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neue Strukturen - Nordzucker AG

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Akzente<br />

Neues aus der <strong>Nordzucker</strong>-Welt | Ausgabe 3 | November 2009<br />

Rekordernte<br />

in Sicht<br />

Erste Kampagne im<br />

größeren Konzern<br />

In dieser Ausgabe<br />

▼<br />

Neue Größe,<br />

<strong>neue</strong> <strong>Strukturen</strong><br />

▼<br />

Die <strong>neue</strong>n Vorstände<br />

im Interview<br />

▼<br />

Ausstieg beschlossen –<br />

Eurosugar wird<br />

reintegriert<br />

▼<br />

Rübenanbauer<br />

tauschen<br />

Erfahrungen aus


Inhalt<br />

10 16 20<br />

Dr. Harald Isermeyer unterstrich anlässlich der<br />

Hauptversammlung der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> den<br />

inter nationalen Charakter des Unternehmens.<br />

2<br />

▼ ▼<br />

▼<br />

▼<br />

AKTUELL<br />

4 <strong>Nordzucker</strong>: Neue Größe – <strong>neue</strong> Anforderungen<br />

– <strong>neue</strong> <strong>Strukturen</strong><br />

5 <strong>Nordzucker</strong> mit <strong>neue</strong>m Produktions-Vorstand<br />

6 Gemeinsam zum Ziel – Interviews mit den<br />

vier <strong>neue</strong>n Vorständen<br />

8 Kurzinterview Dr. Isermeyer<br />

9 Stabwechsel im „grünen Bereich“ – zum Abschied<br />

von Dr. Henrik Einfeld<br />

9 Halbjahresbericht 2009/10<br />

10 Hauptversammlungen<br />

12 Hildesheimer Dom aus Zucker<br />

13 Neu im Aufsichtsrat: Michael Gerlif<br />

13 Personalien<br />

14 Termine: Winterversammlungen<br />

15 Führungswechsel in Clauen<br />

15 Sven Buhrmann leitet Werk Uelzen<br />

RÜBE<br />

16 Rekordernte in Sicht<br />

20 Erfahrungen austauschen – Serbische<br />

Rübenanbauer besuchten slowakische<br />

Agrargenossenschaften<br />

21 Wierthe: Solarenergie statt Zucker<br />

Rekordernte in Sicht, Bergfest vorbei, Kampagneende<br />

rückt näher.<br />

▼<br />

MARKT UND KUNDE<br />

22 Eurosugar-Ausstieg wird zum Jahresende vollzogen<br />

22 Irland-Aktivitäten gestärkt<br />

23 Markt im Blick<br />

24 Leckere Backideen zu Weihnachten<br />

24 Marzipan-Spekulatius mit Mandelblättchen<br />

25 SweetFamily Teezucker: Zehn Prozent mehr<br />

25 Apimondia 2009: „ambrosia” in ganz Europa<br />

26 Fondant und Glasuren aus Nordstemmen<br />

TREFFPUNKT<br />

Rübenanbauer aus der Slowakei und Serbien<br />

tauschen sich über Anbaufragen aus.<br />

27 Werksführungen: Blick hinter die Kulissen<br />

28 Sigmar Gabriel in Schladen<br />

28 Ministerpräsident Böhmer in Klein Wanzleben<br />

28 Peter Struck, Kirsten Lühmann in Uelzen<br />

29 Hans-Michael Goldmann bei <strong>Nordzucker</strong><br />

29 Bauernhof-Familien-Kochfest in Heiligenfelde<br />

30 Fliegende Gleise, Gleiskutschen und Draisinen<br />

31 Vermischtes<br />

32 Glasierte Caribic Kokosmakronen<br />

Impressum<br />

Herausgeber: <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong>, Küchenstraße 9, 38100 Braunschweig, Telefon +49 531 2411-314, Telefax +49 531 2411-106, akzente@nordzucker.de | Redaktion (red):<br />

Helmut Bleckwenn, Susanne Dismer-Puls (sdp), Rolf Hoffmann, Bernd Lingelbach, Tanja Schneider-Diehl (tsd), Marion Stumpe (ms), Dr. Ulf Wegener | Gestaltung und Satz:<br />

Sieler Kommunikation und Gestaltung GmbH, Frankfurt | Druck: CWN-Druck, Hameln | Bildnachweis: Dr. Franz-Peter Schollen, iStockPhoto, Nordic Sugar, <strong>Nordzucker</strong>


Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,<br />

liebe Leserinnen und Leser,<br />

für <strong>Nordzucker</strong> neigt sich ein über die Maßen ereignisreiches Jahr dem<br />

Ende entgegen. Ohne zu übertreiben, darf man sagen: <strong>Nordzucker</strong> hat<br />

einen beispiellos großen Schritt in das vor uns liegende Jahrzehnt gemacht.<br />

Ein Jahrzehnt, von dem wir schon heute wissen, dass es für unseren Markt<br />

noch mehr Wettbewerb mit sich bringen wird.<br />

Die Großprojekte, die in 2009 bei <strong>Nordzucker</strong> angepackt und größtenteils<br />

auch bereits abgeschlossen wurden, reihen sich wie an der viel<br />

zitierten Perlenschnur auf: Vollzug der Akquisition von Nordic Sugar im<br />

März – umgehender Start der Integration mit ihren zahlreichen Teilprojekten<br />

– Einführung einer <strong>neue</strong>n Konzernorganisation im August –<br />

Beginn der Kampagne Anfang September – und nun, vor wenigen Tagen:<br />

Hans-Gerd Birlenberg<br />

Bekanntgabe, dass wir die bisher bei Eurosugar angesiedelten Vertriebsund<br />

Marketingaktivitäten zum Jahresende in den <strong>Nordzucker</strong> Konzern reintegrieren.<br />

Nur so können wir die Chancen, die sich uns mit Nordic Sugar auch in Marketing und Vertrieb<br />

eröffnen, voll für uns nutzen.<br />

Parallel dazu wurde das Vorstandsteam entsprechend der <strong>neue</strong>n Größe des Konzerns und<br />

der wesentlich gewachsenen Anforderungen an dessen Steuerung um zwei Ressorts erweitert.<br />

Neu im Vorstandsrang sind nunmehr die<br />

Verantwortungsbereiche Finanzen sowie<br />

Marketing und Vertrieb. Anfang November<br />

hat der Aufsichtsrat außerdem mit Axel<br />

Aumüller einen erfahrenen <strong>Nordzucker</strong>-<br />

Manager zum Nachfolger von Dr. Martin<br />

Wienkenhöver als Produktionsvorstand ernannt, der sich einer anderen Aufgabe zuwenden möchte.<br />

Gegenwärtig gilt alle Konzentration nicht zuletzt der Kampagne. Diese verspricht auch nach<br />

<strong>neue</strong>sten Hochrechnungen, uns Rekordergebnisse zu bescheren. Es wird zugleich – dies kann schon<br />

heute gesagt werden – auch die längste in der Geschichte unseres Unternehmens: Wir gehen momen tan<br />

davon aus, dass die letzten Rüben um den 16. Januar 2010 verarbeitet werden.<br />

Außerdem verfolgen wir das Marktumfeld sehr genau. <strong>Nordzucker</strong> befindet sich jetzt mitten in<br />

der Phase der Marktregulierung. Zwar waren Termine und Umfang der schrittweisen Reduzierung<br />

des Referenzpreises auf das nunmehr erreichte, tiefste Niveau allen Marktteilnehmern klar. Wie dieser<br />

Mechanismus sich konkret auf unser Geschäft und dessen Entwicklung auswirkt, wird sich nun aber<br />

erst nach und nach zeigen.<br />

Im Namen des gesamten Vorstands danke ich Ihnen, unseren Aktionärinnen und Aktionären, für<br />

Ihre Treue und Unter stützung, die Sie uns auch in Zeiten großen Wandels ent gegenbringen. Für die vor uns<br />

liegende Feiertagszeit wünsche ich Ihnen und allen Freunden der <strong>Nordzucker</strong> Gesundheit sowie erhol same<br />

Stunden im Familien- und Freundeskreis.<br />

Herzlich, Ihr<br />

Hans-Gerd Birlenberg<br />

» 2009 haben wir viele Großprojekte<br />

angepackt und nahezu abgeschlossen. «<br />

Editorial<br />

Akzente 03/09 3


Aktuell<br />

4<br />

Neue Größe –<br />

<strong>neue</strong> Anforderungen –<br />

<strong>neue</strong> <strong>Strukturen</strong><br />

Klare Entscheidungsstrukturen<br />

geschaffen<br />

Der Erwerb von Nordic Sugar eröffnet der<br />

<strong>Nordzucker</strong> nicht nur ein immenses Potenzial,<br />

noch besser und damit noch erfolgreicher zu<br />

werden. Mit einer Transaktion dieser finanziellen<br />

Größenordnung ist zugleich auch die<br />

Pflicht verbunden, die vielfältigen Chancen<br />

systematisch – und das bedeutet vor allem<br />

zügig – zu heben.<br />

Es war bereits im Vorfeld klar, dass dies mit<br />

den bis dahin geltenden Maßstäben, Regelungen<br />

und <strong>Strukturen</strong> nicht zu schaffen sein<br />

würde. Aus diesem Grund wurde eine <strong>neue</strong><br />

Konzernorganisation erarbeitet und am 1. August<br />

dieses Jahres eingeführt. Klare Entscheidungs<br />

strukturen sind dafür die unverzichtbare<br />

Grundlage. Wesentliche Neuerungen vor<br />

diesem Hintergrund sind: Das operative Geschäft<br />

wurde in drei Konzernregionen struktu-<br />

Gehört zur Konzernregion Zentraleuropa:<br />

das Werk Nordstemmen.<br />

Mit dem Erwerb von Nordic Sugar ist <strong>Nordzucker</strong> nicht nur bilanziell, sondern auch organisatorisch<br />

in eine <strong>neue</strong> Dimension vorgestoßen. Die Anfang August eingeführte <strong>neue</strong><br />

Konzernorganisation bildet die Grundlage, um den signifikant gewachsenen <strong>Nordzucker</strong><br />

Konzern auch in Zeiten dynamischen Wandels und zunehmenden Wettbewerbsdrucks<br />

effektiv und effizient führen zu können.<br />

riert, übergreifend erforderliche Leistungen<br />

werden von zentral angesiedelten Konzernfunktionen<br />

erbracht, und das Vorstandsteam<br />

wurde um zwei Ressorts erweitert.<br />

Drei Konzernregionen:<br />

Verantwortung liegt vor Ort<br />

Die operativen Aktivitäten wurden in drei<br />

Konzernregionen – Nordeuropa, Zentraleuropa<br />

und Osteuropa – strukturiert und


zugleich gebündelt. Entscheidend: Die<br />

volle Verantwortung für das Geschäft<br />

vor Ort liegt in der Hand des jeweiligen<br />

Geschäfts führers der Region. Denn zusammen<br />

mit ihren Teams können sie die vielfach<br />

unterschiedlichen Markt anforde rungen<br />

am genauesten beurteilen sowie<br />

notwendige Entscheidungen schnell vorbe<br />

reiten, treffen und umsetzen lassen.<br />

Die direkte Abstimmung mit dem Vorstand<br />

ist gewährleistet, denn Thomas B. Olsen<br />

(Nord europa), Dr. Michael Gauß (Zentraleuropa)<br />

und Flemming Lyngholm (Osteuropa)<br />

sind Mitglieder des erweiterten<br />

Vorstands. In diesem neu etablierten Gremium<br />

werden die mit den entsprechenden<br />

Vor-Ort-Kenntnissen vorbereiteten Themen<br />

behandelt, der Vorstand kann sich so außerdem<br />

auf kürzestem Weg ein zuverlässiges<br />

Bild machen.<br />

Konzernfunktionen erbringen<br />

übergreifende Aufgaben<br />

Themen, Aufgaben und Prozesse, die im<br />

gesamten <strong>Nordzucker</strong> Konzern einheitlich<br />

behandelt werden müssen, liegen in der<br />

Neu im Amt: Produktionsvorstand<br />

Axel Aumüller.<br />

Der Aufsichtsrat der <strong>Nordzucker</strong> hat den<br />

langjährigen <strong>Nordzucker</strong>-Manager Axel<br />

Aumüller (51) am 9. November 2009 zum<br />

Vorstand Produktion bestellt. Aumüller,<br />

bis her verantwortlich für die Konzernre gion<br />

Zentraleuropa und zugleich Leiter des<br />

Pro duktionsbereichs dieser Region, tritt<br />

damit die Nachfolge von Dr. Martin<br />

Wienkenhöver (53) an, der dem Vorstand<br />

seit April 2008 angehörte. Dr. Wienken-<br />

Zuständigkeit der Konzernfunktionen. Dazu<br />

gehören beispielsweise Vorgaben für den<br />

Einkauf von Waren und Dienstleistungen,<br />

die der Bereich Zentrale Beschaffung festlegt.<br />

Ein weiteres Beispiel ist der Bereich Zentrales<br />

Personal, von dem etwa Richtlinien für das<br />

Einstellen <strong>neue</strong>r Mitarbeiter und die Personalentwicklungsstrategie<br />

definiert werden – beides<br />

bildet so für alle Konzern bereiche einen<br />

verbindlichen Rahmen. Die Konzernfunk tionen<br />

stellen also nicht zuletzt sicher, dass konzernweit<br />

nach den gleichen inhaltlichen Prinzipien<br />

gearbeitet wird.<br />

Vorstand um zwei Ressorts erweitert<br />

Neben der Gesamtorganisation und ihren<br />

<strong>Strukturen</strong> wurde auch der Vorstand den<br />

<strong>neue</strong>n Anforderungen entsprechend zukunftsorientiert<br />

aufgestellt. Ziel war es, die<br />

Kapazität des Gremiums an die Vielzahl<br />

<strong>neue</strong>r beziehungsweise zusätzlicher Themen,<br />

aber auch an die qualitativ steigenden<br />

Erwar tun gen anzupassen. Nur ein personell<br />

breiter aufgestellter Vorstand ist in der Lage,<br />

die Geschicke der größeren <strong>Nordzucker</strong> in<br />

der erforderlichen Qualität und Schnelligkeit<br />

zu lenken.<br />

Mit den beiden <strong>neue</strong>n Ressorts Finanzen<br />

sowie Marketing & Vertrieb, wird dies gewährleistet.<br />

Mitte August hat Dr. Michael<br />

Noth seine Tätigkeit als <strong>neue</strong>r Finanzvorstand<br />

angetreten. Mats Liljestam, viele Jahre in<br />

Managementpositionen bei der damaligen<br />

Danisco Sugar tätig, hat seine <strong>neue</strong> Aufgabe<br />

bereits Mitte Juli begonnen.<br />

Einen altersbedingten Wechsel gab es zum<br />

1. Oktober im etablierten Vorstandsressort<br />

Agrarwirtschaft: Dr. Niels Pörksen hat die<br />

Aufgaben von Dr. Henrik Einfeld übernommen,<br />

der in den altersbedingten Ruhestand<br />

gegangen ist. Nachfolger von Dr. Martin<br />

Wienkenhöver, der das Unternehmen auf<br />

eigenen Wunsch verlässt, ist seit dem<br />

9. November der langjährige <strong>Nordzucker</strong>-<br />

Manager Axel Aumüller.<br />

Auf den Seiten 6 und 7 stellen wir Ihnen die<br />

<strong>neue</strong>n Vorstände in kurzen Interviews vor.<br />

<strong>Nordzucker</strong> mit <strong>neue</strong>m<br />

Produktions-Vorstand<br />

höver beendet seine Tätigkeit auf eigenen<br />

Wunsch, um sich einer <strong>neue</strong>n beruflichen<br />

Aufgabe zuzuwenden. Der Aufsichtsrat der<br />

<strong>Nordzucker</strong> dankte Dr. Wienkenhöver für<br />

seine wertvollen Beiträge zur Weiterentwicklung<br />

des Kon zerns.<br />

Axel Aumüller: Mehr als 25 Jahre<br />

Branchen erfahrung<br />

Als <strong>neue</strong>r COO bringt Axel Aumüller einen<br />

beispielhaften Erfahrungsschatz aus der<br />

europäischen Zuckerindustrie mit. Bereits<br />

während seines Studiums arbeitete der<br />

Diplom-Ingenieur der Lebensmittel technolo<br />

gie in verschiedenen Zucker fabriken in<br />

Deutschland und dem Sene gal, bevor er<br />

seine berufliche Karriere als Manager im<br />

Produktions- und Technik bereich des<br />

Werks Baddeckenstedt startete. In der<br />

Heiner Reiners<br />

Leiter Zentrale<br />

Kommunikation<br />

Aktuell<br />

Folge war Aumüller unter anderem mehrere<br />

Jahre für die Geschicke des größ ten<br />

<strong>Nordzucker</strong>-Produktionsstandorts Uelzen<br />

verantwortlich. Ab dem Jahr 2003 war der<br />

erfahrene Manager Bereichsleiter Produktion,<br />

seit 2005 als Mitglied der Geschäftsleitung.<br />

Im August 2009 war Aumüller im<br />

Zuge der Anpassung der Kon zernstruktur<br />

an die gewachsene Größe der <strong>Nordzucker</strong><br />

bereits zum Mitglied des erweiterten Vorstands<br />

berufen worden.<br />

Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Harald Isermeyer:<br />

„Ich bin sicher, dass Axel Aumüller<br />

einen wesent lichen Beitrag leisten wird,<br />

die Produktion optimal zu organisieren<br />

und weiterzuentwickeln und so auch<br />

den Nord zucker Kon zern insgesamt weiter<br />

voranzubringen.“ tsd<br />

Akzente 03/09 5


Aktuell<br />

6<br />

Gemeinsam zum Ziel<br />

Vier <strong>neue</strong> Vorstände sind an Bord. Axel Aumüller, Mats Liljestam, Dr. Michael Noth und Dr. Niels<br />

