaben<br />

übernommen eübernehmen kann, ob er einen<br />

Patient allein versorgen kann oder ob er<br />

lieber noch mal zuschauen soll.<br />

Dazu kommen die Praxisaufgaben, die die<br />

Schule vergibt. Der Unterkurs hatte z.B. die<br />

Aufgabe, sich mit den Vitalwerten auseinanderzusetzen,<br />

berichtet Lilli. „Wir müssen<br />

den Raum zur Auseinandersetzung geben,<br />

zum Beispiel durch weiterführende Literatur,<br />

Fragen beantworten, Gespräche führen<br />

oder Patienten mit ihren Krankheitsbildern<br />

vorstellen“.<br />

Die Praxisanleitung sorgt für einen durchgehenden<br />

Fluss der Anleitung durch das<br />

Gesamtteam, sie vertritt die Interessen des<br />

Schülers im Team und macht Lernangebote.<br />

Learning by doing -<br />

Schüler lernen von den<br />

examinierten Pflegekräften.<br />

„Unser Team ist sehr aufgeschlossen, den<br />

Schülern weiterzuhelfen“, sagt Sr. Lilli, sie<br />

können sich mit ihren Fragen an jeden im<br />

Team wenden“.<br />

Und das macht zum Beispiel Schüler Juri<br />

sehr ausgiebig. Er schaut den examinierten<br />

Pflegekräften interessiert über die Schulter,<br />

ist aufmerksam und saugt alles auf, was er<br />

erlebt. Gerade ist er damit fertig geworden,<br />

Sr. Monika bei einem Verbandswechsel zu<br />

assistieren, da läuft er den langen Flur hinunter,<br />

bleibt kurz stehen, um ein verrutschtes<br />

Bild an der Flurwand in die richtige Position<br />

zu rücken und schaut jetzt Sr. Claudia bei der<br />

Küchenbestellung zu. „Woher wisst ihr, wie<br />

viel ihr bestellen müsst?“, und dann: „Morgen<br />

könnte ich das ja mal machen“:<br />

Ist das nun einer guten Anleitung zu verdanken<br />

oder ist er einfach gut?<br />

Sr. Lilli lacht: „Ich würde sagen, toller Schüler.<br />

Mit der Anleitung kann man ja nicht<br />

die Persönlichkeit verändern, aber ein gutes<br />

Vorbild sein, einen bleibenden Eindruck und<br />

Freunde an der Arbeit vermitteln. Ich versuche<br />

ein gutes Beispiel zu geben.“ Ihr ist<br />

es wichtig, von Anfang an Vertrauen aufzubauen,<br />

damit die Schüler sich darauf freuen,<br />

hier zu arbeiten. „Wenn man mit Schülern<br />

arbeitet, wird man immer wieder mit neuen<br />

Fragen konfrontiert, so dass man sich auch<br />

selbst immer weiter entwickeln muss“, zieht<br />

Lilli ein Resümee für sich selbst. Dabei ist sie<br />

Fragen ja von ihrem kleinen Sohn gewöhnt.


Ehrenamtliche Mitarbeit<br />

in der Lebens- und Sterbebegleitung<br />

Die feierliche Zertifikatsübergabe erfolgte im Oktober 2007 in der Krankenhauskapelle.<br />

