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Werte leben. Wachstum schaffen. - Nordzucker AG

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<strong>Werte</strong> <strong>leben</strong>.<br />

<strong>Wachstum</strong> <strong>schaffen</strong>.<br />

Geschäftsbericht 2012/13<br />

Hartwig Fuchs, Chief Executive Officer <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong>


Geschäftsbericht <strong>Nordzucker</strong> 2012/13<br />

Inhalt<br />

Mission Statement 1<br />

Kennzahlen 2<br />

175 Jahre Zuckerproduktion 4<br />

<strong>Werte</strong> <strong>leben</strong>. <strong>Wachstum</strong> <strong>schaffen</strong>. 6<br />

Brief des Vorstands 8<br />

Four values – growing together 10<br />

Verantwortung12<br />

Engagement20<br />

Courage 26<br />

Wertschätzung32<br />

Trends im Agribusiness 38<br />

Konzern-Lagebericht48<br />

<strong>Nordzucker</strong> im Überblick 50<br />

Rahmenbedingungen und<br />

Marktentwicklung53<br />

Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage 56<br />

Mitarbeiter61<br />

Chancen und Risiken 61<br />

Nachtragsbericht66<br />

Prognosebericht66<br />

Konzernabschluss68<br />

Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung 68<br />

Konzern-Gesamtergebnisrechnung68<br />

Konzern-Kapitalflussrechnung 69<br />

Konzernbilanz70<br />

Konzern-Eigenkapital veränderungsrechnung 72<br />

Konzernanhang 73<br />

Allgemeine Angaben 73<br />

Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung 83<br />

Erläuterungen zur Konzernbilanz 88<br />

Konzern-Anlagespiegel Vorjahr (2011/12) 90<br />

Konzern-Anlagespiegel 2012/13 92<br />

Erläuterungen zur Konzernkapitalflussrechnung 100<br />

Sonstige Angaben 100<br />

Aufstellung des Anteilsbesitzes 117<br />

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers 119<br />

Corporate Governance 120<br />

Corporate Governance-Bericht 122<br />

Entsprechenserklärung zum DCGK 123<br />

Bericht des Aufsichtsrats 124<br />

Glossar128<br />

Finanzkalender<br />

Umschlag


Kontinuierliche Umsatzsteigerung<br />

Millionen Euro<br />

2.443<br />

1.806<br />

1.815<br />

2.018<br />

1.192<br />

2008/09 2009/10<br />

2010/11<br />

2011/12<br />

2012/13<br />

Renditekennzahlen auf Rekordhöhen<br />

2008/09 2009/10 2010/11 2011/12 2012/13<br />

Gesamtleistungsrentabilität 1 % 15,2 9,7 16,6 18,4 22,8<br />

Umsatzrendite 2 % 3,7 -0,7 4,8 10,1 14,4<br />

Eigenkapitalrendite 3 % 6,1 -1,7 10,6 20,4 26,7<br />

Zinsdeckungsgrad 4 10,5 2,8 6,0 12,1 22,3<br />

Tilgungsdauer 5 Jahre 1,8 4,0 1,1 0,6 0,1<br />

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit je Aktie EUR 3,46 6,78 6,49 4,59 6,49<br />

Konzern-Ergebnis je Aktie 6 EUR 0,91 -0,27 1,80 4,22 7,27<br />

Dividende je Aktie 7 EUR 0,22 – 0,46 1,00 1,80<br />

Dividendensumme Mio. EUR 10,6 – 22,2 48,3 86,9<br />

1<br />

EBITDA/Gesamtleistung<br />

2<br />

Jahresüberschuss <br />

(nach Minderheiten)/Umsatzerlöse<br />

3<br />

Jahresüberschuss <br />

(nach Minderheiten)/Eigenkapital<br />

4<br />

EBITDA/Zinssaldo<br />

5<br />

Nettoverschuldung/EBITDA<br />

6<br />

Jahresüberschuss <br />

(nach Minderheiten)/Anzahl Aktien<br />

7<br />

Dividendensumme/Anzahl Aktien


Geschäftsbericht <strong>Nordzucker</strong> 2012/13<br />

Jahresüberschuss auf Rekordniveau<br />

Millionen Euro<br />

360<br />

208<br />

44<br />

91<br />

-10<br />

2008/09<br />

2009/10<br />

2010/11<br />

2011/12<br />

2012/13<br />

Alle Finanzkennzahlen profitieren vom operativen Erfolg<br />

2008/09 2009/10 2010/11 2011/12 2012/13<br />

Umsatzerlöse Mio. EUR 1.192 1.806 1.815 2.018 2.443<br />

Auslandsanteil % 39 54 52 54 56<br />

Gesamtleistung Mio. EUR 1.086 1.718 1.699 2.282 2.607<br />

EBITDA Mio. EUR 165 166 283 420 594<br />

EBIT Mio. EUR 79 66 188 315 507<br />

Jahresüberschuss Mio. EUR 44 -10 91 208 360<br />

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit Mio. EUR 167 328 313 222 313<br />

Investitionen in Sachanlagen und<br />

immaterielle Vermögenswerte Mio. EUR 67 62 56 64 74


1<br />

Unsere <strong>Nordzucker</strong>-<strong>Werte</strong> Verantwortung, Engagement, Courage und<br />

Wertschätzung sind Ausdruck dessen, wofür wir als Unternehmen stehen.<br />

Wir werden sie als Basis nutzen, um unsere Entscheidungen und Hand -<br />

lungen auf ein stabiles Fundament zu stellen und uns auf unser Kerngeschäft<br />

zu fokussieren. Sie werden uns helfen, unsere Position als starkes<br />

internationales Unternehmen weiter auszubauen.<br />

Die <strong>Werte</strong> verbinden alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der <strong>Nordzucker</strong><br />

mit einem starken Band, sie prägen unsere Einstellung nach innen wie unsere<br />

Außendarstellung und unseren Umgang mit unseren Geschäftspartnern<br />

und Stakeholdern.


2<br />

Geschäftsbericht <strong>Nordzucker</strong> 2012/13<br />

Dividende je Aktie auf hohem Niveau<br />

Euro<br />

1,80<br />

1,00<br />

0,22<br />

0,46<br />

0,00<br />

2008/09 2009/10<br />

2010/11<br />

2011/12<br />

2012/13<br />

Grundsolide Eigenkapitalquote bei zugleich<br />

fast vollständigem Abbau der Verschuldung<br />

2008/09 2009/10 2010/11 2011/12 2012/13<br />

Bilanzsumme Mio. EUR 1.879 2.456 1.982 2.262 2.393<br />

Eigenkapital Mio. EUR 718 744 819 999 1.316<br />

Eigenkapitalquote % 38 30 41 44 55<br />

Fremdkapital Mio. EUR 1.160 1.712 1.163 1.263 1.077<br />

Finanzverbindlichkeiten Mio. EUR 497 778 364 256 71<br />

Liquide Mittel Mio. EUR 201 114 50 7 11<br />

Nettoverschuldung 1 Mio. EUR 295 664 314 249 59<br />

1<br />

Liquide Mittel – Finanzverbindlichkeiten


Kennzahlen<br />

3<br />

1.504<br />

Zuckerfabriken 5<br />

Zuckerraffinerien 2<br />

Zuckerfabrik<br />

Flüssigzuckerwerk<br />

Zuckerraffinerie<br />

Bioethanolanlage<br />

Mitarbeiter im<br />

Jahresdurchschnitt<br />

Zuckerfabriken 5<br />

Flüssigzuckerwerke 2<br />

Bioethanolanlagen 1<br />

Zuckerfabriken 3<br />

Zuckerraffinerien<br />

(kombiniert mit<br />

Zuckerfabrik) 1<br />

1.242<br />

544<br />

<strong>Wachstum</strong> und Konsolidierung im Wechsel<br />

2008/09 2009/10 2010/11 2011/12 2012/13<br />

Rübenanbauer 11.430 16.292 16.091 15.379 14.981<br />

Rübenanbaufläche ha 174.225 287.245 254.300 265.947 265.904<br />

Rübenverarbeitung t/Tag 98.681 143.392 133.192 143.520 138.797<br />

Zuckererzeugung Mio. t 1,68 2,87 2,30 2,91 2,80


4<br />

Geschäftsbericht <strong>Nordzucker</strong> 2012/13<br />

175 Jahre Zuckerproduktion<br />

Die 1838 gegründete<br />

Zucker fabrik Klein Wanz<strong>leben</strong><br />

ist eine der Keimzellen für<br />

175 Jahre Erfolgsgeschichte<br />

der norddeutschen und<br />

nord euro päischen<br />

Zuckerproduktion.<br />

Gründungsboom in der europäischen<br />

Zuckerindustrie: Nordstemmen nimmt<br />

1865 den Betrieb auf, 1869 geht das<br />

südschwedische Werk Arlöv, das heute<br />

zu Nordic Sugar gehört, an den Start<br />

und 1882 Culmsee in Pommern (heute<br />

Chełmża, Polen).<br />

Zucker gilt als „kriegswichtig“.<br />

Rübenanbauer und Zuckerfabriken<br />

werden zu erhöhter<br />

Produktion aufgerufen.<br />

Bild: Archiv KWS<br />

Das Werk Klein Wanz<strong>leben</strong> wird<br />

nach einem kompletten Neubau<br />

„auf der grünen Wiese“ in Betrieb<br />

genommen. Bis heute ist es eines<br />

der modernsten Werke in Europa.<br />

Die Ausrichtung nach Osteuropa ist der<br />

strategische Schwerpunkt für die nächsten<br />

Jahre. Die Zucker Aktien gesellschaft<br />

Uelzen-Braunschweig (Z<strong>AG</strong>) beteiligt sich<br />

an der tschechischen Zucker gesellschaft<br />

Cukrovar a Rafinerie Cukru Dobrovice<br />

TTD (Thurn und Taxis Dobrovice) A.S.<br />

Die <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> entsteht durch<br />

die Vermögensübertragung der<br />

Z<strong>AG</strong> auf die ZVN. <strong>Nordzucker</strong> ist<br />

damit der drittgrößte Zuckerproduzent<br />

in Europa.


175 Jahre Zuckerproduktion<br />

5<br />

Die Vertriebsgesellschaft Norddeutsche<br />

Zucker GmbH & Co. KG ist der erste<br />

große Zusammenschluss norddeutscher<br />

Zuckerunternehmen.<br />

Die Zuckerfabrik Uelzen <strong>AG</strong> fusioniert<br />

mit der Braunschweiger Zucker <strong>AG</strong><br />

zur Zucker-Aktiengesellschaft Uelzen-<br />

Braunschweig (Z<strong>AG</strong>).<br />

Fünf Zuckergesellschaften entscheiden<br />

sich, ihr Vermögen auf die Zuckerverbund<br />

Nord <strong>AG</strong> (ZVN) zu übertragen.<br />

Damit ist ein Meilenstein zu einer<br />

gemeinsamen norddeutschen Zuckergesellschaft<br />

erreicht.<br />

Zusammen mit der Union­<br />

Zucker ist nahezu die gesamte<br />

norddeutsche Zuckerwirtschaft<br />

in der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong><br />

vereint.<br />

Nordic Sugar wird Teil der<br />

<strong>Nordzucker</strong>-Familie und<br />

macht sie mit Abstand<br />

zum zweitgrößten Zuckerproduzenten<br />

in Europa.<br />

Mit einem Rekordergebnis<br />

endet das bisher erfolgreichste<br />

Geschäftsjahr der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong>.


6<br />

Geschäftsbericht <strong>Nordzucker</strong> 2012/13<br />

<strong>Werte</strong> <strong>leben</strong>.<br />

<strong>Wachstum</strong> <strong>schaffen</strong>.<br />

Hartwig Fuchs, Chief Executive Officer<br />

Axel Aumüller, Chief Operating Officer


<strong>Werte</strong> Leben – <strong>Wachstum</strong> <strong>schaffen</strong><br />

7<br />

Mats Liljestam, Chief Marketing Officer<br />

Dr. Michael Noth, Chief Financial Officer<br />

Dr. Niels Pörksen, Chief Agricultural Officer


8<br />

Geschäftsbericht <strong>Nordzucker</strong> 2012/13<br />

vor 175 Jahren nahm im heutigen <strong>Nordzucker</strong>gebiet die erste Zuckerfabrik in Klein Wanz<strong>leben</strong> die Zuckerproduktion auf,<br />

somit wurde damals der Kern unseres heutigen Unternehmens ge<strong>schaffen</strong>. Seitdem hat sich die Zuckerwelt immer wieder<br />

sich verändernden politischen Rahmenbedingungen und wirtschaftlichen Notwendigkeiten anpassen müssen. Technischer<br />

Fortschritt und damit einhergehende Produktivitätssteigerungen haben Tradition in unserem Geschäft, genauso wie immer<br />

wieder durchgeführte Verschmelzungen zu größeren Einheiten. Grundlage waren dabei immer der enge und partnerschaftliche<br />

Kontakt zu unseren Aktionären und Rübenlieferanten und der Antrieb, immer besser und stärker zu werden. Im September<br />

dieses Jahres werden wir dieses 175-Jahr-Jubiläum entsprechend feiern.<br />

Freuen sollten wir uns auch über das Geschäftsjahr 2012/13, das als das bisher erfolgreichste Jahr in die Geschichte der<br />

<strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> eingehen wird. Sowohl Umsatz als auch Ergebnis konnten nach dem bereits sehr guten Vorjahr nochmals<br />

deutlich gesteigert werden. Profitiert haben wir von gestiegenen Quotenzuckerpreisen und einer größeren Absatzmenge<br />

an Nicht-Quotenzucker. Unsere langfristig angelegten Maßnahmen zur Effizienzsteigerung im gesamten Konzern haben den<br />

Erfolgskurs weiter untermauert. Der von Vorstand und Aufsichtsrat gemeinsam erarbeitete Vorschlag einer Dividende in<br />

Höhe von 1,80 Euro je Aktie, über deren Höhe die Hauptversammlung entscheiden wird, sichert zweierlei: zum einen, dass<br />

Sie als unsere Aktionäre angemessen an diesem exzellenten Ergebnis beteiligt werden; zum anderen, dass das Unternehmen<br />

finanziell gestärkt auf die vor uns liegenden Herausforderungen reagieren kann.<br />

Die Zahlen in Kürze: Wir haben den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr von 2.018,0 Millionen Euro um 424,8 Millionen<br />

Euro auf 2.442,8 Millionen Euro steigern können und dabei einen hervorragenden Jahresüberschuss von 360,3 Millionen<br />

Euro erzielt. Das Eigenkapital belief sich auf 1.316,0 Millionen Euro und hat damit erstmalig die Marke von einer Milliarde<br />

Euro überschritten; die Eigenkapitalquote stieg trotz einer höheren Bilanzsumme auf nunmehr rund 55 Prozent an. Die<br />

Steigerung der Eigenkapitalquote war ein Ziel, das wir uns vor drei Jahren gesetzt hatten. Wir haben das vergangene Jahr<br />

auch dazu genutzt, um unsere Nettoverschuldung auf rund 59 Millionen Euro zurückzuführen, und sind somit alles in<br />

allem in einer sehr guten finanzwirtschaftlichen Lage. In Anbetracht der immer noch volatilen Situation an den Finanzmärkten<br />

ist dies eine wichtige Botschaft an unsere Eigentümer. Unser Umfeld verändert sich jedoch rapide. Aufgrund des<br />

anhaltenden Aufbaus von Lagerbeständen und einer insgesamt über dem Verbrauch liegenden Weltzuckerproduktion erwarten<br />

wir, dass die Zuckerpreise auf dem Weltmarkt auf dem gegenwärtig deutlich niedrigeren Niveau verharren werden. Dies<br />

könnte auch die EU-Preise beeinflussen, so dass wir für 2013/14 einen Rückgang bei Umsatz und Ergebnis nicht ausschließen<br />

können. Die hohe Volatilität der Zuckerpreise bleibt eine bedeutende Herausforderung für unser Geschäft.<br />

Die EU-Gremien entscheiden voraussichtlich im Juni über die Zukunft der Zuckermarktordnung (ZMO). Sie definiert bisher<br />

den Rahmen, in dem der EU-Zuckermarkt berechenbar, verlässlich und planbar zu mindestens 85 Prozent mit regional produziertem<br />

Zucker zu hiesigen Sozial- und Produktionsstandards gedeckt wird. Unser Ziel ist es, auch in Zukunft die stabile<br />

Versorgung des EU-Markts mit hochwertigem Zucker aus heimischer Produktion zu gewährleisten. Auf der einen Seite gilt<br />

es, weiter unsere Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern. Auf der anderen Seite setzen wir uns unverändert für<br />

eine Verlängerung der ZMO bis 2020 sein, um den Rübenanbau in unseren Regionen nicht nur zu erhalten, sondern zu<br />

stärken; gleichzeitig benötigen wir Zeit, um unser Unternehmen auf eine Marktöffnung vorbereiten zu können.<br />

Ein weiterer Konsolidierungsprozess im europäischen Zuckermarkt bis zum Jahr 2020 ist abzusehen. Angesichts unserer<br />

Marktposition haben wir eine gute Basis, um sich auftuende <strong>Wachstum</strong>schancen in der EU zu nutzen. Allerdings wird der<br />

Verbrauch von Zucker innerhalb der EU nicht steigen – die Nachfragesteigerung nach Zucker findet außerhalb Europas<br />

statt; inwieweit wir daran profitabel teilhaben können, schauen wir uns intensiv an.


Brief des Vorstands 9<br />

Dabei sind wir zutiefst überzeugt, dass langfristiger Unternehmenserfolg nur durch nachhaltiges Wirtschaften gewährleistet<br />

wird, indem insbesondere Umweltschutz sowie soziale Aspekte bei unternehmerischen Entscheidungen Berücksichtigung<br />

finden. Parallel dazu gilt es, entlang der gesamten Wertschöpfungskette die Effizienz zu erhöhen. Seit dem Geschäftsjahr<br />

2009/10 erzielt das auf fünf Jahre angelegte Effizienzprogramm „Profitabilität plus“ Einsparungen in allen Bereichen des Unternehmens.<br />

Mehr als drei Viertel der Einsparungen konnten bislang erreicht werden. Die Harmonisierung und Optimierung<br />

der Geschäftsprozesse, eine Weiterentwicklung der Vertriebs- und Produktionsstrukturen zu einer verstärkt internationalen<br />

Ausrichtung, eine Anpassung der Investitions- und Instandhaltungsbudgets an die An forderungen langer Kampagnen sowie<br />

die Integration der konzernweiten IT-Landschaft sind Maßnahmen, die erheblich zur nachhaltigen Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit<br />

des Unternehmens beitragen.<br />

Zum nachhaltigen Erfolg gehören neben größeren Investitionen zur Effizienzsteigerung in den Werken unsere Maßnahmen<br />

zur Ertragssteigerung im Zuckerrübenanbau. Die Initiative 20 · 20 · 20 hat zum Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit der Rübe gegenüber<br />

anderen Ackerfrüchten weiter zu erhöhen und damit den Rübenanbau in unseren Regionen langfristig zu sichern.<br />

Ganz wichtig ist es, die Integration von Nordic Sugar und <strong>Nordzucker</strong> zu einem europäischen Unternehmen abzuschließen.<br />

Unsere vier von den Mitarbeitern des Konzerns definierten Kernwerte – Verantwortung, Engagement, Courage und Wertschätzung<br />

– stellen die Basis dessen dar, was wir für uns als europäische Unternehmenskultur über Ländergrenzen und<br />

unterschiedliche Sprachen hinweg entwickeln wollen. Und wir investieren in unsere Mitarbeiter – und zwar nicht nur finanziell,<br />

auch wenn wir in diesem Jahr zum ersten Mal überhaupt eine Erfolgsprämie an alle Mitarbeiter konzernweit ausschütten<br />

konnten. Mithilfe einer Vielzahl von Programmen und Modulen fördern wir nicht nur die Integration durch gezieltes Training,<br />

sondern stärken auch die emotionale Bindung zum Unternehmen.<br />

Nachhaltigkeit, Kundenorientierung und Effizienzsteigerung bilden gemeinsam mit unseren engagierten Kolleginnen und<br />

Kollegen die Basis, um die Marktposition des Unternehmens zu stärken und weiteres <strong>Wachstum</strong> im Kerngeschäft zu realisieren.<br />

Mit unserem engagierten Team blicken wir stolz auf unsere Tradition und optimistisch in die Zukunft. Die Entwicklung<br />

läuft weiter. Wir danken Ihnen, liebe Aktionärinnen und Aktionäre, dafür, dass Sie <strong>Nordzucker</strong> auf diesem Weg begleiten.<br />

<strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong><br />

Der Vorstand<br />

Hartwig Fuchs<br />

Axel Aumüller<br />

Mats Liljestam<br />

Dr. Michael Noth<br />

Dr. Niels Pörksen


10<br />

Geschäftsbericht <strong>Nordzucker</strong> 2012/13


Four values – growing together<br />

11<br />

Die Eckpfeiler für unser Handeln: vier <strong>Werte</strong><br />

Verbindungen <strong>schaffen</strong> durch gemeinsame <strong>Werte</strong><br />

Alle Mitarbeiter im <strong>Nordzucker</strong> Konzern haben sich im vergangenen Jahr mit den<br />

Unternehmenswerten auseinandergesetzt. Diskutiert wurden Fragen wie:<br />

Warum sind gerade diese <strong>Werte</strong> wichtig für mich?<br />

Wie helfen uns die <strong>Werte</strong>, unsere Ziele zu erreichen?<br />

Was bedeuten die <strong>Werte</strong> im Umgang mit Kollegen, Mitarbeitern und Vorgesetzten?<br />

Bereits kurz nach dem Erwerb von Nordic Sugar haben Mitarbeiter des Konzerns vier gemeinsame<br />

<strong>Werte</strong> definiert: Verantwortung, Courage, Wertschätzung und Engagement. Im Jahr 2011begann<br />

ein umfassender Diskussions- und Einführungsprozess. Mitarbeiter aller Regionen sprachen darüber,<br />

wie sie die <strong>Werte</strong> verstehen und diese <strong>leben</strong> und er<strong>leben</strong>. Ziel war es, zunächst die <strong>Werte</strong> überall<br />

bekannt zu machen, aber auch miteinander zu reden und daraus Aktionen zu entwickeln.<br />

In der nächsten Zeit werden nun die vier <strong>Werte</strong> ins tägliche Arbeiten integriert werden. Kleinere<br />

Maßnahmen, die laufend an die <strong>Werte</strong> erinnern, aber auch größere Themen wie kulturelle Vielfalt<br />

und Zusammenarbeit über Abteilungs-, Werks- und Ländergrenzen hinweg sind nun ein Thema.<br />

Auch werden die <strong>Werte</strong> mit der täglichen Arbeit verbunden und sie bilden die Basis für Richtlinien<br />

und Standards im Konzern. Grundlegend für den Erfolg der <strong>Werte</strong> ist jedoch, dass sie eine Verbindung<br />

zwischen allen Mitarbeitern <strong>schaffen</strong> und sowohl motivieren wie gleichzeitig ein Gefühl von<br />

Zusammengehörigkeit geben. Sie helfen in schwierigen Entscheidungssituationen und erleichtern<br />

dieZusammenarbeit. Zudem <strong>schaffen</strong> die <strong>Werte</strong> eine gute Kultur; eine Kultur, auf die wir stolz sind<br />

– stolz auf ein werthaltiges und wert<strong>schaffen</strong>des Unternehmen.<br />

Hartwig Fuchs: „Unsere vier Unternehmenswerte bilden die Eckpfeiler für den Ausbau und das<br />

Zusammenwachsen unseres Unternehmens. Ich bin sehr stolz darauf, mit wie viel Engagement der<br />

<strong>Werte</strong>prozess von allen Ebenen und in allen Regionen des Unternehmens getragen wird. Mithilfe<br />

der <strong>Werte</strong> sind wir ein gutes Stück näher zusammengerückt und viel klarer in dem, was wir voneinander<br />

erwarten können. Ich sehe <strong>Nordzucker</strong> hier auf einem außer gewöhnlich guten Weg!“


12<br />

Geschäftsbericht <strong>Nordzucker</strong> 2012/13<br />

© Apelöga AB


Verantwortung<br />

13<br />

„Ich freue mich wirklich sehr, dass <strong>Nordzucker</strong> eine solch große Summe in Örtofta investiert.<br />

Das bedeutet uns sehr viel: für unsere Fabrik, aber natürlich auch für den Erfolg des ganzen<br />

Unternehmens.“<br />

Bengt Högberg, Direktor der Zuckerfabrik Örtofta, Schweden<br />

Verantwortung für die Zukunft<br />

Verantwortung übernehmen bei <strong>Nordzucker</strong> heißt, die Bedürfnisse<br />

unserer Stakeholder zu berücksichtigen und laufend neue Lösungen<br />

zu finden.


14<br />

Geschäftsbericht <strong>Nordzucker</strong> 2012/13<br />

Örtofta: Energie konsequent einsparen<br />

<strong>Nordzucker</strong> rüstet weiteren Standort<br />

mit innovativer Technik aus<br />

Gute Nachrichten und neue Aufgaben für Bengt Högberg (li.)<br />

und das Team im Werk Örtofta: Ab 2014 spart die Fabrik mit<br />

neuer Technik ein Drittel des bisherigen Energieaufwands ein.<br />

© Apelöga AB<br />

Etwa eine Autostunde fährt man von der Kopenhagener<br />

Nordic Sugar-Zentrale über die Öresundbrücke<br />

und Malmö nach Örtofta. Ein Schloss aus<br />

dem 14. Jahrhundert, eine Kirche und 200 Einwohner:Umgeben<br />

von Feldern mit nährstoffreichen,<br />

schweren Böden liegt die größte Fabrik der<br />

<strong>Nordzucker</strong>-Tochter Nordic Sugar am Ortsrand<br />

der kleinen Gemeinde Örtofta. Rund um die Fabrik<br />

in der südschwedischen Provinz Schonen bauen<br />

2.000 Landwirte auf durchschnittlich 19 Hektar<br />

Ackerflächeerfolgreich Zuckerrüben an. Im vergangenen<br />

Oktober kamen gute Nachrichten und anspruchsvolle<br />

neue Aufgaben über den Öresund<br />

nach Örtofta: Fabrikdirektor Bengt Högberg und sein<br />

Team erhielten grünes Licht für die bedeutendsten<br />

Energiesparprojekte der Zuckerfabrik Örtofta seit<br />

ihrer Inbetriebnahme 1890.<br />

Große Schritte zu nachhaltiger Effizienz<br />

Nachdem in jüngster Vergangenheit die Werke<br />

Uelzen, Deutschland, und Nakskov, Dänemark, mit<br />

Verdampfungstrocknern (VDT) ausgerüstet wurden, erhält mit Örtofta nun ein weiterer Standort einen<br />

VDT. Installiert wird hier außerdem ein Vertikaler Kristallisationsturm (VKT). Insgesamt inves tiert das<br />

Unternehmen im Werk Örtofta 23,5 Millionen Euro in neue Technik, die den Energieverbrauch in einer<br />

ihrer leis tungs stärks ten Zucker fabriken dauerhaft um 30 Prozent senken wird. Zudem verringern die<br />

neuen Anlagen die CO 2 -Emis sionen der Produktion um 32.000 Tonnen jährlich. Realisiert werden damit<br />

weitere Teilschritte des bisher größten Energiesparprojekts von <strong>Nordzucker</strong>.<br />

Neue Technik spart jährlich 150 Gigawattstunden<br />

Projektiert ist die Installation des neuen VDT mit einem Investitionsvolumen von rund 17 Millionen<br />

Euro. Das Investitionsvolumen für den VKT beträgt 6,5 Millionen Euro. Beide Anlagen gehen zur<br />

Kampagne 2014 in Betrieb. Der Fabrik beschert die neue Technik jährlich einen um 150 Gigawattstunden<br />

verringerten Energieaufwand. „Wir sparen damit in etwa so viel Energie ein, wie 7.500<br />

Schwedenhäuser jährlich für ihre Heizung verbrauchen“, schmunzelt Högberg.<br />

Mit weniger Energie mehr erreichen<br />

Das Werk Örtofta verarbeitet rund 18.400 Tonnen Zuckerrüben pro Kampagnetag. „Das ist ein energieintensiver<br />

Prozess, den wir kontinuierlich optimieren“, erläutert der Direktor. „Die Kristallisation, die<br />

Verdampfstation und die Schnitzeltrocknung sind unsere Hauptverbraucher.“ Der neue VDT trocknet<br />

extrahierte Pressschnitzel, die die Fabrik zu hochwertigen Futtermittelpellets verarbeitet.Effizient arbeitet<br />

die Anlage vor allem durch die konsequente Wiederverwendung von Dampf in der Produktion.<br />

Der neue VKT ermöglicht die kontinuierliche Kristallisa tion bei deutlich niedrigeren Temperaturen als<br />

bisher. Allein 50 Gigawatt jährlich spart die Fabrik ab 2014 an dieser Stelle. „Das sind große Schritte,<br />

die unser Unternehmen anspruchsvollen Energie- und Klimazielen näherbringt und unsere Wettbewerbs<br />

fähigkeit weiter stärkt“, resümiert Högberg.


Verantwortung<br />

15<br />

Mit wachsenden globalen Anforderungen Schritt halten<br />

Kundenbedürfnisse verantwortlich erfüllen<br />

„Die Reaktionen sind ähnlich“, beobachtet Marion Schaefer bei Kunden, die zum ersten Mal zum<br />

Lieferanten-Audit in eines der <strong>Nordzucker</strong>-Werke kommen: „Die meisten staunen über ungewohnte<br />

Dimensionen und die enormen Mengenströme, die unsere Fabriken bewältigen.“ Von ihrem Kopenhagener<br />

Büro aus koordiniert die Lebensmittelchemikerin das Thema nachhaltige Entwicklung.<br />

Produkt qualität und -sicherheit stehen dabei neben Arbeits sicher heit, Umwelt-, Klima- und Sozialfragen<br />

sowie entsprechenden Prüf- und Zertifizierungsanforderungen ganz obenan.<br />

Kunden-Audit: Prozessqualität auf dem Prüfstand<br />

Regelmäßige Prüfbesuche von Kunden, die <strong>Nordzucker</strong>-Produkte handeln oder weiterverarbeiten,<br />

sind keine flüchtigen Spaziergänge durch die Fabrik. Mit dem Werkleiter, dem Produktmanager oder<br />

Qualitätsbeauftragten aus dem <strong>Nordzucker</strong>-Vertrieb, dem Koordinator in derFabrik, einem Ingenieur<br />

oder Meister aus Zuckerhaus und Service-Center steht ein kompetentes Team <strong>Nordzucker</strong>-Kunden<br />

direkt vor Ort zur Beantwortung aller Fragen zur Verfügung. Zu jedem Audit gehört die Dokumentenprüfung<br />

durch den Kunden: Die Analyse möglicher Produktgefährdungen zählt dazu; aber auch die<br />

konkrete Prüfung der Maßnahmen, die <strong>Nordzucker</strong> zum Beispiel zur Minimierung identifizierter Produktrisiken<br />

unternimmt.<br />

Alle <strong>Nordzucker</strong>-Standorte sind nach FSSC 22000, einem international anerkannten Produktsicherheitsstandard,<br />

zertifiziert. „Unsere konzernweit einheitlichen Systeme zu Produktsicherheit und Rückverfolgung<br />

aller Produkte stehen heute in jedem Kunden-Audit im Fokus“, erläutert Marion Schaefer:<br />

„Welche Maßnahmen werden zur Vermeidung von Fremdkörpereinträgen ergriffen? Wie sichern wir<br />

die Rückverfolgung unserer Lieferungen, um Risiken für den Kunden und Endverbraucher, aber auch<br />

für uns als haftbaren Hersteller gering zu halten?“ Während der bis zu zweitägigen Audits werden kritische<br />

Punkte direkt in der laufenden Produktion unter die Lupe genommen, Abweichungen zur Verbesserung<br />

notiert, Lösungen diskutiert und die Umsetzung nachverfolgt. „Häufig testen Kunden<br />

auch unsere Metalldetektoren, um sicher zu gehen, dass diese zuverlässig funktionieren. Außerdem<br />

stehen natürlich – je nach Endprodukt und Zielmarkt – individuelle Produkt anforderun gen und<br />

Servicewünsche an <strong>Nordzucker</strong> auf der Agenda“, so Marion Schaefer.<br />

Für Materialien, die zugekauft werden oder als Rohstoff eingesetzt<br />

werden, wie zum Beispiel importierter Bio-Rohrzucker<br />

oder Fairtrade-Produkte, wechselt <strong>Nordzucker</strong> die Seiten des<br />

Tisches und führt – nunmehr als Kunde – entsprechende Lieferanten-Audits<br />

bei den Zulieferern durch.<br />

Jeder trägt Verantwortung<br />

„Die Anforderungen an die Lebensmittelwirtschaft erhöhen<br />

auch die Anforderungen an die Produktsicherheit und Rückverfolgbarkeit<br />

für uns und unsere Kunden“, betont Marion<br />

Schaefer. Besonders für international einkaufende und distribuierende<br />

Lebensmittelhersteller ist das eine riesige Herausforderung:<br />

„Die lösen wir nur in gemeinsamerVerantwortung<br />

– durch die sys tematische Einbindung aller am Herstellungsprozess<br />

Beteiligten“, ist Schaefer sicher.<br />

Marion Schaefer, Corporate Sustainable Development:<br />

„Für die Sicherung nachhaltiger Produktqualität tragen<br />

wir alle Verantwortung. Unsere Kunden honorieren das.“


16<br />

Geschäftsbericht <strong>Nordzucker</strong> 2012/13<br />

Ernährung und Gesundheit im Fokus<br />

Interview mit Prof. Dr. med. Uwe Tegtbur<br />

Was sind die Grundlagen für eine gesunde und ausgewogene<br />

Er nährung und welche Rolle spielen Kohlenhydrate in unserer<br />

Ernährung? Ein Gespräch mit Prof. Dr. med. Uwe Tegtbur, Direktor<br />

des Instituts für Sportmedizin an der Medizinischen Hochschule<br />

Hannover.<br />

„Kohlenhydrate sind Energielieferanten für<br />

unser Denken und für die Arbeit unserer<br />

Muskeln“.<br />

Prof. Dr. med. Uwe Tegtbur,<br />

Medizinische Hochschule Hannover<br />

Herr Professor Tegtbur, der Mensch benötigt verschiedene<br />

Nährstoffe: Wasser, Kohlenhydrate, Proteine, Fette, Mineralstoffe<br />

und Spurenelemente, um einige zu nennen. Welche<br />

Funk tion übernehmen die Kohlenhydrate im mensch lichen<br />

Körper?<br />

Kohlenhydrate sind die wesentlichen Energiequellen für den Menschen.<br />

Sie sind der Energielieferant für unser Denken und für die<br />

Arbeit unserer Muskeln. Unser Gehirn kann ausschließlich Kohlenhydrate<br />

verstoffwechseln, nicht aber Fette oder Proteine. Unsere<br />

Muskeln können ihre Energie auch aus Fetten und Prote inen gewinnen.<br />

Erst wenn die Kohlenhydratspeicher leer sind, verwendet der<br />

Körper Proteine als Energie quelle. Das ist Stress für den Körper, der<br />

Kohlenhydratmangel führt bei körperlicher Aktivität zu erhöhten<br />

Adrena linspiegeln, damit auch zu einem höheren Blutdruck und<br />

einer höheren Herzfrequenz.<br />

Sie sagten gerade, dass der Körper Kohlenhydrate speichert, um sie später für die Tätigkeit<br />

von Hirn und Muskeln verwenden zu können. Wo sind denn diese ‚Speicherräume‘<br />

für Kohlenhydrate und können wir sie unbegrenzt auffüllen?<br />

Unser Körper speichert Kohlenhydrate in der Leber und in den Muskeln. Das ist von Mensch zu<br />

Mensch natürlich unterschiedlich, aber man kann sagen, dass ein Erwachsener etwa 200 bis 400<br />

Gramm Kohlenhydrate speichern kann, der körperlich trainierte mehr als der untrainierte. Das bedeutet,<br />

dass wir unsere Speicher leider nicht unbegrenzt auffüllen können. Was an Kohlenhydraten zu<br />

viel aufgenommen wird, wandelt der Körper zu Fett um und speichert es in dieser Form.<br />

Was bedeutet das für eine bewusste und gesunde Ernährung?<br />

In erster Linie geht es um die ausgeglichene Energiebilanz, also die Frage, ob Energiezufuhr und<br />

Energieverbrauch ausgewogen sind. Bei zu wenig Energieumsatz nimmt man mit der Zeit zu. Übergewicht<br />

ist vielmehr ein Bewegungs- als ein Ernährungsproblem. Außerdem kommt es darauf an,<br />

Kohlenhydrate dann zu sich zu nehmen, wenn der Körper sie benötigt, also vor Aktivität und auch<br />

bei hohen Stressbelastungen. Wenn man abnehmen will, halte ich es für sinnvoll, Kohlenhydrate dann<br />

aufzunehmen, wenn man sie auch verbraucht.<br />

Man liest immer wieder von Low-Carb-Diäten, also Diäten, die darauf abzielen,<br />

Kohlenhydrate einzusparen. Wie schätzen Sie diese Ernährungsweise ein?<br />

Wie gesagt, Kohlenhydrate sind der Energielieferant für unser Hirn und unsere Muskeln. Mit<br />

Low-Carb-Diäten reduziere ich die Leistungsfähigkeit meines Körpers. Entscheidend ist, wann<br />

ich die Kohlenhydrate zu mir nehme und ob meine Energiebilanz ausgeglichen ist.