Pörksen sind gemeinsam mit dem Vorstandsvorsitzenden Hans-Gerd Birlenberg für den Kurs der<br />

<strong>Nordzucker</strong> verantwortlich. AKZENTE hat die <strong>neue</strong>n Vorstandsmitglieder um einige persönliche<br />

Statements gebeten.<br />

Axel Aumüller (Jg. 1957), Chief Operating Officer (COO)<br />

� Mitglied des Vorstands der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> seit dem 9. November 2009<br />

� Verantwortungsbereich: Produktion Konzern; Energie & Technische<br />

Projekte; Zentrale Beschaffung; Zentrale Innovation & Technologische<br />

und Nachhaltige Entwicklung<br />

� Erfahrungen: 2009 Managing Director Region Zentraleuropa und<br />

Senior Vice President Produktion Zentraleuropa; 2003 – 2008 Bereichsleiter<br />

Produktion, zuletzt: Mitglied der Geschäftsleitung Bereich<br />

Pro duktion/Einkauf und Logistik; 1997 – 2003 Werkleiter Werk Uelzen;<br />

1983 – 97 Technische Führungspositionen in der Zuckerverbund Nord<br />

<strong>AG</strong> (ab 1998 <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong>)<br />

Sie haben dutzende <strong>neue</strong> Aufgaben auf dem Tisch.<br />

Welche davon ist die spannendste?<br />

Mats Liljestam: Ganz klar: Die Reintegration der Eurosugar<br />

zurück in die <strong>Nordzucker</strong>!<br />

Worauf legen Sie in der täglichen Zusammenarbeit<br />

den meisten Wert?<br />

Liljestam: Ich habe die Chance, jeden Tag mit qualifizierten<br />

und sympathischen Menschen zusammenzuarbeiten.<br />

Um diese gut zu führen, ist es notwendig, zuzuhören und<br />

frei für Argu mente zu sein, die auch meiner eigenen Anschauung<br />

entgegenstehen können. Dies erfordert Offenheit<br />

und Vertrauen.<br />

Norddeutsche und Nordische Kultur haben ja viele Gemeinsam<br />

keiten. Was müssen beide dennoch von einander lernen?<br />

Liljestam: Abschließend kann ich das noch nicht sagen. In<br />

jedem Fall aber bevorzuge ich die eher informelle Art zu<br />

kommunizieren, die unsere Kollegen bei Nordic Sugar pflegen.<br />

Zucker ist für mich …<br />

Liljestam: … inzwischen mehr als 16 Jahren lang eine echte<br />

Lebens einstellung.<br />

Sie haben dutzende <strong>neue</strong> Aufgaben auf dem Tisch.<br />

Welche davon ist die spannendste?<br />

Axel Aumüller: Die spannendste Aufgabe besteht darin, in<br />

diesen finanziell eher schwierigen Zeiten zusammen mit den<br />

Kollegen, aber auch allen anderen Mitarbeitern die richtigen<br />

Maßnahmen zu treffen, um <strong>Nordzucker</strong> fit für 2015 zu<br />

machen.<br />

Worauf legen Sie in der täglichen Zusammenarbeit den<br />

meisten Wert?<br />

Aumüller: Ich bin für eine offene, ehrliche und faire<br />

Zusam menarbeit und eine gute Kommunikation. Wichtig<br />

finde ich, dass gern kontrovers, aber letztendlich zielorientiert<br />

diskutiert und zusammen gearbeitet wird und Einzelinteressen<br />

sich dem gemeinsamen Ziel unterordnen.<br />

Seit 25 Jahren Zuckererfahrung „auf dem Buckel“ – gibt es<br />

dennoch Dinge, die Sie überraschen können?<br />

Aumüller: Das ist ja gerade das Schöne an meinem Beruf!<br />

Kein Jahr, keine Kampagne ist gleich, immer gibt es <strong>neue</strong><br />

Herausforderungen zu lösen.<br />

Seit ich bei <strong>Nordzucker</strong> bin, ist Zucker für mich …<br />

Aumüller: … ein hoch spannendes Produkt, dass es immer<br />

wieder gilt, günstiger zu produzieren und für die Kunden<br />

weiterzuentwickeln.<br />

Mats Liljestam (Jg. 1959), Chief Marketing Officer (CMO)<br />

� Mitglied des Vorstands der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> seit dem 23. Juni 2009<br />

� Verantwortungsbereich: Vertrieb Nordeuropa<br />

� Erfahrungen: 1993 – 2009 Unterschiedliche Führungspositionen,<br />

Socker bolaget / Danisco Sugar, zuletzt Executive Vice President<br />

Marketing & Sales; 1988 –1993 Executive Vice President Finance,<br />

SCA Emballage; 1984 –1988 Controller, SCA Packaging


Dr. Michael Noth (Jg. 1962), Chief Financial Officer (CFO)<br />

� Mitglied des Vorstands der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> seit dem 16. August 2009<br />

� Verantwortungsbereich: Zentrale Finanzen, Controlling, Steuern;<br />

Zentrale Finanzierung & Cash Management; Zentrale<br />

Versicherungen, Risiko-, Krisen-Management; Zentrale IT<br />

� Erfahrungen: 2000 – 2009 Unterschiedliche Führungspositionen,<br />

Benteler Gruppe, zuletzt Leiter Finanz- und Rechnungswesen;<br />

1997 – 2000 Leiter Controlling, Geschäftbereich Lichttechnik, Hella<br />

KG; 1995 –1997 Interner Berater/Controller, Varta <strong>AG</strong>; 1990 –1995<br />

Berater, McKinsey & Company<br />

Sie haben dutzende <strong>neue</strong> Aufgaben auf dem Tisch.<br />

Welche davon ist die spannendste?<br />

Dr. Niels Pörksen: Im Moment beschäftigen mich vor<br />

allem die Menschen dieses Unternehmens. Denn Sie haben<br />

das Wissen dieser sehr spezifischen Branche und ich lerne<br />

schnell und viel von ihnen. Auch unsere Partner im Rübenanbau<br />

zähle ich dazu. Zudem ist es ist meine erste Kam pagne.<br />

Vor diesem Hintergrund ist es mir wichtig, die Produktionsstandorte<br />

des Konzerns nach und nach kennen zu lernen.<br />

Worauf legen Sie in der täglichen Zusammenarbeit<br />

den meisten Wert?<br />

Dr. Pörksen: Auf Offenheit, Respekt und konstruktive Kritik<br />

auf allen Seiten. Ich versuche genau zuzuhören, keine unüberlegten<br />

Entscheidungen zu treffen und hoffe, dass es<br />

keine Berührungsängste gibt oder sie sich schnell abbauen.<br />

Wichtig ist außerdem, dass wir Dinge gemeinsam anpacken<br />

und nicht auf die „lange Bank” schieben.<br />

Wie erleben Sie den Jobwechsel von einem Global Player –<br />

BASF – zu einem europäischen Konzern mit norddeutschen<br />

Wurzeln?<br />

Dr. Pörksen: Eine Sache ist ganz offensichtlich: Ich spreche<br />

wieder mehr Deutsch als bisher. Die vielen Herausforderungen,<br />

die sich aus der Vergrößerung unseres Unternehmens<br />

im Osten und Norden ergeben, müssen schnell umgesetzt<br />

werden. Im Prinzip unterscheidet sich diese Arbeit nicht von<br />

meinen vor herigen Projekten. Da <strong>Nordzucker</strong> deutlich kleiner<br />

ist als BASF, können wir Themen sehr viel direkter lösen. Das<br />

ist gut so, denn Geschwindigkeit ist häufig der Erfolgsfaktor.<br />

Seit ich bei <strong>Nordzucker</strong> bin, ist Zucker für mich …<br />

Dr. Pörksen: … noch ein bisschen süßer.<br />

Aktuell<br />

Sie haben dutzende <strong>neue</strong> Aufgaben auf dem Tisch.<br />

Welche davon ist die spannendste?<br />

Dr. Michael Noth: Wichtig ist für mich, unser Geschäft rund<br />

um den Zucker in Deutschland und in den internationalen Be -<br />

teili gungen kennen zu lernen. Dazu gehört es unbedingt, den<br />

Menschen vor Ort zu begegnen und Eindrücke zu sammeln.<br />

Worauf legen Sie in der täglichen Zusammenarbeit<br />

den meisten Wert?<br />

Dr. Noth: Ich lege Wert auf Offenheit, Ehrlichkeit und<br />

Bereit schaft zur Veränderung. Um gemeinsam erfolgreich zu<br />

sein, braucht es zudem Ehrgeiz, sich Ziele zu setzen und diese<br />

zu erreichen.<br />

Von Amts wegen müssen Sie das Geld zusammenhalten. Wie<br />

kommen Sie mit dem Image als sparsamer Finanzminister<br />

zurecht?<br />

Dr. Noth: Als „betriebswirtschaftliches Gewissen” bin ich<br />

auch für das Sparen zuständig. Mit anderen Worten: „Nur das<br />

ist verdient, was man nicht ausgibt”. Ich identifiziere mich mit<br />

dieser Rolle und bin dennoch ein Freund des richtigen Maßes.<br />

Sparen muss einen Zweck haben, zum Beispiel Freiräume<br />

schaffen für wichtige Zukunftsprojekte. Sonst geht es in die<br />

falsche Richtung.<br />

Seit ich bei <strong>Nordzucker</strong> bin, ist Zucker für mich …<br />

Dr. Noth: … ein noch wichtigerer Teil meines Lebens.<br />

Dr. Niels Pörksen (Jg. 1963), Chief Agricultural Officer (CAO)<br />

� Mitglied des Vorstands der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> seit dem 1. Oktober 2009<br />

� Verantwortungsbereich: Rübenbeschaffung Konzern; Zentrale Strategie<br />

Rübenbeschaffung<br />

� Erfahrungen: 1992 – 2009 Unterschiedliche Führungspositionen, BASF,<br />

zuletzt Leitung Global Strategic Marketing – Fungicides; 1989 –1991<br />

Lehrtätigkeit, Berufsfachschule für LTA; 1988 –1992 Wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter, Universität Kiel; Industrieverband Agrar: 2005 – 2007<br />

Präsident, 2003 – 2005 1. Vorstand<br />

Akzente 03/09 7


Aktuell<br />

8<br />

Wandel heißt auch<br />

Bewegung<br />

<strong>Nordzucker</strong> war in den zurückliegenden Monaten in Bewegung<br />

wie selten zuvor – organisatorisch und personell. AKZENTE sprach<br />

mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden der <strong>Nordzucker</strong>, Dr. Harald<br />

Isermeyer, über den weithin sichtbaren Veränderungsprozess.<br />

Ein gutes halbes Jahr ist der Nordic Sugar-<br />

Erwerb unter Dach und Fach. Wo sehen Sie<br />

die <strong>Nordzucker</strong> im Moment?<br />

Dr. Harald Isermeyer: Es ist immens viel<br />

in Bewegung. Das kann man natürlich an<br />

den Themen, die wir im Aufsichtsrat behandeln,<br />

ablesen. Aber man spürt es bereits,<br />

wenn man das Unternehmen betritt, speziell<br />

in der Küchenstraße in Braunschweig.<br />

Es wurde viel umgezogen, ich sehe <strong>neue</strong><br />

Gesichter, immer öfter auch von der<br />

Nordic Sugar. Dieser kontinuierliche persön<br />

liche Austausch, über alle Landes grenzen<br />

im Konzern hinweg, das wird jetzt<br />

Alltag – im allerbesten Sinne des Wortes!<br />

In unserer Branche wird nicht nur der<br />

Wettbewerb immer intensiver, auch die<br />

Internationalität wird zur Selbstverständlich<br />

keit. Mit dem Beginn der Kampagne<br />

wurde nun all das, was zuvor in den Integrationsprojekten<br />

überlegt und geplant<br />

wurde, planmäßig in die täglichen Ab-<br />

Im Sekundentakt vom Band zum<br />

Kunden: Das Ein-Kilogramm-Paket.<br />

läufe überführt und auf eine harte Bewährungs<br />

probe gestellt. Ich sehe dabei<br />

die <strong>Nordzucker</strong> auf einem guten Weg.<br />

Was erwarten Sie sich von der <strong>neue</strong>n<br />

Konzernorganisation?<br />

Dr. Isermeyer: Zwei Dinge halte ich für<br />

eminent wichtig: Zum einen muss sichergestellt<br />

werden, dass die Produktion als<br />

Herz und Motor des Unternehmens auch<br />

im viel größeren, noch komplexeren<br />

Konzern rund läuft. Aus diesem Grund<br />

liegt die operative Verantwortung der<br />

Konzernregionen ja auch bei den jeweiligen<br />

drei Geschäftsführern, also vor Ort,<br />

mitten im Geschehen. Zum anderen wissen<br />

wir, dass wir die Synergien nur heben<br />

können, wenn wir alles effizient zusammenführen,<br />

damit der <strong>Nordzucker</strong>-Konzern als<br />

ganzes erfolgreich bleiben kann. Das Zusammenspiel<br />

zwischen Vorstand, Regionen<br />

und den zentral arbeitenden Konzern-<br />

Dr. Harald Isermeyer,<br />

Aufsichtsratsvorsitzender<br />

<strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong><br />

funktionen ist da für mich das A und O.<br />

Klare <strong>Strukturen</strong> und Verantwortlichkeiten<br />

sind Pflicht.<br />

Das Vorstandsteam ist in den vergangenen<br />

Monaten in verschiedenen Positionen<br />

neu besetzt worden. Was waren die Gründe<br />

für die durchgreifenden Veränderungen<br />

an der Konzernspitze?<br />

Dr. Isermeyer: Es ist richtig, dass es speziell<br />

im Vorstand einiges an Bewegung<br />

gab. Ich sehe das aber nicht automatisch<br />

als kritisch oder gar als schlechtes Zei chen<br />

an – im Gegenteil! Ich halte die vollzogenen<br />

Wechsel grundsätzlich für positiv und<br />

logisch: Ein Konzern unserer heutigen<br />

Grö ße – der in acht Ländern produziert,<br />

in 13 Län dern Zucker verkauft und in<br />

sieben verschiedenen Währungsräumen<br />

wirtschaf tet – braucht für das Thema<br />

Finanzen ein eigenes Vorstandsressorts,<br />

das mit Dr. Michael Noth mit einem erfahrenen<br />

und versierten Mann gut besetzt<br />

ist. Im Hinblick auf die Wieder eingliederung<br />

der Vertriebsaktivitäten aus der Eurosugar,<br />

die geplante Zusammenführung<br />

mit der skandinavischen Vertriebs orga nisation<br />

und mit Blick auf die Herausforderun<br />

gen des Marktes versteht sich die Etablierung<br />

eines Vertriebsvorstands von selbst;<br />

mit Mats Liljestam haben wir einen in der<br />

Branche erfahrenen Vertriebs mann aus der<br />

Nordic Sugar für den gesamten Konzern<br />

gewinnen können. Dr. Einfeld ist planmäßig<br />

in den Ruhestand gegangen. Seine<br />

Position wurde von Dr. Pörksen übernommen,<br />

einem Mann mit landwirtschaftlichem<br />

Hintergrund und umfangreicher industrieller<br />

Erfahrung. Dass Dr. Wienkenhöver sich<br />

einer anderen Aufgabe stellen möchte, ist<br />

zu respektieren. Umso wichtiger ist, dass<br />

wir mit Axel Aumüller einen der erfahrensten<br />

Manager der <strong>Nordzucker</strong> für die Nachfolge<br />

im Produktionsbereich gewinnen<br />

konnten.