TROISDORF<br />

Ehrenamt ist das Herzstück der Hospizarbeit.<br />

Im zentralen Wertekanon der Hospizidee<br />

und Palliativmedizin wird der ehrenamtlichen<br />

Hilfe und Unterstützung als konstituierendem<br />

Merkmal eine herausragende Rolle<br />

zugeschrieben und besondere Bedeutung<br />

beigemessen. Hier geht es weniger um einen<br />

kostendämpfenden gesundheits- und sozialpolitischen<br />

Lösungsansatz für die Herausforderungen<br />

im Umgang mit sterbenden Menschen<br />

im gegenwärtigen gesellschaftlichen<br />

Wandlungsprozess und schon gar nicht um<br />

einen Ersatzkräftestatus in den restriktiver<br />

werdenden ökonomischen Kontextbedingungen.<br />

Vielmehr ist ehrenamtliche Tätigkeit<br />

in der Hospizarbeit die Gewähr dafür,<br />

dass die Begleitung sterbender Menschen<br />

im Bewusstsein der Öffentlichkeit eine gesamtgesellschaftlich<br />

zu leistende Aufgabe<br />

ist. Durch ihr Engagement leisten sie einen<br />

unverzichtbaren Beitrag zur Teilnahme des<br />

Sterbenden und der ihm Nahestehenden am<br />

Leben des Gemeinwesens.<br />

Dass Wertschätzung den Umgang zwischen<br />

allen MitarbeiterInnen bestimmt, ist ein<br />

Kernsatz der Hospizarbeit, somit selbstverständlich.<br />

Das Einsetzen von Ehrenamtlichen<br />

im Rahmen dieser Kompetenz bedarf<br />

tatsächlich einer besonderen Transparenz<br />

schon während der Vorbereitungskurse und<br />

immer wieder im Rahmen der Praxisbegleitung,<br />

damit weder Überforderung noch<br />

Überschätzung entstehen.<br />

„Ersetzen können Ehrenamtler die Professionellen<br />

nicht, aber sie können sie unterstützen.“<br />

Das Erarbeiten der Standards und die Qualitätssicherung<br />

für die Befähigung von ehrenamtlichen<br />

Mitarbeitern war in unserem Haus<br />

der erste Schritt. Ein Flyer mit den wichtigsten<br />

Informationen für die Aufgaben Ehrenamtlicher<br />

lag bereits im Oktober 2006 beim<br />

Tag der Offenen Tür anlässlich des 10-jährigen<br />

Bestehens der Palliativstation aus. Hier und<br />

durch die Tageszeitungen erfolgte der Aufruf<br />

zur Bereitschaft, an solch einem Befähigungskurs<br />

teilzunehmen.<br />

Nach zahlreichen Interessenten kristallisierten<br />

sich 12 KursteilnehmerInnen heraus, die<br />

diesen Befähigungskurs für die umfassende<br />

Betreuung unserer Patienten und deren<br />

Angehörigen absolvierten. Der hausinterne<br />

Kurs wurde von Bärbel Trautwein und Martin<br />

Kessler geleitet. Die Inhalte des Kurses<br />

betrafen Gesprächsführung, Vermittlung<br />

von Grundlagen palliativmedizinischer,<br />

palliativpfl egerischer und psychosozialer<br />

Faktoren sowie Selbsterfahrungseinheiten<br />

in der eigenen Auseinandersetzung mit den<br />

Themen Sterben, Tod und Trauer. Sie wurden<br />

von Fachärzten aus den verschiedenen<br />

Abteilungen, der Palliativstation, der<br />

Onkologie, der Strahlentherapie sowie von<br />

externen Referenten vermittelt. Das Praktikum<br />

erfolgte in der Palliativstation unseres<br />

Hauses.<br />

Aufgaben der Ehrenamtlichen sind: Gesprächsangebote,<br />

Anwesenheit, Nähe und<br />

Zeit, Zuhören, Entlastung und Unterstützung<br />

der Angehörigen, Hilfe bei der Kinderbetreuung,<br />

Sitzwache und mehr.<br />

Seit Dezember 2007 stehen die Ehrenamtlichen<br />

in der stationären Patientenbetreuung<br />

zur Verfügung.<br />

Ziel ist die Optimierung und Unterstützung<br />

in der umfassenden Versorgung und Begleitung<br />

Schwerstkranker, Sterbender und ihrer<br />

Angehörigen. Die Mitarbeit von Ehrenamtlichen<br />

auf der Palliativstation erlebt das Personal<br />

als Entlastung und sie läuft dort gut.<br />

Aus dieser positiven Erfahrung heraus entwickelte<br />

sich die Idee, auch im Haupthaus<br />

in diesem Bereich sowie bei demenziell Erkrankten<br />

und Menschen, die wenig Besuch<br />

bekommen, befähigte Ehrenamtliche einzusetzen.<br />

EINBLICKE<br />

Das St. Josef-Hospital hat<br />

sich im Laufe der Jahre immer<br />

mehr zu einem Krankenhaus<br />

mit onkologischem<br />

Schwerpunkt entwickelt.<br />

Hieraus hat sich auch der<br />

vermehrte Bedarf für die<br />

ehrenamtlichen Dienste<br />

ergeben.<br />

Bedeutung des Ehrenamts: Die eigene Auseinandersetzung<br />

mit den Themen Sterben,<br />

Tod und Trauer, die Verbesserung der gesellschaftlichen<br />

Bedingungen sterbender<br />

Menschen, eine religiöse oder humanitäre<br />

Haltung sowie die Möglichkeit sinnvoller<br />

Zeitgestaltung und persönlicher Reifung<br />

können Motive von Ehrenamtlichen sein.<br />

In unserem Hause legen wir Wert auf eine<br />

Betreuung, die über das medizinische hinausgeht<br />

und die den ganzen Menschen<br />

sowie sein Umfeld einbezieht. In diesem<br />

Anliegen unterstützen Ehrenamtliche, indem<br />

sie Hilfe und Begleitung anbieten. Die<br />

enge und intensive Beschäftigung mit dem<br />

Kranken ist für haupt- und ehrenamtliche<br />

Mitarbeiter emotional oft belastend. Gleichzeitig<br />

erleben sie jedoch gerade diesen Teil<br />

ihrer Arbeit als eine echte Bereicherung. Sie<br />

macht sensibel für andere Perspektiven, für<br />

unausgesprochene Wünsche und Träume<br />

des Patienten.<br />

Die ehrenamtlichen MitarbeiterInnen erfahren<br />

Praxisbegleitung vor Ort und erhalten<br />

regelmäßig Supervision sowie thematische<br />

Vertiefungseinheiten in Form von Seminaren.<br />

BÄRBEL TRAUTWEIN<br />

Martin Kessler ist Leiter des Pflegeteams<br />

der Palliativstation und<br />

Bärbel Trautwein bietet die Trauerbegleitung<br />

im Hause an.<br />

<strong>Gemeinsam</strong><br />

23


EINBLICKE<br />

24 <strong>Gemeinsam</strong><br />

Eine richtungsweisende Entscheidung:<br />

Manfred Müller hat bereits<br />

umgebaut. Ein ganzes Flurstück<br />

neben seinem Büro ist<br />

jetzt Aktenkammer. Dort<br />

lagert der Geschäftsführer<br />

der Cura - Katholische<br />

Einrichtungen im Siebengebirge<br />

gGmbH - Unterlagen.<br />

Meterweise. Soviel hat sich<br />

angesammelt für das Großprojekt<br />

„Zusammenlegung<br />

der Krankenhausbetriebsstätten“.<br />

Schon lange wird<br />

geplant. Im März geht es<br />

los: der Ausbau des Krankenhauses<br />

St. Johannes<br />

in Bad Honnef. Denn: Die<br />

Trägergremien haben gerade<br />

in einer gemeinsamen<br />

Sitzung den Startschuss<br />

gegeben. Als erstes werden<br />

die Cafeteria und die Kapelle<br />

abgerissen sowie das<br />

Baugelände von Sträuchern<br />

befreit. In zwei Jahren soll<br />

es dann soweit sein: Das<br />

Königswinterer Hospital St.<br />

Josef der Cura gGmbH siedelt<br />

um nach Bad Honnef.<br />

Das komplette medizinische<br />

Angebot wird dann an<br />

einem Standort vorzufinden<br />

sein, in einem „beinahe<br />

neuen Krankenhaus“ mit<br />

217 Betten, wie es Müller<br />

formuliert.<br />

Kath. Krankenhaus im Siebengebirge, Bad Honnef<br />

Modelldarstellung der Erweiterungsmaßnahmen<br />

Radiologisches<br />

Zentrum<br />

neuer, zusätzlicher<br />

Bettentrakt<br />

Caféteria Haupteingang<br />

Erweiterung der<br />

Eingangshalle<br />

SIEBENGEBIRGE<br />

„Nach der langen und schwierigen Zeit der<br />

Vorbereitung ist dies die wahrscheinlich<br />

wichtigste und zukunftsweisendste Entscheidung<br />

seit Bestehen des Zweckverbandes. Sie<br />

gibt uns medizinisch wie ökonomisch eine<br />

gute Perspektive zur langfristigen Sicherung<br />

des Krankenhausstandortes im Siebengebirge“,<br />

so Geschäftsführer Müller. „Alle Bau-<br />

und auch die Abrissgenehmigungen sowohl<br />

von der Bezirksregierung als auch von der<br />

Stadt liegen nunmehr vor.“<br />

interdisziplinäre<br />

Ambulanz<br />

Krankenwagen<br />

Einfahrt/<br />

Notaufnahme<br />

Nach der ersten Bewilligung verzögerte<br />

sich der Beginn des Vorhabens um zwei<br />

Jahre. Manfred Müller: „Wir haben noch<br />

umgeplant und optimiert.“ So wünschte die<br />

Bezirksregierung beispielsweise noch die Errichtung<br />

von zwölf Intensivbetten. Nun sind<br />

die Pläne komplett, die Phase der Vorbereitung<br />

ist abgeschlossen. „Ich bin sehr froh“,<br />

sagt der Cura-Chef. „Das Budget liegt jetzt<br />

bei 17,4 Millionen Euro. Das Land Nordrhein-<br />

Westfalen fördert das Vorhaben mit 9,44<br />

Millionen.