Verantwortung<br />

17<br />

Sicherheit geht vor<br />

<strong>Nordzucker</strong> verbessert Sicherheitskultur<br />

„Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz sind und waren immer von höchster Bedeutung für<br />

<strong>Nordzucker</strong>“, unterstreicht Chief Operating Officer Axel Aumüller. Im vergangenen Jahr hat der<br />

Konzern den Blick noch einmal geschärft und nimmt sichere Arbeitsbedingungen, die Prävention<br />

von Unfällen und den Schutz der Gesundheit verstärkt in den Fokus. Hintergrund ist der Anstieg<br />

von Arbeitsunfällen, die mehr als drei Krankheitstage nach sich zogen. Als Konsequenz wurde eine<br />

konzernweite Strategie verabschiedet, die das hochgesteckte Ziel von null Unfällen unterstreicht.<br />

„Es ist unser dringlichstes Ziel, die Anzahl an Unfällen weiter zu reduzieren, denn wir haben eine<br />

Verantwortung – gegenüber den Mitarbeitern und jeder auch für seine eigene Sicherheit. Unser<br />

erneuertes Ziel von null Unfällen hängt daher auch ganz eng mit unserem <strong>Werte</strong>prozess zusammen“,<br />

so Joachim Rüger, Senior Vice President Production, Eastern Europe. Und Axel Aumüller fügt hinzu:<br />

„Wir wollen beim Thema Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz führend in der Zuckerindustrie<br />

und in vergleichbaren Industrien werden.“ Dazu hat die „Health & Safety Production Workgroup“<br />

Ziele und Aufgaben sowie einen Aktionsplan erarbeitet. „Wir akzeptieren keine unsicheren Arbeitsbedingungen,<br />

Sicherheit steht für uns an allererster Stelle. Denn nur wenn wir ein sicheres Arbeitsumfeld<br />

bieten, produzieren wir erfolgreich“, so Rüger weiter.<br />

„Sicherheit geht jeden an. Das ist eigentlich der Ausgangspunkt. In unserem Aktionsplan haben<br />

wir das „Talk Safety“ genannt. Damit meinen wir, dass wir uns alle gegenseitig für Risiken bei der<br />

Arbeit sensibilisieren wollen. Gerade in der Produktion soll jeder, egal ob in der Kampagne oder<br />

außerhalb, einen Sinn dafür haben, welche Arbeitsweise riskant ist, und auch die Courage aufbringen,<br />

Kollegen darauf hinzuweisen, wenn sie sich einer<br />

Gefahr aussetzen“, sagt Iver Drabaek, Koordinator der<br />

Arbeitsgruppe. Die Arbeitsgruppe schaut besonders auf<br />

die Praxis: „Unser Ziel ist eine ausgeprägte Sicherheitskultur.<br />

Wir haben drei Untergruppen gebildet, in der<br />

Sicherheitskräfte aus dem Werk ihre Erfahrungen einbringen.<br />

Dadurch können wir mögliche Gefahrenpunkte<br />

identifizieren und so Unfälle vermeiden. Durch<br />

den Austausch in der Gruppe lernen wir zusätzlich von<br />

den Beispielen der anderen Werke und identifizieren<br />

die Maßnahmen, die konzernweiter Standard werden<br />

können“, so Drabaek weiter.<br />

Die begonnenen Aktivitäten haben in der letzten Kampagne<br />

bereits erste Erfolge gezeigt: Die Zahl der Unfälle<br />

ist gesunken. „Allen ist klar, dass dies erst der Anfang<br />

ist. Um die Sicherheitskultur zu verbessern und das Bewusstsein<br />

des Einzelnen zu schärfen, braucht es Zeit.<br />

Aber der Anfang ist gemacht“, meint Drabaek.<br />

Arbeitssicherheit geht jeden an. Daher sensibilisiert<br />

<strong>Nordzucker</strong> ihre Mitarbeiter für riskante Arbeitsweisen.


18<br />

Geschäftsbericht <strong>Nordzucker</strong> 2012/13<br />

Vorausschauend investieren<br />

Logistik- und Ersatzinvestitionen<br />

gewinnen an Gewicht<br />

Wann investiert <strong>Nordzucker</strong> wo in welches Projekt?<br />

Investieren heißt die Zukunft im Blick haben und<br />

heute Prioritäten setzen.<br />

Mit dem Anfeuern der Kalköfen in 13 Zuckerfabriken beginnt<br />

im Herbst die <strong>Nordzucker</strong>-Kampagne. Danach sollen<br />

die Fabriken von Europas zweitgrößtem Zucker hersteller vor<br />

allem eins: kontinuierlich gut laufen – 24 Stunden am Tag,<br />

sieben Tage die Woche, für rund vier Monate im Jahr. Und<br />

das kostengünstig, umwelt- und ressourcenschonend, möglichst<br />

gleichmäßig und störungsfrei – über die gesamte<br />

Prozesskette von der Rübeneingangswaage bis ins Zuckersilo<br />

und zum Kunden. Was auf den ersten Blick banal klingt,<br />

stellt komplexe Anforderungen an die Produktionsverantwortlichen<br />

in Werken und Konzernzentrale.<br />

Wenn das <strong>Nordzucker</strong>-Produktionsteam den jährlichen Investitionsplan<br />

für 13 Zuckerfabriken aufstellt, reden in direkt<br />

auch viele externe Stimmen mit: Kunden, Aktionäre, Landwirte,<br />

EU-Kommission und nationale Gesetzgeber in sieben<br />

Ländern, lokale und regionale Aufsichtsbehörden.Intern<br />

fordern vor allem Vertrieb und Rübenmanagement die Berücksichtigung<br />

ihrer Belange, die wiederum mit der Investitionsstrategie<br />

der Produktion in Einklang zu bringen sind.<br />

Unterm Strich ein ganzes Bündel berechtigter Interessen,<br />

das kontinuierlich mit Produktionserfordernissen, konzerninternen<br />

Kennzahlen und Entwicklungszielen auf einen<br />

Nenner zu bringen ist.<br />

Austarieren, priorisieren, investieren<br />

„Um unsere Fabriken auf lange Sicht produktionsfähig zu<br />

halten, müssen wir interne und externe Forderungen immer<br />

wieder neu austarieren und Prioritäten setzen“, sagt Chief<br />

Operating Officer Axel Aumüller. „Wo setzt <strong>Nordzucker</strong> begrenzte<br />

Mittel am effizientesten ein? Das ist die Kernfrage.“<br />

In einem konzernweit organisierten Dialog liefert das Produktionsteam<br />

die Antworten dazu. Diese münden in Projekt-<br />

und Budgetpläne, die im Vorstand abgestimmt und<br />

schließlich im Aufsichtsrat diskutiert und beschlossen werden.<br />

Im laufenden Geschäftsjahr stehen für Investitionen in<br />

den Werken rund 70 Millionen Euro zur Verfügung.<br />

Energie: Kostenanstieg kompensieren<br />

Etwa 30 Millionen Euro davon entfallen aktuell auf rentable<br />

Investitionen: große und kleinere Projekte, die sich in der<br />

Die Installation neuer Verdampfungstrockner in den<br />

Werken Uelzen, Nakskov und Örtofta ist Teil des<br />

bisher größten Energiesparprojekts der <strong>Nordzucker</strong>.


Verantwortung<br />

19<br />

Regel in kürzeren Zeitspannen von vier bis fünf<br />

Jahren amortisieren, Kosten sparen und positiv<br />

zum Konzernergebnis beitragen. „Energieeinsparungen<br />

spielen in diesem Bereich seit vielen Jahren<br />

unangefochten die Hauptrolle“, erläutert<br />

Aumüller. Besonders freut ihn, dass nach den<br />

Werken Uelzen und Nakskov auch das schwedische<br />

Werk Örtofta mit einem neuen Verdampfungstrockner<br />

in die Kampagne 2014 gehen wird,<br />

der den Energieverbrauch der Fabrik um gut ein<br />

Viertel senken wird. Zudem verringert jede eingesparte<br />

Kilowattstunde den CO 2 -Ausstoß und<br />

bringt <strong>Nordzucker</strong> auch hier ambitionierten Einsparzielen<br />

einen großen Schritt näher. „Wenn wir<br />

sehr gut sind, <strong>schaffen</strong> wir es mit dem derzeitigen<br />

Investitionsvolumen, den Anstieg bei Energie- und<br />

Personalkosten weitestgehend zu kompensieren“,<br />

resümiert der Produktionsvorstand.<br />

Mit innovativen Technologien zur Abwasseraufbereitung stellt<br />

<strong>Nordzucker</strong> vorbildliche Umweltstandards sicher.<br />

Hohe Umweltstandards sichern<br />

Den mit etwa 40 Millionen Euro größeren Teil des<br />

Investitionsbudgets teilen sich aktuell Ersatz- und<br />

Compliance-Maßnahmen. Zu Letzteren zählen solche Investitionen, die zur Einhaltung gesetzlicher<br />

Vorgaben und Umweltauflagen notwendig sind. Aktuell legt <strong>Nordzucker</strong> hier den Schwerpunkt auf<br />

innovative Technologien zur effizientenAbwasseraufbereitung sowie auf Maßnahmen zur Verminderung<br />

von Geruchsemissionen. „Auch in diesem Bereich investieren wir kontinuierlich“, unterstreicht<br />

Aumüller. „Damit sichern wir unseren Werken auch perspektivisch vorbildliche Umweltstandards.“<br />

Neue Schwerpunkte<br />

Für die kommenden Jahre erwartet das Produktionsteam deutliche Verschiebungen zugunsten von<br />

Ersatz-, Compliance- und Logistikinvestitionen. Auslöser ist zum einen die neue Industrieemissionsrichtlinie<br />

der EU: Danach sollen Umwelteinträge künftig durch den Einsatz bestverfügbarer Technik<br />

(BVT) weiter vermindert werden. „In den kommenden Jahren werden wir deshalb an einigen Standorten<br />

zum Beispiel die Kesselanlagen zur Energiegewinnung erneuern beziehungsweise wesentlich<br />

anpassen müssen“, sagt Aumüller. Zudem sind die Sparanstrengungen als Folge der Zuckermarktreform<br />

auch an derProduktion nicht spurlos vorübergegangen. „Unsere Investitionen in Sachanlagen<br />

liegen seit vielen Jahren unterhalb der Abschreibung“, betont er. Zeitgleich fahren die Fabriken seit<br />

fünf Jahren eine um ein Drittel verlängerte Kampagne. „Neben verbesserter Auslastung bringt das<br />

eben auch kürzere Intervalle bei der Nutzungsdauer von Anlagen und Anlagenteilen mit sich.“ Einen<br />

Anstieg erwartet der Produktionsvorstand auch bei den Logistikaufwendungen. Im Zuge der Zuckermarktreform<br />

hat <strong>Nordzucker</strong> mehrere Standorte geschlossen und einen Teil der dort vorhandenen<br />

Lagerkapazitäten aufgeben müssen. Die Produktion konzentriert sich heute an den verbliebenen<br />

Standorten, wo entsprechend höherer Lagerbedarf vorhanden ist.


20 Geschäftsbericht <strong>Nordzucker</strong> 2012/13


Engagement<br />

21<br />

„Es ist unsere Aufgabe dafür zu sorgen, dass das Wissen über verbesserte Anbaumethoden möglichst<br />

viele unserer Anbauer erreicht. Wir als <strong>Nordzucker</strong> haben die Kraft, Versuche anzulegen und Ergebnisse<br />

weiterzutragen“.<br />

Markus Reiners, Manager Beet Procurement – <strong>Nordzucker</strong>, Werk Clauen<br />

Engagiertes Team<br />

Engagement ist ein wichtiger Teil unserer Kultur. Eine ganze<br />

Reihe zukunftsgerichteter Projekte wie zum Beispiel 20 · 20 · 20<br />

bereitet das Unternehmen und unsere Rübenanbauer auf künftige<br />

Herausforderungen vor.


22<br />

Geschäftsbericht <strong>Nordzucker</strong> 2012/13<br />

Von den Besten lernen<br />

20 · 20 · 20 in der Praxis<br />

Wie können die 20 Prozent der leistungsstärksten Rübenanbauer im gesamten <strong>Nordzucker</strong> Konzern im<br />

Jahr 2020 je Hektar 20 Tonnen Zucker erzielen? Gemeinsam mit ihren Landwirten ist <strong>Nordzucker</strong> dabei,<br />

diese Frage zu beantworten. Seit 2011 verfolgt <strong>Nordzucker</strong> mit der Initiative 20 · 20 · 20 dieses Ziel und<br />

konzentriert sich dabei auf fünf Bereiche: Züchtung, Anbauverfahren, Ernte, Lagerung und Anbaustruktur.<br />

<strong>Nordzucker</strong> hat dazu in ihren sieben Anbauländern regionale Kompetenzteams eingerichtet.<br />

„Hier in Trenčianska Teplá haben wir uns acht Themen vorgenommen, die wir unter die Lupe<br />

nehmen und verbessern wollen, um den Zuckerertrag zu steigern. Dazu gehört die Saatbeetvorbereitung<br />

im Herbst mit einer vorhergehenden Grunddüngung. Der Vorteil besteht darin, dass<br />

durch die Bearbeitung des meist trockenen Bodens im Herbst dieser nicht unnötig verdichtet wird,<br />

was die Böden schont. Wir erreichen so Böden, die während des Winters gleichmäßig durchfeuchtet<br />

werden und dann im Frühjahr eine homogene Struktur aufweisen. Der Schlag muss dann nur noch<br />

einmal flach bearbeitet werden, bevor gedrillt werden kann. Dadurch erhalten wir die Wasserkapillarität<br />

in den ungestörten Böden und erzielen bessere Feldaufgänge und eine sehr gute Wurzelbildung.<br />

Das erhöht den Rübenertrag pro Hektar. Unsere Anbauberatung demonstriert über Feldversuche<br />

die Vorteile dieser Praxis, die in Deutschland gängig ist, auf und trägt so zur Verbreitung bei“, sagt<br />

Richard Šulík, Member of the Board, Považský cukor.<br />

Praxisfälle diskutieren und Ergebnisse verbreiten<br />

Ein weiteres Augenmerk liegt in der Slowakei auf der Mulchsaat: „Der Anteil der Mulchsaat an der<br />

Rübenanbaufläche in der Slowakei liegt derzeit bei 30 Prozent und soll mittelfristig auf deutlich über<br />

50 Prozent erhöht werden. Das verbessert die Bodenstruktur und trägt aktiv zum Schutz vor Bodenerosion<br />

und oberflächlichen Verschlämmungen bei“, so Richard Šulík weiter.<br />

Auch in den deutschen Naturräumen wird an<br />

verschiedenen Stellschrauben gedreht, um den<br />

magischen 20 Tonnen Zucker je Hektar näherzukommen.<br />

In den Kompetenzteams treffen sich<br />

auch hier Anbauberater und Landwirte, um Praxisfälle<br />

zu diskutieren und Erfahrungen mit Anbautechniken<br />

auszutauschen, denn spannend wird<br />

es, wo in einem Naturraum unter vergleichbaren<br />

Bedingungen deutlich abweichende Erträge<br />

erzielt werden.<br />

„In unserer 20 · 20 · 20-Gruppe testen derzeit<br />

zwischen 20 und 25 Landwirte eine App, die<br />

die geplante Pflanzenschutzanwendung mit<br />

der lokalen Wetterprognose abgleicht. Die App<br />

ermittelt dann den optimalen Ausbringungszeitpunkt<br />

innerhalb der nächsten 48 Stunden.<br />

Dies soll zum einen die Wirkung der Maßnahme<br />

absichern und verbessern und zum anderen die<br />

Rüben schonen“, erklärt Markus Reiners, Manager<br />

Nah dran: Die <strong>Nordzucker</strong> Anbauberatung sucht den Kontakt und<br />

bereitet den Boden für breiten Wissensaustausch.


Engagement<br />

23<br />

Beet Procurement, und fügt hinzu: „Dass die App<br />

jetzt in der Praxis getestet wird, ist ein Ergebnis<br />

eines 20 · 20 · 20-Workshops, den wir im März<br />

dieses Jahres gehalten haben. Zu dem Workshop<br />

hatten wir einen niederländischen Experten eingeladen,<br />

der einen Vortrag zum Einfluss der Witterung<br />

auf den Pflanzenschutzmitteleinsatz hielt<br />

und diese App vorstellte. Am Ende hatten so viele<br />

Landwirte Interesse an der App, dass wir es auf<br />

die Beine stellen konnten, sie mit einigen Landwirten<br />

um Clauen herum auszuprobieren.“<br />

Voneinander lernen<br />

So unterschiedlich die Bedingungen der Anbauregionen<br />

in allen <strong>Nordzucker</strong>-Ländern sind, eins<br />

ist gleich: Beide Seiten – Anbauer und <strong>Nordzucker</strong><br />

– lernen voneinander. „Auch wir lernen von dem Mit der Initiative 20 . 20 . 20 verfolgt <strong>Nordzucker</strong> seit 2011 das Ziel,<br />

Wissen der Landwirte. Sie sind es, die jeden Tag 20 Tonnen Zucker je Hektar zu erwirtschaften.<br />

in ihren Betrieben stehen und die aus der Praxis<br />

heraus bei Herausforderungen neue Wege suchen.<br />

Da gibt es eine Menge Querdenker, die innovative<br />

Ideen haben. Jüngstes Beispiel dazu ist ein Landwirt, der die Aufwandmengen bei Pflanzenschutzmaßnahmen<br />

deutlich reduziert hat. Mit angepasster Ausbringtechnik zum richtigen Zeitpunkt<br />

wurden hier im letzten Jahr deutliche Einspareffekte erzielt. Das sind dann Projekte, bei denen wir als<br />

<strong>Nordzucker</strong> sagen, ‚Mensch, dem gehen wir jetzt mal nach‘. Wir haben die Möglichkeiten, das Thema<br />

in Versuchen zu beleuchten, und die Kraft, solche Projekte nach vorne zu bringen, indem wir es in<br />

die Breite tragen, wenn wir sehen, dass es funktioniert“, erklärt Reiners.<br />

In Deutschland dominieren derzeit die Versuche zu Anbau und Aussaat: Zum Beispiel wird den Fragen<br />

nachgegangen, welche Auswirkung die Wahl der Zwischenfrucht auf den Zuckerertrag hat oder welche<br />

Auswirkungen Mulch- oder Herbstschlitzsaat haben. In Schweden wurde 2013 die Größe der Versuchsfläche<br />

auf dem Hof Granhill von zwölf auf 22 Hektar ausgedehnt. Im Mittelpunkt stehen Versuche zu<br />

Anbautechniken sowie zum Reihenabstand, zur Beregnung oder zur Fließabdeckung. In Nordeuropa ist<br />

außerdem eine zusätzliche Versuchsfläche in Dänemark hinzugekommen: „Auf unserer Versuchsfläche<br />

auf dem Hof Sofiehøj in Dänemark haben wir Sortenversuche sowie unterschiedliche Anbauversuche<br />

angelegt. Dabei testen wir unterschiedliche Anbaumethoden aus den <strong>Nordzucker</strong>-Ländern. Unser Ziel<br />

ist es, durch den Austausch direkt vor Ort die Erkenntnisse weiterzutragen“, sagt Claus Nørgaard,<br />

Manager Agricenter Denmark über die Aktivitäten auf der acht Hektar großen Fläche.<br />

Die regionalen 20 · 20 · 20-Zwischenergebnisse werden auch konzernweit ausgetauscht: „Im Juni<br />

werden wir bei einer konzernweiten Tagung aller <strong>Nordzucker</strong>-Anbauberater und -Versuchsansteller<br />

über die bisherigen Erfahrungen mit den unterschiedlichen Initiativen innerhalb des Projekts diskutieren.<br />

So sichern wir den Austausch der Erfahrungen zwischen den Ländern und Naturräumen und<br />

legen gemeinsam die zukünftige Ausrichtung fest. Denn gemeinsam lernen wir von- und miteinander“,<br />

sagt Dr. Niels Pörksen, Chief Agricultural Officer.


24<br />

Geschäftsbericht <strong>Nordzucker</strong> 2012/13<br />

Wie geht es weiter mit der ZMO?<br />

Ein Gespräch mit Marie-Christine Ribera<br />

Marie-Christine Ribera, Generaldirektorin von<br />

CEFS (Comité Européen des Fabricants de<br />

Sucre, Verband der europäischen Zucker -<br />

industrie).<br />

Frau Ribera, könnten Sie als Generaldirektorin des CEFS Ihre<br />

Organisation ein wenig beschreiben?<br />

CEFS steht für das Comité Européen des Fabricants de Sucre oder den<br />

Verband der Europäischen Zuckerindustrie, der 1953 gegründet wurde.<br />

Der Verband hat seinen Sitz in Brüssel und vertritt die europäischen Zuckerproduzenten<br />

und -raffinerien, insgesamt etwa 60 Unternehmen in 20 EU-<br />

Mitgliedsländern und in der Schweiz. Der Zucker wird in 106 Fabriken<br />

hergestellt, die direkt und indirekt Arbeit für 180.000 Mitarbeiter sowie<br />

für 170.000 Anbauer bieten. Wir sind ein kleines Team, das an verschiedenen<br />

Themen arbeitet, die für die Industrie von großer Bedeutung sind<br />

– von der Ernährung bis zur Umwelt, vom Handel bis zur Landwirtschaft.<br />

Was hat für Sie momentan höchste Priorität?<br />

Die höchste Priorität hat für uns als Organisation – und damit für unsere<br />

Branche – die Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) Europas. Die<br />

Zuckermarktordnung beinhaltet Regelungen für den Markt und diese<br />

Regelungen werden reformiert.<br />

Wie werden diese Regelungen reformiert?<br />

Im Oktober 2011 unterbreitete die Europäische Kommission einen Gesetzesvorschlag, nach dem die<br />

Zuckermarktordnung zum 30. September 2015 auslaufen soll. Sie sieht bisher die Bedingungen für den<br />

Kauf von Zuckerrüben und Zuckerrohr vor, sowie, was vielleicht am wichtigsten ist, nationale Quoten,<br />

die unter den Zuckerunternehmen in der EU aufgeteilt werden sollen. Ebenso sollen die Mechanismen<br />

für eine Marktüberwachung und Rücknahme von Zucker bei einem Überangebot entfallen.<br />

Und was geschah seit 2011?<br />

Der Vorschlag wurde dann durch die Mitgliedsländer (die im Rat der Europäischen Union zusammengefasst<br />

sind) und im Europäischen Parlament diskutiert. Im Rahmen des Mitentscheidungsverfahrens nach<br />

dem Vertrag von Lissabon haben beide das Recht und die Zuständigkeit, das endgültige Ergebnis mitzubestimmen.<br />

Im März 2013 entschied sich der Agrarministerrat für eine Verlängerung der Marktordnung<br />

bis 2017, das Parlament legte sich auf 2020 fest.<br />

Welche Position hat CEFS dazu?<br />

CEFS unterstützt die Verlängerung der aktuellen Marktordnung für Zucker bis 2020. Dadurch kann die<br />

europäische Zuckerbranche ihre Wettbewerbsfähigkeit und Effizienz weiter optimieren, sie kann der<br />

Instabilität auf dem Weltzuckermarkt begegnen, eine sichere Versorgung gewährleisten und die LDCund<br />

AKP-Staaten erhalten den internationalen Zusagen der EU entsprechend mehr Zeit für Investitionen<br />

in ihre Infrastruktur.<br />

Sie müssen doch von der Position des Rats, die Zuckermarktordnung nur bis 2017 statt<br />

bis 2020 zu verlängern, enttäuscht gewesen sein?<br />

Ja, das trifft zu. Das Parlament richtete eine klare Botschaft an den Rat – verlängert die Zuckermarktordnung<br />

bis 2020 – und wir waren zutiefst enttäuscht darüber, dass der Rat das nicht akzeptiert hat. Die<br />

Reform im Jahr 2006 führte zur Schließung von 83 Fabriken (nahezu jede zweite) und zum Verlust von<br />

über 22.000 direkten Arbeitsplätzen – das sollte nicht umsonst gewesen sein. Wir werden immer wettbewerbsfähiger,<br />

brauchen aber mehr Zeit. Das Einzige, was wir uns wünschen, sind Stabilität und Berechenbarkeit<br />

für weitere fünf Jahre. In solch einer kapitalintensiven Industrie ist das keine lange Zeit.


Engagement<br />

25<br />

Gibt es, abgesehen vom Ablaufdatum, noch andere Themen, die Ihnen Sorgen machen?<br />

CEFS begrüßt, dass der Rat und das Parlament die aktuellen Sonderrechte der Raffinerien beibehalten,<br />

aber nicht ausweiten wollen und die Entscheidung des Rats, keine Quotenerhöhung aufzunehmen.<br />

Wir unterstützen weder eine Umverteilung an die Mitgliedsstaaten, die ihre Quoten bei der letzten Reform<br />

aufgegeben haben, noch eine Erhöhung der Isoglukose-Quoten in bestimmten Mitgliedsländern.<br />

Das würde die Reform von 2006 auf den Kopf stellen, die auf einen Marktausgleich abzielte. Wir betrachten<br />

auch die Produktionsabgabe, die in der Branche für jede Tonne Quotenzucker bezahlt werden<br />

muss, als nicht gerechtfertigt und unfair. Sie sollte mit dem Auslaufen des aktuellen Finanzrahmens<br />

im Jahr 2014 aufgehoben werden.<br />

Was unternimmt das CEFS, damit seine Position gehört wird?<br />

Wir als CEFS und unsere Mitglieder werben sehr stark für unsere Position und<br />

erläutern die Gründe für eine Verlängerung bis 2020. In unserer Stellungnahme<br />

im März 2012 haben wir drei Hauptgründe vorgelegt und ausgeführt. Zudem<br />

vertreten wir mit unseren Branchenpartnern CIBE (für die Anbauer), EFFAT<br />

(Gewerkschaften) und den AKP- und LDC-Staaten eine gemeinsame Position.<br />

Als Koalition glauben wir, dass eine Verlängerung bis 2020 einen erheblichen<br />

Fortschritt für die Gewährleistung einer angemessenen Beschäftigung bedeutet.<br />

Dies würde die Nachhaltigkeit in der Branche verbessern und für die Anbauer,<br />

Verarbeiter, Lieferanten, Arbeiter und Verbraucher eine ausreichende Zuckerversorgung<br />

zu nachhaltigen Preisen sichern.<br />

Welchen Zeitplan gibt es für die Reform?<br />

Wie ich schon sagte, haben der Rat und das Parlament im März über ihre Positionen<br />

entschieden. Seitdem verhandeln Kommission, Rat und Parlament miteinander<br />

in einem Trilog, um eine gemeinsame Position zu erreichen. Es besteht die<br />

Hoffnung, dass dies noch vor Juli unter der irischen Präsidentschaft gelingen<br />

wird. Wie Sie sehen, ist es ein langer Entscheidungsprozess von Oktober 2011<br />

bis Juni 2013; im besten Fall sind es zwei Jahre, gar nicht zu reden von den<br />

Gesprächen über die Durchführungsverordnungen. Ein Inkrafttreten ist für 2015<br />

vorgesehen.<br />

Kommentar Dr. Niels Pörksen: „Den<br />

Rübenanbau in Europa noch wettbewerbsfähiger<br />

zu machen bleibt unser<br />

erklärtes Ziel.“<br />

Wie sieht der nächste Schritt für das CEFS aus?<br />

Wir beobachten die Verhandlungen. Wir erkennen die geleistete Arbeit an und verstehen die Notwendigkeit,<br />

sicherzustellen, dass die Gemeinsame Agrarpolitik zeitnah verabschiedet und umgesetzt werden<br />

muss. Dennoch brauchen die europäischen Zuckerhersteller tragfähige und verlässliche Lösungen und<br />

keine Vereinbarung um der Vereinbarung willen. Sie bestehen darauf, dass eine Verlängerung der ZMO<br />

für Zucker bis 2020 ohne Veränderungen für die Privilegien der Raffinerien und ohne Quotenanhebung<br />

immer noch realisierbar ist – dem Sektor als Ganzem zuliebe.<br />

Eine letzte Frage: Was geschieht nach dem Ende der aktuellen ZMO für Zucker?<br />

Um eine Ausgewogenheit im europäischen Zuckermarkt nach der Quote zu sichern, ist es von größter<br />

Bedeutung, dass der Sektor eine Zusage in Form einer politischen Erklärung erhält, dass nach den<br />

Quoten keine Exportbeschränkungen für Zucker mehr existieren. Das ist nur das Aussprechen einer<br />

Selbstverständlichkeit. Es sollte also für unsere EU-Entscheidungsträger nicht zu schwierig sein, einen<br />

geeigneten Weg zu finden, dies auszudrücken. Ebenso gibt es Bedarf für einen Krisenmechanismus<br />

(Markträumungsmechanismus), das heißt die Möglichkeit einer Marktrücknahme von Zucker sowohl<br />

aus EU-Erzeugung als auch aus Importen. Dadurch werden die Marktteilnehmer Anpassungen vornehmen<br />

können, um einen ausgeglichenen Markt sicherzustellen. Damit wird die Kommission handeln können,<br />

bevor eine Krise eintritt – und nicht erst danach.


26<br />

Geschäftsbericht <strong>Nordzucker</strong> 2012/13


Courage<br />

27<br />

„Neue Wege zu gehen mit neuer Technik und über viele Ländergrenzen hinweg erfordert<br />

ein gutes Maß an Courage. <strong>Nordzucker</strong> entwickelt eine Kultur, die dies ermöglicht und fördert.“<br />

<br />

<br />

Aljoscha Kotulla, Specialist SAP Special Applications, <strong>Nordzucker</strong>, Braunschweig<br />

Björn Windfall, Senior Consultant, Agri and Beet, Nordic Sugar, Kopenhagen<br />

Courage als Motor<br />

Courage begleitet Entscheidungen und treibt Projekte. Die Offenheit<br />

für neue Ideen ermöglicht Entwicklung.


28<br />

Geschäftsbericht <strong>Nordzucker</strong> 2012/13<br />

Kommunikation schafft Verbindungen<br />

Moderne Medien vorbildlich<br />

nutzen<br />

Was zeichnet Menschen gegenüber anderen Lebewesen<br />

aus? Da wäre der aufrechte Gang, der den<br />

Ackerbau erst ermöglicht – schließlich hat man die<br />

Hände frei. Sozusagen die anatomische Voraussetzung<br />

für den Rübenanbau. Selbstverständlich<br />

ist das nicht alles: Der Mensch kann mit Worten<br />

kommunizieren, lesen und schreiben. Dank moderner<br />

Medien ist der Austausch von Informationen<br />

– auch in größeren Mengen, über größere Distanzen<br />

und mit vielen Menschen gleichzeitig heute<br />

möglich. Aus Umfragen bei unseren Rübenanbauern<br />

hat sich ergeben, dass von <strong>Nordzucker</strong><br />

eine verbesserte Kommunikation gewünscht wird.<br />

Eine der Maßnahmen hierzu ist die Weiterentwicklung<br />

des Agri-Portals.<br />

Konsequente und abgestimmte Projektplanung ist die Grundlage für<br />

eine erfolgreiche Umsetzung.<br />

<strong>Nordzucker</strong> stellt bereits seit einigen Jahren ihren<br />

Rübenanbauern ein Informationsportal zu Verfügung,<br />

das laufend technisch und inhaltlich weiterentwickelt<br />

wurde. Im Rahmen der zunehmenden<br />

Integration der eingesetzten Technologien und<br />

Kommunikations inhalte im Konzern wird derzeit<br />

mit Hochdruck an der Weiterentwicklung dieser<br />

konzernweiten Portal-Lösung für die Rübenanbauer<br />

gearbeitet.<br />

„Bei allen Neuerungen im Portal ist es uns besonders wichtig, immer den Blickwinkel des Rübenanbauers<br />

zu berücksichtigen“, umreißt Björn Windfall, Senior Consultant Agri and Beet, die Ziele des internationalen<br />

„Agri-Portal“-Projekts. „Wir haben uns zuallererst gefragt: Was braucht der Nutzer wirklich<br />

und wie können wir diese Informationen leicht auffindbar und benutzerfreundlich zur Verfügung<br />

stellen?“, so Björn Windfall weiter. „Vor allem geht es darum, den Landwirt bei der täglichen Arbeit<br />

zu unterstützen. Wir stellen die Informationen zur Verfügung, die der Landwirt auch wirklich für seine<br />

Arbeit braucht und die von einer einheitlichen Plattform aus auf einfache Art und immer auf dem<br />

gleichen Weg abgerufen werden können.“<br />

So soll eine neue Struktur der Seiten den Landwirt noch besser und klarer durch das Informationsangebot<br />

führen. „Besonders wichtig ist es uns einerseits, Landwirten und Interessierten einen frei<br />

zugänglichen Bereich zu bieten, und uns andererseits mit unseren Rübenanbauern auf passwortgeschützten<br />

Seiten direkt auszutauschen. Auf den öffentlichen Seiten sind immer die neuesten Informationen<br />

und Nachrichten rund um den Rübenanbau zu finden. Im individuellen Bereich findet man<br />

auf übersichtliche Weise betriebsspezifische Informationen wie Vertragsdaten und Abrechnungen.<br />

Zudem können dort Betriebsvergleiche durchgeführt und Bestellungen, zum Beispiel für Saatgut, abgewickelt<br />

werden. Der schnelle und direkte Zugang zu persönlichen Informationen steht damit im<br />

Fokus. Durch das neue Design, die Struktur und die Suchfunktion lassen sich die gewünschten Informationen<br />

schnell und einfach erreichen“, fügt Aljoscha Kotulla, Specialist SAP Special Applications, an.


Courage<br />

29<br />

„Außerdem arbeiten wir derzeit daran, das Agri-Portal<br />

auch mobil, das heißt für Smartphones und Tablet-PCs<br />

kompatibel zu machen. So wird der Landwirt auf dem<br />

Feld direkt die Anbauempfehlungen oder aktuelle<br />

Neuigkeit nachverfolgen“, betont Björn Windfall.<br />

Aber auch aus interner Sicht bringt der neue Ansatz<br />

enorme Vorteile: „Wir verfolgen mit dem Agri-Portal<br />

einen konzernweiten Ansatz. Basis hierfür ist eine neue,<br />

einheitliche und länderübergreifende IT-Plattform. Für<br />

dieEffizienz der IT ist es entscheidend, dass neue Entwicklungen<br />

und Funktionalitäten so einfacher auf andere<br />

Länder zu übertragen sind. Insgesamt senkt dieser integrierte<br />

Ansatz die Wartungskosten und lässt sich von<br />

der IT-Seite aus besser steuern“, beschreibt Aljoscha<br />

Kotulla die Vorteile aus Sicht der IT.<br />

Moderne Technologie verändert die Kommunikation.<br />

Ein weiteres Ziel ist es, das Agri-Portal so auszubauen,<br />

dass dies der erste und einfachste Weg für unsere<br />

Rübenanbauer zur Information ist; die Adresse, auf der<br />

alles zusammenfließt, ohne dass groß gesucht werden<br />

muss.<br />

Bei aller Begeisterung und den klaren Vorteilen der modernen Kommunikationsmedien stehen der<br />

persönliche Kontakt und der Dialog mit dem Anbauer für <strong>Nordzucker</strong> jedoch weiter im Mittelpunkt.<br />

„Das Agri-Portal ersetzt nicht das persönliche Gespräch, es erweitert es vielmehr. Damit positioniert<br />

sich das Agri-Portal als wesentliches Kommunikationsmedium, um den Dialog mit dem Geschäftspartner<br />

zu unterstützen. Das persönliche Telefonat und das direkte Gespräch mit den Ansprechpartnern<br />

im Rübenbüro sind und bleiben auch weiterhin ein wesentlicher Bestandteil unserer individuellen<br />

Betreuung“, führt Gerald Dohme, Senior Manager Corporate Communications, aus.<br />

So begrüßt das Agri-Portal die<br />

Landwirte heute in Deutschland.