Stabwechsel<br />

im „grünen Bereich“<br />

Dr. Henrik Einfeld in den Ruhestand gegangen<br />

Dr. Henrik Einfeld, Vorstand Agrarwirtschaft<br />

der <strong>Nordzucker</strong>, schied am<br />

30. Sep tem ber 2009 altersbedingt aus<br />

dem Führungsgremium aus. Er gehörte<br />

dem Vorstand seit Februar 2007 mit den<br />

Ressortverantwortlich keiten Rohstoffbeschaffung<br />

National und International,<br />

Risikomanagement, Versi che rungen,<br />

Revision sowie M & A in Ost europa an.<br />

Auf Dr. Einfeld folgte am 1. Oktober 2009<br />

als Agrarvorstand Dr. Niels Pörksen.<br />

Insgesamt 17 Jahre lang war Dr. Einfeld<br />

für das Unternehmen in zahlreichen leitenden<br />

Positionen tätig. Zu Beginn seiner<br />

Tätig keit für <strong>Nordzucker</strong> war er sechs Jahre<br />

lang Abteilungsleiter des Rüben managements<br />

und gleichzeitig Leiter des Rübenmanagements<br />

in Klein Wanzleben. 1998<br />

übernahm der studierte Agrar wissen-<br />

Halbjahresbericht 2009/10<br />

schaftler dann das internationale Rübenmanagement<br />

in Osteuropa, das zu der<br />

Zeit in der Aufbauphase steckte. Hier<br />

war er als Mitglied der Geschäftsleitung<br />

zuständig für die Akquisition von sechs<br />

Zuckerfabriken in Polen sowie für den<br />

Zuckervertrieb und das Rübenmanagement<br />

in Polen, der Slowakei und Ungarn.<br />

2003 verließ er das osteuropäische Par kett<br />

und wurde Leiter der Rohstoffbe schaffung<br />

in Deutschland. 2006 übernahm er wiederum<br />

eine <strong>neue</strong> Heraus forderung: Bis zu<br />

seiner Berufung zum Vorstand ebnete<br />

er den Weg für Akquisi tionen von Joint<br />

Ventures in Brasilien.<br />

Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Harald Isermeyer<br />

dankte dem ausscheidenden Vor<br />

stand für die langjährige hervorragende<br />

Arbeit: „Dr. Einfeld gab während seines<br />

Umsatzanstieg durch Einbeziehung von Nordic Sugar –<br />

Operatives Ergebnis von rund 30 Millionen Euro erreicht<br />

Durch die erstmalige Einbeziehung von<br />

Nordic Sugar ist der Umsatz im <strong>Nordzucker</strong><br />

Konzern – verglichen mit dem Vorjahreszeitraum<br />

– deutlich auf 904,2 Millionen Euro<br />

angestiegen. In den ersten sechs Monaten<br />

des vorangegangenen Geschäftsjahrs lag er<br />

noch bei 560,6 Millionen Euro. Der im Abschluss<br />

zum 31. August 2009 einbezogene<br />

Umsatzanteil der Nordic Sugar betrug rund<br />

43 Prozent. Während in Zentraleuropa ein<br />

Umsatz leicht über Vorjahresniveau generiert<br />

werden konnte, waren die Erlöse in Osteuropa<br />

den Erwartungen entsprechend rückläufig.<br />

Hier wirkte sich vor allem die Einstellung<br />

der Zuckerproduktion in Ungarn aus.<br />

Das operative Ergebnis (EBIT) betrug 30,3<br />

Millionen Euro im Vergleich zu 43,5 Millionen<br />

Euro im Vorjahr. Dabei ist zu berücksichtigen,<br />

dass der Vorjahreswert durch<br />

den An spruch auf Umstrukturierungsbei -<br />

hilfe aus dem Fonds der EU positiv beeinflusst<br />

wurde.<br />

Aufgrund der Fremdfinanzierung der<br />

Nordic Sugar-Transaktion sind die Zinsaufwen<br />

dun gen deutlich von 14,7 auf 37,1 Millio<br />

nen Euro angestiegen. Nach Steuern ergab<br />

sich ein Jah res überschuss in Höhe von 4,5<br />

Millio nen Euro nach 20,9 Millionen Euro im<br />

Vor jahr.<br />

Bianca Deppe-Leickel, Manager Investor Relations<br />

Den kompletten Halbjahresbericht finden Sie in unserem Download-Center unter www.nordzucker.de<br />

Verabschiedete sich in den Ruhestand:<br />

Dr. Henrik Einfeld.<br />

Aktuell<br />

Wirkens wesentliche Impulse für die konsequente<br />

Weiterentwicklung der <strong>Nordzucker</strong><br />

und prägte nicht zuletzt das konstruktive<br />

Verhältnis zu den Landwirten als Liefe ranten<br />

des Unternehmens. Er profitierte dabei<br />

insbesondere auch von seinen Erfahrungen,<br />

die er vor seinem Eintritt in die <strong>Nordzucker</strong><br />

als Geschäftsführer eines regionalen<br />

Zuckerrübenanbauerverbands gesammelt<br />

hatte.“ tsd<br />

Zwischenbericht <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong><br />

Geschäftsjahr 2009/10<br />

1. Halbjahr<br />

1. März bis 31. August 2009<br />

Akzente 03/09 9


Aktuell<br />

10<br />

Hauptversammlungen 2009<br />

Anteilseigner unterstützen<br />

<strong>Nordzucker</strong>-Kurs<br />

Die diesjährigen Hauptversammlungen<br />

stan den ganz im Zeichen des langfris tigen<br />

Kurses, den das Unternehmen mit<br />

dem Erwerb von Nordic Sugar eingeschlagen<br />

hat. Vorstandsvorsitzender<br />

Hans-Gerd Birlenberg erläuterte den<br />

anwesenden Aktio nären neben den<br />

Er geb nissen des Berichtsjahrs insbesondere<br />

die seit 1. August 2009 gültige<br />

Konzern organisation, die Integrationsfortschritte<br />

sowie die Ziele und Pla nungen<br />

der kommenden Jahre.<br />

Ergebnisse der Hauptversammlungen 2009<br />

Geschäftsjahr 2008/09 beeinflusst<br />

durch ZMO<br />

„Die Auswirkungen der reformierten<br />

Zuckermarktordnung (ZMO) mit ihren<br />

Mengen- und Preisreduzierungen haben<br />

unser Geschäft im abgelaufenen Ge -<br />

schäfts jahr maßgeblich beeinflusst“,<br />

kommen tierte Vorstandsvorsitzender<br />

Hans-Gerd Birlenberg die Er geb nislage<br />

des Jahres 2008/09. Als starke Num mer<br />

2 im eu ro päischen Zucker markt verfügt<br />

Nord zucker laut Birlenberg jedoch über<br />

Diesmal fanden die Versammlungen<br />

wegen des Umbaus der Stadthalle<br />

im Foyer der Volkswagenhalle statt.<br />

die erforder liche Größe, den Marktheraus<br />

forderungen entschlossen zu<br />

be gegnen. „Wir sind dadurch in der<br />

Lage, Markt stärke sowie größenbedingte<br />

Effi zienz steige run gen und<br />

Synergien im er forder lichen Maß zu<br />

nutzen. All dies ist unab dingbar, denn<br />

Wirtschaft lichkeit – und das heißt<br />

Kostenführer schaft – wird in der europäischen<br />

Zuckerindustrie zum Maß der<br />

Dinge“, hob der Vorstandsvor sitzende<br />

hervor.<br />

In Prozent <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> <strong>Nordzucker</strong> Nordharzer Union-Zucker<br />

Abstimmung über Holding <strong>AG</strong> Zucker <strong>AG</strong> Südhannover GmbH<br />

Gewinnverwendung 99,97 98,38 97,41 100,00<br />

Entlastung Vorstand / Geschäftsführung 99,95 97,15 96,05 100,00<br />

Entlastung Aufsichtsrat 99,97 97,19 92,84<br />

Wahl des Abschlussprüfers 99,97 94,52 95,40 100,00<br />

Wahlen zum Aufsichtsrat / Geschäftsführung 99,98 89,67 – 99,42 94,57 – 96,58 100,00<br />

Beschlussfassung Erwerb eigener Aktien 96,42<br />

Beschlussfassung Änderung der Satzung – – – 100,00<br />

Satzungsanpassungen Umsetzung ARUG 99,98 99,75 99,43<br />

Satzungsanpassung Vergütung des Aufsichtsrats 80,07 90,86<br />

Anwesendes Kapital 95,77 36,05 34,87 62,1<br />

Kein Tagesordnungspunkt auf der Hauptversammlung dieser Gesellschaft.


Anmeldung: Mit der gewohnten Schnellig keit<br />

erhielten die Aktionäre ihre Unterlagen.<br />

<strong>Nordzucker</strong> erreichte im Geschäftsjahr<br />

2008/09 einen Konzernumsatz von 1,2<br />

Milliarden Euro und lag damit unter Vorjahresniveau<br />

(1,3). Der Konzernjahresüberschuss<br />

sank im Rahmen der Erwartungen<br />

auf 43,8 Millionen Euro (80). Vor<br />

allem die Auswirkungen der ZMO-Reform<br />

– insbesondere die um rund 25 Prozent<br />

reduzierte Quotenmenge und die Absenkung<br />

des Referenzpreises von rund 632<br />

auf rund 542 Euro pro Tonne im Zuckerwirtschaftsjahr<br />

2008/09 – waren hierfür<br />

ausschlaggebend. Zudem litt der Markt<br />

teils unter signifikanten Übermengen, die<br />

sich auf der Erlösseite entsprechend negativ<br />

niederschlugen.<br />

„Nichts ist so beständig wie der<br />

Wandel”<br />

Dr. Harald Isermeyer führte als Vorsitzender<br />

des Aufsichtsrats der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong><br />

durch deren Hauptversammlung. Er betonte,<br />

dass sich <strong>Nordzucker</strong> durch den<br />

Erwerb von Nordic Sugar stark verändert.<br />

„Dieser Schritt in Richtung Nordic Sugar<br />

hat nun endgültig den Charakter des<br />

Unternehmens hin zu einem internationalen<br />

europäischen Konzern verändert“, so<br />

Isermeyer weiter. Diese Veränderung sei<br />

aber keinesfalls Selbstzweck, sondern dringend<br />

nötige Anpassung an die enormen<br />

Ver änderungen in der europäischen Zucker<br />

welt in den vergangenen Jahren.<br />

Prüße begrüßt den Erwerb von<br />

Nordic Sugar<br />

„Wir sind überzeugt, dass die Strategie, im<br />

Zuckergeschäft entschlossen zu wachsen,<br />

die richtige ist“, betonte der Vorstandsvorsitzende<br />

der <strong>Nordzucker</strong> Holding <strong>AG</strong>,<br />

Hans-Heinrich Prüße, auf den Hauptversamm<br />

lungen. „<strong>Nordzucker</strong> hat mit dem<br />

Erwerb der Zuckersparte der Danisco A/S<br />

einen wichtigen Schritt in die Zukunft gemacht.<br />

Die <strong>Nordzucker</strong> Holding <strong>AG</strong> be-<br />

Hans-Gerd Birlenberg: „Kostenführerschaft wird<br />

Maß der Dinge.”<br />

grüßt diese Ini tiative ausdrücklich“, so<br />

Prüße weiter. „Die Restrukturierung des<br />

Zuckermarkts, die mit Mengen- und<br />

Preisreduzierungen verbunden war, hat<br />

bei Rübenanbauern und Zuckerindustrie<br />

ihre Spuren hinterlassen. Trotzdem bleibt<br />

der Rübenanbau in Nord deutschland unverändert<br />

rentabel. Hierfür sorgt auch eine<br />

starke <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong>“, betonte der<br />

Vorsitzende. Prüße unterstrich zudem die<br />

Bedeu tung des bereits für 2010 ausgehandelten<br />

Rübenlieferungsvertrags. „Diese<br />

Planungs sicherheit ist im Sinne einer optimalen<br />

Pro duktionsplanung sowohl für die<br />

Landwirte als auch für die <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong><br />

sinnvoll und notwendig.“<br />

Abstimmungsergebnisse<br />

Die Hauptversammlung der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong><br />

stimmte dem Vorschlag zur Ausschüt tung<br />

einer Dividende in Höhe von 0,22 Euro je<br />

Aktie mit großer Mehrheit zu. Eben falls bestätigten<br />

die Aktionäre eindrucksvoll den<br />

Kurs des Unternehmens, indem sie Vorstand<br />

und Aufsichtsrat nahezu einstimmig<br />

die Entlastung aussprachen. Für eine wei-<br />

Axel Aumüller im Gespräch mit Marketing- und<br />

Vertriebsvorstand Mats Liljestam.<br />

Aktuell<br />

Zwei der <strong>neue</strong>n Vorstände: Dr. Michael Noth (links)<br />

und Dr. Niels Pörksen stellten sich den Aktionären vor.<br />

tere Amtsperiode im Aufsichtsrat wurden<br />

gewählt: Dr. Harald Isermeyer, Vor dorf, und<br />

Jochen Johannes Juister, Nord hastedt. Nach<br />

dem Ausscheiden von Albrecht Hertz-<br />

Eichenrode, Hannover, aus dem Gremium<br />

wurde Michael Gerlif, Köln, neu in den<br />

Aufsichtsrat der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> gewählt.<br />

Für eine weitere Periode ihrer Mit gliedschaft<br />

im Aufsichtsrat der <strong>Nordzucker</strong><br />

Hol ding <strong>AG</strong> wurden mit jeweils überzeugenden<br />

Mehrheiten bestätigt: Friedrich-<br />

Karl Bodin, Vinstedt; Gerhard Borchert,<br />

Brome; Dr. Harald Isermeyer, Vordorf;<br />

Jochen Johannes Juister, Nordhastedt;<br />

Burkhard Köhler, Ohlendorf; Gerd Nölcke,<br />

Hohen assel, sowie Arthur Stolte, Hohenhameln.<br />

Ferner wurden durch die Hauptversamm<br />

lung der <strong>Nordzucker</strong> Holding <strong>AG</strong><br />

die Mög lichkeit des Erwerbs eigener Aktien,<br />

eine Satzungsanpassung an das Gesetz zur<br />

Um setzung der Aktionärsrichtlinie sowie<br />

Satzungsan pas sun gen zur Vergütung des<br />

Aufsichtsrats be schlos sen.<br />

Bianca Deppe-Leickel<br />

Sieht <strong>Nordzucker</strong> mitten in einem notwendigen Wandel:<br />

Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Harald Isermeyer.<br />

Akzente 03/09 11


12<br />

Der süße Dom blieb in<br />

Hildesheim. Ein Foto<br />

erinnert die Kanzlerin an<br />

das <strong>Nordzucker</strong>-Geschenk.<br />

Hildesheimer Dom aus Zucker<br />

„…kommen wir zum Geschenk, liebe Frau<br />

Bundeskanzlerin…“, begann der Landesvor<br />

sitzende der CDU Niedersachsen David<br />

McAllister während des CDU-Landesparteitags<br />

am 15. August 2009 vor 2.000 Anwesen<br />

den in der Hildesheimer Sparkassen-<br />

Arena: „Wir haben mit Volkswagen nicht<br />

nur den zweitgrößten Automobilkonzern<br />

der Welt in Niedersachsen, sondern mit<br />

der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> auch den zweitgrößten<br />

Zuckerhersteller Europas“, fuhr McAllister<br />

fort. „Niedersachsen ist Ernäh rungsland<br />

Nummer eins in Deutschland und mit<br />

einer Produktion von rund einer Millionen<br />

Tonnen auch die führende Rübenzucker-Region<br />

in Europa. Wir schenken<br />

Ihnen, liebe Angela Merkel, also etwas<br />

Landes typisches: den Hildesheimer Dom<br />

aus Zucker. Erbaut vom ehemaligen<br />

Welt meister der Konditoren und derzeitigen<br />

Trainer der Pâtissiers in der<br />

Deut schen National mann schaft der<br />

Köche Bernd Siefert mit Unter stützung<br />

der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong>.“<br />

Begleitet von Begeisterung und frenetischem<br />

Applaus präsentierte Bernd Siefert<br />

das etwa acht Kilo schwere Pracht-Objekt<br />

auf der Bühne: Das Weltkulturerbe Hildesheimer<br />

Dom maßstabsgetreu auf einer<br />

Grundfläche von etwa 40 mal 60 Zenti metern,<br />

hergestellt ausschließlich aus Zucker.<br />

Fünf Tage Arbeit waren nötig, um aus einer<br />

Mischung aus Puderzucker, Wasser und<br />

Gelatine zunächst die Bauteile herzustellen<br />

und trocknen zu lassen, dann zusammenzusetzen<br />

und die gebäudetypischen Ver zierungen<br />

anzubringen. Damit auch die<br />

De tails stimmen, waren intensive Recherchen<br />

im Internet sowie beim Dombauamt<br />

des Bistums Hildesheim vom Public Affairs<br />

Bereich und der Kommunikationsabteilung<br />

der <strong>Nordzucker</strong> erforderlich.<br />

Die Bundeskanzlerin zeigte sich äußerst<br />

erfreut über das Geschenk. Sie entschloss<br />

sich spontan, das Werk dem Hildesheimer<br />

Dombauverein zu stiften. Dieser wird es<br />

nach dem Umbau des Doms in geeigneter<br />

Weise platzieren. Frau Merkel bat um „ein<br />

Bild, damit ich mir wenigstens an sehen<br />

kann, auf welchen süßen Genuss ich hier<br />

verzichtet habe“. Das Bild vom süßen<br />

Dom, das wir auch den Akzente-Lesern<br />

nicht vorenthalten wollen, ist zwischenzeitlich<br />

im Berliner Kanzleramt angekommen.<br />

Christian Kionka


Neu im Aufsichtsrat:<br />

Michael Gerlif<br />

Michael Gerlif wurde von der Hauptversammlung am 3. Septem ber 2009<br />

neu in den Aufsichtsrat der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> gewählt. Der 59-jährige<br />

gebürtige Däne lebt in Köln und ist Finanzvorstand der Lekker land <strong>AG</strong><br />

