Gemeinsam
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<strong>Gemeinsam</strong><br />
1/2008<br />
Die Zeitschrift der GFO<br />
gfo<br />
Gemeinnützige<br />
Gesellschaft der<br />
Franziskanerinnen<br />
zu Olpe mbH<br />
Ausbildungsnetzwerk für Gesundheitsberufe<br />
Mit Dessert in die heiße Phase<br />
Franziskaner-Hof startet Höroffensive<br />
Marie hört nicht auf zu weinen<br />
Wenn der Kunde mit der Checkliste kommt
<strong>Gemeinsam</strong><br />
FOKUS<br />
GFO: Ausbildungsnetzwerk<br />
für Gesundheitsberufe<br />
Karl Borromäus Schule 4<br />
Bonn<br />
Schule für Krankenpflegehilfe 6<br />
am St. Johannes Krankenhaus<br />
Troisdorf-Sieglar<br />
Katholisches Bildungszentrum 7<br />
Haan<br />
Schulungszentrum für 8<br />
Pflegeberufe<br />
Dinslaken<br />
STANDPUNKT<br />
Neuausrichtung für die Zukunft 10<br />
Ein Kommentar von Ingo Morell<br />
PERSPEKTIVE<br />
Nachgefragt: 10<br />
Gemischte Gefühle<br />
Marienhospital Brühl kommt 12<br />
unter das Dach der GFO<br />
Mitarbeiterbefragung 13<br />
Mitarbeiter nutzen Befragung für<br />
individuelle Vorschläge<br />
2 <strong>Gemeinsam</strong><br />
Inhalt<br />
REPORTAGE<br />
EINBLICKE<br />
Wenn Kinder i d zu viel i l hhusten<br />
16<br />
Bei Dr. Lange im St.-Marien-Hospital<br />
Modellprojekt in der Pflegedirektion 17<br />
Marie hört nicht auf zu weinen 18<br />
St.-Franziskus-Gymnasium 19<br />
bietet Förderprogramm<br />
Höroffensive im Franziskaner-Hof 20<br />
Senioren sollen mehr verstehen<br />
Mit Praxisanleitung 22<br />
fällt das Lernen leichter<br />
Ehrenamtliche Arbeit 23<br />
in der Lebens- und Sterbebegleitung<br />
Richtungsweisende Entscheidung: 24<br />
Cura legt Krankenhaus-Standorte<br />
zusammen<br />
Die Zeitschrift der GFO<br />
Mit Dessert in die heiße Phase 14<br />
Sabine Rudolph wirtschaftet<br />
für junge Mütter & Co<br />
Coach the Coach 26<br />
Ausbildung für Praxisanleiter<br />
im Krankenhaus<br />
Von der Playstation ins Tonstudio 27<br />
Bewohnerinnen des Josefshaus gehen<br />
ihren Weg<br />
EDV<br />
Die EDV informiert: 28<br />
Die goldenen Regeln für die Wahl<br />
eines guten Passwortes<br />
QM<br />
Wenn der Kunde mit der 29<br />
Checkliste kommt<br />
Erstes Lieferantenaudit der GFO<br />
FRANZISKANISCH<br />
Franziskanischer Fernkurs 30<br />
nähert sich Assisi<br />
Auf den Spuren von Franziskus 30<br />
und Maria Theresia Bonzel<br />
Polizei holt Essen im Mutterhaus 31
AUGENBLICK<br />
Die vollkommene Freude 32<br />
- im Regen stehen gelassen<br />
MENSCHEN<br />
Besuch bei alten Schwestern 33<br />
Seminar für Wissener 33<br />
Abteilungsleitungen<br />
Die gute Seele des Gymnasiums 34<br />
ist tot<br />
Patiantenfürsprecherin 34<br />
des St. Antonius-Krankenhaus<br />
verabschiedet<br />
Einladung zum Palliativ- und 35<br />
Hospizsymposium<br />
RUBRIKEN<br />
Editorial 3<br />
Impressum 35<br />
Organigramm der GFO 11<br />
Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />
sehr geehrte Freunde der GFO!<br />
Wir haben Zuwachs bekommen! Die mit dem Thema schwanger gingen,<br />
taten dies wohl länger als neun Monate. Dafür ist das Ergebnis aber auch<br />
ausgewachsen: Es hat 210 Betten, 350 Mitarbeiter/innen und heißt<br />
Marienhospital Brühl. Das neue Krankenhaus der GFO liegt linksrheinisch<br />
wie auch das St.-Marien-Hospital in Bonn und das Krankenhaus Zur Heiligen<br />
Familien in Bornheim-Merten.<br />
Das Marienhospital Brühl wurde 1866 gegründet und war in Trägerschaft<br />
der Kirchengemeinde St. Margareta sowie des Erzbistums Köln. Diese entschlossen<br />
sich Ende Februar zum Trägerwechsel. Hintergrund ist der zunehmende<br />
Kostendruck im Gesundheitswesen, dem nur durch Verbundlösungen<br />
begegnet werden kann.<br />
Alle neuen Leserinnen und Leser unserer Zeitschrift <strong>Gemeinsam</strong> aus dem<br />
Marienhospital seien hier besonders herzlich begrüßt.<br />
Im Fokus dieser Ausgabe steht das neue Lernen in der Pflege. Waren die<br />
Krankenpflegeschulen früher ein Appendix der Kliniken, sind sie heute<br />
eigenständig aufgestellt und regional intensiv vernetzt. Beispiele für das<br />
Konzept des „Lernen lernen“, die unter dem Dach der GFO sind, stellen wir<br />
hier vor. Besonders richtungsweisend: das „blended learning“, eine Mischform<br />
von konventionellem Unterrichtsbesuch und häuslicher Arbeit am PC.<br />
Natürlich finden Sie noch weitere interessante und aktuelle Themen in diesem<br />
Heft: Laborausgliederung, Krankenhausumbau, Tariferhöhung, Praxisanleitung,<br />
Ehrenamt, Hörcheck, QM und richtige Passwortwahl.<br />
Außerdem wird es wieder franziskanisch, nicht nur in der Rubik AUGEN-<br />
BLICK.<br />
Besonders ans Herz lege ich Ihnen unsere Reportage aus dem Mutter-Kind-<br />
Haus Aline in Olpe. Einen Vormittag lang durfte ich die Wirtschafterin,<br />
Sabine Rudolph, begleiten.<br />
Zum Schluss noch ein Wort in eigener Sache. Nach 12 Jahre werde ich Ende<br />
April die GFO verlassen. Viele Begegnungen mit Ihnen als Kolleginnen und<br />
Kollegen werden mir unvergessen bleiben. Für die langjährige Zusammenarbeit<br />
und die Unterstützung, für die gebotenen Chancen und Einblicke, für<br />
ein offenes Wort und ein Augenzwinkern danke ich allen ganz herzlich!<br />
Ihnen eine anregende Lektüre und weitere informative Ausgaben.<br />
Ihr<br />
Christoph Leiden<br />
EDITORIAL<br />
<strong>Gemeinsam</strong><br />
3
FOKUS<br />
GFO: Ausbildungsnetzwerk<br />
Kontakt & Info<br />
Karl Borromäus Schule<br />
für Gesundheitsberufe gGmbH<br />
Wittelsbacher Ring 9<br />
53115 Bonn<br />
Telefon 0228 / 688 968-10<br />
Schulleiter Jürgen Zapp<br />
info@karl-borromaeus-schule<br />
www.marien-hospital-bonn.de<br />
Die Pflege in Deutschland hat sich verändert. Lange Zeit galten<br />
Krankenschwestern als Assistenzpersonal der Ärzte. Dies änderte sich mit neuen<br />
Konzeptionen und Modellen nach 1950. In den 80er Jahren war dann auch die Zeit<br />
angebrochen für eine Akademisierung der Pflegeberufe, wie sie in angelsächsischen<br />
Ländern bereits seit Jahrzehnten existierte.<br />
Das neue Selbstverständnis hat auch Niederschlag in der schulischen Ausbildung<br />
gefunden. Ein Krankenhaus hat nicht mehr seine Schule für seinen Nachwuchs,<br />
sondern Ausbildung geschieht im Netzwerk. Sie bietet Raum zum Erlernen von<br />
konkreten Techniken, aber auch von Theorien und Hintergründen. Sie qualifiziert<br />
nicht nur für das Krankenhaus, sondern für diverse Bereiche, in denen Pflege<br />
gefragt ist: ambulant, stationär, regional, international. Für die Pflege im Alltag<br />
oder die Vermittlung von Pflegewissen an einer Hochschule.<br />
Vier Beispiele zeigen alte und neue Wege auf in der Pflegeausbildung. Sie geben einen<br />
Einblick in die heutigen Möglichkeiten in Bonn, Haan, Troisdorf und Dinslaken.<br />
Karl<br />
Borromäus<br />
Schule<br />
Bonn<br />
„Blended Learning“:<br />
mit EDV in die Gesundheitsberufe<br />
Als erste Bildungseinrichtung<br />
bietet die Karl Borromäus<br />
Schule (KBS) für Gesundheitsberufe<br />
gGmbH „Blended Learning“<br />
an. Dahinter steht ein<br />
neuartiges Konzept gemischter<br />
Lernformen bei der theoretischen<br />
Wissensvermittlung. Gab<br />
es bislang nur den Unterricht<br />
in der Schule, gibt es nunmehr auch ein<br />
ergänzendes Lernen am PC zuhause. Die<br />
Schülerinnen und Schüler erhalten individuelle<br />
Aufgaben, die in einem Lernportal<br />
für sie angelegt sind. Die Aufgaben umfassen<br />
Textarbeit, Übungen, Präsentationen,<br />
Tests, Fallbeispiele, aber auch persönliche<br />
Recherchen. Alle sind in einem vorgegebenen<br />
Zeitkorridor zu bearbeiten. Wird<br />
dieser nicht eingehalten, ist kein späterer<br />
Zugriff auf die Aufgaben mehr möglich.<br />
„Die Struktur des Lernens wird sich mit „Blended<br />
Learning“ verändern“, erläutert Irmgard<br />
Oestreich, stellvertretende Schulleitung der<br />
KBS. „So müssen die Schülerinnen und Schüler<br />
eventuell vormittags bestimmte Aufgaben<br />
zuhause am PC lösen und nachmittags eine<br />
Veranstaltung dazu in der Schule besuchen.<br />
Denn die Einheiten bauen aufeinander auf.“<br />
Das Lernen wird durch die Vermischung anspruchsvoller,<br />
selbstständiger und zeitgemäßer,<br />
sind sich alle Experten sicher. Denn<br />
vermittelt wird nicht nur Inhalt, sondern die<br />
Methodik des Lernens. Und die wird immer<br />
wichtiger in einer Wissensgesellschaft, in der<br />
lebenslanges Lernen gefragt ist.<br />
Das „Blended Learning“ funktioniert mit der<br />
Open Source Software ILIAS (Integriertes<br />
Lern-, Informations- und Arbeitskooperations-<br />
System). Dabei handelt es sich um eine freie<br />
Software, die von der Universität Köln zum<br />
Einsatz in der Aus- und Fortbildung entwi-<br />
okus - Fok<br />
4 <strong>Gemeinsam</strong> k
für Gesundheitsberufe<br />
ckelt wurde. In Zusammenarbeit mit Cornelia<br />
Josten vom Diözesan Caritasverband in<br />
Köln wurde die Ausgestaltung der Inhalte<br />
entsprechend der Rahmenbedingungen und<br />
Curricula der Schulen für Gesundheitsberufe<br />
erarbeitet. Derzeit läuft die 1. Staffel für die<br />
Schüler der Ausbildungsjahre 2007-2010.<br />
„Das neue Lernen wird von den Schülerinnen<br />
und Schülern gut angenommen“, bestätigt<br />
Christoph Weitensteiner, Lehrer an der KBS.<br />
„Es wird als zeitgemäßer Schritt in mehr<br />
Eigenständigkeit verstanden. Dabei werden<br />
gern auch ungewöhnliche Lernzeiten in<br />
den Abendstunden genutzt“, weiß Irmgard<br />
Oestreich, Dipl.-Berufspädagogin (FH), zu berichten.<br />
Sie hat als stellvertretende Leiterin<br />
den Einblick, wie viele Nutzer immer aktuell<br />
online sind.<br />
Die Mischung machts<br />
Die Ausbildung in der Pflege setzt auch auf<br />
Traditionelles. Nach wie vor nimmt der Praxisteil<br />
vor Ort in den Betrieben einen großen<br />
Raum ein. Hier erhalten die Schülerinnen<br />
und Schüler das Rüstzeug für den Umgang<br />
mit Patienten und Bewohnern. Doch auch<br />
hier ist die Bonner Karl Borromäus Schule<br />
in den letzten Jahren neue Wege gegangen.<br />
Denn das Angebot ist mit 170 Einsatzorten<br />
enorm vielfältig: Waren früher Auszubildende<br />
primär in einem Haus tätig, lernen sie jetzt<br />
obligatorisch verschiedene Kliniken, Seniorenheimen<br />
und ambulante Pflegestationen<br />
kennen. Darüber hinaus gibt es aber besondere<br />
Wahlangebote. So kann - je nach Ausbildungsschwerpunkt<br />
- auch das Kinderhospiz<br />
Balthasar in Olpe, z.B. für eine angehende<br />
Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin,<br />
für 6 Wochen ein Einsatzort sein. Weitere<br />
Einsatzmöglichkeiten gibt es in Beratungsstellen<br />
und bei den Krankenkassen.<br />
„Das ist für einige Kandidaten sehr interessant<br />
“, erklärt Irmgard Oestreich. „Vor allem<br />
für die, die sich auf Kinderkrankenpflege<br />
spezialisieren möchten.“ Bis 2004 war die<br />
Kinderkrankenpflege eine gesonderte Aus-<br />
bildung, parallel zur Krankenpflegeausbildung.<br />
Dies wurde unter europäischen Vorzeichen<br />
angeglichen. Heute durchlaufen beide<br />
Interessenten zwei Jahre lang dieselben<br />
Veranstaltungen. Eine Ausrichtung findet<br />
im 3. Ausbildungsjahr statt. „Es ist politisch<br />
gewollt, auch die Ausbildung in der Altenpflege<br />
in das System einzupassen“, erläutert<br />
Oestreich. Derzeit gibt es Altenpflegefachseminare,<br />
in denen der Lehrstoff vermittelt<br />
wird. In anderen europäischen Ländern hat<br />
sich dagegen schon ein gemeinsames Ausbildungskonzept<br />
in den ersten 24 Monaten<br />
mit einer anschließenden Spezialisierung<br />
durchgesetzt.<br />
Ein weiterer Ausbildungsberuf, der im KBS<br />
seinen Platz hat, ist der des Operationstechnischen<br />
Assistenten (OTA). Derzeit sind<br />
40 Schülerinnen und Schüler hier untergebracht.<br />
Waren früher im Krankenhaus-OP<br />
nur Krankenschwestern und -pfleger nach<br />
einer Weiterbildung im Einsatz, werden sie<br />
heute zunehmend von den OTA abgelöst. Die<br />
Operationstechnischen Assistenten durchlaufen<br />
eine dreijährige Ausbildung, in der<br />
sie ausschließlich auf den Einsatz im OP vorbereitet<br />
werden.<br />
„Wir starten<br />
eine Bildungsoffensive“<br />
Die Karl Borromäus Schule hat die Zukunft<br />
bereits im Blick. Sie wurde 2005 formal gegründet<br />
und ist ein Zusammenschluss von<br />
vier Trägern: St.-Marien-Hospital (Bonn),<br />
CURA, Malteser und Marienhospital (Brühl).<br />
Die Häuser haben ihre Schulen an den<br />
Einrichtungen zugunsten des neuen Gebäudes<br />
aufgegeben, welches im Mai 2006<br />
am Wittelsbachering bezogen wurde. Die<br />
Räumlichkeiten für die insgesamt ca. 300<br />
Schülerinnen und Schüler der Gesundheitsberufe<br />
sind beeindruckend: 10 Klassenräume,<br />
1 Hörsaal, 1 EDV-Raum, 1 Lehrküche,<br />
1 Bibliothek, 2 Demonstrationsräume und<br />
1 Lehrerzimmer.<br />
Bitte vormerken!!<br />
FOKUS<br />
Die Karl Borromäus Schule<br />
für Pflegeberufe lädt zum<br />
Tag der offenen Tür<br />
am Dienstag, 4. November<br />
ein.<br />
Herzlich willkommen!<br />
Die Wände der ehemaligen<br />
Lagerhalle sind mit bunten Bildern, Collagen<br />
und Arrangements geschmückt. Alle stammen<br />
von Schülerinnen und Schülern der KBS.<br />
Viele der Exponate wurden im Rahmen der<br />
ästhetischen Bildung erarbeitet. „Solche Fächer<br />
kannten wir früher noch nicht“, lacht<br />
Irmgard Oestreich, die einige Jahre die Krankenpflegeschule<br />
am St.-Marien-Hospital leitete.<br />
„Heute gehören sie zum Ausbildungskanon,<br />
weil sie als Teil der Persönlichkeitsentwicklung<br />
verstanden werden.“ Ein weiterer<br />
Fachbereich, der früher nur gestreift wurde,<br />
aber heute viel Raum erhält, ist die Ethik. Dazu<br />
gehören Informationen über Religionen<br />
und deren Rituale bei Geburt, Krankheit und<br />
Tod. Zudem die Kontaktaufnahme zu den<br />
Seelsorgern der Einrichtung, in denen die<br />
Schülerinnen und Schüler tätig sind. Dazu<br />
bieten die Seelsorger gesonderte Termine an,<br />
damit ein möglichst informelles Kennen lernen<br />
möglich ist.<br />
In Zukunft wird die Ausbildung in Gesundheitsberufen<br />
noch umfangreicher und anspruchsvoller.<br />
Gleichzeitig werden sich neue<br />
Möglichkeiten für die Absolventen eröffnen.<br />
So ist z.B. die Katholische Fachhochschule<br />
ein Kooperationspartner der KBS, damit<br />
schon bald zur Ausbildung ein Studienabschluss<br />
erreicht werden kann. „Wir starten<br />
eine Bildungsoffensive“ ist die Maxime der<br />
KBS. Der Studiengang mit dem Abschluss<br />
Bachelor im Fachbereich Gesundheitswesen<br />
bringt die Akademisierung der Pflegekräfte<br />
weiter nach vorn. „Damit verändert sich<br />
langfristig nicht nur ein Berufsbild, sondern<br />
auch das Selbstverständnis“, ist sich die Bonner<br />
Schulleitung sicher.<br />
us - Fokus<br />
<strong>Gemeinsam</strong><br />
5
FOKUS<br />
Es ist geschafft!<br />
Gruppenbild der Absolventen mit<br />
Leiterin Monika Erwert (re.).<br />
Schule für<br />
Krankenpflegehilfe<br />
am St. Johannes<br />
Krankenhaus<br />
Troisdorf-Sieglar<br />
Kontakt & Info<br />
Schule für Krankenpfl egehilfe am<br />
St. Johannes Krankenhaus<br />
Wilhelm-Busch-Str. 9<br />
53844 Troisdorf-Sieglar<br />
Monika Erwert 02241 / 488-346<br />
erwert@johannes-krankenhaus.com<br />
www.johannes-krankenhaus.com<br />
info@johannes-krankenhaus.com<br />
Examen in der Krankenpflegehilfe<br />
- 17 strahlende Gesichter<br />
Mit großem Jubel nahmen die Schülerinnen<br />
und Schüler des letzten Kurses<br />
im September ihre Berufsanerkennungsurkunden<br />
entgegen und<br />
dürfen ab sofort die Berufsbezeichnung<br />
„Krankenpfl egehelfer/-in“ führen.<br />
KPHs sind, entgegen landläufi ger Meinung,<br />
deutlich mehr als „nur“ die Assistenz der<br />
dreijährig ausgebildeten Gesundheits- und<br />
Krankenpfl egerInnen (der Einfachheit halber<br />
im Weiteren „GuK“ genannt), examiniert<br />
sind beide. Sie sind u.a. dazu ausgebildet, innerhalb<br />
ihres Kompetenzbereiches die von<br />
den GuK aufgestellte Pfl egeplanung selbstständig<br />
umzusetzen. Dazu gehört natürlich<br />
auch, dass KPHs befähigt werden, die Wirkung<br />
ihrer Pfl ege beurteilen zu können, sie<br />
sind somit eine wichtige Informationsquelle<br />
für die GuK zur ständigen Aktualisierung der<br />
Pfl egeplanung.<br />
Vielfach wird, etwas abwertend, von der<br />
„kleinen“ Ausbildung gesprochen. Das<br />
täuscht. Selbstverständlich werden die<br />
Ausbildungsinhalte nicht mit dem wissenschaftlichen<br />
Tiefgang vermittelt, wie das<br />
in drei Jahren möglich und notwendig ist.<br />
Nichtsdestotrotz muss eine KPH z.B. im Bereich<br />
der Prophylaxen ihr Handeln refl ektieren<br />
und begründen können. Die Kürze<br />
der Ausbildung, von vielen „Nicht-Insidern“<br />
als erstrebenswert angesehen, bedeutet in<br />
der Realität, dass die Ausbildung, relativ<br />
gesehen, einen ziemlich hohen Stressfaktor<br />
beinhaltet: Kaum aus der Probezeit raus (3<br />
Monate) wird schon die Zwischenprüfung<br />
(nach etwa 5-6 Monaten) vorbereitet; ist die<br />
„überstanden“ steht der Antrag auf Zulassung<br />
zum Examen vor der Tür. Für so etwas<br />
wie ein „Halbzeittief“, wie es aus der 3-jäh-<br />
rigen Ausbildung oder eines mehrjährigen<br />
Studiums bekannt ist, ist einfach kein Platz.<br />
Die Schule für Krankenpfl egehilfe am St.<br />
Johannes Krankenhaus in Troisdorf-Sieglar<br />
hält 42 Ausbildungsplätze vor; die Kurse<br />
beginnen jeweils am 1. April und 1. Oktober<br />
eines Jahres. Der Ausbildungsgang ist besonders<br />
attraktiv für junge, für die Pfl ege geeignete<br />
Menschen mit Hauptschulabschluss<br />
oder weniger guten Realschulabschluss, da<br />
das Examen in der Krankenpfl egehilfe den<br />
Zugang zur 3-jährigen Ausbildung ebnet.<br />
Eine weitere Personengruppe, die sich gerne<br />
in der Schule bewirbt, sind Frauen und (weniger)<br />
Männer, die nach der Familienphase<br />
eine Neuorientierung suchen, sich aber an<br />
eine längere Ausbildung nicht zutrauen. Da<br />
nicht alle Bundesländer diese Ausbildung<br />
vorhalten kommen die Bewerbungen im<br />
wahrsten Sinne des Wortes aus der ganzen<br />
Republik.<br />
17 Absolventinnen der KPH-Ausbildung<br />
konnten am 11. September ihre Berufsanerkennungsurkunde<br />
in Empfang nehmen. Drei<br />
davon haben bereits einen Vertrag für einen<br />
Ausbildung für eine dreijährige Ausbildung.<br />
Weitere 9 warten auf eine Zusage für eine<br />
solche Ausbildung, die vorbehaltlich eines<br />
guten Examens als KPH ausstehen. Nachdem<br />
der Prüfungsausschuss in der praktischen<br />
sowie der mündlichen Prüfung drei Mal die<br />
Note „sehr gut’“ und 15 Mal die Note “gut“<br />
vergeben werden konnte, hat das St. Johannes<br />
Krankenhaus Wege zum weiteren Vorankommen<br />
im Berufsfeld „Pfl ege“ geebnet.<br />
okus - Fok<br />
k<br />
MONIKA ERWERT<br />
6 <strong>Gemeinsam</strong>
Aus drei mach eins<br />
KBZ - Ein Netzwerk macht Schule<br />
Das Leitungsteam des KBZ Haan: v.r. Andrea Rose, Schwester Petra Höfer und Ansgar Müller.<br />
Die Ausbildung zum Gesundheits- und<br />
Krankenpfl eger wird immer anspruchsvoller<br />
und strukturierter. Dafür haben<br />
in den vergangenen Jahren diverse gesetzliche<br />
Regelungen gesorgt. Darüber<br />
hinaus hat sich die Nachfragesituation<br />
geändert. Absolventen sind nicht erst im<br />
Sommer gefragt, sondern Arbeitgeber<br />
suchen junge Leute das ganze Jahr über.<br />
Außerdem fordern die Kostenträger verstärkt<br />
Ausbildung für Tätigkeiten im ambulanten<br />
Bereich.<br />
Die Krankenpflegeschule der GFO in Langenfeld<br />
hat auf die veränderten Rahmenbedingungen<br />
reagiert und fusionierte vor<br />
zweieinhalb Jahren mit den Schulen in Solingen<br />
und Haan. Das Ergebnis kann sich<br />
sehen lassen: 195 Schülerinnen und Schüler<br />
absolvieren ihre dreijährige theoretische<br />
Ausbildung im Katholischen Bildungszentrum<br />
Haan (KBZ). Fünf Kurse können hier<br />
gleichzeitig unterrichtet werden. Acht Lehrer<br />
sowie das Leitungsteam, bestehend aus<br />
Andrea Rose, Sr. Petra Höfer und Ansgar<br />
Müller stehen hierfür zur Verfügung. Außerdem<br />
sorgt das Netzwerk der drei Träger für<br />
ein breites Einsatzspektrum in stationärer<br />
und ambulanter Pflege sowie in Seniorenheimen.<br />
Weitere Einsätze sind möglich in<br />
Spezialbereichen wie z.B. der Psychiatrie.<br />
Für engagierte Schüler besteht zudem die<br />
Chance auf einen vierwöchigen Lerneinsatz<br />
an der Krankenpflegeschule idcollege im niederländischen<br />
Gouda.<br />
FOKUS<br />
us - Fokus<br />
Insgesamt stehen in den drei Ausbildungsjahren<br />
2.300 Stunden Theorie auf dem Programm<br />
und 2.500 Stunden Praxiseinsatz.<br />
Früher waren es nur 1.600 Stunden auf der<br />
Schulbank. Doch die Anforderungen sind<br />
gestiegen, denn das Berufsbild hat sich verändert.<br />
Verstanden sich Pflegekräfte vor<br />