30<br />

Geschäftsbericht <strong>Nordzucker</strong> 2012/13<br />

Hand in Hand produktiver werden<br />

Erfahrungen austauschen –<br />

Trends setzen<br />

<strong>Nordzucker</strong> betreibt Produktionsstandorte in<br />

sieben Ländern. Das bedeutet: Unterschiedliche<br />

Sprachen und Kulturen treffen aufeinander. Für ein<br />

europaweit agierendes Unternehmen kann dies<br />

zur Herausforderung werden – besonders angesichts<br />

anspruchsvoller Ziele. Zur Überwindung von<br />

Sprach- und Kulturbarrieren haben konzernweit<br />

unsere vier Unternehmenswerte beigetragen, aber<br />

darüber hinaus bedarf es weiterer Maßnahmen.<br />

Bereits vor vier Jahren hat sich Axel Aumüller,<br />

Chief Operating Officer, gemeinsam mit den drei<br />

regio nal verantwortlichen Produktionsmanagern<br />

für Nord-, Ost- und Zentraleuropa auf die Fahnen<br />

geschrieben, Produkt- und Technologieentwicklung<br />

Axel Aumüller und Zoltán Tóth im Werk Clauen: Know-how-Austausch<br />

im<strong>Nordzucker</strong> Konzern gemeinsam flächendeckend<br />

auf allen Ebenen.<br />

voranzutreiben. Ziel ist es, aus Erfahrungen gemeinsam<br />

zu lernen und den Austausch darüber<br />

über Ländergrenzen hinweg zu intensivieren. Als<br />

besonders effektiv erweist sich dieser Austausch vor dem Hintergrund einer gemeinsamen zukunftsorientierten<br />

Zielsetzung. Im Mittelpunkt der ersten Gespräche standen Fragestellungen hinsichtlich<br />

zukünftiger technologischer Entwicklungen. Dabei wurden Anforderungen unserer Kunden in Bezug auf<br />

Produkt innovationen, -qualität und -sicherheit sowie Nachhaltigkeitsaspekten diskutiert. Schnell wurde<br />

klar, dass eine Organisationsform ge<strong>schaffen</strong> werden musste, die gegenseitiges Lernen und das Einschätzen<br />

von Trends konzernübergreifend ermöglicht.<br />

Eine Lösung war schnell gefunden: Inzwischen gibt es 13 länderübergreifende „Production Working<br />

Groups“, um das konzernweite Know-how zu zukunftsrelevanten Themen zu bündeln und weiterzuentwickeln.<br />

Zudem treffen sich alle Experten, Werkleiter und Produktionsmanager sowie das zuständige<br />

Vorstandsmitglied Axel Aumüller im Global Production Meeting zweimal jährlich, um Themen<br />

wie Investitionsplanung, Instandhaltungsplanung, Energieeinsparungen, technologische Entwicklung,<br />

Informationssysteme für die Produktion, kundenspezifische Produktentwicklungen, Arbeitssicherheit<br />

und Gesundheitsschutz sowie Nachhaltigkeit zu koordinieren und zu optimieren.<br />

„Wichtig ist, dass es hier nicht allein um die Definition von Standards und Richtlinien geht, sondern<br />

um ein gemeinsames Erarbeiten dessen, was wir brauchen, um die Produktionsprozesse weiterzuentwickeln.<br />

Wir können nur besser werden, wenn wir an einem Strang ziehen. Es ist wichtig, für den gesamten<br />

Konzern eine Marschroute festzulegen und umzusetzen“, erläutert Dr. Michael Gauß (Managing<br />

Director Central Europe und Senior Vice President Production Central Europe) den Ansatz.<br />

„Konkrete Maßnahmen zu planen ist dabei das eine, mindestens ebenso von Bedeutung sind aber<br />

auch die gemeinsame Diskussion und der Erfahrungsaustausch. Einerseits ist die angewandte Technologie<br />

überall dieselbe, andererseits gibt es aber eine große Menge von Erfahrungen mit unterschiedlichen


Courage<br />

31<br />

Projekten. Diesen Erfahrungsschatz gemeinsam zu nutzen fördert Motivation und Innovationskraft“,<br />

ergänzt Joachim Rüger, Senior Vice President Production Eastern Europe.<br />

„Es ist jedes Mal eine außergewöhnliche Erfahrung, mit den Kollegen aus den anderen Regionen zu<br />

spezifischen Themen zusammenzukommen. Dies gibt unglaublich viele Impulse für die eigene Arbeit,<br />

einmal natürlich in Bezug auf die Technologien, andererseits aber auch hinsichtlich der Abläufe und<br />

Prozesse innerhalb eines Werks. So entsteht sehr schnell eine inspirierende Atmosphäre“, so Dr. Jesper<br />

Thomassen, Senior Vice President Production Northern Europe.<br />

Die „Production Working Groups“ bündeln das geballte produktionstechnische Know-how im Unternehmen<br />

und sind zudem bedeutende Beratungs- und Durchführungsteams. So hat beispielsweise die<br />

„Energy Focus Group“ alle kürzlich entschiedenen Verdampfungstrockner-Projekte bewertet und wichtige<br />

Umsetzungsunterstützung geleistet. Die „Waste Stream Focus Group“ hat in Opalenica, Kėdainiai<br />

und Klein Wanz<strong>leben</strong> bei der Auslegung und Inbetriebnahme der neuen Abwasserreinigungsreaktoren<br />

beraten und unterstützt. Einen wichtigen Beitrag im Rahmen unseres <strong>Werte</strong>prozesses leistete die<br />

„Health & Safety Group“, die eine Verbindung unserer <strong>Nordzucker</strong>-<strong>Werte</strong> mit den Arbeitssicherheitsund<br />

Gesundheitsschutz-Richtlinien und -Prozessen ge<strong>schaffen</strong> hat.<br />

Seit mehr als drei Jahren arbeiten alle Teams schwerpunktmäßig an den spezifischen Themen. Der<br />

Erfahrungsaustausch bereichert und inspiriert unterschiedliche Maßnahmen, seien es Investitionen,<br />

Umweltthemen, Arbeitssicherheit und Gesundheit oder die Verbesserung von Arbeitsabläufen.<br />

<strong>Nordzucker</strong> profitiert hier in vielerlei Hinsicht von ihrer Größe und ihrer europäischen Aufstellung.<br />

Joachim Rüger, Dr. Michael Gauß und Dr. Jesper Thomassen im Gespräch.


32 Geschäftsbericht <strong>Nordzucker</strong> 2012/13


Wertschätzung<br />

33<br />

Appreciation – Wertschätzung<br />

„Es sind die kleinen Dinge, die den Unterschied im Alltag ausmachen – für einen selbst<br />

und für die anderen.“<br />

<br />

Kristine Koppelhus, Assort Manager, Nordic Sugar Kopenhagen<br />

Wertschätzung ist Trumpf<br />

Wertschätzung untereinander ist die Basis für <strong>Wachstum</strong> und Entwicklung.


34<br />

Geschäftsbericht <strong>Nordzucker</strong> 2012/13<br />

Personalmanagement der Zukunft<br />

Menschen im Fokus<br />

Qualifizierte Fachkräfte zu halten und zu gewinnen ist<br />

die Hauptaufgabe der Personalarbeit im <strong>Nordzucker</strong><br />

Konzern. Zeitgemäße Angebote hinsichtlich Weiterbildung<br />

und -entwicklung sowie Work-Life-Balance sind<br />

bei <strong>Nordzucker</strong> längst selbstverständlich.<br />

Inga Dransfeld-Haase, Senior Vice President Corporate<br />

Human Resources: „<strong>Nordzucker</strong> setzt auf Weiterbildung<br />

und langfristige Mitarbeiterbindung.“<br />

„Der Erfolg unseres Unternehmens basiert auf engagierten<br />

und leistungsstarken Mitarbeitern an verschiedenen<br />

Standorten in Europa. Wir bieten ein internationales<br />

Umfeld und umfassende Entwicklungsmöglichkeiten.<br />

Besonders liegt uns die langfristige Bindung unserer<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an das Unternehmen<br />

am Herzen. Daher besetzen wir freie Stellen soweit<br />

möglich intern und bieten so hervorragende Entwicklungschancen“,<br />

erläutert Inga Dransfeld-Haase, Senior<br />

Vice President Corporate Human Resources den<br />

konzernweiten Grundsatz.<br />

Aufgrund des demografischen Wandels wird es künftig<br />

schwieriger, qualifizierte Fachkräfte zu gewinnen.<br />

Daher baut <strong>Nordzucker</strong> darauf, Talente möglichst von<br />

innen heraus zu entwickeln. „Beispielsweise ermutigen<br />

und unterstützen wir gezielt Kollegen, insbesondere<br />

im technischen Bereich, berufsbegleitend zu studieren“,<br />

so Inga Dransfeld-Haase weiter.<br />

Ein weiterer zentraler Aspekt der Personalarbeit bei <strong>Nordzucker</strong> ist die Nachfolgeplanung. Gezielt<br />

und frühzeitig wird festgestellt, wie sich die Altersstruktur entwickelt und welche Mitarbeiter mit<br />

welchen Qualifikationen wann das Renteneintrittsalter erreichen. „Hierbei bedienen wir uns einer<br />

modernen IT-Lösung. Wir können so sehen, wie sich die Mitarbeiterstruktur langfristig verändern<br />

wird. Diese Transparenz ist für uns wichtig, damit wir Nachfolge planen können und weniger vom<br />

‚Wettbewerb um die Talente‘ abhängig sind“, unterstreicht Inga Dransfeld-Haase.<br />

Um systematisch und strukturiert alle wesentlichen Personalthemen gemeinsam mit den Führungskräften<br />

anzugehen, hat <strong>Nordzucker</strong> im Jahr 2010 HR-Konferenzen eingeführt, die jährlich auf Standort-,<br />

Länder- sowie Konzernebene stattfinden. Auf den HR-Konferenzen steht die Weiterentwicklung der<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Mittelpunkt. „Die HR-Konferenzen sind wichtiger Bestandteil<br />

unserer Personalarbeit. Wir beraten gemeinsam mit den Führungskräften standort- und organisations-


Wertschätzung<br />

35<br />

übergreifend individuelle Personalentwicklungsmaßnahmen. In Deutschland kann beispielsweise die<br />

„Sugar Academy“, in der standardisierte Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen angeboten werden,<br />

systematisch zur persönlichen Entwicklung genutzt werden“, erläutert Inga Dransfeld-Haase.<br />

Jedoch umfasst moderne Personalarbeit weit mehr als Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen. Seit<br />

geraumer Zeit rücken verstärkt Angebote rund um die „Work-Life-Balance“ in den Fokus. So wurde<br />

jüngst in der Unternehmenszentrale in Braunschweig die <strong>Nordzucker</strong>-Auszeit eröffnet. Hierbei handelt<br />

es sich um einen räumlich abgegrenzten Bereich, in dem Mitarbeiter für ihr körperliches und seelisches<br />

Wohlbefinden sorgen können. Unter anderem stehen hier spezielle Fitness- und Gesundheitsangebote<br />

bereit. Außerdem sind flexible Arbeitszeitmodelle und die Unterstützung bei der Kinderbetreuung<br />

mittlerweile zu selbstverständlichen Bestandteilen der <strong>Nordzucker</strong>-Kultur geworden.<br />

„<strong>Nordzucker</strong> präsentiert sich so rundum als attraktiver Arbeitgeber, was wichtig ist, um neue Arbeitskräfte<br />

für uns zu gewinnen. Entscheidend ist aber, dass der Mensch im Mittelpunkt steht. Wir geben<br />

unseren Mitarbeitern Raum, ihre Fähigkeiten zu entfalten und sich mit dem Unternehmen zu identifizieren,<br />

damit sind die Voraussetzungen für gemeinsames <strong>Wachstum</strong> und erfolgreiche Zusammenarbeit<br />

ge<strong>schaffen</strong>“, so Inga Dransfeld-Haase abschließend.<br />

Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen,<br />

Angebote zur Work-Life-Balance und<br />

gelebte Unternehmenswerte zeigen:<br />

Die Mitarbeiter stehen im Mittelpunkt.


36<br />

Geschäftsbericht <strong>Nordzucker</strong> 2012/13<br />

Wer nicht fragt, bleibt dumm …<br />

Umfragen sind der Ausgangspunkt umfassender Maßnahmen<br />

Erfolg ist für uns nicht nur das, was am Ende des Jahres unter dem Strich herauskommt, sondern er<br />

manifestiert sich gleichermaßen in der Zufriedenheit unterschiedlicher Interessengruppen. Ein wichtiger<br />

Bestandteil der Weiterentwicklung und Positionierung von <strong>Nordzucker</strong> sind daher Umfragen<br />

unter verschiedenen Stakeholder-Gruppen. Denn nur wenn wir die Erwartungen unserer Kunden,<br />

Aktionäre und Rübenanbauer wirklich kennen, haben wir die Möglichkeit, sie zu erfüllen und in einen<br />

konstruktiven Dialog zu treten, der unser Unternehmen besser macht.<br />

„Wir führen in allen Regionen regelmäßig Befragungen unserer Kunden durch und freuen uns selbstverständlich,<br />

wenn wir positives Feedback erhalten. Genauso wertvoll sind aber auch Hinweise auf<br />

Unzufriedenheit. Deshalb ist das Wichtigste nach der Befragung die Auswertung der Ergebnisse und<br />

das Einleiten von Maßnahmen“, so Mats Liljestam, Chief Marketing Officer.<br />

Aus der letzten Kundenbefragung von Industriekunden in der Region Zentraleuropa ergaben sich<br />

neben großem Lob im Hinblick auf Lebensmittelsicherheit, Produktsortiment und Liefergenauigkeit<br />

auch einige Felder, in denen sich die Kunden Verbesserungen von <strong>Nordzucker</strong> wünschen. Dies betrifft<br />

beispielsweise die Dauer der Reklamationsbearbeitung oder den Wunsch nach Informationen hinsichtlich<br />

Marktentwicklungen. „Direkt nach der Kundenbefragung haben wir begonnen, an diesen<br />

Themen zu arbeiten. Wir haben beispielsweise unseren Prozess zur Bearbeitung von Reklamationen<br />

Anja-Alexandra Horn, Sales<br />

Development Manager, engagiert<br />

sich für Kundenzufriedenheit.


Wertschätzung<br />

37<br />

daraufhin deutlich gestrafft“, erläutert Ingo Saß,<br />

Senior Vice President Sales Central Europe.<br />

Aber nicht nur unsere Kunden werden regelmäßig<br />

befragt, sondern auch die Rübenlieferanten.„Eine<br />

enge und partnerschaftliche<br />

Beziehung zu unseren Rübenanbauern hat<br />

bei uns Tradition und ist absolut selbstverständlich<br />

für uns. Umso wichtiger ist es, hin<br />

und wieder zu fragen: Was können wir besser<br />

machen?“, erläutert Dr. Niels Pörksen, Chief<br />

Agricultural Officer den Ansatz.<br />

Wir stehen in engem Kontakt mit unseren<br />

Rübenanbauern und bieten ihnen Services<br />

und Beratung an: über unsere Webseiten<br />

ebenso wie in vertrauensvollen Telefonaten<br />

oder durch persönliche Besuche. Im Februar<br />

Beratung und Kommunikation mit den Landwirten hat besonderen<br />

und März haben wir alle unsere Anbauer<br />

Stellenwert.<br />

gebeten, unsere Kontakte sowie <strong>Nordzucker</strong><br />

als Geschäftspartner zu bewerten. Insgesamt<br />

haben 5.087 Anbauer aus sieben Ländern die<br />

Gelegenheit für eine Bewertung und Kommentierung<br />

genutzt. In den meisten Fällen<br />

schneidet <strong>Nordzucker</strong> sehr gut ab. Im Vergleich zur vorherigen Umfrage im Jahr 2011 gibt es – insbesondere<br />

in Deutschland und Polen – deutlich bessere Ergebnisse, insbesondere in den Bereichen<br />

Anbauberatung und Kommunikation. Die nach 2011 eingeleiteten Maßnahmen haben offensichtlich<br />

gegriffen.<br />

Besonders spannend war eine im vergangenen Jahr durchgeführte Befragung einer ausgewählten<br />

Stichprobe von Aktionären. Hier wurde vor allem danach gefragt, wie der Weg des Unternehmens<br />

bewertet wird und inwieweit dem Unternehmen und dem Vorstand das Vertrauen ausgesprochen<br />

wird. „Die Ergebnisse dieser Befragung waren sehr positiv. Allerdings haben wir auch daraus gelernt,<br />

dass wir in unserer Kommunikation zu einzelnen Themen – insbesondere zu Zukunftsthemen<br />

– noch klarer und deutlicher werden können. <strong>Nordzucker</strong> befindet sich aufgrund der sich in Zukunft<br />

verändernden Rahmenbedingungen in einem Veränderungsprozess hin zu einem internationalen<br />

Unternehmen. Umso wichtiger ist es, unsere Aktionäre auf diesem Weg mitzunehmen und klarzumachen,<br />

warum wir diesen Weg gehen“, sagt Hartwig Fuchs, Chief Executive Officer.<br />

<strong>Nordzucker</strong> setzt in vielen Bereichen auch weiter auf einen regelmäßigen Austausch mit den unterschiedlichen<br />

Interessengruppen.


38<br />

Geschäftsbericht <strong>Nordzucker</strong> 2012/13


Trends im Agribusiness<br />

39<br />

„Landwirtschaft denkt, lebt und arbeitet in langen Wellen. Die Kunst liegt nun darin, die Schnelligkeit<br />

der Märkte mit den langen Wellen der Landwirtschaft zu verknüpfen.“<br />

<br />

Hartwig Fuchs, Chief Executive Officer<br />

Die Zukunft im Blick<br />

Trends in der Landwirtschaft beeinflussen unser Geschäft. Rechtzeitig<br />

auf Veränderungen vorbereitet zu sein, schafft nachhaltigen Erfolg.


40<br />

Geschäftsbericht <strong>Nordzucker</strong> 2012/13<br />

Trends im Agribusiness<br />

Eine Branche im Wandel<br />

Klaus Schumacher: Herzlich willkommen im Hause <strong>Nordzucker</strong>. Ich freue mich, Herrn Carl-Albrecht<br />

Bartmer, den Präsidenten der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft, und Mark van Driel, Geschäftsführer<br />

der Rabobank Deutschland, zu unserer heutigen Diskussionsrunde mit unserem Vorstandsvorsitzenden<br />

Hartwig Fuchs und unserem Finanzvorstand Dr. Michael Noth begrüßen zu dürfen. Wir<br />

wollen heute über Trends im Agribusiness sprechen, die die gesamte Agrarbranche und damit auch<br />

dieZuckerwirtschaft und den Rübenanbau beeinflussen.<br />

Herr Bartmer, wenn wir die Landwirtschaft in Deutschland heute betrachten, von welchen Trends<br />

lassen sich die Landwirte in ihren unternehmerischen Entscheidungen leiten? Sind dies nach wie vor<br />

die Mega-Trends, – also weltweites Bevölkerungswachstum und steigende Einkommen – die in den<br />

nächsten Jahren zu einem anhaltenden <strong>Wachstum</strong> der Nachfrage nach Nahrungsmitteln führen werden?<br />

Carl-Albrecht Bartmer: Grundsätzlich haben die bekannten Mega-Trends weiter starke Kraft. Sie<br />

scheinen sich ja im Moment auch in der relativ engen Versorgungssituation auf den Weltagrarmärkten<br />

und den damit verbundenen hohen Preisen für fast alle agrarischen Rohstoffe widerzuspiegeln. Deshalb<br />

ist die Stimmung in der Landwirtschaft extrem positiv. Und dies, obwohl wir augenblicklich über<br />

eine Kehrtwende in der Agrarpolitik diskutieren, die die Unterstützung der Landwirte verringern und<br />

gleichzeitig die verbleibenden Zahlungen sehr viel stärker an spezifische Leistungen, insbesondere<br />

im Umweltbereich, knüpfen will. Die Investitionsbereitschaft der deutschen Landwirtschaft, so zeigt<br />

es der aktuelle DLG-Trendmonitor, ist auf Rekordhöhe. Dies spiegelt auch die Marktverhältnisse<br />

wider. Es gibt gar keinen Grund, die großen Mega-Trends heute zu relativieren, sie sind weiter stark.<br />

Allerdings müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass es gerade auch in der EU und besonders in<br />

Deutschland durchaus eigene Dynamiken gibt, die das Verhalten von Landwirten beeinflussen.<br />

Bestes Stichwort hierzu ist die Bioenergie. Mit einem Anteil von fast 20 Prozent an der deutschen<br />

Ackerfläche hat sie eine hohe Bedeutung erreicht. Wir er<strong>leben</strong>eine erhebliche Verschiebung der-<br />

Dr. Michael Noth, Hartwig Fuchs und Klaus Schumacher haben zum runden Tisch geladen.


Trends im Agribusiness<br />

41<br />

Wettbewerbsfähigkeit bestimmter Produktionszweige,<br />

die häufig durch staatliche Eingriffe wie das Erneuerbare-<br />

Energien-Gesetz (EEG) ausgelöst beziehungsweise<br />

gefördert wird. Ich würde das nicht als Mega-Trend<br />

bezeichnen, aber es ist ein Ergebnis politischen Handelns,<br />

das uns noch länger begleiten und unternehmerische<br />

Entscheidungen in der Landwirtschaft beeinflussen<br />

wird.<br />

In Deutschland müssen wir uns außerdem mit einem<br />

weiteren Trend auseinandersetzen: Wir haben hier<br />

eine Tendenz zu einer emotionaleren Wahrnehmung<br />

der Landwirtschaft und der ländlichen Räume, die<br />

allerlei Funktionen für urbane Zentren erfüllen müssen.<br />

Dazu kommen die Wünsche nach extensiverer Nutzung<br />

der Flächen zugunsten anderer Zwecke. Stichworte<br />

sind hier: Ökologie, Nachhaltigkeit, Qualität.<br />

Klaus Schumacher: Die Entwicklung in der Landwirtschaft,<br />

die sich in den vergangenen 20 Jahren vollzogen<br />

hat, hatte auch entscheidend damit zu tun,<br />

dass wir den gemeinsamen Binnenmarkt in der EU<br />

ge<strong>schaffen</strong> haben, der das Funktionieren einer gemeinsamen<br />

Agrarpolitik ermöglichte. Geht der Trend<br />

jetzt eher zurück zu einer Renationalisierung?<br />

Carl-Albrecht Bartmer: „Die Investitionsbereitschaft der<br />

deutschen Landwirte ist auf Rekordhöhe.“<br />

Carl-Albrecht Bartmer: Die EU ist im Agrarbereich deshalb stark geworden, weil sie einheitliche Verhältnisse<br />

mit einer sinnvollen Arbeitsteilung angestrebt hat. Zudem wurden in den letzten beiden<br />

Jahrzehnten die klassischen, auf staatliche Intervention in Märkte ausgerichteten agrarpolitischen<br />

Sicherungssysteme zurückgefahren. Das hat in der Landwirtschaft tatsächlich einen großen Schub<br />

ausgelöst: in der Qualifikation und insbesondere im Unternehmertum der Betriebsleiter. Der Landwirt<br />

als Unternehmer hat seine Prozesse sehr viel effizienter entwickelt. Es gab deutlich mehr technischen<br />

Fortschritt als Reaktion auf diese Rahmenbedingungen und im Ergebnis rentablere Verfahren.<br />

Die Länder, die sich schon sehr früh für die weitgehende Entkopplung von Beihilfen von der<br />

Produktion entschieden haben, sind heute in der EU die wettbewerbsfähigsten. Leider ist das, was<br />

wir im Rahmen der Diskussion um die aktuelle Reform der Agrarpolitik er<strong>leben</strong>, quasi eine Rolle rückwärts.<br />

Man staunt über das Wiederbe<strong>leben</strong> lange überwunden geglaubter Politikkonzepte, sei es die<br />

Philosophie vom Erhalt des kleinen bäuerlichen Familienbetriebs statt wachsender, häufig auch familiengeführter<br />

Unternehmen, von regionalisierten Produktionssystemen statt internationalen Handels, von<br />

vermeintlich verschüttetem „altem Wissen“ versus modernen technischen Fortschritt.<br />

Klaus Schumacher: Herr Fuchs, wie spiegeln sich diese Veränderungen in der Landwirtschaft im<br />

Verhältnis zwischen <strong>Nordzucker</strong> und den Rübenlieferanten wider?<br />

Hartwig Fuchs: Da gibt es unterschiedliche Facetten, die zu betrachten sind. Für die hohe Investitionsbereitschaft<br />

habe ich ein kleines Beispiel: Nach der Vereinbarung über die endgültige Höhe des<br />

Rübengelds für die Kampagne 2012 haben hier in Niedersachsen zehn Landwirte beziehungsweise


42<br />

Geschäftsbericht <strong>Nordzucker</strong> 2012/13<br />

Maschinenringe neue Rübenroder bestellt. Da gab es wirklich einen direkten Zusammenhang zwischen<br />

dem Rübengeld und der Bestellung.<br />

Auch an anderen Stellen merken wir sehr deutlich, dass unsere Rübenanbauer sich zunehmend als<br />

Unternehmer begreifen. Selbstverständlich besteht zum großen Teil noch die enge, zum Teil emotionale<br />

Verbindung mit <strong>Nordzucker</strong>, aber andererseits muss sich die Rübe zunehmend dem Wettbewerb<br />

mit Alternativfrüchten stellen. Das verlangt uns mehr ab als in der Vergangenheit, denn wir<br />

müssen sehr viel konkurrenzfähiger sein. Wir müssen jedes Jahr erneut um die Rübenanbaufläche<br />

kämpfen und da kommen wir wieder auf einen dieser Mega-Trends zurück: Wir haben weltweit ein<br />

knappes Angebot an Ackerfläche. Für uns bedeutet das konkret: Wir müssen gegen Weizen und gegen<br />

Raps jedes Jahr wieder konkurrenzfähige Rübenpreise bieten, sonst bekommen wir die Rüben nicht.<br />

Klaus Schumacher: Herr van Driel, die Rabobank hat sich in den letzten Jahrzehnten sehr stark in der<br />

Land-, Agrar- und in der Ernährungswirtschaft engagiert. Wie nehmen Sie diese Trends wahr?<br />

Mark van Driel: Ich sehe die Trends ganz ähnlich. Das weltweite Bevölkerungswachstum hat natürlich<br />

Auswirkungen auf die Landwirtschaft und auf die Preise. Aber das war eigentlich schon das Thema<br />

der vergangenen fünf Jahre. Was wir jetzt sehen, ist, dass die Landwirtschaft immer mehr mit den<br />

großen gesellschaftlichen Themen der Welt in Verbindung gebracht wird. Und natürlich auch mit<br />

dem Finanzbereich. Da sehen wir beispielsweise, dass immer mehr Investoren an den Warenterminbörsen<br />

engagiert sind. Ich denke aber, dass dies nur kurzfristig Einfluss auf die Preise hat –<br />

mittel- und langfristig werden immer Angebot und Nachfrage entscheidend für die Preisbildung<br />

Mark von Driel: „Bevölkerungswachstum hat Auswirkungen auf die Landwirtschaft und die Preise.“


Trends im Agribusiness<br />

43<br />

sein. Ein anderes Thema ist, dass viele Lieferanten<br />

damit begonnen haben, die Landwirte zu finanzieren.<br />

Traditionell gab es natürlich auch hier in<br />

Deutschland die Genossenschaften, die die Ernte,<br />

das Saatgut und die Düngemittel finanzierten.<br />

Aber derzeit sehen wir in der ganzen Welt eine<br />

neue Dynamik, auch in Afrika, wo die Finanzmittel<br />

knapp sind. Es entstehen immer mehr Verbindungen<br />

zwischen Saatgutherstellern, Düngemittelherstellern,<br />

Händlern, aber auch Finanzdienstleis tern.<br />

Ein weiterer wichtiger Bereich sind die Qualität und<br />

Sicherheit von Lebensmitteln. Wo die Nahrungsmittel<br />

herkommen und wie sie hergestellt werden,<br />

wird immer mehr zum gesellschaftlichen Thema.<br />

Klaus Schumacher: Herr Dr. Noth, der Finanzbereich<br />

und die Agrarmärkte hängen eng zusammen.<br />

Welchen Einfluss hat das auf <strong>Nordzucker</strong>?<br />

Klaus Schumacher: „Finanzbereich und Agrarmärkte<br />

hängen eng zusammen.“<br />

Dr. Michael Noth: Es ist für uns sehr wichtig, dass<br />

wir ein Geschäftsmodell haben, das sich auch in<br />

volatileren Märkten bewährt. Wenn wir Risiken in<br />

Kauf nehmen, müssen wir so weit wie möglich die<br />

Möglichkeiten zum Risikoausgleich nutzen. Am<br />

besten ist es natürlich, wenn wir diese Risiken mit<br />

unseren Kunden und Lieferanten teilen können.<br />

Dies wird nicht vollständig gelingen, schon heute<br />

nutzen wir die Möglichkeiten zur Absicherung<br />

von Marktrisiken bei Banken und Warenterminbörsen.<br />

Dies ist unverzichtbarer Teil unseres Risikomanagements.<br />

Insofern betrachten wir mit Sorge,<br />

dass uns als Reaktion auf die Finanzkrise eine Menge<br />

zusätzlicher Bürokratie auferlegt wird. Zudem steht<br />

auch noch eine Finanztransaktionssteuer im Raum.<br />

Das sind alles Dinge, die die notwendige Risiko -<br />

absicherung für Unternehmen wie <strong>Nordzucker</strong><br />

schwieriger und teurer machen.<br />

Dr. Michael Noth: „Es ist für uns wichtig, ein stetiges<br />

Geschäftsmodell zu haben, das sich auch in volatileren<br />

Märkten bewährt.“<br />

Klaus Schumacher: Hat diese hohe Volatilität auch<br />

Konsequenzen für unsere Finanzierung?<br />

Dr. Michael Noth: Die Finanzmärkte legen inzwischen mehr Wert auf Solidität. Dies ist ein Ergebnis<br />

der Finanzkrise 2009 und passt gut zu der Einstellung bei <strong>Nordzucker</strong>: Eine solide, belastbare Finanzierung<br />

ist die Basis für unser Geschäft. Die hohe Volatilität auf den Beschaffungsmärkten und Absatzmärkten<br />

macht diese solide Finanzierung umso wichtiger. Dabei folgen wir auch keinen Moden,<br />

sondern dies ist langfristig unsere Einstellung.


44<br />

Geschäftsbericht <strong>Nordzucker</strong> 2012/13<br />

Klaus Schumacher: Wir haben vorhin ja schon<br />

einmal das Stichwort „Rolle rückwärts“ in der<br />

Agrarpolitik gehabt. Herr Fuchs, ist das etwas,<br />

das die weitere Entwicklung der <strong>Nordzucker</strong>,<br />

die ja in den letzten Jahren sehr positiv war,<br />

behindern kann?<br />

Intensive Diskussion rund um die Zukunft der Landwirtschaft.<br />

Hartwig Fuchs: Es gibt sicherlich Aspekte, die<br />

uns Sorgen bereiten. Wir beobachten ja gerade,<br />

dass die politische Diskussion über die Verlängerung<br />

der Zuckermarktordnung unter veränderten<br />

Vorzeichen stattfindet. Das, was die ZMO leistet,<br />

wird nicht ausreichend wahrgenommen. Stichwort<br />

Versorgungssicherheit: Die ZMO sichert den<br />

Rahmen ab, in dem der europäische Markt berechenbar<br />

und planbar mit mindestens 85 Prozent<br />

des Bedarfs durch regional produzierten Zucker<br />

zu hiesigen Sozial- und Produktionsstandards<br />

versorgt wird. Planbarkeit bedeutet auch, dass<br />

für den Fall der Abschaffung der Quotenregelung<br />

eine Absicherung der Preisrisiken ge<strong>schaffen</strong> wird<br />

– und diese Möglichkeit haben wir in der Zuckerwirtschaft<br />

in der EU heute schlicht nicht.<br />

Dr. Michael Noth: Genau dies ist ein Riesenthema.<br />

Wir müssen als <strong>Nordzucker</strong> mit unseren<br />

Rüben anbauern frühzeitig – in der Regel vor der<br />

Winterweizenaussaat – Preisverhandlungen führen,<br />

um die Rübenfläche zu sichern. Unsere Rübenpreise<br />

müssen dann beispielsweise mit einem Weizen-Future-Preis konkurrieren können. Wir garantieren<br />

dem Landwirt damit schon heuteeinen Mindestpreis für seine nächste Ernte, aber wir als<br />

<strong>Nordzucker</strong> wissen erst 18 Monate später, zu welchem Preis wir den Zucker werden vermarkten können.<br />

Klaus Schumacher: Herr van Driel, hat die Rabobank sich schon mal Gedanken darüber gemacht,<br />

was im Zuckersektor der EU passieren würde, wenn die Quotenregelung tatsächlich auslaufen sollte?<br />

Mark van Driel: Sobald die ZMO endet, wird derjenige, der am effizientesten produzieren kann und<br />

der sich bietende <strong>Wachstum</strong>schancen nutzt, profitieren. Die Volatilität der Zuckerpreise wird zunehmen,<br />

und wir haben uns schon einige Gedanken darüber gemacht, ob die Zuckerproduzenten sich nicht<br />

über Getreide-Futures absichern können.<br />

Klaus Schumacher: Dann schließt sich natürlich die Frage an, ob es nicht sinnvoller wäre, gleich<br />

über die Schaffung einer europäischen Warenterminbörse für Zucker nachzudenken?<br />

Mark van Driel: Wenn die Zuckermarktordnung und das Quotensystem abgeschafft werden, dann<br />

muss dieses Instrument zur Preisabsicherung ge<strong>schaffen</strong> werden. Denn solange es keinen absicherbaren<br />

Marktpreis gibt, beschränken sich auch unsere Finanzierungsmöglichkeiten. Wir würden die<br />

Einführung einer solchen Terminbörse auf jeden Fall unterstützen. Denn den Engpässen im euro päischen


Trends im Agribusiness<br />

45<br />

Markt, die es voraussichtlich zeitweise geben wird, wenn die Quoten nicht mehr da sind, muss man<br />

begegnen. Es wird immer wichtiger, Rohstoffe aus verschiedenen Teilen der Welt abzusichern.<br />

Dr. Michael Noth: Ich glaube aber auch, dass sich die Struktur der Zuckerwirtschaft in Europa noch<br />

einmal verändern wird, so wie dies über die letzten Jahrzehnte geschehen ist. Die Effizienz muss weiter<br />

steigen, Anpassungen an den Markt werden erfolgen müssen, vor allem dort, wo die Voraussetzungen<br />

nicht so gut sind. Wir müssen deshalb weiter unsere Hausaufgaben machen, selbst effizienter werden<br />

und ständig um Verbesserungen in unseren Abläufen ringen, um im Wettbewerb zu bestehen<br />

und zu wachsen.<br />

Hartwig Fuchs: Ich habe prinzipiell keine Bedenken, dass sich die Zuckerwirtschaft an den besten<br />

Standorten und in den besten Regionen auch ohne ZMO positiv weiterentwickeln wird, aber meine<br />

größte Sorge ist hier der Zeitfaktor. Landwirtschaft denkt, lebt und arbeitet in langen Wellen, und wir<br />

brauchen die Zeit bis 2020, um die Industrie weltmarktfähig aufzustellen. Immerhin: Die <strong>Nordzucker</strong>-<br />

Standorte liegen in diesen besten Regionen. Wir werden dann jedoch sehr viel mehr leisten müssen,<br />

um tatsächlich nachher in der Lage zu sein, Versorgungssicherheit für unsere Kunden zu gewährleisten.<br />

Dies wird Importe von Rohrzucker einschließen, der raffiniert wird. Aber noch einmal, entscheidend<br />

ist natürlich, dass wir uns in allem, was wir tun, auch absichern können. Das wird wichtiger<br />

werden als alles andere. Wir haben eine ganz klare Aufgabe als <strong>Nordzucker</strong>: Wir produzieren Zucker<br />

und müssen unsere Wettbewerbsfähigkeit sichern, indem wir kontinuierlich besser, schlanker und<br />

effizienter werden. Letztendlich tun wir das alles, um unseren Anteilseignern, sprich unseren Rübenbauern,<br />

die Möglichkeit zu geben, Zuckerrüben auch in Zukunft in der Fruchtfolge zu haben.<br />

Dr. Michael Noth: „Die Effizienz muss weiter steigen und Anpassungen an den Markt müssen erfolgen.“


46<br />

Geschäftsbericht <strong>Nordzucker</strong> 2012/13<br />

Den Veränderungen gemeinsam die Stirn bieten – runder Tisch bei <strong>Nordzucker</strong>.<br />

Klaus Schumacher: Wenn ein Unternehmen wie <strong>Nordzucker</strong> darüber nachdenkt, sich weiter zu<br />

internationalisieren, wird die landwirtschaftliche Aktionärsschaft das mittragen?<br />

Carl-Albrecht Bartmer: Also, ich glaube, dass die Entwicklung von <strong>Nordzucker</strong> in den vergangenen<br />

Jahren tatsächlich einen erheblichen Entwicklungsprozess auch aufseiten der Anteilseignerschaft<br />

widerspiegelt. Nämlich, dass die unternehmerische Rolle eines Unternehmens der Ernährungswirtschaft,<br />

das Zucker herstellt, viel stärker als eine eigenständige Rolle wahrgenommen und anerkannt<br />

wird, dass die Zuckerfabriken nicht mehr als „Appendix“ der landwirtschaftlichen Betriebe gesehen<br />

werden, die doch bitte die Rüben so verarbeiten, dass auch der Rübenpreis passt. Und ich glaube,<br />

dass dieser Erkenntnisprozess eingesetzt hat, <strong>Nordzucker</strong> als ein Unternehmen zu verstehen, das<br />

sich im Wettbewerb mit anderen Zuckerherstellern behaupten muss und das Chancen in sich globalisierenden<br />

Märkten wahrnehmen muss. Dieser Pfad ist ein ganz normaler, fast schon emanzipatorischer<br />

Pfad einer ursprünglich bäuerlichen Gründung eines Verarbeitungsunternehmens hin zu<br />

einem eigentlich in sich selbst ruhenden Unternehmen, an dem man Anteile hält. Das ist am Ende<br />

für die Landwirte als Anteilseigner rentabel und nicht zuletzt auch eine Absicherung der Rübenverarbeitung<br />

in der eigenen Region.<br />

Mark van Driel: Entwicklung und Internationalisierung sind für die Zukunft sicherlich wichtig, aber<br />

<strong>Nordzucker</strong> hat außerdem eine große Vorreiterrolle im Organisieren und Steuern von Lieferketten.<br />

Eine Kompetenz, die angesichts der vorhin diskutierten Trends immer stärker an Bedeutung gewinnt.<br />

Hartwig Fuchs: Im Konzept, aus einer Region ein landwirtschaftliches Erzeugnis zu verarbeiten und<br />

daraus etwas zu produzieren, was wirklich diesen regionalen Bezug hat, steckt nach wie vor eine<br />

große Kraft! Rückverfolgbarkeit und Transparenz in der Lieferkette sind immer wichtigere Anforderungen<br />

der Verbraucher an Lebensmittel. Und genau das können wir mit unserem Ansatz viel einfacher<br />

gewährleisten und uns so von Wettbewerbern auf dem Weltmarkt abgrenzen.<br />

Carl-Albrecht Bartmer: Ich glaube, dass die Bedeutung der Wertschöpfungskette immer mehr zunehmen<br />

wird. Der eine Grund ist der, den Sie genannt haben, Herr Fuchs: Rückverfolgbarkeit. Es<br />

gibt einen zweiten Grund: Ich glaube, dass innerhalb einer übergreifenden Wertschöpfungskette<br />

die Prozesse viel effizienter organisiert werden können.