EINBLICKE<br />

CURA legt<br />

beide Krankenhaus-Standorte zusammen<br />

Rund um das St. Johannes Krankenhaus entstehen neue Klinik-Räume.<br />

Den Rest wird der Krankenhausträger über<br />

die Aufnahme von Darlehen fi nanzieren.“<br />

Nach den Abrissarbeiten wird an der Westseite<br />

des Honnefer Krankenhauses ein radiologisches<br />

Zentrum errichtet, viergeschossig<br />

mit Krankenhausküche ganz unten. Der jetzige<br />

Eingangsbereich wird nach Abzug der<br />

Bauarbeiter nicht wiederzuerkennen sein.<br />

Er wird erweitert. Dort soll auch eine Krankenwagenzufahrt<br />

mit direkter Anbindung<br />

an die interdisziplinäre Notaufnahme und<br />

die Ambulanzen im Erdgeschoss entstehen.<br />

Parallel dazu wird ein neues Bettenhaus<br />

auf der östlichen Seite mit Blickrichtung<br />

Siebengebirge hochgezogen. Die Cafeteria<br />

ist künftig im Hauptgebäude angesiedelt,<br />

in der Nähe des Eingangs und damit besser<br />

zugänglich als in der Vergangenheit. Bis das<br />

neue Schmuckstück steht, müssen Patienten<br />

und Besucher nicht auf die typischen<br />

Cafeteria-Artikel verzichten. Ein rollender<br />

Bringservice versorgt sie damit. Wenn das<br />

alles steht, wird der Altbau saniert und um<br />

eine Winzigkeit erweitert. Und dies alles bei<br />

laufendem Betrieb.<br />

Königswinterer<br />

werden Bad Honnefer<br />

Nach Abschluss aller Arbeiten ziehen die<br />

Königswinterer um nach Bad Honnef. Müller:<br />

„Im März 2010 soll es soweit sein.“ Gelenkt<br />

wird die Bauphase von der bmp Baumanagement<br />

Pillich aus Recklinghausen,<br />

einem Projektsteuerer. „Diese umfangreiche<br />

Maßnahme ist nicht mehr mit der eigenen<br />

Mannschaft zu bewerkstelligen“, erläutert<br />

der Cura-Geschäftsführer. Bauen bedeutet<br />

natürlich Lärm, Belastung der Zufahrtsstraßen.<br />

In den nächsten Wochen soll deshalb<br />

eine Bürgerversammlung mit den Nachbarn<br />

stattfi nden, bei der Manfred Müller die Pläne<br />

vorstellen wird.<br />

Was aber bedeutet die Zusammenlegung<br />

für die Krankenhaus-Mitarbeiter? Sie soll<br />

die langfristige Sicherung des Standortes im<br />

Siebengebirge gewährleisten, bringt aber<br />

auch den Wegfall von Arbeitsplätzen mit<br />

sich. Müller: „Jetzt sind es noch ungefähr 20<br />

Stellen, die entfallen.“ Erfreut ist er über die<br />

komfortable Lösung in Sachen Labor. Alle<br />

dem Verbund der Gemeinnützigen Gesellschaft<br />

der Franziskanerinnen zu Olpe mbH<br />

angeschlossenen Krankenhäuser aus dem<br />

Raum Bonn/Rhein-Sieg-Kreis, wozu auch<br />

Cura zählt, verzichten ab April bis auf eine<br />

Notfall-Versorgung auf das eigene Labor.<br />

Die gesamte Analytik wird künftig von einem<br />

zentralen Anbieter vorgenommen. Das<br />

Schöne: Alle 16 Mitarbeiter aus Bad Honnef<br />

und Königswinter werden dort zu den bisherigen<br />

tarifl ichen Bedingungen tätig werden.<br />

„Kein einziger Arbeitsplatz ging verloren“,<br />

ist Manfred Müller zufrieden.<br />

Über der Zukunft des Königswinterer Hauses<br />

schwebt noch ein Fragezeichen. „Sollte<br />

es nichts werden mit einer künftigen Nutzung<br />

als Rathaus, müssen wir sehen.“ Das<br />

separate Gebäude auf dem hinteren Grundstück<br />

mit geriatrischer Tagesklinik und die<br />

physikalische Therapie im Untergeschoss<br />

sollen erhalten bleiben. Denkbar wäre auch<br />

ein Ärztehaus, sollten die Rathaus-Überlegungen<br />

ausgeträumt sein.<br />

<strong>Gemeinsam</strong><br />

25


EINBLICKE<br />

26 <strong>Gemeinsam</strong><br />

Coach the<br />

coach<br />

Praxisanleiter<br />

absolvierten<br />

Ausbildung<br />

„Learning by doing“, heißt es für die Ausbildung oft so einfach.<br />

Doch was, wenn der Ausbilder nur „vorturnt“, aber nicht die<br />

Hintergründe erklären kann? Oder wenn er einfach zu wenig Zeit<br />

hat? Ausbilder benötigen daher nicht nur handfeste Erfahrung,<br />

sondern selber ein Gerüst, das sie für die neuen Aufgaben in der<br />

Krankenhauspflege befähigt. Denn diese hat sich deutlich verändert,<br />

was sich nicht nur in der Bezeichnung ausdrückt (Ausbildung<br />

zur Gesundheits- u. Krankenpflege statt Krankenpflege).<br />

BONN-BEUEL<br />

Es ist eben nicht mehr allein die Pfl ege kranker<br />

Menschen oder die Assistenz bei medizinischer<br />

Diagnostik und Therapie Inhalt des<br />

Berufsalltags.<br />

Neue Aufgabenfelder wie<br />

• Beratung und Anleitung in<br />

gesundheits- und pfl egerelevanten<br />

Fragen (Patienten und Angehörige)<br />

• organisieren, planen und<br />

dokumentieren<br />

• Menschen in besonderen<br />

Lebenssituationen oder mit<br />

spezifi schen Belastungen betreuen<br />

• berufl iches Selbstverständnis<br />

entwickeln<br />

• mit anderen Berufsgruppen<br />

zusammenarbeiten<br />

nehmen zunehmend einen prozentual höheren<br />

Anteil im berufl ichen Alltag ein und<br />

werden deshalb zukünftig auch einen größeren<br />

Stellenwert in der theoretischen und<br />

praktischen Ausbildung haben.<br />

Alle Aufgabenbereiche spiegeln die Pfl ege<br />

als professionelle, eigenständige Disziplin<br />

mit eigenen Instrumenten und Methoden<br />

wider.<br />

Im St. Josef-Hospital Bonn-Beuel, haben im<br />

vergangenen Jahr fünf Mitarbeiterinnen die<br />

Ausbildung zur Praxisanleiterin durchlaufen<br />

und erfolgreich absolviert. Die Weiterbildung<br />

zur Praxisanleiterin umfasste 216 Unterrichtsstunden<br />

und schloss mit einer prak-<br />

tischen und einer mündlichen Prüfung ab.<br />

Schwerpunkte sind die ausbildungsrechtlichen,<br />

haftungsrechtlichen, fi nanziellen<br />

und strukturellen Rahmenbedingungen von<br />

Lernprozessen in der Pfl egepraxis. Außerdem<br />

wird die eigene Berufssituation und die<br />

zukünftige Rolle als Praxisanleiterin refl ektiert.<br />

Weitere Inhalte sind die Erarbeitung<br />

von Methoden zur Vermittlung von Praxiswissen,<br />

Vorbereitung und Beurteilung von<br />

Anleitungs- und Lernsituationen, die Erfassung<br />

individueller Lernvoraussetzungen sowie<br />

die Evaluation all dessen.<br />

Initiieren, planen,<br />

durchführen und<br />

evaluieren!<br />

Ziel der Ausbildung ist es, Schüler/innen<br />

schrittweise an die eigenständige Wahrnehmung<br />

der berufl ichen Aufgaben heranzuführen.<br />

Während der gesamten Ausbildung<br />

und auch im praktischen Teil des Examens<br />

wird der Erwerb von fachlicher, sozial-kommunikativer,<br />

methodischer und personaler<br />

Kompetenz entsprechend des allgemeinen<br />

Standes der pfl egewissenschaftlichen und<br />

medizinischen Erkenntnisse gefordert und<br />

bewertet. Praxisanleiter vermitteln auch<br />

diese Schlüsselqualifi kationen.<br />

Dabei steht die Verknüpfung des im Unterricht<br />

Erlernten mit den erforderlichen beruf-<br />

lichen Anforderungen im Fokus. Praxisanleiter<br />

sind also ausbildungsverantwortlich<br />

für die praktische Ausbildung, direkte Kontaktperson<br />

für den Azubi in der praktischen<br />

Ausbildung und überdies Mitglied im Prüfungsausschuss.<br />

Damit kommt ihnen eine<br />

wichtige Aufgabe in der dreijährigen Begleitung<br />

der Schülerinnen und Schüler zu.<br />

Das Konzept der dualen Ausbildung in der<br />

Pfl ege ist nicht neu. Die Verquickung von<br />

Theorie und Praxis fand hier schon früh statt<br />

und hatte Signalcharakter für andere Ausbildungsgänge.<br />

Neu ist die besondere und<br />

hochwertige Qualifi zierung der Praxisanleiter<br />

sowie deren Vernetzung mit anderen Kliniken.<br />

Sie wird in wenigen Jahren Standard<br />

für alle Einrichtungen werden. Derzeit ist<br />

gewährleistet, dass mindestens 10 Prozent<br />

der praktischen Ausbildungszeit eines jeden<br />

Schülers vom Praxisanleiter strukturiert begleitet<br />

wird.<br />

War es in früheren Zeiten ein zumeist ungeplantes,<br />

spontanes Weitergeben des<br />

praktischen Wissens, (in der Regel durch<br />

„Vorturnen“), so wird nun gezielt und strukturiert<br />

an den aufeinander aufbauenden<br />

Wochenschwerpunkten des Einsatzplanes<br />

gearbeitet. Die Praxisanleiter erarbeiten Einsatzpläne<br />

und Lernaufgaben für jeden Ausbildungsort.<br />

Dies ermöglicht den Schülern in<br />

hohem Maße ein selbst organisiertes Lernen.<br />

Auf der anderen Seite erhalten die Ausbilder<br />

hierdurch ein weiteres Instrument zur Leistungserfassung<br />

und Bewertung der Schüler.<br />

Die Anleitung jedes Schülers variiert bedingt<br />

durch den Ausbildungsstand, durch die<br />

Pfl egesituation auf der Station und die dort<br />

diagnostizierten Krankheitsbilder. Dadurch<br />

gestaltet sich die Anleitung jedes einzelnen<br />

Auszubildenden etwas anders. Alle aber<br />

erhalten ein fundiertes Grundwissen bezüglich<br />

der Arbeit in der Gesundheits- und<br />

Krankenpfl ege.<br />

PETRA KAES


Rowena (links) und Denise beim Einspielen von „Total Eclipse Of The Heart“.<br />