30 Jahren vielfach als verlängerter Arm des<br />
ärztlichen Dienstes, so haben sie heute ein<br />
anderes Selbstbewusstsein. Sie führen nicht<br />
nur aus, sondern haben ein eigenes, kom-<br />
plexes Aufgaben- und Tätigkeitsfeld. Dazu<br />
gehören präventive, curative, palliative und<br />
rehabilitative Aspekte.<br />
„Die Ausbildung ist deutlich individueller<br />
geworden“, resümiert Schulleiterin Andrea<br />
Rose die Entwicklung der letzten Jahre. Das<br />
bedeutet für die Schülerinnen und Schüler<br />
möglichst frühzeitig ihren künftigen Schwerpunkt<br />
ins Auge zu fassen, gleichzeitig aber die<br />
generelle Ausbildung zu durchlaufen. „Dabei<br />
müssen die Azubis vor allem ein Verständnis<br />
Gesellschafter der<br />
Katholischen Bildungszentrum<br />
Haan GmbH:<br />
• Gemeinnützige Gesellschaft der<br />
Franziskanerinnen zu Olpe mbH<br />
als Träger des<br />
St. Martinus Krankenhaus Langenfeld<br />
• St. Lukas Klinik GmbH, Solingen<br />
• St. Josefs Krankenhaus Hilden GmbH<br />
• St. Josef Krankenhaus Haan GmbH<br />
für den Sinnzusammenhang der Pflegeprozesse<br />
in den verschiedenen Abteilungen erlernen“,<br />
sagt die gebürtige Essenerin. „Nicht<br />
geändert hat sich, laut Rose, dagegen die<br />
Motivation der Kandidaten: „Hauptmotivation<br />
für die Berufswahl ist nach wie vor die<br />
Freude am Umgang mit Menschen.“<br />
Ganzjährige Auslese<br />
„Mit dem KBZ sind wir zukunftsweisend aufgestellt“,<br />
erklärt Leiterin Rose. „Wir verfügen<br />
über ein effizientes Netzwerk an Einrichtungen,<br />
die von Schülerinnen und Schüler<br />
genutzt werden kann. Viele von ihnen nutzen<br />
die Chance, in ihrer Ausbildung umfassende<br />
Einblicke in die Praxis zu erlangen. Und<br />
vielen der Absolventen können wir anschließend<br />
einen sicheren Arbeitsplatz anbieten.“<br />
Aber der Weg dorthin ist nicht einfach. Über<br />
Katholisches<br />
Bildungszentrum<br />
Haan<br />
300 Bewerbungen landen bei Andrea Rose im<br />
Spätsommer auf dem Schreibtisch. Nur jede<br />
fünfte ist erfolgreich. Um gute Kandidaten<br />
mit Realschullabschluss oder Fachhochschulreife<br />
zu bekommen, werden neben den<br />
Kursen im Oktober auch seit einiger Zeit<br />
Ausbildungskurse angeboten, die bereits im<br />
April starten. „So können wir antizyklische<br />
Termine anbieten, die mit ihren Einstiegs-<br />
und Entlassterminen gleichermaßen attraktiv<br />
sind für Schüler und Arbeitgeber“, sagt<br />
die Schulchefin.<br />
Die Auswahl trifft Andrea Rose nicht allein.<br />
Vielmehr arbeitet sie eng mit den Pflegedirektionen<br />
der Einrichtungen zusammen, die das<br />
KBZ-Haan tragen. Denn die sind eventuell<br />
auch die späteren Arbeitgeber. <strong>Gemeinsam</strong><br />
entscheiden sie mit der Schulleitung, welche<br />
Absolventen das intellektuelle und mentale<br />
Rüstzeug mitbringen, um die Ausbildung voraussichtlich<br />
erfolgreich zu durchlaufen und<br />
abzuschließen.<br />
Doch das KBZ ist nicht nur Ausbildungsstätte<br />
für die Theorie der Schüler zum Gesundheits-<br />
und Krankenpfleger. Es beschäftigt<br />
sich auch mit der Praxisseite. Dazu werden<br />
examinierte und erfahrene Kräfte in den<br />
Einrichtungen zu so genannten „Praxisanleitern“<br />
ausgebildet. „Die Begleitung von Schülerinnen<br />
und Schülern auf Station ist nicht<br />
neu“, erläutert Andrea Rose. Sie wird seit den<br />
80er Jahren durch Mentoren gewährleistet.<br />
Praxisanleiter müssen aber nicht nur erfahrene<br />
Mitarbeiter sein, sondern sie müssen<br />
einen Lehrgang absolviert haben, in dem<br />
sie lernen Leistungen zu initiieren, zu beobachten<br />
und zu bewerten. „Damit wird die<br />
frühere Mentorentätigkeit aufgewertet und<br />
sie erhält im Ausbildungsprozess des Schülers<br />
eine neue Funktion.<br />
Kontakt & Info<br />
Katholisches<br />
Bildungszentrum Haan GmbH<br />
Robert-Koch-Straße 14<br />
42781 Haan<br />
Schulleiterin Andrea Rose<br />
Telefon 02129 / 929-3100<br />
kontakt@kbz-haan.de<br />
www.kbz-haan.de<br />
<strong>Gemeinsam</strong><br />
7
FOKUS<br />
Das Team vom Schulungszentrum für Pflege: Gabriele Schmidt (stellv. Schulleitung), Sigrun Wagner, Monika Sickelmann, Antje Schorsch, Reinhild Schröder,<br />
Kathrin Klang-König und Simone di Piazza (Schulleiterin).<br />
Schulungszentrum: Ausbildung unter einem Dach<br />
Unsere staatlich anerkannte<br />
Kinderkrankenpflegeschule<br />
wurde 1970 eröffnet und<br />
verfügt über 24 Ausbildungsplätze.<br />
Seit 1980 besteht die<br />
staatlich anerkannte Krankenpfl<br />
egeschule mit zurzeit 60<br />
Ausbildungsplätzen. Am 01.04.<br />
2001 eröffneten wir unsere<br />
staatlich anerkannte Krankenpfl<br />
egehilfeschule mit 12 Ausbildungsplätzen<br />
pro Jahr. Die<br />
Kurse der Gesundheits- und<br />
Kranken bzw. Gesundheits-<br />
und Kinderkrankenpfl ege und<br />
die Krankenpfl egehilfe bilden<br />
jetzt das Schulungszentrum.<br />
Schulungszentrum<br />
für Pflegeberufe<br />
Dinslaken<br />
einzige Ausbildungsvertreterin,<br />
weil durch ihr Examen 2 weitere<br />
letztes Jahr ausgeschieden sind.<br />
Im November dieses Jahres stehen<br />
Neuwahlen an.<br />
Der Krankenpfl egehilfekurs ist<br />
mit 10 SchülerInnen und einem<br />
Schüler der kleinste Kurs, aber<br />
die kurze Dauer der Ausbildung<br />
erfordert auch intensives Lernen,<br />
das in der überschaubaren<br />
Gruppe einfacher ist. Die SchülerInnen<br />
haben den praktischen<br />
Teil des Examens schon hinter<br />
sich und waren alle sehr erleichtert<br />
wieder einen wichtigen Teil<br />
geschafft zu haben. Die meisten<br />
von Ihnen sitzen schon wieder<br />
am Schreibtisch, um sich auf<br />
den mündlichen Teil vorzubereiten.<br />
Am 15. Februar wurde Simone di Piazza von Geschäftsführer Gerhard Zeiske<br />
(li.) und Pflegedirektor Manfred Lübke als neue Schulleiterin begrüßt.<br />
Schülerkommentare<br />
„Die Ausbildung ist sehr abwechslungsreich durch den regelmäßigen<br />
Wechsel zwischen Theorie und Praxis.<br />
Dadurch weiß man genauer wofür man lernt!“<br />
Schülerin Meike Brebeck (Mittelkurs)<br />
k<br />
Unser Team wird seit dem 01.01.<br />
2008 von Simone di Piazza an- „Es gibt neben dem Regelunterricht auch Fortbildungen und Kurgeführt.<br />
Stellvertretende Schulse wie z. B. Basale Stimulation, die uns Schülern die Möglichkeit<br />
Aktuell befi nden sich 91 Schüleiterin ist Gabriele Schmidt, geben auch spezielle Themen zu erarbeiten und auszuprobielerInnen<br />
in der Ausbildung. Der die seit 1996 im Haus und auch ren“.<br />
Kurs 2007/2010 ist mit insgesamt schon genauso lange als stell- Schülerin Carina Tonn (Mittelkurs)<br />
33 SchülerInnen, davon 7 in der<br />
Gesundheits- und Kinderkrankenpfl<br />
ege der zahlenstärkste.<br />
Dieser Kurs befi ndet sich noch<br />
in der Probezeit und bibbert<br />
dem Ende dieser entgegen. Der<br />
Mittelkurs ist mit 25 SchülerInnen<br />
wesentlich kleiner und<br />
zeichnet sich durch den hohen<br />
Anteil an Schülern aus: 6 Schüler<br />
müssen mit ihren Mitstreiterinnen<br />
um die Wette lernen.<br />
Der jetzige Oberkurs, dem das<br />
Examen schon im Kopf schwirrt<br />
hat insgesamt 22 SchülerInnen,<br />
davon 8 in aus der Gesundheitsund<br />
Kinderkrankenpfl ege. Mavertretende<br />
Schulleiterin und<br />
IBF-Beauftragte tätig ist. Reinhild<br />
Schröder ist seit 1987 in der<br />
Schule des St. Vinzenz-Hospitals<br />
tätig; ihr folgte Antje Schorsch<br />
1990. Während ihrer Tätigkeit<br />
in der Schule beendete sie 2003<br />
ihr Studium zur Diplompfl egepädagogin<br />
und leitet jetzt die<br />
Weiterbildung der PraxisanleiterInnen.<br />
Im Jahr 1999 kam<br />
Sigrun Wagner an unsere Schule.<br />
Die gelernte Kinderkrankenschwester<br />
betreut besonders in<br />
der Differenzierungsphase (3.<br />
Ausbildungsjahr) die Gesundheits-<br />
und Kinderkrankenpfl e-<br />
„Durch viele Fremddozenten, z. B. Ralf Labacher von der Intensivstation,<br />
haben wir die Möglichkeit die Theorie praxisnah zu<br />
erlernen“.<br />
Schülerin Jaqueline Braß (Mittelkurs)<br />
„Die praxisnahe Theorie und die unterschiedlichsten praktischen<br />
Einsätze ermöglichen ein breites Spektrum der Krankenpfl ege zu<br />
erkunden, zu vertiefen und zu erlernen!“<br />
Schüler Stefan Wieczorek (Mittelkurs)<br />
die Geschwisterschulung, an dem ich 2001 meine Ausbildung<br />
der auch immer SchülerInnen hier an der Schule beendet habe<br />
mit Begeisterung beteiligt sind. und zwei Jahre Berufserfahrung<br />
Monika Sickelmann ist die erste vorweisen konnte, entschloss<br />
Kontaktperson in der Schule, je- ich mich zum berufsbegleitenden<br />
Tag von 8.30 Uhr bis 12.00 den Pfl egepädagogikstudium,<br />
Uhr erreichbar. Zu guter Letzt welches ich im September 2007<br />
reike Morschel ist zurzeit die geschülerInnen. Zudem leitet sie ein paar Worte zu mir: Nach- mit dem Diplom beendet habe.<br />
8 <strong>Gemeinsam</strong><br />
okus - Fok
In der Schule tätig, erst als Praktikantin, später als<br />
Schulassistentin bin ich seit Beginn des Studiums.<br />
Die Gesundheits- und Kranken-/Kinderkrankenpfl egeschule<br />
hat eine integrative Ausbildung entwickelt, die<br />
den zukünftigen Anforderungen im Gesundheitswesen<br />
entspricht.<br />
Somit erfüllt unsere Ausbildung einen neuen, zusätzlichen<br />
gesellschaftlichen Auftrag an den Pfl egeberuf:<br />
Pfl egebedürftigkeit zu verhüten, bevor sie entsteht.<br />
Diesen Auftrag zu erfüllen wird durch die vielen MitarbeiterInnen<br />
auf den Stationen und dem Einsatzbereich<br />
der ambulanten Pfl ege tatkräftig unterstützt. Schwestern,<br />
Pfl eger und Ärzte geben unseren Auszubildenden<br />
die Möglichkeit, ihre theoretischen Kenntnisse<br />
in die Praxis umzusetzen. Um den SchülerInnen auch<br />
Inhalte zu vermitteln, die möglichst praxisnah sind,<br />
kooperiert unsere Schule mit einigen Einrichtungen,<br />
wie zum Beispiel der Lebenshilfe; hier bekommen die<br />
SchülerInnen Einblick in Frühförderstellen und Heilpädagogische<br />
Kindertagesstätten sowie Werkstätten und<br />
Wohnstätten für behinderte Menschen. Angeglichen<br />
an die Lerneinheiten besuchen uns Selbsthilfegruppen,<br />
die uns Einblick geben und über ihre Erfahrung berichten,<br />
z.B. die Aids-Hilfe, die Anonymen Alkoholiker, die<br />
„Frauen nach Krebs“, die ILCO (Selbsthilfevereinigung<br />
für Stomaträger und Menschen mit Darmkrebs).<br />
Unsere erste Großelternschulung unter<br />
dem Motto „Wenn aus Eltern Großeltern<br />
werden“, hat stattgefunden. Mit<br />
Optimismus und etwas Skepsis haben<br />
wir, Sr. Ute Schimming und Sr. Brigitte<br />
Brzeski, Kinderkrankenschwestern aus<br />
dem Storchennest im St.Vinzenz-Hospital<br />
Dinslaken, dem Abend entgegen<br />
gesehen - denn die Frage an uns selbst<br />
war: wie wird es angenommen?<br />
Wir wurden nicht enttäuscht - es<br />
kamen drei zukünftige Großelternpaare,<br />
vier Großmütter, wobei<br />
eine schon sieben Enkel hatte<br />
und unsere älteste Teilnehmerin<br />
mit 79 Jahren am Sonntag zuvor<br />
zum ersten Mal Großmutter geworden<br />
ist.<br />
Wie sind wir auf die Idee gekommen?<br />
In unserer langjährigen<br />
Tätigkeit hat sich sehr viel<br />
verändert - und oft gibt es nach<br />
der Geburt eines Kindes unter-<br />
Haben wir alles falsch gemacht?<br />
schiedliche Auffassungen und<br />
Reibungspunkte zwischen den<br />
Generationen: Bezüglich des Stillens,<br />
des Umgangs mit dem Kind,<br />
wenn es schreit, es an feste Zeiten<br />
gewöhnen usw.<br />
Unsere Überlegung zur Gestaltung<br />
des Abends ging dahin, dass<br />
wir keinen Vortrag halten wollten,<br />
sondern eine lockere Runde<br />
mit Fragen und Antworten.<br />
Unsere Teilnehmer haben es uns<br />
auch sehr einfach gemacht.<br />
Die Frage unsererseits war: Warum<br />
Sie zu uns gekommen sind?<br />
„Die Kinder haben davon gehört<br />
und meinten, dass man sich das<br />
doch mal anhören sollte, was<br />
sich so alles geändert hat.“<br />
Es kamen Fragen auf wie: „Haben<br />
wir früher alles falsch gemacht?“<br />
FOKUS<br />
„Natürlich nicht - nur anders.“<br />
Früher „gehörten“ die Kinder nach der Geburt<br />
bis zur Entlassung den Kinderkrankenschwestern<br />
im Neugeborenenzimmer. Man<br />
bekam sein Kind sechsmal am Tag zum Stillen<br />
oder Füttern. Versorgung, sprich Baden<br />
und wickeln, übernahmen die Schwestern.<br />
Der Vater konnte sein Kind zu entsprechenden<br />
Besuchszeiten hinter einer Glasscheibe<br />
ansehen. Wenn man dann nach Hause ging,<br />
hat man eigentlich ein unbekanntes Menschenkind<br />
mitbekommen.<br />
Gott sei Dank hat sich da so viel verändert.<br />
Durch gute Vorbereitung in der Schwangerschaft,<br />
durch die vielen Kursangebote,<br />
durch die Betreuung und Begleitung nach<br />
der Geburt im Krankenhaus und die Hebammennachsorge.<br />
Heute werden die Väter<br />
direkt mit einbezogen. Hierzu trägt auch<br />
unser Partnerzimmer bei, das viel genutzt<br />
wird, und so sind die Väter gut mit eingebunden,<br />
was die Versorgung und das Verhalten<br />
Ihres Kindes betrifft.<br />
„Warum wird nicht mehr täglich gebadet?“<br />
„Warum keine Badezusätze?“ „Verwöhnen?“<br />
Und noch mehr Fragen waren zu beantworten.<br />
Insgesamt war es ein spannender Abend mit<br />
regem Austausch auf beiden Seiten und wir<br />
freuen uns schon auf die werdenden Eltern<br />
und Großeltern.<br />
Wir hoffen, auch Sie als werdende Großeltern<br />
neugierig gemacht zu haben und würden<br />
uns freuen, Sie bei unserem nächsten<br />
Abend begrüßen zu dürfen. Den Termin<br />
hierfür erfahren Sie durch Ihre Kinder und<br />
aus der Presse.<br />
BRIGITTE BRZESKI (STATION 3N)<br />
us - Fokus<br />
Wichtige Lebensbegleiter: Großeltern!<br />
Über Fortbildungen wie die Frühchentagung,<br />
Besuche im Kinderhospiz<br />
Balthasar in Olpe, dem<br />
Dialysezentrum, der Herzchirurgie<br />
möchten wir den SchülerInnen<br />
möglichst authentische Eindrücke<br />
über die theoretischen<br />
Inhalte der Ausbildung geben.<br />
Eine Kooperation mit der Ernst-<br />
Barlach-Gesamtschule fördert<br />
den Austausch zwischen berufsuchenden<br />
Schülern und bietet<br />
diesen die Möglichkeit einen Einblick<br />
in die Arbeit im Krankenhaus<br />
zu bekommen und auf das<br />
Arbeitsleben vorbereitet zu sein.<br />
Zur Unterstützung unserer eigenen<br />
Gesundheit, im Sinne von<br />
Ausgleich und Spaß, gründete<br />
sich die Betriebssportgruppe<br />
„Badminton“, die sich immer<br />
montags um 17.00 Uhr (außer in<br />
den Schulferien) in der Sporthalle<br />
des Berufskollegs an der Konrad-<br />
Adenauer-Straße trifft.<br />
KATHRIN KLANG-KÖNIG<br />
Kontakt & Info<br />
Schulungszentrum für Pfl egeberufe<br />
Dr.-Otto-Seidel-Str. 31-33<br />
46535 Dinslaken<br />
Schulleiterin Simone di Piazza<br />
Telefon 02064-4410-86<br />
simone.dipiazza@st-vinzenz-hospital.de<br />
www.st-vinzenz-hospital.de<br />
<strong>Gemeinsam</strong><br />
9
STANDPUNKT<br />
Neuausrichtung für die Zukunft<br />
VON GFO-GESCHÄFTSFÜHRER INGO MORELL<br />
In den letzten Februartagen trat die<br />
Brühler Kirchengemeinde St. Margareta<br />
an die Presse und verkündete den Trägerwechsel.<br />
Sie gibt ihre 75 Prozent ab,<br />
wie auch das Bistum Köln seine 25 Prozent<br />
Eigentum, damit das Marienhospital<br />
Brühl als eigenständige GmbH unter das<br />
Dach der Gemeinnützigen Gesellschaft<br />
der Franziskanerinnen zu Olpe (GFO)<br />
kommen kann. Dieser Schritt hat Insider<br />
sicher nicht überrascht, denn Gespräche<br />
zwischen den Verhandlungsführern gab<br />
es bereits seit einiger Zeit. Doch nun wurde<br />
die Kooperation konkret. Der GFO-<br />
Aufsichtsrat stimmte drei Tage später<br />
seinerseits dem Vertragsabschluss zu.<br />
Die Kirchengemeinde reagierte mit ihrer Entscheidung<br />
auf den zunehmenden Wettbewerb<br />
im Gesundheitswesen, dem nur durch<br />
erweitere Kooperationen in einem Verbund<br />
wesensgleicher Einrichtungen entgegenzutreten<br />
sei. Dazu hatte der Krankenhausträger<br />
einen katholischen Verbund gesucht<br />
um die Unternehmensidentität zu wahren.<br />
Auch Fragen nach Tarif und Mitarbeiterpolitik<br />
standen im Vorfeld auf der Agenda. Da<br />
die GFO wie auch das Marienhospital Brühl<br />
nach AVR vergüten und keine Arbeitsplätze<br />
durch den Zusammenschluss gefährdet<br />
werden, konnte hier rasch Einvernehmen<br />
erzielt werden.<br />
Aus Sicht der GFO passt das Marienhospital<br />
Brühl sehr gut inhaltlich sowie strukturell<br />
zu den vorhandenen Häusern. Es verstärkt<br />
unsere linksrheinische Position und ist eine<br />
sinnvolle Ergänzung zum St.-Marien-Hospital,<br />
Bonn, sowie zum Krankenhaus Zur Heiligen<br />
Familie, Bornheim.<br />
Insgesamt sind damit 10 Kliniken unter dem<br />
Dach der GFO versammelt, von denen 7 im<br />
Großraum Bonn angesiedelt sind. Die GFO<br />
wird jedoch nicht allein expandieren um<br />
größer zu werden, sondern nur dort Kooperationen<br />
suchen, wo Standortvorteile regional<br />
genutzt werden können.<br />
Labore rücken zusammen<br />
Ein anderer Beitrag zu wirtschaftlichen Sicherung<br />
der Einrichtungen ist die Ausgliederung<br />
der Labore in den Krankenhäusern. Im<br />
10 <strong>Gemeinsam</strong><br />
April erfolgt die Vergabe an das Leverkusener<br />
Unternehmen Schöngen, welches künftig<br />
- zunächst für 5 Jahre - an den Standorten<br />
Troisdorf (St. Josef-Hospital) und Bonn<br />
(St.-Marien-Hospital) im 24-Stunden-Dienst<br />
ist. Darüber hinaus werden die Katholischen<br />
Krankenhäuser im Siebengebirge (Königswinter)<br />
ein Präsenzlabor für das Tagesgeschäft<br />
erhalten.<br />
Das Krankenhaus Zur Heiligen Familie in<br />
Bornheim-Merten wird über das St.-Marien-<br />
Hospital versorgt, ebenso wie nachts die<br />
Krankenhäuser der CURA. Sieglar und Beuel<br />
senden ihre Proben nach Troisdorf. Wissen<br />
gibt ebenfalls das eigene Labor auf und wird<br />
über das Krankenhaus Waldbröl, das ebenfalls<br />
zum Verbund des Medizinischen Versorgungszentrums<br />
Leverkusen gehört, mit<br />
Laborleistungen versorgt.<br />
Aufgrund der Kostenentwicklung auf der<br />
einen Seite und der Budgetentwicklung<br />
auf der anderen, war die Entscheidung zugunsten<br />
einer Laborausgliederung bereits<br />
in 2007 gefallen. Von Anfang an daran beteiligt<br />
wurden die Krankenhausleitungen,<br />
die Chefärzte sowie die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter und deren Vertretungen.<br />
Mit der Ausgliederung werden 1,4 Millionen<br />
Euro pro Jahr eingespart. Den Betrag<br />
benötigen die Krankenhäuser für notwendige<br />
Investitionen und zur Finanzierung von<br />
Kostensteigerungen.<br />
Aus Sicht der betroffenen Mitarbeiter wird<br />
die Entscheidung zur Laborausgliederung<br />
verständlicherweise kritisch bewertet. Allerdings<br />
erhielten alle Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter Bestandsschutz für die Vertragsdauer.<br />
D.h. sie bekamen ein Übernahmeangebot<br />
vom neuen Arbeitgeber zu denselben<br />
Konditionen wie vorher bei der GFO. Betriebsbedingte<br />
Kündigungen wurden nicht<br />
ausgesprochen. Dennoch haben einige Mitarbeiter<br />
aus Eigeninitiative das Labor verlassen<br />
oder andere Aufgaben in ihren Einrichtungen<br />
übernommen.<br />
Mit der externen Laborvergabe sollen die<br />
Qualität der Leistungen erhöht und gleichzeitig<br />
die Kosten gesenkt werden. Dies wird<br />
durch eine neue Arbeitsorganisation sowie<br />
durch hochleistungsfähige Laborgeräte<br />
ermöglicht. Nach Ablauf der 5 Jahre wird<br />
erneut geprüft, ob die Ausgliederung aufrechterhalten<br />
bleibt.<br />
Nachgefragt: Gemischte Gefühle<br />
Nicht alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
fühlten sich gleichermaßen informiert über<br />
die Ausgliederung der Krankenhauslabors.<br />
„Einige Mitarbeiter ergriffen die Flucht, als<br />
sie von den Plänen erfuhren“, weiß Brigitte<br />
Ornago zu berichten. Sie ist leitende MTA und<br />
seit 30 Jahren im St. Josef-Hospital Troisdorf.<br />
Eine jüngere Kollegin, die ungenannt bleiben<br />
wollte, sagte: „Ich bin froh, dass ich einen<br />
Job habe und nicht auf der Straße stehe.“<br />
Tarifabschluss belastet<br />
Krankenhäuser<br />
Am letzten Märztag hatten sich die Tarifparteien<br />
nach einem Verhandlungsmarathon<br />
auf ein Ergebnis verständigt: Im öffentlichen<br />
Dienst wird es tarifl iche Steigerungen<br />
geben, die unterm Strich einer 5 vor dem<br />
Komma für das Jahr 2008 entsprechen. Die<br />
Entscheidung hat Auswirkungen auf die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter im Geltungsbereich<br />
der AVR, weil in der Vergangenheit<br />
die Abschlüsse aus dem öffentlichen Dienst<br />
übernommen wurden. Dies wird in 2008<br />
wahrscheinlich nicht anders sein, nur - wie<br />
bislang üblich - zeitversetzt.<br />
Prinzipiell gibt es keinen Grund die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter im Gesundheits-<br />