Trends im Agribusiness<br />

47<br />

Mark van Driel: Über eine stringent geführte Wertschöpfungskette<br />

können auch Kunden besser gebunden<br />

werden. Die Rohstoffmärkte, auf denen hier ein Stück<br />

Fleisch und dort ein Sack Getreide gekauft wird, werden<br />

an Bedeutung verlieren und eher festere und langfristi<br />

gere Wirtschaftsbeziehungen entstehen.<br />

Klaus Schumacher: Aus Sicht des Endverbrauchers<br />

sind Produktsicherheit und Qualität bei Lebensmitteln<br />

aktuell ja ein großes Thema. Wie gehen wir damit um?<br />

Carl-Albrecht Bartmer: Das ist ein ganz bedeutendes<br />

Thema. Wir haben eine hocheffiziente, vom Qualitätsniveau<br />

noch nie so abgesicherte Agrar- und Ernährungswirtschaft<br />

wie im Augenblick. Allerdings funktioniert<br />

die Kommunikation darüber nur bedingt. Aus meiner<br />

Sicht muss der Landwirt vor Ort, also dort, wo er höchstes<br />

Vertrauen genießt, viel stärker zum Sprecher seiner<br />

Branche werden und so in den Regionen und darüber<br />

hinaus den Stellenwert der Landwirtschaft und natürlich<br />

seiner eigenen Arbeit ins rechte Licht rücken.<br />

Hartwig Fuchs: „Mit einer Kombination von Preisattraktivität<br />

und Qualität des Produkts zusammen mit Serviceleistungen<br />

wird die europäische Zuckerindustrie im Weltmarkt bestehen<br />

können.“<br />

Hartwig Fuchs: Richtig, das ist auch für uns eine der wichtigsten Kommunikationsaufgaben. Ziel<br />

muss es sein, die Stärke und den Nutzen der Landwirtschaft für die Gesellschaft und unsere Wirtschaft<br />

zum Ausdruck zu bringen.<br />

Mark van Driel: Die Antwort auf dieses Problem ist meines Erachtens, dass wir mehr und klarer zum<br />

Thema Nachhaltigkeit kommunizieren müssen. Der durch Bevölkerungswachstum und Einkommenszuwachs<br />

ausgelösten steigenden Nachfrage nach Nahrungsmitteln bei gleichzeitig unveränderter<br />

Fläche können wir nur über größere Strukturen begegnen, die besser und effizienter organisiert werden<br />

müssen – zwar nicht bio, aber nachhaltig. Diese Themen müssen künftig noch klarer kommuniziert<br />

werden.<br />

Klaus Schumacher: Herr Fuchs, wir haben diese Nachhaltigkeitsdebatte, wir haben eine Kommunikationsdebatte,<br />

wir haben gleichzeitig wahrscheinlich sehr starke Veränderungen in unseren Rahmenbedingungen,<br />

Stichwort Zuckermarktordnung: Ist das alles zusammengenommen eher eine Chance als<br />

ein Risiko für die <strong>Nordzucker</strong>?<br />

Hartwig Fuchs: Eine Herausforderung ist es auf jeden Fall. Wir werden uns umstellen müssen, um<br />

die nötige Marktnähe zu behalten. Ich glaube, dass dies eine Chance beinhaltet, weil wir davon<br />

überzeugt sind, dass wir – wenn man uns ausreichend Zeit gibt, uns darauf einzustellen – in der Lage<br />

sein werden, konkurrenzfähig zu sein, auch mit dem Weltmarkt. Das setzt bestimmte Dinge wie<br />

funktionierende Preisabsicherungsinstrumente voraus. Aber ich kann mir sehr gut vorstellen, dass die<br />

EU auch in Zukunft regelmäßig Zuckerexporte in die Länder tätigen wird, die in Zukunft auf größere<br />

Einfuhren angewiesen sein werden. Mit einer Kombination aus Preisattraktivität und Qualität des Produkts<br />

zusammen mit Serviceleistungen wird die europäische Zuckerindustrie im Weltmarkt bestehen<br />

können. Und insofern ist das auch eine Riesenchance.


48<br />

Geschäftsbericht <strong>Nordzucker</strong> 2012/13


Konzern-Lagebericht<br />

49<br />

„Transparenz in den Zahlen ist die wichtigste Voraussetzung, um die richtigen Maßnahmen<br />

einzuleiten.“<br />

<br />

Sven Jansen, Senior Vice President Corporate Finance and Controlling, <strong>Nordzucker</strong> Braunschweig<br />

Konzern-Lagebericht der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong><br />

Daten, Zahlen, Fakten zum Verlauf des Geschäftsjahrs 2012/13.


50<br />

Geschäftsbericht <strong>Nordzucker</strong> 2012/13<br />

Konzern-Lagebericht der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong><br />

<strong>Nordzucker</strong> im Überblick<br />

Geschäftstätigkeit<br />

<strong>Nordzucker</strong> ist mit einem Marktanteil von mehr als 15 Prozent<br />

der zweitgrößte Zuckerproduzent in der Europäischen Union.<br />

Im zurückliegenden Geschäftsjahr produzierte das Unternehmen<br />

an 13 Standorten in sieben europäischen Ländern 2,8 Millionen<br />

Tonnen Zucker aus Zuckerrüben. Im Jahresdurchschnitt waren<br />

3.290 Mitarbeiter im Konzern beschäftigt.<br />

Zu den Kunden zählen die Süßwarenindustrie sowie Hersteller<br />

von Molkereiprodukten, Konfitüre, Backwaren, Eiscreme und Getränken.<br />

<strong>Nordzucker</strong> setzt rund 80 Prozent des Zuckers an Nahrungsmittel-<br />

und Getränkehersteller ab. Über den Einzelhandel<br />

werden rund 20 Prozent des Zuckers ausgeliefert. <strong>Nordzucker</strong><br />

vertreibt diesen Zucker vor allem unter den Produktmarken<br />

SweetFamily und Dansukker. Zum Produktportfolio gehören auch<br />

weitere Produkte der Zuckerherstellung, insbesondere die Futtermittel<br />

Trockenschnitzelpellets und Pressschnitzel sowie Melasse für<br />

die Hefe- und Alkoholindustrie.<br />

Die Werke in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt produzieren jährlich<br />

rund eine Million Tonnen Quotenzucker für Kunden aus der<br />

Ernährungswirtschaft und dem Lebensmittelhandel – in erster Linie<br />

für den deutschen Markt. Die <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> vermarktet zudem weitere<br />

Produkte der Zuckerherstellung wie Futtermittel und Melasse.<br />

Die fuel 21 GmbH & Co. KG in Klein Wanz<strong>leben</strong>, eine 100-prozentige<br />

Tochter der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong>, produziert und vermarktet<br />

Bioethanol aus Zwischenprodukten der Zuckerherstellung (Rohsaft,<br />

Dicksaft) und Melasse.<br />

Daneben ist die <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> Mehrheitsgesellschafterin der<br />

Norddeutsche Flüssigzucker GmbH & Co. KG (NFZ), die in Nordstemmen<br />

und Groß Munzel je ein Flüssigzuckerwerk betreibt.<br />

In der Region Zentraleuropa waren im Geschäftsjahr 2012/13 im<br />

Durchschnitt 1.242 Mitarbeiter tätig.<br />

Auf das Geschäft der Region Zentraleuropa entfielen rund 44<br />

Prozent des Konzernumsatzes.<br />

Konzernstruktur<br />

Der <strong>Nordzucker</strong> Konzern besteht aus drei Regionen: Zentral-,<br />

Nord- und Osteuropa.<br />

Zentraleuropa<br />

Die <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> betreibt fünf Zuckerfabriken in Deutschland,<br />

die den wesentlichen Teil des Geschäfts in Zentraleuropa bilden.<br />

Nordeuropa<br />

In der Region Nordeuropa produziert beziehungsweise verarbeitet<br />

Nordic Sugar mit Sitz in Kopenhagen Zucker in fünf<br />

Fabriken sowie in zwei Raffinerien in Dänemark, Schweden,<br />

Finnland und Litauen. Das Unternehmen vermarktet eine breite<br />

Palette an Zuckerprodukten hauptsächlich in den nordischen<br />

Ländern sowie den Baltischen Staaten und in Irland. Die Marke<br />

Unternehmensstruktur des <strong>Nordzucker</strong> Konzerns<br />

<strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong><br />

Region Zentraleuropa (CE)<br />

Region Nordeuropa (NE)<br />

Region Osteuropa (EE)<br />

<strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong><br />

Braunschweig/Deutschland<br />

Nordic Sugar A/S,<br />

Kopenhagen/Dänemark, 100 %<br />

<strong>Nordzucker</strong> Polska S.A.,<br />

Przeżmierowo/Polen, 99,87 %<br />

Norddeutsche Flüssigzucker GmbH<br />

& Co. KG, Braunschweig/<br />

Deutschland, 70 %<br />

fuel 21 GmbH & Co. KG,<br />

Klein Wanz<strong>leben</strong>/Deutschland, 100 %<br />

Nordic Sugar AB,<br />

Malmö/Schweden, 100 %<br />

Suomen Sokeri OY,<br />

Kantvik/Finnland, 80 %<br />

Sucros OY,<br />

Säkylä/Finnland, 80 %<br />

Považský Cukor a.s.,<br />

Trenčianska Teplá/Slowakei, 96,80 %<br />

Tereos TTD a.s.,<br />

Dobrovice/Tschechien, 35,38 %<br />

AB Nordic Sugar Kėdainiai,<br />

Wilna/Litauen, 70,60 %<br />

<strong>Nordzucker</strong> Ireland Ltd.,<br />

Dublin/Irland, 100 %


Konzern­Lagebericht<br />

51<br />

<strong>Nordzucker</strong> im Überblick<br />

Standorte in Europa<br />

29<br />

Unternehmenszentrale<br />

D 1 Braunschweig<br />

Regionale Hauptverwaltung<br />

DK 2 Nordic Sugar,<br />

Kopenhagen<br />

Nordeuropa<br />

Zuckerfabriken und Raffinerien<br />

D 3 Clauen<br />

4 Nordstemmen<br />

5 Uelzen<br />

6 Klein Wanz<strong>leben</strong><br />

7 Schladen<br />

DK 8 Nakskov<br />

9 Nykøbing<br />

S 10 Arlöv<br />

11 Örtofta<br />

FIN 12 Porkkala<br />

13 Säkylä<br />

LT 14 Kėdainiai<br />

PL 15 Chełmża<br />

16 Opalenica<br />

SK 17 Trenčianska Teplá<br />

D 18 Flüssigzuckerwerk<br />

Groß Munzel<br />

19 Flüssigzuckerwerk<br />

Nordstemmen<br />

Zuckerfabriken –<br />

nicht konsolidierte<br />

Minderheitsbeteiligungen<br />

CZ 20 Dobrovice<br />

21 České Meziříčí<br />

31<br />

25<br />

18<br />

4<br />

19<br />

Zentraleuropa<br />

30<br />

3 1 22 6<br />

7<br />

16<br />

11<br />

2 10<br />

24<br />

23<br />

8 9<br />

5<br />

20 21<br />

13<br />

12<br />

28<br />

26<br />

14<br />

27<br />

15<br />

17<br />

Osteuropa<br />

Weitere Standorte<br />

D 22 fuel 21, Bioethanol<br />

S 23 Köpingebro (Fibrex)<br />

DK 24 NP Sweet,<br />

Kopenhagen<br />

B 25 Büro Brüssel<br />

Vertriebsbüros<br />

LV 26 Riga<br />

LT 27 Wilna<br />

EE 28 Tallinn<br />

IS 29 Reykjavik<br />

NO 30 Oslo<br />

IE 31 Dublin


52<br />

Geschäftsbericht <strong>Nordzucker</strong> 2012/13<br />

Dansukker hat einen hohen Bekanntheitsgrad in der Region.<br />

Nordic Sugar ist Marktführer in Nordeuropa und trug 2012/13<br />

mit 1.504 Mitarbeitern rund 40 Prozent zum Konzernumsatz<br />

von <strong>Nordzucker</strong> bei.<br />

In Kopenhagen ist auch das Unternehmen NP Sweet ansässig,<br />

ein Joint Venture von <strong>Nordzucker</strong> und Pure Circle, das Produkte<br />

auf Basis des Süßungsmittels Stevia (Stevioglycoside) gemeinsam<br />

mit Kunden entwickelt und an sie vertreibt.<br />

Osteuropa<br />

Zur Region Osteuropa gehören zwei Zuckerfabriken in Polen, von<br />

denen eine auch als Zuckerraffinerie genutzt wird, sowie eine<br />

Zuckerfabrik in der Slowakei. Darüber hinaus hält <strong>Nordzucker</strong> eine<br />

Beteiligung von rund 35 Prozent an der zuckererzeugenden Gesellschaft<br />

Tereos TTD a.s. in Tschechien. Das Absatzgebiet der<br />

Region Osteuropa umfasst auch weitere osteuropäische Staaten.<br />

Im Jahresdurchschnitt 2012/13 beschäftigte <strong>Nordzucker</strong> in der<br />

Region Osteuropa 544 Mitarbeiter. Der Anteil am Konzernumsatz<br />

lag 2012/13 bei rund 16 Prozent.<br />

Strategische Ausrichtung<br />

<strong>Nordzucker</strong> hat seit der Gründung des Unternehmens im Jahr<br />

1997 auf <strong>Wachstum</strong> im Kerngeschäft Zucker gesetzt. Auf eine<br />

Expansion in Norddeutschland folgten mehrere Akquisitionen<br />

in Osteuropa. Mit dem Erwerb von Nordic Sugar im Jahr 2009<br />

setzte <strong>Nordzucker</strong> den <strong>Wachstum</strong>skurs fort und ist damit heute<br />

der zweitgrößte europäische Zuckerhersteller.<br />

Nach einer umfassenden Bereinigung des Beteiligungsportfolios<br />

in den Jahren 2010 und 2011 wird sich der Konzern zunächst vor<br />

allem auf das Kerngeschäft konzentrieren: die Produktion und den<br />

Vertrieb von Zucker. Der <strong>Nordzucker</strong> Konzern profitiert dabei von<br />

seiner starken Marktposition in der EU. Diese weiter auszubauen<br />

bleibt das wichtigste unternehmerische Ziel. Darüber hinaus prüft<br />

das Unternehmen <strong>Wachstum</strong>schancen außerhalb Europas.<br />

Aktionärsstruktur der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong><br />

123,7 Millionen Euro Grundkapital<br />

<strong>Nordzucker</strong> Holding Aktiengesellschaft<br />

76,23 Prozent, 94,3 Millionen Euro<br />

Union-Zucker Südhannover<br />

Gesellschaft mit beschränkter Haftung<br />

10,82 Prozent, 13,4 Millionen Euro<br />

Nordharzer Zucker Aktiengesellschaft<br />

7,83 Prozent, 9,7 Millionen Euro<br />

Direktaktionäre<br />

5,12 Prozent, 6,3 Millionen Euro<br />

Die kontinuierliche Verbesserung der Effizienz entlang der gesamten<br />

Wertschöpfungskette wird zudem durch vielfältige Projekte<br />

konzernweit vorangetrieben. Neben größeren Investitionen<br />

zur Effizienzsteigerung gehören hierzu ebenso Maßnahmen mit<br />

der Zielsetzung einer dauerhaften Ertragssteigerung im Zuckerrübenanbau.<br />

Die Initiative 20 · 20 · 20 hat zum Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit<br />

der Rübe gegenüber anderen Ackerfrüchten weiter<br />

zu erhöhen und damit den Rübenanbau in unseren Regionen<br />

langfristig zu sichern.<br />

Seit dem Geschäftsjahr 2009/10 erzielt das auf fünf Jahre angelegte<br />

Effizienzprogramm „Profitabilität plus“ Einsparungen in allen<br />

Bereichen des Unternehmens. Mehr als zwei Drittel des Einsparziels<br />

konnten bislang erreicht werden. Die Harmonisierung und<br />

Optimierung der Geschäftsprozesse sowie die Integration der<br />

konzernweiten IT-Landschaft sind weitere wichtige Maßnahmen,<br />

die erheblich zur nachhaltigen Steigerung der Wett bewerbsfähigkeit<br />

des Unternehmens beitragen.<br />

Nachhaltigkeit, Kundenorientierung und Effizienzsteigerung<br />

bilden die Basis, um die Marktposition des Unternehmens zu<br />

stärken und weiteres <strong>Wachstum</strong> im Kerngeschäft zu realisieren.<br />

Nachhaltiges Handeln ist bedeutend für alle Arbeitsabläufe des<br />

Unternehmens. Langfristiger Unternehmenserfolg kann nur<br />

durch nachhaltiges Wirtschaften gewährleistet werden, indem<br />

insbesondere Umweltschutz sowie soziale Aspekte bei unternehmerischen<br />

Entscheidungen Berücksichtigung finden. Produktsicherheit,<br />

Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz sind in diesem<br />

Zusammenhang ebenfalls von hoher Bedeutung. In all<br />

diesen Bereichen werden laufend Maßnahmen zur Erreichung<br />

definierter Nachhaltigkeitsziele umgesetzt.<br />

Steuerung<br />

Das Unternehmen wird von einem fünfköpfigen Vorstand geführt.<br />

Er berichtet an den Aufsichtsrat mit 21 Mitgliedern, davon<br />

sind 14 Vertreter der Aktionäre und sieben Vertreter der Arbeitnehmer.<br />

Die interne Steuerung des Unternehmens erfolgt über<br />

Kennzahlen. Folgende Ziele werden verfolgt: Umsatzrendite von<br />

fünf Prozent, Gesamtleistungsrentabilität von 15 Prozent, Eigenkapitalrendite<br />

von zehn Prozent und eine Eigenkapitalquote von<br />

30 Prozent.<br />

Kern unserer Geschäftspolitik sind Kundenorientierung und Produktsicherheit.<br />

Deshalb sind zertifizierte Qualitätsstandards genauso<br />

wie hohe Flexibilität und Zuverlässigkeit bei Lieferungen<br />

und Leistungen für <strong>Nordzucker</strong> selbstverständlich. Der Konzern<br />

verfügt über ein breites Produktspektrum mit kundenindividuellen<br />

Lösungen und ein großes Sortiment an Spezialitäten.<br />

Aktionärsstruktur der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong><br />

Kapitaleigner der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> sind die <strong>Nordzucker</strong> Holding<br />

Aktiengesellschaft (76,2 Prozent), die Union-Zucker Südhannover<br />

Gesellschaft mit beschränkter Haftung (10,8 Prozent) sowie die<br />

Nordharzer Zucker Aktiengesellschaft (7,8 Prozent). Außerdem<br />

befindet sich ein geringer Anteil des Kapitals (5,2 Prozent) in


Konzern-Lagebericht<br />

53<br />

<strong>Nordzucker</strong> im Überblick | Rahmenbedingungen und Marktentwicklung<br />

Weltmarktpreise Zucker 2004–2013<br />

900<br />

800<br />

700<br />

600<br />

500<br />

Weißzucker $/t fob<br />

400<br />

300<br />

200<br />

Weißzucker €/t fob<br />

100<br />

Jan<br />

04<br />

Jul<br />

04<br />

Jan<br />

05<br />

Jul<br />

05<br />

Jan<br />

06<br />

Jul<br />

06<br />

Jan<br />

07<br />

Jul<br />

07<br />

Jan<br />

08<br />

Jul<br />

08<br />

Jan<br />

09<br />

Jul<br />

09<br />

Jan<br />

10<br />

Jul<br />

10<br />

Jan<br />

11<br />

Jul<br />

11<br />

Jan<br />

12<br />

Jul<br />

12<br />

Jan<br />

13<br />

Quelle: Weißzuckerbörse London, London Nr. 5, Stand Mai 2013<br />

Streubesitz. Die Aktie der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> wird nicht an der<br />

Börse gehandelt. Die Aktionäre sind zu einem wesentlichen<br />

Teil gleichzeitig aktive Rübenlieferanten der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong>.<br />

Rahmenbedingungen und Marktentwicklung<br />

Gesamtwirtschaftliche Lage<br />

Infolge der europäischen Schuldenkrise war die Wirtschaftsleistung<br />

in Europa 2012 leicht rückläufig. Im Jahresverlauf verstärkten<br />

sich die negativen Tendenzen. In den für <strong>Nordzucker</strong> wichtigsten<br />

Ländern war die gesamtwirtschaftliche Entwicklung dagegen<br />

leicht positiv; auch hier zeigte sich im Zeitablauf eine Eintrübung.<br />

In den südlichen Mitgliedsländern der EU nahm die<br />

Wirtschaftsleistung deutlich ab.<br />

Branchenentwicklung<br />

Weltzuckermarkt<br />

Die Weltmarktpreise für Zucker waren im Geschäftsjahr 2012/13<br />

rückläufig. Im langfristigen Vergleich lagen die Preise jedoch weiter<br />

auf hohem Niveau. Wie in den letzten Jahren war die Preisvolatilität<br />

sehr hoch. Zu Beginn des Geschäftsjahrs 2012/13 lag der<br />

Zuckerpreis an der Warenterminbörse London (Weißzucker Nr. 5,<br />

free-on-board, nächster Termin) bei 645 US-Dollar je Tonne. In<br />

den Folgemonaten ging er sukzessive zurück, der tiefste Punkt<br />

lag bei 562 US-Dollar im Mai 2012. Im Juli 2012 erreichte der<br />

Zuckerpreis wiederum eine Marke von 636 US-Dollar und damit<br />

ein Zwischenhoch. Er sank anschließend auf 497 US-Dollar je<br />

Tonne im Februar 2013.<br />

Zuckermarkt in der EU<br />

Der Zuckermarkt in der EU war in der Vergangenheit durch die<br />

EU-Zuckermarktordnung der EU weitgehend vom Weltmarkt entkoppelt<br />

und damit durch eine hohe Mengen- und Preisstabilität<br />

gekennzeichnet, während Überschüsse auf den Weltmarkt exportiert<br />

wurden.<br />

Diese Marktsituation hat sich mit der Reform der Zuckermarktordnung<br />

von 2006 verändert. Die Quoten, die in der EU zur Produktion<br />

von Zucker für den menschlichen Verzehr berechtigen, wurden<br />

auf ein Niveau von rund 80 bis 85 Prozent des Bedarfs redu ziert.<br />

Dadurch ist es seitdem erforderlich, dass Zucker aus AKP- und<br />

LDC-Staaten importiert wird, um für einen Ausgleich für die nicht<br />

mehr vorhandene EU-Produktion zu sorgen. Der darüber hinaus<br />

produzierte Nicht-Quotenzucker wird an Kunden außerhalb der<br />

Ernährungswirtschaft in der EU verkauft oder kann bis zu einer<br />

Höchstmenge von 1,35 Millionen Tonnen in Märkte außerhalb<br />

der EU exportiert werden.<br />

Reichen die Importmengen aus Präferenzabkommen nicht aus,<br />

kann die EU-Kommission im Rahmen der Zuckermarktordnung auf<br />

diese Entwicklungen am Markt reagieren, um eine stabile Versorgung<br />

mit Zucker zu garantieren. Um den Bedarf an Zucker für<br />

den menschlichen Verbrauch zu decken, kann sie sowohl Nicht-<br />

Quotenzucker zum menschlichen Verzehr freigeben als auch zusätzliche<br />

Importe zu reduzierten Zollsätzen ermöglichen. Diese<br />

Maßnahmen werden seitens der EU-Kommission auf Basis der<br />

Versorgungsbilanz für das jeweilige Zuckerwirtschaftsjahr, das in<br />

der EU vom 1. Oktober bis zum 30. September des Folgejahres


54<br />

Geschäftsbericht <strong>Nordzucker</strong> 2012/13<br />

läuft, getroffen. Dies bedeutet, dass zwei Zuckerwirtschaftsjahre<br />

das Geschäftsjahr der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> betreffen.<br />

In den beiden zurückliegenden Geschäftsjahren reichten die Importmengen<br />

nicht ohne zusätzliche Maßnahmen zur Deckung<br />

des Bedarfs im EU-Zuckermarkt aus. Daher hat die Kommission im<br />

Zuckerwirtschaftsjahr 2011/12 in zwei Schritten 650.000 Tonnen<br />

Nicht-Quotenzucker für den menschlichen Verzehr freigegeben.<br />

Hinzu kamen insgesamt 399.000 Tonnen aus zusätzlichen Importen<br />

zu reduzierten Zollsätzen.<br />

Für das laufende Zuckerwirtschaftsjahr 2012/13 hat die EU-Kommission<br />

angekündigt, bis zu 1,2 Millionen Tonnen Zucker aus<br />

zusätzlichen Importen und Nicht-Quotenzuckerfreigaben in den<br />

Markt zu bringen. Von diesen 1,2 Millionen Tonnen hat die<br />

Kommission in bisher zwei Schritten 300.000 Tonnen Nicht-<br />

Quotenzucker für den Lebensmittelbereich freigegeben und<br />

Zuschläge für Importe von 285.000 Tonnen zu reduzierten<br />

Zollsätzen erteilt.<br />

Markt für Futtermittel und Melasse<br />

Die Preise für Trockenschnitzelpellets lagen von Februar bis<br />

August 2012 aufgrund geringer Lagermengen und deutlich gestiegener<br />

Futtergetreidepreise auf einem hohen Niveau. Alternative<br />

Futtermittel standen ebenfalls nicht in ausreichendem Umfang<br />

zur Verfügung, was die Preisentwicklung begünstigte. Bis<br />

in die Kampagne hinein stiegen die Preise weiter an und stagnierten<br />

erst, als eine ertragreiche Rübenernte abzusehen war.<br />

Trotz der erneut hohen Rübenmengen in der Kampagne<br />

2012/13 blieb aufgrund der guten Rübenqualität ein Anstieg<br />

der Melasseproduktion aus. Zudem nahmen die Importmengen<br />

von Rohrmelasse nach Europa ab. Die geringere Verfügbarkeit<br />

und dadurch steigende Preise bei Rohrmelasse waren die Gründe<br />

dafür, dass Rübenmelasse wieder konkurrenzfähig wurde und<br />

der Melassemarkt insgesamt von einem hohen Preisniveau geprägt<br />

war.<br />

Markt für Süßungsmittel<br />

Nach der EU-Zulassung von Stevia (Stevioglycosiden) für Lebensmittel<br />

und Getränke im Jahr 2011 hat sich der Markt für Stevia und<br />

für mit Stevia gesüßte Produkte kontinuierlich entwickelt. Viele<br />

Produkte sind inzwischen im Markt und viele weitere befinden<br />

sich zurzeit noch in der Entwicklungsphase. Durch diese Aktivitäten<br />

steigt das derzeit noch geringe Marktvolumen sukzessive an.<br />

Markt für Bioethanol<br />

Die Nachfrage nach nachhaltig produziertem Bioethanol bleibt<br />

in der EU stabil. In Deutschland wächst der Marktanteil von E10<br />

am gesamten Benzinabsatz langsam, aber stetig und betrug im<br />

dritten Quartal 2012 rund 15 Prozent. Gleichzeitig verringerten<br />

sich die US-Exporte in die EU aufgrund der geringen Maisernte<br />

in den USA sowie des Vorgehens der EU gegen das vermutete<br />

Preisdumping. Dadurch stiegen die Preise für Bioethanol in Europa<br />

vor allem ab dem späten Frühjahr an. Unterstützend wirkte hierbei<br />

auch die Preisentwicklung von Rohöl und Benzin. Unterjährig<br />

schwankte der Bioethanolpreis allerdings erheblich.<br />

Marktentwicklung im Zuckergeschäft<br />

Marktentwicklung: Region Zentraleuropa<br />

Die Region Zentraleuropa bedient hauptsächlich den deutschen<br />

Zuckermarkt – etwa 80 Prozent der verkauften Zuckermenge<br />

geht an die Ernährungswirtschaft und 20 Prozent über den Handel<br />

an die Endverbraucher. Insgesamt kann der Zuckermarkt in<br />

Deutschland als ausgeglichen hinsichtlich Produktionsmenge<br />

und Nachfragemenge bezeichnet werden. Durch Importe aus<br />

den angrenzenden Nachbarländern entsteht jedoch zunehmend<br />

Wettbewerbsdruck.<br />

Der Absatz in der Region Zentraleuropa wurde im Geschäftsjahr<br />

2012/13 von kühlem und regnerischem Wetter in den Sommermonaten<br />

beeinflusst. Insbesondere Hersteller von Getränken,<br />

Eiscreme und Grill-Saucen mussten in den Sommermonaten<br />

Umsatz- und Absatzeinbußen hinnehmen, folglich lag auch der<br />

Zuckerabsatz der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> unter den Erwartungen. Das<br />

aufgrund des Wetters geringere Angebot an Früchten beeinträchtigte<br />

zudem den Absatz von Gelierzucker.<br />

Die Produkte der Kunden von <strong>Nordzucker</strong> werden zu einem erheblichen<br />

Teil exportiert. Im Geschäftsjahr 2012/13 wurden diese<br />

Exporte durch die Auswirkungen der Euro-Krise, vor allem in Südeuropa,<br />

erschwert. Die exportorientierte deutsche Ernährungswirtschaft<br />

hat diesen Absatzrückgang jedoch teilweise durch Erschließung<br />

neuer Märkte außerhalb der EU kompensieren können.<br />

2012/13 hat <strong>Nordzucker</strong> in der Region Zentraleuropa rund<br />

1.000.000 Tonnen Quotenzucker abgesetzt und lag mit dieser<br />

Menge leicht über Vorjahr. Die Absatzpreise blieben im Laufe<br />

des Jahres weitgehend stabil, bewegten sich im Durchschnitt<br />

aber deutlich über dem Vorjahresniveau.<br />

Der Nicht-Quotenzucker-Absatz lag leicht über der Vorjahresmenge<br />

von rund 60.000 Tonnen.<br />

Marktentwicklung: Region Nordeuropa<br />

Das Marktgebiet der Region Nordeuropa umfasst hauptsächlich<br />

Finnland, Schweden, Dänemark, Norwegen, Island, Irland sowie<br />

die baltischen Staaten. Durch Import von Rohrrohzucker vom<br />

Weltmarkt zur Raffination wird das Zuckerangebot aus eigener<br />

Produktion ergänzt.<br />

Nordic Sugar hat ihre starke Position in der Region Nordeuropa<br />

halten können und wie im Vorjahr rund 770.000 Tonnen Quotenzucker<br />

an Industrie- und Handelskunden abgesetzt.


Konzern-Lagebericht<br />

55<br />

Rahmenbedingungen und Marktentwicklung<br />

Hohe Ernteerträge im Jahr 2011/12 ermöglichten es Nordic Sugar,<br />

zusätzlich 320.000 Tonnen Nicht-Quotenzucker abzusetzen und<br />

damit Kunden aus der chemischen Industrie sowie Märkte außerhalb<br />

der EU mit Zucker zu versorgen (Vorjahr: 225.000 Tonnen).<br />

Marktentwicklung: Region Osteuropa<br />

Die Region Osteuropa weist eine heterogene Marktstruktur auf,<br />

sowohl Kaufkraft als auch das Verhältnis von Zuckerabsätzen an<br />

Industrie- bzw. Handelskunden sind zwischen den einzelnen<br />

Ländern sehr unterschiedlich. In der Region reicht die lokale<br />

Rübenzuckerproduktion nicht zur Deckung der Nachfrage aus,<br />

so dass sie ein klassischer Markt für Importe ist.<br />

In Osteuropa legen sowohl der Lebensmitteleinzelhandel als<br />

auch Industriekunden mittlerweile verstärkt Wert auf Absicherung<br />

der Verfügbarkeit durch längerfristige Verträge.<br />

Der <strong>Nordzucker</strong> Konzern hat im vergangenen Geschäftsjahr seine<br />

Position in der Region Osteuropa gestärkt und Marktchancen<br />

aktiv genutzt. Einer eigenen Zuckerquote von 200.000 Tonnen<br />

stand ein Quotenzuckerabsatz von über 450.000 Tonnen gegenüber.<br />

Neben Zuckerkäufen innerhalb des Konzerns waren<br />

hierfür sowohl eine stärkere Position im Weißzuckerhandel als<br />

auch Aktivitäten in der Raffination von Rohrrohzucker ausschlaggebend.<br />

Rübenanbau und Kampagne<br />

Sehr gute Witterungsbedingungen von der Aussaat bis zur Ernte<br />

haben in den meisten Regionen zu einem hohen Rüben- und<br />

Zuckerertrag geführt. Die Verarbeitungsbedingungen waren<br />

zudem überwiegend positiv und führten insgesamt zu einem<br />

sehr zufriedenstellenden Rübenjahr 2012/13 für <strong>Nordzucker</strong>.<br />

Kampagnenergebnisse im Konzern<br />

Schweden 2012 2011<br />

Rübenertrag (t/ha) 59,3 62,9<br />

Zuckergehalt (%) 17,1 16,8<br />

Zuckerertrag (t/ha) 10,2 10,6<br />

Kampagnedauer (Tage) 126 129<br />

Finnland 2012 2011<br />

Rübenertrag (t/ha) 34,8 48,0<br />

Zuckergehalt (%) 16,1 15,7<br />

Zuckerertrag (t/ha) 5,6 7,5<br />

Kampagnedauer (Tage) 58 89<br />

Dänemark 2012 2011<br />

Rübenertrag (t/ha) 68,2 73,3<br />

Zuckergehalt (%) 18,1 16,9<br />

Zuckerertrag (t/ha) 12,3 12,4<br />

Kampagnedauer (Tage) 136 138<br />

Kopenhagen<br />

Litauen 2012 2011<br />

Rübenertrag (t/ha) 62,9 51,2<br />

Zuckergehalt (%) 17,1 17,3<br />

Zuckerertrag (t/ha) 10,7 8,9<br />

Kampagnedauer (Tage) 129 115<br />

Deutschland 2012 2011<br />

Rübenertrag (t/ha) 69,1 71,2<br />

Zuckergehalt (%) 18,3 18,1<br />

Zuckerertrag (t/ha) 12,7 12,9<br />

Kampagnedauer (Tage) 133 130<br />

Braunschweig<br />

Polen 2012 2011<br />

Rübenertrag (t/ha) 72,0 64,1<br />

Zuckergehalt (%) 17,6 18,1<br />

Zuckerertrag (t/ha) 12,7 11,6<br />

Kampagnedauer (Tage) 114 102<br />

Slowakei 2012 2011<br />

Rübenertrag (t/ha) 47,8 63,5<br />

Zuckergehalt (%) 16,8 18,7<br />

Zuckerertrag (t/ha) 8,0 11,9<br />

Kampagnedauer (Tage) 80 111


56<br />

Geschäftsbericht <strong>Nordzucker</strong> 2012/13<br />

Durchschnittlicher Zuckerertrag <strong>Nordzucker</strong><br />

Tonnen je Hektar<br />

in Dänemark aufgrund ihrer mangelnden Qualität nicht verarbeitet<br />

werden.<br />

10,6 10,9<br />

9,6<br />

11,9<br />

11,7<br />

Rübendisposition, Produktion und Zuckerlogistik kooperierten<br />

hervorragend und trugen so maßgeblich zum reibungslosen<br />

Kampagneverlauf bei. Während der Verarbeitungszeit beeinträchtigten<br />

die Witterungsbedingungen die Rübenverarbeitung<br />

regional und zeitlich nur vereinzelt.<br />

Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage<br />

Ertragslage<br />

2008/09 2009/10<br />

2010/11<br />

2011/12<br />

2012/13<br />

Die Ertragslage im Konzern hat sich im Geschäftsjahr 2012/13<br />

weiterhin sehr positiv entwickelt. Ursächlich hierfür waren insbesondere<br />

die Preise für Quotenzucker, die im Jahresdurchschnitt<br />

deutlich über Vorjahresniveau lagen. Neben dieser Preissteige-<br />

Zuckererzeugung <strong>Nordzucker</strong> Konzern<br />

Millionen Tonnen<br />

rung trugen ein höherer Absatz von Nicht-Quotenzucker sowie<br />

die zusätzlichen Maßnahmen zur Effizienzsteigerung maßgeblich<br />

zu diesem Ergebnisanstieg bei.<br />

2,9<br />

2,9<br />

2,8<br />

<strong>Nordzucker</strong> erwirtschaftete 2012/13 ein operatives Ergebnis<br />

2,3<br />

(EBIT) von 506,7 Millionen Euro, das das EBIT des Vorjahres<br />

(315,0 Millionen Euro) deutlich übertraf. Nach Zinsen und Steu-<br />

1,7<br />

ern ergab sich ein Jahresüberschuss vor Fremdanteilen in Höhe<br />

von 360,3 Millionen Euro (Vorjahr: 208,3 Millionen Euro). Nach<br />

Abzug der Fremdanteile war ein Konzernergebnis von 351,0 Millionen<br />

Euro nach 203,9 Millionen Euro im Vorjahr zu verzeichnen.<br />

2008/09 2009/10 2010/11 2011/12 2012/13<br />

Konzernweit produzierte <strong>Nordzucker</strong> in der Kampagne 2012/13<br />

2,8 Millionen Tonnen Zucker aus Rüben (Vorjahr: 2,9 Millionen<br />

Tonnen). Die Kampagne dauerte wie im Vorjahr durchschnittlich<br />

125 Tage.<br />

Die überwiegend gute Witterung führte zu hohen Erträgen, die<br />

nur leicht unter dem Vorjahresniveau lagen. Der durchschnittliche<br />

Rübenertrag lag konzernweit bei 65,2 Tonnen je Hektar<br />

(Vorjahr: 67,3 Tonnen je Hektar). Der Zuckergehalt belief sich<br />

auf 17,9 Prozent (Vorjahr: 17,6 Prozent), was einem durchschnittlichen<br />

Zuckerertrag von 11,7 Tonnen je Hektar entsprach<br />

(Vorjahr: 11,9 Tonnen je Hektar).<br />

Gezielte Investitionen und vorausschauende Instandhaltungsmaßnahmen<br />

ermöglichten eine weitgehend reibungslose<br />

Rübenverarbeitung in den <strong>Nordzucker</strong>-Werken. Gegen Kampagneende<br />

waren aufgrund von Witterungseinflüssen punktuell<br />

allerdings besondere Anstrengungen erforderlich, um die Verarbeitung<br />

zu gewährleisten. In geringem Umfang konnten Rüben<br />

Die Umsatzrendite, die aus dem Verhältnis zwischen Jahresüberschuss<br />

(nach Minderheiten) und Jahresumsatz gebildet wird,<br />

betrug im Berichtsjahr 14,4 Prozent nach 10,1 Prozent im Vorjahr.<br />

Damit wurde die Zielmarke (5 Prozent) erneut deutlich<br />

übertroffen.<br />

Für die Ermittlung der Gesamtleistungsrentabilität wird das EBITDA<br />

(operatives Ergebnis vor Abschreibungen) mit der Gesamtleistung<br />

(Umsatz plus Bestandsveränderung der fertigen und unfertigen<br />

Erzeugnisse sowie aktivierte Eigenleistungen) ins Verhältnis<br />

gesetzt. Dieser Wert liegt in diesem Jahr bei 22,8 Prozent (Vorjahr:<br />

18,4 Prozent) und überschritt damit ebenfalls die Zielmarke<br />

von 15 Prozent.<br />

Die Umsatzerlöse betrugen 2.442,8 Millionen Euro und übertrafen<br />

damit um 424,8 Millionen Euro den Wert des Vorjahres (2.018,0<br />

Millionen Euro). Diese deutliche Erlössteigerung konnte vor allem<br />

beim Zucker realisiert werden.<br />

Die Erlöse aus Quotenzucker (einschließlich zugekauften Zuckers)<br />

lagen bei 1.750,9 Millionen Euro und damit 291,9 Millionen Euro<br />

über dem Vorjahreswert von 1.459,0 Millionen Euro. Der Quotenzuckerabsatz<br />

stagnierte im Vergleich zum Vorjahr, jedoch lagen<br />

die durchschnittlichen Preise über Vorjahresniveau.