Von der Playstation ins Tonstudio<br />

Begabung, Mut und Wille begleiten zwei Bewohnerinnen des Josefhaus Olpe<br />

OLPE/STUPPERHOF<br />

Als Rowena im August 2006 in die damalige<br />

Gruppe Ida des Josefshaus einzog, hörte<br />

sie Gesang. Denise übte mit einer geborgten<br />

Playstation und der Software „Singstar“. Die<br />

beiden Mädchen haben sich gesucht und<br />

gefunden: Aus der ersten Begegnung hat<br />

sich eine tiefe Freundschaft entwickelt, aus<br />

langen Nachmittagen und Abenden mit der<br />

Playstation die gemeinsame Liebe zur Musik.<br />

Mit der Eröffnung der Außenwohngruppe<br />

Stupperhof zogen Denise und Rowena dort<br />

ein. Beide sind Naturtalente. Außer etwas<br />

Tipps vom Profi: Taki Dimoulas vom Originalmeister Tonstudio hilft gerne.<br />

Trompeten- bzw. Gitarrenunterricht in jungen<br />

Jahren genossen sie keine musikalische<br />

Ausbildung.<br />

Zufällig entdeckte Magdalena Knäbe, Leiterin<br />

des Josefshaus, bei einem Besuch in<br />

der Gruppe das Gesangstalent der beiden<br />

Bewohnerinnen und organisierte den ersten<br />

öffentlichen Auftritt zur Eröffnung der neuen<br />

Außenwohngruppe Stupperhof am 18.<br />

März 2007. „Natürlich waren wir aufgeregt<br />

und hatten großes Lampenfi eber. Aber als<br />

die Zuhörer nachher Zugabe forderten, war<br />

alles gut!“ so die beiden einstimmig.<br />

Zur „Belohnung“ ging es zur Aufnahme des<br />

ersten Titels auf CD ins Gerlinger Originalmeister<br />

Tonstudio. Christos „Taki“ Dimoulas<br />

ist einer der Inhaber und befreundet mit<br />

Jürgen Nitschke, einem Pädagogen und Ini-<br />

tiator der Aktion. Als leidenschaftlicher Musiker<br />

fördert er die beiden Gesangstalente<br />

gerne und tatkräftig mit „Low-Budget- Produktionen“.<br />

Inzwischen sind die beiden Sängerinnen<br />

vertraut mit Mikrofon, Mischpult und sonstigem<br />

Equipment: „Knockin´ On Heavens<br />

EINBLICKE<br />

19 Jahre jung - und bereits den<br />

fünften Titel im Studio auf CD<br />

im Studio eingespielt! Denise<br />

hat es geschafft, zusammen<br />

mit ihrer Freundin Rowena.<br />

Door“, „Liebe ist alles“ von Rosenstolz und<br />

drei weitere Titel haben sie dort auf CD verewigt.<br />

Und als besondere Unterstützung gab es für<br />

die letzte Aufnahme fi nanzielle Hilfe durch<br />

den Förderverein des Josefshaus e.V.<br />

Live-Auftritte folgten beim Weihnachtsmarkt<br />

im Hof Franziska und beim Besuch<br />

des Lions-Club. Musikalischer Erfolg und<br />

Spaß am Singen sind besondere Möglichkeiten,<br />

die das Josefshaus Rowena und Denise<br />

bieten kann. Ganz wichtig sind in diesem<br />

Zusammenhang jedoch auch die Chancen<br />

und Möglichkeiten für die persönliche Entwicklung<br />

der beiden jungen Frauen.<br />

Ausgestattet mit gesundem Selbstvertrauen<br />

und klaren Lebensplänen haben sich beide<br />

nun vom Stupperhof verabschiedet, sind<br />

der GFO und dem Josefshaus aber in mehrfacher<br />

Hinsicht treu geblieben: Denise und<br />

Rowena leben nun zu zweit in einer Wohngemeinschaft<br />

in Drolshagen, betreut von<br />

AufWind (Jugend- & Familiendienst). Beide<br />

möchten ihr Fachabitur machen und eventuell<br />

anschließend Pädagogik studieren.<br />

Rowena leistet zurzeit ihr Berufspraktikum<br />

in der Wohngruppe Martin in Olpe, Denise<br />

in der Gruppe Jonathan in Drolshagen ab.<br />

Beide Wohngruppen gehören zum heilpädagogischen<br />

Heim für Kinder und Jugendliche<br />

- dem Josefshaus.<br />

Die musikalisch größten Wünsche von Denise<br />

und Rowena bleiben aber nach wie vor:<br />

Singen, singen, singen, am liebsten live und<br />

in einer Band!<br />

KERSTIN STROHN<br />

<strong>Gemeinsam</strong><br />

27


EDV<br />

Jeder, der professionell an einen Rechner<br />

im Netzwerk arbeitet, benötigt eine persönliche<br />

Zugangsberechtigung: das Passwort.<br />

Viele Nutzer verwenden Passworte, die sie<br />

sich leicht merken können, wie ihren eigenen<br />

Namen, den des Partners oder des<br />

Kindes. Wer unberechtigt an einem Rechner<br />

arbeitet, wird auf diese Begriffe natürlich als<br />

erstes kommen und prüfen, ob es möglich<br />

ist, mit ihnen das Netzwerk zu „knacken“.<br />

Ausgefallene Passworte geben hier mehr<br />

Sicherheit. Man kann etwa einen Satz wählen<br />

und sich jeweils den ersten Buchstaben<br />

der Worte merken. So erhält man aus dem<br />

Satz „60 % der Anwender haben unsichere<br />

Passwörter“ das Passwort 60%dAhuP. Doch<br />

diese Wortungetüme gefallen nicht jedem<br />

Nutzer, auch wenn ihre Sicherheit als hoch<br />

einzustufen ist.<br />

Die Mindestlänge beträgt bei Passworten<br />

sechs Zeichen, besser sind 8 Zeichen, ansonsten<br />

besteht die Gefahr, dass es kombinatorisch<br />

geknackt werden könnte. Zudem<br />

sollten Netzwerknutzer die Groß- und Kleinschreibung<br />

variieren sowie sich für Zahlen<br />

oder eventuell auch für Sonderzeichen entscheiden.<br />

Das gewählte Passwort sollte jedoch<br />

keinesfalls offenkundig mit Ihrer Person<br />

verbundene Information enthalten. Generell<br />

sind auch Einträge aus Wörterbüchern zu<br />

vermeiden, da diese leichter mit modernen<br />

Passwort-Suchprogrammen erkannt werden<br />

können und auch das Erraten der Passworte<br />

erleichtern.<br />

Das persönliche Passwort sollte außerdem<br />

geändert werden, sobald man vermutet,<br />

dass es jemand wissen könnte. Dazu reicht<br />

es aus, dass Sie es nicht ausschließen können,<br />

28 <strong>Gemeinsam</strong><br />

Die goldenen Regeln für die<br />

Wahl eines guten Passwortes<br />

Sicherheit ist in der EDV das A und O. Jeder Anwender hat seinen<br />

Anteil daran und trägt ein Stückweit mit die Verantwortung.<br />

Doch worauf muss man als Anwender achten? Was kann man<br />

bedenkenlos tun und wo sind strukturierte Überlegungen wichtig?<br />

Das Beispiel der Passwörter gibt hier Einblick.<br />

dass jemand ihr Passwort wissen könnte. Es<br />

muss also noch kein Einbruch in die Datenbank<br />

vorliegen.<br />

Das Passwort sollte möglichst nicht schriftlich<br />

fixiert werden. Vor allem aber nicht<br />

unter die Tastatur oder an den Monitor geklebt<br />

werden. Dies gilt auch für weitere persönliche<br />

Zugangsberechtigungen, wie dem<br />

Passwort für den Internet Explorer.<br />

Warum<br />

ein sicheres Passwort?<br />

Häufig erhält man die Antwort „Aber ich<br />

habe doch nichts zu verbergen ...“, wenn<br />

man darauf hinweist, ein sicheres Passwort<br />

zu benutzen. Der Missbrauch einer fremden<br />

Benutzerkennung ist jedoch kein Kavaliersdelikt<br />

und es gibt keinen guten Grund, auf<br />

Passwortsicherheit zu verzichten. Dabei ist<br />

es auch egal, ob man selbst seine eigenen<br />

Daten für schützenswert hält, denn Patienten-<br />

oder Bewohnerdaten sind es allemal.<br />

Und dafür verbürgt sich die Einrichtung.<br />

Das Ziel ist es, mit dem Passwort Eindringlinge<br />

vom System fernzuhalten. Und daran<br />

müssen alle Benutzer mitwirken. Auch wenn<br />

die Berechtigung für den Zugriff auf Daten<br />

nach bestimmten Tätigkeitsbereichen organisiert<br />

ist, sollte grundsätzliche Vorsicht<br />

gelten. Denn: Ist ein Einbrecher erst einmal<br />

auf dem System, kann er gegebenenfalls mit<br />

der geeigneten kriminellen Energie unter<br />

Ihrer Identität seine „Arbeit“ tun und die<br />

Gelegenheit nutzen, entweder auf diesem<br />

System Daten und Nutzer auszuspähen oder<br />

auch in weitere Systeme einzudringen. Bei<br />

Ein gutes Passwort<br />

erfüllt folgende<br />

Bedingungen:<br />

• Man muss es sich leicht merken<br />

können, damit man es sich nicht<br />

aufschreiben muss.<br />

• Das Passwort sollte man schnell<br />

und sicher eingeben können,<br />

damit es niemand beim Eintippen<br />

mitlesen kann.<br />

• Das Passwort sollte für andere<br />

Benutzer sinnlos, d.h. nicht<br />

erschließbar, sein.<br />

fahrlässigem Umgang mit Ihrem Passwort<br />

und/oder Ihrem Account (persönlichen Arbeitskonto)<br />

tragen Sie bei Missbrauch durch<br />

Andere auch die Verantwortung.<br />

Um solch einen Missbrauch Dritter vorzubeugen<br />

ist es wichtig, die eigenen Zugangsdaten<br />

geheim zu halten. Auch Mitarbeiter und Kollegen<br />

die „nur mal eben etwas nachschauen“<br />

müssen, haben ihre eigenen Zugangsdaten.<br />

Sie würden den Mitarbeitern und Kollegen<br />

ja auch nicht Ihre EC-Karte inklusive PIN<br />

geben, wenn diese „nur mal eben Geld von<br />

der Bank abholen“ müssen, oder?<br />

DOMINIK WILD


OLPE/KÖLN<br />

Frau Höhn, welche Leistungen erbringt<br />

der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) Köln<br />

für die Einrichtungen der GFO?<br />

Über den ASB laufen zentral die Hausnotrufe<br />

unserer sieben Einrichtungen. Ob es<br />

Service-Wohnen in Bonn, Bornheim, Drolshagen,<br />

Langenfeld, Oberpleis oder Wickede<br />

ist, die Mieter in diesen Einrichtungen werden<br />

im Notfall automatisch mit der Kölner<br />

Zentrale verbunden. Von hier wird schnelle<br />

Hilfe koordiniert.<br />

Was lässt sich beim ASB im Rahmen eines<br />

Lieferantenaudits konkret überprüfen?<br />

Wir wollten wissen, wie die Notrufzentrale<br />

arbeitet, wie Prozesse hier hinterlegt sind<br />

und umgesetzt werden, wie vertraut die<br />

Mitarbeiter mit unseren Einrichtungen sind<br />

und wie eventuell auftretenden Fehlern<br />

nachgegangen wird. Dazu nahmen wir Einblick<br />

ins QM-Handbuch des ASB. Außerdem<br />

hatten wir eine umfangreiche Checkliste<br />

erarbeitet, die mit 64 Fragen 11 Bereiche<br />

untersuchte.<br />

Welche Erfahrungen machten Sie vor<br />

Ort?<br />

Frau Obergfäll, die unsere Koordinatorin für<br />

die Hausnotrufe ist, und ich konnten insgesamt<br />

einen guten Einblick in die Arbeitsweise<br />

des Kölner ASB bekommen. Bei der<br />

rund 6-stündigen Begehung und Befragung<br />

lernten wir die handelnden Personen und<br />

die Organisationsstruktur kennen. Außerdem<br />

konnten wir den Mitarbeitern über die<br />

Schulter gucken und erleben, wie professionell<br />

sie mit Notrufen umzugehen verstehen.<br />

Konnten Sie dadurch auch neue Informationen<br />

sammeln?<br />

Auf jeden Fall. Denn neben der Abarbeitung<br />

unserer Listen, in denen wir z.B. die regel-<br />

mäßigen Unterweisungen der Mitarbeiter<br />

überprüften oder die Nutzung des bestehenden<br />

Einarbeitungskonzeptes, lernten<br />

wir viel über die tägliche Nutzung des Hausnotrufes.<br />

So gehen beim ASB Köln täglich rund 2.500<br />

Notrufe ein. Natürlich sind die nicht alle<br />

von unseren Mietern, denn der ASB hat insgesamt<br />

10.000 Kunden in der Region, von<br />

denen wir nur 3 % stellen. Aber dennoch<br />

ist die Zahl beeindruckend. 90 % der eingehenden<br />

Notrufe sind aber zum Glück keine<br />

Notfälle. Dennoch bedeutet dies in der Gegenrechnung,<br />

dass der ASB 250 Mal in 24<br />

Stunden ausrückt bzw. Hilfen koordiniert.<br />

Wieso ist die Zahl der eingehenden Notrufe<br />

so hoch?<br />

Im Service-Wohnen haben Mieter heute<br />

viele Sicherheitsstandards. Dazu zählt der<br />

Hausnotruf, der durch Drucktaster an der<br />

Wand oder - im Sanitärbereich - durch Zugtaster<br />

an der Decke ausgelöst wird. Darüber<br />

hinaus haben viele Senioren mobile Drucktaster,<br />

die sie wie eine Kette um den Hals<br />

tragen. Schnell wird hier ein Alarm auslöst<br />

oder das Gerät meldet sich, z.B. weil Batterie<br />

oder Akku leer sind. Aber auch durch<br />

diese Alarme, hinter denen kein Notfall<br />

steht, lernen die Kunden ihr Geräte kennen<br />

und sie lernen dessen Sicherheit zu schätzen.<br />

Denn Sekunden später meldet sich die<br />

Zentrale des ASB, die nachfragt, was los ist.<br />

Je nach Uhrzeit und Einrichtung kann ein<br />

hauseigener Mitarbeiter dem Mieter helfen.<br />

Ist unmittelbar niemand greifbar, rollt der<br />

ASB-Notfallplan an. Das heißt, der Notruf<br />

wird an die Leitstelle vor Ort weitergegeben,<br />

die eine schnelle Hilfe mit Arzt und Sanitäter<br />

sicherstellt.<br />

Andrea Höhn, Zentrale Qualitätsmanagementbeauftragte<br />

(QMB) für den<br />

Geschäftsbereich Altenhilfe und Hedy<br />

Obergfäll, Leiterin des Paulinen-Hof,<br />

führten jetzt ihr erstes Lieferantenaudit<br />

durch. Mit sorgfältig ausgearbeiteten<br />

Checklisten besuchten Sie den ASB<br />

in Köln. Ihr Ziel: Die Sicherung und Verbesserung<br />

der Qualität eingekaufter<br />

Dienstleistungen für die Kunden der<br />

GFO. Ihre Erfahrungen schildert Andrea<br />

Höhn im folgenden Interview.<br />

Mitarbeiter des Arbeiter-Samariter-Bund<br />

in der Zentrale in Köln.<br />

Wenn der Kunde mit der Checkliste kommt<br />

Qualitätsmanagementbeauftragte der GFO auditieren den Arbeiter-Samariter-Bund Köln<br />

QM<br />

Welche Kritikpunkte brachten sie mit ins<br />

Audit?<br />

Unser Eindruck war - wie gesagt - insgesamt<br />

sehr gut. Vor allem die Strukturqualität war<br />

überzeugend. Verbesserungspotenzial sehen<br />

wir aber noch in der Prozessqualität.<br />

Durch das Lieferantenaudit konnten wir auf<br />

diese Schwachstellen aufmerksam machen<br />

und uns glaubhaft davon überzeugen, dass<br />

hier Fehler als Chance verstanden werden.<br />

Es wird ihnen systematisch nachgegangen,<br />

damit sie künftig nicht mehr vorkommen.<br />

Wie beurteilen Sie abschließend den Sinn<br />

von Lieferantenaudits?<br />

Als sehr hoch. Es ist sinnvoll und wichtig<br />

seine Partner kennen zu lernen und ihre<br />

Organisationsstrukturen zu verstehen. Oft<br />

ist dann schon die Diagnose gleichzeitig<br />

die Therapie. Allerdings bedeutet so ein Audit<br />

immer einen großen Aufwand. Denn es<br />

bindet über Stunden personelle Ressourcen.<br />

Daher müssen wir ganz genau überlegen,<br />

wo uns Lieferantenaudits wirklich weiter<br />

bringen. Mit dem ASB gibt es nun konkrete<br />

Absprachen und messbare Ergebnisse.<br />

Dadurch war die Zeit hier im Sinne unserer<br />

Service-Mieter sinnvoll investiert.<br />

Andrea Höhn (links) und Hedy Obergfäll.<br />

<strong>Gemeinsam</strong><br />

29


FRANZISKANISCH<br />

Franziskanischer Fernkurs<br />

nähert sich Assisi<br />

Die Teilnehmer freuen sich auf ihre Pilgerreise.<br />

OLPE<br />

Der Fernkurs „Franziskanische Spiritualität“<br />

nähert sich nach 2 Jahren dem Ende. Ein<br />

letztes Vertiefungswochenende fand Mitte<br />

Februar im Mutterhaus der Olper Franziskanerinnen<br />

statt. An diesem nahmen 12 Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer aus dem Verbund<br />