und Sozialwesen von der positiven<br />
Konjunkturentwicklung abzukoppeln. Eine<br />
Tariferhöhung ist daher grundsätzlich gerechtfertigt.<br />
Insbesondere die voraussichtliche Höhe des<br />
Tarifabschlusses wird aber zu erheblichen<br />
Problemen in den Einrichtungen führen. Im<br />
Krankenhausbereich beinhaltet der Tarifabschluss<br />
besondere Regelungen, so dass die<br />
Auswirkungen bei einer eventuellen Übernahme<br />
des Tarifabschlusses im Jahr 2008<br />
sich unterschiedlich in den Einrichtungen<br />
der GFO darstellen werden. Der Krankenhausbereich<br />
wird erst im Jahr 2009 die volle<br />
Wirkung des Tarifabschlusses zu spüren bekommen.<br />
Die Tariferhöhungen im Krankenhausbereich<br />
werden aber nur unzureichend bei<br />
der Budgetermittlung der Krankenhäuser<br />
berücksichtigt. Die Gesundheitsministerin<br />
bleibt zunächst weiterhin bei die Deckelung<br />
der Krankenhausbudgets. Daher werden die<br />
möglichen Tariferhöhungen nicht zu einer<br />
entsprechenden Erhöhung der Krankenhausbudgets<br />
führen. Die Aufforderung an<br />
die Politik bleibt daher, zumindest eine teilweise<br />
Refi nanzierung der Tariferhöhungen<br />
zu gewährleisten.<br />
Bleibt es bei der nicht ausreichenden Refi -<br />
nanzierung der anstehenden Personalkostensteigerungen,<br />
könnten allerdings weitere<br />
Einsparungen und/oder Leistungssteigerungen<br />
notwendig werden.<br />
Tatsächlich wurde allen Labormitarbeiterinnen<br />
in den betroffenen Einrichtungen<br />
Bestandsschutz gewährt. Betriebsbedingte<br />
Kündigungen erfolgten nicht. Eine andere<br />
Mitarbeiterin zweifelte sichtlich am Sinn
der Maßnahme: „Es wird eindeutig ein Qualitätsverlust<br />
auf Kosten des Hauses und der<br />
Patienten geben. Ob es eine Ersparnis gibt,<br />
werde ich wohl nie erfahren.“ Nach Angaben<br />
der GFO-Geschäftsführung soll die Ausgliederung<br />
1,4 Millionen pro Jahr erbringen.<br />
Eine dritte Kollegin wollte sich nicht zur<br />
Ausgliederung des Labors äußern.<br />
Brigitte Ornago verlässt das St. Josef-Hospital<br />
jedenfalls nicht: „Hier bin ich „groß“<br />
geworden und „aufgewachsen“. Mein Herz<br />
hängt am St. Josef-Hospital, natürlich auch<br />
am Labor, das ich aufgebaut habe. Trotzdem<br />
gehe ich nicht mit in das neue Labor. Ich<br />
bleibe im Hause. Hier gehöre ich hin.“<br />
„Eine Veränderung der Laborsituation hat<br />
sich schon über einen Zeitraum von zwei<br />
Jahren angebahnt“, bestätigen Mitarbeite-<br />
Maria Theresia Bonzel-Stiftung<br />
ist Gesellschafter von Stiftungsvorstand: Schwester Mediatrix Nies (Vorsitzende)<br />
GFO<br />
Geschäftsbereich<br />
Krankenhäuser GFO und Beteiligungsgesellschaften<br />
GF: Ingo Morell<br />
Kath. Kranken- u. Altenhilfe<br />
Rhein-Sieg-gGmbH<br />
Sieglar<br />
St. Johannes Krankenhaus<br />
Bad Honnef/Königswinter<br />
Cura - Katholische Einrichtungen<br />
im Siebengebirge<br />
St. Johannes Krankenhaus<br />
Altenheim Marienhof<br />
St. Josef Krankenhaus<br />
Altenheim Haus Katharina<br />
Bonn-Beuel<br />
St. Josef-Hospital<br />
Dinslaken<br />
St. Vincentius gGmbH<br />
St. Vinzenz-Hospital<br />
St. Franziskus Altenpfl egeheim<br />
Bonn<br />
Karl Borromäus Schule für<br />
Gesundheitsberufe gGmbH<br />
Haan<br />
Kath. Bildungszentrum Haan<br />
GmbH<br />
rinnen im St.-Marien-Hospital Bonn. „Natürlich<br />
beunruhigt so ein Zustand und bei<br />
manchen Mitarbeitern sind dadurch Existenzängste<br />
entstanden.“<br />
„Jetzt, wo die Entscheidung gefallen ist,<br />
sind wir sehr erleichtert“, sagt Alexandra<br />
Bauch. „Es ist die zweitbeste Lösung“, meint<br />
sie augenzwinkernd, „die erstbeste für uns<br />
wäre die gewesen, im Haus zu bleiben. Zuerst<br />
stand ein anderer Anbieter im Raum<br />
und damit verbunden wären Kündigungen<br />
gewesen. Aber diese Lösung jetzt ist einfach<br />
wunderbar. Jeder, der weiter arbeiten will,<br />
kann das tun. Wir sind dankbar dafür, dass<br />
sich die Geschäftsführung um eine personalverträgliche<br />
Lösung bemüht hat.“<br />
Die bisherige Leiterin des Labors, Birgit Lemming-Jahn,<br />
sieht ebenfalls Positives in der<br />
PERSPEKTIVE<br />
Gemeinnützige Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe mbH<br />
Aufsichtsrat: Vorsitzender Dr. Hans Rossels<br />
<strong>Gemeinsam</strong>e Geschäftsführung Ingo Morell / Verena Hölken<br />
Bonn<br />
St.-Marien-Hospital<br />
Bornheim<br />
Krankenhaus Zur Hl. Familie<br />
Troisdorf<br />
St. Josef-Hospital<br />
Wissen<br />
St.-Antonius-Krankenhaus<br />
Langenfeld<br />
St. Martinus Krankenhaus<br />
Brühl<br />
Marienhospital<br />
Spich<br />
Versorgungszentrum<br />
Geschäftsbereich<br />
Altenhilfe<br />
GF: Verena Hölken<br />
Drolshagen<br />
St. Gerhardus-Haus<br />
St. Theresien-Hof<br />
Wickede<br />
St. Josef-Haus<br />
St. Antonius-Hof<br />
St. Klara-Hof<br />
Königswinter-Oberpleis<br />
St. Konstantia-Haus<br />
Verenen-Hof<br />
Attendorn<br />
Franziskaner-Hof<br />
Bonn<br />
Herz-Jesu-Hof<br />
Service-Pfl ege für<br />
Erwachsene und Senioren<br />
FRANZissimo<br />
Kinder- & Jugendpfl egedienst<br />
Bornheim<br />
Paulinen-Hof<br />
Wissen<br />
St. Hildegard Altenheim<br />
Kirchliche Sozialstation<br />
Langenfeld<br />
Seniorenzentrum St. Martinus:<br />
Haus Katharina<br />
St. Martinus-Hof<br />
Entscheidung: Die jetzige Lösung hat den<br />
Vorteil, dass es um einen Betriebsübergang<br />
geht mit einem Bestandsschutz von 5 Jahren.<br />
Das heißt, die bisherigen vertraglich erworbenen<br />
Rechte übernimmt der neue Arbeitgeber.<br />
Die Mehrheit der Kolleginnen wird<br />
zu dem neuen Arbeitgeber wechseln. Zwei<br />
Kolleginnen haben dem Betriebsübergang<br />
widersprochen, sie wollen nicht mit dem<br />
neuen Arbeitgeber zusammen arbeiten. Ich<br />
bleibe hier in einer anderen Funktion und<br />
übernehme die Ambulanzkoordination. Das<br />
ist eine Chance für mich, noch mal Neues zu<br />
beginnen und ich habe die Gelegenheit dazu<br />
ergriffen. Darauf freue ich mich.“<br />
Geschäftsbereich<br />
Jugendhilfe<br />
GF: Verena Hölken<br />
Olpe<br />
Josefshaus (Heilpäd.Heim<br />
für Kinder + Jugendliche)<br />
Mutter-Kind-Haus Aline<br />
Kindergarten Pusteblume<br />
Kinderhospiz Balthasar<br />
Attendorn<br />
Aufwind (Familiendienst)<br />
Geschäftsbereich<br />
Jugendhilfe<br />
Geschäftsführerin:<br />
Verena Hölken<br />
Olpe<br />
St.-Franziskus-Gymnasium<br />
<strong>Gemeinsam</strong><br />
11
PERSPEKTIVE<br />
OLPE/BRÜHL<br />
Die Gemeinnützige Gesellschaft der Franziskanerinnen<br />
zu Olpe mbH (GFO) übernimmt<br />
die Trägerschaft für das Marienhospital<br />
Brühl. Bei einem gemeinsamen<br />
Pressegespräch mit den bisherigen Trägern,<br />
der katholischen Pfarrgemeinde St.<br />
Margareta und dem Erzbistum Köln, stellte<br />
sich die GFO Anfang März offiziell vor.<br />
Unter dem Dach der GFO befi nden sich mit<br />
dem Marienhospital Brühl insgesamt 30 sozial-caritative<br />
Einrichtungen mit über 5.000<br />
Mitarbeitern. Dazu gehören Krankenhäuser,<br />
Seniorenheime und Service-Wohnen,<br />
ambulante Kinder- und Erwachsenenpfl egedienste<br />
sowie Einrichtungen der Kinder- und<br />
Jugendhilfe. Überregional bekannt ist das<br />
erste deutsche Kinderhospiz: Balthasar. Die<br />
Einrichtungen befi nden sich in Nordrhein-<br />
Westfalen und Rheinland-Pfalz mit Schwerpunkten<br />
im Kreis Olpe (Kinder.Jugend.Hilfe.)<br />
sowie im Großraum Bonn (Krankenhäuser).<br />
„In der heutigen, von einem harten Wettbewerb<br />
gekennzeichneten Krankenhauslandschaft<br />
sind Kooperationen unerlässlich.<br />
Mit dem Marienhospital kommt ein Haus in<br />
12 <strong>Gemeinsam</strong><br />
Zukunftssicherung<br />
zum richtigen Zeitpunkt:<br />
Marienhospital Brühl<br />
kommt unter<br />
das Dach der GFO<br />
Das Marienhospital Brühl im Überblick:<br />
Das Marienhospital Brühl wurde 1866 gegründet<br />
und war bis zum Trägerwechsel<br />
im Eigentum der Kirchgemeinde St. Margareta<br />
in Brühl (75%) und des Erzbistums<br />
Köln (25%). Die 350 Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter versorgen jährlich rund 8.000<br />
Patienten stationär und 15.000 Patienten<br />
ambulant. Dazu verfügt das Krankenhaus<br />
über 210 Betten in 5 Fachabteilungen sowie<br />
einer Belegabteilung:<br />
• Innere Medizin<br />
• Allgemein- und Abdominalchirurgie<br />
• Unfallchirurgie<br />
• Gynäkologie/ Geburtshilfe<br />
• Anästhesie/ Intensivmedizin<br />
• Belegabteilung für<br />
Hals-Nasen-Ohrenheilkunde<br />
unsere Gruppe, das hervorragend zu uns<br />
passt“, begrüßte GFO-Geschäftsführer Ingo<br />
Morell das Hospital in der neuen Trägerschaft.<br />
„Mit dem Krankenhaus erweitern<br />
wir unsere Präsenz und unser Angebot in<br />
der Region. Wir freuen uns sehr, dass wir<br />
jetzt auch im südlichen Rhein-Erft-Kreis tätig<br />
sind, wo das Marienhospital seit Jahren<br />
seine führende Stellung behauptet. <strong>Gemeinsam</strong><br />
werden wir unsere regionale Stärke im<br />
Verbund weiterentwickeln.“<br />
Ziel der GFO sei die Festigung der Position<br />
aller Häuser durch den Ausbau vorhandener<br />
Strukturen und Angebote. Dabei gehe es vor<br />
allem um die regionale Verzahnung in den<br />
ambulanten Bereich hinein, ausdrücklich<br />
auch in der Zusammenarbeit mit den vor<br />
Ort tätigen niedergelassenen Leistungserbringern.<br />
Katholische Verzahnung<br />
Dechant Thomas Iking hatte zuvor bereits<br />
für die bisherigen Träger die Gründe für<br />
den Wechsel erläutert. „Die Situation der<br />
Krankenhäuser in Deutschland ist seit lan-<br />
Das Marienhospital Brühl hat eine interdisziplinäre<br />
Intensivstation und bietet 30 Ausbildungsplätze<br />
im Berufsbild Gesundheits-<br />
und Krankenpfl ege an. Die theoretische<br />
Ausbildung fi ndet im Verbund der Bonner<br />
Karl Borromäus Schule statt.<br />
Geschäftsführer der Marienhospital Brühl<br />
GmbH ist Stephen Ziegler. Gewählter Ärztlicher<br />
Direktor der Chefarzt der Anästhesie-<br />
und Intensivmedizin, Dr. med. Heinz Dahlmann.<br />
Die Pfl egedienstleitung hat Karin<br />
Bobeth inne.<br />
Das Brühler Hospital versteht sich als modernes<br />
katholisches Krankenhaus und ist<br />
nach KTQ® und proCum Cert zertifi ziert.<br />
In den letzten Jahren hat es seine medizinische<br />
Kompetenz und therapeutischen<br />
Möglichkeiten so weit ausgebaut, dass es in<br />
vielen Bereichen den Vergleich mit größeren<br />
Kliniken in den benachbarten Zentren<br />
Demonstrieren Zusammengehörigkeit: Sr. Mediatrix Nies, Ingo Morell,<br />
Dr. Heinz Dahlmann, Dechant Thomas Iking, Karin Bobeth, Stephen Ziegler.<br />
gem schwierig. Die Politik verlangt immer<br />
bessere Leistungen für immer weniger Geld.<br />
Diese Anforderungen werden sich weiter<br />
verschärfen. Ein einzelnes Haus kann das<br />
auf Dauer kaum schaffen. Deshalb haben<br />
wir uns in Verantwortung für das Haus, die<br />
Patienten, den Standort und die Mitarbeiter<br />
für die Übertragung des Marienhospital<br />
Brühl an die GFO entschieden.“<br />
Iking unterstrich, dass die Entscheidung nach<br />
einer sorgfältigen und gründlichen Prüfung<br />
erfolgt sei: „Die GFO teilt das Selbstverständnis<br />
des Marienhospital Brühl als katholische<br />
Einrichtung. Sie ist sehr erfahren und erfolgreich<br />
in der Führung von Krankenhäusern<br />
vergleichbarer Größe. Außerdem ist sie mit<br />
anderen Krankenhäusern bereits in der Region<br />
verankert und bietet eine sichere Option<br />
auf die Zukunft.“<br />
Diesen Aspekt bekräftigte der Geschäftsführer<br />
des Hauses, Stephen Ziegler: „Als wir die<br />
Mitarbeiterschaft über die Veränderung informiert<br />
haben, gab es breite Zustimmung.<br />
Die Aufnahme in den Verbund der GFO ist<br />
für unsere Zukunftssicherung einfach der<br />
richtige Schritt zum richtigen Zeitpunkt.“<br />
Köln und Bonn nicht scheuen muss. Hierzu<br />
zählen die Anerkennung der Unfallchirurgie<br />
in 2001, die den gesamten südlichen Rhein-<br />
Erft-Kreis mit rund 250.000 Einwohnern<br />
versorgt, wie auch die Spezialisierungen in<br />
den Fachbereichen Gastroenterologie, der<br />
Colonchirurgie und der Urogynäkologie.<br />
Darüber hinaus konnte sich das Marienhospital<br />
im Rahmen des Disease-Management-<br />
Programms (DMP) als Brustschwerpunkt im<br />
Rhein-Erft-Kreis behaupten.<br />
28 Millionen Euro sind in den letzten 15<br />
Jahren in vielfältige Maßnahmen gefl ossen,<br />
darunter der OP-Neubau, die Kernsanierung<br />
von Patientenzimmern, die neue Entbindungsstation,<br />
der neue Haupteingangsbereich<br />
und die Cafeteria sowie die Anlage<br />
des Patientengartens. Derzeit entsteht ein<br />
Neubau für die Zentralisierung der internistischen<br />
Funktionsdiagnostik.
Mitarbeiter nutzen Befragung für<br />
individuelle Vorschläge<br />
In den Geschäftsbereichen Alten- und Kinder.Jugend.Hilfe. wurden<br />
im Januar alle 684 Mitarbeiter/innen schriftlich nach ihrer Tätigkeit<br />
und der Zufriedenheit mit ihrem Arbeitsplatz befragt. Ende<br />
Februar lagen die Rückläufe vor, die anonym an ein externes<br />
Unternehmen gegangen waren. Dieses stellte die Ergebnisse der<br />
Befragung anschließend den Einrichtungsleitungen vor.<br />
OLPE<br />
„Das Ergebnis zeigt sehr deutlich das Interesse<br />
der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
an ihrer Arbeit und die hohe Identifi kation“,<br />
stellt Geschäftsführerin Verena Hölken fest.<br />
„Wir haben motivierte und empathische<br />
Mitarbeiter, was für die besonderen Aufgaben<br />
in der Alten- und Kinder.Jugend.Hilfe.<br />
wichtig ist.“ Ungewöhnlich ist vor allem die<br />
starke Nutzung der so genannten Freifelder,<br />
in denen die Mitarbeiter weitere Vorschläge<br />
und Kommentare notieren konnten. Hier<br />
war eine Flut von persönlichen Einschätzungen<br />
und Anregungen zu fi nden, die es gilt,<br />
jetzt strukturiert aufzuarbeiten und zu sinnvollen<br />
Maßnahmen zu bündeln.<br />
Die Beteiligung an der Mitarbeiter-Befragung<br />
war zufrieden stellend: rund jeder<br />
zweite Mitarbeiter hatte mitgemacht. Drei<br />
Einrichtungen waren sogar vollständig<br />
vertreten, d.h. alle Kolleginnen und Kollegen<br />
hatten sich beteiligt. Dazu gehören<br />
das Mutter-Kind-Haus Aline (Olpe), der<br />
Kindergarten Pusteblume (Olpe) sowie der<br />
Paulinen-Hof (Service-Wohnen in Bornheim-<br />
Merten). Im internen Ranking der Einrichtung,<br />
die in der Gesamtbefragung am besten<br />
abgeschnitten haben, sind folgende Namen<br />
zu fi nden: Kinderhospiz Balthasar, Kinder<br />
garten Pusteblume (beide Olpe), Kirchliche<br />
Sozialstation Hamm-Wissen, Paulinen-Hof<br />
(Bornheim-Merten) sowie der Katholische<br />
Jugend- und Familiendienst AufWind Attendorn.<br />
Diese TOP 5 haben alle mit „sehr<br />
gut“ abgeschnitten. Doch auch die Werte<br />
der 16 anderen Einrichtungen liegen<br />
nah dabei und können sich sehen lassen.<br />
Intensive Vorarbeit<br />
prägte Qualität<br />
der Befragung<br />
Der Befragung war ein intensiver Vorbereitungs-<br />
und Abstimmungsprozess voraus gegangen,<br />
den die Qualitätsmanagementbeauftragten<br />
(QMB) Andrea Höhn und Jürgen<br />
Lennemann koordinierten. Immer wieder<br />
wurden Begriffe ausgetauscht, Fragestellungen<br />
verändert und das Erscheinungsbild des<br />
Bogens optimiert um diesen auf die internen<br />
Besonderheiten der GFO-Einrichtungen anzupassen.<br />
Feedback auf die Bögen gab es im<br />
Vorfeld auch von den Einrichtungsleitun-<br />
PERSPEKTIVE<br />
gen, die die Akzeptanz der Befragung bei<br />
ihren Mitarbeiter/innen besonders im Auge<br />
hatten.<br />
Nachdem die Ergebnisse vorliegen, werden<br />
sie nun in den Häusern durch die Einrichtungsleitungen<br />
vorgestellt. Trotz der allgemein<br />
guten Rückmeldungen wurden in speziellen<br />
Bereichen Verbesserungspotenziale<br />
benannt. In den nächsten Wochen werden<br />
sie näher analysiert. Anschließend werden<br />
Maßnahmen eingeleitet, die zu einer positiveren<br />
Bewertung dieser Teilergebnisse<br />
führen. „Wir dürfen gespannt sein auf die<br />
nächste Mitarbeiter-Befragung, die voraussichtlich<br />
in zwei Jahren stattfi nden wird“,<br />
sagt QMB Jürgen Lennemann. „Dann wird<br />
deutlich, ob die vorgenommenen Maßnahmen<br />
nachhaltig gegriffen haben.“<br />
„Die Mitarbeiter-Befragung ist ein wesentlicher<br />
Baustein für die Ausrichtung unserer<br />
Arbeit“, erklärt Geschäftsführerin Hölken.<br />
„Denn als sozial-caritativer Dienstleister<br />
sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
unser Kapital. Sie bringen unsere Leistungen<br />
in die Öffentlichkeit, sie vermitteln Image,<br />
Kompetenz und Qualität. Daher werden<br />
wir gerne künftig daran arbeiten, ihre Ideen<br />
und Anregungen umzusetzen.“<br />
<strong>Gemeinsam</strong><br />
13
REPORTAGE<br />
Mit Dessert in die heiße Phase<br />
Sabine Rudolph wirtschaftet für junge Mütter & Co<br />
Montagmorgen kurz vor<br />
8 Uhr. Eine kleine Menschenschlange<br />
wartet darauf, dass<br />
ein Discounter seine Türen<br />
öffnet. Auch Sabine Rudolph<br />
gehört dazu. Nicht irgendwo<br />
in Deutschland, sondern in<br />
Drolshagen, einem kleinen<br />
Städtchen im Kreis Olpe.<br />
Sabine Rudolph ist fünf Tage die<br />
Woche um diese Uhrzeit dort<br />
zu finden. Dabei ist sie keine<br />
Schnäppchenjägerin. Aber sie<br />
benötigt jeden Tag frisches Gemüse,<br />
Obst, Joghurt, Milch und<br />
viele andere Lebensmittel für<br />
die Frauen und den Nachwuchs<br />
im Mutter-Kind-Haus Aline.<br />
Über 40 Essen bereitet die staatlich geprüfte<br />
Wirtschafterin täglich zu. Manchmal kommen<br />
noch belegte Brötchenteller oder kleine<br />
Büfetts dazu für besondere Gäste. Dann wirbeln<br />
sie und ihre Kolleginnen in der Küche<br />
sogar für 70 Personen herum. Damit das Essen<br />
gut wird. Und das heißt natürlich: ein Nachtisch<br />
darf nicht fehlen.<br />
Doch erst mal öffnet die Filiale ihre Türen.<br />
Bepackt mit Wagen, Zettel, Klappkiste und<br />
großer Einkaufstasche arbeitet sich Rudolph<br />
zu den farbenfrohen Gemüseauslagen durch.<br />
Der Wagen füllt sich: Paprika, Gurken, Salate,<br />
Petersilie, Schnittlauch purzeln hinein. 10<br />
Packungen Milch und Sahne, Käse am Stück,<br />
2 kg Quark, 10 Joghurts, Butter, Öl sowie 10<br />
Packungen Schinken und Putenbrust kommen<br />
dazu. Für Überfl üssiges ist kein Platz.<br />
Fleisch kauft sie lieber direkt vom Metzger,<br />
der noch selber schlachtet. Zielstrebig steuert<br />
sie auf die Kasse zu.<br />
Früher hat sie auch<br />
schon einmal eine<br />
Wagenladung<br />
umsonst bekommen.<br />
Doch das<br />
ist lange her.<br />
Der neue Filialleiter<br />
gewährt<br />
aber schon<br />
einmal Naturalrabatt,<br />
denn Feilschen<br />
muss<br />
sein. Rund<br />
1.000 Euro<br />
14 <strong>Gemeinsam</strong><br />
Der morgendliche Einkauf ist Basis für die frische Zubereitung der Mahlzeiten.<br />
gibt sie monatlich für Lebensmittel aus. Das<br />
ist erst einmal viel Geld. Verteilt auf jeden<br />
Esser ist es aber immer eine preiswerte Mahlzeit.<br />
Darauf legt sie großen Werte, denn die<br />
jungen Frauen im Mutter-Kind-Haus haben<br />
wenig Geld zur Verfügung, sollen aber täglich<br />
ein ordentliches Mittag- oder Abendessen bekommen.<br />
Für ihre täglichen Einkäufe hat sich die Drolshagenerin<br />
einen Renault Modus gekauft. Der<br />
ist handlich zu steuern und bietet eine Menge<br />
Platz. Dennoch ist der Wagen oft so voll,<br />
dass keiner mehr zusteigen kann. Nach einem<br />
kurzen Stopp beim Gemüsehändler „Früchte<br />
Schürmann“, denn frischer Rotkohl fehlte<br />
noch, geht es Richtung Olpe. Vorbei am Seniorenheim<br />
St. Gerhardus-Haus, an dem uns<br />
eine Franziskanerschwester zuwinkt.<br />
Viertel vor 9 Uhr stehen wir am Haus Aline.<br />
Die hauswirtschaftlichen Kräfte Carola Meinberg<br />
und Sandra Arns tragen die Lebensmittel<br />
in die Küche im 1. Stock. Hier kochen bereits<br />
12 kg Kartoffeln in einem 20 Liter-Topf. Die<br />
Stimmung der Frauen ist gedämpft und Sabine<br />
Rudolph erfährt jetzt auch warum: Der<br />
„Sabotageakt“ auf ihren russischen Zupfkuchen,<br />
den sie am Freitag für das Wochenende<br />
gebacken hatte, verstimmt die sonst guten<br />
Mienen. Irgendjemand gönnte den anderen<br />
Frauen und Kindern den Sonntagskuchen<br />
nicht und hat ihn mit Worcestersoße ungenießbar<br />
gemacht. „Solche Angriffe auf Speisen“<br />
bilden zum Glück die Ausnahme erklärt<br />
45-jährige Küchenchefi n. „Die meisten Dinge<br />
sind hier bereits unter Verschluss, jetzt werden<br />
auch die Kühlschränke bald abschließbar<br />
sein müssen.“<br />
Mehr als warmes Essen<br />
Während die beiden Kolleginnen bereits<br />
ihre Messer auf Gurken, Salate und Paprika<br />
stürzen, unternimmt Sabine Rudolph ihre<br />
morgendliche Begehung. Sie kontrolliert die<br />
Carola Meinberg (Foto) und Sandra Arns unterstützen die tägliche Küchenarbeit.