Konzern-Lagebericht<br />

57<br />

Rahmenbedingungen und Marktentwicklung | Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage<br />

Beim Nicht-Quotenzucker stieg der Absatz nach der guten Ernte<br />

2011 deutlich gegenüber dem Vorjahr, während sich die durchschnittlichen<br />

Preise unter Vorjahresniveau bewegten. Insgesamt<br />

konnten die Erlöse auf 261,0 Millionen Euro gesteigert werden,<br />

nach 162,6 Millionen Euro im Vorjahr.<br />

Der Bioethanolumsatz der fuel 21 aus eigener Produktion lag bei<br />

86,8 Millionen Euro und damit 17,5 Millionen Euro über dem<br />

Vorjahreswert. Absatzpreise und vor allem Absatzmengen stiegen<br />

im Vergleich zum Vorjahr.<br />

Der Umsatz mit Melasse verminderte sich bei rückläufigen Mengen<br />

und nur leicht höheren Preisen auf 45,1 Millionen Euro (minus<br />

4,2 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr). Bei den Futtermitteln<br />

(Pellets und Schnitzel) führten gesteigerte Absatzmengen<br />

bei nahezu konstantem Preisniveau zu einem Umsatzanstieg um<br />

22,9 Millionen Euro auf 151,7 Millionen Euro.<br />

Der Umsatz aus sonstigen Handelswaren (insbesondere Saatgut)<br />

bewegte sich mit 108,7 Millionen Euro leicht unter Vorjahresniveau<br />

(119,3 Millionen Euro).<br />

Die Bestände an fertigen und unfertigen Erzeugnissen erhöhten<br />

sich zum Ende des Geschäftsjahrs um 163,6 Millionen Euro (Vorjahr:<br />

261,8 Millionen Euro). Diese im Vergleich zum Vorjahr um<br />

98,2 Millionen Euro geringere Bestandserhöhung resultierte insbesondere<br />

aus den deutlich höheren Verkäufen von Nicht-Quotenzucker.<br />

Die sonstigen betrieblichen Erträge lagen mit 29,7 Millionen Euro<br />

unter dem Vorjahreswert (42,5 Millionen Euro). Wesentliche Sondereffekte<br />

traten hier – wie im Vorjahr – nicht auf.<br />

Der Materialaufwand lag mit 1.622,0 Millionen Euro um 121,2<br />

Millionen Euro über dem Vorjahresniveau (1.500,8 Millionen Euro).<br />

Dieser Anstieg war im Wesentlichen durch im Vergleich zum Vorjahr<br />

höhere Rübenkosten bedingt.<br />

Der Personalaufwand hat sich von 188,7 Millionen Euro im Vorjahr<br />

auf 201,5 Millionen Euro erhöht. Dieser Anstieg resultierte<br />

vor allem aus tariflichen Lohnsteigerungen sowie höheren erfolgsabhängigen<br />

Zahlungen an die Konzernbelegschaft.<br />

Die Abschreibungen (verrechnet mit Zuschreibungen) betrugen<br />

im Berichtsjahr 87,6 Millionen Euro gegenüber 105,4 Millionen<br />

Euro im Vorjahr. Im Vorjahr waren hier außerplanmäßige Abschreibungen<br />

auf das Anlagevermögen der fuel 21 in Höhe von<br />

20,0 Millionen Euro enthalten.<br />

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich leicht<br />

von 214,2 Millionen Euro auf 219,2 Millionen Euro. Bei deutlich<br />

höherem Absatz stiegen vor allem die Transportkosten.<br />

Insgesamt erzielte <strong>Nordzucker</strong> 2012/13 ein operatives Ergebnis<br />

(EBIT) von 506,7 Millionen Euro nach 315,0 Millionen Euro im<br />

Vorjahr. Das operative Ergebnis vor Abschreibungen (EBITDA)<br />

belief sich auf 594,3 Millionen Euro (Vorjahr: 420,4 Millionen Euro).<br />

Unter Berücksichtigung des gestiegenen Umsatzes, der Bestandserhöhung<br />

und der aktivierten Eigenleistungen ergab sich eine<br />

Gesamtleistung in Höhe von 2.607,3 Millionen Euro, die deutlich<br />

über dem Niveau des Vorjahres (2.281,6 Millionen Euro) lag.<br />

Das Zinsergebnis lag bei minus 26,7 Millionen Euro, nach minus<br />

34,7 Millionen Euro im Vorjahr. Hier ist zu beachten, dass im Berichtsjahr<br />

versicherungsmathematische Verluste in Höhe von 14,0<br />

Millionen Euro aus der Zinsentwicklung bei den Pensionsrückstel-<br />

Konzernumsatz<br />

Millionen Euro<br />

Gesamtleistung Konzern<br />

Millionen Euro<br />

1.806<br />

1.815<br />

2.018<br />

2.443<br />

1.718<br />

1.699<br />

2.282<br />

2.607<br />

1.192<br />

1.086<br />

2008/09 2009/10<br />

2010/11<br />

2011/12<br />

2012/13<br />

2008/09 2009/10<br />

2010/11<br />

2011/12<br />

2012/13


58<br />

Geschäftsbericht <strong>Nordzucker</strong> 2012/13<br />

EBITDA Konzern<br />

Millionen Euro<br />

EBIT Konzern<br />

Millionen Euro<br />

594<br />

507<br />

420<br />

283<br />

315<br />

165 166<br />

188<br />

79 66<br />

2008/09 2009/10<br />

2010/11<br />

2011/12<br />

2012/13<br />

2008/09 2009/10<br />

2010/11<br />

2011/12<br />

2012/13<br />

lungen aufwandswirksam verbucht wurden. Ohne diesen Sondereffekt<br />

hätte das Zinsergebnis minus 12,7 Millionen Euro betragen.<br />

Die Verbesserung des Zinsergebnisses ohne den Sondereffekt<br />

ist im Wesentlichen eine Folge der weiteren Rückführung der<br />

Finanzverbindlichkeiten sowie der günstigen Konditionen des<br />

im letzten Geschäftsjahr neu abgeschlossenen Kreditvertrags.<br />

In das Finanzergebnis gehen neben dem Zinsergebnis noch das<br />

Beteiligungsergebnis und das sonstige Finanzergebnis ein. Aus<br />

diesen Positionen ergab sich ein Ergebnisbeitrag in Höhe von<br />

1,4 Millionen Euro (Vorjahr: 5,9 Millionen Euro). Insgesamt betrug<br />

das Finanzergebnis minus 25,3 Millionen Euro nach minus<br />

28,7 Millionen Euro im Vorjahr.<br />

Jahresüberschuss Konzern<br />

Millionen Euro<br />

360<br />

208<br />

Bei einem Ergebnis vor Steuern von 481,4 Millionen Euro (Vorjahr:<br />

286,3 Millionen Euro) betrug der Steueraufwand 121,1 Millionen<br />

Euro (Vorjahr: 78,0 Millionen Euro). Daraus resultierte im<br />

Berichtsjahr eine Konzernsteuerquote von 25,2 Prozent (Vorjahr:<br />

27,2 Prozent).<br />

Insgesamt erzielte <strong>Nordzucker</strong> einen Jahresüberschuss vor Fremdanteilen<br />

von 360,3 Millionen Euro nach 208,3 Millionen Euro im<br />

Vorjahr. Nach Abzug der Minderheitenanteile in Höhe von 9,3<br />

Millionen Euro lag der Jahresüberschuss bei 351,0 Millionen Euro<br />

(Vorjahr: 203,9 Millionen Euro). Der Jahresüberschuss hat sich damit<br />

gegenüber dem Vorjahr um mehr als 70 Prozent erhöht.<br />

Vermögenslage<br />

Die konsolidierte Bilanzsumme des <strong>Nordzucker</strong> Konzerns betrug<br />

zum Ende des Berichtsjahres 2.393,2 Millionen Euro und lagdamit<br />

um 131,6 Millionen Euro über dem Vorjahreswert von 2.261,6<br />

Millionen Euro. Die Vorräte nahmen durch die beiden guten letzten<br />

Kampagnen deutlich zu. Finanziert wurde dies durch einen<br />

starken Anstieg des Eigenkapitals bei sehr guter Ergebnislage; die<br />

Verschuldung konnte erneut zurückgeführt werden.<br />

Die langfristigen Vermögenswerte bewegten sich mit 1.058,5<br />

Millionen Euro in etwa auf Vorjahresniveau (1.079,2 Millionen<br />

Euro).<br />

44<br />

91<br />

Die immateriellen Vermögenswerte in Höhe von 165,3 Millionen<br />

Euro (Vorjahr: 174,1 Millionen Euro) beinhalten den Goodwill<br />

aus dem Erwerb von Nordic Sugar sowie aktivierte Zuckerquoten<br />

und Software/Lizenzen.<br />

-10<br />

Das Sachanlagevermögen betrug 853,1 Millionen Euro (Vorjahr:<br />

861,1 Millionen Euro). Die Investitionen des Berichtsjahres lagen<br />

2008/09 2009/10 2010/11<br />

2011/12<br />

2012/13<br />

leicht unter dem Niveau der Abschreibungen.


Konzern-Lagebericht<br />

59<br />

Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage<br />

Die Finanzanlagen lagen mit 26,6 Millionen Euro leicht über<br />

dem Vorjahresniveau. Wesentliche Geschäftsvorfälle haben sich<br />

hier nicht ergeben. Die aktiven latenten Steuern lagen unter<br />

Vorjahr (7,8 Millionen Euro; Vorjahr: 11,9 Millionen Euro).<br />

Die kurzfristigen Vermögenswerte betrugen 1.332,2 Millionen<br />

Euro nach 1.180,5 Millionen Euro im Vorjahr. Diese Entwicklung<br />

ist auf den weiteren Aufbau von Vorräten zurückzuführen.<br />

Die Vorräte haben sich um 129,6 Millionen Euro auf 1.027,8<br />

Millionen Euro erhöht. Aufgrund der guten Ernte der letzten<br />

beiden Kampagnen sowie der gestiegenen Herstellungskosten<br />

ist der Wert der Zuckerbestände im Vergleich zum Vorjahr weiter<br />

angestiegen.<br />

Die kurzfristigen Forderungen und sonstigen Vermögenswerte<br />

lagen mit 293,1 Millionen Euro leicht über Vorjahresniveau<br />

(274,9 Millionen Euro).<br />

Das Eigenkapital von <strong>Nordzucker</strong> stieg auf 1.316,0 Millionen<br />

Euro nach 999,2 Millionen Euro im Vorjahr. Aufgrund des Jahresüberschusses<br />

erhöhte sich das Eigenkapital um 360,3 Millionen<br />

Euro, die Dividendenzahlungen von 51,3 Mio. Euro an Aktionäre<br />

der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> und Minderheitsaktionäre wirkten gegenläufig.<br />

Trotz der gestiegenen Bilanzsumme erhöhte sich die<br />

Eigenkapitalquote von 44,2 Prozent im Vorjahr auf 55,0 Prozent.<br />

Dieser Wert übertraf wiederum deutlich die konzernweite Zielmarke<br />

von 30 Prozent.<br />

Die langfristigen Rückstellungen und Verbindlichkeiten sanken<br />

auf 343,6 Millionen Euro (Vorjahr: 428,2 Millionen Euro). In dieser<br />

Summe enthalten sind langfristige Rückstellungen von 184,5<br />

Millionen Euro (Vorjahr: 158,1 Millionen Euro), die im Wesentlichen<br />

Pensionsverpflichtungen betreffen.<br />

Aktiva und Passiva 2012/13 im<br />

prozentualen Split zur Bilanzsumme<br />

Millionen Euro<br />

2.393 2.393<br />

44%<br />

43%<br />

13%<br />

Aktiva<br />

Langfristige<br />

Vermögenswerte<br />

Vorräte<br />

Übrige kurzfristige<br />

Vermögenswerte<br />

55%<br />

14%<br />

31%<br />

Passiva<br />

Eigenkapital<br />

Langfristige<br />

Verbindlichkeiten<br />

Kurzfristige<br />

Verbindlichkeiten<br />

Insgesamt konnten die lang- und kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten<br />

auf einen Stand von 70,7 Millionen Euro (Vorjahr:<br />

256,3 Millionen Euro) zurückgeführt werden.<br />

Zum 28. Februar 2013 lag der Finanzmittelbestand bei 11,3 Millionen<br />

Euro nach 7,4 Millionen Euro im Vorjahr. Die Nettoverschuldung<br />

(Finanzverbindlichkeiten abzüglich Finanzmittel) reduzierte<br />

sich im Vergleich zum Vorjahr damit deutlich um insgesamt 189,5<br />

Millionen Euro auf einen Stand von 59,4 Millionen Euro.<br />

Nettoverschuldung des Konzerns<br />

Millionen Euro<br />

Die langfristigen Verbindlichkeiten umfassen überwiegend Finanzverbindlichkeiten<br />

und passive latente Steuern. Die Finanzverbindlichkeiten<br />

sind im Vergleich zum Vorjahr um 83,9 Millionen Euro auf<br />

4,6 Millionen Euro zurückgegangen. Die passiven latenten Steuern<br />

betrugen 136,2 Millionen Euro, nach einem Vorjahreswert in Höhe<br />

-59<br />

von 153,9 Millionen Euro.<br />

-295<br />

-314<br />

-249<br />

Die kurzfristigen Rückstellungen und Verbindlichkeiten verminderten<br />

sich auf 733,6 Millionen Euro (Vorjahr: 834,2 Millionen<br />

Euro). Dies ist vor allem eine Folge der Rückführung der kurzfris­<br />

-664<br />

tigen Finanzverbindlichkeiten um 101,8 Millionen Euro auf 66,1<br />

Millionen Euro.<br />

2008/09 2009/10 2010/11<br />

2011/12<br />

2012/13


60<br />

Geschäftsbericht <strong>Nordzucker</strong> 2012/13<br />

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit<br />

Millionen Euro<br />

Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte<br />

Millionen Euro<br />

328<br />

313<br />

222<br />

313<br />

67<br />

62<br />

56<br />

64<br />

74<br />

167<br />

2008/09 2009/10<br />

2010/11<br />

2011/12<br />

2012/13<br />

2008/09 2009/10<br />

2010/11<br />

2011/12<br />

2012/13<br />

Finanzlage<br />

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit lag mit 313,3 Millionen<br />

Euro über dem Wert des Vorjahres (221,8 Millionen Euro).<br />

Hier hat sich insbesondere das Ergebnis des Berichtsjahres positiv<br />

ausgewirkt. Diese Entwicklung wurde jedoch zu einem Teil<br />

durch gegenläufige Effekte im Working Capital kompensiert.<br />

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit verbesserte sich von minus<br />

129,6 Millionen Euro im Vorjahr auf minus 72,2 Millionen Euro.<br />

Dies ist vor allem eine Folge der im Vorjahr als Finanzinvestition<br />

erfassten Zahlung der letzten Kaufpreisrate für Nordic Sugar in<br />

Höhe von 73,7 Millionen Euro. Die Investitionen in immaterielle<br />

Anlagen und Sachanlagen lagen mit 74,1 Millionen Euro über<br />

Vorjahresniveau (64,0 Millionen Euro).<br />

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit in Höhe von minus<br />

237,2 Millionen Euro resultierte aus Ein-/Auszahlungen von<br />

kurzfristigen Krediten (minus 185,9 Millionen Euro) sowie aus<br />

Dividendenausschüttungen (minus 51,3 Millionen Euro).<br />

Zum 28. Februar 2013 betrug der Finanzmittelbestand 11,3 Millionen<br />

Euro (Vorjahr: 7,4 Millionen Euro).<br />

Investitionen<br />

<strong>Nordzucker</strong> investierte 74,1 Millionen Euro in Sachanlagen und<br />

immaterielle Vermögenswerte (Vorjahr: 64,0 Millionen Euro).<br />

Wesentliche Investitionen betrafen den ersten Bauabschnitt des<br />

Verdampfungstrockners in Nakskov, den zweiten Bauabschnitt<br />

des zweiten Verdampfungstrockners in Uelzen, die Errichtung<br />

eines Zuckersilos in Kėdainiai sowie die Verbesserung der Abwasserreinigungsanlagen<br />

in Klein Wanz<strong>leben</strong>, Opalenica und<br />

Kėdainiai. Wie in den vergangenen Jahren lagen die Schwerpunkte<br />

der Investitionen auf Effizienzsteigerung vor allem durch<br />

Energieeinsparungsmaßnahmen sowie auf der Erfüllung behördlicher<br />

Auflagen und der Vornahme von Ersatzinvestitionen.<br />

Dividendensumme <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong><br />

Millionen Euro<br />

87<br />

Aufgaben und Ziele des Finanzmanagements<br />

Die wesentlichen Aufgaben des <strong>Nordzucker</strong>-Finanzmanagements<br />

bestehen in der konzernweiten Lenkung und Kontrolle der Finanzflüsse<br />

auf Basis klar definierter Zielkriterien. Wichtigstes Ziel ist<br />

die Erhaltung der Liquidität. Daneben stehen die Optimierung<br />

des Netto-Zinsaufwands und das Management von Zins- und<br />

Währungsrisiken im Mittelpunkt.<br />

48<br />

Zu den Aufgaben des Finanzmanagements gehört weiterhin die<br />

Festlegung und Umsetzung von Finanzierungsstrategien. Darü-<br />

22<br />

ber hinaus hält es einen engen Kontakt mit den Banken.<br />

11<br />

0<br />

Covenants<br />

Zwischen dem Bankenkonsortium und der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> wur-<br />

2008/09 2009/10<br />

2010/11<br />

2011/12<br />

2012/13<br />

den im Rahmen des im Juni 2011 abgeschlossenen Konsortial-


Konzern-Lagebericht<br />

61<br />

Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage | Mitarbeiter | Chancen und Risiken<br />

vertrags sogenannte „Financial Covenants“ vereinbart. Hierbei<br />

handelt es sich um Finanzkennzahlen, für die bestimmte <strong>Werte</strong><br />

während der gesamten Laufzeit des Kredits einzuhalten sind.<br />

Die Covenants sind wesentlicher Bestandteil des Kreditvertrags.<br />

Banken nutzen diese als Instrument der Risikofrüherkennung<br />

und -vermeidung, indem sie aus den berechneten Kennzahlen<br />

Rückschlüsse auf die finanzwirtschaftliche Lage des Unternehmens<br />

ziehen. Sie sind für den Gesamtkonzern und nicht allein<br />

für die <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> definiert worden.<br />

Die Einhaltung der Finanzkennzahlen aus dem Konsortial-Kreditvertrag<br />

ist durch die <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> zu bestimmten Terminen<br />

im Berichtsjahr zu prüfen. Im Berichtsjahr wurden alle Finanzkennzahlen<br />

zu allen Testterminen eingehalten. Auf Basis der vorliegenden<br />

konzernweiten Unternehmensplanung geht der <strong>Nordzucker</strong>-<br />

Vorstand davon aus, dass auch zukünftig die vereinbarten <strong>Werte</strong><br />

eingehalten werden.<br />

Dividende<br />

Im Berichtsjahr wird der Hauptversammlung der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong><br />

eine Ausschüttung von 1,80 Euro je Aktie auf das Grundkapital<br />

vorgeschlagen. Dies entspricht einer Dividendensumme von<br />

86,9 Millionen Euro. Im Vorjahr wurden insgesamt 48,3 Millionen<br />

Euro (1,00 Euro je Aktie) ausgeschüttet.<br />

Durch diese wiederum im Vergleich zum Vorjahr deutlich höhere<br />

Dividende werden die Aktionäre an der erfreulichen Entwicklung<br />

des Unternehmens beteiligt. Gleichzeitig verbleibt ein<br />

erheblicher Teil des Ergebnisses im Unternehmen zur Finanzierung<br />

zukünftigen profitablen <strong>Wachstum</strong>s.<br />

eingeführt. Dadurch wird sichergestellt, dass in regelmäßigen<br />

Abständen die geschäftsbedrohenden Risiken des Unternehmens<br />

identifiziert und bewertet werden. Für jedes identifizierte<br />

Risiko werden individuelle Maßnahmen zur Risikovermeidung,<br />

Risikobegrenzung oder Risikoabwälzung festgelegt. Das Risikomanagement<br />

prüft fortlaufend den Fortschritt bei der Umsetzung<br />

der festgelegten Maßnahmen und überarbeitet diese, falls<br />

notwendig.<br />

Alle operativen und strategischen Entscheidungen erfolgen stets<br />

auch unter Risikogesichtspunkten. So wird zum Beispiel für die<br />

Unternehmensplanung in alternativen Szenarien untersucht, wie<br />

sich verschiedene Marktsituationen auf den Geschäftsverlauf auswirken<br />

können. Durch Beschreibung von Chancen und Risiken<br />

werden alternative Entwicklungen verdeutlicht und die Diskussion<br />

über notwendige Maßnahmen vorangetrieben. Im Jahresverlauf<br />

informiert das konzernweite Berichts- und Controllingsystem<br />

kontinuierlich alle verantwortlichen Entscheidungsträger zum<br />

tatsächlichen Geschäftsverlauf.<br />

Einige der identifizierten Risiken werden auf Risikoträger wie<br />

beispielsweise Versicherungen abgewälzt. Der Umfang und die<br />

Höhe des Versicherungsschutzes werden regelmäßig überprüft<br />

und situationsbedingt angepasst.<br />

Konzernrevision<br />

Die Konzernrevision prüft und bewertet die Wirksamkeit, Wirtschaftlichkeit<br />

und Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsprozesse,<br />

der Organisation sowie des Risikomanagements und der Inter-<br />

Mitarbeiter<br />

Die Anzahl der Mitarbeiter im <strong>Nordzucker</strong> Konzern bewegte<br />

sich im Jahresdurchschnitt auf dem Niveau des Vorjahres (3.290<br />

Mitarbeiter; Vorjahr: 3.280). Davon waren 1.242 in Zentraleuropa,<br />

544 in Osteuropa und 1.504 in Nordeuropa (einschließlich<br />

Irland) beschäftigt.<br />

Chancen und Risiken<br />

Risikomanagement<br />

Unternehmerisches Handeln als Wahrnehmen von Chancen<br />

bringt mit sich, dass sich Unternehmen Risiken aussetzen. Um<br />

diese Risiken frühzeitig zu erkennen, zu bewerten und konsequent<br />

zu handhaben, hat <strong>Nordzucker</strong> ein unternehmensweites<br />

integriertes System zur Identifikation und Steuerung von Risiken<br />

Anzahl Mitarbeiter <strong>Nordzucker</strong> Konzern im Jahresdurchschnitt<br />

nach Regionen<br />

2012/13 1.242 544 1.504 3.290<br />

2011/12 1.211 548 1.521 3.280<br />

2010/11 1.357 563 1.588 3.508<br />

2009/10 1.350 1.302 1.694 4.346<br />

2008/09 1.360 1.484 2.844<br />

Zentraleuropa<br />

Osteuropa<br />

Nordeuropa


62<br />

Geschäftsbericht <strong>Nordzucker</strong> 2012/13<br />

nen Kontrollsysteme (IKS). Nach Abschluss der einzelnen Prüfungen<br />

wird die Umsetzung der vereinbarten Empfehlungen<br />

und Maßnahmen systematisch überwacht. Neben Untersuchungen<br />

auf Basis einer jährlichen risikoorientierten Planung<br />

führt die Konzernrevision auch Ad-hoc-Prüfungen durch.<br />

Die Konzernrevision ist organisatorisch direkt dem Vorstandsvorsitzenden<br />

unterstellt und berichtet regelmäßig an den Gesamtvorstand<br />

und an den Prüfungs- und Finanzausschuss des<br />

Aufsichtsrats.<br />

Politische und rechtliche Risiken<br />

Zuckermarktordnung<br />

Die Zuckermarktordnung bildet nach derzeitiger Rechtslage bis<br />

zum Ende des Zuckerwirtschaftsjahres 2014/15 am 30. September<br />

2015 den Handlungsrahmen für die Zuckerindustrie in der EU. Die<br />

EU-Kommission hat im Rahmen der Vorschläge zur Reform der<br />

Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) empfohlen, die Quotenregelung<br />

für Zucker zum 30. September 2015 auslaufen zu lassen. Damit<br />

würde neben der Quotenregelung auch der Rübenmindestpreis<br />

entfallen. Außerdem würde das WTO-Exportlimit in Höhe von derzeit<br />

1,37 Millionen Tonnen aufgehoben. Die Kommission schlägt<br />

vor, die Sonderregelung in Form nationaler Beihilfen, die Finnland<br />

seinen Rübenanbauern gewährt (350 Euro je Hektar), beizubehalten.<br />

Ende Januar 2013 hat sich der Agrarausschuss des Europäischen<br />

Parlaments für eine Verlängerung der Zuckermarktordnung bis<br />

zum Ende des Zuckerwirtschaftsjahres 2019/20 am 30. September<br />

2020 ausgesprochen. Das Plenum des EU-Parlaments hat sich<br />

dieser Forderung Mitte März 2013 angeschlossen. Wir verweisen<br />

zu weiteren Erläuterungen auf unseren Nachtragsbericht.<br />

des Zuckerrübenanbaus im Vergleich zu den Alternativkulturen<br />

und wird zudem alle Möglichkeiten der Steigerung der Produktivität<br />

und Effizienz im Unternehmen nutzen.<br />

WTO-Verhandlungen<br />

Die WTO-Verhandlungen im Rahmen der Doha-Runde haben im<br />

abgelaufenen Geschäftsjahr weiterhin keine Fortschritte gemacht.<br />

Die nächste Verhandlungsrunde wird im Dezember 2013 auf Bali<br />

stattfinden. Bei dieser Konferenz werden die WTO-Mitglieder<br />

versuchen, im Agrarbereich Entscheidungen auf den Gebieten<br />

„Exportwettbewerb/Exportstützungen“, „Verwaltung präferentieller<br />

Importquoten“ und „Ernährungssicherung/öffentliche<br />

Lagerhaltung von Agrargütern“ zu erreichen.<br />

Möglicherweise wird es auch eine Entscheidung zur Verringerung<br />

der Einfuhrzölle im Agrarsektor geben. Für Zuckereinfuhren der EU<br />

könnte dies über einen Zeitraum von sieben Jahren zu einer deutlichen<br />

Senkung der Importzölle führen.<br />

Freihandelsabkommen der EU<br />

Freihandelsabkommen gewinnen für die Europäische Union<br />

immer mehr an Bedeutung. Mit neun Staaten, darunter die<br />

Ukraine, Singapur, Kolumbien und Länder Zentralamerikas, sind<br />

Abkommen bereits abgeschlossen, wenn auch noch nicht inkraftgetreten.<br />

Mit weiteren 20 Staaten laufen Verhandlungen. In<br />

dieser Gruppe sind Zuckerexporteure wie Brasilien gemeinsam<br />

mit den anderen Mercosur-Staaten, USA, Kanada sowie Indien,<br />

Malaysia, Thailand und Vietnam, ebenso die Golf-Staaten. Bei<br />

bereits bestehenden Handelsabkommen, etwa mit den Mittelmeerländern<br />

oder der Republik Südafrika, geht es um weitergehende<br />

Regelungen.<br />

<strong>Nordzucker</strong> unterstützt die Forderung der nationalen und europäischen<br />

Verbände der Zuckerwirtschaft, die Zuckermarktordnung<br />

bis mindestens 2020 zu verlängern. Die Sicherung der<br />

Versorgung des EU-Markts lässt sich durch eine Produktionsquote<br />

gewährleisten. Quotenregelung und Rübenmindestpreis ver<strong>schaffen</strong><br />

dem Rübenanbau zudem eine hinreichende Planungssicherheit.<br />

Bereits vereinbart wurde, dass Kolumbien, Peru und die Staaten<br />

Zentralamerikas bis zu 246.000 Tonnen (mit jährlichen Steigerungen)<br />

zollfrei in die EU exportieren können. Die Verhandlungen<br />

mit den Mercosur-Ländern der südamerikanischen Wirtschaftszone<br />

stocken derzeit. Insbesondere Brasilien als einer der<br />

größten Zuckerexporteure drängt auf eine Importquote für<br />

Zucker und Ethanol.<br />

Ein Wegfall der EU-Zuckermarktordnung könnte erhebliche Auswirkungen<br />

auf den EU-Zuckermarkt haben. Da gleichzeitig mit<br />

den Quoten für Zucker auch die Quoten für Isoglukose wegfallen<br />

würden, könnte dies zu einem Verdrängungswettbewerb mit<br />

Zucker führen. Wie genau diese Effekte auf die Marktversorgung<br />

und die Wettbewerbsstruktur im EU-Markt wirken werden, ist<br />

aus heutiger Sicht nur schwer abzuschätzen.<br />

Um sich bestmöglich auf eine mögliche Veränderung der Rahmenbedingungen<br />

vorzubereiten, arbeitet <strong>Nordzucker</strong> weiter<br />

kontinuierlich an der Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit<br />

In Anbetracht der derzeitigen Vielzahl von Verhandlungen über<br />

Freihandelsabkommen wird deutlich, dass Importquoten und<br />

Zollpräferenzen künftig zunehmend von Interesse für den europäischen<br />

Zuckermarkt sein werden.<br />

Mehrkosten für CO 2 -Zertifikate<br />

Als Unternehmen, das durch eine eigene Strom- und Wärmeerzeugung<br />

Kohlendioxid (CO 2 ) emittiert, benötigt <strong>Nordzucker</strong> entsprechende<br />

Zertifikate. Die Zertifikate erhält das Unternehmen zum Teil<br />

kostenfrei zugeteilt, zum Teil hat <strong>Nordzucker</strong> diese im CO 2 -Zertifikate-Handel<br />

gekauft.