der Gemeinnützigen Gesellschaft der<br />

Franziskanerinnen zu Olpe mbH (GFO) teil,<br />

außerdem Sr. Benedicta, Klarissin aus dem<br />

Kloster Bethlehem in Koblenz.<br />

Im Mittelpunkt der drei Tage standen der<br />

16. und 17. Lehrbrief mit den Themen „Sonnengesang“<br />

und franziskanische „Geist-Erfahrung“.<br />

Dazu bearbeiteten die Teilnehmer<br />

vor allem die Testamente des Franz von Assisi.<br />

Schwester Magdalena Krol OSF, die einige<br />

Jahre für die Interfranziskanische Arbeitsgemeinschaft<br />

(INFAG) in Würzburg tätig war,<br />

übernahm die Leitung und Moderation, da<br />

Pater Leonhard Lehmann kurzfristig verhindert<br />

war.<br />

Sonnengesang entfaltet<br />

Klang und Weite<br />

Die Annäherung an den Sonnengesang fand<br />

durch unterschiedliche musikalische Interpretationen<br />

in verschiedenen Sprachen<br />

statt. Außerdem durch komparative Textarbeit.<br />

„Die ursprüngliche Fassung in der umbrischen<br />

Volkssprache Volgare ist mit Reim,<br />

Rhythmus und Wortwahl die wichtigste und<br />

schönste Quelle“, waren sich die Mitarbeiter<br />

einig. Weitere inhaltliche Klärungs- und<br />

Interpretationsansätze zum Sonnengesang<br />

(„Sonn“) lieferte der 17. Lehrbrief von Pater<br />

Leonhard. Der Franziskanologe aus Rom<br />

hatte über bestimmte Aspekte des „Sonn“<br />

promoviert.<br />

30 <strong>Gemeinsam</strong><br />

Das Vertiefungswochenende bot neben der<br />

Arbeit an Texten spirituelle Impulse durch<br />

gemeinsames Gebet, Meditationen und Gottesdienstfeiern.<br />

Hierzu zählten auch eine<br />

Lichtmeditation sowie eine Weihrauchliturgie.<br />

Ein aktueller Film über das Leben des<br />

hl. Franziskus rundete das Wochenende ab.<br />

Danach gab es eine lebhafte Diskussion über<br />

die Stigmata des Mannes aus Assisi und deren<br />

Bedeutung für die Nachfolge.<br />

Da der Franziskanische Fernkurs insgesamt<br />

22 Lehrbriefe umfasst, werden die Arbeitsgruppen<br />

in Olpe, Bonn, Wissen und Dinslaken<br />

weitere Treffen organisieren um sich<br />

auf die Abschlussfahrt nach Assisi vorzubereiten.<br />

Am 3. September starten die erfolgreichen<br />

Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

für eine Woche nach Italien. Hier werden<br />

sie unter Führung von Pater Leonhard Lehmann<br />

franziskanische und klarianische Stätten<br />

besuchen.<br />

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zogen<br />

eine positive Kursbilanz und schätzten das<br />

erlernte Wissen aus den zurückliegenden<br />

zwei Jahren. Schwester Benedicta, Klarissin<br />

aus Koblenz, fasste ihr Eindrücke abschließend<br />

so zusammen: „Die Lehrbriefe haben<br />

uns die Türe aufgemacht. Jetzt müssen wir<br />

in die Räume eintreten.“<br />

„Der Kurs endet im Herbst, nicht aber das<br />

Interesse der Teilnehmer am Thema“, beschreiben<br />

Schwester Magdalena Krol und<br />

Christoph Leiden (GFO) die Pläne für 2009.<br />

<strong>Gemeinsam</strong> überlegen sie Folgeveranstaltungen<br />

wie eine „Werkwoche Franziskus“.<br />

Vor allem aber auch eine Veranstaltung zum<br />

Leben der hl. Klara, die im Fernkurs nur wenig<br />

Beachtung fand, obwohl ihr Leben eng<br />

mit dem von Franziskus verbunden ist.<br />

Auf den Spuren vo<br />

Maria Theresia Bo<br />

Haus Marienthal im Westerwald - schlicht und franziskan<br />

OLPE/MARIENTHAL<br />

Was ist eigentlich franziskanische Spiritualität?<br />

Auf Spurensuche begaben sich<br />

Mitte Januar die Leitungen der Alten-<br />

und Jugend.Kinder.Hilfe. unter Führung<br />

von Sr. Mediatrix Nies und Sr. Alexa<br />

Weismüller. Die 27 Teilnehmerinnen und<br />

Teilnehmer erfuhren Fakten und Legenden<br />

aus dem Leben des Franz von Assisi<br />

sowie der Ordensgründerin Maria-Theresia<br />

Bonzel aus Olpe. Die Lebensberichte<br />

führten bereits in die Besonderheiten<br />

franziskanischer Wurzeln. Dazu zählen<br />

grundsätzlich:<br />

• Sich dem Anspruch<br />

Gottes öffnen<br />

• Ehrfurcht vor der Schöpfung<br />

• Verantwortung für das Leben<br />

• Positive Lebenseinstellung<br />

• Einsatz für Frieden<br />

und Gerechtigkeit<br />

• Solidarität, mit denen,<br />

die arm und machtlos sind.<br />

Maria-Theresia Bonzel, die fast 700 Jahre<br />

nach Franziskus lebte, führte nicht ein so<br />

radikales Leben wie der Heilige. Dennoch<br />

wollte auch sie Gott in ihre Lebensmitte<br />

stellen und auf die Nöte ihrer Zeit reagieren.<br />

Dies realisierte sie durch die Einrichtung<br />

fester Gebetszeiten (ewige Anbetung)<br />

und durch soziales Engagement.<br />

Franziskanische Spiritualität ist nicht ein<br />

theologisches Konstrukt, sondern bedeutet,<br />

so Sr. Alexa, „die Realität durch<br />

die franziskanische Brille zu betrachten.<br />

Dabei ist dies einfach die biblische Brille,<br />

denn für Franziskus stand das Evangelium<br />

im Mittelpunkt.“ Schlüsselbegriffe<br />

zum franziskanischen Verständnis sind<br />

demnach Krippe (Geburt Jesu), Kreuz


n Franziskus und<br />

nzel<br />

Polizei holt seit 40 Jahren<br />

Essen im Mutterhaus<br />

isch. Essensausgabe: Hauptkommissar Matthias Giese mit Sr. Regina und Sr. Antrud.<br />