Raucherplätze, inspiziert Gänge und Flure des<br />
Hauses. In manchen stehen Regale mit Kinderbüchern:<br />
alles Spenden für die Kleinen im<br />
Haus Aline. Auch die Sauberkeit im Haus und<br />
die Versorgung mit Wäsche ist das Ressort der<br />
gelernten Wirtschafterin. Für schwangere<br />
Mädchen, die manchmal nur eine Plastiktüte<br />
voll an Habseligkeiten mitbringen, hält sie<br />
Wäschespenden in alle Größen vor. Vor allem<br />
für Säuglinge und Kinder, aber auch Bettwäsche<br />
für den Erstbezug.<br />
Was man im Haushalt benötigt, hat Rudolph<br />
fest im Blick. 15 Jahre lang war sie in Privathaushalten<br />
tätig und hat dort alles gemanagt.<br />
Für viele der täglichen Kontrollen hat<br />
sie Checklisten eingeführt. „Die erleichtern<br />
die Arbeit enorm, weil sie auf einen Blick erkennen<br />
lassen, wann bestimmte Dinge das<br />
letzten Mal erledigt worden sind“, erläutert<br />
die Wirtschafterin. Bei der Runde fehlt nicht<br />
der Blick in ihr Fach. Hier fi ndet sie Zettel<br />
mit Sonderwünschen für Geburtstagskuchen<br />
oder Zusatzbestellungen für die angrenzende<br />
Kinderbetreuung oder den Kindergarten.<br />
Lernen<br />
fürs eigenständige Leben<br />
Zurück in die Küche. Der trapezförmige Raum<br />
besteht aus zwei Teilen: dem Essbereich mit<br />
10 Stühlen und vier Hochstühlen für kleine<br />
Kinder sowie der abgetrennten, eigentlichen<br />
Küche. Diese wird von zwei massiven Kühlkombis<br />
beherrscht. „Dennoch bieten die<br />
Kühlriesen zuwenig Platz für rohe Lebensmittel<br />
und fertige Mahlzeiten, die hier gelagert<br />
werden bis die Frauen abends von der Arbeit<br />
kommen“, weiß Sabine Rudolph aus Erfahrung.<br />
Ein paar Schränke, zwei E-Herde, eine<br />
Mikrowelle sowie Arbeitsfl ächen lassen nicht<br />
vermuten, wie viele Essen hier in den nächsten<br />
drei Stunden zubereitet werden.<br />
Doch zunächst kommt Verstärkung. Yvonne<br />
und Jessica, zwei Bewohnerinnen, die derzeit<br />
weder zur Schule gehen noch in einer Ausbildung<br />
sind, unterstützen die Küchenprofi s<br />
drei Mal in der Woche für zwei Stunden. Sie<br />
schnibbeln nicht nur klein, sondern übernehmen<br />
auch die Verantwortung für eigene<br />
Gerichte, wie die Erstellung von Nachtischen.<br />
Doch nicht immer ist ihre Unterstützung sicher.<br />
Sind ihre Kinder krank oder benötigen<br />
besondere Zuwendung, haben die Kleinen Priorität<br />
und die Mütter fallen für den Küchendienst<br />
aus.<br />
Sabine Rudolph kennt alle Dienste im Mutter-<br />
Kind-Haus. Seit über 10 Jahren ist sie dort.<br />
Sie hat Nachtdienste geschoben, Früh- und<br />
Spätdienste absolviert. Ihre pädagogische<br />
REPORTAGE<br />
Step by step: Von der Planung über den Einkauf und das Kochen bis hin zur individuellen Portionierung hat Sabine Rudolph lächelnd alles im Griff!<br />
Ader kann sie nicht verleugnen. Jahrelang hat<br />
sie ausgebildet und Kurse bei der Familienbildungsstätte<br />
angeboten. Gern führte sie auch<br />
Männer an den Kochtopf. Jetzt ist sie auch<br />
unter Frauen glücklich. „Ich komme hier jeden<br />
Morgen gerne hin“, meint sie frohgemut,<br />
„das kann lange nicht jeder von sich sagen.“<br />
Auch die letzten der 43 Bestellungen für das<br />
Mittagessen sind endlich eingegangen. 13 Essen<br />
für die Tagesgruppe (davon eines „muslimisch“,<br />
also ohne Schweinefl eisch), 2 für den<br />
Kindergarten, 7 für die Kinderbetreuung, 2<br />
Mal Schonkost, eine Kinderportion für einen<br />
Erwachsenen und 18 reguläre Mahlzeiten -<br />
teilweise fett reduziert - stehen an. „Das ist<br />
ein ruhiger Montag“, sind sich die Küchenfrauen<br />
einig. Es gibt Schinkenpellkartoffeln<br />
in Käsesoße und Salat sowie einen sahnigen<br />
Nachtisch mit Schokostreusel.<br />
Mit Dessert<br />
in die heiße Phase<br />
125 Milliliter pro Person werden für das Dessert<br />
vorbereitet. Das sind 3,8 Liter Milch.<br />
Wenn alle Nachtisch haben wollten, würde<br />
das nicht reichen, aber die Kinder im Josefshaus<br />
fasten in diesen Wochen. Um 9.50 Uhr<br />
wird der Nachtisch bereits in Glasschälchen<br />
portioniert und kalt gestellt. Die Salate sind<br />
vorbereitet. Zeitgleich wird das Mehl im großen<br />
Topf angeschwitzt.<br />
Auf Convenience-Produkte verzichtet das<br />
Mutter-Kind-Haus. Zum einen, weil die teurer<br />
sind. Zum anderen, weil die jungen Mütter<br />
auch Zubereitungen im Urzustand kennen<br />
lernen sollen. „Wir haben hier vor einiger Zeit<br />
frischen Blattspinat zubereitet. Den kannten<br />
die jungen Frauen bislang nur aus dem Tiefkühlfach“,<br />
erklärt Sabine Rudolph. „Aber auch<br />
das gehört zu unseren Aufgaben. Schließlich<br />
Lecker!<br />
sollen die jungen Mütter hier etwas fürs Leben<br />
lernen um nach drei Jahren mit Kind auf<br />
eigenen Beinen stehen zu können.“<br />
Zwischenzeitlich wurde die Käsesoße großzügig<br />
zubereitet und das Salatdressing abgeschmeckt,<br />
der Brokkoli - nur für Kinderessen<br />
- blanchiert, und die 162 Kartoffeln fachfraulich<br />
von Carola Meinberg eingedreht, nachdem<br />
sie alle gepellt hatte. Um 11.40 Uhr ist das<br />
erste Mittagessen fertig. Die erste Bewohnerin<br />
steht bereits im Türrahmen und freut sich auf<br />
eine warme Mahlzeit. Die leeren Teller mit<br />
allen Namensschildern der Bewohnerinnen<br />
stehen bereit. Zehn Minuten später sind alle<br />
Essen angerichtet und stehen zur Abholung<br />
auf Tellern, in Boxen und Containern bereit.<br />
Für Sabine Rudolph ist um 12 Uhr mittags die<br />
erste Schlacht des Tages geschlagen. Aber es<br />
geht weiter mit Planung, Buchhaltung, Vorbereitung<br />
und Schulung. Doch jetzt wünscht sie<br />
erst einmal: Guten Appetit!<br />
<strong>Gemeinsam</strong><br />
15
EINBLICKE<br />
Wenn Kinder zuviel husten<br />
Ein Besuch bei Dr. Lars Lange<br />
Es geht sehr lebhaft zu in der Kinderambulanz des St.-Marien-Hospitals. Neben dem bunten Aquarium<br />
sitzen Mütter mit ihren Kindern. Zwar weinen manche von ihnen, andere aber spielen ausgelassen<br />
auf dem Anziehungspunkt der Ambulanz, der hölzernen Eisenbahn, oder beobachten die Fische.<br />
Dr. Lars Lange bittet ein Kind in das Behandlungszimmer. Als sich die Tür schließt, ist jede Hektik von<br />
draußen verschwunden. Seine einfühlsame und ruhige Art wirkt sich sofort auf Mutter und Kind<br />
aus. Mit etwas „Glück“ lächelt der kleine Patient jetzt sogar bei der Untersuchung.<br />
BONN<br />
Dass ihm die Allergologie sehr am Herzen<br />
liegt, spüren auch die Kinderkrankenschwestern<br />
auf der Station, „so liebevoll<br />
und einfühlsam, wie er mit den kleinen Patienten<br />
umgeht“.<br />
Gerade untersucht Lange ein einjähriges<br />
Kind mit auffälligen Atemgeräuschen. Es<br />
wurde wegen dauerhaften Hustens vom<br />
niedergelassenen Kinderarzt überwiesen.<br />
Atemgeräusche<br />
Zahlen<br />
dieser Art treten<br />
z.B. auf,<br />
wenn Kinder<br />
Gegenstände<br />
„in die falsche<br />
Röhre“ eingeatmet<br />
haben -<br />
„ein Alptraum<br />
für die Eltern“,<br />
sagt er. Aber<br />
erfahrungsgemäß<br />
häufiger<br />
als eingeatmete Gegenstände sind es verschluckte<br />
Nüsse, die dann bronchoskopisch<br />
aus den Atemwegen entfernt werden müssen<br />
- wie auch bei diesem Kind.<br />
Zahlen in der Kinder- und<br />
Jugendmedizin des St.-<br />
Marien-Hospital von 2007<br />
Stationär wurden 4.190<br />
Kinder behandelt.<br />
Ambulant gab es rund<br />
17.000 Patientenkontakte<br />
16 <strong>Gemeinsam</strong><br />
Eine weitere Herzenssache für ihn ist die<br />
Behandlung von kleinen Kindern mit Neurodermitis,<br />
das auch als „atopisches Ekzem“<br />
bezeichnet wird. „Man bekommt das sehr<br />
gut in den Griff, aber der nächste Schub<br />
ist gewiss“, sagt Dr. Lange. Bis jetzt gibt es<br />
keine definitive Heilung, aber Linderung und<br />
Unterstützung. Da Kinder mit Neurodermitis<br />
auch häufig Nahrungsmittelallergien haben,<br />
werden zur Diagnosesicherung Allergietests<br />
durchgeführt.<br />
Mit Lars Lange hat der Chefarzt der Kinder-<br />
und Jugendmedizin, Dr. Buderus, dessen eigene<br />
„Spezialität“ die Kindergastroenterolgie<br />
ist, das Spektrum der Abteilung um die pädiatrische<br />
Pulmologie und Allergologie erweitert.<br />
Im Rahmen dieses Fachgebietes werden<br />
Kinder und Jugendliche mit akuten und chronischen<br />
Lungenerkrankungen (z.B. Asthma)<br />
und/oder Allergien sowohl diagnostisch als<br />
auch therapeutisch speziell betreut.<br />
„Damit sind wir eine der wenigen Einrichtungen,<br />
in der Kindergastroenterologie und<br />
Allergologie eng zusammen arbeiten“, freut<br />
sich Dr. Lange.<br />
Der 37-jährige Vater zweier Kinder kommt zu<br />
uns von der Universitätskinderklinik Köln.<br />
In dieses anerkannte Zentrum für Kinderpulmologie<br />
mit Dr. E. Rietschel als Leiter<br />
überweisen sowohl viele niedergelassene<br />
Kinderärzte, aber auch Kinderkliniken Patienten<br />
mit entsprechenden Erkrankungen<br />
und Problemen.<br />
Hier konnte daher „unser“ Pulmologe viele,<br />
darunter auch seltene, Krankheitsbilder sehen<br />
und hat eine sehr gute und umfassende<br />
Ausbildung erhalten.<br />
Auf die Frage, wie ernst man Zeitungsberichte<br />
nehmen muss, in denen aufgelistet wird,<br />
welche Zusätze in Lebensmitteln „schädlich“<br />
sind, meint er lachend: „Allgemein wird das<br />
überbewertet. Diese chemischen Stoffe machen<br />
nicht krank. Allergien werden durch<br />
die „Natur“ ausgelöst und nicht allein durch<br />
„künstliche Stoffe“.<br />
Ein kleiner Trost: Allergien wachsen sich<br />
häufig aus - bis dahin aber wollen wir ab<br />
jetzt im St.-Marien-Hospital mit noch mehr<br />
Kompetenz für unsere Patienten und ihre<br />
Eltern da sein.
LANGENFELD<br />
Doch jede Zeit hat einmal ein Ende und so<br />
mussten Überlegungen angestellt werden,<br />
wie die Pfl egedirektion sich in Zukunft im St.<br />
Martinus Krankenhaus aufstellt. Die Lösung<br />
wird in einem neuen Modellprojekt gesehen,<br />
in dem die bisherige 100%-Stelle auf 50% reduziert<br />
wird, dafür aber nicht nur ein Mitarbeiter<br />
diese Stelle besetzt, sondern diese auf<br />
zwei Mitarbeiterinnen zu je 25% aufgeteilt<br />
ist. Den Rest des Stellenumfangs widmen die<br />
beiden neuen „Abteilungsleitungen“ Susanne<br />
Brinkmann und Sybille Vährke den ihnen<br />
unterstellten Abteilungen und entlasten sie<br />
in den administrativen Aufgaben vor Ort.<br />
Darüber steht die amtierende Pfl egedirektorin<br />
Maria Wittke.<br />
Bei der Vorstellung dieser neuen Struktur<br />
kamen zunächst Ängste und Befürchtungen<br />
bei vielen Pflegekräften im Haus auf. Zumal<br />
mit der Besetzung zweier Abteilungsleitungen<br />
die Stationen in Zukunft nicht<br />
mehr von einer Leitung und Stellvertretung<br />
geführt werden soll, sondern nur noch eine<br />
Leitung vor Ort geplant ist.<br />
Um die Ängste vieler Mitarbeiter abzubauen<br />
und die zukünftige Struktur als positive<br />
Entwicklung erkennen zu können, fuhren<br />
die Leitungskräfte zu einer 4-tägigen Fortbildung<br />
an den Dümmer See. Die Zeit wurde<br />
dazu genutzt, diese neue Struktur mit<br />
Hilfe eines externen Moderators mit Leben<br />
zu füllen.<br />
Das Aufgabenprofil der neuen Abteilungsleitungen<br />
wurde gemeinsam erarbeitet. Darüber<br />
hinaus wurde deutlich, dass die Stationsleitungen<br />
nicht ihre Kompetenzen verlieren,<br />
was von vielen befürchtet wurde, sondern<br />
bei ihrem Tagesgeschäft Unterstützung erfahren<br />
und in vielem entlastet werden.<br />
Nach einem Monat der Umsetzung in die<br />
Praxis kann bereits jetzt gesagt werden, dass<br />
die neue Struktur gut angenommen wurde<br />
und die ersten positiven Rückmeldungen in<br />
der Pfl egedirektion eingegangen sind. Die<br />
Abteilungsleitungen wurden von den Pfl egeteams<br />
herzlich aufgenommen und an ihren<br />
ersten Tagen gut unterstützt.<br />
Nun hoffen wir, dass sich dieser positive<br />
Trend in den nächsten Monaten fortsetzt<br />
und damit die letzten Zweifel und Ängste<br />
bei allen genommen werden können.<br />
EINBLICKE<br />
St. Martinus<br />
Krankenhaus:<br />
Modellprojekt in der<br />
neuen Pflegedirektion<br />
Schwester Bernadett Küpper (Bildmitte) verließ<br />
nach 25 Jahren das St. Martinus Krankenhaus.<br />
Ihre Nachfolgerinnen sind Susanne Brinkmann (links)<br />
und Sybille Vährke.<br />
Fast 25 Jahre war Sr. Bernadett in der Pflegedirektion tätig, zunächst lange Jahre als Leitung, später<br />
als Stellvertretung. Sie hat erstmalig die Position der Pflegedirektorin im Haus besetzt und sie mit<br />
Liebe aufgebaut. 24 Stunden war sie vor Ort erreichbar - und das 7 Tage in der Woche.<br />
Zum 1. Januar 2008 hat Sr. Bernadett die stellvertretende Leitung im St. Martinus Krankenhaus abgegeben<br />
und ist in den Konvent im Nachbarort Hitdorf umgezogen. Darum möchten wir ihr an dieser<br />
Stelle noch einmal ein ausdrückliches herzliches Dankeschön für ihren jahrelangen Einsatz aussprechen.<br />
Wir freuen uns aber, dass sie noch an drei Tagen in der Woche im Haus ist und für manche<br />
Aufgaben ansprechbar bleibt.<br />
Veränderungen als Chancen nutzen<br />
Befürchtungen Positive Konsequenzen<br />
- Aufgabe alter Seilschaften - Bessere Zusammenarbeit zwischen<br />
den Leitungen einer Abteilung<br />
- Sicherheitsverlust - Offenheit für Veränderungen<br />
- Aufgeben bewährter Strukturen - Weiterentwicklung der Pfl ege<br />
- Verlust von stv. Stationsleitungen - Stärkung der Position Pfl ege<br />
- Beziehungsverlust durch Rücktritt - Entlastung von bestimmten<br />
Aufgaben<br />
- Verlust der Geborgenheit - Mitgestaltungsmöglichkeit<br />
- Alleiniger Ansprechpartner - Gestaltung des eigenen<br />
Arbeitsplatzes<br />
- „gleiche Position - weniger Geld“ - Erhalt des Hauses<br />
- Kompetenzverlust - Eigenverantwortung<br />
- „Gesichtsverlust“ - Prüfung von Prozessen,<br />
Abläufen, Qualität<br />
- Verlust von Macht, Ansehen, u.a. - Abteilungsleitungen näher an der Pfl egebasis<br />
MARIA WITTKE<br />
<strong>Gemeinsam</strong><br />
17
EINBLICKE<br />
Marie hört nicht auf zu weinen<br />
BONN<br />
In mehr als 20-jähriger Tätigkeit in der Kinderabteilung<br />
hat Oberärztin Dr. Elisabeth<br />
Tuschen-Hofstätter schon so manche Verletzung<br />
gesehen, für die es keine nachvollziehbare<br />
Erklärung gab. „Die Aufmerksamkeit<br />
für Verletzungen, die sich nicht durch Sturz,<br />
Unfall oder Erkrankung erklären lassen, “<br />
sagt sie, „gehört zu unseren Aufgaben, das<br />
allgemeine Bewusstsein dafür ist aber erst<br />
in den letzten Jahren sehr ausgeprägt entstanden.<br />
Wir sind sensibel für derlei Befunde<br />
und nehmen die Kinder bei Verdacht auf<br />
Misshandlungen stationär auf, einerseits<br />
zum Schutz des Kindes, andererseits um<br />
Zeit zu gewinnen zur Abklärung.“ Welches<br />
Glück für Baby Marie. Im geregelten Tagesablauf<br />
und Versorgungsrahmen entsteht<br />
bei den Pfl egenden der Eindruck, dass die<br />
Mutter überfordert und nervös wirkt, sie<br />
hält verabredete Besuchstermine nicht<br />
ein, beschäftigt sich kaum mit ihrem Kind<br />
und wenn sie erscheint, dann am liebsten<br />
nur, um die Station gleich wieder für eine<br />
„Zigarettenpause“ zu verlassen. Es wird für<br />
das medizinische Personal deutlich, dass sie<br />
Hilfe braucht, wesentlich ist aber, dass ihr<br />
das selbst bewusst wird. Hier setzt das Team<br />
von Ärzten, Kinderpsychologin und Gesundheits-<br />
und Kinderkrankenschwestern - / pfl eger<br />
an, die sich austauschen, Eindrücke und<br />
Befunde dokumentieren. Die Kinderpsychologin,<br />
Dr. Maria Mensching, und einer der<br />
Ärzte sprechen gemeinsam mit der Mutter,<br />
sagen ihr, dass die Verletzung nicht zu den<br />
Schilderungen des Unfalls passt. So ein Gespräch<br />
ist natürlich sehr schwierig, häufi g,<br />
wie auch bei Maries Mutter, fühlen sich die<br />
Bezugspersonen angegriffen und blocken<br />
Hilfestellungen ab: „Nee, ich brauch keine<br />
Hilfe“. „Die Reaktionen sind völlig unter-<br />
18 <strong>Gemeinsam</strong><br />
schiedlich“, ist Dr. Menschings Erfahrung.<br />
„Manche Eltern brechen in Tränen aus und<br />
wollen kooperieren, andere sind so apathisch,<br />
dass man das Gefühl hat, man könne<br />
genauso gut mit einer Mauer sprechen<br />
und wieder andere werden aggressiv, unter<br />
dem Motto „Angriff ist die beste Verteidigung“.<br />
Der Kernsatz Menschings ist daher<br />
„in der Sache hart zu sein, dem Gegenüber<br />
aber emotional, empathisch zugewandt.“<br />
Schließlich tritt sie für die Sicherheit und<br />
das Wohlergehen des Kindes ein, dem man<br />
in der Regel bis zum 3. oder 4. Lebensjahr im<br />
Verhalten nichts anmerkt. Im geschützten<br />
Raum des Krankenhauses bahnen sich Ängste<br />
und Sorgen der jungen Mutter schließlich<br />
doch einen Weg und sie vertraut sich der<br />
Psychologin an. Finanzielle Sorgen durch<br />
Arbeitslosigkeit bestimmen ihr Leben, der<br />
Lebensabschnittspartner (wie bezeichnend<br />
der Begriff heute oft tatsächlich ist) hat sich<br />
von ihr getrennt. „Ich sehe viele verunsicherte<br />
Eltern“, sagt Dr.Tuschen-Hofstätter<br />
nachdenklich, „deren Ehen auseinander<br />
gehen, wenn die Kinder noch klein sind,<br />
was eine hohe Belastung auslöst.“ Nach ihrem<br />
Eindruck sind die Fälle von Misshandlung<br />
oder/und Vernachlässigung aber nicht<br />
angestiegen, wir sind nur aufmerksamer<br />
geworden. Die Einschätzung teilt auch die<br />
Kinderpsychologin. „Jährlich haben wir es<br />
durchschnittlich allein in unserem Krankenhaus<br />
mit ungefähr 17 Fällen von Kindesmisshandlung<br />
und/oder Verwahrlosung zu tun,<br />
quer durch alle bürgerlichen Schichten“.<br />
Wenn der Verdacht einer Misshandlung entstanden<br />
ist, wird frühzeitig ein Rechtsmediziner<br />
hinzugezogen, um Fehlurteile zu vermeiden.<br />
Der behandelnde niedergelassene<br />
Kinderarzt, das Jugendamt und gegbenfalls<br />
Marie hört nicht auf zu weinen<br />
Schon drei Tage sind sie auf<br />
Station, die junge Mutter, Marion<br />
K., 22 Jahre und ihr 3 Monate<br />
altes Baby. Jetzt endlich hat sie<br />
es eingestanden. Eingestanden,<br />
dass sie in einer Stresssituation<br />
mit ihrem Partner das Kind sehr<br />
stark geschüttelt hat. Baby<br />
Marie hört seit dem nicht mehr<br />
auf zu wimmern. Es ist Angst<br />
aufgekommen bei der jungen<br />
Frau, weshalb sie sich schließlich<br />
entschlossen hat, Hilfe im<br />
Krankenhaus zu suchen.<br />
die Kriminalpolizei werden eingeschaltet,<br />
denn auch wenn Eltern abblocken, sich<br />
verteidigen, hier geht es um den Schutz der<br />
Kinder. Es geht darum zu klären, wer die<br />
Verantwortung übernimmt, welche Hilfe<br />
die Eltern brauchen, ob das Kind überhaupt<br />
nach Hause zurückkehren kann und wenn<br />
ja, unter welchen Bedingungen. Für Marie<br />
ergibt eine Entscheidung von Jugendamt<br />
und Richter, dass sie nach ihrer Entlassung<br />
in einer Einrichtung untergebracht wird,<br />
wo ihre Mutter sie jeden Tag unter Anleitung<br />
besuchen und mit ihr zusammen sein<br />
kann. Hier hat Maries Mutter die Möglichkeit<br />
„die Liebe zu lernen“, nach der sie<br />
sich als Kind selbst vergeblich gesehnt hat.<br />
Glücklicherweise hat Marie keine bleibenden<br />
körperlichen Schäden davon getragen,<br />
wie viele andere Kinder. Kinder, deren Körper<br />
gezeichnet sind von Narben, kleinen<br />
und großen Verletzungen, Blutergüssen,<br />
Knochenbrüchen, Schädel-Hirntraumen -<br />
von den seelischen Wunden abgesehen. Die<br />
Hauptrisikogruppe für Misshandlung oder<br />
Verwahrlosung liegt nach einer mehrjährigen<br />
Erhebung in unserem Haus bei Kindern<br />
unter 4 Jahren, die zum größten Teil aus einer<br />
sozial schwachen Bevölkerungsschicht<br />
mit wenig Kontakten zu Verwandtschaft,<br />
Nachbarn, Freunden kommen. Der Entwicklungsstand<br />
war nur bei der Hälfte dieser<br />
Kinder als normal eingestuft worden, bei<br />
mehr als der Hälfte der Kinder fehlten regelmäßige<br />
Vorsorgeuntersuchungen. Durch<br />
gezielte Maßnahmen, die vom Jugendamt<br />
in Kooperation mit allen Beteiligten eingeleitet<br />
werden, kann diesen Kindern geholfen<br />
werden. Das wichtigste dabei ist, dass<br />
dem Kind so etwas nie wieder passiert!