Konzern-Lagebericht<br />

63<br />

Chancen und Risiken<br />

2013 beginnt die dritte Handelsperiode des seit dem Jahr 2005<br />

in der EU bestehenden CO 2 -Emissionshandels. Für die Stromerzeugung<br />

müssen die benötigten Zertifikate für alle dem Emissionshandel<br />

unterliegenden Unternehmen vollständig durch Auktionen<br />

erworben werden. Zertifikate für die Wärmeerzeugung<br />

auf Basis von Erdgas erhält <strong>Nordzucker</strong> bis 2015 kostenlos, da die<br />

gesamte Branche von der EU-Kommission in die Carbon Leakage-<br />

Liste aufgenommen wurde. Bei den in dieser Liste aufgeführten<br />

Industrien wird angenommen, dass es durch die zusätzlichen<br />

Kosten für CO 2 -Zertifikate zu einer Verlagerung der Produktion<br />

ins Nicht-EU-Ausland kommen könnte.<br />

Es ist davon auszugehen, dass der Emissionshandel zukünftig zu steigenden<br />

finanziellen Belastungen des Unternehmens führen wird.<br />

Denn ab 2013 unterliegen auch die Trocknungsanlagen und weitere<br />

Anlagen, die bisher noch nicht berücksichtigt waren, dem Emissionshandel.<br />

Die Carbon-Leakage-Liste wird 2015 überarbeitet werden.<br />

Ein wesentlicher Schwerpunkt der Investitionstätigkeit umfasst vor<br />

diesem Hintergrund Maßnahmen zur Reduzierung des Energieverbrauchs,<br />

zum Beispiel durch die Installation moderner Verdampfungstrockner,<br />

die bei geringerem Energieeinsatz für die Schnitzeltrocknung<br />

gleichzeitig den CO 2 -Ausstoß mindern. Darüber hinaus<br />

beobachtet <strong>Nordzucker</strong> den Zertifikatemarkt, um sich frühzeitig mit<br />

den benötigten Zertifikaten einzudecken.<br />

Rechtliche Risiken<br />

Wie bereits in den Vorjahren berichtet, führen Wettbewerbsbehörden<br />

Untersuchungen wegen möglicher Kartellrechtsverstöße<br />

in der Zuckerindustrie durch. Grundsätzlich können sich für die<br />

Unternehmen der Zuckerindustrie bei Kartellverstößen Risiken in<br />

Form von Bußgeldzahlungen oder Schadensersatzansprüchen<br />

Dritter ergeben. <strong>Nordzucker</strong> geht jedoch weiterhin davon aus,<br />

dass von den Verfahren keine nachteiligen Wirkungen auf das<br />

Unternehmen zu erwarten sind.<br />

<strong>Nordzucker</strong> unterliegt des Weiteren verschiedenen gesetzlichen<br />

Regulierungsvorschriften, aus denen sich Haftungsrisiken ergeben<br />

können. Dazu gehören insbesondere die Zuckermarktordnung<br />

in Verbindung mit den dazugehörigen Vorschriften des<br />

Zoll- und Lizenzrechts sowie das Lebensmittel- und Futtermittelrecht.<br />

Weitere Risiken können auch aus steuerrechtlichen Vorschriften<br />

der verschiedenen Länder, in denen <strong>Nordzucker</strong> tätig<br />

ist, resultieren.<br />

Marktrisiken<br />

Zucker<br />

Seit der Reform der Zuckermarktordnung 2006 haben Schwankungen<br />

des Weltmarktpreises erheblichen Einfluss auf die Marktverhältnisse<br />

in der EU. Die EU ist zur Versorgung auf Importe<br />

vom Weltmarkt angewiesen. Im Laufe des vergangenen Geschäftsjahrs<br />

sind die Weltmarktpreise wieder gesunken. Bei<br />

niedrigeren Weltmarktpreisen ist der Anreiz für AKP- und LDC-<br />

Staaten, ihren Zucker in die EU zu exportieren, wieder gestiegen,<br />

und die Importe haben zugenommen. Dadurch könnten<br />

zukünftig die Marktpreise in der EU unter Druck geraten. Dies<br />

kann die Rentabilität von <strong>Nordzucker</strong> erheblich belasten.<br />

Zucker als Nahrungsmittel wurde wiederholt als ungesund oder<br />

gar krankmachend dargestellt. Einzelne Wissenschaftler gehen<br />

davon aus, dass die zunehmende Zahl einiger Krankheiten mit<br />

dem steigenden Konsum von Zucker in Verbindung zu bringen<br />

ist. Im Dezember 2012 stellte die Deutsche Gesellschaft für Ernährung<br />

(DGE) in ihrem zwölften Ernährungsbericht fest, dass<br />

der Zuckerabsatz in Deutschland seit Jahren konstant bei rund<br />

34 Kilogramm pro Kopf und Jahr liegt. Ein veränderter Lebensstil<br />

mit weniger Bewegung führt demnach zu Übergewicht und<br />

Adipositas. Mediale und öffentliche Diskussionen können Einfluss<br />

auf die Ernährungsgewohnheiten der Verbraucher haben<br />

und auf diese Weise die Nachfrage nach Zucker beeinflussen.<br />

Die Wirtschaftliche Vereinigung Zucker hat eine Informationskampagne<br />

gestartet, die die Zusammenhänge zwischen Zucker<br />

und Gesundheit objektiv darstellt, um der negativen medialen<br />

Berichterstattung sowie der negativen Wahrnehmung in der<br />

Öffentlichkeit entgegenzutreten. Die <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> unterstützt<br />

diese Bemühungen ausdrücklich.<br />

Rohstoffsicherung<br />

Der Rübenanbau steht beim Landwirt in Konkurrenz zum Anbau<br />

anderer Ackerkulturen. Die Entscheidung, ob Zuckerrüben oder<br />

andere Feldfrüchte angebaut werden, hängt stark von der relativen<br />

Preisentwicklung der verschiedenen Kulturen sowie vom<br />

regional erzielbaren Ertragsniveau ab. Eine hohe Attraktivität anderer<br />

Feldfrüchte führt auch zu steigendem Kostendruck beim<br />

Rübeneinkauf.<br />

Zur Sicherung der Rohstoffmengen schließt <strong>Nordzucker</strong> stets<br />

frühzeitig Lieferverträge mit den Rübenanbauern ab. Einen Teil<br />

der Industrierüben beschafft das Unternehmen durch Einjahresverträge,<br />

einen Teil durch Mehrjahresverträge. Alle Verträge<br />

bieten im Vergleich zu den alternativen Feldfrüchten attraktive<br />

Konditionen.<br />

Bei den bestehenden mehrjährigen Industrierübenverträgen hat<br />

das Unternehmen Verträge mit unterschiedlichen Preismodellen<br />

abgeschlossen. In Deutschland konnten die Anbauer zwischen<br />

festen Rübenpreisen oder einer Koppelung des Industrierübenpreises<br />

an die Kursentwicklung von Weizen und Raps wählen.<br />

In allen Konzernregionen bestehen ähnliche Möglichkeiten der<br />

Vertragsgestaltung, indem die Rübenpreise beispielsweise mit<br />

dem Weizenpreis, dem Zuckerpreis oder dem lokalen Unterneh-


64<br />

Geschäftsbericht <strong>Nordzucker</strong> 2012/13<br />

menserfolg gekoppelt sind. Auf diese Art wird die Wettbewerbsfähigkeit<br />

der jeweils gezahlten Rübenpreise sichergestellt.<br />

Ein weiteres wesentliches Element der Rohstoffsicherung für die<br />

nächsten Jahre ist das Ertragssteigerungsprogramm 20 ·20 ·20.<br />

<strong>Nordzucker</strong> hat sich das konzernweite Ziel gesetzt, mit 20<br />

Prozent der Anbauer im Jahr 2020 einen Zuckerertrag von 20<br />

Tonnen je Hektar zu erzielen. Dieses Programm ist gerade bei<br />

volatilen Agrarmärkten von großer Bedeutung, um die relative<br />

Vorzüglichkeit des Zuckerrübenanbaus gegenüber anderen<br />

Feldfrüchten zu sichern. Zur Erreichung dieses Ziels arbeitet<br />

<strong>Nordzucker</strong> intensiv mit Anbauern, Anbauerverbänden und anderen<br />

Unternehmen in der Wertschöpfungskette zusammen.<br />

Energiepreise<br />

Die angespannte Lage auf den Rohstoffmärkten hat <strong>Nordzucker</strong><br />

auch im zurückliegenden Jahr vor Herausforderungen gestellt.<br />

Rohöl und dessen Folgeprodukte sind in Verbindung mit der<br />

Währungskursentwicklung auf historische Höchststände gestiegen.<br />

Politische Konflikte im Nahen Osten und konjunkturelle<br />

Schwankungen können einen erheblichen Einfluss auf die Energiepreise<br />

haben.<br />

Um die Auswirkungen von Energiepreisschwankungen zu reduzieren,<br />

investiert <strong>Nordzucker</strong> gezielt in Maßnahmen zur Reduktion<br />

des Energieverbrauchs. Beispiele sind neue Verdampfungstrockner<br />

in Uelzen und Nakskov. Darüber hinaus mindert der<br />

Einkauf durch gezielte Sicherungsmaßnahmen die Auswirkungen<br />

möglicher Preisschwankungen.<br />

Abhängigkeiten von einzelnen Lieferanten und<br />

Preiserhöhungen im Einkauf<br />

Die Reduzierung der Zuckerproduktionskapazitäten im Zuge der<br />

ZMO-Reform 2006 führte auf der Lieferantenseite zu einem Konzentrationsprozess.<br />

Bei Anbietern für die Zuckerindustrie zugeschnittener<br />

Aggregate ergibt sich dadurch häufig eine Monopolsituation<br />

mit entsprechend hohem Preisniveau.<br />

Vor diesem Hintergrund wurde ein globales Einkaufsmarketing<br />

zur Identifizierung möglicher Alternativanbieter gestartet. Zudem<br />

werden Maschinen- und Anlagenbauer für Anlagen der Zuckertechnologie<br />

interessiert und gewonnen.<br />

Die Standardisierung angewendeter Technologien führt zudem<br />

häufig zu Abhängigkeiten von Lieferanten. <strong>Nordzucker</strong> setzt<br />

daher auf langfristige Partnerschaften und die Abschlüsse langjähriger<br />

Vertragsverhältnisse.<br />

Bei der Beschaffung von Komponenten hat <strong>Nordzucker</strong> Preiserhöhungen<br />

über langjährige Rahmenverträge weitestgehend<br />

ausschließen können. Im Rahmen des Programms „Profitabilität plus“<br />

wird das Unternehmen durch die Qualifizierung europäischer<br />

Wettbewerber bei ausgewählten Produkten und die Standardisierung<br />

bei Instandhaltung und Verpackungen zusätzliche Einsparungen<br />

erzielen.<br />

Betriebsrisiken<br />

Längere Kampagnen<br />

Zur Steigerung der Produktivität wurde die Kampagnedauer in<br />

den Werken schrittweise erhöht. So dauert eine Kampagne heute<br />

im Schnitt mehr als 120 Tage. Das bedeutet, dass die Produktionsphase<br />

in der Regel bis in den Januar hineingeht. Die längeren<br />

Kampagnen bergen zwei Risiken. Zum einen können<br />

durch einsetzendes Winterwetter die Rübenernte, Rübenlogistik<br />

und die Verarbeitung erheblich erschwert werden, zum anderen<br />

werden mit längeren Kampagnen Produktionsausfälle wahrscheinlicher.<br />

<strong>Nordzucker</strong> hat daher sowohl auf dem Feld als auch in der Fabrik<br />

umfassende Maßnahmen ergriffen, um diese Risiken zu minimieren.<br />

Dazu gehört beispielsweise die Abdeckung der Rübenmieten<br />

mit einem Schutzvlies, um die Rüben vor Frost zu schützen.<br />

In der Produktion helfen neue Verfahren, auch mit dem Wechsel<br />

extremer Wetterlagen sowie angetauten oder alterierten Rüben<br />

besser umzugehen. Dazu gehört beispielsweise die Optimierung<br />

der Saftreinigung, ein wichtiger Schlüssel zur Verarbeitung auch<br />

frostgeschädigter Rüben.<br />

Mit längerer Kampagnedauer steigt das Risiko von Produktionsausfällen.<br />

In einigen Regionen ist es möglich, die Rübenströme<br />

an alternative Standorte umzulenken, was jedoch auch zu längeren<br />

Kampagnen an diesen Standorten und einem erheblichen<br />

logistischen Mehraufwand führt. Um das Risiko von Produktionsausfällen<br />

zu vermindern, ist die risikoorientierte Instandhaltung<br />

eingeführt worden. In der Phase zwischen zwei Kampagnen<br />

werden alle wesentlichen Maschinen der Fabrik intensiv überprüft,<br />

gegebenenfalls instandgesetzt und falls notwendig ausgetauscht.<br />

Zur weiteren Absicherung hat <strong>Nordzucker</strong> eine Produktionsausfallversicherung<br />

abgeschlossen.<br />

Umwelt<br />

Die Produktion von Zucker hat Auswirkungen auf die Umwelt.<br />

Dazu gehören Emissionen, Abfälle, Abwasser und Gerüche.<br />

Risiken ergeben sich hinsichtlich des möglichen Überschreitens<br />

von Grenzwerten.<br />

Die <strong>Nordzucker</strong>-Werke sind nach den jeweils gültigen nationalen<br />

und internationalen Rechtsvorschriften und Standards geprüft.<br />

Dazu gehören die Zertifizierungen nach dem Umweltmanagementsystem<br />

DIN EN ISO 14001 und der EU-Umweltbetriebsprüfungs-Verordnung<br />

(EG) 1221/2009 (EMAS II).


Konzern-Lagebericht<br />

65<br />

Chancen und Risiken<br />

<strong>Nordzucker</strong> hat zudem umfassende Maßnahmen vorgenommen,<br />

um Geruchsbelastungen für die Anwohner – insbesondere aus<br />

der Wasseraufbereitung – weiter zu reduzieren.<br />

Produktsicherheit<br />

Als Lebensmittelproduzent trägt <strong>Nordzucker</strong> Verantwortung für<br />

die Qualität und Sicherheit der angebotenen Produkte.<br />

Um diesen Risiken umfassend zu begegnen, werden regelmäßig<br />

Prüfungen und Zertifizierungen zu Produktsicherheit durchgeführt.<br />

So entsprechen alle Standorte der DIN EN ISO 9001 und<br />

den Produktsicherheitsstandards der DIN EN ISO 22000 in Verbindung<br />

mit dem PAS 220 (FSSC 22000).<br />

Bedingt durch unterschiedliche lokale Anforderungen sind einige<br />

Standorte zudem gemäß den nachfolgenden Standards und<br />

Normen zertifiziert: Arbeitsschutz-Managementsystem OHSAS<br />

18001, Energiemanagementsystem DIN EN ISO 50001, deutsche<br />

Biokraftstoff-Nachhaltigkeitsverordnung (Biokraft-NachV – die<br />

Umsetzung der Richtlinie 2009/28/EG zur Förderung der Nutzung<br />

von Energie aus erneuerbaren Quellen), IFS-Standard (International<br />

Food Standard des Lebensmittelhandels) sowie der<br />

Standard GMP B2 für die Qualitätslenkung bei Futtermittel-Ausgangserzeugnissen.<br />

Ökologische Produkte werden entsprechend<br />

der gültigen Gesetzgebung erzeugt und geprüft.<br />

Forderungsausfälle<br />

Forderungen gegenüber Kunden oder anderen Vertragsparteien<br />

können ausfallen. Dieses Risiko verschärft sich in konjunkturellen<br />

Krisen oder auch aufgrund von starken Schwankungen von Rohstoffpreisen,<br />

die die Kunden belasten.<br />

Um diese Risiken zu begrenzen, prüft <strong>Nordzucker</strong> vor Vertragsabschluss<br />

die Bonität der Kunden und schließt in der Regel eine<br />

Forderungsversicherung ab. Der Vertrieb ist laufend in engem<br />

Kontakt mit den Kunden; durch aktives Forderungsmanagement<br />

werden Forderungsausfälle begrenzt.<br />

Währungs-, Rohstoff- und Zinsrisiken<br />

Aus der steigenden Volatilität von Zinssätzen und Währungskursen<br />

sowie aus schwankenden Rohstoffpreisen entstehen operative<br />

Risiken, die im Konzern zentral durch die Treasury-Abteilung zusammengeführt<br />

und nach den Vorgaben des Risikomanagements<br />

gedeckt werden.<br />

Um diese Risiken zu begrenzen, werden sie bereits vor Abschluss<br />

von Verträgen umfassend analysiert. Des Weiteren werden gängige<br />

Finanzinstrumente von Banken und Börsen eingesetzt. Für<br />

die Sicherung der offenen Risiko-Positionen des Konzerns werden<br />

dazu Finanzderivate wie Termingeschäfte, Swaps und Futures<br />

abgeschlossen.<br />

Alle die Produktsicherheit betreffenden Prozessen werden im<br />

Rahmen der genannten Zertifizierung regelmäßig überprüft und<br />

gegebenenfalls angepasst.<br />

IT-Risiken<br />

Durch den umfassenden Einsatz von IT-Systemen bestehen Risiken<br />

durch unbefugten Zugriff auf sensible Unternehmensdatensowie<br />

die mangelnde Verfügbarkeit der Systeme infolge von Betriebsstörungen<br />

und Katastrophen.<br />

Dem Risiko eines unbefugten Zugriffs auf Unternehmensdaten<br />

begegnet <strong>Nordzucker</strong> durch den Einsatz von Virenscannern und<br />

Firewall-Systemen. Die IT-Sicherheit wird zusätzlich durch die<br />

definierte und restriktive Vergabe von Zugriffsberechtigungen<br />

auf Systeme und Informationen sowie durch die Erstellung von<br />

Datensicherungen erhöht. Dazu werden im Rahmen unternehmensweit<br />

gültiger Standards die am Markt bewährten technischen<br />

Mittel eingesetzt. Mit einer redundanten Auslegung der IT-Infrastrukturen<br />

sichert sich <strong>Nordzucker</strong> gegen Risiken ab, die im Störungs-<br />

oder Katastrophenfall entstehen.<br />

Der <strong>Nordzucker</strong> Konzern unterliegt hierbei in üblichem Rahmen<br />

einem Kontrahentenrisiko im Sinne einer möglichen Nicht-Erfüllung<br />

vertraglicher Verpflichtungen durch einen Vertragspartner.<br />

Zur Minimierung dieses Vertragspartnerrisikos werden Finanzderivate<br />

nur mit erstklassigen internationalen Finanzinstituten<br />

abgeschlossen, deren wirtschaftliche Entwicklung regelmäßig<br />

unter anderem durch die Analyse der Finanzratings internationaler<br />

Rating-Agenturen begleitet wird. Der risikobehafteten Abhängigkeit<br />

von einer Vertragspartei wird darüber hinaus durch eine<br />

Verteilung des Geschäftsvolumens über mehrere Anbieter vorgebeugt.<br />

Alle sich im Einsatz befindlichen Finanzderivate dienen ausschließlich<br />

der Sicherung operativer Grundgeschäfte aus Vertrieb<br />

und Einkauf sowie ergänzend den betriebsnotwendigen Finanztransaktionen.<br />

Für die bei börsengelisteten Derivaten vorgeschriebenen Deckungsbeträge<br />

auf verpfändeten Sonderkonten werden als Anbieter ebenfalls<br />

nur erstklassige internationale Finanzinstitute ausgewählt.<br />

Finanzwirtschaftliche Risiken<br />

Finanzwirtschaftliche Risiken betreffen Forderungsausfälle, Währungs-,<br />

Rohstoff- und Zinsrisiken sowie das Liquiditätsrisiko. Ferner<br />

können sich Risikopositionen aus der Anlagestrategie und der<br />

Verfügbarkeit von Kreditfinanzierungen ergeben.<br />

Zum 28. Februar 2013 bestanden im <strong>Nordzucker</strong> Konzern Währungsderivate<br />

mit einem nominalen Nettovolumen von 49,9<br />

Millionen Euro. Bei Derivaten zur Absicherung von Preisschwankungen<br />

in Rohstoffpreisen bestanden zum Geschäftsjahresende<br />

Sicherungsgeschäfte mit einem nominalen Nettovolumen von


66<br />

Geschäftsbericht <strong>Nordzucker</strong> 2012/13<br />

1,5 Millionen Euro. Diese bestehenden Sicherungsgeschäfte<br />

haben in der Regel eine Laufzeit von unter einem Jahr und bilden<br />

das Laufzeitprofil des Grundgeschäfts ab.<br />

Linien jederzeit und bedarfsgerecht zur Verfügung gestellt werden.<br />

Eine unmittelbare Abhängigkeit von einzelnen Kreditgebern<br />

besteht nicht.<br />

Liquiditätsrisiko<br />

Aufgrund des saisonalen Geschäftsverlaufs kommt es im Laufe<br />

eines Geschäftsjahrs zu großen Schwankungen im Kapitalbedarf<br />

des <strong>Nordzucker</strong> Konzerns. Der Umfang der Ernte und die Preisentwicklung<br />

auf den Märkten haben einen erheblichen Einfluss<br />

auf den Mittelbedarf des Unternehmens.<br />

Wenn das Unternehmen nicht über ausreichend Liquidität verfügt,<br />

kann hieraus eine existenzbedrohende Situation entstehen<br />

– entweder wegen des Ausfalls von angelegten Mitteln oder<br />

wegen mangelnder Verfügbarkeit von Kreditmitteln.<br />

Daher erfolgen regelmäßig Prognosen auf Basis eines standardisierten<br />

Vorschauprozesses, die die kurz- und mittelfristige Liquiditätsentwicklung<br />

von Tochtergesellschaften und des gesamten<br />

Konzerns umfassen. Auf Basis dieser Prognosen werden dann<br />

Finanzierungsstrategien erarbeitet und umgesetzt<br />

Verfügbarkeit von Kreditfinanzierung<br />

Trotz der weiter schwelenden ökonomischen Krise in der EU sowie<br />

der sich verändernden Rahmenbedingungen an den Kreditmärkten<br />

als Folge der zunehmenden Bankenregulierung sind keine<br />

negativen Einflüsse auf die Liquiditätsversorgung des <strong>Nordzucker</strong><br />

Konzerns festzustellen. Einen wesentlichen Faktor stellt dabei die<br />

sich weiter verbessernde Bonität des Konzerns dar.<br />

Anlagepolitik<br />

Fehlerhafte Anlagestrategien können zum Verlust finanzieller Vermögenswerte<br />

führen. <strong>Nordzucker</strong> verfolgt hinsichtlich der Investitionen<br />

des Finanzmittelbestands eine konservative Anlagepolitik<br />

Die Anlage von freier Konzernliquidität erfolgt nur bei erstklassigen<br />

europäischen Finanzinstituten in Geldmarktprodukten unter Beachtung<br />

der Regeln länderspezifischer Sicherungseinrichtungen<br />

und der Bonität der Vertragspartner.<br />

Mögliche Ausfallrisiken werden ergänzend durch die Aufteilung<br />

der Anlage freier Konzernliquidität auf verschiedene Vertragsparteien<br />

sichergestellt.<br />

Nachtragsbericht<br />

Reform der EU-Agrarpolitik<br />

Im Rahmen der Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik der Europäischen<br />

Union (GAP) wird auch über den Fortbestand der<br />

Zuckermarktordnung (ZMO) diskutiert. Die Europäische Kommission<br />

hat vorgeschlagen, die Zuckermarktordnung über das Ende des<br />

jetzigen Geltungszeitraums bis zum 30. September 2015 hinaus<br />

nicht mehr zu verlängern. Das EU-Parlament hat sich für eine Verlängerung<br />

bis 2020, der Agrarministerrat bis 2017 für die Verhandlungen<br />

der drei europäischen Institutionen („Trilog“) positioniert.<br />

Bis 2016 ist die Hauptfinanzierungsquelle ein syndizierter Kredit,<br />

den das Unternehmen 2011 von 14 Kreditinstituten zur Verfügung<br />

gestellt bekam. Dieser mittelfristige Konsortialkredit zur<br />

Finanzierung des operativen Geschäftsvolumens deckt nach Einschätzung<br />

des Managements zusammen mit den vorhandenen<br />

liquiden Mittel den Kapitalbedarf des Unternehmens. Durch den<br />

Bestand an liquiden Mitteln und ungenutzte Banklinien kann<br />

<strong>Nordzucker</strong> aus derzeitiger Sicht jederzeit den Zahlungsverpflichtungen<br />

nachkommen. Für die Sicherung der Finanzierung eines<br />

soliden <strong>Wachstum</strong>s sind nach aktueller Einschätzung ebenfalls ausreichende<br />

Mittel vorhanden. Das Unternehmen geht auf Grundlage<br />

der vorliegenden konzernweiten Unternehmensplanung<br />

davon aus, dass in den Folgejahren die Bedingungen des Kreditvertrags<br />

eingehalten werden.<br />

Auch die für den laufenden Geschäftsbetrieb notwendigen Garantien<br />

können über den Konsortialkredit wie auch über bilaterale<br />

Neben der Frage nach einer Laufzeit der Zuckermarktordnung ab<br />

Oktober 2015 werden eine Neuausgabe von Zuckerquoten an<br />

Mitgliedsstaaten, die nach der Reform 2006 die Quote zurückgegeben<br />

hatten, und weitere Vorteile für traditionelle Raffinationsbetriebe<br />

diskutiert.<br />

Prognosebericht<br />

Das Geschäftsjahr 2012/13 war das bisher beste Jahr in der Geschichte<br />

der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong>. Im Vergleich zum Vorjahr sorgten<br />

ein stabiles Preisniveau und ein höherer Absatz von Nicht-Quotenzucker<br />

für eine erhebliche Umsatz- und Ergebnissteigerung.<br />

Zudem haben sich die Maßnahmen zur Effizienzsteigerung weiter<br />

ausgezahlt. Die europäische Wirtschafts- und Finanzkrise und die<br />

zuletzt rückläufigen Zuckerpreise auf dem Weltmarkt haben den<br />

guten Geschäftsverlauf 2012/13 nicht mehr beeinträchtigt.


Konzern-Lagebericht<br />

67<br />

Chancen und Risiken | Nachtragsbericht | Prognosebericht<br />

Im laufenden Geschäftsjahr 2013/14 erwarten wir, dass die Weltmarktpreise<br />

aufgrund des anhaltenden Aufbaus von Lagerbeständen<br />

und einer insgesamt über dem Verbrauch liegenden Weltzuckerproduktion<br />

auf dem gegenwärtig deutlich niedrigeren Niveau<br />

verharren werden. Dies wird sich im Verlauf des Geschäftsjahrs<br />

tendenziell auch auf dem EU-Zuckermarkt bemerkbar machen, so<br />

dass wir für 2013/14 mit einem Rückgang bei Umsatz und Ergebnis<br />

rechnen.<br />

Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass die Volatilität der Zuckerpreise<br />

weiter hoch bleibt. Zudem besteht Unklarheit über die<br />

politischen Rahmenbedingungen für die Branche, was Prognosen<br />

für die Folgejahre erschwert. Es ist aber davon auszugehen, dass<br />

sich das Ergebnis 2014/15 und auch in den Folgejahren auf einem<br />

geringeren Niveau im Vergleich zu 2012/13 einpendeln wird.<br />

Deshalb gilt es unverändert, die Effizienz und Produktivität der<br />

Zuckerproduktion zu steigern.<br />

Dazu gehört auch, mögliche <strong>Wachstum</strong>soptionen zu prüfen, um<br />

die starke Position von <strong>Nordzucker</strong> im Zuckermarkt der EU weiter<br />

auszubauen und am wachsenden Zuckermarkt außerhalb der EU<br />

zu partizipieren.<br />

Braunschweig, den 26. April 2013<br />

Der Vorstand<br />

Hartwig Fuchs<br />

Axel Aumüller<br />

Mats Liljestam<br />

Dr. Michael Noth<br />

Dr. Niels Pörksen


68<br />

Geschäftsbericht <strong>Nordzucker</strong> 2012/13<br />

Konzernabschluss der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong><br />

Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung<br />

für die Zeit vom 1. März 2012 bis zum 28. Februar 2013 der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong>, Braunschweig<br />

Erläuterung im<br />

Anhang<br />

1.3.2012<br />

- 28.2.2013<br />

TEUR<br />

1.3.2011<br />

- 29.2.2012<br />

TEUR<br />

Umsatzerlöse 5 2.442.840 2.018.017<br />

Verminderung des Bestandes<br />

an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 163.603 261.834<br />

Andere aktivierte Eigenleistungen 814 1.815<br />

Gesamtleistung 2.607.257 2.281.666<br />

Sonstige betriebliche Erträge 6 29.676 42.477<br />

Materialaufwand 7 1.621.968 1.500.803<br />

Personalaufwand 8 201.454 188.681<br />

Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte<br />

des Anlagevermögens und Sachanlagen 9 87.562 106.945<br />

Zuschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte<br />

des Anlagevermögens und Sachanlagen 0 1.537<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen 10 219.245 214.231<br />

Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) 506.704 315.020<br />

Zinsergebnis<br />

a) Zinsen und ähnliche Erträge 11 437 3.806<br />

b) Zinsen und ähnliche Aufwendungen 27.088 38.472<br />

-26.651 -34.666<br />

Beteiligungsergebnis<br />

a) Ergebnis der nach der Equity-Methode<br />

bilanzierten assoziierten und Gemeinschaftsunternehmen 12 -822 76<br />

b) Übriges Beteiligungsergebnis 4.713 3.471<br />

3.891 3.547<br />

Sonstiges Finanzergebnis<br />

a) Sonstige Finanzerträge 13 10.808 12.342<br />

b) Sonstige Finanzaufwendungen 13.390 9.955<br />

-2.582 2.387<br />

Finanzergebnis -25.342 -28.732<br />

Ergebnis vor Steuern 481.362 286.288<br />

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 14 121.104 77.997<br />

Konzern-Periodenergebnis 360.258 208.291<br />

Davon den Anteilseignern ohne beherrschenden Einfluss zustehendes Ergebnis 9.294 4.348<br />

Den Anteilseignern zuzurechnendes Konzernergebnis 350.964 203.943<br />

Konzern-Gesamtergebnisrechnung<br />

Konzern-Periodenergebnis 360.258 208.291<br />

Währungsumrechnung ausländischer Geschäftsbetriebe 6.568 -1.484<br />

Nettoergebnis aus der Absicherung von Cashflows 930 -2.587<br />

Ertragsteuern -279 769<br />

651 -1.818<br />

Sonstiges Ergebnis nach Steuern 7.219 -3.302<br />

Konzern-Gesamtergebnis nach Steuern 367.477 204.989<br />

Davon den Anteilseignern ohne beherrschenden Einfluss zustehendes Gesamtergebnis 9.294 4.348<br />

Davon den Anteilseignern zuzurechnendes Konzern-Gesamtergebnis 358.183 200.641


Konzernabschluss<br />

69<br />

Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung | Konzern-Gesamtergebnisrechnung | Konzern-Kapitalflussrechnung<br />

Konzern-Kapitalflussrechnung<br />

für die Zeit vom 1. März 2012 bis zum 28. Februar 2013 der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong>, Braunschweig<br />

1.3.2012<br />

- 28.2.2013<br />

in Mio. EUR<br />

1.3.2011<br />

- 29.2.2012<br />

in Mio. EUR<br />

Ergebnis vor Steuern 481,4 286,3<br />

Zinsen und ähnliche Erträge -0,4 -3,8<br />

Zinsen und ähnliche Aufwendungen 27,1 38,5<br />

Abschreibungen/Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 87,6 105,4<br />

Zunahme/Abnahme der langfristigen Rückstellungen 26,3 4,8<br />

Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge -14,1 3,5<br />

Ergebnis assoziierter Unternehmen 0,8 0,0<br />

Bestandsveränderung fertige und unfertige Erzeugnisse -163,6 -261,8<br />

Zunahme/Abnahme der kurzfristigen Rückstellungen 5,6 15,0<br />

Ergebnis aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens 1,6 -1,8<br />

Abnahme/Zunahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />

sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind 13,5 -96,9<br />

Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen<br />

sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind -16,9 215,7<br />

Erhaltene Zinsen im Geschäftsjahr 0,4 3,8<br />

Gezahlte Zinsen im Geschäftsjahr -7,7 -23,8<br />

Gezahlte Steuern im Geschäftsjahr -128,3 -63,1<br />

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 313,3 221,8<br />

Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens 1,9 7,1<br />

Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen -69,3 -56,4<br />

Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des immateriellen Anlagevermögens 0,0 0,1<br />

Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen -4,8 -7,6<br />

Einzahlungen aus dem Verkauf von konsolidierten Unternehmen<br />

und sonstigen Geschäftseinheiten 0,0 0,9<br />

Auszahlungen für den Erwerb von konsolidierten Unternehmen<br />

und sonstigen Geschäftseinheiten 0,0 -73,7<br />

Cashflow aus Investitionstätigkeit -72,2 -129,6<br />

Auszahlungen an Unternehmenseigner (Dividende) -51,3 -24,9<br />

Einzahlungen aus der Aufnahme von Krediten 41,7 88,3<br />

Auszahlungen aus der Tilgung von Krediten -227,6 -198,1<br />

Cashflow aus Finanzierungstätigkeit -237,2 -134,7<br />

Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds 3,9 -42,5<br />

Finanzmittelbestand am Anfang der Periode 7,4 50,3<br />

Wechselkursbedingte Veränderungen des Finanzmittelfonds 0,0 -0,4<br />

Finanzmittelbestand am Ende der Periode 11,3 7,4


70<br />

Geschäftsbericht <strong>Nordzucker</strong> 2012/13<br />

Konzernbilanz<br />

zum 28. Februar 2013 der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong>, Braunschweig<br />

Aktiva<br />

Erläuterung im<br />

Anhang<br />

28.2.2013<br />

TEUR<br />

29.2.2012<br />

TEUR<br />

Langfristige Vermögenswerte<br />

Anlagevermögen<br />

Immaterielle Vermögenswerte 15 165.337 174.066<br />

Sachanlagen 16 853.050 861.059<br />

Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 18 5.676 6.785<br />

Finanzanlagen<br />

19<br />

Nach der Equity-Methode bilanzierte Anteile<br />

an assoziierten Unternehmen und an Gemeinschaftsunternehmen<br />

19.1 3.068 3.593<br />

Sonstige Finanzanlagen 19.2 23.536 20.428<br />

26.604 24.021<br />

1.050.667 1.065.931<br />

Forderungen und sonstige Vermögenswerte<br />

Finanzielle Vermögenswerte 23 0 7<br />

Sonstige Vermögenswerte 24 9 1.369<br />

9 1.376<br />

Latente Steuern 14 7.827 11.883<br />

1.058.503 1.079.190<br />

Kurzfristige Vermögenswerte<br />

Vorräte 20<br />

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 46.885 44.451<br />

Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen 50.491 43.373<br />

Fertige Erzeugnisse und Waren 930.387 810.414<br />

1.027.763 898.238<br />

Forderungen und sonstige Vermögenswerte<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen an Fremde 21 212.425 194.423<br />

Forderungen gegen nahestehende Personen und Unternehmen 22 4.263 233<br />

Forderungen aus laufenden Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 14 1.470 5.084<br />

Finanzielle Vermögenswerte 23 12.597 13.185<br />

Sonstige Vermögenswerte 24 62.376 61.971<br />

293.131 274.896<br />

Finanzmittel 11.297 7.406<br />

Kurzfristige Vermögenswerte 1.332.191 1.180.540<br />

Zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte 25 2.497 1.867<br />

1.334.688 1.182.407<br />

2.393.191 2.261.597


Konzernabschluss 71<br />

Konzernbilanz<br />

Passiva<br />

Erläuterung im<br />

Anhang<br />

Eigenkapital 26<br />

28.2.2013<br />

TEUR<br />

29.2.2012<br />

TEUR<br />

Gezeichnetes Kapital 26.1 123.651 123.651<br />

Kapitalrücklage 26.2 127.035 127.035<br />

Erwirtschaftetes Konzerneigenkapital 26.3 954.501 653.603<br />

Kumuliertes übriges Eigenkapital 26.4 58.901 51.682<br />

Auf die Gesellschafter des Mutterunternehmens<br />

entfallendes Eigenkapital 1.264.088 955.971<br />

Anteile ohne beherrschenden Einfluss 26.5 51.880 43.260<br />

1.315.968 999.231<br />

Langfristige Rückstellungen, Verbindlichkeiten<br />

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 27 151.944 134.727<br />

Sonstige Rückstellungen 28 32.541 23.415<br />

Finanzverbindlichkeiten 29 4.575 88.473<br />

Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Personen und Unternehmen 31 5.500 5.500<br />

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 32 294 1.181<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 33 12.555 20.985<br />

Latente Steuern 14 136.238 153.917<br />

343.647 428.198<br />

Kurzfristige Rückstellungen, Verbindlichkeiten<br />

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 27 5.283 5.281<br />

Sonstige Rückstellungen 28 73.683 68.059<br />

Finanzverbindlichkeiten 29 66.108 167.852<br />

Verbindlichkeiten aus laufenden Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 14 62.882 60.000<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 30 465.425 455.122<br />

Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Personen und Unternehmen 31 16.245 11.498<br />

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 32 6.383 15.900<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 33 37.567 50.456<br />

733.576 834.168<br />

2.393.191 2.261.597


72<br />

Geschäftsbericht <strong>Nordzucker</strong> 2012/13<br />

Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung<br />

der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong>, Braunschweig<br />

Gezeichnetes<br />

Kapital<br />

Kapitalrücklage<br />

Erwirtschaftetes<br />

Konzerneigenkapital<br />

Kumuliertes<br />

übriges<br />

Eigenkapital<br />

Auf die<br />

Gesellschafter<br />

des Mutterunternehmens<br />

entfallendes<br />

Eigenkapital<br />

Anteile ohne<br />

beherrschenden<br />

Einfluss<br />

Summe<br />

Eigenkapital<br />

TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR<br />

Stand 1.3.2011 123.651 127.035 471.569 54.984 777.239 41.497 818.736<br />

Jahresergebnis 203.943 203.943 4.348 208.291<br />

Sonstiges Ergebnis -3.302 -3.302 -1 -3.303<br />

Konzerngesamtergebnis 203.943 -3.302 200.641 4.347 204.988<br />

Ausschüttung -22.219 -22.219 -2.691 -24.910<br />

Sonstige 311 311 106 417<br />

Stand 29.2.2012 123.651 127.035 653.604 51.682 955.972 43.259 999.231<br />

Jahresergebnis 350.964 350.964 9.294 360.258<br />

Sonstiges Ergebnis 7.219 7.219 7.219<br />

Konzerngesamtergebnis 350.964 7.219 358.183 9.294 367.477<br />

Ausschüttung -48.301 -48.301 -2.949 -51.250<br />

Sonstige -1.766 -1.766 2.276 510<br />

Stand 28.2.2013 123.651 127.035 954.501 58.901 1.264.088 51.880 1.315.968


Konzernanhang 73<br />

Konzernanhang für<br />

das Geschäftsjahr 2012/13<br />

der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong>, Braunschweig<br />

Allgemeine Angaben<br />

1. Grundlagen<br />

Der Konzernabschluss zum 28. Februar 2013 der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong><br />

(Küchenstraße 9, 38100 Braunschweig) wurde in Anwendung<br />

der Regelungen des § 315 a HGB nach den vom International<br />

Accounting Standards Board (IASB) verabschiedeten und veröffentlichten<br />

International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie<br />

in der Europäischen Union anzuwenden sind, unter Berücksichtigung<br />

der ergänzenden handelsrechtlichen Regelungen aufgestellt.<br />

Die Anforderungen der IFRS wurden vollständig erfüllt und<br />

führen zur Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden<br />

Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der<br />

<strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> und der einbezogenen Tochter-, assoziierten und<br />

Gemeinschaftsunternehmen (im Folgenden: „<strong>Nordzucker</strong> Konzern“<br />

oder „Konzern“).<br />

Die Erstellung des Konzernabschlusses erfolgt grundsätzlich unter<br />

Anwendung des Anschaffungskostenprinzips. Hiervon ausgenommen<br />

sind die derivativen Finanzinstrumente und zur Veräußerung<br />

verfügbaren finanziellen Vermögenswerte, die zum beizulegenden<br />

Zeitwert bewertet wurden.<br />

Einzelne Posten der Gewinn- und Verlustrechnung sowie der<br />

Bilanz sind zur Verbesserung der Übersichtlichkeit der Darstellung<br />

zusammengefasst. Diese Posten werden im Anhang erläutert.<br />

Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren<br />

gegliedert.<br />

Der Konzernabschluss wurde in Euro aufgestellt. Sofern nicht anderweitig<br />

angegeben, sind alle Beträge in Tausend Euro (TEUR)<br />

angegeben.<br />

Der Konzernabschluss wird vom Vorstand der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> am<br />

23. Mai 2013 durch Weitergabe an den Aufsichtsrat freigegeben.<br />

2. Konsolidierung<br />

2.1. Konsolidierungsgrundsätze<br />

Konsolidierungsgrundsätze ab dem 1. Januar 2010<br />

In den Konzernabschluss des <strong>Nordzucker</strong> Konzerns sind die in- und<br />

ausländischen Tochterunternehmen einbezogen, bei denen die<br />

<strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> direkt oder indirekt die Möglichkeit zur Beherrschung<br />

der Finanz- und Geschäftspolitik dieser Gesellschaften hat.<br />

Tochterunternehmen werden ab dem Erwerbszeitpunkt, d. h. ab<br />

dem Zeitpunkt, an dem der Konzern die Beherrschung erlangt,<br />

vollkonsolidiert. Die Konsolidierung endet, sobald die Beherrschung<br />

durch das Mutterunternehmen nicht mehr besteht. Die<br />

Abschlüsse der Tochterunternehmen werden unter Anwendung<br />

einheitlicher Rechnungslegungsmethoden für die gleiche Berichtsperiode<br />

aufgestellt wie der Abschluss des Mutterunternehmens.<br />

Alle konzerninternen Salden, Geschäftsvorfälle, unrealisierte<br />

Gewinne und Verluste aus konzerninternen Transaktionen und<br />

Dividenden werden in voller Höhe eliminiert.<br />

Verluste eines Tochterunternehmens werden den Anteilen ohne<br />

beherrschenden Einfluss auch dann zugeordnet, wenn dies zu<br />

einem negativen Saldo führt. Eine Veränderung der Beteiligungshöhe<br />

an einem Tochterunternehmen ohne Verlust der Beherrschung<br />

wird als Eigenkapitaltransaktion bilanziert.<br />

Konsolidierungsgrundsätze vor dem 1. Januar 2010<br />

Einzelne oben genannte Anforderungen wurden prospektiv<br />

angewandt. Nachfolgend aufgelistete Sachverhalte wurden auf<br />

Basis der bisherigen Konsolidierungsgrundsätze fortgeführt:<br />

Der Erwerb von Anteilen ohne beherrschenden Einfluss vor<br />

dem 1. Januar 2010 wurde nach der sogenannten Parent-Entity-<br />

Extension-Methode bilanziert. Dabei wird die Differenz zwischen<br />

dem Kaufpreis und dem Buchwert des anteiligen erworbenen<br />

Rein vermögens als Geschäfts- oder Firmenwert erfasst.<br />

Verluste wurden den Anteilen ohne beherrschenden Einfluss so<br />

lange zugeordnet, bis deren Saldo Null war. Die übersteigenden<br />

Verluste wurden dem Mutterunternehmen zugeordnet, außer in<br />

Fällen, in denen die Anteile ohne beherrschenden Einfluss die<br />

Verpflichtung übernommen hatten, die Verluste auszugleichen.<br />

Die Zuordnung von vor dem 1. Januar 2010 entstandenen Verlusten<br />

zwischen den Anteilen ohne beherrschenden Einfluss und<br />

den Eigentümern des Mutterunternehmens wurde nicht revidiert.<br />

Bei einem Beherrschungsverlust bilanzierte der Konzern die verbleibende<br />

Beteiligung in Höhe des entsprechenden Anteils am Reinvermögen<br />

zum Zeitpunkt des Beherrschungsverlusts. Der Buchwert<br />

dieser Beteiligungen zum 1. Januar 2010 wurde nicht angepasst.