(Tod Jesu) und Altar (als eucharistische<br />

Gemeinschaft mit Gott). Zentrale Themen<br />

sind: Nachfolge Jesu, Armut, Barmherzigkeit,<br />

Geschwisterlichkeit und Zärtlichkeit.<br />

Doch was bedeutet das für uns heute?<br />

„Wir können weder Franziskus noch Maria-Theresia<br />

Bonzel kopieren“ erläutert Sr.<br />

Alexa. „Aber wir können aus demselben<br />

Brunnen schöpfen wie sie: dem Evangelium.<br />

Schließlich arbeiten wir alle an privilegierten<br />

Orten der Gottesbegegnung.“<br />

Da ist sich die Provinzoberin sicher, die<br />

jahrelang selber sozial tätig war und auf<br />

der Domplatte in der Obdachlosenhilfe<br />

arbeitete. Daher appellierte sie an alle<br />

Leitungen und Mitarbeiter, alle anvertrauten<br />

Menschen als Geschöpfe Gottes<br />

zu verstehen und deren Würde zu achten,<br />

unabhängig von Position, Geld und sozialem<br />

Rang.<br />

Die Veranstaltung Franziskanische Spiritualität<br />

im Haus Marienthal war aber nicht<br />

nur Informations, sondern auch Diskussionsforum.<br />

In drei Gruppen erarbeiteten<br />

die Haus- und Pfl egedienstleitungen Fragestellungen,<br />

Wünsche und Anregungen,<br />

wie das franziskanische Profi l künftig<br />

geschärft werden könne. Ganz oben auf<br />

der Agenda fanden sich Veranstaltungen<br />

zum Thema auf Mitarbeiterebene. Hieran<br />

werden Orden, Stiftung, Geschäftsführung<br />

und Einrichtungsleitungen künftig<br />

verstärkt arbeiten.<br />

OLPE<br />

„Nicht dass es zu Missverständnissen<br />

kommt“, witzelt Hauptkommissar Matthias<br />

Giese. „Die Mahlzeiten, die wir im Mutterhaus<br />

abholen, sind nicht für uns, sondern<br />

für diejenigen, die wir in Gewahrsam genommen<br />

haben.“ Und so geht das schon gut<br />

40 Jahre. Keiner weiß mehr genau, wann<br />

die erste Anfrage durch die Polizei kam. Ein<br />

nicht mehr zu ermittelnder Olper Polizist<br />

kam 1968 auf die Idee, beim Mutterhaus<br />

nachzufragen, ob die Franziskanerinnen<br />

nicht eine Mahlzeit für die zur Verfügung<br />

stellen könnten, die über Nacht auf der Wache<br />

verbleiben mussten. Schwester Danielis,<br />

ehemalige Leiterin der Küche und heutige<br />

Hausoberin des Mutterhauses erinnert sich:<br />

„Ja, das waren damals nur ein paar Mahlzeiten,<br />

hauptsächlich Frühstücke, die die Polizei<br />

bei uns abgeholt hat. Im Lauf der Jahre<br />

wurden es dann mehr. Dafür haben wir kein<br />

Geld genommen, aber die Polizisten gebeten,<br />

ab und zu Streife am Mutterhaus zu<br />

fahren.“<br />

Im Jahr 2007 waren es bislang 271 Mahlzeiten,<br />

die die Küche des Mutterhauses zubereitet<br />

hat. Besonders beliebt sind die zünftigen<br />

Frühstücke mit zwei Scheiben Wurstbrot.<br />

Dazu gibt es Kaffee oder Tee. „Religiöse Vorgaben<br />

werden natürlich von uns beachtet“,<br />

erklärt Sr. Danielis. „Wenn wir wissen, dass<br />

Muslime inhaftiert sind, gibt es Käsebrote<br />

und kein Schweinefl eisch.“<br />

1985 war es vorbei mit dem kostenlosen Essen<br />

auf Zuruf. Seitdem gibt es ein offi zielles<br />

Anforderungsformular und eine Abrechnung.<br />

Die Kosten treiben aber jedem Gastronom<br />

die Tränen in die Augen. Denn für das<br />

Frühstück erhalten die Olper Schwestern gerade<br />

mal netto 1,55 Euro. Dennoch bereiten<br />

Sr. Regina und Sr. Anntrud gerne die Mahlzeiten<br />

zu, denn sie sind mit Leib und Seele<br />

FRANZISKANISCH<br />

Küchenschwestern.<br />

Im Jahr 2004 zählte die Polizei 231, in 2005<br />

insgesamt 189 Mahlzeiten. Im Jahr 2006 hat<br />

die Küche des Mutterhauses nur 82 Essen<br />

für Inhaftierte zubereitet (47 Frühstücke, 13<br />

Mittag- und 22 Abendessen). In diesem Jahr<br />

nahm die Zahl wieder deutlich zu. Die Polizei<br />

in Olpe inhaftiert vor allem aus Gründen<br />

der Gefahrenabwehr und der Strafverfolgung.<br />

Insbesondere Betrunkene, die eine<br />

Gefahr für sich oder andere darstellen oder<br />

Straftäter, die beispielsweise auf frischer Tat<br />

erwischt werden sind häufi g in den insge-<br />

samt vier Zellen der Olper Hauptwache untergebracht.<br />

„Eine dritte Gruppe Inhaftierter<br />

stellen so genannte Abschiebehäftlinge<br />

dar, die bis zu ihrem Flug zur Ausreise auf<br />

Anordnung der Ausländerbehörde maximal<br />

für eine Nacht bei uns untergebracht werden“,<br />

erläutert Matthias Giese.<br />

Die Inhaftierten dürfen höchstens bis zum<br />

Ablauf des darauf folgenden Tages in den<br />

Zellen der Olper Polizei festgehalten werden.<br />

Betrunkene werden nach ihrer Ausnüchterung<br />

entlassen. Festgenommene<br />

werden entweder nach Abschluss erster<br />

Ermittlungen entlassen oder einem Richter<br />

vorgeführt, der über die Untersuchungshaft<br />

entscheidet.<br />

„Die Küche des Mutterhauses ist schon seit<br />

Jahrzehnten bereit, schnell und unbürokratisch<br />

Essen für unsere Inhaftierten bereitzustellen“,<br />

unterstreicht der Hauptkommissar.<br />

„Die Zusammenarbeit war immer gut. Und<br />

in all den Jahren habe ich noch von keiner<br />

Beschwerde gehört. Im Gegenteil: Die herzhaften<br />

Brotbelege der Franziskanerinnen<br />

sind immer sehr beliebt.“<br />

<strong>Gemeinsam</strong><br />

31


AUGENBLICK<br />

32 <strong>Gemeinsam</strong><br />

Die vollkommene Freude<br />

- im Regen stehen gelassen<br />

Im Winter, in starker Kälte frierend unterwegs<br />

erklärte der heilige Franziskus<br />

einem seiner engsten Begleiter, Bruder<br />

Leo, die vollkommene Freude.<br />

Der Heilige zeigte zuerst in einigen Beispielen<br />

auf, was sie nicht ist:<br />

«Bruder Leo, wenngleich die Minderbrüder<br />

ein schönes Beispiel des guten und heiligen<br />

Lebens geben und viele Menschen erbauen -<br />

dennoch, schreibe es auf und merke es wohl:<br />

darin liegt nicht die vollkommene Freude!»<br />

Als er ein wenig weitergegangen war, rief er<br />

ihn von neuem an und sprach: «Bruder Leo,<br />

und wenn ein Minderbruder Blinden das<br />

Augenlicht wiedergäbe, Krüppeln die freie<br />

Bewegung schenkte, böse Geister austriebe,<br />

Taube hören und Lahme gehen machte und<br />

Stummen die Sprache wiedergäbe, ja wenn<br />

er einen Toten nach vier Tagen zu neuem<br />

Leben erweckte, schreibe: auch darin liegt<br />

nicht die vollkommene Freude!»<br />

Endlich, nach etwa 2 Kilometer Weges ergreift<br />

Bruder Leo,<br />

„der über all das höchlichst verwundert<br />

war, das Wort und sprach: «Vater, ich bitte<br />

dich in Gottes Namen, so sag mir, worin die<br />

vollkommene Freude liegt.»<br />

Der Heilige erwiderte ihm: «Wenn wir,<br />

ganz durchnässt vom Regen und von Kälte<br />

durchschauert, von Straßenkot schmutzig<br />

und von Hunger gepeinigt, nach S. Maria<br />

degli Angeli (= Portiunkula) kommen, und<br />

wenn wir dann an der Pforte läuten und<br />

der Pförtner käme und spräche: , und wenn er auf unser Wort: , uns anführe und, spräche:<br />