Das neue Förderkonzept belebt die Schulgemeinschaft.<br />
St.-Franziskus-Gymnasium bietet<br />
differenziertes Förderprogramm<br />
Die Förderung schwacher Schülerinnen und Schüler fand in der<br />
Vergangenheit durch externen Nachhilfeunterricht statt. Durch<br />
ein neues Konzept bietet das St.-Franziskus-Gymnasium (SFG) jetzt<br />
Förderunterricht von Schülern der Oberstufe für Kinder der Unterstufe.<br />
Derzeit erteilen 21 Jugendliche 34 Jungen und Mädchen<br />
ergänzenden Unterricht. Der dauert eine Zeitstunde pro Woche<br />
und findet wahlweise als Gruppen- oder Einzelförderung statt.<br />
OLPE<br />
„Der Vorteil legt auf der Hand“, erklärt<br />
Schulleiterin Dr. Gerlis Görg: „Wir bringen<br />
Kinder und Jugendliche einer Schule zusammen.<br />
Die Großen können sich qualifi zieren,<br />
die Kleinen erhalten ein hausinternes Angebot.“<br />
Ein weiterer Vorteil ist die Auswahl<br />
der Förderlehrer. Denn nur Schülerinnen<br />
oder Schüler mit guten Noten und Empfehlung<br />
durch zwei Lehrer dürfen ihn geben.<br />
Die Unterstufenschüler profi tieren davon,<br />
dass ihre Förderlehrer die Schule, die Lehrer<br />
und die Materialien seit Jahren kennen.<br />
Zusätzlichen Unterricht gibt des derzeit für<br />
die Fächer Latein, Englisch, Französisch und<br />
Mathematik. Koordiniert werden die Maßnahmen<br />
von Inga Apel und Andrea Alfes,<br />
die beide Lehrerinnen am SFG sind.<br />
Doch nicht nur schwache Schülerinnen und<br />
Schüler erhalten Unterstützung. Auch für<br />
Begabte sind insgesamt 39 Herausforderungen<br />
im Schulrepertoire: von zusätzlichen<br />
AGs wie Russisch oder Schwedisch über<br />
die Mathe-Olympiade bis hin zur Campus-<br />
Akademie. Physikfreaks steht beispielsweise<br />
auch ein Praktikum an der UNI Siegen offen.<br />
Und Englischfans können bereits in der 12.<br />
Klasse testen, ob sie das Cambridge Certifi -<br />
cate schaffen.<br />
„Wir decken mit der Förderung alle schulischen<br />
Bereiche ab“, erläutert Dr. Görg.<br />
„Sprachliche und mathematisch-naturwissenschaftliche<br />
Kompetenz genau so wie<br />
religiöse und musisch-ästhetische Bildung,<br />
EINBLICKE<br />
sportliche Entwicklung oder soziale Kompetenz.“<br />
Mit den umfangreichen Maßnahmen,<br />
die das Gymnasium jetzt anbietet, können<br />
Schülerinnen und Schüler vor allem individueller<br />
gefördert werden. Damit erfüllt<br />
die Schule die neuen Forderungen, die sich<br />
unter anderem aus der PISA-Studie ergeben<br />
haben.<br />
Leitgedanke am SFG ist dabei ein Verständnis<br />
von Förderung, das sich an den persönlichen<br />
Fähigkeiten, Anlagen und Möglichkeiten<br />
orientiert und der Unterstützung des<br />
Lernens in den Unterrichtsfächern dient.<br />
Dabei ist der Schuldirektorin wichtig, dass<br />
es neben den differenzierten Möglichkeiten<br />
für Schwache und Begabte auch rund 50<br />
Angebote für alle Schülerinnen und Schüler<br />
gibt, die über den Unterrichtsplan hinaus<br />
ihre Fähigkeiten und Interessen testen wollen.<br />
<strong>Gemeinsam</strong><br />
19
EINBLICKE<br />
Mechthild Decker-<br />
Maruska weiß wovon sie<br />
spricht, wenn sie über die<br />
Kommunikationsprobleme<br />
älterer Menschen<br />
berichtet. Seit über<br />
20 Jahren gehört sie zu<br />
den wenigen Krankenschwestern<br />
bundesweit,<br />
die sich mit Hörproblemen<br />
im Alter beschäftigen.<br />
Jahrelang konnte sie<br />
Erfahrungen in<br />
Geriatrischen Abteilungen<br />
sammeln. Mittlerweile hat<br />
sie an diversen Studien<br />
zum Thema teilgenommen<br />
und darüber publiziert.<br />
ATTENDORN<br />
Mechthild Decker-Maruska arbeitet im St.<br />
Barbara Krankenhaus Attendorn und unterstützt<br />
als Expertin die Analyse von Hördefi -<br />
ziten in anderen Einrichtungen.<br />
Im Senioren- und Pfl egeheim mit Wachkoma,<br />
dem Franziskaner-Hof, stieß ihre Thema<br />
nicht auf taube Ohren. Markus Kögler, stellvertretender<br />
Pfl egedienstleiter, nahm die<br />
Idee auf, auch im Attendorner Altenheim<br />
zu prüfen, wie es mit der Hörfähigkeit der<br />
Bewohnerinnen und Bewohner aussieht.<br />
„Dabei kam Überraschendes an den Tag, das<br />
leider dem Bundesdurchschnitt entspricht,<br />
aber die Lage nicht besser macht“, erläutert<br />
Kögler. Rund ein Drittel der Bewohner wurden<br />
nach der Hör-Auswertung dem HNO-<br />
Arzt empfohlen. Ein weiteres Drittel wurde<br />
gebeten, die Hörgeräte überprüfen oder<br />
warten zu lassen. Oder sie auch überhaupt<br />
aktiv zu nutzen nach einer entsprechenden,<br />
niederschwelligen Einweisung.<br />
Auch für Mechthild Decker-Maruska sind<br />
diese Ergebnisse keine Überraschung. „Viele<br />
nehmen an, dass man im Alter einfach<br />
schlechter hört – egal ob mit oder ohne<br />
Hörgerät oder andere Hilfen“, erklärt die<br />
Fachfrau. „Das ist allerdings nicht wahr.<br />
Denn selbst im Alter ist durch den medizi<br />
20 <strong>Gemeinsam</strong><br />
nischen Fortschritt heute kaum ein Hörpro<br />
blem mehr unlösbar. Die Frage ist vielmehr,<br />
wie kommuniziere ich als Mitarbeiter mit<br />
den wenigen Patienten, bei den technische<br />
Hilfe keine befriedigende Lösung bieten?“<br />
Dazu sind aber Antworten im Vorfeld zu<br />
leisten auf das Wissen um Hördefi zite und<br />
Hörprobleme.<br />
Die Diagnose<br />
ist die halbe Therapie<br />
Der Franziskaner Hof eröffnete im Juni 2006.<br />
Bereits in den ersten Monaten berichteten<br />
einige Mitarbeiter des Pfl egedienstes Markus<br />
Kögler immer wieder dass:<br />
• Hörgeräte ungenutzt in den Nachttischschubladen<br />
lagen und der Bewohner/-in<br />
diese als nicht funktionstüchtig darstell te<br />
• die „nuschlige“ Sprache einer Pfl egefachkraft,<br />
laut eines Bewohners ursächlich verantwortlich<br />
für sein „Falschverstehen“ sei<br />
• das „nervtötende Piepen“ eines im Ohr<br />
des Bewohners befi ndlichen Hörgerätes<br />
nur abzustellen sei, wenn man das „Ding“<br />
herausnehme, aber dann könne man sich<br />
nicht mehr mit ihm verständigen.<br />
Höroffensive:<br />
Senioren sollen mehr verstehen<br />
Um dieses Situation systematisch anzugehen,<br />
nahm Kögler Kontakt zu Mechthild<br />
Decker-Maruska in der Nachbarklinik auf,<br />
die sich der Bewohner in den nächsten<br />
Monaten annahm. Mit geschultem Blick,<br />
professionellem Einfühlungsvermögen, mit<br />
Einsatz von Gestik, Mimik und lautsprachbegleitende<br />
Gebärde hat die examinierte<br />
Krankenschwester das Vertrauen der älteren<br />
Menschen gewonnen. Auf dieser Grundlage<br />
konnten dann konkrete Überprüfungen der<br />
Hörhilfen, aber auch der Hörkompetenzen<br />
durchgeführt werden.<br />
Für das Senioren- und Pfl egeheim Franziskaner-Hof<br />
hat sie Ziele aufgestellt, die dort<br />
bereits umgesetzt wurden und weiterhin<br />
werden. Ein Nebeneffekt der Untersuchung<br />
war auch die Schallmessung in der Cafeteria,<br />
die anschließend gedämmt wurde um<br />
eine besser Akustik für Bewohner und Gäste<br />
zu ermöglichen.<br />
Ziele für den Bewohner<br />
• Verstehen und verstanden werden unter<br />
Berücksichtigung des individuellen<br />
Hörstatus
• Individuelle, optimierte Pfl ege -<br />
Behandlung - Versorgung entsprechend<br />
dem Hörstatus<br />
• Vermeiden von fehlerhaften<br />
Pfl egemaßnahmen<br />
• Vermeiden von fehlerhaften<br />
Pfl egediagnosestellung<br />
• Optimierung des Vertrauensverhältnisses<br />
auf der Basis der Teilhabe<br />
Ziele für das Pflegeteam:<br />
• Ganzheitliche Betrachtung des<br />
Bewohners<br />
• Konfl iktreduziertes Arbeiten<br />
• Verbesserung der Pfl ege- und<br />
Betreuungsqualität<br />
• Sichere Beurteilung der geistigen,<br />
körperlichen und seelischen Befi ndlichkeit<br />
des Bewohners durch Schulungen<br />
• Verbesserter Aufbau einer persönlichen,<br />
handicap-adaptierten Vertrauensbasis<br />
Ziele für den Franziskaner-Hof:<br />
• Ergänzung des Therapieangebotes<br />
• Außenwirkung<br />
• Alleinstellungsmerkmal<br />
• Erreichen einer optimalen<br />
Versorgungsqualität<br />
• Erreichen einer hohen Bewohnerzufriedenheit<br />
Bild links: Mechthild Decker-Maruska überprüft die Hörgeräte der Senioren.<br />
Zur Person<br />
Mechthild Decker-Maruska, selbst gut-hörend, erlebte ihren ersten<br />
Kontakt mit Hörgeschädigten 1987 im Rahmen ihrer Tätigkeit<br />
als Krankenschwester in der Baumrainklinik Bad Berleburg. Fasziniert<br />
von der Gebärdensprache meldete sie sich sofort, als die<br />
Rehabilitationsklinik eine Pfl egefachkraft für die geplante Hörgeschädigtenabteilung<br />
suchte. Sie arbeitete mit bei der konzeptionellen<br />
Planung der Abteilung und ihr oblag in der praktischen<br />
Umsetzungsphase die Verantwortung für den Pfl egebereich.<br />
Das meiste, was sie weiß, haben ihr Betroffene vermittelt.<br />
Das ist wichtiger, als dass man die Gebärden beherrscht und die<br />
theoretischen Formen der Hördefi zite kennt.<br />
Mechthild Decker-Maruska:<br />
„Ich bin dieses „Virus“ nicht wieder los geworden, wie man sieht.“<br />
Sie redet immer mit ihren Händen, ihrer Mimik und ihrer Körpersprache,<br />
wenn sie etwas unmissverständlich ausdrücken möchte<br />
1992 wechselte sie ins Attendorner Klinikum in die bereits erwähnte<br />
Geriatrische Abteilung, damals noch unter der chefärztlichen<br />
Leitung von Dr. Gerhard Wucherpfennig (heute im GFO-Krankenhaus<br />
Zur Heiligen Familie).<br />
In Anbetracht des demographischen Wandels<br />
und der damit zunehmend höheren<br />
Anzahl an hochbetagten und in ihrer sensorischen<br />
Wahrnehmung eingeschränkten<br />
Menschen, lassen sich nach Meinung von<br />
Kögler und Decker-Maruska die Studienergebnisse<br />
von Geriatrischen Abteilungen auf<br />
die Arbeit in Pfl egeheimen übertragen.<br />
EINBLICKE<br />
In Deutschland gibt es also Nachholbedarf.<br />
Doch glücklicherweise lassen sich viele Defi -<br />
zite schnell beheben. „Basierend auf einem<br />
veränderten Problembewusstsein und unter<br />
konsequenter Einhaltung eines neuen lautsprachlichen<br />
und nonverbalen Kommunikationsverhaltens,<br />
haben wir schon nach kurzer<br />
Zeit einen Teil, der von uns angestrebten<br />
Ziele erreicht“, erklärt Markus Kögler nicht<br />
ohne stolz.<br />
MARKUS KÖGLER<br />
Nachfolgend einige Beispiele aus Ihrer Arbeit<br />
• 1992 Entwicklung des Unterrichtskonzeptes „Richtiger Umgang<br />
mit hörgeschädigten Patienten im Pfl egealltag“, heute<br />
zu 100% Bestandteil des Schulungskonzeptes des Deutschen<br />
Schwerhörigenbundes (DSB) „Der hörgeschädigte Patient/Bewohner<br />
im Pfl egealltag“ ist, sowie Bestandteil des Ausbildungsplan<br />
für Pfl egefachkräfte an verschiedenen Kranken- und Altenpfl<br />
egeschulen integriert im Lernfeld Sinne<br />
• Seit 1994 Unterrichts- und Vortragstätigkeiten zum o. a. Thema<br />
an verschiedenen Kranken- und Altenpfl egeschulen, bei Gesundheitstagen,<br />
Pfl egekongressen,etc.<br />
• 2003 Entwicklung des „Attendorner Hörservice“ auf der Basis<br />
einer 2002 in der Geriatrischen Abteilung des SBA durchgeführten<br />
Pilotprojektstudie,<br />
• 2004 Entwicklung des Hören-Verstehen Puzzle<br />
• Initiatorin der 2007 gegründeten Theatergruppe „Geri-Klick“,<br />
welche leicht überzeichnet die Probleme einer Hörgeschädigten<br />
Seniorin mit dem Pfl egepersonal (und umgekehrt) während eines<br />
stationären Klinikaufenthaltes darstellt<br />
• Mitautorin des o. a. DSB Schulungskonzeptes, Mitglied im DSB<br />
Referat „Hörgeschädigte Patienten und Senioren sowie DSB-<br />
Fachreferentin<br />
• Veröffentlichung ihre Arbeit in einem Beitrag in „Die Schwester/Der<br />
Pfl eger“ Ausgabe 01/08<br />
Ihr neuestes Projekt ist die Entwicklung des „handicap-adaptierten<br />
Pfl egeprozess“ im Bezug auf das Handicap Hörschädigung,<br />
sowie die Implementierung des Hörservice in den Geriatrischen<br />
Abteilungen der Kliniken: Evangelisches Krankenhaus Schwerte<br />
und Evangelisches Krankenhaus Bethanien Iserlohn. Wie mich,<br />
infi zierte sie auch den dortigen Chefarzt Dr. med. M. Lerch bereits<br />
zu seiner SBA Zeit mit dem „HÖREN IST NICHT = VERSTEHEN<br />
Virus“<br />
<strong>Gemeinsam</strong><br />
21
EINBLICKE<br />
Mit Praxisanleitung fällt das Lernen leichter<br />
Aufregung pur. Kein Tag wie jeder andere. Heute steht eine Schülerin<br />
im Mittelpunkt, gleich beginnt ihre Prüfung zur Anerkennung als<br />
examinierte Gesundheits- und Krankenpflegerin. Es ist kurz vor 7.00<br />
Uhr. Noch sitzt sie in der morgendlichen Übergaberunde und lässt<br />
sich überreden, Kaffee zu trinken, aber essen geht nicht.<br />
Jede Station muss seit 2004 einen Praxisanleiter-/in haben, der/die<br />
sich nach einer 5-monatigen Ausbildung um die Verknüpfung von<br />
theoretischer und praktischer Ausbildung kümmert.<br />
BONN<br />
Auf den Stationen bedeutet es, das Anleiten<br />
und Begleiten der Schüler in allen Bereichen<br />
von berufspädagogisch qualifiziertem Personal<br />
durchzuführen. Heute widmet sich Praxisanleiterin<br />
Sr. Lilli ausschließlich ihrer aufgeregten<br />
Schülerin. Tags zuvor hat sie zwei<br />
pflegebedürftige Patienten ausgesucht, bei<br />
der die Schülerin (Grund-)Pflege und komplexe<br />
Behandlungspflege vor den Prüfern durchführen<br />
kann. Der Schülerin fallen plötzlich<br />
alle möglichen Horrorszenarien ein, die sie<br />
mit der Praxisanleiterin durchsprechen will.<br />
Lauter „was ist, wenn…?“, „ich traue mich<br />
bestimmt nicht, richtig zu reagieren“. Sr. Lilli<br />
ist die Ruhe selbst. „Das ist bei jedem Schüler<br />
so“, meint sie verständnisvoll. Als die Pflegepädagogin<br />
der Schule eintrifft, beginnt<br />
der Ernst. Die Schülerin stellt ihre beiden<br />
Patienten vor mit ausführlicher Anamnese,<br />
Erklärung, warum welche Medikamente<br />
verabreicht werden und die Pflegeplanung.<br />
Ihre gesetzten Prioritäten geraten schon am<br />
Anfang der Prüfung durcheinander, weil ein<br />
Patient eine Injektion erhalten muss, die<br />
nicht eingeplant war.<br />
Die Schülerin konzentriert sich auf ihre Pflege.<br />
Sie, die vorher geweint hat vor Aufre-<br />
22 <strong>Gemeinsam</strong><br />
gung und Versagensangst, pflegt jetzt souverän,<br />
nichts ist mehr übrig geblieben von<br />
„flatternden“ Händen. Darin zeigt sich die<br />
tägliche praktische Übung, bei der Schüler<br />
durch die Praxisanleitung schrittweise an<br />
die eigenständige Wahrnehmung der beruflichen<br />
Aufgaben herangeführt werden.<br />
Bei jedem Dienstbeginn entscheidet die Praxisanleitung,<br />
was welcher Schüler an diesem<br />
Tag lernt, welche pflegerischen Aufgaben<br />
übernommen eübernehmen kann, ob er einen<br />
Patient allein versorgen kann oder ob er<br />
lieber noch mal zuschauen soll.<br />
Dazu kommen die Praxisaufgaben, die die<br />
Schule vergibt. Der Unterkurs hatte z.B. die<br />
Aufgabe, sich mit den Vitalwerten auseinanderzusetzen,<br />
berichtet Lilli. „Wir müssen<br />
den Raum zur Auseinandersetzung geben,<br />
zum Beispiel durch weiterführende Literatur,<br />
Fragen beantworten, Gespräche führen<br />
oder Patienten mit ihren Krankheitsbildern<br />
vorstellen“.<br />
Die Praxisanleitung sorgt für einen durchgehenden<br />
Fluss der Anleitung durch das<br />
Gesamtteam, sie vertritt die Interessen des<br />
Schülers im Team und macht Lernangebote.<br />
Learning by doing -<br />
Schüler lernen von den<br />
examinierten Pflegekräften.<br />
„Unser Team ist sehr aufgeschlossen, den<br />
Schülern weiterzuhelfen“, sagt Sr. Lilli, sie<br />
können sich mit ihren Fragen an jeden im<br />
Team wenden“.<br />
Und das macht zum Beispiel Schüler Juri<br />
sehr ausgiebig. Er schaut den examinierten<br />
Pflegekräften interessiert über die Schulter,<br />
ist aufmerksam und saugt alles auf, was er<br />
erlebt. Gerade ist er damit fertig geworden,<br />
Sr. Monika bei einem Verbandswechsel zu<br />
assistieren, da läuft er den langen Flur hinunter,<br />
bleibt kurz stehen, um ein verrutschtes<br />
Bild an der Flurwand in die richtige Position<br />
zu rücken und schaut jetzt Sr. Claudia bei der<br />
Küchenbestellung zu. „Woher wisst ihr, wie<br />
viel ihr bestellen müsst?“, und dann: „Morgen<br />
könnte ich das ja mal machen“:<br />
Ist das nun einer guten Anleitung zu verdanken<br />
oder ist er einfach gut?<br />
Sr. Lilli lacht: „Ich würde sagen, toller Schüler.<br />
Mit der Anleitung kann man ja nicht<br />
die Persönlichkeit verändern, aber ein gutes<br />
Vorbild sein, einen bleibenden Eindruck und<br />
Freunde an der Arbeit vermitteln. Ich versuche<br />
ein gutes Beispiel zu geben.“ Ihr ist<br />
es wichtig, von Anfang an Vertrauen aufzubauen,<br />
damit die Schüler sich darauf freuen,<br />
hier zu arbeiten. „Wenn man mit Schülern<br />
arbeitet, wird man immer wieder mit neuen<br />
Fragen konfrontiert, so dass man sich auch<br />
selbst immer weiter entwickeln muss“, zieht<br />
Lilli ein Resümee für sich selbst. Dabei ist sie<br />
Fragen ja von ihrem kleinen Sohn gewöhnt.