& Co. KG mit Sitz in Frechen. Er löste Albrecht Hertz-Eichen rode (65)<br />

ab, der als Vorstands vorsitzender der Han nover Finanz GmbH dem<br />

21-köpfigen Aufsichtsgremium seit 2005 angehört hatte.<br />

Herr Gerlif, Sie<br />

gehören seit<br />

September dem<br />

Aufsichtsrat der<br />

<strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong><br />

an. Welche<br />

Kernmotive<br />

haben Sie dazu<br />

bewegt, dieses<br />

Mandat anzunehmen?<br />

Michael Gerlif: Neben einer generellen<br />

Neugier auf die Aufgabe als Aufsichtsrat<br />

steht die <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> nach der Übernahme<br />

der Nordic Sugar vor einem Integrationsprozess,<br />

in den ich sowohl persönliche<br />

als auch fachliche Erfahrung einbringen<br />

kann: zum einen als gebürtiger Däne<br />

und zum anderen als Vorstand der Lekkerland<br />

Gruppe, die selbst 2004 durch den<br />

Kauf von internationalen Beteiligungen<br />

viele Unternehmen unter einem Dach zusammen<br />

führen musste.<br />

Mit Ihnen als Finanzvorstand der<br />

Lekkerland <strong>AG</strong> & Co. KG zieht ein Vertreter<br />

eines bedeutenden europäischen Großhandels<br />

unternehmens für Süßwaren – und damit<br />

auch ein <strong>Nordzucker</strong>-Kunde neu in das<br />

Aufsichtsgremium. Mit welchen wesentlichen<br />

Impulsen werden Sie die Arbeit des<br />

Aufsichtsrats bereichern?<br />

Gerlif: Zunächst einmal ist es bei einer<br />

<strong>neue</strong>n Aufgabe elementar, zuzuhören und<br />

Lekkerland beliefert in elf europäischen Ländern zirka 134.000<br />

Tankstellenshops, Kioske, Con venience-Stores, Fast-Food-Ketten,<br />

Tabak waren fachgeschäfte, Getränke-Fachmärkte, Kaufhäuser,<br />

Lebensmittel märkte, Bäckereien und Kantinen mit einem Vollsortiment<br />

aus Süßwaren, Getränken, Snacks, Convenience-<br />

Sortimenten, Eis, Tief kühl kost, Frische-Pro duk ten, Tabakwaren,<br />

Prepaid-Gut haben für Handys und Internet sowie Non-Food. Das<br />

Unter nehmen erzielte in 2008 einen Umsatz von 11,6 Mil li arden<br />

Euro. red.<br />

zu begreifen. Als externes Mitglied des<br />

Auf sichtsrats sehe ich meine Rolle dann<br />

darin, auf Basis meiner Marktkenntnis und<br />

meiner beruflichen Erfahrung, den anderen<br />

Mitgliedern des Aufsichtsrats und dem<br />

Vorstand als Sparrings part ner in der konstruktiven<br />

Auseinander setzung zu dienen.<br />

Herr Gerlif, als Full-Service-Partner für alle<br />

Absatzkanäle im Convenience-Bereich erzielte<br />

Lekkerland 2008 in elf Ländern Europas<br />

einen Umsatz von 11,6 Milliarden<br />

Euro. Welche Bedeutung hat diese Sparte<br />

für Lekkerland?<br />

Gerlif: Lekkerland ist ursprünglich aus<br />

dem Zusammenschluss elf regionaler<br />

Süß warengroßhändler entstanden. Süßwaren<br />

spielten also schon immer eine<br />

wesentliche Rolle in unseren Sortimenten.<br />

In den letzten Jahren haben sich die Wünsche<br />

der Verbraucher an das Pro duktangebot<br />

im Convenience Shop deutlich<br />

verändert. Sie sind ernährungsbewusster<br />

und verlangen zunehmend nach Backwaren-Snacks.<br />

In Deutschland liefern wir<br />

so beispielsweise über 150 Millionen<br />

Brötchen im Jahr aus, in den Niederlanden<br />

mehr als 55.000 Sandwiches täglich.<br />

Zudem beliefern wir beispielsweise<br />

in Spanien auch große Fast Food-Ketten,<br />

in deren Produktangebot erst das Brötchen<br />

den Burger komplett macht. Im<br />

nächsten Jahr feiern wir übrigens unser<br />

50-jähriges Firmenjubiläum.<br />

Personalien<br />

Aktuell<br />

Dr. Michael Gauß (56),<br />

bisher Geschäftsführer der<br />

fuel 21, hat die Verantwortung<br />

für Zentraleuropa sowie<br />

für den Produktionsbereich<br />

der Konzernregion<br />

übernommen. Damit tritt<br />

er als Managing Director<br />

Cen tral Europe und Senior<br />

Vice President Produc tion Central Europe die<br />

Nachfolge von Axel Aumüller an, der zum<br />

Produktionsvorstand berufen wurde. Er wird<br />

auch weiterhin als Geschäftsführer für die fuel<br />

21 GmbH & Co. KG verantwortlich sein. Der<br />

promovierte Chemieingenieur bekleidete zuvor<br />

Führungs positionen bei namhaften internationalen<br />

Unternehmen der Chemieindustrie.<br />

Michael Gerloff (39)<br />

hat am 1. Juli 2009 als<br />

Mit glied der Geschäfts -<br />

leitung die konzernweite<br />

Verant wortung für den<br />

Bereich Corporate Business<br />

Develop ment übernommen.<br />

Damit werden in<br />

diesem neu geschaffenen<br />

Bereich alle Aktivitäten der strategischen<br />

Unternehmens- und Ge schäfts entwicklung<br />

sowie Akquisitionsthemen gebündelt. Michael<br />

Gerloff war zuvor langjährig als Managing<br />

Director sowie als kaufmännischer Geschäftsführer/CFO<br />

in großen Unter nehmen international<br />

verantwortlich tätig.<br />

Anna Marijke<br />

Goedeke-Huitema<br />

leitet seit dem 1. Septem ber<br />

2009 die interne Kon zernrevision<br />

der Nord zucker. Vor<br />

ihrem Wechsel war sie insgesamt<br />

13 Jahre bei der<br />

Solvay Gruppe tätig, zuletzt<br />

als Leiterin der Internen Revision<br />

der Solvay GmbH. Davor war sie Controllerin<br />

der weltweiten Forschung & Entwicklung<br />

der Solvay Pharmaceuticals GmbH.<br />

Claus Pommerehne (40)<br />

ist seit dem 1. August 2009<br />

für den Bereich Strategie<br />

Rübenbeschaffung verantwortlich.<br />

Pommerehne ist<br />

seit 1994 im Un tern eh men<br />

und war in mehreren Werken<br />

für das Rüben management<br />

zuständig. In den letzten<br />

fünf Jahren war er als Manager für Rübenabrech<br />

nung und -disposition für Deutschland<br />

in der Unterneh mens zentrale tätig.<br />

Akzente 03/09 13


TERMINKALENDER<br />

14<br />

Aktuelles – Winterversammlungen 2010*<br />

Zu den Wintersammlungen 2010 laden <strong>Nordzucker</strong> und der Dachverband Norddeutscher Zucker rüben anbauer e.V. (DNZ) gemeinsam mit<br />

den regionalen Zuckerrübenanbauerverbänden ein. Anfang Februar haben alle norddeutschen Rübenanbauer der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> Gelegenheit,<br />

sich in ihrer Anbauregion über Ernte- und Kampagneergebnisse sowie aktuelle Fragen zum Rübenanbau 2010 zu informieren. Bitte merken Sie<br />

sich Ihren Termin vor, und nutzen Sie eins der insgesamt 33 Treffen in vier Bundesländern für Information und Austausch aus erster Hand.<br />

Wochentag Datum Zeit Veranstaltungsort / Adresse Verband<br />

Mittwoch 03.02.2010 9 : 00 Schladen, Zuckerfabrik ZAV Niedersachsen-Mitte<br />

9 : 00 Halberstadt, Bildungs- und Gesundheitszentrum ZAV Magdeburg<br />

14 : 00 Lengede, Landhaus Staats ZAV Niedersachsen-Mitte<br />

9 : 00 Satrup, Angelner Hof, Flensburger Str. 26 ZAV Schleswig Holstein<br />

14 : 00 Wasbek, Kühls Gasthof, Hauptstraße 41 ZAV Schleswig Holstein<br />

19 : 00 Meldorf, Zur Erheiterung, Rosenstraße 6 ZAV Schleswig Holstein<br />

Donnerstag 04.02.2010 9 : 00 Peine, Schützenhaus ZAV Niedersachsen-Mitte<br />

9 : 00 Stendal, Rathaus ZAV Magdeburg<br />

14 : 00 Wunstorf, Hotel Wehrmann ZAV Niedersachsen-Mitte<br />

9 : 00 Güstrow, Viehhalle, Speicherstraße 11 ZAV Güstrow<br />

14 : 00 Upahl, Dubbe´s Gasthof, Hauptstraße 33 ZAV Güstrow<br />

Freitag 05.02.2010 9 : 00 Clauen-Nord, Zuckerfabrik ZAV Niedersachsen-Mitte<br />

9 : 00 Hundisburg, Landesforstbetrieb „Wald des Hauses”, Schloss ZAV Magdeburg<br />

14 : 00 Clauen-Süd, Zuckerfabrik ZAV Niedersachsen-Mitte<br />

9 : 00 Breitenfelde, Siemers Gasthof, Dorfstraße 21 ZAV Schleswig-Holstein / RAN Uelzen<br />

Montag 08.02.2010 9 : 00 Groß Elbe, Bürgerschänke ZAV Niedersachsen-Mitte<br />

14 : 00 Altgandersheim, Köhlers Landgasthaus ZAV Niedersachsen-Mitte/Südniedersachsen<br />

9 : 00 Ahlerstedt, Schützenhof Bockelmann, Stader Straße 2 RAN Uelzen<br />

Dienstag 09.02.2010 9 : 00 Lehrte, Tenniscenter ZAV Niedersachsen-Mitte<br />

14 : 00 Nordstemmen-Nord, Zuckerfabrik ZAV Niedersachsen-Mitte<br />

9 : 00 Emmen, Gasthaus Pasemann, Emmer Dorfstraße 35 RAN Uelzen<br />

14 : 00 Winterfeld, Rasthaus Wieseneck, Dorfstraße 7 RAN Uelzen<br />

Mittwoch 10.02.2010 9 : 00 Nienburg-Holtorf, Krügerhof ZAV Niedersachsen-Mitte<br />

9 : 00 Meine, Gemeindezentrum ZAV Niedersachsen-Ost<br />

14 : 00 Walsrode-Hünzingen, Forellenhof ZAV Niedersachsen-Mitte<br />

9 : 00 Bergen, Stadthaus, Lange Straße 1 RAN Uelzen<br />

14 : 00 Hünzingen/Walsrode, Forellenhof, OT Walsrode-Hünzingen RAN Uelzen / ZAV Niedersachsen-Mitte<br />

Donnerstag 11.02.2010 9 : 00 Bönnien, Gasthaus Maas ZAV Niedersachsen-Mitte<br />

14 : 00 Schöppenstedt, Gasthaus Zum Zoll ZAV Niedersachsen-Ost<br />

9 : 00 Lüchow, Ratskeller, Lange Straße 56 RAN Uelzen<br />

14 : 00 Amelinghausen, Gasthaus Schenk, Lüneburger Straße 48 RAN Uelzen<br />

Freitag 12.02.2010 9 : 00 Bornum, Lindenhof ZAV Niedersachsen-Ost<br />

9 : 00 Lenglern, Landgasthaus Fricke ZAV Niedersachsen-Mitte/Südniedersachsen<br />

14 : 00 Einbeck-Edemissen, Gasthaus Glatzel ZAV Niedersachsen-Mitte/Südniedersachsen<br />

Dienstag 16.02.2010 9 : 00 Uelzen, Stadthalle, An der Zuckerfabrik 1 RAN Uelzen<br />

9 : 00 Esbeck, Gasthaus Hennies ZAV Niedersachsen-Mitte/Südniedersachsen<br />

14 : 00 Nordstemmen, Zuckerfabrik ZAV Niedersachsen-Mitte/Südniedersachsen<br />

Donnerstag 18.02.2010 14 : 00 Gieboldehausen, Niedersachsenhof ZAV Niedersachsen-Mitte/Südniedersachsen<br />

ZAV = Zuckerrübenanbauerverband;<br />

RAN = Rübenanbauer- und Aktionärsverband Nord e.V.;<br />

* Stand 17.11.2009. Aktualisierungen unter www.nordzucker.de<br />

Pflanzenbau und Betriebswirtschaft im Fokus<br />

In vier Fachversammlungen „Zuckerrübe 2010” stellen Beratungsringe, Landwirtschaftskammer,<br />

Zuckerrübenanbauer ver bände und <strong>Nordzucker</strong> pflanzenbauliche und betriebswirtschaftliche<br />

Fragen rund um die Zuckerrübe in den Fokus.<br />

Wochentag Datum Zeit Veranstaltungsort<br />

Montag 22.02.2010 9 : 00 Peine, Schützenhaus, kleiner Saal<br />

Dienstag 23.02.2010 9 : 00 Nordgoltern, Landhaus Nordgoltern<br />

Mittwoch 24.02.2010 9 : 00 Northeim, Stadthalle<br />

Donnerstag 25.02.2010 9 : 00 Schladen, Zuckerfabrik


Führungswechsel<br />

im Werk Clauen<br />

Hans-Joachim Dell geht in<br />

den Ruhestand. Zoltan Toth<br />

wird <strong>neue</strong>r Direktor.<br />

In Clauen übernimmt der langjährige<br />

Nord zucker-Manager Zoltan Toth (41)<br />

am 1. Dezember 2009 die Leitung der<br />

Fabrik. Nach rund zehn Jahren an der<br />

Füh rungs spitze geht Hans-Joachim Dell<br />

(63) in den Ruhestand.<br />

Zoltan Toth arbeitet seit 2003 für den<br />

<strong>Nordzucker</strong>-Konzern. Zuletzt leitete er als<br />

Generaldirektor die Geschicke der ungarischen<br />

<strong>Nordzucker</strong>-Tochter Matra Cukor.<br />

Dort hat er maßgebliche Weichen für die<br />

Entwicklung hin zur Vertriebsgesellschaft<br />

gestellt und sich bis zuletzt um den Rückbau<br />

der Werke gemäß den Auflagen der<br />

EU gekümmert. „Ich freue mich auf meine<br />

<strong>neue</strong>n Aufga ben in Clauen. Die Rüben<br />

wachsen hier auf hervorragenden Böden<br />

Wechsel an der Führungsspitze<br />

im direkten Umfeld der Fabrik, das Team<br />

ist motiviert, die Produktpalette auf<br />

Industriekunden aus gelegt. Ich möchte<br />

dazu beitragen, Team, Werk und<br />

Kundenorientierung weiterzuentwickeln<br />

und danke meinem Vor gänger Hans-<br />

Joachim Dell ausdrücklich für die intensive<br />

Einarbeitung.“<br />

Axel Aumüller, mittlerweile Vorstand Produktion,<br />

unterstrich die Bedeu tung des<br />

Werkleiters vor Ort: „Jeder Werk leiter hat<br />

zuerst das Werk, seine Weiterent wicklung,<br />

die Mitarbeiter vor Ort und die Kunden im<br />

Blick. Doch ebenso bedeutend ist der gute<br />

Draht zur Bevölkerung und zur Gemeinde.<br />

Hans-Joachim Dell zog ein positives Resümee<br />

seiner Zeit in Clauen: „Seit 1995<br />

habe ich mit meinem Team ins gesamt 15<br />

Kampagnen erlebt, zunächst als Betriebsingenieur,<br />

seit 1999 als Werkleiter. Jede<br />

Kampagne hält Jahr für Jahr <strong>neue</strong><br />

Herausforderungen bereit. Es ist uns immer<br />

wieder sehr gut gelungen, sie anzunehmen<br />

und erfolgreich zu arbeiten.<br />

Zoltan Toth wird diese Arbeit fortführen,<br />

da bin ich mir sicher.“ Das ausgezeichnete<br />

Verhältnis zu Anwohnern, Genehmigungsbehörden<br />

und zu den Rübenanbauern der<br />

Umgebung habe dazu beigetragen, die<br />

Ak zeptanz des Werks in der Region zu<br />

stärken. tsd<br />

Sven Buhrmann leitet jetzt das Werk Uelzen<br />

Seit dem 1. August 2009 ist Sven Buhrmann<br />

<strong>neue</strong>r Leiter im Werk Uelzen. Sein<br />

Vorgänger Joachim Rüger hat als verantwortlicher<br />

Manager den Bereich Produktion<br />

der Region Osteuropa in Wien übernommen.<br />

Axel Aumüller wünschte Sven<br />

Buhrmann eine glückliche Hand für die<br />

Führung des Teams. Bei Joachim Rüger<br />

bedankte er sich für die produktiven Jahre<br />

im Werk, in denen zahlreiche Effizienz<br />

verbessernde Projekte erfolgreich umgesetzt<br />

wurden.<br />

Sven Buhrmann ist bereits seit 1995 für<br />

<strong>Nordzucker</strong> in unterschiedlichen Schlüs selpositionen<br />

tätig. Zuletzt war er ver antwortlich<br />

für strategische Projekte und innovative<br />

Investitionen. „Ich freue mich auf meine<br />

<strong>neue</strong>n Aufgaben in Uelzen. Ich möchte das<br />

Werk in seiner Bedeutung für Markt und<br />

Kunden erfolgreich weiter entwickeln.“<br />

Axel Aumüller (links) dankte Joachim Rüger<br />

für die erfolgreiche Zeit in Uelzen.<br />

Joachim Rüger zog ein positives Resümee<br />

seiner Zeit in Uelzen: „Wir haben gemeinsam<br />

in sechs Kampagnen enorm viel erreicht:<br />

Neben Optimierungen bei Energieeinsparung<br />

und Abwasserreinigung haben<br />

wir in zwei großen Bauabschnitten<br />

das Service Center substantiell erweitert<br />

und auf die Bedürfnisse unserer Kunden<br />

Hans-Joachim Dell geht in den Ruhestand …<br />

… Zoltan Toth übernimmt die Werkleitung<br />

in Clauen.<br />

Hält jetzt den Schlüssel in der Hand –<br />

Sven Buhrmann (rechts).<br />

zugeschnitten. Darauf und auf die zupackende<br />

Leistung der Mitarbeiter im<br />

Werk Uelzen für das Unternehmen bin<br />

ich sehr stolz.“ Und weiter: „Ich nehme<br />

viele gute Erfah rungen mit in meine <strong>neue</strong><br />

Position und wünsche Sven Buhrmann<br />

viel Freude und Erfolg als Werkleiter.“<br />

tsd<br />

Akzente 03/09 15


TITEL: Kampagne 2009<br />

16<br />

Rekordernte in Sicht<br />

Früher Kampagnestart, süße Rüben, hohe Zuwächse – in den meisten Regionen des <strong>Nordzucker</strong><br />