- und er würde uns<br />

nicht aufmachen, sondern ließe uns stehen<br />

in Schnee, Wasser, Frost und Hunger bis in<br />

die Nacht hinein - wir aber würden all die<br />

Unbilden und Beleidigungen ruhig und ohne<br />

Murren geduldig tragen [...]: da, Bruder Leo,<br />

schreibe es, liegt die vollkommene Freude!<br />

...“( Fioretti, Kapitel 8)<br />

Diese Deutung des Franziskus ist so gänzlich<br />

anders zu dem, was wir als eine große Freude<br />

oder gelungene Unterhaltung, ein rundum<br />

schönes Erlebnis verstehen.<br />

Wohlfühlen, Spaß, Freude, sorgenfrei,<br />

schmerzfrei, unbeschwert, Harmonie, gelungene<br />

Beziehungen, gute Gespräche sind<br />

die Begriffe, die uns heute eine angemessene<br />

Umschreibung einer vollkommenen Freude<br />

sein könnten.<br />

Wir würden wohl wie Bruder Leo in den ersten<br />

Beispielen das Gelungene sehen:<br />

wenn wir einem Kranken wieder zu<br />

Lebensmut verhelfen,<br />

- Besserung oder Heilung möglich war,<br />

- wenn wir den Schülern im Unterricht<br />

helfen können, dass sie auf ihr<br />

zukünftiges Leben vorbereitet<br />

werden<br />

oder<br />

- die alten Menschen sich in unseren<br />

Häusern geborgenen und wohl fühlen.<br />

Sicher kennen wir aber auch Situationen in<br />

unserem Leben, wo wir uns aufregen, uns<br />

die „Galle hochkommt“, wir mürrisch oder<br />

missmutig sind, aufbrausen und entweder<br />

die Faust in der Tasche machen oder auch<br />

mal etwas eher Unfreundliches erwidern:<br />

- wenn sich jemand an der Kasse im<br />

Supermarkt vordrängelt,<br />

- wenn ein Kollege die allgemein<br />

ungeliebten Arbeiten liegen lässt,<br />

- wenn ich immer die Dumme zu sein<br />

cheine, was die Dienste angeht,<br />

- wenn die anderen ihre Sachen nicht<br />

wegräumen und ich immer aufräume, ...<br />

Es gäbe sicher noch viele weitere Beispiele.<br />

Da hinein sagt uns der Heilige aus Assisi: „[...]<br />

und er würde uns nicht aufmachen, sondern<br />

ließe uns stehen in Schnee, Wasser, Frost<br />

und Hunger bis in die Nacht hinein - wir aber<br />

würden all die Unbilden und Beleidigungen<br />

ruhig und ohne Murren geduldig tragen [...],<br />

darin liegt die vollkommene Freude!“<br />

Wie ist das heute zu verstehen, ohne unter<br />

Verdacht zu geraten, psychisch nicht ganz<br />

gesund, selbst verleugnend oder übertrieben<br />

angepasst zu erscheinen?<br />

Für mich ergeben sich zwei Ansatzpunkte,<br />

diesen Anspruch des hl. Franziskus ins Heute<br />

zu übersetzen.<br />

Kann ich mich zum einen auf die Schule des<br />

Alltags einlassen und in den vielen kleinen<br />

und großen, den positiven und negativen<br />

Begebenheiten meines Tages unterschiedliche<br />

Lernchancen erkennen?<br />

In solcher Wahrnehmung meines Lebens<br />

kann ich mit mir und meinem Alltag gelassener<br />

umgehen und ihn als bereichernd wahrnehmen.<br />

Da bedarf es nicht nur der gelungenen<br />

Situationen, um am Abend den Tag mit<br />

einem guten Gefühl abzuschließen.<br />

Dem Leben in mir und um mich herum so<br />

Raum zu geben ist, zugegebener Maßen,<br />

nicht immer einfach, oftmals anstrengend<br />

und nicht immer in dieser Intensität lebbar.<br />

Zum anderen stellt mich Franziskus vor die<br />

Frage nach meinem Gottesbild und meiner<br />

Gottesbeziehung.<br />

Ob es etwas Größeres in meinem Leben gibt,<br />

von dem ich meine Identität her nehme und<br />

meine innere Ruhe?<br />

Ob Gott in erster Linie der ist, dem ich durch<br />

gute Taten zu entsprechen versuche?<br />

Ob Gott der ist, zu dem Jesus „Abba“, Vater<br />

sagte und sich darin eine vertraute und vertrauende<br />

Beziehung aussagt?<br />

Wie Jesus, wie die Propheten des alten Bundes<br />

und auch die vielen Heiligen bis in unsere<br />

Tage sind wir eingeladen, zu Gott Vater zu<br />

sagen und uns in eine vertrauensvolle Beziehung<br />

zu diesem Gott zu begeben.<br />

Solch eine Grundhaltung lässt dann mit Nikolaus<br />

von Flüe beten:<br />

„Mein Herr und mein Gott, nimm von mir,<br />

was mich hindert zu Dir.<br />

Mein Herr und mein Gott, gib mir, was mich<br />

fördert zu Dir.<br />

Mein Herr und mein Gott, nimm mich mir<br />

und gib mich ganz zu eigen Dir!“<br />

SR. VERONIKA FRICKE OSF


Besuch bei alten Schwestern<br />

WISSEN<br />

Eine durchaus positive Bilanz zogen die<br />

Teilnehmer nach Beendigung des Seminars<br />

für Abteilungsleitungen. Diplom-<br />

Psychologin Margret Hilger führte über<br />

zwei Tage die Veranstaltung, die im Mutterhaus<br />

der GFO, in Olpe stattfand.<br />

Die Grundidee für dieses Seminar war es,<br />

eine Fortbildung für leitende Mitarbeiter im<br />

Verbund aus verschiedenen Einrichtungen<br />

der GFO zu gestalten. So waren die Teilnehmer<br />

aus verschiedenen Häusern nach Olpe<br />

angereist. Das St.-Marien-Hospital in Bonn<br />

wurde durch Arne Weiffenbach, Dagmar<br />

Braner und Stefan Napiletzki vertreten;<br />

vom St. Josef-Hospital in Troisdorf kamen<br />

Anja Hinterkeuser, Gertrud Becker, Helene<br />

Kränzler und Thomas Klemmer. Aus dem St.<br />

Antonius-Krankenhaus in Wissen nahmen<br />

Mike Dörnbach und Stefanie Schmidtgen<br />

teil und mit den Teilnehmern aus dem Krankenhaus<br />

Zur Heiligen Familie in Bornheim-<br />

Merten, Sylvia Knipp und Claudia Troiano,<br />

war das Team komplett.<br />

Schon im Vorfeld erzeugte die Themenauswahl<br />

reges Interesse und wurde eifrig diskutiert.<br />

Insgesamt entschied man sich für vier<br />

Schwerpunktthemen, die es zu erarbeiten<br />

galt.<br />

Nach einem Begrüßungskaffee wurden als<br />

erstes Thema „Aspekte bzw. Facetten der<br />

Führungsrolle“, mit ihren teils widersprüchlich<br />

erscheinenden Anforderungen, besprochen.<br />

Das zweite Thema für den ersten Seminartag<br />

beschäftigte sich mit der „Selbstorganisation“.<br />

Gerade in Zeiten der „Arbeitsverdichtung“<br />

kommt der Selbstorganisation ein besonderer<br />

Stellenwert zu. Hier geht es darum,<br />

was die eigentliche Arbeit für den Einzelnen<br />

ist und wie sie schriftlich ganz oder in Teilen<br />

geplant werden kann. Aber auch das Nein-<br />

Sagen und delegieren ist ein wichtiger Punkt<br />

bei diesem Thema. Hilfreich war auch der<br />

Austausch darüber, wie sich Stress aktiv managen<br />

lässt und die Mitarbeiter gelassener<br />

entscheiden können. Letztlich spielen auch<br />

die positiven Aspekte von „Disziplin“ eine<br />

entscheidende Rolle.<br />

Mit dem Abendessen endete der erste Seminartag<br />

und die Teilnehmer nutzten den<br />

Clubraum zum gemütlichen Beisammensein.<br />

Dabei fand ein reger und informativer Austausch<br />

unter den Abteilungsleitungen auch<br />

außerhalb des Seminars statt.<br />

Den Beginn des zweiten Seminartags gestaltete<br />

Generaloberin Sr. Mediatrix mit dem<br />

„Impuls in den Tag“ noch vor dem Frühstück.<br />

Unmittelbar im Anschluss ging es im dritten<br />

geplanten Thema um „Besprechungen“, die<br />

oft als „Zeitfresser“ empfunden werden. Da<br />

dies zum Teil tatsächlich so ist, wurde erarbeitet,<br />

wie sie effektiver organisiert werden<br />

können. Wie lassen sie sich Besprechungen<br />

vorbereiten und deren Ablauf planen, waren<br />

die Hauptfragen. Wichtig ist es auch,<br />

Protokolle zu erstellen und die Ergebnisse zu<br />

sichern. Ebenso wurde das Leiterverhalten<br />

MENSCHEN<br />

TROISDORF/OBERPLEIS<br />

Anne Herchenbach, Urgestein im St. Josef-<br />

Hospital Troisdorf und langjährig mit den<br />

Olper Franziskanerinnen verbunden, die im<br />

Herbst 2007 das Krankenhaus verließen, besuchte<br />

Sr. Erika und Sr. Edelburg vor kurzem<br />

in neuer Umgebung. Die beiden Ordensfrauen<br />

haben im Seniorenzentrum St. Konstantia<br />

ihr neues Zuhause gefunden.<br />

Anne Herchenbach hatte ein Album mit Zeitungsausschnitten,<br />

Fotos, Ansprachen und<br />

der Geschichte von Sr. Mediatrix zur Konventsaufl<br />

ösung im Gepäck, an dem Sr. Erika<br />

und Sr. Edelburg große Freude hatten.<br />

Seminar für Abteilungsleitungen gut angekommen<br />

der Führungskräfte, auch in kritischen Situationen,<br />

beleuchtet.<br />

Als viertes und damit letztes Thema für den<br />

zweiten Seminartag standen die „Mitarbeitergespräche“<br />

auf dem Plan. Sie stellen als<br />

Führungsinstrument jährliche Beurteilungen,<br />

Zielformulierungen und Gespräche<br />

wie auch alltägliche Rückmeldungen ins<br />

Zentrum dar. Dabei erhalten die Teilnehmer<br />

Anregungen für ihre tägliche (Führungs-)Arbeit<br />

aus unterschiedlichen Blickwinkeln und<br />

es zeigte sich als gute Gelegenheit für den<br />

Erfahrungsaustausch untereinander.<br />

Zum Ende des Seminars besuchten die jeweiligen<br />

Pfl egedirektionen das Mutterhaus<br />

in Olpe. So kamen Frau Tönnemann aus<br />

dem St.-Marien-Hospital, Frau Misz aus dem<br />

St. Josef-Hospital, Herr Pansch aus dem St.<br />

Antonius-Krankenhaus und Herr Richter<br />

aus dem Krankenhaus Zur heiligen Familie<br />

angereist.<br />

<strong>Gemeinsam</strong> fand ein reger Austausch mit<br />

Rückschau und Ausblick statt. Man empfand<br />

das Seminar als durchaus konstruktiv<br />

und befürwortet eine regelmäßige Wiederholung.<br />

Hier kamen auch zahlreiche Anregungen<br />

für weitere Themen.<br />

Insgesamt lobte man die warme, besinnliche<br />

und herzliche Atmosphäre im Mutterhaus<br />

und war sich einig, dass geplante Seminare<br />

auch in Zukunft dort stattfi nden sollen.<br />

Alles Teilnehmer haben sich dort sehr wohl<br />

gefühlt und es konnte die Bindung zum<br />

Mutterhaus gefördert werden, die auch weiterhin<br />

ein wichtiger Bestandteil sein wird.<br />

<strong>Gemeinsam</strong><br />

33


MENSCHEN<br />

OLPE/WICKEDE<br />

Sie war die gute Seele des St.-Franziskus-<br />

Gymnasiums. 57 Jahre arbeitete Schwester<br />

Mansueta Hufnagel in der Schulverwaltung,<br />

kannte jede Schülerin und<br />

jeden Schüler. Am 7. Februar verstarb sie<br />

im Seniorenzentrum St. Josef in Wickede<br />

an der Ruhr im Alter von 91 Jahren. In<br />

den dortigen Schwesternkonvent hatte<br />

sie sich im Alter von 89 Jahren zurückgezogen.<br />

Als Margarete Hufnagel wurde sie am 11. Januar<br />

1917 in Menden geboren. Sie besuchte<br />

die Schule am Ort und später die Handelsschule.<br />

Im Alter von 23 Jahren - am 30. April<br />

1940 - trat sie in die Kongregation der Olper<br />

Franziskanerinnen ein. Am 1. Februar 1941<br />

erhielt sie ihr Ordenskleid. Nach ihrem Noviziat<br />

im Jahr 1943 war sie zunächst in der<br />

Küche des Mutterhauses tätig. Zum Kriegsende<br />

übernahm sie für ein Jahr den Pfortendienst<br />

im St. Martinus Krankenhaus Olpe.<br />

Aufgrund ihrer kaufmännischen Kenntnisse<br />

begann sie im Juni 1946 ihren Dienst im Sekretariat<br />

des Mädchenlyzeums der Franziskanerinnen.<br />

Wer das St. Franziskus-Gymna-<br />

34 <strong>Gemeinsam</strong><br />

Die gute Seele<br />

des Gymnasiums ist tot<br />

Schwester Mansueta verstarb<br />

im Alter von 91 Jahren in Wickede<br />

sium in den nächsten Jahrzehnten besuchte,<br />

kannte die freundliche Ordensfrau, die sich<br />

vor allem um Milch, Kakao und Butterbrote<br />

für die Schülerinnen und Schüler kümmerte.<br />

„Doch sie war auch Ansprechpartner bei<br />

allen Problemen der Kinder, war stets gütig<br />

und verständnisvoll“, berichten ehemalige<br />

Absolventinnen der Schule. „Neben der großen<br />

Menschfreudigkeit hat mich Schwester<br />

Mansueta mit ihrem außergewöhnliches<br />

Namengedächtnis beeindruckt“, erinnert<br />

sich Schulleiterin Dr. Gerlis Görg.<br />

Schwester Mansueta pfl egte neben ihrem<br />

Dienst in der Schule intensive Kontakte zur<br />

Nachbarschaft und besuchte und betreute<br />

dort ältere und kranke Menschen.<br />

Nicht nur in der Schule war Schwester<br />

Mansueta durch ihre Fröhlichkeit und Ausgeglichenheit<br />

der ruhende Pol, sondern<br />

auch im Schwesternkonvent. Liebevoll umsorgte<br />

sie hier besonders auch die älteren<br />

Schwestern.<br />

1983 wurde Sr. Mansueta offi ziell pensioniert,<br />

doch ihre Schule zu verlassen, kam ihr<br />

nicht in den Sinn. Weiterhin hatte sie<br />

Patientenfürsprecherin verabschiedet<br />

WISSEN<br />

Im Rahmen einer kleinen Feierstunde wurde<br />

am 25. Februar im St. Antonius-Krankenhaus<br />

Rita Krämer aus dem Ehrenamt der Patientenfürsprecherin<br />

verabschiedet.<br />

Die Betriebsleitung bedankte sich für die<br />

geleistete Arbeit in den vergangenen 7 Jahren,<br />

welche Rita Krämer mit großem Engagement<br />

ausführte. Unter anderem führte sie<br />

die „rollende Bibliothek“ ein: Mit einem Repertoire<br />

an Büchern, auf einem Wagen sor-<br />

Rita Krämer, langjährige Patientenfürsprecherin,<br />

verabschiedete sich in<br />

den Ruhestand.<br />

ihren festen Platz an der Pforte, direkt links<br />

hinter der Eingangstür des Gymnasiums.<br />

„Jung Leute halten jung“, sagte sie in einem<br />

Interview als sie 2003 die Schule verließ. Den<br />

Dienst endgültig zu quittieren fi el ihr sichtlich<br />

schwer, aber der Gesundheitszustand<br />

von Sr. Mansueta hatte sich mit den Jahren<br />

verschlechtert, ihre Gehbehinderung zugenommen.<br />

Zudem zeichnete sich die Auflösung<br />

des Franziskanerinnenkonvents am<br />

St.-Franziskus-Gymnasium ab, der knapp<br />

drei Jahre später vollzogen wurde.<br />

Die letzten Jahre verbrachte Sr. Mansueta<br />

im Kreis ihrer 10 Mitschwestern, die einen<br />

kleinen Konvent im St. Josef-Haus in Wickede<br />

an der Ruhr haben. Das Seniorenzentrum<br />

St. Josef ist in Trägerschaft der Gemeinnützigen<br />

Gesellschaft der Franziskanerinnen zu<br />

Olpe mbH. Es war ihr eigener Wunsch nach<br />

Wickede zu gehen, denn in der Nähe ihres<br />

Geburtsortes gab es noch familiäre Bande,<br />

die sie bis zum Lebensende pfl egte. Die Beerdigung<br />

fand in Wickede statt, wo Sr. Mansueta<br />

auch ihre letzte Ruhestätte fand.<br />

tiert, besuchte sie regelmäßig die Stationen<br />

und versorgte die Patienten mit Lesestoff<br />

während deren stationären Aufenthalts.<br />

Dankeschön!<br />

Herzlich begrüßt wurde an ihrer Stelle Renate<br />

Weber. Sie tritt die Nachfolge von Rita<br />

Krämer an. Vielen ist Renate Weber bereits<br />

als ehemalige Mitarbeiterin der Station M3<br />

bekannt. Ihre Freude an der Arbeit wird sie<br />

nun wieder mit der Übernahme des Ehrenamtes<br />

als künftige Patientenfürsprecherin<br />

in den Dienst des St. Antonius- Krankenhauses<br />

stellen.