Ehrenamtliche Mitarbeit<br />
in der Lebens- und Sterbebegleitung<br />
Die feierliche Zertifikatsübergabe erfolgte im Oktober 2007 in der Krankenhauskapelle.<br />
TROISDORF<br />
Ehrenamt ist das Herzstück der Hospizarbeit.<br />
Im zentralen Wertekanon der Hospizidee<br />
und Palliativmedizin wird der ehrenamtlichen<br />
Hilfe und Unterstützung als konstituierendem<br />
Merkmal eine herausragende Rolle<br />
zugeschrieben und besondere Bedeutung<br />
beigemessen. Hier geht es weniger um einen<br />
kostendämpfenden gesundheits- und sozialpolitischen<br />
Lösungsansatz für die Herausforderungen<br />
im Umgang mit sterbenden Menschen<br />
im gegenwärtigen gesellschaftlichen<br />
Wandlungsprozess und schon gar nicht um<br />
einen Ersatzkräftestatus in den restriktiver<br />
werdenden ökonomischen Kontextbedingungen.<br />
Vielmehr ist ehrenamtliche Tätigkeit<br />
in der Hospizarbeit die Gewähr dafür,<br />
dass die Begleitung sterbender Menschen<br />
im Bewusstsein der Öffentlichkeit eine gesamtgesellschaftlich<br />
zu leistende Aufgabe<br />
ist. Durch ihr Engagement leisten sie einen<br />
unverzichtbaren Beitrag zur Teilnahme des<br />
Sterbenden und der ihm Nahestehenden am<br />
Leben des Gemeinwesens.<br />
Dass Wertschätzung den Umgang zwischen<br />
allen MitarbeiterInnen bestimmt, ist ein<br />
Kernsatz der Hospizarbeit, somit selbstverständlich.<br />
Das Einsetzen von Ehrenamtlichen<br />
im Rahmen dieser Kompetenz bedarf<br />
tatsächlich einer besonderen Transparenz<br />
schon während der Vorbereitungskurse und<br />
immer wieder im Rahmen der Praxisbegleitung,<br />
damit weder Überforderung noch<br />
Überschätzung entstehen.<br />
„Ersetzen können Ehrenamtler die Professionellen<br />
nicht, aber sie können sie unterstützen.“<br />
Das Erarbeiten der Standards und die Qualitätssicherung<br />
für die Befähigung von ehrenamtlichen<br />
Mitarbeitern war in unserem Haus<br />
der erste Schritt. Ein Flyer mit den wichtigsten<br />
Informationen für die Aufgaben Ehrenamtlicher<br />
lag bereits im Oktober 2006 beim<br />
Tag der Offenen Tür anlässlich des 10-jährigen<br />
Bestehens der Palliativstation aus. Hier und<br />
durch die Tageszeitungen erfolgte der Aufruf<br />
zur Bereitschaft, an solch einem Befähigungskurs<br />
teilzunehmen.<br />
Nach zahlreichen Interessenten kristallisierten<br />
sich 12 KursteilnehmerInnen heraus, die<br />
diesen Befähigungskurs für die umfassende<br />
Betreuung unserer Patienten und deren<br />
Angehörigen absolvierten. Der hausinterne<br />
Kurs wurde von Bärbel Trautwein und Martin<br />
Kessler geleitet. Die Inhalte des Kurses<br />
betrafen Gesprächsführung, Vermittlung<br />
von Grundlagen palliativmedizinischer,<br />
palliativpfl egerischer und psychosozialer<br />
Faktoren sowie Selbsterfahrungseinheiten<br />
in der eigenen Auseinandersetzung mit den<br />
Themen Sterben, Tod und Trauer. Sie wurden<br />
von Fachärzten aus den verschiedenen<br />
Abteilungen, der Palliativstation, der<br />
Onkologie, der Strahlentherapie sowie von<br />
externen Referenten vermittelt. Das Praktikum<br />
erfolgte in der Palliativstation unseres<br />
Hauses.<br />
Aufgaben der Ehrenamtlichen sind: Gesprächsangebote,<br />
Anwesenheit, Nähe und<br />
Zeit, Zuhören, Entlastung und Unterstützung<br />
der Angehörigen, Hilfe bei der Kinderbetreuung,<br />
Sitzwache und mehr.<br />
Seit Dezember 2007 stehen die Ehrenamtlichen<br />
in der stationären Patientenbetreuung<br />
zur Verfügung.<br />
Ziel ist die Optimierung und Unterstützung<br />
in der umfassenden Versorgung und Begleitung<br />
Schwerstkranker, Sterbender und ihrer<br />
Angehörigen. Die Mitarbeit von Ehrenamtlichen<br />
auf der Palliativstation erlebt das Personal<br />
als Entlastung und sie läuft dort gut.<br />
Aus dieser positiven Erfahrung heraus entwickelte<br />
sich die Idee, auch im Haupthaus<br />
in diesem Bereich sowie bei demenziell Erkrankten<br />
und Menschen, die wenig Besuch<br />
bekommen, befähigte Ehrenamtliche einzusetzen.<br />
EINBLICKE<br />
Das St. Josef-Hospital hat<br />
sich im Laufe der Jahre immer<br />
mehr zu einem Krankenhaus<br />
mit onkologischem<br />
Schwerpunkt entwickelt.<br />
Hieraus hat sich auch der<br />
vermehrte Bedarf für die<br />
ehrenamtlichen Dienste<br />
ergeben.<br />
Bedeutung des Ehrenamts: Die eigene Auseinandersetzung<br />
mit den Themen Sterben,<br />
Tod und Trauer, die Verbesserung der gesellschaftlichen<br />
Bedingungen sterbender<br />
Menschen, eine religiöse oder humanitäre<br />
Haltung sowie die Möglichkeit sinnvoller<br />
Zeitgestaltung und persönlicher Reifung<br />
können Motive von Ehrenamtlichen sein.<br />
In unserem Hause legen wir Wert auf eine<br />
Betreuung, die über das medizinische hinausgeht<br />
und die den ganzen Menschen<br />
sowie sein Umfeld einbezieht. In diesem<br />
Anliegen unterstützen Ehrenamtliche, indem<br />
sie Hilfe und Begleitung anbieten. Die<br />
enge und intensive Beschäftigung mit dem<br />
Kranken ist für haupt- und ehrenamtliche<br />
Mitarbeiter emotional oft belastend. Gleichzeitig<br />
erleben sie jedoch gerade diesen Teil<br />
ihrer Arbeit als eine echte Bereicherung. Sie<br />
macht sensibel für andere Perspektiven, für<br />
unausgesprochene Wünsche und Träume<br />
des Patienten.<br />
Die ehrenamtlichen MitarbeiterInnen erfahren<br />
Praxisbegleitung vor Ort und erhalten<br />
regelmäßig Supervision sowie thematische<br />
Vertiefungseinheiten in Form von Seminaren.<br />
BÄRBEL TRAUTWEIN<br />
Martin Kessler ist Leiter des Pflegeteams<br />
der Palliativstation und<br />
Bärbel Trautwein bietet die Trauerbegleitung<br />
im Hause an.<br />
<strong>Gemeinsam</strong><br />
23
EINBLICKE<br />
24 <strong>Gemeinsam</strong><br />
Eine richtungsweisende Entscheidung:<br />
Manfred Müller hat bereits<br />
umgebaut. Ein ganzes Flurstück<br />
neben seinem Büro ist<br />
jetzt Aktenkammer. Dort<br />
lagert der Geschäftsführer<br />
der Cura - Katholische<br />
Einrichtungen im Siebengebirge<br />
gGmbH - Unterlagen.<br />
Meterweise. Soviel hat sich<br />
angesammelt für das Großprojekt<br />
„Zusammenlegung<br />
der Krankenhausbetriebsstätten“.<br />
Schon lange wird<br />
geplant. Im März geht es<br />
los: der Ausbau des Krankenhauses<br />
St. Johannes<br />
in Bad Honnef. Denn: Die<br />
Trägergremien haben gerade<br />
in einer gemeinsamen<br />
Sitzung den Startschuss<br />
gegeben. Als erstes werden<br />
die Cafeteria und die Kapelle<br />
abgerissen sowie das<br />
Baugelände von Sträuchern<br />
befreit. In zwei Jahren soll<br />
es dann soweit sein: Das<br />
Königswinterer Hospital St.<br />
Josef der Cura gGmbH siedelt<br />
um nach Bad Honnef.<br />
Das komplette medizinische<br />
Angebot wird dann an<br />
einem Standort vorzufinden<br />
sein, in einem „beinahe<br />
neuen Krankenhaus“ mit<br />
217 Betten, wie es Müller<br />
formuliert.<br />
Kath. Krankenhaus im Siebengebirge, Bad Honnef<br />
Modelldarstellung der Erweiterungsmaßnahmen<br />
Radiologisches<br />
Zentrum<br />
neuer, zusätzlicher<br />
Bettentrakt<br />
Caféteria Haupteingang<br />
Erweiterung der<br />
Eingangshalle<br />
SIEBENGEBIRGE<br />
„Nach der langen und schwierigen Zeit der<br />
Vorbereitung ist dies die wahrscheinlich<br />
wichtigste und zukunftsweisendste Entscheidung<br />
seit Bestehen des Zweckverbandes. Sie<br />
gibt uns medizinisch wie ökonomisch eine<br />
gute Perspektive zur langfristigen Sicherung<br />
des Krankenhausstandortes im Siebengebirge“,<br />
so Geschäftsführer Müller. „Alle Bau-<br />
und auch die Abrissgenehmigungen sowohl<br />
von der Bezirksregierung als auch von der<br />
Stadt liegen nunmehr vor.“<br />
interdisziplinäre<br />
Ambulanz<br />
Krankenwagen<br />
Einfahrt/<br />
Notaufnahme<br />
Nach der ersten Bewilligung verzögerte<br />
sich der Beginn des Vorhabens um zwei<br />
Jahre. Manfred Müller: „Wir haben noch<br />
umgeplant und optimiert.“ So wünschte die<br />
Bezirksregierung beispielsweise noch die Errichtung<br />
von zwölf Intensivbetten. Nun sind<br />
die Pläne komplett, die Phase der Vorbereitung<br />
ist abgeschlossen. „Ich bin sehr froh“,<br />
sagt der Cura-Chef. „Das Budget liegt jetzt<br />
bei 17,4 Millionen Euro. Das Land Nordrhein-<br />
Westfalen fördert das Vorhaben mit 9,44<br />
Millionen.
EINBLICKE<br />
CURA legt<br />
beide Krankenhaus-Standorte zusammen<br />
Rund um das St. Johannes Krankenhaus entstehen neue Klinik-Räume.<br />
Den Rest wird der Krankenhausträger über<br />
die Aufnahme von Darlehen fi nanzieren.“<br />
Nach den Abrissarbeiten wird an der Westseite<br />
des Honnefer Krankenhauses ein radiologisches<br />
Zentrum errichtet, viergeschossig<br />
mit Krankenhausküche ganz unten. Der jetzige<br />
Eingangsbereich wird nach Abzug der<br />
Bauarbeiter nicht wiederzuerkennen sein.<br />
Er wird erweitert. Dort soll auch eine Krankenwagenzufahrt<br />
mit direkter Anbindung<br />
an die interdisziplinäre Notaufnahme und<br />
die Ambulanzen im Erdgeschoss entstehen.<br />
Parallel dazu wird ein neues Bettenhaus<br />
auf der östlichen Seite mit Blickrichtung<br />
Siebengebirge hochgezogen. Die Cafeteria<br />
ist künftig im Hauptgebäude angesiedelt,<br />
in der Nähe des Eingangs und damit besser<br />
zugänglich als in der Vergangenheit. Bis das<br />
neue Schmuckstück steht, müssen Patienten<br />
und Besucher nicht auf die typischen<br />
Cafeteria-Artikel verzichten. Ein rollender<br />
Bringservice versorgt sie damit. Wenn das<br />
alles steht, wird der Altbau saniert und um<br />
eine Winzigkeit erweitert. Und dies alles bei<br />
laufendem Betrieb.<br />
Königswinterer<br />
werden Bad Honnefer<br />
Nach Abschluss aller Arbeiten ziehen die<br />
Königswinterer um nach Bad Honnef. Müller:<br />
„Im März 2010 soll es soweit sein.“ Gelenkt<br />
wird die Bauphase von der bmp Baumanagement<br />
Pillich aus Recklinghausen,<br />
einem Projektsteuerer. „Diese umfangreiche<br />
Maßnahme ist nicht mehr mit der eigenen<br />
Mannschaft zu bewerkstelligen“, erläutert<br />
der Cura-Geschäftsführer. Bauen bedeutet<br />
natürlich Lärm, Belastung der Zufahrtsstraßen.<br />
In den nächsten Wochen soll deshalb<br />
eine Bürgerversammlung mit den Nachbarn<br />
stattfi nden, bei der Manfred Müller die Pläne<br />
vorstellen wird.<br />
Was aber bedeutet die Zusammenlegung<br />
für die Krankenhaus-Mitarbeiter? Sie soll<br />
die langfristige Sicherung des Standortes im<br />
Siebengebirge gewährleisten, bringt aber<br />
auch den Wegfall von Arbeitsplätzen mit<br />
sich. Müller: „Jetzt sind es noch ungefähr 20<br />
Stellen, die entfallen.“ Erfreut ist er über die<br />
komfortable Lösung in Sachen Labor. Alle<br />
dem Verbund der Gemeinnützigen Gesellschaft<br />
der Franziskanerinnen zu Olpe mbH<br />
angeschlossenen Krankenhäuser aus dem<br />
Raum Bonn/Rhein-Sieg-Kreis, wozu auch<br />
Cura zählt, verzichten ab April bis auf eine<br />
Notfall-Versorgung auf das eigene Labor.<br />
Die gesamte Analytik wird künftig von einem<br />
zentralen Anbieter vorgenommen. Das<br />
Schöne: Alle 16 Mitarbeiter aus Bad Honnef<br />
und Königswinter werden dort zu den bisherigen<br />
tarifl ichen Bedingungen tätig werden.<br />
„Kein einziger Arbeitsplatz ging verloren“,<br />
ist Manfred Müller zufrieden.<br />
Über der Zukunft des Königswinterer Hauses<br />
schwebt noch ein Fragezeichen. „Sollte<br />
es nichts werden mit einer künftigen Nutzung<br />
als Rathaus, müssen wir sehen.“ Das<br />
separate Gebäude auf dem hinteren Grundstück<br />
mit geriatrischer Tagesklinik und die<br />
physikalische Therapie im Untergeschoss<br />
sollen erhalten bleiben. Denkbar wäre auch<br />
ein Ärztehaus, sollten die Rathaus-Überlegungen<br />
ausgeträumt sein.<br />
<strong>Gemeinsam</strong><br />
25
EINBLICKE<br />
26 <strong>Gemeinsam</strong><br />
Coach the<br />
coach<br />
Praxisanleiter<br />
absolvierten<br />
Ausbildung<br />
„Learning by doing“, heißt es für die Ausbildung oft so einfach.<br />
Doch was, wenn der Ausbilder nur „vorturnt“, aber nicht die<br />
Hintergründe erklären kann? Oder wenn er einfach zu wenig Zeit<br />
hat? Ausbilder benötigen daher nicht nur handfeste Erfahrung,<br />
sondern selber ein Gerüst, das sie für die neuen Aufgaben in der<br />
Krankenhauspflege befähigt. Denn diese hat sich deutlich verändert,<br />
was sich nicht nur in der Bezeichnung ausdrückt (Ausbildung<br />
zur Gesundheits- u. Krankenpflege statt Krankenpflege).<br />
BONN-BEUEL<br />
Es ist eben nicht mehr allein die Pfl ege kranker<br />
Menschen oder die Assistenz bei medizinischer<br />
Diagnostik und Therapie Inhalt des<br />
Berufsalltags.<br />
Neue Aufgabenfelder wie<br />
• Beratung und Anleitung in<br />
gesundheits- und pfl egerelevanten<br />
Fragen (Patienten und Angehörige)<br />
• organisieren, planen und<br />
dokumentieren<br />
• Menschen in besonderen<br />
Lebenssituationen oder mit<br />
spezifi schen Belastungen betreuen<br />
• berufl iches Selbstverständnis<br />
entwickeln<br />
• mit anderen Berufsgruppen<br />
zusammenarbeiten<br />
nehmen zunehmend einen prozentual höheren<br />
Anteil im berufl ichen Alltag ein und<br />
werden deshalb zukünftig auch einen größeren<br />
Stellenwert in der theoretischen und<br />
praktischen Ausbildung haben.<br />
Alle Aufgabenbereiche spiegeln die Pfl ege<br />
als professionelle, eigenständige Disziplin<br />
mit eigenen Instrumenten und Methoden<br />
wider.<br />
Im St. Josef-Hospital Bonn-Beuel, haben im<br />
vergangenen Jahr fünf Mitarbeiterinnen die<br />
Ausbildung zur Praxisanleiterin durchlaufen<br />
und erfolgreich absolviert. Die Weiterbildung<br />
zur Praxisanleiterin umfasste 216 Unterrichtsstunden<br />
und schloss mit einer prak-<br />
tischen und einer mündlichen Prüfung ab.<br />
Schwerpunkte sind die ausbildungsrechtlichen,<br />
haftungsrechtlichen, fi nanziellen<br />
und strukturellen Rahmenbedingungen von<br />
Lernprozessen in der Pfl egepraxis. Außerdem<br />
wird die eigene Berufssituation und die<br />
zukünftige Rolle als Praxisanleiterin refl ektiert.<br />
Weitere Inhalte sind die Erarbeitung<br />
von Methoden zur Vermittlung von Praxiswissen,<br />
Vorbereitung und Beurteilung von<br />
Anleitungs- und Lernsituationen, die Erfassung<br />
individueller Lernvoraussetzungen sowie<br />
die Evaluation all dessen.<br />
Initiieren, planen,<br />
durchführen und<br />
evaluieren!<br />
Ziel der Ausbildung ist es, Schüler/innen<br />
schrittweise an die eigenständige Wahrnehmung<br />
der berufl ichen Aufgaben heranzuführen.<br />
Während der gesamten Ausbildung<br />
und auch im praktischen Teil des Examens<br />
wird der Erwerb von fachlicher, sozial-kommunikativer,<br />
methodischer und personaler<br />
Kompetenz entsprechend des allgemeinen<br />
Standes der pfl egewissenschaftlichen und<br />
medizinischen Erkenntnisse gefordert und<br />
bewertet. Praxisanleiter vermitteln auch<br />
diese Schlüsselqualifi kationen.<br />
Dabei steht die Verknüpfung des im Unterricht<br />
Erlernten mit den erforderlichen beruf-<br />
lichen Anforderungen im Fokus. Praxisanleiter<br />
sind also ausbildungsverantwortlich<br />
für die praktische Ausbildung, direkte Kontaktperson<br />
für den Azubi in der praktischen<br />
Ausbildung und überdies Mitglied im Prüfungsausschuss.<br />
Damit kommt ihnen eine<br />
wichtige Aufgabe in der dreijährigen Begleitung<br />
der Schülerinnen und Schüler zu.<br />
Das Konzept der dualen Ausbildung in der<br />
Pfl ege ist nicht neu. Die Verquickung von<br />
Theorie und Praxis fand hier schon früh statt<br />
und hatte Signalcharakter für andere Ausbildungsgänge.<br />
Neu ist die besondere und<br />
hochwertige Qualifi zierung der Praxisanleiter<br />
sowie deren Vernetzung mit anderen Kliniken.<br />
Sie wird in wenigen Jahren Standard<br />
für alle Einrichtungen werden. Derzeit ist<br />
gewährleistet, dass mindestens 10 Prozent<br />
der praktischen Ausbildungszeit eines jeden<br />
Schülers vom Praxisanleiter strukturiert begleitet<br />
wird.<br />
War es in früheren Zeiten ein zumeist ungeplantes,<br />
spontanes Weitergeben des<br />
praktischen Wissens, (in der Regel durch<br />
„Vorturnen“), so wird nun gezielt und strukturiert<br />
an den aufeinander aufbauenden<br />
Wochenschwerpunkten des Einsatzplanes<br />
gearbeitet. Die Praxisanleiter erarbeiten Einsatzpläne<br />
und Lernaufgaben für jeden Ausbildungsort.<br />
Dies ermöglicht den Schülern in<br />
hohem Maße ein selbst organisiertes Lernen.<br />
Auf der anderen Seite erhalten die Ausbilder<br />
hierdurch ein weiteres Instrument zur Leistungserfassung<br />
und Bewertung der Schüler.<br />
Die Anleitung jedes Schülers variiert bedingt<br />
durch den Ausbildungsstand, durch die<br />
Pfl egesituation auf der Station und die dort<br />
diagnostizierten Krankheitsbilder. Dadurch<br />
gestaltet sich die Anleitung jedes einzelnen<br />
Auszubildenden etwas anders. Alle aber<br />
erhalten ein fundiertes Grundwissen bezüglich<br />
der Arbeit in der Gesundheits- und<br />
Krankenpfl ege.<br />
PETRA KAES
Rowena (links) und Denise beim Einspielen von „Total Eclipse Of The Heart“.<br />
Von der Playstation ins Tonstudio<br />
Begabung, Mut und Wille begleiten zwei Bewohnerinnen des Josefhaus Olpe<br />
OLPE/STUPPERHOF<br />
Als Rowena im August 2006 in die damalige<br />
Gruppe Ida des Josefshaus einzog, hörte<br />
sie Gesang. Denise übte mit einer geborgten<br />
Playstation und der Software „Singstar“. Die<br />
beiden Mädchen haben sich gesucht und<br />
gefunden: Aus der ersten Begegnung hat<br />
sich eine tiefe Freundschaft entwickelt, aus<br />
langen Nachmittagen und Abenden mit der<br />
Playstation die gemeinsame Liebe zur Musik.<br />
Mit der Eröffnung der Außenwohngruppe<br />
Stupperhof zogen Denise und Rowena dort<br />
ein. Beide sind Naturtalente. Außer etwas<br />
Tipps vom Profi: Taki Dimoulas vom Originalmeister Tonstudio hilft gerne.<br />
Trompeten- bzw. Gitarrenunterricht in jungen<br />
Jahren genossen sie keine musikalische<br />
Ausbildung.<br />
Zufällig entdeckte Magdalena Knäbe, Leiterin<br />
des Josefshaus, bei einem Besuch in<br />
der Gruppe das Gesangstalent der beiden<br />
Bewohnerinnen und organisierte den ersten<br />
öffentlichen Auftritt zur Eröffnung der neuen<br />
Außenwohngruppe Stupperhof am 18.<br />
März 2007. „Natürlich waren wir aufgeregt<br />
und hatten großes Lampenfi eber. Aber als<br />
die Zuhörer nachher Zugabe forderten, war<br />
alles gut!“ so die beiden einstimmig.<br />
Zur „Belohnung“ ging es zur Aufnahme des<br />
ersten Titels auf CD ins Gerlinger Originalmeister<br />
Tonstudio. Christos „Taki“ Dimoulas<br />
ist einer der Inhaber und befreundet mit<br />
Jürgen Nitschke, einem Pädagogen und Ini-<br />
tiator der Aktion. Als leidenschaftlicher Musiker<br />
fördert er die beiden Gesangstalente<br />
gerne und tatkräftig mit „Low-Budget- Produktionen“.<br />
Inzwischen sind die beiden Sängerinnen<br />
vertraut mit Mikrofon, Mischpult und sonstigem<br />
Equipment: „Knockin´ On Heavens<br />
EINBLICKE<br />
19 Jahre jung - und bereits den<br />
fünften Titel im Studio auf CD<br />
im Studio eingespielt! Denise<br />
hat es geschafft, zusammen<br />
mit ihrer Freundin Rowena.<br />
Door“, „Liebe ist alles“ von Rosenstolz und<br />
drei weitere Titel haben sie dort auf CD verewigt.<br />
Und als besondere Unterstützung gab es für<br />
die letzte Aufnahme fi nanzielle Hilfe durch<br />
den Förderverein des Josefshaus e.V.<br />
Live-Auftritte folgten beim Weihnachtsmarkt<br />
im Hof Franziska und beim Besuch<br />
des Lions-Club. Musikalischer Erfolg und<br />
Spaß am Singen sind besondere Möglichkeiten,<br />
die das Josefshaus Rowena und Denise<br />
bieten kann. Ganz wichtig sind in diesem<br />
Zusammenhang jedoch auch die Chancen<br />
und Möglichkeiten für die persönliche Entwicklung<br />
der beiden jungen Frauen.<br />
Ausgestattet mit gesundem Selbstvertrauen<br />
und klaren Lebensplänen haben sich beide<br />
nun vom Stupperhof verabschiedet, sind<br />
der GFO und dem Josefshaus aber in mehrfacher<br />
Hinsicht treu geblieben: Denise und<br />
Rowena leben nun zu zweit in einer Wohngemeinschaft<br />
in Drolshagen, betreut von<br />
AufWind (Jugend- & Familiendienst). Beide<br />
möchten ihr Fachabitur machen und eventuell<br />
anschließend Pädagogik studieren.<br />
Rowena leistet zurzeit ihr Berufspraktikum<br />
in der Wohngruppe Martin in Olpe, Denise<br />
in der Gruppe Jonathan in Drolshagen ab.<br />
Beide Wohngruppen gehören zum heilpädagogischen<br />
Heim für Kinder und Jugendliche<br />
- dem Josefshaus.<br />
Die musikalisch größten Wünsche von Denise<br />
und Rowena bleiben aber nach wie vor:<br />
Singen, singen, singen, am liebsten live und<br />
in einer Band!<br />
KERSTIN STROHN<br />
<strong>Gemeinsam</strong><br />
27
EDV<br />
Jeder, der professionell an einen Rechner<br />
im Netzwerk arbeitet, benötigt eine persönliche<br />
Zugangsberechtigung: das Passwort.<br />
Viele Nutzer verwenden Passworte, die sie<br />
sich leicht merken können, wie ihren eigenen<br />
Namen, den des Partners oder des<br />
Kindes. Wer unberechtigt an einem Rechner<br />
arbeitet, wird auf diese Begriffe natürlich als<br />
erstes kommen und prüfen, ob es möglich<br />
ist, mit ihnen das Netzwerk zu „knacken“.<br />
Ausgefallene Passworte geben hier mehr<br />
Sicherheit. Man kann etwa einen Satz wählen<br />
und sich jeweils den ersten Buchstaben<br />
der Worte merken. So erhält man aus dem<br />
Satz „60 % der Anwender haben unsichere<br />