Konzerns läuft die Zuckerrüben kampagne 2009 stabil. Überwiegend gute Vegetationsbedingun gen<br />

haben dafür gesorgt, dass die Rüben sich prächtig entwickelt und viel Zucker gebildet haben. Die<br />

erste Kampagne im größeren Konzern lässt somit sehr gute Erträge erwarten.<br />

Deutschland<br />

Erträge stärken die hohe Wettbewerbskraft der Zuckerrübe<br />

Die Zuckerrübe hat einen hervorragenden<br />

Start in die Vegetation vollzogen. Die<br />

Aus saat war zeitig auf bestens vorbereiteten<br />

Böden möglich, so dass eine schnelle<br />

Ju gendentwicklung mit einem Reihenschluss<br />

bereits Ende Mai/Anfang Juni erfolgte.<br />

Der Grundstein für gute Erträge<br />

– selbst bei nur geringem Wasservorrat in<br />

den Böden – war gelegt.<br />

Sowohl die Witterung im Frühjahr als auch<br />

Sommer haben den Rübenbe stän den<br />

dann weiterhin mit geholfen, mit etwas<br />

Nieder schlagsmenge und vor allem viel<br />

Wärme und Sonne Ertrag und Zucker zu<br />

bilden. Erst Ende Juli/Anfang August wurde<br />

die Niederschlagsbilanz kritisch und<br />

mancher Skeptiker blickte sorgenvoll auf<br />

die Planun gen mit über 63 Tonnen pro<br />

Hektar Rübenertrag für die Nord zucker.<br />

Die von Jahr zu Jahr optimierten Schlagauswertungen<br />

bestätigten jedoch bereits<br />

nach zwei Wochen Kampagne, dass sich<br />

tatsächlich ein <strong>neue</strong>r Rekord ertrag ankündigt.<br />

Die gewachsenen Zu ckererträge<br />

waren schon in den ersten Tagen auf<br />

einem bis dahin nicht gekannten Niveau<br />

von 10,6 bis elf Tonnen pro Hektar. Der<br />

mehr jährige Zuckerertrag beträgt für das<br />

Ein zugs gebiet der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> 10,8<br />

Ton nen pro Hektar. Dieser Ertrag wurde<br />

im Mittel bereits im September 2009<br />

übertroffen. Besonders hervorzuheben<br />

sind die Erträge in den zu den Werken<br />

Clauen und Nord stemmen gehörenden<br />

Natur räumen. Eben so wie in Schleswig-<br />

Hol stein liegen die durchschnittlichen<br />

Ertragser war tungen in diesen Regionen<br />

bei über 13,0 Tonnen pro Hektar.<br />

Eine Reihe technischer Störungen im ersten<br />

Kampagneviertel hatten erheblichen<br />

Einfluss auf die Verarbeitungsleistung der<br />

Werke. Es galt, die hohen Zuckergehalte<br />

der Rübe mit guter Aus beute zu gewin-<br />

nen. So wurden die An bauer, Transport-<br />

und Rodeorganisa tio nen immer sehr<br />

schnell und umfassend informiert, wenn<br />

es zu Behinderungen gekommen ist. Die<br />

Nutzung von SMS und FAX-Versand<br />

schafft umfassend und effizient Klarheit.<br />

Die Kampagne wird nach jetzigem Stand<br />

bis knapp zur Mo natsmitte Januar 2010<br />

andauern. Damit liegt wiederum ein besonderes<br />

Augen merk auf einer guten<br />

Mietenpflege, so dass der Rohstoff Rübe<br />

und die Verarbeit barkeit bis zum<br />

Kampagneende erhalten bleiben.<br />

Volker Bückmann<br />

Leiter Rübenbeschaffung<br />

Zentraleuropa


Osteuropa<br />

Erfreuliche Zwischenergebnisse in Polen<br />

und der Slowakei<br />

Die Kampagne in Osteuropa begann sehr<br />

früh. Das serbische Werk Kovač ica startete<br />

bereits am 1. September, Vrbas folgte<br />

zwei Tage später und Pećinci nahm die<br />

Verarbeitung am 5. September auf. Der<br />

Grund für den zeitigen Beginn war eine<br />

lang anhaltende Sommertrockenheit, die<br />

die Rüben sehr stark gestresst hatte. Demzufolge<br />

war kein weiterer Zuwachs zu erwarten.<br />

Die Entscheidung hat sich als richtig<br />

erwiesen, denn bis Mitte Oktober blieb<br />

die Region gänzlich ohne Nieder schlag.<br />

Entsprechend musste die zunächst optimistisch<br />

eingeschätzte Ertragssituation erheblich<br />

revidiert werden. Im Durch schnitt<br />

aller Werke gehen die Verantwortlichen<br />

derzeit von rund 46 Tonnen pro Hektar<br />

bei einem Zuckergehalt von 16,8 Prozent<br />

aus. Eine Folge der Trockenheit ist ein vergleichsweise<br />

hoher Anteil an abgestorbenen<br />

Rüben, die vor der Ernte von Hand<br />

herausselektiert werden mussten, um den<br />

Verar bei tungs prozess nicht zu stören.<br />

Nordeuropa<br />

Nordic Sugar: Rübenernte erfüllt Erwartungen<br />

Die Wachstumsbedingungen in diesem Jahr<br />

waren so weit zufrieden stellend, allerdings<br />

hat Trockenheit das Wachstum in einigen<br />

Bereichen Dänemarks und Schwe dens beeinträchtigt.<br />

Das trockene Wetter brachte<br />

aber saubere Rüben, hohe Zuckergehalte<br />

und eine gute Rüben quali tät mit sich.<br />

Nach einem warmen Sep tem ber war der<br />

Oktober etwas kälter als normal, allerdings<br />

gab es ausreichend Niederschlag in allen<br />

Nordic Sugar Ländern.<br />

Alles in allem ist die zu erwartende Rü benernte<br />

sehr gut und den Er war tungen entsprechend.<br />

Die Erntebedingungen sind im Allge meinen<br />

sehr gut. Nur trockene und harte<br />

In der Slowakei herrschen insgesamt sehr<br />

gute Bedingungen. Die ersten Lieferungen<br />

erfolgten am 16. September. Die Erträge<br />

liegen auf dem hohen Niveau des Vorjahres<br />

mit 60 Tonnen pro Hektar und 17,5<br />

Prozent Zuckergehalt. Auch die Qualität<br />

der Rüben ist hervorragend.<br />

In Polen begann die Kampagne am 23.<br />

September in Opalenica und einen Tag<br />

später in Chełmza. Auch hier ist eine erfreuliche<br />

Ertragsentwicklung festzustellen.<br />

Mit 58 Tonnen pro Hektar und 17,6 Prozent<br />

Zuckergehalt wird das Produktionspotenzial<br />

Polens sehr deutlich untermauert.<br />

Die Kampagne wird voraussichtlich in<br />

allen Werken rechtzeitig vor Weihnachten<br />

beendet sein.<br />

Dr. Gerd Jung<br />

Leiter Rübenbeschaffung<br />

Osteuropa<br />

Böden zu Beginn der Kampagne brachten<br />

Probleme in einigen Teilen Dänemarks<br />

und Schwedens mit sich. Nach Problemen<br />

im Werk Nykøbing wurde die Produktion<br />

angehalten, so dass Rüben eine Woche<br />

lang nicht geliefert werden konnten.<br />

Mittlerweile läuft das Werk wieder. Alle anderen<br />

Werke liefen sehr gut an, einige verbuchten<br />

sogar Rekordwerte beim produzierten<br />

Zucker pro Tag.<br />

Christer Sperlingsson<br />

Manager Rübenbeschaffung<br />

Nordeuropa<br />

Hohe Zuckergehalte stellen die Werke auf die Probe.<br />

Slowakei: Erträge auf gleichmäßig hohem Niveau.<br />

Rübenverladung in Schweden.<br />

Rübe<br />

Akzente 03/09 17


TITEL: Kampagne 2009<br />

18<br />

16 Werke unter Dampf<br />

Die in vielen <strong>Nordzucker</strong>-Regionen sehr gute Rübenernte sorgt für lange Kampagnen.<br />

Ihre Arbeit entscheidet wesentlich über den Erfolg von <strong>Nordzucker</strong>: 2009 starteten 16 Zuckerfabriken<br />

in acht EU-Ländern unter <strong>Nordzucker</strong>-Regie in die Kampagne. Erst malig gehören auch<br />

die fünf Werke der Nordic Sugar dazu. Einigen wird die in vielen Regionen gute Ernte 2009 Rüben<br />

bis weit in den Januar 2010 bescheren. Für Akzente hat Marion Stumpe die Direktoren aus acht<br />

EU-Ländern zu den Startbedingungen vor Ort befragt.<br />

Rudolf Podolsky, Nordstemmen,<br />

Deutschland<br />

„Die fünfte Jahrhunderternte in Folge mit<br />

Zuckergehalten von über 18 Prozent stellt<br />

uns vor große Herausforderungen. Eine<br />

positive Bilanz daraus zu ziehen, wird wegen<br />

der geänderten Rahmenbedingungen der<br />

ZMO schwierig. Gut, dass Nordstemmen Industriezucker für<br />

die Bioethanolherstellung zu fuel 21 nach Klein Wanzleben<br />

liefert.“<br />

Hans-Joachim Dell, Clauen,<br />

Deutschland<br />

„Die Kampagne ist im Werk Clauen<br />

gut angelaufen. Die Rübenverarbeitungs<br />

leistung wird durch den<br />

hohen Zuckergehalt bestimmt.”<br />

Sven Buhrmann, Uelzen,<br />

Deutschland<br />

„Eine im Hinblick auf Rüben- und Zuckerertrag<br />

außergewöhnliche Kampagne. Ein<br />

gravierender Kesselschaden zu Kampagnebeginn<br />

wurde mit den hoch motivierten<br />

Mitarbeitern erfolgreich gemeistert.“<br />

Udo Harten, Klein Wanzleben,<br />

Deutschland<br />

„Die Zuckerfabrik Klein Wanzleben hat nach<br />

einigen Rückschlägen zu Kampagnebeginn<br />

die Leistung stabilisieren können. Dazu trägt<br />

erheblich die Produktion der Ethanolfabrik<br />

von fuel 21 bei. Mit den derzeit zu erwartenden<br />

Rübenmengen und den darin enthaltenen Zuckermengen<br />

haben wir eine lange Kam pagne vor uns.“<br />

Burkhard Jahn, Schladen,<br />

Deutschland<br />

„Die diesjährige Kampagne ist gut<br />

und stö rungsfrei angelaufen.”


Sune Berghäll, Säkylä,<br />

Finnland<br />

„In Säkylä wird dieses Jahr eine gute Rübenernte erwartet. Der<br />

Kampagne start der Fabrik lief ohne Schwierigkeiten. Dies zeigt, dass die<br />

Fabrik in gutem Zustand und dass das Personal qualifiziert und hoch motiviert<br />

ist.”<br />

Klaus Bøggild, Nakskov,<br />

Dänemark<br />

„Die ersten Wochen der Kampagne 2009<br />

waren zufriedenstellender und bedeutend<br />

besser als die zwei Jahre zuvor. Der Hauptgrund<br />

für den diesjährigen guten Kampagnestart<br />

ist die vorherige festgelegte<br />

und termingerechte Instandhaltung der gesamten Fabrik unter<br />

Einbeziehung der Mitarbeiter.”<br />

Aksel Føns Johnsen, Nykøbing,<br />

Dänemark<br />

„Dieses Jahr hatten wir einen sehr schwierigen<br />

Kampagnestart in Nykøbing, aber die<br />

Mit ar beiter haben eine großartige Arbeit<br />

geleistet, um über diese Schwierigkeiten<br />

hinwegzu kommen.”<br />

Tomasz Soliwodski, Chełmza,<br />

Polen<br />

„Die Rübenkampagne 2009 im Werk<br />

Chełmza läuft ohne ernste Probleme. Das<br />

Werk produziert ungefähr 1.000 Tonnen<br />

Weißzucker 2 pro Tag.”<br />

Pavel Kyselica, Trenč ianska Teplá,<br />

Slowakei<br />

„Die Wetterprognose lieferte vielversprechende<br />

Bedin gungen für eine gute Rübenernte.<br />

Der erwartete Rübenertrag liegt bei<br />

60 Tonnen pro Hektar mit einer Polarisation<br />

von 17,5 Prozent. Die Rübenverarbeitung<br />

begann planmäßig am 17. September 2009. Die Kampagne<br />

läuft konstant mit allen ge gebenen Einflüssen. Das geplante<br />

Kampagneende erfolgt am 28. Dezember 2009 mit einer<br />

Produktion von 85.000 Tonnen Zucker.”<br />

Srboljub Dinic, Kovač ica,<br />

Serbien<br />

„Die Kampagne in Kovač ica verläuft unter<br />

sehr schweren Bedingungen wegen schlechter<br />

Rübenqualitäten, die in der Erde verfaulen.<br />

Dies hat zur Verringerung der Kapazität, einem<br />

hohen Energie- und Hilfsstoffverbrauch<br />

und zur Produktion von EU-Weißzucker 3 geführt. In der<br />

Kampagne erwarten wir eine Verarbeitung von etwa 400.000<br />

Tonnen Rüben und die Herstellung von etwa 55.000 Tonnen<br />

Zucker.“<br />

Janusz Nozewnik, Opalenica,<br />

Polen<br />

„Die Zuckerfabrik in Opalenica hat die Kampagne<br />

planmäßig am 24. September 2009 begonnen.<br />

Bedingt durch den Wet terverlauf wird ein sehr<br />

guter Rübenertrag erwartet. Wir erwarten einen<br />

h ohen Zuckerertrag von einer guten Qualität. Alle<br />

im Jahr 2009 durchgeführten Investitionen und Repa ra turen führten<br />

dazu, dass wir schon eine Woche nach Kampagne beginn mit der<br />

Weißzucker 2A-Erzeugung beginnen konnten.“<br />

Zeljko Ciganovic, Pećinci,<br />

Serbien<br />

„Der Kampagnebeginn 2009 zeigt zwei Fakten:<br />

1. Das Werk begann EU-Weißzucker 2 A zu produzieren,<br />

aber 2. die Qualität der Zucker rübe kann<br />

keine nach haltige Produktion dieser 2A-Kategorie<br />

gewährleisten.”<br />

Ratko Svorcan, Vrbas,<br />

Serbien<br />

„In der diesjährigen 97. Kampagne der Zuckerrüben<br />

verarbeitung werden wir eine volle Jahreskapazität<br />

haben. Der Zuckergehalt liegt über<br />

dem Standard und wir erwar ten circa 80.000<br />

Tonnen an produziertem Zucker guter Qualität.“<br />

Rübe<br />

Bengt Högberg, Örtofta,<br />

Schweden<br />

„In Örtofta begann die Kampagne am 11. September 2009.<br />

Der Start war sehr gut und schon am dritten Tag überstieg<br />

die Ver arbeitung 18.000 Tonnen pro Tag und ist bisher stabil<br />

zwischen 19.000 bis 20.000 Tonnen pro Tag gelaufen. An<br />

vier Tagen wurde die Verarbeitungskapazität auf 80 Prozent<br />

reduziert, da wir mehrere undichte Stellen in den Rohren eines Dampfkessels<br />

reparieren mussten.”<br />

Rimantas Radkevič ius, Kedainiai,<br />

Litauen<br />

„Das Werk Kedainiai begann – wie geplant – am 16. September<br />

2009 mit der Zuckerkampagne. Das Hauptziel für<br />

diese Kampagne ist die Erreichung einer maximalen<br />

Produktion von 800 Tonnen Zucker pro Tag. Dieses Ziel<br />

haben wir bereits übertroffen. Die größte Investition in<br />

diesem Jahr ist die Installation der Carbokalkpresse (LAROX), die wie geplant<br />

funktioniert. Wir arbeiten in dieser Kampagne im 4-Schicht-System (anstatt<br />

3-Schicht-System) mit dem Ziel, die Überstunden der im Schichtbetrieb tätigen<br />

Mitarbeiter zu reduzieren.”<br />

Akzente 03/09 19


20<br />

Erfahrungen austauschen<br />

Serbische Rübenanbauer besuchten slowakische Agrargenossenschaften<br />

Im August dieses Jahres haben die Agrodiens<br />

te der <strong>Nordzucker</strong>-Tochtergesell schaften<br />

Sunoko (Serbien) und Považský cukor<br />

(Slowakei) die Idee des gemeinsamen Erfah<br />

rungsaustausches ihrer Landwirte verwirklicht.<br />

Mulchsaat liegt im Trend<br />

Anfang August besuchte eine Gruppe von<br />

40 serbischen Rübenanbauern die Zuckerfabrik<br />

im slowakischen Trenč ianska Teplá.<br />

Nach der Besichtigung der Fabrik begann<br />

das Fachprogramm mit Präsentationen über<br />

die Schwerpunkte der slowakischen Anbauberatung,<br />

aber auch über die Fort schritte<br />

und Ergebnisse nach Anwendung moderner<br />

Produktionsverfahren bei der Zucker rübe.<br />

Im Fokus steht nach wie vor die Mulch saat<br />

von Zuckerrüben, die in der Slowakei mit<br />

derzeit 26 Prozent nennenswerte Aus breitung<br />

gefunden hat.<br />

Die serbischen Rübenbauern besuchten<br />

vorrangig Betriebe, die sich schon über<br />

Diskussion über pfluglosen Rübenanbau auf Praxisflächen der Agrargenossenschaft Jelsovce.<br />