Einladung zum Palliativ-<br />

und Hospizsymposium<br />

LANGENFELD<br />

Am 13. September fi ndet In der Stadthalle<br />

das 1. Palliativ- und Hospizsymposium statt.<br />

Mit dabei ist der renommierte Arzt Dr. Stein<br />

Huseboe aus Norwegen, der am Vormittag<br />

den zentralen Vortrag hält unter dem Titel<br />

„Wenn nicht mehr zu machen ist, ist noch<br />

viel zu tun“. Außerdem wird die Mitinitiatorin<br />

der Langenfelder Hospizbewegung<br />

St. Martin, Schwester Mediatrix Nies, sprechen.<br />

Weitere Beiträge für Mediziner und Nicht-<br />

Mediziner stehen auf dem Programm, dabei<br />

erhalten Aspekte der Schmerzlinderung<br />

wie der Begleitung, ambulant wie stationär<br />

gleichberechtigt Raum. Am Nachmittag<br />

können die Teilnehmer zwischen acht unter<br />

schiedlichen Workshops wählen. Das Symposium<br />

endet mit einer Kabarettvorstellung<br />

am Abend.<br />

Das 1. Palliativ- und Hospizsymposium steht<br />

unter dem Leitthema „<strong>Gemeinsam</strong> dem Leben<br />

begegnen“. Es wird ausgerichtet von<br />

der Hospizbewegung St. Martin e.V., die mit<br />

bis zu 400 Teilnehmern rechnet. Frühzeitige<br />

Anmeldungen sind daher sinnvoll. Weitere<br />

Informationen sowie die Möglichkeit<br />

zur Anmeldung erhalten Sie ab April unter<br />

www.hospizbewegung-langenfeld.de<br />

Service-Pflege feiert Geburtstag<br />

BONN<br />

10 Jahre ist es her, als die häusliche Kranken-<br />

und Kinderkrankenpfl ege das Licht der Welt<br />

erblickte. Geburtshelfer waren das St.-Marien-Hospital<br />

und sein Träger, die Gemeinnützige<br />

Gesellschaft der Franziskanerinnen<br />

zu Olpe mbH (GFO). Zum Tag der offenen<br />

Tür und kleinem Festakt sind am 18. Oktober<br />

alle Interessierten herzlich willkommen.<br />

Gefeiert wird in den Räumen des häuslichen<br />

Pfl egedienstes auf der Kaiserstraße sowie im<br />

Herz-Jesu-Hof auf der Lennéstraße.<br />

Sitz der ambulanten Schwestern war zunächst<br />

das Krankenhaus am Venusberg.<br />

Doch bereits im Februar 1999 konnten die<br />

Räumlichkeiten in der Kaiserstraße bezogen<br />

werden. „Das Konzept der Neugründung<br />

ging auf. Die Versorgung von Früh- und<br />

Neugeborenen, Kindern und Jugendlichen,<br />

bis hin zu jungen Erwachsenen im eigenen<br />

Zuhause wurde von Anfang an gut angenommen“,<br />

erinnert sich Monika Heinermann,<br />

Kinderkrankenschwester der ersten<br />

Stunde. Um das Profi l zu schärfen nennt<br />

sich der Kinder- und Jugendpfl egedienst<br />

seit 2007 FRANZissimo. Auch der Erwachsenenpfl<br />

egedienst baute kontinuierlich seine<br />

Leistungen aus und versorgt Menschen in<br />

Bonn und Umland bis hin nach Bornheim im<br />

Nordwesten und Königswinter im Südosten.<br />

Dabei sind die Kunden überwiegend Bewohner<br />

von Service-Wohneinrichtungen.<br />

Die Besonderheit der Service-Pfl ege ist ihre<br />

Verzahnung. Denn unter dem Dach des<br />

Trägers GFO befi nden sich Krankenhäuser<br />

sowie diverse Senioreneinrichtungen in<br />

der Bonner Region. Auch das Kinderhospiz<br />

Balthasar, das erste Hospiz für Kinder in<br />

Deutschland in Olpe, gehört dazu. „Durch<br />

die Vielfalt der Einrichtungen gab es immer<br />

wieder Kooperationen und Schnittstellen“,<br />

berichtet die Leiterin von ambulanter Kinder-<br />

und Erwachsenenpfl ege, Claudia de<br />

Niet.<br />

Tag der offenen Tür am<br />

18. Oktober<br />

„Die Service-Pfl ege pfl egt nicht nur“, das ist<br />

de Niet wichtig. „Wir beraten - auch präventiv<br />

- und vermitteln Kontakte. Dabei können<br />

wir auf examinierte und erfahrene Fachkräfte<br />

zurückgreifen. Außerdem koordinieren<br />

wir Hilfen für hauswirtschaftliche Tätigkeiten,<br />

Botengänge, Essen auf Rädern usw.“<br />

Im Laufe der 10 Jahre haben sich Service-<br />

Pfl ege Bonn und FRANZissimo einen Namen<br />

gemacht. Sie sind wichtige Anlaufstelle für<br />

Fragen um die häusliche Pfl ege geworden.<br />

Wer das Team kennen lernen möchte, ist<br />

herzlich eingeladen zum Geburtstag und<br />

zum Tag der offenen Tür.<br />

Kontakt & Info<br />

Service-Pfl ege<br />

Erwachsene & Senioren<br />

FRANZissimo<br />

Kinder- u. Jugendpfl egedienst<br />

Kaiserstraße 79-81, 53113 Bonn<br />

Tel. 0228 - 2982810<br />

kontakt@sozialstation-bonn.de<br />

Impressum<br />

Chefredaktion: Christoph Leiden<br />

GFO, Olpe<br />

Layout + Grafik: Kerstin Strohn<br />

GFO, Olpe<br />

MENSCHEN<br />

Mitarbeiter dieser Ausgabe<br />

Heike Bialucha<br />

St. Josef-Hospital, Bonn-Beuel<br />

Sr. Veronika Fricke<br />

OSF, Bonn<br />

Anne Herchenbach<br />

St. Josef-Hospital, Troisdorf<br />

Ulrike Keller<br />

St. Martinus Krankenhaus, Langenfeld<br />

Dietmar Kusch<br />

St. Antonius-Krankenhaus, Wissen<br />

Vera Schweizer<br />

St.-Marien-Hospital, Bonn-Venusberg<br />

Otmar Spengler<br />

Krankenhaus Z. Hl. Familie, Bornheim-Merten<br />

Monika Erwert<br />

Krankenhaus Z. Hl. Familie, Bornheim-Merten<br />

Markus Kögler<br />

Franziskaner-Hof, Attendorn<br />

Kathrin Klang-König<br />

St. Vinzenz-Hospital, Dinslaken<br />

Brigitte Brzeski<br />

St. Vinzenz-Hospital, Dinslaken<br />

Petra Kaes<br />

St. Josef-Hospital, Bonn-Beuel<br />

Manuela Wetzel<br />

Marienhospital, Brühl<br />

Peter Schelwokat<br />

St. Vinzenz-Hospital, Dinslaken<br />

Bärbel Trautwein<br />

St. Josef-Hospital, Troisdorf<br />

Dorothea Adams<br />

Cura - Kath. Einrichtungen im Siebengebirge<br />

Roswitha Oschmann<br />

Cura - Kath. Einrichtungen im Siebengebirge<br />

Dominik Wild<br />

St.-Marien-Hospital, Bonn<br />

Maria Wittke<br />

St. Martinus Krankenhaus, Langenfeld<br />

Foto S. 26: © kallejipp / www.photocase.de<br />

Fotos S. 27: © Tim Friesenhagen, Attendorn<br />

Foto S. 34, Sr. Manusueta: © Westfalenpost<br />

Herausgeber<br />

Gemeinnützige Gesellschaft der<br />

Franziskanerinnen zu Olpe mbH<br />

Druck<br />

inpuncto Druck + Medien, Bonn<br />

Erscheinungsweise<br />

dreimal jährlich<br />

Auflage<br />

4.000<br />

Redaktionsadresse<br />

GFO<br />

Maria-Theresia-Str. 30a, 57462 Olpe<br />

Tel. (0 27 61) 92 65-75, Fax (0 27 61) 92 65-18<br />

kontakt@gfo-online.de<br />

Einsender von Manuskripten erklären sich mit<br />

der redaktionellen Bearbeitung einverstanden.<br />

<strong>Gemeinsam</strong><br />

35


GFO -Sommerfest<br />

21. Juni<br />

2008,<br />

ab 11.00 Uhr<br />

Info:<br />

am St. Johannes Krankenhaus<br />

in Troisdorf Sieglar<br />

Mit Fußballturnier und Staffellauf.<br />

Mit Kinderspielen und geistlichen Impulsen.<br />

Mit Essen & Trinken für alle<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

und deren Familien.<br />

St. Johannes Krankenhaus<br />

Wilhelm-Busch-Str. 9<br />

Troisdorf-Sieglar<br />

Telefon 02241 - 488346<br />

www.johannes-krankenhaus.com<br />

Herzliche<br />

Einladung!

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