Passwörter“ das Passwort 60%dAhuP. Doch<br />
diese Wortungetüme gefallen nicht jedem<br />
Nutzer, auch wenn ihre Sicherheit als hoch<br />
einzustufen ist.<br />
Die Mindestlänge beträgt bei Passworten<br />
sechs Zeichen, besser sind 8 Zeichen, ansonsten<br />
besteht die Gefahr, dass es kombinatorisch<br />
geknackt werden könnte. Zudem<br />
sollten Netzwerknutzer die Groß- und Kleinschreibung<br />
variieren sowie sich für Zahlen<br />
oder eventuell auch für Sonderzeichen entscheiden.<br />
Das gewählte Passwort sollte jedoch<br />
keinesfalls offenkundig mit Ihrer Person<br />
verbundene Information enthalten. Generell<br />
sind auch Einträge aus Wörterbüchern zu<br />
vermeiden, da diese leichter mit modernen<br />
Passwort-Suchprogrammen erkannt werden<br />
können und auch das Erraten der Passworte<br />
erleichtern.<br />
Das persönliche Passwort sollte außerdem<br />
geändert werden, sobald man vermutet,<br />
dass es jemand wissen könnte. Dazu reicht<br />
es aus, dass Sie es nicht ausschließen können,<br />
28 <strong>Gemeinsam</strong><br />
Die goldenen Regeln für die<br />
Wahl eines guten Passwortes<br />
Sicherheit ist in der EDV das A und O. Jeder Anwender hat seinen<br />
Anteil daran und trägt ein Stückweit mit die Verantwortung.<br />
Doch worauf muss man als Anwender achten? Was kann man<br />
bedenkenlos tun und wo sind strukturierte Überlegungen wichtig?<br />
Das Beispiel der Passwörter gibt hier Einblick.<br />
dass jemand ihr Passwort wissen könnte. Es<br />
muss also noch kein Einbruch in die Datenbank<br />
vorliegen.<br />
Das Passwort sollte möglichst nicht schriftlich<br />
fixiert werden. Vor allem aber nicht<br />
unter die Tastatur oder an den Monitor geklebt<br />
werden. Dies gilt auch für weitere persönliche<br />
Zugangsberechtigungen, wie dem<br />
Passwort für den Internet Explorer.<br />
Warum<br />
ein sicheres Passwort?<br />
Häufig erhält man die Antwort „Aber ich<br />
habe doch nichts zu verbergen ...“, wenn<br />
man darauf hinweist, ein sicheres Passwort<br />
zu benutzen. Der Missbrauch einer fremden<br />
Benutzerkennung ist jedoch kein Kavaliersdelikt<br />
und es gibt keinen guten Grund, auf<br />
Passwortsicherheit zu verzichten. Dabei ist<br />
es auch egal, ob man selbst seine eigenen<br />
Daten für schützenswert hält, denn Patienten-<br />
oder Bewohnerdaten sind es allemal.<br />
Und dafür verbürgt sich die Einrichtung.<br />
Das Ziel ist es, mit dem Passwort Eindringlinge<br />
vom System fernzuhalten. Und daran<br />
müssen alle Benutzer mitwirken. Auch wenn<br />
die Berechtigung für den Zugriff auf Daten<br />
nach bestimmten Tätigkeitsbereichen organisiert<br />
ist, sollte grundsätzliche Vorsicht<br />
gelten. Denn: Ist ein Einbrecher erst einmal<br />
auf dem System, kann er gegebenenfalls mit<br />
der geeigneten kriminellen Energie unter<br />
Ihrer Identität seine „Arbeit“ tun und die<br />
Gelegenheit nutzen, entweder auf diesem<br />
System Daten und Nutzer auszuspähen oder<br />
auch in weitere Systeme einzudringen. Bei<br />
Ein gutes Passwort<br />
erfüllt folgende<br />
Bedingungen:<br />
• Man muss es sich leicht merken<br />
können, damit man es sich nicht<br />
aufschreiben muss.<br />
• Das Passwort sollte man schnell<br />
und sicher eingeben können,<br />
damit es niemand beim Eintippen<br />
mitlesen kann.<br />
• Das Passwort sollte für andere<br />
Benutzer sinnlos, d.h. nicht<br />
erschließbar, sein.<br />
fahrlässigem Umgang mit Ihrem Passwort<br />
und/oder Ihrem Account (persönlichen Arbeitskonto)<br />
tragen Sie bei Missbrauch durch<br />
Andere auch die Verantwortung.<br />
Um solch einen Missbrauch Dritter vorzubeugen<br />
ist es wichtig, die eigenen Zugangsdaten<br />
geheim zu halten. Auch Mitarbeiter und Kollegen<br />
die „nur mal eben etwas nachschauen“<br />
müssen, haben ihre eigenen Zugangsdaten.<br />
Sie würden den Mitarbeitern und Kollegen<br />
ja auch nicht Ihre EC-Karte inklusive PIN<br />
geben, wenn diese „nur mal eben Geld von<br />
der Bank abholen“ müssen, oder?<br />
DOMINIK WILD
OLPE/KÖLN<br />
Frau Höhn, welche Leistungen erbringt<br />
der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) Köln<br />
für die Einrichtungen der GFO?<br />
Über den ASB laufen zentral die Hausnotrufe<br />
unserer sieben Einrichtungen. Ob es<br />
Service-Wohnen in Bonn, Bornheim, Drolshagen,<br />
Langenfeld, Oberpleis oder Wickede<br />
ist, die Mieter in diesen Einrichtungen werden<br />
im Notfall automatisch mit der Kölner<br />
Zentrale verbunden. Von hier wird schnelle<br />
Hilfe koordiniert.<br />
Was lässt sich beim ASB im Rahmen eines<br />
Lieferantenaudits konkret überprüfen?<br />
Wir wollten wissen, wie die Notrufzentrale<br />
arbeitet, wie Prozesse hier hinterlegt sind<br />
und umgesetzt werden, wie vertraut die<br />
Mitarbeiter mit unseren Einrichtungen sind<br />
und wie eventuell auftretenden Fehlern<br />
nachgegangen wird. Dazu nahmen wir Einblick<br />
ins QM-Handbuch des ASB. Außerdem<br />
hatten wir eine umfangreiche Checkliste<br />
erarbeitet, die mit 64 Fragen 11 Bereiche<br />
untersuchte.<br />
Welche Erfahrungen machten Sie vor<br />
Ort?<br />
Frau Obergfäll, die unsere Koordinatorin für<br />
die Hausnotrufe ist, und ich konnten insgesamt<br />
einen guten Einblick in die Arbeitsweise<br />
des Kölner ASB bekommen. Bei der<br />
rund 6-stündigen Begehung und Befragung<br />
lernten wir die handelnden Personen und<br />
die Organisationsstruktur kennen. Außerdem<br />
konnten wir den Mitarbeitern über die<br />
Schulter gucken und erleben, wie professionell<br />
sie mit Notrufen umzugehen verstehen.<br />
Konnten Sie dadurch auch neue Informationen<br />
sammeln?<br />
Auf jeden Fall. Denn neben der Abarbeitung<br />
unserer Listen, in denen wir z.B. die regel-<br />
mäßigen Unterweisungen der Mitarbeiter<br />
überprüften oder die Nutzung des bestehenden<br />
Einarbeitungskonzeptes, lernten<br />
wir viel über die tägliche Nutzung des Hausnotrufes.<br />
So gehen beim ASB Köln täglich rund 2.500<br />
Notrufe ein. Natürlich sind die nicht alle<br />
von unseren Mietern, denn der ASB hat insgesamt<br />
10.000 Kunden in der Region, von<br />
denen wir nur 3 % stellen. Aber dennoch<br />
ist die Zahl beeindruckend. 90 % der eingehenden<br />
Notrufe sind aber zum Glück keine<br />
Notfälle. Dennoch bedeutet dies in der Gegenrechnung,<br />
dass der ASB 250 Mal in 24<br />
Stunden ausrückt bzw. Hilfen koordiniert.<br />
Wieso ist die Zahl der eingehenden Notrufe<br />
so hoch?<br />
Im Service-Wohnen haben Mieter heute<br />
viele Sicherheitsstandards. Dazu zählt der<br />
Hausnotruf, der durch Drucktaster an der<br />
Wand oder - im Sanitärbereich - durch Zugtaster<br />
an der Decke ausgelöst wird. Darüber<br />
hinaus haben viele Senioren mobile Drucktaster,<br />
die sie wie eine Kette um den Hals<br />
tragen. Schnell wird hier ein Alarm auslöst<br />
oder das Gerät meldet sich, z.B. weil Batterie<br />
oder Akku leer sind. Aber auch durch<br />
diese Alarme, hinter denen kein Notfall<br />
steht, lernen die Kunden ihr Geräte kennen<br />
und sie lernen dessen Sicherheit zu schätzen.<br />
Denn Sekunden später meldet sich die<br />
Zentrale des ASB, die nachfragt, was los ist.<br />
Je nach Uhrzeit und Einrichtung kann ein<br />
hauseigener Mitarbeiter dem Mieter helfen.<br />
Ist unmittelbar niemand greifbar, rollt der<br />
ASB-Notfallplan an. Das heißt, der Notruf<br />
wird an die Leitstelle vor Ort weitergegeben,<br />
die eine schnelle Hilfe mit Arzt und Sanitäter<br />
sicherstellt.<br />
Andrea Höhn, Zentrale Qualitätsmanagementbeauftragte<br />
(QMB) für den<br />
Geschäftsbereich Altenhilfe und Hedy<br />
Obergfäll, Leiterin des Paulinen-Hof,<br />
führten jetzt ihr erstes Lieferantenaudit<br />
durch. Mit sorgfältig ausgearbeiteten<br />
Checklisten besuchten Sie den ASB<br />
in Köln. Ihr Ziel: Die Sicherung und Verbesserung<br />
der Qualität eingekaufter<br />
Dienstleistungen für die Kunden der<br />
GFO. Ihre Erfahrungen schildert Andrea<br />
Höhn im folgenden Interview.<br />
Mitarbeiter des Arbeiter-Samariter-Bund<br />
in der Zentrale in Köln.<br />
Wenn der Kunde mit der Checkliste kommt<br />
Qualitätsmanagementbeauftragte der GFO auditieren den Arbeiter-Samariter-Bund Köln<br />
QM<br />
Welche Kritikpunkte brachten sie mit ins<br />
Audit?<br />
Unser Eindruck war - wie gesagt - insgesamt<br />
sehr gut. Vor allem die Strukturqualität war<br />
überzeugend. Verbesserungspotenzial sehen<br />
wir aber noch in der Prozessqualität.<br />
Durch das Lieferantenaudit konnten wir auf<br />
diese Schwachstellen aufmerksam machen<br />
und uns glaubhaft davon überzeugen, dass<br />
hier Fehler als Chance verstanden werden.<br />
Es wird ihnen systematisch nachgegangen,<br />
damit sie künftig nicht mehr vorkommen.<br />
Wie beurteilen Sie abschließend den Sinn<br />
von Lieferantenaudits?<br />
Als sehr hoch. Es ist sinnvoll und wichtig<br />
seine Partner kennen zu lernen und ihre<br />
Organisationsstrukturen zu verstehen. Oft<br />
ist dann schon die Diagnose gleichzeitig<br />
die Therapie. Allerdings bedeutet so ein Audit<br />
immer einen großen Aufwand. Denn es<br />
bindet über Stunden personelle Ressourcen.<br />
Daher müssen wir ganz genau überlegen,<br />
wo uns Lieferantenaudits wirklich weiter<br />
bringen. Mit dem ASB gibt es nun konkrete<br />
Absprachen und messbare Ergebnisse.<br />
Dadurch war die Zeit hier im Sinne unserer<br />
Service-Mieter sinnvoll investiert.<br />
Andrea Höhn (links) und Hedy Obergfäll.<br />
<strong>Gemeinsam</strong><br />
29
FRANZISKANISCH<br />
Franziskanischer Fernkurs<br />
nähert sich Assisi<br />
Die Teilnehmer freuen sich auf ihre Pilgerreise.<br />
OLPE<br />
Der Fernkurs „Franziskanische Spiritualität“<br />
nähert sich nach 2 Jahren dem Ende. Ein<br />
letztes Vertiefungswochenende fand Mitte<br />
Februar im Mutterhaus der Olper Franziskanerinnen<br />
statt. An diesem nahmen 12 Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer aus dem Verbund<br />
der Gemeinnützigen Gesellschaft der<br />
Franziskanerinnen zu Olpe mbH (GFO) teil,<br />
außerdem Sr. Benedicta, Klarissin aus dem<br />
Kloster Bethlehem in Koblenz.<br />
Im Mittelpunkt der drei Tage standen der<br />
16. und 17. Lehrbrief mit den Themen „Sonnengesang“<br />
und franziskanische „Geist-Erfahrung“.<br />
Dazu bearbeiteten die Teilnehmer<br />
vor allem die Testamente des Franz von Assisi.<br />
Schwester Magdalena Krol OSF, die einige<br />
Jahre für die Interfranziskanische Arbeitsgemeinschaft<br />
(INFAG) in Würzburg tätig war,<br />
übernahm die Leitung und Moderation, da<br />
Pater Leonhard Lehmann kurzfristig verhindert<br />
war.<br />
Sonnengesang entfaltet<br />
Klang und Weite<br />
Die Annäherung an den Sonnengesang fand<br />
durch unterschiedliche musikalische Interpretationen<br />
in verschiedenen Sprachen<br />
statt. Außerdem durch komparative Textarbeit.<br />
„Die ursprüngliche Fassung in der umbrischen<br />
Volkssprache Volgare ist mit Reim,<br />
Rhythmus und Wortwahl die wichtigste und<br />
schönste Quelle“, waren sich die Mitarbeiter<br />
einig. Weitere inhaltliche Klärungs- und<br />
Interpretationsansätze zum Sonnengesang<br />
(„Sonn“) lieferte der 17. Lehrbrief von Pater<br />
Leonhard. Der Franziskanologe aus Rom<br />
hatte über bestimmte Aspekte des „Sonn“<br />
promoviert.<br />
30 <strong>Gemeinsam</strong><br />
Das Vertiefungswochenende bot neben der<br />
Arbeit an Texten spirituelle Impulse durch<br />
gemeinsames Gebet, Meditationen und Gottesdienstfeiern.<br />
Hierzu zählten auch eine<br />
Lichtmeditation sowie eine Weihrauchliturgie.<br />
Ein aktueller Film über das Leben des<br />
hl. Franziskus rundete das Wochenende ab.<br />
Danach gab es eine lebhafte Diskussion über<br />
die Stigmata des Mannes aus Assisi und deren<br />
Bedeutung für die Nachfolge.<br />
Da der Franziskanische Fernkurs insgesamt<br />
22 Lehrbriefe umfasst, werden die Arbeitsgruppen<br />
in Olpe, Bonn, Wissen und Dinslaken<br />
weitere Treffen organisieren um sich<br />
auf die Abschlussfahrt nach Assisi vorzubereiten.<br />
Am 3. September starten die erfolgreichen<br />
Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />
für eine Woche nach Italien. Hier werden<br />
sie unter Führung von Pater Leonhard Lehmann<br />
franziskanische und klarianische Stätten<br />
besuchen.<br />
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zogen<br />
eine positive Kursbilanz und schätzten das<br />
erlernte Wissen aus den zurückliegenden<br />
zwei Jahren. Schwester Benedicta, Klarissin<br />
aus Koblenz, fasste ihr Eindrücke abschließend<br />
so zusammen: „Die Lehrbriefe haben<br />
uns die Türe aufgemacht. Jetzt müssen wir<br />
in die Räume eintreten.“<br />
„Der Kurs endet im Herbst, nicht aber das<br />
Interesse der Teilnehmer am Thema“, beschreiben<br />
Schwester Magdalena Krol und<br />
Christoph Leiden (GFO) die Pläne für 2009.<br />
<strong>Gemeinsam</strong> überlegen sie Folgeveranstaltungen<br />
wie eine „Werkwoche Franziskus“.<br />
Vor allem aber auch eine Veranstaltung zum<br />
Leben der hl. Klara, die im Fernkurs nur wenig<br />
Beachtung fand, obwohl ihr Leben eng<br />
mit dem von Franziskus verbunden ist.<br />
Auf den Spuren vo<br />
Maria Theresia Bo<br />
Haus Marienthal im Westerwald - schlicht und franziskan<br />
OLPE/MARIENTHAL<br />
Was ist eigentlich franziskanische Spiritualität?<br />
Auf Spurensuche begaben sich<br />
Mitte Januar die Leitungen der Alten-<br />
und Jugend.Kinder.Hilfe. unter Führung<br />
von Sr. Mediatrix Nies und Sr. Alexa<br />
Weismüller. Die 27 Teilnehmerinnen und<br />
Teilnehmer erfuhren Fakten und Legenden<br />
aus dem Leben des Franz von Assisi<br />
sowie der Ordensgründerin Maria-Theresia<br />
Bonzel aus Olpe. Die Lebensberichte<br />
führten bereits in die Besonderheiten<br />
franziskanischer Wurzeln. Dazu zählen<br />
grundsätzlich:<br />
• Sich dem Anspruch<br />
Gottes öffnen<br />
• Ehrfurcht vor der Schöpfung<br />
• Verantwortung für das Leben<br />
• Positive Lebenseinstellung<br />
• Einsatz für Frieden<br />
und Gerechtigkeit<br />
• Solidarität, mit denen,<br />
die arm und machtlos sind.<br />
Maria-Theresia Bonzel, die fast 700 Jahre<br />
nach Franziskus lebte, führte nicht ein so<br />
radikales Leben wie der Heilige. Dennoch<br />
wollte auch sie Gott in ihre Lebensmitte<br />
stellen und auf die Nöte ihrer Zeit reagieren.<br />
Dies realisierte sie durch die Einrichtung<br />
fester Gebetszeiten (ewige Anbetung)<br />
und durch soziales Engagement.<br />
Franziskanische Spiritualität ist nicht ein<br />
theologisches Konstrukt, sondern bedeutet,<br />
so Sr. Alexa, „die Realität durch<br />
die franziskanische Brille zu betrachten.<br />
Dabei ist dies einfach die biblische Brille,<br />
denn für Franziskus stand das Evangelium<br />
im Mittelpunkt.“ Schlüsselbegriffe<br />
zum franziskanischen Verständnis sind<br />
demnach Krippe (Geburt Jesu), Kreuz
n Franziskus und<br />
nzel<br />
Polizei holt seit 40 Jahren<br />
Essen im Mutterhaus<br />
isch. Essensausgabe: Hauptkommissar Matthias Giese mit Sr. Regina und Sr. Antrud.<br />
(Tod Jesu) und Altar (als eucharistische<br />
Gemeinschaft mit Gott). Zentrale Themen<br />
sind: Nachfolge Jesu, Armut, Barmherzigkeit,<br />
Geschwisterlichkeit und Zärtlichkeit.<br />
Doch was bedeutet das für uns heute?<br />
„Wir können weder Franziskus noch Maria-Theresia<br />
Bonzel kopieren“ erläutert Sr.<br />
Alexa. „Aber wir können aus demselben<br />
Brunnen schöpfen wie sie: dem Evangelium.<br />
Schließlich arbeiten wir alle an privilegierten<br />
Orten der Gottesbegegnung.“<br />
Da ist sich die Provinzoberin sicher, die<br />
jahrelang selber sozial tätig war und auf<br />
der Domplatte in der Obdachlosenhilfe<br />
arbeitete. Daher appellierte sie an alle<br />
Leitungen und Mitarbeiter, alle anvertrauten<br />
Menschen als Geschöpfe Gottes<br />
zu verstehen und deren Würde zu achten,<br />
unabhängig von Position, Geld und sozialem<br />
Rang.<br />
Die Veranstaltung Franziskanische Spiritualität<br />
im Haus Marienthal war aber nicht<br />
nur Informations, sondern auch Diskussionsforum.<br />
In drei Gruppen erarbeiteten<br />
die Haus- und Pfl egedienstleitungen Fragestellungen,<br />
Wünsche und Anregungen,<br />
wie das franziskanische Profi l künftig<br />
geschärft werden könne. Ganz oben auf<br />
der Agenda fanden sich Veranstaltungen<br />
zum Thema auf Mitarbeiterebene. Hieran<br />
werden Orden, Stiftung, Geschäftsführung<br />
und Einrichtungsleitungen künftig<br />
verstärkt arbeiten.<br />
OLPE<br />
„Nicht dass es zu Missverständnissen<br />
kommt“, witzelt Hauptkommissar Matthias<br />
Giese. „Die Mahlzeiten, die wir im Mutterhaus<br />
abholen, sind nicht für uns, sondern<br />
für diejenigen, die wir in Gewahrsam genommen<br />
haben.“ Und so geht das schon gut<br />
40 Jahre. Keiner weiß mehr genau, wann<br />
die erste Anfrage durch die Polizei kam. Ein<br />
nicht mehr zu ermittelnder Olper Polizist<br />
kam 1968 auf die Idee, beim Mutterhaus<br />
nachzufragen, ob die Franziskanerinnen<br />
nicht eine Mahlzeit für die zur Verfügung<br />
stellen könnten, die über Nacht auf der Wache<br />
verbleiben mussten. Schwester Danielis,<br />
ehemalige Leiterin der Küche und heutige<br />
Hausoberin des Mutterhauses erinnert sich:<br />
„Ja, das waren damals nur ein paar Mahlzeiten,<br />
hauptsächlich Frühstücke, die die Polizei<br />
bei uns abgeholt hat. Im Lauf der Jahre<br />
wurden es dann mehr. Dafür haben wir kein<br />
Geld genommen, aber die Polizisten gebeten,<br />
ab und zu Streife am Mutterhaus zu<br />
fahren.“<br />
Im Jahr 2007 waren es bislang 271 Mahlzeiten,<br />
die die Küche des Mutterhauses zubereitet<br />
hat. Besonders beliebt sind die zünftigen<br />
Frühstücke mit zwei Scheiben Wurstbrot.<br />
Dazu gibt es Kaffee oder Tee. „Religiöse Vorgaben<br />
werden natürlich von uns beachtet“,<br />
erklärt Sr. Danielis. „Wenn wir wissen, dass<br />
Muslime inhaftiert sind, gibt es Käsebrote<br />
und kein Schweinefl eisch.“<br />
1985 war es vorbei mit dem kostenlosen Essen<br />
auf Zuruf. Seitdem gibt es ein offi zielles<br />
Anforderungsformular und eine Abrechnung.<br />
Die Kosten treiben aber jedem Gastronom<br />
die Tränen in die Augen. Denn für das<br />
Frühstück erhalten die Olper Schwestern gerade<br />
mal netto 1,55 Euro. Dennoch bereiten<br />
Sr. Regina und Sr. Anntrud gerne die Mahlzeiten<br />
zu, denn sie sind mit Leib und Seele<br />
FRANZISKANISCH<br />
Küchenschwestern.<br />
Im Jahr 2004 zählte die Polizei 231, in 2005<br />
insgesamt 189 Mahlzeiten. Im Jahr 2006 hat<br />
die Küche des Mutterhauses nur 82 Essen<br />
für Inhaftierte zubereitet (47 Frühstücke, 13<br />
Mittag- und 22 Abendessen). In diesem Jahr<br />
nahm die Zahl wieder deutlich zu. Die Polizei<br />
in Olpe inhaftiert vor allem aus Gründen<br />
der Gefahrenabwehr und der Strafverfolgung.<br />
Insbesondere Betrunkene, die eine<br />
Gefahr für sich oder andere darstellen oder<br />
Straftäter, die beispielsweise auf frischer Tat<br />
erwischt werden sind häufi g in den insge-<br />
samt vier Zellen der Olper Hauptwache untergebracht.<br />
„Eine dritte Gruppe Inhaftierter<br />
stellen so genannte Abschiebehäftlinge<br />
dar, die bis zu ihrem Flug zur Ausreise auf<br />
Anordnung der Ausländerbehörde maximal<br />
für eine Nacht bei uns untergebracht werden“,<br />
erläutert Matthias Giese.<br />
Die Inhaftierten dürfen höchstens bis zum<br />
Ablauf des darauf folgenden Tages in den<br />
Zellen der Olper Polizei festgehalten werden.<br />
Betrunkene werden nach ihrer Ausnüchterung<br />
entlassen. Festgenommene<br />
werden entweder nach Abschluss erster<br />
Ermittlungen entlassen oder einem Richter<br />
vorgeführt, der über die Untersuchungshaft<br />
entscheidet.<br />
„Die Küche des Mutterhauses ist schon seit<br />
Jahrzehnten bereit, schnell und unbürokratisch<br />
Essen für unsere Inhaftierten bereitzustellen“,<br />
unterstreicht der Hauptkommissar.<br />
„Die Zusammenarbeit war immer gut. Und<br />
in all den Jahren habe ich noch von keiner<br />
Beschwerde gehört. Im Gegenteil: Die herzhaften<br />
Brotbelege der Franziskanerinnen<br />
sind immer sehr beliebt.“<br />
<strong>Gemeinsam</strong><br />
31
AUGENBLICK<br />
32 <strong>Gemeinsam</strong><br />
Die vollkommene Freude<br />
- im Regen stehen gelassen<br />
Im Winter, in starker Kälte frierend unterwegs<br />
erklärte der heilige Franziskus<br />
einem seiner engsten Begleiter, Bruder<br />
Leo, die vollkommene Freude.<br />
Der Heilige zeigte zuerst in einigen Beispielen<br />
auf, was sie nicht ist:<br />
«Bruder Leo, wenngleich die Minderbrüder<br />
ein schönes Beispiel des guten und heiligen<br />
Lebens geben und viele Menschen erbauen -<br />
dennoch, schreibe es auf und merke es wohl:<br />
darin liegt nicht die vollkommene Freude!»<br />
Als er ein wenig weitergegangen war, rief er<br />
ihn von neuem an und sprach: «Bruder Leo,<br />
und wenn ein Minderbruder Blinden das<br />
Augenlicht wiedergäbe, Krüppeln die freie<br />
Bewegung schenkte, böse Geister austriebe,<br />
Taube hören und Lahme gehen machte und<br />
Stummen die Sprache wiedergäbe, ja wenn<br />
er einen Toten nach vier Tagen zu neuem<br />
Leben erweckte, schreibe: auch darin liegt<br />
nicht die vollkommene Freude!»<br />
Endlich, nach etwa 2 Kilometer Weges ergreift<br />
Bruder Leo,<br />
„der über all das höchlichst verwundert<br />
war, das Wort und sprach: «Vater, ich bitte<br />
dich in Gottes Namen, so sag mir, worin die<br />