Besichtigung der Fabrik in Trenč ianska Teplá<br />

mehrere Jahre mit dem Pflugverzicht bei<br />

Rüben beschäftigen. In diesen Betrieben<br />

stand immer die Entwicklung von alternativen<br />

Bearbeitungskonzepten im Vordergrund,<br />

die bei oftmals geringer Liquiditätslage<br />

keine Investitionen in Spezialtechnik<br />

notwendig machen.<br />

Besucht wurden die Agrar genossenschaften<br />

Ludanice, Preselany und Jelšovce, die gern<br />

ihre Erfah rungen mit den serbischen Berufs -<br />

kollegen teilten. Dabei interessierten sich<br />

die serbischen Gäste neben der Boden bearbeitung<br />

auch für das Preis gefüge der Marktfrüchte,<br />

aber auch für das System der Europäi<br />

schen Zuckermarkt ord nung (ZMO).<br />

In der Agrargenossenschaft Devio Nové<br />

Sady konnten die Teilnehmer aber auch<br />

mulchsaatgeeignete Spezialtechnik besich<br />

tigen. Mit dem dort vorhandenen<br />

Kombi nationsgerät Väderstad Topdown<br />

werden vom größten Rübenanbauer der<br />

Považský cukor jedes Jahr rund 500<br />

Hektar Rüben fläche vorbereitet.<br />

Die Besichtigung eines weiteren Betriebs,<br />

der Agrargenossenschaft Špacince in der<br />

Region Male Karpaty, schloss den Besuch<br />

von Praxisflächen ab. Hier wurde unter anderem<br />

über die Struktur der Genossenschaft,<br />

Beziehungen zu den Bodenbesitzern<br />

und die wirtschaftlichen Zusammenhänge


ha<br />

12.000<br />

10.000<br />

8.000<br />

6.000<br />

4.000<br />

2.000<br />

11.540<br />

1.304<br />

10.384<br />

1.963<br />

11.802<br />

Jahr 2005<br />

2006 2007 2008<br />

2009<br />

des Unternehmens diskutiert. Nach der<br />

Besichtigung der Technik für den Zuckerrübenanbau<br />

haben die Teilnehmer die<br />

Sortenversuchsfelder von Považský cukor<br />

besucht.<br />

3.013<br />

Erster Kontakt entstanden<br />

Dieser Erfahrungsaustausch war ein erster<br />

Kontakt zwischen den Rüben anbau ern<br />

8.714<br />

2.277<br />

8.949<br />

2.330<br />

und Agrodiensten in Serbien und der<br />

Slowakei. Die Besuche in einzelnen landwirtschaft<br />

lichen Unternehmen und die<br />

ausgetauschten Informationen haben den<br />

derzeitigen Entwicklungsstand der Bo den -<br />

be ar beitung im Zusammenhang mit der<br />

Mulch saat von Zuckerrüben in der Slowakei<br />

anschaulich präsentiert. Der ange strebte<br />

Know-how Transfer von fortschrittlichen<br />

Solarenergie statt Zucker<br />

Solarkraftwerk auf Gelände<br />

der ehemaligen Zuckerfabrik<br />

Wierthe<br />

Auf dem Gelände der ehemaligen Zuckerfabrik<br />

Wierthe soll in Kürze das größte So -<br />

larkraftwerk Niedersachsens ans Netz gehen.<br />

Firmengründer und Initiator Frank<br />

Ziegeler will dort soviel Strom erzeugen,<br />

dass zwei Ort schaften wie Vechelde und<br />

Son nenberg versorgt werden können. In<br />

Zah len heißt das: Auf vier Hektar Gelände<br />

sollen 5.500 Kollektoren rund 1,2 Megawatt<br />

Ökostrom aus der Sonne erzeugen.<br />

Im Rahmen einer Feierstunde vor dem ehemaligen<br />

Verwaltungsgebäude der Fabrik<br />

erinnerte Jörg Egert, Manager Immobilien,<br />

an die Tradition des ehemaligen <strong>Nordzucker</strong>-Stand<br />

orts, die in gewisser Weise<br />

nun fortgesetzt werde: Statt zuckersüßer<br />

Energie aus Rüben werde demnächst Solarenergie<br />

erzeugt. „Dies ist sehr eindrucksvoll<br />

und freut uns, denn unser Nachnutzungskon<br />

zept sieht vor, an ehemaligen Standorten<br />

keine Industriebrachen zu hinterlas-<br />

Mit einem Anteil von rund 26 Prozent<br />

hat das Mulchsaat-Verfahren im<br />

Rübeneinzugs gebiet des slowakischen<br />

Werks Treň ianska Teplá nennenswerte<br />

Verbreitung gefunden.<br />

Anbautech niken unter vergleichbaren<br />

klimatischen Be dingungen konnte erreicht<br />

werden.<br />

Richard Šulík<br />

Vorstandsmitglied<br />

Považský cukor<br />

Von links: Jörg Egert (<strong>Nordzucker</strong>), Matthias Adamski (Wito), Iris Flenker (Kraftfeld-Projektleiterin),<br />

Frank Ziegeler (Geschäftsführer Ziegeler Solar + Haustechnik), Bürgermeister Hartmut Marotz,<br />

Bauamtleiter Ralf Werner und Professor Nasir El Bassam.<br />

sen. Die Bauarbeiten am Kraftfeld Vechelde<br />

laufen bereits auf Hochtouren. Fünf zusätzliche<br />

Arbeitsplätze sollen dort entstehen.<br />

Solarenergie aus Wierthe soll spätestens<br />

Anfang nächsten Jahres ins Netz gespeist<br />

werden. tsd<br />

Rübe<br />

Akzente 03/09 21


Markt &Kunde<br />

22<br />

Eurosugar-Ausstieg wird zum<br />

Jahresende vollzogen<br />

Potenziale aus Nordic Sugar-Erwerb voll heben<br />

<strong>Nordzucker</strong> hat die Weichen für einen<br />

schlag kräftigen europäischen Vertrieb<br />

unter einem Konzerndach gestellt: Das<br />

Unternehmen wird seine Aktivitäten über<br />

die Vertriebsgesellschaft Eurosugar, Paris,<br />

zum Jahresende einstellen. Aus der Perspektive<br />

der <strong>Nordzucker</strong> ist dies unabdingbare<br />

Voraussetzung, um die Poten ziale,<br />

die sich uns mit dem Erwerb der Nordic<br />

Sugar bieten, vollständig heben zu können.<br />

Denn die Kartellinstanzen hatten<br />

verfügt, dass die Vertriebe von Eurosugar<br />

und Nordic Sugar miteinander im<br />

Wettbewerb agieren müssen.<br />

<strong>Nordzucker</strong> erwarb im März dieses Jahres<br />

Nordic Sugar und betreibt das Geschäft –<br />

einschließlich der Vertriebsaktivitäten in<br />

den nordischen und baltischen Staaten –<br />

jetzt erfolgreich innerhalb des Konzerns.<br />

Infolgedessen agiert Nordic Sugar bis jetzt<br />

als unmittelbarer Konkurrent der Euro sugar<br />

im Markt. Eine sinnvolle Integration dieser<br />

auch kundenseitig nicht nachvollziehbaren<br />

Konstellation mit konkurrierenden Vertrieben<br />

war unter den gegebenen Voraussetzungen<br />

nicht möglich.<br />

Zweiter wesentlicher Grund für die einvernehmliche<br />

Entscheidung der Eurosugar-Gesellschafter<br />

<strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong>, Cristal Union<br />

(Paris, Frankreich) und ED&F Man (Lon don,<br />

Großbritannien), die Aktivitäten nach zwei<br />

Jahren zu beenden, sind die wesentlich<br />

veränderten Marktbedingungen unter der<br />

reformierten Zuckermarkt ord nung (ZMO).<br />

Reform hat ursprüngliches Ziel aus den<br />

Augen verloren<br />

Ursprünglich verfolgte die EU-Kommission<br />

mit der Reform der ZMO das Ziel, wettbewerbsfähige<br />

Standorte wie die in<br />

Deutschland und Frankreich zu stärken.<br />

Gleichzeitig sollten Möglichkeiten zur Vermarktung<br />

von Zucker in ganz Europa geschaffen<br />

werden, vor allem in Defizit re gionen.<br />

Faktisch hat eine „Reform der Re form”<br />

im Jahr 2008 die europäische Zuckerlandschaft<br />

in andere Richtungen als erwartet<br />

verändert. Dies gilt vor allem für die signifikanten<br />

Quotenrückgaben in Deutschland<br />

und – wenn auch im gerin geren Maße –<br />

in Frankreich, außerdem für den Schutz,<br />

der den traditionellen Raffina teuren zusätzlich<br />

gewährt wurde.<br />

Irland-Aktivitäten gestärkt<br />

Seit 2006 hatte <strong>Nordzucker</strong> gemeinsam mit<br />

Greencore Sugar Ireland Ltd. erfolgreich die<br />

50:50-Beteiligung Sugarpartners betrieben.<br />

Nun hat <strong>Nordzucker</strong> alle An teile des Koopera<br />

tionspartners – zusammen mit den etablierten<br />

Marken Siucra, McKinney und Castle<br />

– übernommen und führt das Unternehmen<br />

ab sofort als alleiniger Eigen tümer.<br />

Nach der Rück gabe sämtlicher irischer<br />

Pro duk tionsquoten infolge der reformierten<br />

Zucker markt ordnung – der gesamte<br />

Jahres verbrauch an Zucker muss inzwischen<br />

importiert werden – sind vor allem<br />

Vertriebs- und Logistikerfahrung maßgebliche<br />

Erfolgs faktoren. Ein ste tiges Bevölke-<br />

rungs wachs tum, steigende Geburtenraten<br />

so wie eine bedeutende Zahl an inter na -<br />

tional operierenden Nahrungsmittel herstel<br />

lern sind wichtige<br />

Voraussetzun gen für<br />

eine weiterhin vielversprechende<br />

Markt ent-<br />

Vor diesem Gesamthintergrund hatten die<br />

drei Unternehmen ihre jeweiligen strategischen<br />

Ausrichtungen überprüft und sich<br />

entschieden, ihre Vertriebsaktivitäten ab<br />

dem 1. Januar 2010 unabhängig voneinander<br />

fortzusetzen.<br />

Der zukünftige <strong>Nordzucker</strong>-Vertrieb spiegelt<br />

in seiner Struktur die Konzernorgani sation<br />

mit Zentralfunktionen und Gesellschaften<br />

in den drei Regionen Nord-, Zentral- und<br />

Osteuropa wider. Die <strong>neue</strong> Aufstellung eröffnet<br />

<strong>Nordzucker</strong> Chancen, in allen<br />

Konzernregionen weiter zu wachsen.<br />

Die Mitarbeiter kehren zur Muttergesellschaft<br />

<strong>Nordzucker</strong> zurück und werden<br />

weiterbeschäftigt. Ausführliche Berichte,<br />

Hintergründe und Stimmen zur zukünftigen<br />

Vertriebsausrichtung lesen Sie in der<br />

Februar-Ausgabe der Akzente.<br />

Heiner Reiners<br />

Leiter Zentrale<br />

Kommunikation<br />

wicklung. Mit der Trans aktion unterstreicht<br />

<strong>Nordzucker</strong> ihre Ent schlos senheit, diesen<br />

Markt zielstrebig fortzuentwickeln. red.<br />

Stark im Markt und gut etabliert: McKinney und<br />

Siucra, zwei der drei irischen Marken, die jetzt von<br />

<strong>Nordzucker</strong> vertrieben werden.


EU-Zuckermarkt<br />

Hohe Zuckererzeugung steigert die Nachfrage nach Exportlizenzen<br />

In ganz Europa fallen Zuckerrübenernte<br />

und Zuckererzeugung in diesem Jahr überdurchschnittlich<br />

gut aus. Damit wird der<br />

Druck auf Exportmöglichkeiten wegen eines<br />

hohen Anfalls an Nicht-Quoten zucker<br />

steigen. Denn für diesen gibt es nur zwei<br />

Absatzmöglichkeiten: im Non-Food-Bereich<br />

in der chemischen und Fermentations indus<br />

trie sowie im Export außerhalb der EU.<br />

Nicht-Quotenzucker im Non-Food-Bereich<br />

hat sehr stabile Absatzzahlen und steht in<br />

Konkurrenz zu anderen Kohlenhydrat-Quellen.<br />

Steigende Volumina können hier in der<br />

Regel nicht abgesetzt werden. Ex porte von<br />

Nicht-Quotenzucker sind wiederum durch<br />

WTO-Abkommen limitiert. Diese erlauben<br />

der EU, insgesamt 1,375 Millionen Tonnen<br />

Zucker pro Jahr zu exportieren. In einem<br />

Rekordjahr wie diesem, in dem geschätzt<br />

rund 3,9 bis 4,5 Millio nen Tonnen Nicht-<br />

Quoten zucker anfallen werden, bringt das<br />

einen enormen Druck auf die dafür notwendigen<br />

Exportlizen zen. Die EU wird<br />

unausweichlich einen Zucker überschuss<br />

haben, den sie auf das nächste Jahr vortragen<br />

wird, da sich das nicht über die Non-<br />

Food-Nach frage und die EU-Ex por te regeln<br />

wird. Paradoxer weise sieht es so aus,<br />

als ob die größeren und effizienteren Produ<br />

zenten von den Regu larien und dem gesamten<br />

Prozedere des Erwerbs von Exportlizenzen<br />

am härtesten getroffen werden,<br />

da es die Effi zienz dieser Unternehmen im<br />

darauf folgenden Jahr negativ beeinflusst.<br />

Es zeigt aber auch, dass die Situation in<br />

diesem Jahr so nicht von der Kommission<br />

vorhergesehen wurde. Hoffentlich wird<br />

sie die notwendigen Rück schlüsse für das<br />

nächste Jahr daraus ziehen, auch wenn der<br />

Scha den schon angerichtet ist. Der Ausgang<br />

für <strong>Nordzucker</strong> ist zurzeit ungewiss.<br />

Zuckererzeugung in Indien und Brasilien<br />

unter Erwartungen<br />

Die Weltmarktpreise für Zucker sind noch<br />

auf historischem Rekordstand und bewegen<br />

sich um die 400 Euro pro Tonne Weiß-<br />

zucker. Diese Hausse hat zwei Ur sachen:<br />

eine witterungsbedingt schlechte Ernte in<br />

Indien sowie eine unerwartet niedrige<br />

Zucker pro duktion in Brasilien. Das bedeutet,<br />

dass es derzeit eine Un terver sor gung<br />

mit Zucker gibt. Trotz dieser auf den ersten<br />

Blick vorteilhaften Situation für den Export<br />

von Überschuss zucker aus Europa auf den<br />

Weltmarkt wird der Druck auf den Preis<br />

nicht nachlassen. Händler werden entsprechend<br />

ihre Konditionen anpassen. Gleichzeitig<br />

haben exportierende Unternehmen<br />

zu sätzliche Logistik,- Lager- und sonstige<br />

Prozesskosten, so dass der Profit durch<br />

niedrigere Preise geschmälert wird.<br />

Mats Liljestam<br />

Vorstand Marketing<br />

und Vertrieb<br />

„Just-in-time”-Lieferungen garantieren<br />

die Versorgung der Kunden mit Zucker.<br />

Akzente 03/09 23


�<br />

Markt &Kunde<br />

Leckere Backideen zu Weihnachten von<br />

SweetFamily und Konditorweltmeister<br />

Bernd Siefert<br />

Der Sommer hat sich längst verabschiedet und der Winter steht<br />

vor der Tür! Pünkt lich zum Start der Backsaison hat sich Konditorweltmeister<br />

Bernd Siefert erneut vom SweetFamily Sortiment<br />

inspirieren lassen und leckere Rezeptideen entwickelt.<br />

Ganz neu: Würziger Schokoladen-Ingwer-Kuchen für den gemütlichen<br />

Nachmittags kaffee an den Feiertagen und Marzipan-<br />

Spekulatius mit Mandelblättchen als Ad ventsnascherei für zwi-<br />

Marzipan-Spekulatius mit Mandelblättchen<br />

Zutaten für etwa 40 Stück<br />

200 g Marzipanrohmasse<br />

1 Ei<br />

220 g weiche Butter<br />

50 g SweetFamily Brauner<br />

Zucker<br />

1 Prise Salz<br />

1 TL Spekulatiusgewürz<br />

200 g Mehl<br />

1/2 TL Backpulver<br />

Für den Belag:<br />

1 Ei<br />

70 g Mandelblättchen<br />

50 g SweetFamily<br />

Brauner Zucker<br />

SweetFamily Special Edition mit <strong>neue</strong>n Rezepten für die Adventszeit 2009.<br />

schendurch. Die erfolgreiche Kampagne wird auch in dieser<br />

Saison fortgeführt. Von Oktober bis Dezember 2009 gibt es<br />

SweetFamily Puderzucker, Brauner Zucker und Feinster Zucker<br />

wieder als Special Edition mit den raffinierten Rezepten vom<br />

Konditorwelt meister Bernd Siefert für die kalte Jahres zeit. Begleitende<br />

Handels-, PR- und Internet aktio nen unter stüt zen den<br />

Abverkauf.<br />

Anika Ernst, Product Manager Handel<br />

Zubereitung<br />

Marzipanrohmasse mit Ei und Butter schaumig schlagen. Zucker, Salz, Spekulatiusgewürz, Mehl und Backpulver vermischen und<br />

unterrühren. Die Masse gleichmäßig auf ein mit Backpapier aus gelegtes Backblech streichen. Ei verquirlen, den Teig damit bestreichen,<br />

mit Mandeln und Zucker bestreuen und im vorgeheizten Backofen bei 180°C (Gas: Stufe 3, Umluft 160°C) circa 15 – 20 Minuten<br />

backen. Das Gebäck abkühlen lassen, in etwa 3 x 5 cm große Rechtecke schneiden und auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.<br />