74<br />

Geschäftsbericht <strong>Nordzucker</strong> 2012/13<br />

2.2. Unternehmenszusammenschlüsse und<br />

Geschäfts- oder Firmenwert<br />

Unternehmenszusammenschlüsse ab dem 1. März 2010<br />

Unternehmenszusammenschlüsse werden unter Anwendung<br />

der Erwerbsmethode bilanziert. Die Anschaffungskosten eines<br />

Unternehmenserwerbs bemessen sich als Summe der übertragenen<br />

Gegenleistung, bewertet mit dem beizulegenden Zeitwert<br />

zum Erwerbszeitpunkt, und der Anteile ohne beherrschenden<br />

Einfluss am erworbenen Unternehmen. Bei jedem Unternehmenszusammenschluss<br />

bewertet der Erwerber die Anteile<br />

ohne beherrschenden Einfluss am erworbenen Unternehmen<br />

entweder zum beizulegenden Zeitwert oder zum entsprechenden<br />

Anteil des identifizierbaren Nettovermögens des erworbenen<br />

Unternehmens. Im Rahmen des Unternehmenszusammenschlusses<br />

angefallene Kosten werden als Aufwand erfasst und<br />

als Verwaltungskosten ausgewiesen.<br />

Erwirbt der Konzern ein Unternehmen, beurteilt er die geeignete<br />

Klassifizierung und Designation der finanziellen Vermögenswerte<br />

und übernommenen Schulden in Übereinstimmung mit den Vertragsbedingungen,<br />

wirtschaftlichen Gegebenheiten und am Erwerbszeitpunkt<br />

vorherrschenden Bedingungen. Dies beinhaltet<br />

auch eine Trennung der in Basisverträgen eingebetteten Derivate.<br />

Bei sukzessiven Unternehmenszusammenschlüssen wird der vom<br />

Erwerber zuvor an dem erworbenen Unternehmen gehaltene<br />

Eigenkapitalanteil zum beizulegenden Zeitwert am Erwerbszeitpunkt<br />

neu bestimmt und der daraus resultierende Gewinn oder<br />

Verlust erfolgswirksam erfasst.<br />

Die vereinbarte bedingte Gegenleistung wird zum Erwerbszeitpunkt<br />

zum beizulegenden Zeitwert erfasst. Nachträgliche Änderungen<br />

des beizulegenden Zeitwerts einer bedingten Gegenleistung,<br />

die einen Vermögenswert oder eine Schuld darstellt,<br />

werden in Übereinstimmung mit IAS 39 entweder in der Gewinnund<br />

Verlustrechnung oder im sonstigen Ergebnis erfasst. Eine bedingte<br />

Gegenleistung, die als Eigenkapital eingestuft ist, wird<br />

nicht neu bewertet und ihre spätere Abgeltung wird im Eigenkapital<br />

bilanziert.<br />

Nach dem erstmaligen Ansatz wird der Geschäfts- oder Firmenwert<br />

zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Wertminderungsaufwendungen<br />

bewertet. Zum Zweck des jährlichen Wertminderungstests<br />

wird der im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses<br />

erworbene Geschäfts- oder Firmenwert ab dem<br />

Erwerbszeitpunkt den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten<br />

bzw. Gruppen von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugeordnet,<br />

die von den Synergieeffekten aus dem Unternehmenszusammenschluss<br />

profitieren. Dies gilt unabhängig davon, ob<br />

andere Vermögenswerte oder Schulden des Erwerbers diesen<br />

zahlungsmittelgenerierenden Einheiten oder Gruppen von zahlungsmittelgenerierenden<br />

Einheiten zugeordnet werden. Eine<br />

zahlungsmittelgenerierende Einheit oder eine Gruppe von zahlungsmittelgenerierenden<br />

Einheiten, der der Geschäfts- oder<br />

Firmenwert zugeordnet wird, stellt die niedrigste Ebene innerhalb<br />

des Unternehmens dar, auf der der Geschäfts- oder Firmenwert<br />

für die interne Unternehmenssteuerung überwacht wird.<br />

In den Fällen, in denen der Geschäfts- oder Firmenwert einen Teil<br />

der zahlungsmittelgenerierenden Einheit (Gruppe von zahlungsmittelgenerierenden<br />

Einheiten) darstellt und ein Teil des<br />

Geschäftsbereichs dieser Einheit veräußert wird, wird der dem<br />

veräußerten Geschäftsbereich zuzurechnende Geschäfts- oder<br />

Firmenwert als Bestandteil des Buchwerts des Geschäftsbereichs<br />

bei der Ermittlung des Ergebnisses aus der Veräußerung des Geschäftsbereichs<br />

berücksichtigt. Der Wert des veräußerten Anteils<br />

des Geschäfts- oder Firmenwerts wird auf der Grundlage der<br />

relativen <strong>Werte</strong> des veräußerten Geschäftsbereichs und dem Teil<br />

der zurückbehaltenen zahlungsmittelgenerierenden Einheit ermittelt.<br />

Beim Verkauf einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit wird<br />

die Differenz zwischen dem Verkaufspreis und dem Nettovermögen<br />

zuzüglich der kumulierten Fremdwährungsdifferenzen<br />

und des nicht amortisierten Geschäfts- oder Firmenwerts erfolgswirksam<br />

erfasst.<br />

Unternehmenszusammenschlüsse vor dem 1. März 2010<br />

Nach der bisher angewandten Methode für die Bilanzierung von<br />

Unternehmenserwerben galten im Vergleich zu den oben bezeichneten<br />

Anforderungen folgende abweichende Grundsätze:<br />

Der Geschäfts- oder Firmenwert wird bei erstmaligem Ansatz zu<br />

Anschaffungskosten bewertet, die sich als Überschuss der übertragenen<br />

Gesamtgegenleistung und des Betrags des Anteils ohne<br />

beherrschenden Einfluss über die erworbenen identifizierbaren<br />

Vermögenswerte und übernommenen Schulden des Konzerns<br />

bemessen. Liegt diese Gegenleistung unter dem beizulegenden<br />

Zeitwert des Reinvermögens des erworbenen Tochterunternehmens,<br />

wird der Unterschiedsbetrag in der Gewinn- und Verlustrechnung<br />

erfasst.<br />

Unternehmenszusammenschlüsse wurden unter Anwendung der<br />

Erwerbsmethode bilanziert. Direkt dem Unternehmenserwerb<br />

zuordenbare Transaktionskosten stellten einen Teil der Anschaffungskosten<br />

dar. Der Anteil ohne beherrschenden Einfluss<br />

(früher als Minderheitsanteil bezeichnet) wurde zum entsprechenden<br />

Anteil des identifizierbaren Nettovermögens des<br />

erworbenen Unternehmens bewertet.


Konzernanhang 75<br />

Bei sukzessiven Unternehmenszusammenschlüssen erfolgte eine<br />

gesonderte Erfassung einzelner Erwerbsvorgänge. Ein zusätzlich<br />

erworbener Anteil wirkte sich nicht auf den Geschäfts- oder<br />

Firmenwert aus dem vorangegangenen Erwerbsvorgang aus.<br />

Wenn der Konzern ein Unternehmen erwarb, erfolgte eine<br />

Neubeurteilung der durch das erworbene Unternehmen vom<br />

Basisvertrag getrennt bilanzierten eingebetteten Derivate zum<br />

Erwerbszeitpunkt nur dann, wenn der Unternehmenszusammenschluss<br />

zu einer Änderung der Vertragsbedingungen führte,<br />

durch die es zu einer erheblichen Änderung der Zahlungsströme<br />

kam, die sich ansonsten aus dem Vertrag ergeben hätten.<br />

Eine bedingte Gegenleistung wurde nur dann erfasst, wenn der<br />

Konzern eine gegenwärtige Verpflichtung hatte, wenn mehr für<br />

einen Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen als<br />

dagegen sprach und eine verlässliche Schätzung möglich war.<br />

Nachträgliche Anpassungen der bedingten Gegenleistung<br />

wurden als Teil des Geschäfts- oder Firmenwerts ausgewiesen.<br />

2.3. Konsolidierungskreis<br />

Der Konsolidierungskreis des <strong>Nordzucker</strong> Konzerns ergibt sich<br />

aus folgender Aufstellung:<br />

Konsolidierungskreis<br />

28.2.2013 29.2.2012<br />

Vollkonsolidierte Gesellschaften<br />

Inland 4 4<br />

Ausland 19 18<br />

Nach der Equity-Methode<br />

einbezogene Unternehmen<br />

Inland 2 2<br />

Ausland 2 2<br />

Die Aufstellung des Anteilsbesitzes wird bei dem Betreiber des<br />

elektronischen Bundesanzeigers elektronisch eingereicht.<br />

Alle in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften<br />

haben als Abschlussstichtag den 28. Februar 2013.<br />

Assoziierte Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen werden<br />

nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen.<br />

Als assoziierte Unternehmen werden Unternehmen definiert,<br />

bei denen der <strong>Nordzucker</strong> Konzern einen maßgeblichen Einfluss<br />

auf die Finanz- und Geschäftspolitik ausüben kann. Gemeinschaftsunternehmen<br />

liegen vor, wenn eine vertragliche Vereinbarung<br />

zwischen den Partnerunternehmen zur gemeinschaftlichen<br />

Führung der wirtschaftlichen Tätigkeit dieses Unternehmens<br />

besteht. Bei der Einbeziehung nach der Equity-Methode werden<br />

die IFRS-Abschlüsse dieser Unternehmen zugrunde gelegt. Verluste<br />

aus assoziierten Unternehmen, die den Beteiligungsbuchwert<br />

bzw. sonstige langfristige Forderungen aus der Finanzierung dieser<br />

Unternehmen übersteigen, werden nicht erfasst, sofern keine<br />

Nachschusspflicht besteht.<br />

2.4. Umrechnung von Fremdwährungsabschlüssen<br />

Die Vermögenswerte und Schulden von Tochterunternehmen,<br />

deren funktionale Währung nicht der Euro ist, werden zum<br />

Stichtagskurs umgerechnet. Posten der Gewinn- und Verlustrechnung<br />

werden zum gewogenen Durchschnittskurs des<br />

jeweiligen Jahres umgerechnet. Eigenkapitalkomponenten der<br />

Tochterunternehmen werden zum entsprechenden historischen<br />

Kurs bei Entstehung umgerechnet. Die aus der Umrechnung<br />

resultierenden Währungsdifferenzen werden als Ausgleichsposten<br />

für Währungsumrechnung innerhalb des kumulierten<br />

übrigen Eigenkapitals bzw. der Anteile nicht beherrschender<br />

Gesellschafter erfasst.<br />

Die Kurse für die Umrechnung wesentlicher Fremdwährungsabschlüsse<br />

haben sich im Verhältnis zum Euro wie folgt entwickelt:<br />

Kurse Fremdwährungen Durchschnittskurs Stichtagskurs<br />

für EUR 1<br />

2012/13 2011/12 28.2.2013 29.02.2012<br />

Polnische Zloty (PLN) 4,16353 4,18113 4,15150 4,12120<br />

Ungarische Forint (HUF) 288,25639 283,62660 295,80000 288,71000<br />

Dänische Kronen (DKK) 7,44799 7,44754 7,45600 7,43560<br />

Schwedische Kronen (SEK) 8,65947 9,02575 8,44750 8,80880<br />

Norwegische Kronen (NOK) 7,43935 7,75952 7,48700 7,44050<br />

Litauische Litas (LTL) 3,45280 3,45280 3,45280 3,45280


76<br />

Geschäftsbericht <strong>Nordzucker</strong> 2012/13<br />

3. Erläuterung der Bilanzierungsund<br />

Bewertungsmethoden<br />

Der Geschäfts- oder Firmenwert unterliegt keiner planmäßigen<br />

Abschreibung (siehe auch oben Gliederungspunkt 2.2).<br />

3.1. Ertrags- und Aufwandsrealisierung<br />

Die Erfassung von Umsatzerlösen erfolgt zum Zeitpunkt der<br />

Leistungserbringung, sofern die Höhe der Erlöse zuverlässig<br />

ermittelbar ist und der wirtschaftliche Nutzen wahrscheinlich<br />

zufließen wird. Die Umsatzerlöse werden um Erlösschmälerungen<br />

gemindert.<br />

Betriebliche Aufwendungen werden mit Inanspruchnahme der<br />

Leistung bzw. zum Zeitpunkt ihrer Verursachung ergebniswirksam.<br />

Zinsen werden periodengerecht als Aufwand bzw. Ertrag erfasst.<br />

Zinsaufwendungen, die im Zusammenhang mit der Anschaffung<br />

und Herstellung bestimmter Vermögenswerte entstanden sind,<br />

werden im Konzern nur aktiviert, sofern es sich um qualifizierte<br />

Vermögenswerte handelt.<br />

Dividenden werden mit Entstehen des Rechtsanspruchs ertragswirksam<br />

vereinnahmt.<br />

3.2. Immaterielle Vermögenswerte<br />

Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte werden mit den<br />

Kosten angesetzt, die in der Entwicklungsphase nach dem Zeitpunkt<br />

der Feststellung der technologischen und wirtschaftlichen<br />

Realisierbarkeit bis zur Fertigstellung entstanden sind. Die aktivierten<br />

Herstellungskosten umfassen die direkt der Entwicklungsphase<br />

zurechenbaren Kosten.<br />

Erworbene immaterielle Vermögenswerte werden mit ihren<br />

Anschaffungskosten angesetzt.<br />

Selbst erstellte und erworbene immaterielle Vermögenswerte, die<br />

eine bestimmbare Nutzungsdauer aufweisen, werden ab dem<br />

Zeitpunkt der Bereitstellung linear über die erwartete wirtschaftliche<br />

Nutzungsdauer wie folgt abgeschrieben:<br />

Immaterielle Vermögenswerte<br />

Nutzungsdauer<br />

in Jahren<br />

Entgeltlich erworbene Produktionsquoten 9<br />

ERP-Lizenzen 20<br />

Andere Software 3–15<br />

Die Angemessenheit der Nutzungsdauern wird regelmäßig<br />

überprüft. Falls erforderlich, werden Anpassungen der Nutzungsdauern<br />

vorgenommen.<br />

Gewinne oder Verluste aus dem Abgang von immateriellen<br />

Gegenständen des Anlagevermögens werden in den sonstigen<br />

betrieblichen Erträgen oder Aufwendungen ausgewiesen.<br />

3.3. Sachanlagen<br />

Vermögenswerte des Sachanlagevermögens werden zu Anschaffungs-<br />

bzw. Herstellungskosten aktiviert und planmäßig linear<br />

entsprechend der voraussichtlichen wirtschaftlichen Nutzungsdauer<br />

abgeschrieben. Die Kosten selbst erstellter Sachanlagen<br />

umfassen alle Einzelkosten sowie alle Gemeinkosten, die im<br />

Zusammenhang mit dem Herstellungsvorgang anfallen. Fremdkapitalkosten<br />

werden aktiviert, sofern es sich bei den selbst<br />

erstellten Sachanlagen um qualifizierende Vermögenswerte<br />

handelt. Gewinne oder Verluste aus dem Abgang von Gegenständen<br />

des Anlagevermögens werden in den sonstigen betrieblichen<br />

Erträgen oder Aufwendungen ausgewiesen.<br />

Gemietete oder geleaste Vermögenswerte, die im wirtschaftlichen<br />

Eigentum von Unternehmen des Konzerns liegen (financelease),<br />

werden mit dem Barwert der Miet- bzw. Leasingraten<br />

oder, sofern niedriger, mit dem Zeitwert des Miet- bzw. Leasingobjektes<br />

im Anlagevermögen aktiviert und planmäßig linear<br />

abgeschrieben. Der Barwert der Zahlungsverpflichtungen aus<br />

den künftigen Miet- und Leasingraten wird als Verbindlichkeit<br />

passiviert.<br />

Die planmäßigen Abschreibungen erfolgen konzerneinheitlich<br />

über die folgenden Nutzungsdauern:<br />

Sachanlagen<br />

Nutzungsdauer<br />

in Jahren<br />

Gebäude 20–60<br />

Technische Anlagen und Maschinen 4–60<br />

Gleisanlagen 70<br />

Fuhrpark 4–15<br />

Anhänger und Eisenbahnwaggons 25<br />

Sonstige Betriebs- und Geschäftsausstattung 3–25<br />

Die Angemessenheit der Nutzungsdauern wird regelmäßig überprüft.<br />

Falls erforderlich, werden Anpassungen der Nutzungsdauern<br />

vorgenommen.<br />

Der Abschreibungsbeginn wird grundsätzlich durch den Zeitpunkt<br />

der Versetzung in den betriebsbereiten Zustand bestimmt.<br />

Auf produktionsbezogene Sachanlagen, die nur in der Kampagne<br />

genutzt werden, wird dabei die volle Jahresabschreibung verrechnet.


Konzernanhang 77<br />

Bei Vermögenswerten in Form von finance-leases, bei denen der<br />

Eigentumsübergang auf Unternehmen des Konzerns am Ende<br />

des Miet- bzw. Leasingvertrages hinreichend sicher ist, erfolgt<br />

die planmäßige Abschreibung über die wirtschaftliche Nutzungsdauer<br />

der Vermögenswerte.<br />

Investitionszuschüsse und -zulagen der öffentlichen Hand, die<br />

für die Anschaffung bzw. Herstellung von Sachanlagen gewährt<br />

werden, werden mit Bildung eines passiven Abgrenzungspostens<br />

innerhalb der sonstigen Verbindlichkeiten berücksichtigt. Der<br />

Abgrenzungsposten wird nachfolgend über die Nutzungsdauer<br />

des bezuschussten Vermögenswertes erfolgswirksam aufgelöst.<br />

3.4. Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien<br />

Immobilien, die der <strong>Nordzucker</strong> Konzern zur Vermietung an<br />

Dritte bestimmt hat, werden entsprechend des in IAS 40<br />

definierten Wahlrechts zu fortgeführten Anschaffungs- bzw.<br />

Herstellungskosten bilanziert. Diese Immobilien werden linear<br />

über die wirtschaftliche Nutzungsdauer von 20 – 60 Jahren<br />

abgeschrieben.<br />

3.5. Wertminderung von immateriellen<br />

Vermögenswerten und Sachanlagen<br />

Der Konzern ermittelt an jedem Abschlussstichtag, ob Anhaltspunkte<br />

für eine Wertminderung nicht-finanzieller Vermögenswerte<br />

vorliegen. Liegen solche Anhaltspunkte vor oder ist eine<br />

jährliche Überprüfung eines Vermögenswerts auf Werthaltigkeit<br />

erforderlich, nimmt der Konzern eine Schätzung des erzielbaren<br />

Betrags des jeweiligen Vermögenswerts vor („Impairment-Test”).<br />

Eine Wertminderung auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen<br />

wird vorgenommen, sofern aufgrund bestimmter Ereignisse<br />

der Buchwert der Vermögenswerte nicht mehr durch den<br />

zu erwartenden Veräußerungserlös bzw. den diskontierten Netto-<br />

Cashflow aus einer weiteren Nutzung gedeckt ist. Sofern eine<br />

Ermittlung des erzielbaren Betrags für einzelne Vermögenswerte<br />

nicht möglich ist, da die Cashflows abhängig sind von denen<br />

anderer Vermögenswerte, erfolgt die Bestimmung des Cashflows<br />

für die nächsthöhere Gruppierung von Vermögenswerten (Berichtseinheit,<br />

zahlungsmittelgenerierende Einheit), für die ein<br />

derartiger Cashflow ermittelt werden kann. Die Zahlungsströme<br />

der Berichtseinheiten werden mit einem Kapitalkostensatz, der<br />

die aktuellen Markterwartungen hinsichtlich des Zinseffektes und<br />

der spezifischen Risiken des Vermögenswerts widerspiegelt, diskontiert.<br />

Eine Wertminderung wird vorgenommen, wenn der<br />

Barwert der Zahlungsströme kleiner ist als der Buchwert des<br />

Anlage- und Netto-Umlaufvermögens der Berichtseinheit.<br />

An jedem Berichtsstichtag wird geprüft, ob Anhaltspunkte dafür<br />

vorliegen, dass ein Wertminderungsaufwand, der in Vorperioden<br />

erfasst worden ist, nicht länger besteht oder sich vermindert<br />

haben könnte. Zuschreibungen werden vorgenommen, sofern<br />

in den Folgeperioden der Nutzungswert angestiegen ist. Die Zuschreibung<br />

erfolgt dabei höchstens auf den Betrag, der sich ohne<br />

die Erfassung der Wertminderung unter Berücksichtigung planmäßiger<br />

Abschreibungen ergeben hätte.<br />

3.6. Investitionszuschüsse und -zulagen<br />

Ansprüche aus Investitionszuschüssen und -zulagen werden ab<br />

dem Zeitpunkt bilanziert, zu dem der <strong>Nordzucker</strong> Konzern eine<br />

hinreichende Sicherheit hinsichtlich der Gewährung und der Erfüllung<br />

der mit der Gewährung verbundenen Bedingungen hat.<br />

Für die Anschaffung von Vermögenswerten gewährte Zuschüsse<br />

bzw. Zulagen werden unter den Verbindlichkeiten ausgewiesen<br />

und über die Nutzungsdauer der bezuschussten Vermögenswerte<br />

erfolgswirksam aufgelöst.<br />

3.7. Emissionsrechte<br />

Unentgeltlich zugewendete Emissionsrechte werden durch den<br />

<strong>Nordzucker</strong> Konzern nicht bilanziert. Der <strong>Nordzucker</strong> Konzern<br />

bilanziert entsprechende Verpflichtungen dann zu Anschaffungskosten,<br />

wenn die im <strong>Nordzucker</strong> Konzern gehaltenen<br />

Emissionsrechte nicht ausreichen.<br />

3.8. Finanzinstrumente<br />

Die Bilanzierung der Finanzinstrumente des <strong>Nordzucker</strong> Konzerns<br />

erfolgt nach IAS 39. Im Konzern werden alle Käufe oder Verkäufe<br />

von finanziellen Vermögenswerten unabhängig von ihrer Kategorisierung<br />

grundsätzlich bei Erwerb, d. h. zum Erfüllungstag,<br />

bilanziert.<br />

Finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten<br />

werden bei ihrem erstmaligen Ansatz mit dem beizulegenden<br />

Zeitwert bewertet. Die dem Erwerb direkt zurechenbaren Transaktionskosten<br />

werden bei allen finanziellen Verbindlichkeiten, die<br />

in der Folge nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert<br />

bewertet werden, ebenfalls angesetzt und über die Laufzeit<br />

amortisiert. Die in der Bilanz angesetzten beizulegenden Zeitwerte<br />

entsprechen regelmäßig den Marktpreisen der Finanzinstrumente.<br />

Sofern diese nicht unmittelbar durch Rückgriff auf einen<br />

aktiven Markt verfügbar sind, erfolgt eine Bewertung auf Grundlage<br />

der Discounted-Cashflow-Methode (DCF-Methode), d. h.<br />

auf Grundlage der erwarteten Zahlungsströme unter Anwendung<br />

der zum Bilanzstichtag gültigen Referenzzinssätze.<br />

Bei der Bilanzierung von Finanzinstrumenten ist gemäß IAS 39<br />

eine Zuordnung zu den Bewertungskategorien „Kredite und<br />

Forderungen (K&F)“, „zur Veräußerung verfügbar (Available for sale<br />

– AFS)“, „bis zur Endfälligkeit gehalten (Held to maturity – HTM)“<br />

sowie „zu Handelszwecken gehalten (Held for trading – HFT)“, „Fair<br />

Value Option (FVO)“ oder „finanzielle Verbindlichkeiten, bewertet zu<br />

fortgeführten Anschaffungskosten (Financial liabilities measured at<br />

amortised cost – FLAC)“ vorgesehen.


78<br />

Geschäftsbericht <strong>Nordzucker</strong> 2012/13<br />

Von der Möglichkeit, finanzielle Vermögenswerte oder finanzielle<br />

Verbindlichkeiten bei ihrem erstmaligen Ansatz als erfolgswirksam<br />

zum beizulegenden Zeitwert zu bewertende finanzielle<br />

Vermögenswerte/Verbindlichkeiten (FVO) zu designieren, hat<br />

der <strong>Nordzucker</strong> Konzern keinen Gebrauch gemacht.<br />

Finanzielle Vermögenswerte oder finanzielle Verbindlichkeiten,<br />

die der Kategorie „zu Handelszwecken gehalten“ zuzuordnen<br />

sind, bewertet der Konzern zu beizulegenden Zeitwerten. Wertänderungen<br />

werden ergebniswirksam erfasst.<br />

Zum Zeitpunkt des Zugangs erfolgt für Finanzinstrumente der<br />

Bewertungskategorie „zur Veräußerung verfügbar“ die Bewertung<br />

grundsätzlich zum beizulegenden Zeitwert. Das Ergebnis<br />

aus der Folgebewertung zum beizulegenden Zeitwert wird unter<br />

Berücksichtigung steuerlicher Aspekte erfolgsneutral im kumulierten<br />

übrigen Eigenkapital erfasst. Bei einer Veräußerung des finanziellen<br />

Vermögenswerts wird das im Eigenkapital bilanzierte<br />

kumulierte Bewertungsergebnis aufgelöst und das realisierte Ergebnis<br />

in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Im Falle einer<br />

Wertminderung wird die sogenannte Neubewertungsrücklage<br />

um den Wertminderungsbetrag korrigiert und der entsprechende<br />

Betrag in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt.<br />

Sofern kein Zeitwert für Finanzinstrumente zu ermitteln ist oder<br />

sich die Zeitwerte nicht über geeignete Bewertungsmethoden<br />

ableiten lassen, erfolgt die Bilanzierung zu fortgeführten Anschaffungskosten.<br />

Für flüssige Mittel und andere kurzfristige originäre<br />

Finanzinstrumente entsprechen die Zeitwerte den zu den jeweiligen<br />

Stichtagen bilanzierten Buchwerten.<br />

Vermögenswerte, die bis zur Endfälligkeit gehalten werden sollen,<br />

werden zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Berücksichtigung<br />

der Effektivzinsmethode bilanziert. Eine Wertminderung<br />

wird auf derartige Vermögenswerte erfasst, sofern der<br />

erzielbare Betrag bei Anwendung des ursprünglich bestimmten<br />

Effektivzinses unter den Buchwert gesunken ist.<br />

Im Geschäftsjahr wurden keine Umwidmungen finanzieller Vermögenswerte<br />

aus der Kategorie „zur Veräußerung verfügbar“ in<br />

die Kategorie „bis zur Endfälligkeit gehalten“ vorgenommen. Ebenso<br />

wurde bei keinen Finanzinstrumenten der Kategorie „zur Veräußerung<br />

verfügbar“, bewertet zum beizulegenden Zeitwert, auf<br />

eine Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten umgestellt.<br />

Keine Relevanz für den <strong>Nordzucker</strong> Konzern besitzen ebenfalls<br />

Neueinstufungen, die einer umgekehrten Logik folgen.<br />

Der <strong>Nordzucker</strong> Konzern unterzieht die in der Bilanz ausgewiesenen<br />

finanziellen Vermögenswerte der Kategorien „Kredite und<br />

Forderungen“, „zur Veräußerung verfügbar“ und „bis zur Endfälligkeit<br />

gehaltene Wertpapiere“ regelmäßig einer Prüfung hinsichtlich<br />

des Vorliegens von Wertminderungen. Hierbei werden Erfahrungswerte<br />

und individuelle Risikoeinschätzungen zugrunde gelegt.<br />

Die Risikoeinschätzungen berücksichtigen dabei Kriterien<br />

wie erhebliche finanzielle Schwierigkeiten des Emittenten oder<br />

des Schuldners, Vertragsbruch, Zugeständnisse an den Schuldner<br />

infolge wirtschaftlicher oder rechtlicher Gründe im Zusammenhang<br />

mit den finanziellen Schwierigkeiten des Kreditnehmers und<br />

eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass der Schuldner insolvent<br />

werden könnte. Weitere Kriterien sind das Verschwinden eines<br />

aktiven Marktes für den fraglichen Vermögenswert oder beobachtbare<br />

Daten, die auf eine messbare Verringerung der erwarteten<br />

künftigen Cashflows aus einer Gruppe von finanziellen Vermögenswerten<br />

seit deren erstmaligem Ansatz hinweisen<br />

Weitere Angaben zu Finanzinstrumenten sind der Textziffer 36<br />

zu entnehmen.<br />

3.9. Finanzanlagen und Wertpapiere<br />

Sonstige Finanzanlagen und Wertpapiere werden gemäß IAS 39<br />

je nach Art und Zweck des finanziellen Vermögenswertes<br />

kategorisiert und entweder der Kategorie „zur Veräußerung<br />

verfügbar“ oder der Kategorie „bis zur Endfälligkeit gehalten“<br />

zugeordnet.<br />

3.10. Zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte<br />

Langfristige Vermögenswerte werden unter den zur Veräußerung<br />

bestimmten Vermögenswerten ausgewiesen, sofern eine<br />

Veräußerung des Vermögenswertes innerhalb der nächsten zwölf<br />

Monate als sehr wahrscheinlich angesehen wird. Eine entsprechende<br />

Klassifizierung erfolgt nur dann, wenn der Vermögenswert<br />

in einem veräußerungsbereiten Zustand ist und mit der<br />

Vermarktung der Objekte begonnen wurde. Zur Veräußerung<br />

bestimmte Vermögenswerte werden mit den fortgeführten Anschaffungs-<br />

bzw. Herstellungskosten oder dem niedrigeren Zeitwert<br />

abzüglich der erwarteten Veräußerungskosten bilanziert.<br />

Ab dem Zeitpunkt der Klassifizierung der zur Veräußerung bestimmten<br />

Vermögenswerte werden keine planmäßigen Abschreibungen<br />

mehr vorgenommen. Falls nach Ablauf des Zwölfmonatszeitraums<br />

keine Veräußerung erfolgt, werden die betreffenden<br />

Vermögenswerte in die entsprechenden Bilanzpositionen<br />

umgegliedert und die erforderlichen planmäßigen Abschreibungen<br />

nachgeholt.<br />

Darüber hinaus kam es im <strong>Nordzucker</strong> Konzern weder im Berichtszeitraum<br />

noch im Vorjahr zu Abgängen finanzieller Vermögens<br />

werte, die nicht zu deren Ausbuchung geführt hätten.<br />

3.11. Vorräte<br />

Vorräte werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt.


Konzernanhang 79<br />

Die Ermittlung der Anschaffungskosten erfolgt auf der Grundlage<br />

eines gewichteten Durchschnittswertes. Die Herstellungskosten<br />

umfassen alle der Leistungserstellung zurechenbaren Einzelkosten<br />

sowie produktionsbezogene Gemeinkosten.<br />

Die Bewertung der Vorräte zum Bilanzstichtag erfolgt zu Anschaffungs-<br />

oder Herstellungskosten oder dem niedrigeren realisierbaren<br />

Nettoveräußerungswert. Der Nettoveräußerungswert stellt<br />

dabei den voraussichtlich erzielbaren Verkaufserlös abzüglich der<br />

bis zum Verkauf noch anfallenden Kosten dar.<br />

Der Nettoveräußerungswert von unfertigen Erzeugnissen und<br />

Leistungen wird retrograd aus dem Nettoveräußerungswert der<br />

fertigen Erzeugnisse und Leistungen unter Berücksichtigung der<br />

noch bis zur Fertigstellung anfallenden Kosten ermittelt.<br />

Halbfabrikate aus den Fertigungsprozessen werden mit den jeweiligen<br />

Vollkosten-Ansätzen bewertet, wobei die anteiligen<br />

Gemeinkosten anhand der Produktionsmengen und der Fertigungstiefe<br />

zugeordnet werden. Liegen die Ansätze für fertige<br />

Erzeugnisse und Waren am Abschlussstichtag über den entsprechenden<br />

Marktwerten, so werden die Bestände auf den zu erwartenden<br />

Erlös abgewertet.<br />

Der unter den fertigen Erzeugnissen ausgewiesene Zuckerbestand<br />

aus eigener Produktion ist zu Herstellungskosten angesetzt,<br />

sofern nicht im Hinblick auf die Verwertungsmöglichkeit ein niedrigerer<br />

Ansatz in Form des Nettoveräußerungswertes anzusetzen<br />

ist. Bei der Ermittlung der Herstellungskosten werden neben den<br />

Fertigungskosten auch die dem Fertigungsbereich zurechenbaren<br />

Gemeinkostenanteile sowie verbrauchsbedingte lineare Abschreibungen<br />

einbezogen. Des Weiteren enthalten die Herstellungskosten<br />

des Quotenzuckers den Fabrikanteil der Produktionsabgabe<br />

in Höhe von 6,00 Euro je Tonne.<br />

Fremdkapitalzinsen werden in die Herstellungskosten nicht mit<br />

einbezogen, da die Erzeugnisse des Konzerns nicht als qualifizierende<br />

Vermögenswerte einzustufen sind.<br />

Bei Wegfall der Gründe, die zu einer Wertminderung der Vorräte<br />

geführt haben, wird eine entsprechende Wertaufholung vorgenommen.<br />

3.12. Forderungen und sonstige Vermögenswerte<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige<br />

Vermögenswerte werden bei Ersterfassung mit ihren Zeitwerten<br />

zuzüglich Transaktionskosten angesetzt. Die Folgebewertung<br />

erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten. Für kurzfristige<br />

finanzielle Vermögenswerte der Kategorie „Kredite und Forderungen“<br />

entspricht der Marktwert näherungsweise dem Buchwert.<br />

Ausfallrisiken werden durch angemessene Wertberichtigungen<br />

berücksichtigt, die aufgrund von Erfahrungswerten und individuellen<br />

Risikoeinschätzungen ermittelt werden.<br />

3.13. Finanzmittel<br />

Die Finanzmittel umfassen Bankguthaben und Kassenbestände.<br />

Die bilanzierten Buchwerte entsprechen den Zeitwerten.<br />

3.14. Pensionsrückstellungen<br />

Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen werden gemäß<br />

IAS19 nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (projected unit<br />

credit method) unter Berücksichtigung von zukünftigen Entgeltund<br />

Rentenanpassungen errechnet. Die Bewertung der Pensionsverpflichtungen<br />

erfolgt dabei auf Basis von Pensionsgutachten<br />

unter Einbeziehung der zur Deckung dieser Verpflichtungen<br />

bestehenden Vermögenswerte (Planvermögen). Der Barwert<br />

der leistungsorientierten Verpflichtung wird durch Diskontierung<br />

der geschätzten künftigen Zahlungsmittelabflüsse bestimmt.<br />

Der Rechnungszins orientiert sich hierbei an hoch qualitativen<br />

Unternehmens an leihen, die in Hinblick auf die Währung und<br />

die Laufzeit den zugrunde liegenden Pensionsverpflichtungen<br />

entsprechen.<br />

Übersteigen die versicherungsmathematischen Gewinne und<br />

Verluste, die aus der Veränderung der versicherungsmathematischen<br />

Parameter resultieren, 10 % des höheren Betrags von<br />

Pensionsverpflichtungen bzw. Planvermögen zum Beginn des<br />

Geschäftsjahrs, erfolgt grundsätzlich eine ergebniswirksame<br />

Erfassung des die 10 % Grenze übersteigenden Betrags über die<br />

Restdienstdauer der anspruchsberechtigten Mitarbeiter (Korridormethode).<br />

Wegen der stark veränderten versicherungsmathematischen<br />

Parameter (Zinssatzminderung) und dem daraus im Berichtsjahr<br />

resultierenden versicherungsmathematischen Verlust<br />

hat der <strong>Nordzucker</strong> Konzern von der Möglichkeit Gebrauch gemacht,<br />

die versicherungsmathematischen Ergebnisse auch über<br />

einen kürzeren Zeitraum ergebniswirksam zu erfassen.<br />

Der in den Pensionsaufwendungen enthaltene Zinsanteil sowie<br />

die erwarteten Erträge aus dem Planvermögen werden als Bestandteil<br />

des Finanzergebnisses ausgewiesen.<br />

3.15. Sonstige Rückstellungen<br />

Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren<br />

rechtlichen und faktischen Verpflichtungen des Konzerns gegenüber<br />

Dritten, deren Erfüllung wahrscheinlich ist und deren<br />

Höhe zuverlässig eingeschätzt werden kann. Die Rückstellungen<br />

werden entsprechend IAS 37 mit dem erwarteten Erfüllungsbetrag<br />

angesetzt. Langfristige Rückstellungen werden auf der<br />

Grundlage entsprechender Marktzinssätze mit ihrem auf den<br />

Bilanzstichtag abgezinsten Erfüllungsbetrag bilanziert.