vollkommene Freude liegt.»<br />
Der Heilige erwiderte ihm: «Wenn wir,<br />
ganz durchnässt vom Regen und von Kälte<br />
durchschauert, von Straßenkot schmutzig<br />
und von Hunger gepeinigt, nach S. Maria<br />
degli Angeli (= Portiunkula) kommen, und<br />
wenn wir dann an der Pforte läuten und<br />
der Pförtner käme und spräche: , und wenn er auf unser Wort: , uns anführe und, spräche:<br />
- und er würde uns<br />
nicht aufmachen, sondern ließe uns stehen<br />
in Schnee, Wasser, Frost und Hunger bis in<br />
die Nacht hinein - wir aber würden all die<br />
Unbilden und Beleidigungen ruhig und ohne<br />
Murren geduldig tragen [...]: da, Bruder Leo,<br />
schreibe es, liegt die vollkommene Freude!<br />
...“( Fioretti, Kapitel 8)<br />
Diese Deutung des Franziskus ist so gänzlich<br />
anders zu dem, was wir als eine große Freude<br />
oder gelungene Unterhaltung, ein rundum<br />
schönes Erlebnis verstehen.<br />
Wohlfühlen, Spaß, Freude, sorgenfrei,<br />
schmerzfrei, unbeschwert, Harmonie, gelungene<br />
Beziehungen, gute Gespräche sind<br />
die Begriffe, die uns heute eine angemessene<br />
Umschreibung einer vollkommenen Freude<br />
sein könnten.<br />
Wir würden wohl wie Bruder Leo in den ersten<br />
Beispielen das Gelungene sehen:<br />
wenn wir einem Kranken wieder zu<br />
Lebensmut verhelfen,<br />
- Besserung oder Heilung möglich war,<br />
- wenn wir den Schülern im Unterricht<br />
helfen können, dass sie auf ihr<br />
zukünftiges Leben vorbereitet<br />
werden<br />
oder<br />
- die alten Menschen sich in unseren<br />
Häusern geborgenen und wohl fühlen.<br />
Sicher kennen wir aber auch Situationen in<br />
unserem Leben, wo wir uns aufregen, uns<br />
die „Galle hochkommt“, wir mürrisch oder<br />
missmutig sind, aufbrausen und entweder<br />
die Faust in der Tasche machen oder auch<br />
mal etwas eher Unfreundliches erwidern:<br />
- wenn sich jemand an der Kasse im<br />
Supermarkt vordrängelt,<br />
- wenn ein Kollege die allgemein<br />
ungeliebten Arbeiten liegen lässt,<br />
- wenn ich immer die Dumme zu sein<br />
cheine, was die Dienste angeht,<br />
- wenn die anderen ihre Sachen nicht<br />
wegräumen und ich immer aufräume, ...<br />
Es gäbe sicher noch viele weitere Beispiele.<br />
Da hinein sagt uns der Heilige aus Assisi: „[...]<br />
und er würde uns nicht aufmachen, sondern<br />
ließe uns stehen in Schnee, Wasser, Frost<br />
und Hunger bis in die Nacht hinein - wir aber<br />
würden all die Unbilden und Beleidigungen<br />
ruhig und ohne Murren geduldig tragen [...],<br />
darin liegt die vollkommene Freude!“<br />
Wie ist das heute zu verstehen, ohne unter<br />
Verdacht zu geraten, psychisch nicht ganz<br />
gesund, selbst verleugnend oder übertrieben<br />
angepasst zu erscheinen?<br />
Für mich ergeben sich zwei Ansatzpunkte,<br />
diesen Anspruch des hl. Franziskus ins Heute<br />
zu übersetzen.<br />
Kann ich mich zum einen auf die Schule des<br />
Alltags einlassen und in den vielen kleinen<br />
und großen, den positiven und negativen<br />
Begebenheiten meines Tages unterschiedliche<br />
Lernchancen erkennen?<br />
In solcher Wahrnehmung meines Lebens<br />
kann ich mit mir und meinem Alltag gelassener<br />
umgehen und ihn als bereichernd wahrnehmen.<br />
Da bedarf es nicht nur der gelungenen<br />
Situationen, um am Abend den Tag mit<br />
einem guten Gefühl abzuschließen.<br />
Dem Leben in mir und um mich herum so<br />
Raum zu geben ist, zugegebener Maßen,<br />
nicht immer einfach, oftmals anstrengend<br />
und nicht immer in dieser Intensität lebbar.<br />
Zum anderen stellt mich Franziskus vor die<br />
Frage nach meinem Gottesbild und meiner<br />
Gottesbeziehung.<br />
Ob es etwas Größeres in meinem Leben gibt,<br />
von dem ich meine Identität her nehme und<br />
meine innere Ruhe?<br />
Ob Gott in erster Linie der ist, dem ich durch<br />
gute Taten zu entsprechen versuche?<br />
Ob Gott der ist, zu dem Jesus „Abba“, Vater<br />
sagte und sich darin eine vertraute und vertrauende<br />
Beziehung aussagt?<br />
Wie Jesus, wie die Propheten des alten Bundes<br />
und auch die vielen Heiligen bis in unsere<br />
Tage sind wir eingeladen, zu Gott Vater zu<br />
sagen und uns in eine vertrauensvolle Beziehung<br />
zu diesem Gott zu begeben.<br />
Solch eine Grundhaltung lässt dann mit Nikolaus<br />
von Flüe beten:<br />
„Mein Herr und mein Gott, nimm von mir,<br />
was mich hindert zu Dir.<br />
Mein Herr und mein Gott, gib mir, was mich<br />
fördert zu Dir.<br />
Mein Herr und mein Gott, nimm mich mir<br />
und gib mich ganz zu eigen Dir!“<br />
SR. VERONIKA FRICKE OSF
Besuch bei alten Schwestern<br />
WISSEN<br />
Eine durchaus positive Bilanz zogen die<br />
Teilnehmer nach Beendigung des Seminars<br />
für Abteilungsleitungen. Diplom-<br />
Psychologin Margret Hilger führte über<br />
zwei Tage die Veranstaltung, die im Mutterhaus<br />
der GFO, in Olpe stattfand.<br />
Die Grundidee für dieses Seminar war es,<br />
eine Fortbildung für leitende Mitarbeiter im<br />
Verbund aus verschiedenen Einrichtungen<br />
der GFO zu gestalten. So waren die Teilnehmer<br />
aus verschiedenen Häusern nach Olpe<br />
angereist. Das St.-Marien-Hospital in Bonn<br />
wurde durch Arne Weiffenbach, Dagmar<br />
Braner und Stefan Napiletzki vertreten;<br />
vom St. Josef-Hospital in Troisdorf kamen<br />
Anja Hinterkeuser, Gertrud Becker, Helene<br />
Kränzler und Thomas Klemmer. Aus dem St.<br />
Antonius-Krankenhaus in Wissen nahmen<br />
Mike Dörnbach und Stefanie Schmidtgen<br />
teil und mit den Teilnehmern aus dem Krankenhaus<br />
Zur Heiligen Familie in Bornheim-<br />
Merten, Sylvia Knipp und Claudia Troiano,<br />
war das Team komplett.<br />
Schon im Vorfeld erzeugte die Themenauswahl<br />
reges Interesse und wurde eifrig diskutiert.<br />
Insgesamt entschied man sich für vier<br />
Schwerpunktthemen, die es zu erarbeiten<br />
galt.<br />
Nach einem Begrüßungskaffee wurden als<br />
erstes Thema „Aspekte bzw. Facetten der<br />
Führungsrolle“, mit ihren teils widersprüchlich<br />
erscheinenden Anforderungen, besprochen.<br />
Das zweite Thema für den ersten Seminartag<br />
beschäftigte sich mit der „Selbstorganisation“.<br />
Gerade in Zeiten der „Arbeitsverdichtung“<br />
kommt der Selbstorganisation ein besonderer<br />
Stellenwert zu. Hier geht es darum,<br />
was die eigentliche Arbeit für den Einzelnen<br />
ist und wie sie schriftlich ganz oder in Teilen<br />
geplant werden kann. Aber auch das Nein-<br />
Sagen und delegieren ist ein wichtiger Punkt<br />
bei diesem Thema. Hilfreich war auch der<br />
Austausch darüber, wie sich Stress aktiv managen<br />
lässt und die Mitarbeiter gelassener<br />
entscheiden können. Letztlich spielen auch<br />
die positiven Aspekte von „Disziplin“ eine<br />
entscheidende Rolle.<br />
Mit dem Abendessen endete der erste Seminartag<br />
und die Teilnehmer nutzten den<br />
Clubraum zum gemütlichen Beisammensein.<br />
Dabei fand ein reger und informativer Austausch<br />
unter den Abteilungsleitungen auch<br />
außerhalb des Seminars statt.<br />
Den Beginn des zweiten Seminartags gestaltete<br />
Generaloberin Sr. Mediatrix mit dem<br />
„Impuls in den Tag“ noch vor dem Frühstück.<br />
Unmittelbar im Anschluss ging es im dritten<br />
geplanten Thema um „Besprechungen“, die<br />
oft als „Zeitfresser“ empfunden werden. Da<br />
dies zum Teil tatsächlich so ist, wurde erarbeitet,<br />
wie sie effektiver organisiert werden<br />
können. Wie lassen sie sich Besprechungen<br />
vorbereiten und deren Ablauf planen, waren<br />
die Hauptfragen. Wichtig ist es auch,<br />
Protokolle zu erstellen und die Ergebnisse zu<br />
sichern. Ebenso wurde das Leiterverhalten<br />
MENSCHEN<br />
TROISDORF/OBERPLEIS<br />
Anne Herchenbach, Urgestein im St. Josef-<br />
Hospital Troisdorf und langjährig mit den<br />
Olper Franziskanerinnen verbunden, die im<br />
Herbst 2007 das Krankenhaus verließen, besuchte<br />
Sr. Erika und Sr. Edelburg vor kurzem<br />
in neuer Umgebung. Die beiden Ordensfrauen<br />
haben im Seniorenzentrum St. Konstantia<br />
ihr neues Zuhause gefunden.<br />
Anne Herchenbach hatte ein Album mit Zeitungsausschnitten,<br />
Fotos, Ansprachen und<br />
der Geschichte von Sr. Mediatrix zur Konventsaufl<br />
ösung im Gepäck, an dem Sr. Erika<br />
und Sr. Edelburg große Freude hatten.<br />
Seminar für Abteilungsleitungen gut angekommen<br />
der Führungskräfte, auch in kritischen Situationen,<br />
beleuchtet.<br />
Als viertes und damit letztes Thema für den<br />
zweiten Seminartag standen die „Mitarbeitergespräche“<br />
auf dem Plan. Sie stellen als<br />
Führungsinstrument jährliche Beurteilungen,<br />
Zielformulierungen und Gespräche<br />
wie auch alltägliche Rückmeldungen ins<br />
Zentrum dar. Dabei erhalten die Teilnehmer<br />
Anregungen für ihre tägliche (Führungs-)Arbeit<br />
aus unterschiedlichen Blickwinkeln und<br />
es zeigte sich als gute Gelegenheit für den<br />
Erfahrungsaustausch untereinander.<br />
Zum Ende des Seminars besuchten die jeweiligen<br />
Pfl egedirektionen das Mutterhaus<br />
in Olpe. So kamen Frau Tönnemann aus<br />
dem St.-Marien-Hospital, Frau Misz aus dem<br />
St. Josef-Hospital, Herr Pansch aus dem St.<br />
Antonius-Krankenhaus und Herr Richter<br />
aus dem Krankenhaus Zur heiligen Familie<br />
angereist.<br />
<strong>Gemeinsam</strong> fand ein reger Austausch mit<br />
Rückschau und Ausblick statt. Man empfand<br />
das Seminar als durchaus konstruktiv<br />
und befürwortet eine regelmäßige Wiederholung.<br />
Hier kamen auch zahlreiche Anregungen<br />
für weitere Themen.<br />
Insgesamt lobte man die warme, besinnliche<br />
und herzliche Atmosphäre im Mutterhaus<br />
und war sich einig, dass geplante Seminare<br />
auch in Zukunft dort stattfi nden sollen.<br />
Alles Teilnehmer haben sich dort sehr wohl<br />
gefühlt und es konnte die Bindung zum<br />
Mutterhaus gefördert werden, die auch weiterhin<br />
ein wichtiger Bestandteil sein wird.<br />
<strong>Gemeinsam</strong><br />
33
MENSCHEN<br />
OLPE/WICKEDE<br />
Sie war die gute Seele des St.-Franziskus-<br />
Gymnasiums. 57 Jahre arbeitete Schwester<br />
Mansueta Hufnagel in der Schulverwaltung,<br />
kannte jede Schülerin und<br />
jeden Schüler. Am 7. Februar verstarb sie<br />
im Seniorenzentrum St. Josef in Wickede<br />
an der Ruhr im Alter von 91 Jahren. In<br />
den dortigen Schwesternkonvent hatte<br />
sie sich im Alter von 89 Jahren zurückgezogen.<br />
Als Margarete Hufnagel wurde sie am 11. Januar<br />
1917 in Menden geboren. Sie besuchte<br />
die Schule am Ort und später die Handelsschule.<br />
Im Alter von 23 Jahren - am 30. April<br />
1940 - trat sie in die Kongregation der Olper<br />
Franziskanerinnen ein. Am 1. Februar 1941<br />
erhielt sie ihr Ordenskleid. Nach ihrem Noviziat<br />
im Jahr 1943 war sie zunächst in der<br />
Küche des Mutterhauses tätig. Zum Kriegsende<br />
übernahm sie für ein Jahr den Pfortendienst<br />
im St. Martinus Krankenhaus Olpe.<br />
Aufgrund ihrer kaufmännischen Kenntnisse<br />
begann sie im Juni 1946 ihren Dienst im Sekretariat<br />
des Mädchenlyzeums der Franziskanerinnen.<br />
Wer das St. Franziskus-Gymna-<br />
34 <strong>Gemeinsam</strong><br />
Die gute Seele<br />
des Gymnasiums ist tot<br />
Schwester Mansueta verstarb<br />
im Alter von 91 Jahren in Wickede<br />
sium in den nächsten Jahrzehnten besuchte,<br />
kannte die freundliche Ordensfrau, die sich<br />
vor allem um Milch, Kakao und Butterbrote<br />
für die Schülerinnen und Schüler kümmerte.<br />
„Doch sie war auch Ansprechpartner bei<br />
allen Problemen der Kinder, war stets gütig<br />
und verständnisvoll“, berichten ehemalige<br />
Absolventinnen der Schule. „Neben der großen<br />
Menschfreudigkeit hat mich Schwester<br />
Mansueta mit ihrem außergewöhnliches<br />
Namengedächtnis beeindruckt“, erinnert<br />
sich Schulleiterin Dr. Gerlis Görg.<br />
Schwester Mansueta pfl egte neben ihrem<br />
Dienst in der Schule intensive Kontakte zur<br />
Nachbarschaft und besuchte und betreute<br />
dort ältere und kranke Menschen.<br />
Nicht nur in der Schule war Schwester<br />
Mansueta durch ihre Fröhlichkeit und Ausgeglichenheit<br />
der ruhende Pol, sondern<br />
auch im Schwesternkonvent. Liebevoll umsorgte<br />
sie hier besonders auch die älteren<br />
Schwestern.<br />
1983 wurde Sr. Mansueta offi ziell pensioniert,<br />
doch ihre Schule zu verlassen, kam ihr<br />
nicht in den Sinn. Weiterhin hatte sie<br />
Patientenfürsprecherin verabschiedet<br />
WISSEN<br />
Im Rahmen einer kleinen Feierstunde wurde<br />
am 25. Februar im St. Antonius-Krankenhaus<br />
Rita Krämer aus dem Ehrenamt der Patientenfürsprecherin<br />
verabschiedet.<br />
Die Betriebsleitung bedankte sich für die<br />
geleistete Arbeit in den vergangenen 7 Jahren,<br />
welche Rita Krämer mit großem Engagement<br />
ausführte. Unter anderem führte sie<br />
die „rollende Bibliothek“ ein: Mit einem Repertoire<br />
an Büchern, auf einem Wagen sor-<br />
Rita Krämer, langjährige Patientenfürsprecherin,<br />
verabschiedete sich in<br />
den Ruhestand.<br />
ihren festen Platz an der Pforte, direkt links<br />
hinter der Eingangstür des Gymnasiums.<br />
„Jung Leute halten jung“, sagte sie in einem<br />
Interview als sie 2003 die Schule verließ. Den<br />
Dienst endgültig zu quittieren fi el ihr sichtlich<br />
schwer, aber der Gesundheitszustand<br />
von Sr. Mansueta hatte sich mit den Jahren<br />
verschlechtert, ihre Gehbehinderung zugenommen.<br />
Zudem zeichnete sich die Auflösung<br />
des Franziskanerinnenkonvents am<br />
St.-Franziskus-Gymnasium ab, der knapp<br />
drei Jahre später vollzogen wurde.<br />
Die letzten Jahre verbrachte Sr. Mansueta<br />
im Kreis ihrer 10 Mitschwestern, die einen<br />
kleinen Konvent im St. Josef-Haus in Wickede<br />
an der Ruhr haben. Das Seniorenzentrum<br />
St. Josef ist in Trägerschaft der Gemeinnützigen<br />
Gesellschaft der Franziskanerinnen zu<br />
Olpe mbH. Es war ihr eigener Wunsch nach<br />
Wickede zu gehen, denn in der Nähe ihres<br />
Geburtsortes gab es noch familiäre Bande,<br />
die sie bis zum Lebensende pfl egte. Die Beerdigung<br />
fand in Wickede statt, wo Sr. Mansueta<br />
auch ihre letzte Ruhestätte fand.<br />
tiert, besuchte sie regelmäßig die Stationen<br />
und versorgte die Patienten mit Lesestoff<br />
während deren stationären Aufenthalts.<br />
Dankeschön!<br />
Herzlich begrüßt wurde an ihrer Stelle Renate<br />
Weber. Sie tritt die Nachfolge von Rita<br />
Krämer an. Vielen ist Renate Weber bereits<br />
als ehemalige Mitarbeiterin der Station M3<br />
bekannt. Ihre Freude an der Arbeit wird sie<br />
nun wieder mit der Übernahme des Ehrenamtes<br />
als künftige Patientenfürsprecherin<br />
in den Dienst des St. Antonius- Krankenhauses<br />
stellen.
Einladung zum Palliativ-<br />
und Hospizsymposium<br />
LANGENFELD<br />
Am 13. September fi ndet In der Stadthalle<br />
das 1. Palliativ- und Hospizsymposium statt.<br />
Mit dabei ist der renommierte Arzt Dr. Stein<br />
Huseboe aus Norwegen, der am Vormittag<br />
den zentralen Vortrag hält unter dem Titel<br />
„Wenn nicht mehr zu machen ist, ist noch<br />
viel zu tun“. Außerdem wird die Mitinitiatorin<br />
der Langenfelder Hospizbewegung<br />
St. Martin, Schwester Mediatrix Nies, sprechen.<br />
Weitere Beiträge für Mediziner und Nicht-<br />
Mediziner stehen auf dem Programm, dabei<br />
erhalten Aspekte der Schmerzlinderung<br />
wie der Begleitung, ambulant wie stationär<br />
gleichberechtigt Raum. Am Nachmittag<br />
können die Teilnehmer zwischen acht unter<br />
schiedlichen Workshops wählen. Das Symposium<br />
endet mit einer Kabarettvorstellung<br />
am Abend.<br />
Das 1. Palliativ- und Hospizsymposium steht<br />
unter dem Leitthema „<strong>Gemeinsam</strong> dem Leben<br />
begegnen“. Es wird ausgerichtet von<br />
der Hospizbewegung St. Martin e.V., die mit<br />
bis zu 400 Teilnehmern rechnet. Frühzeitige<br />
Anmeldungen sind daher sinnvoll. Weitere<br />
Informationen sowie die Möglichkeit<br />
zur Anmeldung erhalten Sie ab April unter<br />
www.hospizbewegung-langenfeld.de<br />
Service-Pflege feiert Geburtstag<br />
BONN<br />
10 Jahre ist es her, als die häusliche Kranken-<br />
und Kinderkrankenpfl ege das Licht der Welt<br />
erblickte. Geburtshelfer waren das St.-Marien-Hospital<br />
und sein Träger, die Gemeinnützige<br />
Gesellschaft der Franziskanerinnen<br />
zu Olpe mbH (GFO). Zum Tag der offenen<br />
Tür und kleinem Festakt sind am 18. Oktober<br />
alle Interessierten herzlich willkommen.<br />
Gefeiert wird in den Räumen des häuslichen<br />
Pfl egedienstes auf der Kaiserstraße sowie im<br />
Herz-Jesu-Hof auf der Lennéstraße.<br />
Sitz der ambulanten Schwestern war zunächst<br />
das Krankenhaus am Venusberg.<br />
Doch bereits im Februar 1999 konnten die<br />
Räumlichkeiten in der Kaiserstraße bezogen<br />
werden. „Das Konzept der Neugründung<br />
ging auf. Die Versorgung von Früh- und<br />
Neugeborenen, Kindern und Jugendlichen,<br />
bis hin zu jungen Erwachsenen im eigenen<br />
Zuhause wurde von Anfang an gut angenommen“,<br />
erinnert sich Monika Heinermann,<br />
Kinderkrankenschwester der ersten<br />
Stunde. Um das Profi l zu schärfen nennt<br />
sich der Kinder- und Jugendpfl egedienst<br />
seit 2007 FRANZissimo. Auch der Erwachsenenpfl<br />
egedienst baute kontinuierlich seine<br />
Leistungen aus und versorgt Menschen in<br />
Bonn und Umland bis hin nach Bornheim im<br />
Nordwesten und Königswinter im Südosten.<br />
Dabei sind die Kunden überwiegend Bewohner<br />
von Service-Wohneinrichtungen.<br />
Die Besonderheit der Service-Pfl ege ist ihre<br />
Verzahnung. Denn unter dem Dach des<br />
Trägers GFO befi nden sich Krankenhäuser<br />
sowie diverse Senioreneinrichtungen in<br />
der Bonner Region. Auch das Kinderhospiz<br />
Balthasar, das erste Hospiz für Kinder in<br />
Deutschland in Olpe, gehört dazu. „Durch<br />
die Vielfalt der Einrichtungen gab es immer<br />
wieder Kooperationen und Schnittstellen“,<br />
berichtet die Leiterin von ambulanter Kinder-<br />
und Erwachsenenpfl ege, Claudia de<br />
Niet.<br />
Tag der offenen Tür am<br />
18. Oktober<br />
„Die Service-Pfl ege pfl egt nicht nur“, das ist<br />
de Niet wichtig. „Wir beraten - auch präventiv<br />
- und vermitteln Kontakte. Dabei können<br />
wir auf examinierte und erfahrene Fachkräfte<br />
zurückgreifen. Außerdem koordinieren<br />
wir Hilfen für hauswirtschaftliche Tätigkeiten,<br />
Botengänge, Essen auf Rädern usw.“<br />
Im Laufe der 10 Jahre haben sich Service-<br />
Pfl ege Bonn und FRANZissimo einen Namen<br />
gemacht. Sie sind wichtige Anlaufstelle für<br />
Fragen um die häusliche Pfl ege geworden.<br />
Wer das Team kennen lernen möchte, ist<br />
herzlich eingeladen zum Geburtstag und<br />
zum Tag der offenen Tür.<br />
Kontakt & Info<br />
Service-Pfl ege<br />
Erwachsene & Senioren<br />
FRANZissimo<br />
Kinder- u. Jugendpfl egedienst<br />
Kaiserstraße 79-81, 53113 Bonn<br />
Tel. 0228 - 2982810<br />
kontakt@sozialstation-bonn.de<br />
Impressum<br />
Chefredaktion: Christoph Leiden<br />
GFO, Olpe<br />
Layout + Grafik: Kerstin Strohn<br />
GFO, Olpe<br />
MENSCHEN<br />
Mitarbeiter dieser Ausgabe<br />
Heike Bialucha<br />
St. Josef-Hospital, Bonn-Beuel<br />
Sr. Veronika Fricke<br />
OSF, Bonn<br />
Anne Herchenbach<br />
St. Josef-Hospital, Troisdorf<br />
Ulrike Keller<br />
St. Martinus Krankenhaus, Langenfeld<br />
Dietmar Kusch<br />
St. Antonius-Krankenhaus, Wissen<br />
Vera Schweizer<br />
St.-Marien-Hospital, Bonn-Venusberg<br />
Otmar Spengler<br />
Krankenhaus Z. Hl. Familie, Bornheim-Merten<br />
Monika Erwert<br />
Krankenhaus Z. Hl. Familie, Bornheim-Merten<br />
Markus Kögler<br />
Franziskaner-Hof, Attendorn<br />
Kathrin Klang-König<br />
St. Vinzenz-Hospital, Dinslaken<br />
Brigitte Brzeski<br />
St. Vinzenz-Hospital, Dinslaken<br />
Petra Kaes<br />
St. Josef-Hospital, Bonn-Beuel<br />
Manuela Wetzel<br />
Marienhospital, Brühl<br />
Peter Schelwokat<br />
St. Vinzenz-Hospital, Dinslaken<br />
Bärbel Trautwein<br />
St. Josef-Hospital, Troisdorf<br />
Dorothea Adams<br />
Cura - Kath. Einrichtungen im Siebengebirge<br />
Roswitha Oschmann<br />
Cura - Kath. Einrichtungen im Siebengebirge<br />
Dominik Wild<br />
St.-Marien-Hospital, Bonn<br />
Maria Wittke<br />
St. Martinus Krankenhaus, Langenfeld<br />
Foto S. 26: © kallejipp / www.photocase.de<br />
Fotos S. 27: © Tim Friesenhagen, Attendorn<br />
Foto S. 34, Sr. Manusueta: © Westfalenpost<br />
Herausgeber<br />
Gemeinnützige Gesellschaft der<br />
Franziskanerinnen zu Olpe mbH<br />
Druck<br />
inpuncto Druck + Medien, Bonn<br />
Erscheinungsweise<br />
dreimal jährlich<br />
Auflage<br />
4.000<br />
Redaktionsadresse<br />
GFO<br />
Maria-Theresia-Str. 30a, 57462 Olpe<br />
Tel. (0 27 61) 92 65-75, Fax (0 27 61) 92 65-18<br />
kontakt@gfo-online.de<br />
Einsender von Manuskripten erklären sich mit<br />
der redaktionellen Bearbeitung einverstanden.<br />
<strong>Gemeinsam</strong><br />
35
GFO -Sommerfest<br />
21. Juni<br />
2008,<br />
ab 11.00 Uhr<br />
Info:<br />
am St. Johannes Krankenhaus<br />
in Troisdorf Sieglar<br />
Mit Fußballturnier und Staffellauf.<br />
Mit Kinderspielen und geistlichen Impulsen.<br />
Mit Essen & Trinken für alle<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
und deren Familien.<br />
St. Johannes Krankenhaus<br />
Wilhelm-Busch-Str. 9<br />
Troisdorf-Sieglar<br />
Telefon 02241 - 488346<br />
www.johannes-krankenhaus.com<br />
Herzliche<br />
Einladung!