Zubereitungszeit: circa 20 Minuten, Backzeit: etwa 15 – 20 Minuten<br />

�<br />

24<br />

�<br />


SweetFamily Teezucker<br />

mit zehn Prozent mehr<br />

Pünktlich zur Herbstzeit gibt es Sweet Family<br />

Teezucker in der Vorteilspackung mit zehn<br />

Prozent mehr Inhalt zum gleichen Preis.<br />

Mit aufmerksamkeitsstarker Verpackung<br />

und zusätzlichen Displays im Lebens mit teleinzelhandel<br />

wird SweetFamily die Heißgetränke<br />

Saison einleiten und versüßen.<br />

Mit dem Vorteilspack wird ein zusätzlicher<br />

Anreiz für den Endverbraucher geschaffen,<br />

sich für Teezucker von SweetFamily zu entscheiden.<br />

Der SweetFamily Teezucker ist besonders<br />

schnell löslich und eignet sich hervorragend<br />

zum Süßen von Tee, Punsch und Glühwein.<br />

Beide Sorten sind mit praktischer Schüttvorrichtung<br />

besonders leicht dosierbar. Dazu ist<br />

der Braune Tee zucker nur von SweetFamily<br />

erhältlich und somit einzigartig auf dem<br />

deutschen Markt.<br />

Judith Kümpel<br />

Junior Product Manager<br />

Handel<br />

„ambrosia” für Bienen in ganz Europa<br />

Apimondia 2009 in Montpellier<br />

<strong>Nordzucker</strong> mit ihrem erfolgreichen qualita<br />

tiv hochwertigen Bienenfutter am brosia<br />

war einer von 200 internationalen Ausstel<br />

lern bei der Api mondia 2009 in Montpellier<br />

Frank reich. Michael Stich weh von<br />

der <strong>Nordzucker</strong> Vertriebs gesellschaft<br />

Eurosugar sowie Poul Bach Sören sen vom<br />

dänischen Händler Aulumgaard A/S waren<br />

die Teilneh mer und die Initia toren<br />

dieses Pro jekts.<br />

Die Apimondia 2009 wurde gezielt ausgesucht,<br />

weil sie die größte internationale<br />

Messe im Bereich Imkereiprodukte ist.<br />

Michael Stichweh (links) und Poul Bach Sörensen<br />

hatten regen Zulauf auf dem Messestand.<br />

Hier treffen sich Imker, Wissenschaftler<br />

sowie Händler aus zahlreichen Ländern<br />

der Welt.<br />

Seit zwei Jahren wird ambrosia exportiert.<br />

Mehr als die Hälfte des Gesamtabsatzes in<br />

Höhe von rund 4.100 Tonnen wird in Ländern<br />

wie Spanien, England und Dänemark<br />

erzielt. In Dänemark ist ambrosia die Nummer<br />

eins mit 80 Prozent Marktanteil. Die<br />

gut besuchte Messe, ermöglichte Händlerkontakte<br />

nach Italien, Griechenland, Portugal,<br />

Frank reich, Bel gi en, Schweden, Norwegen,<br />

Polen, Slowakei und Tschechien.<br />

Bei Imkern hoch im Kurs:<br />

ambrosia aus Nordstemmen.<br />

Michael Stichweh<br />

Key Account Manager<br />

Handel<br />

Markt &Kunde<br />

Erfreuliche Wachstumsraten<br />

Gegenüber dem Vorjahr konnten Absatz<br />

und Umsatz international um über 20 Prozent<br />

gesteigert werden. Dies zeigt, dass die<br />

Internationalisierung der Marke ambrosia<br />

der richtige Schritt ist. Ziel ist, <strong>neue</strong> europäische<br />

Händler für ambrosia Bienen futterteig/Sirup<br />

zu gewinnen und die Marke<br />

europaweit zu etablieren.<br />

Hochwertiges Futter für Bienen<br />

in ganz Europa.<br />

Akzente 03/09 25


Markt &Kunde<br />

Nordstemmen<br />

Nachhaltiges Wachstum<br />

im Bereich Spezialitäten<br />

Nordstemmer Fondant- & Bienenfutterteig-Produkte<br />

erobern Europa<br />

Amerikaner, Berliner, Hefeteilchen, Do nuts,<br />

Apfelkuchen und Pralinen, Konfekt sowie<br />

After-dinner-mints sind nur einige Beispiele<br />

für Back- und Süßwaren, bei denen Fondant<br />

oder Glasuren ein wichtiger Bestandteil<br />

der Rezeptur sind und für den besonde-<br />

Qualität und arbeits wirtschaft liche Vorteile<br />

für viele Back- und Süßwaren: <strong>Nordzucker</strong>-<br />

Fondant-Produkte.<br />

26<br />

ren „süßen Augenblick“ sorgen. Fondant<br />

und Glasuren werden im Flüs sigzuckerwerk<br />

Nordstemmen seit 2001 produziert.<br />

Fondant und Bienenfutter<br />

von <strong>Nordzucker</strong> wird in allen<br />

Teilen Europas nach gefragt.<br />

Die kompromisslose Ausrichtung auf die<br />

Kundenbedürfnisse sowie die Umsetzung<br />

der Wachstumsstrategie hat Erfolg: Seit<br />

nun mehr drei Jahren erreichen die Produkte<br />

jährliche Wachstumsraten jenseits<br />

von zehn Prozent. Gleiches gilt für die<br />

ambrosia-Spezialitäten im Bereich Bienenfutter<br />

teig. Grundlage hierfür war und ist<br />

eine Marktorientierung, die auf einander<br />

ergänzende Maßnahmen zurückzuführen<br />

ist. Neben der Intensivierung der inländischen<br />

Vermarktung ist die europäische<br />

Kundenakquise in den Ländern wichtig, in<br />

denen gebrauchsfertiger Fondant eingesetzt<br />

wird oder die für die Qualität und<br />

arbeits wirtschaftlichen Effekte dieser Vorpro<br />

dukte aufgeschlossen sind.<br />

Innovationen im Bereich Produkte<br />

und Verpackungen<br />

Ergänzt wurde das bisherige, bereits sechs<br />

Sorten umfassende Portfolio an Fondant<br />

und Glasuren um weitere zwei vielversprechende<br />

Vari anten. Kunden spezifische Entwick<br />

lungen ergänzen das breite An ge bot.<br />

Einen zunehmend höheren Stel len wert haben<br />

Mehrweg behäl ter, die dem Kundenwunsch<br />

nach weniger Ver pa ckungs materi al<br />

und Einhaltung hoher Qualitäts- und<br />

Hygiene stan dards entgegenkommen. Bei<br />

ein zelnen Pro duk ten macht dies bereits<br />

knapp 70 Prozent aus. Aktuelle Projektstudien<br />

fokussieren die Nachfrage nach<br />

kleine ren Gebinden bis hin zu Portionspackungen.<br />

Anwendungsberater unterstützen<br />

Kunden<br />

Kunden nachhaltig und kompetent zu<br />

be raten, ist der Schlüssel zum Erfolg erklärungs<br />

bedürftiger Spezialitäten wie Fondant.<br />

Das erleichtert Kun den die op timale<br />

Sorten wahl für ihre Produkte und hilft, Probleme<br />

bei der Anwendung zu vermeiden.<br />

Die Spe zia listen aus dem Be reich For schung<br />

& Ent wicklung unterstützen die Kunden in<br />

allen Fragestel lun gen ihrer Pro duktion. Aus<br />

diesem Kunden dia log lassen sich wiederum<br />

<strong>neue</strong> Ansatz punkte für Pro duktoptimie rungen<br />

und Port folio erweite run gen ableiten.<br />

Gezieltes Marketing<br />

Unterstützt werden die Vertriebsaktivitäten<br />

durch informative Verkaufsunterlagen und<br />

Messeteilnahmen. Fachvorträge und -artikel<br />

überzeugen zudem interessierte Fachleute.<br />

Anzeigenserien in den Fachzeitschriften<br />

erzielen darüber hinaus Bekanntheit<br />

und schaffen <strong>neue</strong> Nachfrage.<br />

Der Bereich Fondant- und Bienenfutter-<br />

Spezialitäten zeigt lukrative Potenziale, die<br />

zu realisieren die besonderen Bemühungen<br />

des Teams der „<strong>AG</strong> Fondant“ gelten.<br />

Bei einem europäischen Marktvolumen im<br />

Be reich Fondant von über 100.000 Tonnen<br />

lassen sich mit den hochqualitativen<br />

Nord stemmer Produkten weitere Wachstums<br />

poten ziale erreichen. Um den Anforde<br />

run gen unserer europäischen Kunden<br />

um fassend entsprechen zu können, sind<br />

ergän zen de Maßnahmen bei den Verpackungsmöglichkeiten<br />

aber auch hinsichtlich<br />

der Produktionskapazitäten notwendig.<br />

Dr. Volker Diehl,<br />

Manager / Directeur<br />

Innovation, Quality &<br />

Customer Service<br />

Bernd Hoyer<br />

Innovation<br />

Development


Werksführungen: Blick hinter die Kulissen<br />

Regelmäßig in der ersten Oktoberwoche öffnen die hiesigen <strong>Nordzucker</strong>-Werke ihre<br />

Tore auch für interessierte Besucher.<br />

„Wie kommt der Zucker aus der Rübe in<br />

die Kaffeetasse?“ – so lautet die zentrale<br />

Frage. Die Besucher erfahren in einer<br />

knapp zweistündigen Werksführung alles<br />

rund um die Zuckerherstellung. Dabei<br />

wird sehr viel Wert darauf gelegt, dass<br />

kein technischer oder agrarwirtschaftlicher<br />

Vortrag gehalten wird, sondern dass<br />

die Besucher leicht verständlich erfahren<br />

und miterleben, welche Schritte bei der<br />

Ge winnung des Zuckers wichtig sind.<br />

Die Führungen sind so ausgerichtet, dass<br />

die Besucher durch Riechen, Probieren<br />

und Berühren (zum Beispiel von Rübenschnit<br />

zeln) eigene Erfahrungen mit dem<br />

Natur pro dukt aus der Zuckerrübe machen<br />

können.<br />

Gäste und Mitglieder des Vereins „Lebendiges<br />

Ahlten e.V.“ bei der Besichtigung des Zuckerhauses<br />

in Clauen. Von links nach rechts:<br />

Renate Schönfelder-Kronisch, Hans-Heinrich<br />

Prüße, Bärbel Halamoda.<br />

Aus der Rübe in die Kaffeetasse:<br />

Werksbesucher wissen mehr<br />

über das Naturprodukt Zucker.<br />

Einblick in verschiedene Bereiche<br />

Die Gäste werden in die unterschiedlichen<br />

Werksbereiche geführt und sehen – je nach<br />

Standort – verschiedene Stationen, von der<br />

Rübenanlieferung und -probenentnahme,<br />

über das Zuckerhaus und den Leitstand bis<br />

hin zur Verpackung beziehungsweise Verladung<br />

im Service Center.<br />

Bevor es – ausgerüstet mit dem obligatorischen<br />

Helm – auf den Rundgang geht,<br />

erhalten die Teilnehmer umfassende Informationen<br />

über die <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> als<br />

Konzern. Außerdem wird ein 20-minütiger<br />

Film gezeigt, der einen Blick auch in die<br />

Bereiche der Zuckerherstellung gewährt,<br />

die aus Hygienegründen nicht betreten<br />

werden dürfen.<br />

Auf dem Weg zum Zucker … Mittels Proben<br />

erfahren die Besucher, welche Zwischenstufen<br />

während der Herstellung durchlaufen werden.<br />

Termine für die<br />

Führungen:<br />

Clauen: Sabine Ludwig<br />

05128 405 -135<br />

Klein Wanzleben: Andrea Thode-Japp<br />

039209 45 -130<br />

Nordstemmen: Ines Büthe<br />

05069 88 -102<br />

Schladen: Kerstin Liebelt<br />

05335 802 -101<br />

Uelzen: Marlies Steinberg- Antony<br />

0581 89 -156<br />

Unterschiedliche Zielgruppen<br />

Die Besuchergruppen sind sehr unterschiedlich<br />

zusammengesetzt: Von interessierten<br />

Landwirten, über Vereine aus der Nachbarschaft,<br />

bis hin zu ganzen Abtei lungen aus<br />

Firmen, die die Werksführung als Ziel für<br />

ihren Betriebsausflug nutzen. Um den Interes<br />

senschwerpunkten der Besucher Rechnung<br />

zu tragen, werden die entsprechenden<br />

Themenschwerpunkte für die Präsentation<br />

von den Werksführern ausgewählt.<br />

Einfach anmelden: Anruf genügt!<br />

Anmelden können Sie sich in den Sekretari<br />

aten der Werke, die die Termin ver gabe<br />

vor Ort koordinieren. Teilnehmen können<br />

alle ab 16 Jahren, die gut zu Fuß sind und<br />

gute Laune mitbringen! red.<br />

Heike Koehler aus Ahlten: „Ich war<br />

sehr überrascht, wie die Herstellung<br />

funktioniert!“<br />

Treffpunkt<br />

Akzente 03/09 27


Treffpunkt<br />

Unternehmen und<br />

Politik im Dialog<br />

Im Vorfeld der Bundestagswahl 2009 besuch ten<br />

zahlreiche hochrangige Bundes- und Lan des politiker<br />

<strong>Nordzucker</strong>, um sich vor Ort über Themen<br />

wie Zuckermarkt, Bioethanol, agrar politische<br />

Entwicklungen und regionale Schwer punkte<br />

auszutauschen.<br />

Die letzte Stippvisite von Dr. Peter Struck:<br />

Werkleiter Joachim Rüger, DNZ-Vorsitzender<br />

Gerhard Borchert, Dr. Peter Struck,<br />

Kerstin Lühmann, Hans-Gerd Birlenberg,<br />

Christian Kionka (von links).<br />

28<br />

Sigmar Gabriel vor Ort im<br />

<strong>Nordzucker</strong>-Werk Schladen<br />

Sigmar Gabriel hat auf Einladung der <strong>Nordzucker</strong> das in seinem<br />

Wahlkreis liegende Werk Schladen besucht. Es war bereits das dritte<br />

Mal, dass sich der ehemalige Umweltminister für die Belange der<br />

<strong>Nordzucker</strong> Zeit nahm. Er war wie immer sehr gut vorbereitet und informiert.<br />

So ergab sich eine intensive Dis kus sion, nicht nur über den<br />

europäischen Zu cker markt nach der Reform der Zuckermarkt ordnung,<br />

die Situation der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> durch den Erwerb der Nordic Sugar,<br />

Ministerpräsident Böhmer bei fuel 21<br />

Die Bioethanolanlage der <strong>Nordzucker</strong>-Toch ter fuel 21 in Klein Wanzleben<br />

war Ziel von Professor Wolfgang Böh mer, Minister präsi dent des<br />

Lan des Sach sen-Anhalts. Er wurde von zahlreichen Ab ge ord neten des<br />

sach sen- anhaltinischen Land tags sowie des Bun des tages begleitet.<br />

Vorstands vorsitzen der Hans-Gerd Birlenberg begrüßte den Minis ter -<br />

präsi denten und wies auf die Be deu tung des Standorts Klein Wanz -<br />

lebens und des Rüben anbaus in Sachsen Anhalt für die <strong>Nordzucker</strong><br />

hin: „Die Rübenan bauer haben durch ihre Beteili gung am Un ter nehmenskapital<br />

dazu beigetragen, dass die <strong>Nordzucker</strong> die derzeitige<br />

Position in Europa erreichen konnte.“<br />

Böhmer überzeugte sich davon, dass das Bioethanolwerk zum Ruf des<br />

Landes Sach sen- Anhalt als Ethanolland Num mer 1 einen entscheidenden<br />

Beitrag leistet. Er be grüßte die unter nehme rische Ini tiative und versprach,<br />

sich für die notwendigen Rahmen bedingungen einzu setzen.<br />

Peter Struck und Kirsten Lühmann in Uelzen<br />

Dr. Peter Struck, bis vor kurzem Vor sitzen der<br />

der SPD-Bundes tags fraktion und Bun des tagsabgeordneter<br />

aus dem Wahlkreis Uelzen kam,<br />

um „den Stab“ an seine Nach folgerin im<br />

Wahl kreis, Kirsten Lüh mann, zu übergeben.<br />

Peter Struck, echter Uelzer, war und ist der<br />

<strong>Nordzucker</strong> und dem Werk Uel zen immer besonders<br />

verbunden gewesen. Er weiß um die<br />

Be deu tung des Stand orts für den ländlichen<br />

Raum, um direkte und indirekte Arbeits plätze<br />

in ländlichen Regio nen, um Kultur und Geschichte<br />

und um das Wahr zeichen für Uelzen.<br />

In den langen Jahren seines erfolgreichen<br />

politischen Wir kens hat er sich stets über die<br />

Belange der Zucker fabrik Uelzen auf dem<br />

Laufenden gehalten. Deshalb war es sein<br />

besonderes An liegen, seine Nachfolgerin<br />

im Wahlkreis persönlich vorzustellen.<br />

Nach intensivem Gedankenaustausch: (von links) Dr. Henrik Einfeld,<br />

Burkhard Jahn, Sigmar Gabriel, Dr. Albrecht Schaper, Christian Kionka,<br />

Gerhard Borchert, Kathrin Fauter.<br />

sondern auch zu Bio etha nol, dem Biokraftstoff quotengesetz und der<br />

Diskussion um die Erstei ge rung von CO 2 -Zertifikaten. Der inzwischen<br />

<strong>neue</strong> SPD-Partei vorsitzende zeigte sich offen für eine Umsetzung der<br />

euro päischen Ver ordnung, die eine Bei mischung von zehn Prozent<br />

Etha nol zulässt und bezeichnete es ebenfalls als legitim, die Interes sen<br />

der heimischen Indus trie bei der Ver gabe der CO 2 -Lizenzen un ter<br />

Berück sichtigung gleicher Grundsätze zu wahren.<br />

Ministerpräsident Böhmer (4. von links) begrüßte die unternehmerische<br />

Initia tive und versprach, sich für die notwendigen Rahmen bedingun gen<br />

einzusetzen.<br />

Kirsten Lühmann sind Landwirtschaft und<br />

Rübenanbau, die Diskussionen um Ernäh rung<br />

und Gesundheit sowie wirtschaftspolitische<br />

Fragen sehr vertraut. Die frühere Polizei ober -<br />

kommissarin bringt Vor bildung mit: Sie wohnt<br />

in Lehrte und hat dort bereits „Zuckerfabriksluft“<br />

geschnuppert.<br />

Peter Struck freute sich, dass ihm Vor standsvorsitzender<br />

Hans-Gerd Birlenberg als An erkennung<br />

und Dank ein Zuckersilo aus Porzellan<br />

mit dem Text überreichte: „Die Welt im<br />

Blick, Uelzen im Herzen – Danke Peter Struck“.<br />

Es passt zu Peter Struck, dass er das gute Porzellan<br />

in Satteltaschen verstaute, sich auf sein<br />

Motorrad setzte und fröhlich winkend davonbrauste.


Hans-Michael Goldmann<br />

auf Besuchs-„tour”<br />

Über viele Monate gab es für Hans-Michael Goldmann, seit<br />

kurzem Vorsitzender des Ausschusses für Ernährung, Land wirtschaft<br />

und Verbraucherschutz im Deutschen Bundestag, fast nur<br />

ein Thema: Milch. Der gebürtige Hil desheimer, der im Emsland<br />

wohnt, informierte sich bei <strong>Nordzucker</strong> in Braun schweig, im<br />

Werk Uel zen und beim Vorsitzenden des Rüben anbauer- und<br />

Aktio närsver bands Nord, Eckhard Hin richs, über Rübe, Zucker,<br />

Markt- Mecha nis men und die Ernährungs dis kussion. Goldmann<br />

beklagte die mögliche Bevor mun dung der Bürger durch ein<br />

Ampel system. An erster Stelle müsse Aufklärung und Information<br />

des Ver brau chers und Konsu men ten stehen. Im Werk Uelzen überzeugte<br />

Goldmann sich von den Produk tionsbe dingungen und<br />

hohen Stan dards, mit denen der Zucker ge won nen wird.<br />

Den Abschluss bildete die Be sichtigung der Sola Bonum GmbH,<br />

einer Betriebs gemein schaft, die Landwirtschaft, Kartoffelschälbetrieb,<br />

Schweine mast und Biogas anlage mit Wärmekonzept miteinander<br />

verbindet und sich aus gemeinsamen Rübenernten entwickelt<br />

hat.<br />

Bauernhof-Familien-Kochfest<br />

in Heiligenfelde<br />

Am 20. September 2009 fand zum vierten Mal bei strahlend<br />

blauem Himmel das Bauernhof-Familien-Kochfest der Arbeitsgemeinschaft<br />

Urlaub und Freizeit auf dem Lande e. V. Niedersachsen<br />

statt. Als Veranstaltungsort hatte Familie Einhaus ihren<br />

Eschenhof in Heiligenfelde bei Syke zur Verfügung gestellt.<br />

An über 60 Koch- und Aktionsständen wurde fleißig gebrutzelt,<br />

gegrillt, gekocht, geschmeckt, gespielt und gefachsimpelt. Mehr<br />

als 7.000 Besucher kamen im Laufe des Tages und probierten,<br />

was die Bäuerinnen und Bauern aus den regionalen Produkten<br />

zauberten.<br />

Leckeres zaubern mit SweetFamily auf dem Eschenhof in Heiligenfelde.<br />

Nach einer gelungenen Betriebsbesichtigung: Lukas Robben, Thomas Preuß,<br />

Rainer Fabel (stellvertretender Vorsitzender FDP-Kreis ver band Uelzen), Eckhard<br />

Hinrichs (Vor sit zender Rübenanbauer- und Aktionärsverband Nord e.V.), Jürgen<br />

Winter (Vorstand DNZ), Stefan Büsching (Geschäftsführer Rübenanbauer- und<br />

Aktio närs verband Nord e.V.), Gerhard Borchert (Vorsitzender DNZ),<br />

Hans-Michael Gold mann, Christian Kionka, Dr. Henrik Einfeld.<br />

Christian Kionka,<br />

Leiter Zentrale<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

<strong>Nordzucker</strong> war als<br />

einer der Sponsoren<br />

mit einem Aktionsstand<br />

vertreten. Dieser<br />

war in direk ter<br />

Nachbarschaft des<br />

Hof cafés platziert<br />

und wurde von vielen<br />

interessierten<br />

Besucherin nen und<br />

Besuchern belagert, Begehrt: SweetFamily-Rezepte und Kostproben.<br />

Rezeptflyer wurden<br />

mitgenommen und es wurde gern probiert. Viel Begeisterung<br />

rief der Zwetschgen-Apfel-Zimt-Aufstrich hervor, der vor Ort mit<br />

Sweet Family Quick & Easy zubereitetet wurde. Viele Besucher<br />

waren positiv überrascht, einmal die komplette SweetFamily-<br />

Produkt palette vor Augen zu haben – 40 Pro dukte in ihrer ganzen<br />

Vielfalt sind schon überzeugend.<br />

Das Kochfest, von dem auch NDR 1 Niedersachsen mit seiner<br />

Moderatorin Martina Gilica den ganzen Tag live berichtete, lohnt<br />

einen Besuch im nächsten Jahr.<br />

Insa Ciesinger<br />

Travel- und Eventmanagement<br />

Akzente 03/09 29


30<br />

Per Hand von Feld zu Feld getragen:<br />

Fliegende Gleise.<br />

Fliegende Gleise, Gleiskutschen<br />

und Draisinen<br />

Die Ära der Feldbahnen<br />

Vor mehr als 100 Jahren führte die Aus dehnung<br />

des Rübenanbaus zu immer weiteren<br />

Transportwegen. Bei nasser Witterung im<br />

Herbst waren Wege und Straßen für schwere<br />

Rübenwagen kaum passierbar. Der Bau<br />

einer schmalspurigen Transportbahn war<br />

für einige Zuckerfabriken die Lösung, die<br />

kontinuierliche Rübenanfuhr während der<br />

Kampagne zu garantieren.<br />

Mobile Gleise: Per Hand von Feld<br />

zu Feld<br />

Bereits lange vor den Feldbahnen gab es<br />

mobile Gleisanlagen, die nach Bedarf auf<br />

den Feldern zum Abtransport der Rüben<br />

oder zum Ausbringen von Dung aufgebaut<br />

wurden. Ein oder zwei Männer konnten die<br />

„fliegenden Gleise“ per Hand von Feld zu<br />

Feld tragen und genau dort aufbauen, wo<br />

sie gebraucht wurden. Meistens zogen<br />

Pferde oder, wie in Dinklar, auch Ochsen<br />

zwei bis vier Wagen oder Loren. Lokomotiven<br />

waren vielerorts zu schwer und unflexibel<br />

um sie auf den Feldern zu verwenden.<br />

Von Zugtieren zu Dampf-, Diesel- und<br />

Elektroloks<br />

Auch die fest angelegten Feldbahnen, die<br />

sich aus Grubenbahnen entwickelt hatten,<br />

wurden zunächst von Zugtieren bewegt.<br />

Pferde erkrankten dabei häufig, wenn sie<br />

nass geschwitzt auf den Fabrikhöfen auf die<br />

nächste Fahrt warten mussten. Nach und<br />

nach wurden sie von Dampflokomotiven,<br />

In den 50er und 60er Jahren verloren die Feldbahnen<br />

ihre Bedeutung für den Rübentransport<br />

in Norddeutschland.<br />

Die mit nur 1,4 Kilometern kürzeste Feldbahnstrecke<br />

gehörte zur Zuckerfabrik Uelzen.<br />

später von Dieselloks oder auch Elektroloks,<br />

wie in Nörten und Wismar, abgelöst. Die<br />

Feldbahnen fuhren bis zu 14 Stunden pro<br />

Tag bei einer maximalen Geschwindigkeit<br />

von zehn bis 15 Kilometer pro Stunde. So<br />

dauerte eine Feldbahnfahrt von Harste nach<br />

Nörten gut zweieinhalb Stunden.<br />

Üfingen: Mit der Draisine zur Arbeit in<br />

die Fabrik<br />

Feldbahnen entstanden normalerweise zwischen<br />

zwei festen Punkten. Sie waren meist<br />

eingleisig mit Ausweichstellen für den Gegenverkehr.<br />

Oft fuhren sie ganzjährig und<br />

hatten feste Ladestellen. Vor allem dort, wo<br />

sie die Fabriken mit der Staatsbahn oder<br />

mit Gutshöfen verbanden, die eng mit der<br />

Zuckerfabrik zusammenarbeiteten, wie dies<br />

in Klein Wanzleben oder in Sehnde der Fall<br />

war. Noch heute zeugen Gleisreste auf dem<br />

Gutshof Rethmar von der Feldbahn zur<br />

Zuckerfabrik in Sehnde.<br />

Die Feldbahn zwischen der Annahmestelle<br />

in Üfingen und der Zuckerfabrik in Broitzem<br />

wurde dagegen nur zur Kampagne genutzt.<br />

Die Üfinger brauchten die Feldbahngleise<br />

nicht nur für den Rübentransport, sondern<br />

auch, um bequem mit einer Draisine zur<br />

Arbeit in die Zuckerfabrik zu fahren. Eine<br />

weitere Kuriosität der Feldbahnära war eine<br />

Gleiskutsche, mit der Gutsbesitzer Dehne<br />

auf seinen Inspektionen vom Gut Oedelum<br />

zur Zuckerfabrik Schellerten fuhr.<br />

Klein Wanzleben: 46 Kilometer<br />

Feldbahnnetz<br />

Eine Ausnahme bildete die Klein Wanzlebener<br />

Feldbahn. Nicht nur, dass sie mit<br />

46 Kilometern das längste Schienennetz<br />

besaß: Ihre Hauptstrecken waren zudem<br />

zweigleisig. So konnten die vier Loko motiven<br />

und 240 Wagen gleichzeitig fahren<br />

ohne sich zu behindern. Eine weitere Besonderheit<br />

war auch die 1,4 Kilometer<br />

„kurze“ Feldbahn der Zuckerfabrik Uelzen,<br />

mit der noch bis 1961 ausschließlich Klär-<br />

Die Vorläufer der Feldbahnen.<br />

schlamm auf ein Gelände nahe Stötenbüttel<br />

gebracht wurde. Wo immer es möglich<br />

war, baute man die Schienen entlang<br />

vorhandener Chausseestraßen, um so die<br />

Baukosten zu drosseln. Schwierig wurde es,<br />

wenn Feldbahnen die Staatsbahn kreuzten.<br />

Die Broitzemer lösten das Problem mit einem<br />

zwei Meter hohen und 1,8 Meter breiten<br />

Tunnel, der jedoch nicht mit Dampflokomotiven<br />

befahren werden konnte. Die<br />

Wagen mussten auf der einen Seite geschoben<br />

und auf der anderen von einer weiteren<br />

Lokomotive herausgezogen werden.<br />

Opalenica: Feldbahn und öffentliche<br />

Klein bahn bis 1995<br />

Mit zunehmender Motorisierung und dem<br />

Ausbau der Straßen in den 1950er bis<br />

1960er Jahren verloren die Feldbahnen ihre<br />

Bedeutung. In Nörten führte der Bau der<br />

Reichs autobahn bereits 1936 zum Ende der<br />

dortigen Feldbahn. Lediglich die mit einer<br />

Spur breite von 750 Millimetern schon<br />

recht große Feldbahn der Zuckerfabrik im<br />

polnischen Opalenica überlebte bis 1995,<br />

nachdem sie bereits 1896 in eine öffentliche<br />

Kleinbahn umgewandelt worden war.<br />

Akzente-Leser, die mehr zu Feldbahnen<br />

wissen möchten, sei das informative und<br />

bildreiche Buch von Reinhard Richter:<br />

„Feldbahnen im Dienste der Landwirtschaft“<br />

empfohlen. Feld bahnen zum<br />

Anfassen und Mitfahren bietet das Feldbahnmuseum<br />

in Hildesheim. Mehr unter<br />

www.feldbahnmuseum-hildesheim.de.<br />

Manuela Obermeier<br />

Freie Autorin<br />

Birgit Rothe<br />

Unternehmensarchiv Uelzen


MESSE<br />

Azubis präsentieren <strong>Nordzucker</strong> auf<br />

der IdeenExpo 2009<br />

„Nur wenn junge Menschen die Möglichkeit<br />

haben, Technik zu begreifen, dann können<br />

sie Technik verstehen und sich dafür begeistern.“<br />

– resümierte Nieder sachsens Ministerpräsident<br />

Christian Wulff nach der IdeenExpo.<br />

Neun Tage lang hatten die rund 283.000<br />

Besucher die Möglichkeit über 350 Mit machexponate<br />

unter die Lupe zu nehmen. Viele<br />

Besucher hatte auch der <strong>Nordzucker</strong>-Stand<br />

direkt am Eingang. Das von Auszu bil denden<br />

entworfene und gebaute Glücksrad entpuppte<br />

sich als wahrer Besu cher magnet. Auch die<br />

anderen Exponate waren gefragt. Die Bauteile<br />

für die Taschenlampen mussten schon<br />

vor der Halb zeit nach bestellt werden und<br />

auch das „Schieß- die-Rübe“-Spiel fand bei<br />

den jungen Besuchern großen Anklang. Vor-<br />

RÜCKBAU GÜSTROW<br />

Weicher Kern – weiche Schale<br />

Auf dem Gelände der ehemaligen Zuckerfabrik<br />

Güstrow sind die Abräum arbeiten<br />

mittlerweile beendet. Wie ein Silo unter der<br />

harten Außen schale aussieht, das konnten<br />

zahlreiche Neu gierige jüngst unter die Lupe<br />

nehmen. Heiz spiralen auf weinrotfarbenem<br />

Untergrund schlängelten an der Hülle entlang<br />

und bildeten eigentümliche Muster.<br />

Nur für kurze Zeit war das ehemalige Silo der<br />

Fabrik, das bis zu 50.000 Tonnen Zucker fasste,<br />

in Schräg lage zu sehen. In der Zwi schenzeit<br />

ist es der Wiederverwertung zugeführt. tsd<br />

WISSENSWERTES<br />

Wussten Sie schon …?<br />

standsvorsitzender<br />

Hans-Gerd Birlenberg,<br />

Geschäftsführer Zentraleuropa<br />

Axel Aumüller<br />

und Personalchef Peter<br />

Friedrich ließen es sich<br />

nicht nehmen, persönlich vorbei zuschauen<br />

und die Aktionen der IdeenExpo unter die<br />

Lupe zu nehmen. Sie sprachen den Azubis<br />

Lob und Anerken nung für die pfiffige Ge staltung<br />

und das tolle En gagement aus. Nicht<br />

nur, dass der Stand einer der meistbesuchten<br />

war und für jedes Interessengebiet etwas dabei<br />

war, auch die Organisation und die werksübergreifende<br />

Standbetreuung ließen Ausbilder<br />

und Azubis näher zusammenrücken.<br />

David Rösler und Lee-John Brown<br />

Knusprige Zwiebelringe<br />

Zwiebelringe werden erst so richtig knusprig und braun, wenn man sie nach<br />

dem glasig Braten mit Zucker überstreut. Der Zwiebelgeschmack bleibt dabei,<br />

wie er sein soll!<br />

Besuchermagnet: <strong>Nordzucker</strong> auf der IdeenExpo 2009<br />

AB INS MUSEUM<br />

Erntedankfest<br />

auf Gut Steinhof<br />

Stoll-Rüben-Vollernter von<br />

1976 im Mittelpunkt<br />

Das Landtechnik-Museum Gut Steinhof präsentierte<br />

anlässlich des Erntedankfestes mit<br />

Bauernmarkt seine <strong>neue</strong>ste Errungenschaft:<br />

Einen Stoll-Rüben-Vollernter, Baujahr 1976.<br />

Der bisherige Besitzer aus dem nördlichen<br />

Landkreis Uelzen ließ es sich nicht nehmen,<br />

den Roder selbst nach Watenbüttel zu bringen.<br />

Für die 120 Kilometer war er sieben<br />

Stunden unterwegs. „Der Abschied fiel ihm<br />

schwer“, erzählt Hans-Heinrich Tomforde,<br />

Vorstandsmitglied des Fördervereins Gut<br />

Steinhof. Der Förderverein hat ihm den<br />

Schrott wert ersetzt. <strong>Nordzucker</strong> hat die<br />

Hälfte beigesteuert. Daniela Gierth<br />

Zucker im Kochwasser<br />

Kartoffeln schmecken nach mehr, wenn man dem Kochwasser ein wenig<br />

Zucker zusetzt. Auch grüne Erbsen und Mohrrüben sollten stets mit ein<br />

wenig Zucker gekocht werden. Ebenso kann Kohl geschmacklich<br />

gewinnen, wenn man dem Kochwasser eine<br />

Messerspitze Zucker hinzufügt. Mit 33 Jahren reif für das Museum:<br />

Stoll-Rüben-Vollernter, Baujahr 1976.<br />

Akzente 03/09 31


<strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong>, Küchenstraße 9, 38100 Braunschweig<br />

Exotisches in der Vorweihnachtszeit<br />

Glasierte Caribic Kokosmakronen<br />

Zubereitung:<br />

Ananas in kleine Stücke schneiden und mit Rum und Limettenschale vermischen.<br />

Eiweiß steif schlagen, dabei Zucker und Salz einrieseln lassen. Kokosraspel,<br />

Currypulver und Ananasmischung vorsichtig unterheben.<br />

Mit Hilfe von zwei Teelöffeln circa 40 kleine Häufchen auf ein mit Backpapier<br />

ausgelegtes Backblech setzen und im vorgeheizten Backofen bei 140°C<br />

(Gas: Stufe 1, Umluft 120°C) etwa 20 – 25 Minuten backen. Für die Glasur<br />

Puderzucker mit Rum und Limettensaft verrühren, die Makronen damit<br />

bestreichen und nach Wunsch mit getrockneten Ananasstücken und<br />

Limettenschalenabrieb dekorieren.<br />

Zubereitungszeit: etwa 20 Minuten<br />

Pro 100 g: Energie 157 kcal, Fett 244 mg,<br />

Kohlenhydrate 36,6 g, Eiweiß 554 mg<br />

Zutaten für circa 40 Stück:<br />

50 g getrocknete<br />

Ananasstücke<br />

3 EL brauner Rum<br />

Abgeriebene Schale einer<br />

unbehandelten Limette<br />

3 Eiweiß<br />

120 g SweetFamily<br />

Feinster Zucker<br />

1 Prise Salz<br />

200 g Kokosraspel<br />

1 Prise gelbes Currypulver<br />

Für die Glasur:<br />

100 g SweetFamily<br />

Puderzucker<br />

1 EL Rum<br />

Einige Tropfen Limettensaft

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