80<br />

Geschäftsbericht <strong>Nordzucker</strong> 2012/13<br />

Rückstellungen für Restrukturierungen werden nur angesetzt,<br />

sofern zum Bilanzstichtag eine hinreichende Konkretisierung der<br />

beabsichtigten Maßnahmen erfolgt ist und diese Maßnahmen<br />

kommuniziert worden sind.<br />

3.16. Verbindlichkeiten<br />

Verbindlichkeiten werden bei Ersterfassung mit ihrem Zeitwert<br />

unter Berücksichtigung von Transaktionskosten sowie Agien und<br />

Disagien angesetzt. Die Folgebewertung erfolgt zu fortgeführten<br />

Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode.<br />

3.17. Latente Steuern<br />

Latente Steuern werden zur Berücksichtigung zukünftiger<br />

steuerlicher Folgen von temporären Differenzen zwischen den<br />

steuerlichen Bemessungsgrundlagen der Vermögenswerte und<br />

Schulden und deren Wertansätzen im IFRS-Abschluss sowie auf<br />

Verlustvorträge gebildet. Die Bemessung der latenten Steuern<br />

erfolgt dabei auf Grundlage der vom Gesetzgeber zum Ende<br />

des jeweiligen Geschäftsjahrs erlassenen Regelungen für die<br />

Geschäftsjahre, in denen sich die Differenzen ausgleichen bzw.<br />

die Verlustvorträge wahrscheinlich genutzt werden. Aktive latente<br />

Steuern auf Verlustvorträge werden nur dann angesetzt,<br />

sofern ihre Realisierbarkeit in näherer Zukunft hinreichend gesichert<br />

erscheint.<br />

Aktive und passive latente Steuern werden saldiert, sofern die<br />

Voraussetzungen hierfür erfüllt sind.<br />

3.18. Derivative Finanzinstrumente und die Bilanzierung<br />

von Sicherungsbeziehungen<br />

Der <strong>Nordzucker</strong> Konzern ist aufgrund seiner Geschäftstätigkeit<br />

Risiken ausgesetzt, die aus Zinsänderungen, Wechselkursänderungen<br />

und anderen Marktrisiken resultieren. Als Instrument zur<br />

Steuerung der genannten Risiken kommen derivative Finanzinstrumente<br />

zum Einsatz.<br />

der Regelungen des Hedge Accounting den Nachweis eines effektiven<br />

Sicherungszusammenhangs. Die Effektivität eines Sicherungszusammenhangs<br />

ergibt sich aus einer gegenläufigen Entwicklung<br />

von Zeitwertänderungen im Fall von Fair Value Hedges<br />

oder über die gegenläufige Entwicklung von Zahlungsströmen<br />

im Fall von Cashflow Hedges bezüglich des gesicherten Grundgeschäfts.<br />

Zeitwertänderungen bei Derivaten, die zur Absicherung künftiger<br />

Zahlungsströme dienen (Cashflow Hedges) und als effektiv gelten,<br />

werden erfolgsneutral unter Berücksichtigung der steuerlichen<br />

Wirkungen im kumulierten übrigen Eigenkapital ausgewiesen.<br />

Die im kumulierten übrigen Eigenkapital ausgewiesenen Beträge<br />

werden ausgebucht, sofern das Grundgeschäft bilanziell erfasst<br />

bzw. erfolgswirksam geworden ist.<br />

Derivate, die ungeachtet ihrer wirtschaftlichen Sicherungswirkung<br />

die Kriterien des IAS 39 für eine Bilanzierung als Sicherungsgeschäft<br />

nicht erfüllen, werden als „zu Handelszwecken gehalten“ eingestuft<br />

und erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet.<br />

Beim Abschluss von Sicherungsgeschäften klassifiziert der<br />

<strong>Nordzucker</strong> Konzern Zinsderivate im Rahmen der Bilanzierung<br />

von Sicherungsbeziehungen ausschließlich als Cashflow Hedges.<br />

Weiterhin setzt der Konzern nicht ausschließlich designierte<br />

Derivate zur Absicherung von Währungs- und Marktrisiken ein.<br />

3.19. Transaktionen in Fremdwährung<br />

Einkäufe und Verkäufe in Fremdwährungen werden mit dem<br />

zum Zeitpunkt der Transaktion geltenden Tageskurs umgerechnet.<br />

Vermögenswerte und Schulden in Fremdwährung werden<br />

mit dem Wechselkurs zum Bilanzstichtag in die funktionale Währung<br />

umgerechnet. Die aus diesen Umrechnungen entstandenen<br />

Fremdwährungsgewinne und -verluste werden ergebniswirksam<br />

erfasst.<br />

Die Bilanzierung der derivativen Finanzinstrumente erfolgt dabei<br />

grundsätzlich zu Zeitwerten. Der Zeitwert der Derivate kann sowohl<br />

positiv als auch negativ sein. Sofern kein Marktwert vorliegt,<br />

wird der Zeitwert anhand von Barwert- und Optionspreismodellen<br />

errechnet. Als Eingangsparameter für diese Modelle werden die<br />

am Bilanzstichtag beobachteten relevanten Marktpreise und Zinssätze<br />

verwendet, die von anerkannten Quellen bezogen werden.<br />

Veränderungen der beizulegenden Zeitwerte derivativer Finanzinstrumente<br />

werden erfolgsneutral im Eigenkapital (bei Cashflow<br />

Hedges) bzw. erfolgswirksam (bei Fair Value Hedges) erfasst,<br />

sofern sie in effektive Sicherungsbeziehungen (sog. Hedge<br />

Accounting) eingebunden sind. Die Vorschriften des Hedge<br />

Accounting bezwecken eine weitestgehend kompensierende<br />

Erfassung von Wertänderungen der Sicherungsinstrumente und<br />

der abgesicher ten Grundgeschäfte. Neben der Dokumentation<br />

der Sicherungsbeziehung verlangt IAS 39 für die Anwendung<br />

3.20. Verwendung von Schätzungen<br />

Die Aufstellung des IFRS-Konzernabschlusses erfordert Schätzungen<br />

und Annahmen, die Einfluss auf den Ausweis von Vermögenswerten<br />

und Schulden, die Angabe von Eventualverbindlichkeiten<br />

zum Bilanzstichtag sowie den Ausweis von Erträgen und Aufwendungen<br />

haben. Wesentliche Schätzungen und Annahmen sind<br />

insbesondere hinsichtlich der Festlegung der konzerneinheitlichen<br />

Abschreibungsdauern, der Wertberichtigungssätze auf Forderungen,<br />

der versicherungsmathematischen Parameter bei der Bewertung<br />

der Pensionsrückstellungen getroffen worden. Hinsichtlich der<br />

Realisierbarkeit der aktiven latenten Steuern sind vor allem Schätzungen<br />

bezüglich zukünftig erzielbarer steuerlicher Gewinne zu<br />

treffen. Weitere signifikante Schätzungen wurden bei der Durchführung<br />

des Werthaltigkeitstestes nach IAS 36 im Hinblick auf die<br />

Bestimmung der Cashflows im Prognosezeitraum sowie der Auswahl<br />

eines adäquaten Kapitalisierungszinssatzes getätigt. Die sich<br />

tatsächlich ergebenden Beträge können von den Beträgen, die


Konzernanhang 81<br />

sich aus Schätzungen und Annahmen ergeben, abweichen. Bezüglich<br />

der Buchwerte der von wesentlichen Schätzungen betroffenen<br />

Bilanzpositionen wird auf die entsprechenden Erläuterungen zur<br />

Konzernbilanz verwiesen.<br />

SIC-12 Konsolidierung – Zweckgesellschaften. IFRS 10 begründet<br />

ein einheitliches Beherrschungskonzept, welches auf alle Unternehmen<br />

einschließlich der Zweckgesellschaften Anwendung<br />

findet.<br />

4. Neu herausgegebene<br />

Rechnungslegungsvorschriften des IASB<br />

Der vorliegende Abschluss für das Geschäftsjahr 2012/13 wurde<br />

auf Basis einheitlicher Anwendung und in Übereinstimmung mit<br />

allen zum Bilanzstichtag 28. Februar 2013 anzuwendenden International<br />

Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen<br />

Union anzuwenden sind, erstellt. Bereits veröffentlichte<br />

Standards sowie Interpretationen des International Financial Reporting<br />

Interpretations Committee (IFRIC), deren Anwendung für<br />

das Berichtsjahr noch nicht verbindlich ist, werden von<br />

<strong>Nordzucker</strong> nicht angewendet.<br />

Die angewandten Rechnungslegungsmethoden entsprechen<br />

grundsätzlich den im Vorjahr angewandten Methoden mit Ausnahme<br />

der nachfolgend aufgeführten neuen und überarbeiteten<br />

Standards und Interpretationen.<br />

4.1. Verbindliche Anwendung von neuen und geänderten<br />

Standards im Berichtsjahr:<br />

Änderung von IFRS 7 – Angaben über die Übertragung von finanziellen<br />

Vermögenswerten: Die Änderung von IFRS 7 wurde im<br />

Oktober 2010 veröffentlicht und war erstmals im Geschäftsjahr<br />

2012/13 anzuwenden. Die Änderung bestimmt umfangreiche<br />

neue qualitative und quantitative Angaben über übertragene<br />

finanzielle Vermögenswerte, die nicht ausgebucht wurden, und<br />

über das zum Berichtsstichtag bestehende anhaltende Engagement<br />

bei übertragenen finanziellen Vermögenswerten.<br />

Aus der Anwendung des vorstehenden geänderten Standards<br />

haben sich keine wesentlichen Auswirkungen auf die Darstellung<br />

der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns ergeben,<br />

weil entsprechende Sachverhalte nicht vorliegen.<br />

IFRS 11 Gemeinschaftliche Vereinbarungen: IFRS 11 wurde im<br />

Mai 2011 veröffentlicht und ist erstmals im Geschäftsjahr anzuwenden,<br />

das am oder nach dem 1. Januar 2014 beginnt. Der<br />

Standard ersetzt den IAS 31 Anteile an Gemeinschaftsunternehmen<br />

und die Interpretation SIC-13 Gemeinschaftlich geführte Unternehmen<br />

– Nicht monetäre Einlagen durch Partnerunternehmen.<br />

Mit IFRS 11 wird das bisherige Wahlrecht zur Anwendung der<br />

Quotenkonsolidierung bei Gemeinschaftsunternehmen aufgehoben.<br />

Diese Unternehmen werden künftig allein At-Equity in<br />

den Konzernabschluss einbezogen.<br />

IFRS 12 Angaben über Beteiligungen an anderen Unternehmen:<br />

IFRS 12 wurde im Mai 2011 veröffentlicht und ist erstmals im<br />

Geschäftsjahr anzuwenden, das am oder nach dem 1. Januar 2014<br />

beginnt. Der Standard regelt einheitlich die Angabepflichten für<br />

den Bereich der Konzernrechnungslegung und konsolidiert die<br />

Angaben für Tochterunternehmen, die bislang in IAS 27 geregelt<br />

waren, die Angaben für gemeinschaftlich geführte und assoziierte<br />

Unternehmen, welche sich bislang in IAS 31 bzw. IAS 28 befanden,<br />

sowie für strukturierte Unternehmen.<br />

IFRS 13 Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts: IFRS 13 wurde<br />

im Mai 2011 veröffentlicht und ist erstmals im Geschäftsjahr anzuwenden,<br />

das am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnt. Der<br />

Standard legt Richtlinien für die Ermittlung des beizulegenden<br />

Zeitwerts fest und definiert umfassende quantitative und qualitative<br />

Angaben über die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert.<br />

Nicht zum Regelungsbereich des Standards gehört dagegen die<br />

Frage, wann Vermögenswerte und Schulden zum beizulegenden<br />

Zeitwert bewertet werden müssen oder können. IFRS 13 definiert<br />

den beizulegenden Zeitwert als den Preis, den eine Partei in<br />

einer regulären Transaktion zwischen Marktteilnehmern am<br />

Bewertungs stichtag für den Verkauf eines Vermögenswerts erhalten<br />

oder für die Übertragung einer Verbindlichkeit zahlen würde.<br />

4.2. IFRS, deren EU-Endorsement zum 28. Februar 2013<br />

erfolgt ist, deren Anwendung im Berichtsjahr aber<br />

noch nicht verbindlich war:<br />

Folgende neue und geänderte Standards und Interpretationen,<br />

deren EU-Endorsement bereits erfolgt ist, deren Anwendung<br />

aber noch nicht verbindlich war, wurden im Berichtsjahr nicht<br />

angewandt:<br />

IFRS 10 Konzernabschlüsse: IFRS 10 wurde im Mai 2011 veröffentlicht<br />

und ist erstmals im Geschäftsjahr anzuwenden, das am oder<br />

nach dem 1. Januar 2014 beginnt. Der neue Standard ersetzt<br />

die Bestimmungen des bisherigen IAS 27 Konzern- und Einzelabschlüsse<br />

zur Konzernrechnungslegung und die Interpretation<br />

Änderung von IAS 1 – Darstellung von Bestandteilen des sonstigen<br />

Ergebnisses: Die Änderung von IAS 1 wurde im Juni 2011 veröffentlicht<br />

und ist erstmals im Geschäftsjahr anzuwenden, das am<br />

oder nach dem 1. Juli 2012 beginnt. Die Änderung des IAS 1 betrifft<br />

die Darstellung der Bestandteile des sonstigen Ergebnisses.<br />

Dabei sind Bestandteile, für die künftig eine erfolgswirksame<br />

Umgliederung vorgesehen ist (sog. Recycling), gesondert von<br />

Bestandteilen, die im Eigenkapital verbleiben, darzustellen.<br />

Änderung von IAS 12 – Latente Steuern: Realisierung zugrunde<br />

liegender Vermögenswerte: Die Änderung von IAS 12 wurde im<br />

Dezember 2010 veröffentlicht und ist erstmals im Geschäftsjahr<br />

anzuwenden, das am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnt. Mit


82<br />

Geschäftsbericht <strong>Nordzucker</strong> 2012/13<br />

der Änderung des IAS 12 wurde eine Vereinfachungsregelung<br />

eingeführt. Demnach wird (widerlegbar) vermutet, dass für die<br />

Bemessung der latenten Steuern bei Immobilien, die zum beizulegenden<br />

Zeitwert bewertet werden, grundsätzlich eine Realisierung<br />

des Buchwerts durch Veräußerung ausschlaggebend ist. Bei<br />

den nicht-abnutzbaren Sachanlagen, die nach dem Neubewertungsmodell<br />

bewertet werden, soll stets von einer Veräußerung<br />

ausgegangen werden.<br />

IAS 19 Leistungen an Arbeitnehmer (überarbeitet 2011): Der<br />

überarbeitete Standard IAS 19 wurde im Juni 2011 veröffentlicht<br />

und ist erstmals im Geschäftsjahr anzuwenden, das am oder nach<br />

dem 1. Januar 2013 beginnt. Die vorgenommenen Anpassungen<br />

reichen von grundlegenden Änderungen, bspw. betreffend der<br />

Ermittlung von erwarteten Erträgen aus dem Planvermögen und<br />

der Aufhebung der Korridormethode, welche der Verteilung<br />

bzw. der Glättung von aus den Pensionsverpflichtungen resultierenden<br />

Volatilität im Zeitablauf diente, bis zu bloßen Klarstellungen<br />

und Umformulierungen sowie neuen und geänderten Anhangsangaben.<br />

Der Standard fordert eine retrospektive Anwendung.<br />

<strong>Nordzucker</strong> macht bisher von der Korridormethode im Rahmen<br />

der Bilanzierung der Pensionsrückstellungen Gebrauch. Insbesondere<br />

durch den Wegfall der bisherigen Bilanzierungsmöglichkeit<br />

ist mit wesentlichen Auswirkungen auf die künftigen Konzernabschlüsse<br />

von <strong>Nordzucker</strong> zu rechnen. Aufgrund der Neuregelungen<br />

wird eine Veränderung des Eigenkapitals in Höhe von rund<br />

23 Mio. Euro sowie eine Veränderung der Pensionsrückstellungen<br />

in Höhe von rund 33 Mio. Euro erwartet. Schwankungen der versicherungsmathematischen<br />

Annahmen, insbesondere des Zinssatzes,<br />

werden zukünftig zu einer höheren Volatilität im Eigenkapital<br />

führen. Die geänderten Regelungen zur Bilanzierung von<br />

Altersteilzeitverpflichtungen werden zu keinen wesentlichen<br />

Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des<br />

<strong>Nordzucker</strong> Konzerns führen.<br />

IAS 27 Einzelabschlüsse (überarbeitet 2011): Der überarbeitete<br />

Standard IAS 27 wurde im Mai 2011 veröffentlicht und ist erstmals im<br />

Geschäftsjahr anzuwenden, das am oder nach dem 1. Januar 2014 beginnt.<br />

Mit der Verabschiedung von IFRS 10 und IFRS 12 beschränkt<br />

sich der Anwendungsbereich von IAS 27 allein auf die Bilanzierung<br />

von Tochterunternehmen, gemeinschaftlich geführten und assoziierten<br />

Unternehmen in separaten Einzelabschlüssen eines Unternehmens.<br />

IAS 28 Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen<br />

(überarbeitet 2011): Der überarbeitete Standard IAS 28<br />

wurde im Mai 2011 veröffentlicht und ist erstmals im Geschäftsjahr<br />

anzuwenden, das am oder nach dem 1. Januar 2014 beginnt.<br />

Mit der Verabschiedung von IFRS 11 und IFRS 12 wurde der<br />

Regelungsbereich von IAS 28 – neben den assoziierten Unternehmen<br />

– auch auf die Anwendung der Equity-Methode auf<br />

Gemeinschaftsunternehmen ausgeweitet.<br />

Änderung von IAS 32 und IFRS 7 – Saldierung von finanziellen<br />

Vermögenswerten und finanziellen Schulden: Die Änderung von<br />

IAS 32 und IFRS 7 wurde im Dezember 2011 veröffentlicht und ist<br />

erstmals im Geschäftsjahr anzuwenden, das am oder nach dem<br />

1. Januar 2014 respektive 1. Januar 2013 beginnt. Mit der Änderung<br />

sollen bestehende Inkonsistenzen über eine Ergänzung der<br />

Anwendungsleitlinien beseitigt werden. Die bestehenden grundlegenden<br />

Bestimmungen zur Saldierung von Finanzinstrumenten<br />

werden jedoch beibehalten. Mit der Änderung werden darüber<br />

hinaus ergänzende Angaben definiert.<br />

Bis auf die zum überarbeiteten IAS 19 dargestellten Auswirkungen<br />

hätten sich keine weiteren wesentlichen Auswirkungen auf die<br />

Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns<br />

ergeben.<br />

4.3. IFRS, deren EU-Endorsement noch ausstehend ist:<br />

Folgende neue und geänderte Standards und Interpretationen,<br />

deren EU-Endorsement noch ausstehend ist, wurden nicht vorzeitig<br />

angewandt:<br />

IFRS 9 Finanzinstrumente: Klassifizierung und Bewertung: Der<br />

erste Teil der Phase I bei der Vorbereitung des IFRS 9 Finanzinstrumente<br />

wurde im November 2009 veröffentlicht. Der Standard<br />

beinhaltet Neuregelungen zur Klassifizierung und Bewertung<br />

von finanziellen Vermögenswerten. Hiernach sind Schuldinstrumente<br />

abhängig von ihren jeweiligen Charakteristika und unter<br />

Berücksichtigung des Geschäftsmodells entweder zu fortgeführten<br />

Anschaffungskosten oder erfolgswirksam zum beizulegenden<br />

Zeitwert zu bilanzieren. Eigenkapitalinstrumente sind<br />

immer zum beizulegenden Zeitwert zu bilanzieren. Wertschwankungen<br />

von Eigenkapitalinstrumenten dürfen aber aufgrund<br />

des eingeräumten instrumentenspezifischen Wahlrechts,<br />

welches im Zeitpunkt des Zugangs des Finanzinstruments ausübbar<br />

ist, im sonstigen Ergebnis erfasst werden. In diesem Fall<br />

würden für Eigenkapitalinstrumente nur bestimmte Dividendenerträge<br />

erfolgswirksam erfasst. Eine Ausnahme bilden finanzielle<br />

Vermögenswerte, die zu Handelszwecken gehalten werden und<br />

die zwingend erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu<br />

bewerten sind. Der IASB hat im Oktober 2010 den zweiten Teil<br />

der Phase I des Projekts abgeschlossen. Der Standard wurde damit<br />

um die Vorgaben zu finanziellen Verbindlichkeiten ergänzt<br />

und sieht vor, die bestehenden Klassifizierungs- und Bewertungsvorschriften<br />

für finanzielle Verbindlichkeiten mit folgenden<br />

Ausnahmen beizubehalten: Auswirkungen aus der Änderung


Konzernanhang 83<br />

des eigenen Kreditrisikos bei finanziellen Verbindlichkeiten, die<br />

als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet klassifiziert<br />

wurden, müssen erfolgsneutral erfasst und derivative Verbindlichkeiten<br />

auf nicht notierte Eigenkapitalinstrumente dürfen<br />

nicht mehr zu Anschaffungskosten angesetzt werden. IFRS 9 ist<br />

erstmals im Geschäftsjahr anzuwenden, das am oder nach dem<br />

1. Januar 2015 beginnt.<br />

Verbesserungen zu IFRS (2009-2011): Bei den Verbesserungen<br />

zu IFRS 2009-2011 handelt es sich um einen Sammelstandard,<br />

der im Mai 2012 veröffentlicht wurde und Änderungen in verschiedenen<br />

IFRS zum Gegenstand hat, welche verpflichtend für<br />

Geschäftsjahre anzuwenden sind, die am oder nach dem<br />

1.1.2013 beginnen. Der Konzern hat die folgenden Änderungen<br />

noch nicht angewandt:<br />

● IFRS 1: Klarstellung, dass ein Unternehmen, welches die<br />

Bilanzierung nach IFRS beendet hat und beschließt oder verpflichtet<br />

ist, diese fortzusetzen, die Möglichkeit hat, IFRS 1<br />

erneut anzuwenden. Wendet das Unternehmen IFRS 1 nicht<br />

erneut an, muss es seinen Abschluss rückwirkend anpassen,<br />

so als ob es die Anwendung von IFRS niemals beendet hätte;<br />

● IAS 1: Klarstellung des Unterschieds zwischen freiwilligen<br />

zusätzlichen Vergleichsinformationen und vorgeschriebenen<br />

Vergleichsinformationen, welche in der Regel die vorangegangene<br />

Berichtsperiode umfassen;<br />

● IAS 16: Klarstellung, dass wesentliche Ersatzteile und<br />

Wartungsgeräte, die als Sachanlagen qualifizieren, nicht<br />

unter die Anwendungsbestimmungen für Vorräte fallen;<br />

● IAS 32: Klarstellung, dass Ertragsteuern auf Ausschüttungen an<br />

Inhaber von Eigenkapitalinstrumenten unter die Anwendungsbestimmungen<br />

des IAS 12 Ertragsteuern fallen;<br />

● IAS 34: Regelung zur Angleichung von Angaben über<br />

Segmentvermögen mit den Angaben zu Segmentschulden<br />

in Zwischenabschlüssen sowie zur Angleichung von Angaben<br />

in der Zwischenberichterstattung mit den Angaben für die<br />

Jahresberichterstattung.<br />

Wesentliche Auswirkungen auf die Darstellung der Vermögens-,<br />

Finanz- und Ertragslage des Konzerns aus einer Anwendung der<br />

in diesem Abschnitt dargestellten Änderungen werden nicht<br />

erwartet.<br />

Erläuterungen zur Konzern-Gewinnund<br />

-Verlustrechnung<br />

5. Umsatzerlöse<br />

Die Umsatzerlöse setzen sich wie folgt zusammen:<br />

Umsatzerlöse<br />

TEUR<br />

1.3.2012<br />

-28.2.2013<br />

1.3.2011<br />

-29.2.2012<br />

Zuckerumsatz aus<br />

eigener Produktion 1.763.234 1.392.187<br />

Übrige 679.606 625.830<br />

2.442.840 2.018.017<br />

Regionen<br />

Zentraleuropa 1.059.303 940.840<br />

Nordeuropa 946.949 800.762<br />

Osteuropa 436.588 276.415<br />

2.442.840 2.018.017<br />

Die übrigen Umsatzerlöse beinhalten unter anderem Verkäufe<br />

von Handelswaren, Bioethanol und weitere Produkte, wie z. B.<br />

Futtermittel.<br />

6. Sonstige betriebliche Erträge<br />

Die sonstigen betrieblichen Erträge gliedern sich wie folgt:<br />

Sonstige betriebliche Erträge<br />

TEUR<br />

1.3.2012<br />

-28.2.2013<br />

1.3.2011<br />

-29.2.2012<br />

Erträge aus Anlagenabgängen 861 3.806<br />

Auflösungen Wertberichtigungen<br />

auf Forderungen 104 2<br />

Erträge aus der Auflösung von<br />

Rückstellungen 7.714 13.597<br />

Versicherungs- und sonstige<br />

Schadensersatzleistungen 5.249 3.455<br />

Erträge aus der Auflösung von<br />

Investitionszulagen, -zuschüssen<br />

und sonstigen Forderungen 689 1.032<br />

Erträge aus Miet-, Pacht- und<br />

Leasingverträgen sowie Hausund<br />

Grundstückserträge 1.248 1.598<br />

Währungskursgewinne 2.893 2.167<br />

Übrige betriebliche Erträge 10.918 16.820<br />

Sonstige betriebliche Erträge 29.676 42.477


84<br />

Geschäftsbericht <strong>Nordzucker</strong> 2012/13<br />

Die Währungskursgewinne sind, wie auch die in den sonstigen<br />

betrieblichen Aufwendungen ausgewiesenen Währungskursverluste,<br />

insbesondere auf die Entwicklung der jeweiligen<br />

Landeswährungen im Verhältnis zum Euro zurückzuführen.<br />

7. Materialaufwand<br />

Der Materialaufwand unterteilt sich wie folgt:<br />

Materialaufwand<br />

TEUR<br />

1.3.2012<br />

-28.2.2013<br />

1.3.2011<br />

-29.2.2012<br />

Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und<br />

Betriebsstoffe und bezogene Waren 1.517.620 1.417.629<br />

Aufwendungen für bezogene<br />

Leistungen 104.348 83.174<br />

Materialaufwand 1.621.968 1.500.803<br />

In 2012/13 bzw. im Vorjahr waren im Konzern durchschnittlich<br />

beschäftigt:<br />

Durchschnittliche Mitarbeiterzahl<br />

1.3.2012<br />

-28.2.2013<br />

1.3.2011<br />

-29.2.2012<br />

Zentraleuropa 1.242 1.211<br />

Nordeuropa (einschließlich Irland) 1.504 1.521<br />

Osteuropa 544 548<br />

Durchschnittliche Mitarbeiterzahl 3.290 3.280<br />

9. Abschreibungen<br />

Die Abschreibungen teilen sich wie folgt auf:<br />

Abschreibungen<br />

8. Personalaufwand<br />

Der Personalaufwand setzt sich wie folgt zusammen:<br />

Personalaufwand<br />

TEUR<br />

1.3.2012<br />

-28.2.2013<br />

1.3.2011<br />

29.2.2012<br />

Löhne und Gehälter 181.179 170.063<br />

Soziale Abgaben und sonstige<br />

soziale Aufwendungen 11.389 11.037<br />

Aufwendungen für<br />

leistungsorientierte Pläne 2.281 1.845<br />

Aufwendungen für beitragsorientierte<br />

Pläne 6.604 5.737<br />

Personalaufwand 201.453 188.682<br />

TEUR<br />

1.3.2012<br />

-28.2.2013<br />

1.3.2011<br />

-29.2.2012<br />

Planmäßige Abschreibungen auf<br />

immaterielle Vermögenswerte und<br />

Sachanlagen 86.767 85.709<br />

Außerplanmäßige Abschreibungen<br />

auf immaterielle Vermögenswerte<br />

und Sachanlagen 795 21.236<br />

Abschreibungen 87.562 106.945<br />

Außerplanmäßige Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle<br />

Vermögenswerte mit bestimmter Nutzungsdauer werden<br />

entsprechend IAS 36 vorgenommen, sofern der erzielbare Betrag<br />

eines Vermögenswerts unter den Buchwert gesunken ist, wobei<br />

der erzielbare Betrag als der jeweils höhere Wert aus Nettoveräußerungswert<br />

und dem Wert des erwarteten Mittelzuflusses aus<br />

der Nutzung des Vermögenswerts (Value in Use) ermittelt wird.<br />

Die Aufwendungen für leistungs- und beitragsorientierte Pläne<br />

betreffen Leistungen des Konzerns für leistungs- und beitragsorientierte<br />

Pensionszusagen sowie pensionsähnliche Verpflichtungen.<br />

Der den Pensionsaufwendungen zugehörige Zinsanteil<br />

der leistungsorientierten Zusagen wird im Finanzergebnis<br />

ausgewiesen.<br />

Die außerplanmäßigen Abschreibungen des Vorjahres resultierten<br />

im Wesentlichen aus Abschreibungen auf das Anlagevermögen<br />

der Bioethanolaktivitäten des <strong>Nordzucker</strong> Konzerns.


Konzernanhang 85<br />

10. Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzen sich wie folgt<br />

zusammen:<br />

Das Zinsergebnis enthält Zinserträge und Zinsaufwendungen aus<br />

Finanzinstrumenten, die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden<br />

Zeitwert bewertet werden. Weitere Angaben hierzu sind in den<br />

Ausführungen unter der Textziffer 36 enthalten.<br />

Sonstige betriebliche<br />

Aufwendungen<br />

TEUR<br />

1.3.2012<br />

-28.2.2013<br />

1.3.2011<br />

-29.2.2012<br />

Vertriebsaufwendungen 131.160 112.888<br />

Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen<br />

3.110 3.340<br />

Aufwendungen für Leasing, Miete,<br />

Pacht sowie übrige Nutzungsüberlassung<br />

11.486 5.161<br />

Verwaltungsaufwendungen 47.478 53.965<br />

Sonstige Steuern 1.815 3.799<br />

Währungskursverluste 2.657 6.467<br />

Übrige Aufwendungen 21.539 28.612<br />

Sonstige betriebliche<br />

Aufwendungen 219.245 214.232<br />

Der Zinsaufwand aus Pensionsrückstellungen (netto) beinhaltet<br />

mit TEUR 14.000 die erfolgswirksame Realisierung von versicherungs -<br />

mathematischen Verlusten, die außerhalb des 10 % Korridors<br />

liegen. Es erfolgt die Realisierung innerhalb eines kürzeren Zeitraumes,<br />

als die mögliche Verteilung über die Restdienstlaufzeit<br />

der vom Pensionsplan erfassten Mitarbeiter.<br />

12. Beteiligungsergebnis<br />

Das Beteiligungsergebnis ergibt sich wie folgt:<br />

Beteiligungsergebnis<br />

TEUR<br />

1.3.2012<br />

-28.2.2013<br />

1.3.2011<br />

-29.2.2012<br />

Ergebnis aus assoziierten Unternehmen -822 76<br />

Erträge aus sonstigen Beteiligungen 4.713 3.471<br />

Beteiligungsergebnis 3.891 3.547<br />

11. Zinsergebnis<br />

Das Zinsergebnis setzt sich wie folgt zusammen:<br />

Zusätzliche Angaben hinsichtlich der Ergebnisbeiträge der Finanzinstrumente<br />

finden sich unter der Textziffer 36.<br />

Zinsergebnis<br />

TEUR<br />

1.3.2012<br />

-28.2.2013<br />

1.3.2011<br />

-29.2.2012<br />

Zinsen und ähnliche Erträge<br />

Zinserträge von Kreditinstituten 329 1.166<br />

Erträge aus Wertpapieren<br />

und Ausleihungen 26 3<br />

Sonstige Zinsen und<br />

ähnliche Erträge 82 2.637<br />

437 3.806<br />

Zinsen und ähnliche<br />

Aufwendungen<br />

Zinsaufwendungen an Kreditinstitute 5.234 23.552<br />

Zinsaufwand aus Pensionsrückstellungen<br />

(netto) 19.873 5.972<br />

Sonstige Zinsen und ähnliche<br />

Aufwendungen 1.981 8.948<br />

27.088 38.472<br />

Zinsergebnis -26.651 -34.666<br />

13. Sonstiges Finanzergebnis<br />

Das sonstige Finanzergebnis beinhaltet insbesondere Kurseffekte<br />

aus Finanzierungen sowie Ergebnisse aus Termingeschäften und<br />

Derivaten.<br />

14. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag<br />

Als Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sind die in den einzelnen<br />

Ländern gezahlten oder geschuldeten Steuern vom Einkommen<br />

und vom Ertrag sowie die latenten Steuern erfasst. Die<br />

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag setzen sich dabei aus<br />

Gewerbesteuer, Körperschaftsteuer, Solidaritätszuschlag und den<br />

entsprechenden ausländischen Einkommen- bzw. Ertragsteuern<br />

zusammen.


86<br />

Geschäftsbericht <strong>Nordzucker</strong> 2012/13<br />

Der Aufwand für Steuern vom Einkommen und vom Ertrag<br />

gliedert sich nach der Herkunft wie folgt auf:<br />

Steuern vom Einkommen<br />

und vom Ertrag<br />

TEUR<br />

1.3.2012<br />

-28.2.2013<br />

1.3.2011<br />

-29.2.2012<br />

Laufende Steuern<br />

Laufende Steuern im Inland 69.107 45.333<br />

Laufende Steuern im Ausland 67.400 44.027<br />

136.507 89.360<br />

Latente Steuern<br />

Latente Steuern im Inland -3.346 -5.988<br />

Latente Steuern im Ausland -12.057 -5.375<br />

-15.403 -11.363<br />

Steuern vom Einkommen und<br />

vom Ertrag 121.104 77.997<br />

Die Steuern vom Einkommen und Ertrag beinhalten periodenfremden<br />

Steueraufwand von TEUR 4.909 (Vorjahr: TEUR 5.057)<br />

Steueraufwand<br />

TEUR<br />

1.3.2012<br />

-28.2.2013<br />

1.3.2011<br />

-28.2.2012<br />

IFRS-Ergebnis vor Steuern vom<br />

Einkommen und vom Ertrag 481.363 286.288<br />

Konzernsteuersatz in % 29,00 29,00<br />

Erwarteter Steueraufwand 139.595 83.024<br />

Steuersatzbedingte Abweichungen<br />

im In- und Ausland -14.970 -10.649<br />

Steuersatzänderung -8.825 -738<br />

Nicht-aktivierte latente Steuern<br />

auf Verlustvorträge -126 0<br />

Steuern für Vorjahre 4.909 5.057<br />

Nutzung Verlustvorträge<br />

0 -611<br />

(nicht aktiviert in Vorjahren)<br />

Steuerfreie Erträge -2.169 -1.743<br />

Nicht abziehbare Betriebsaufwendungen<br />

1.285 3.220<br />

Nicht anrechenbare Ertragsteuern 0 301<br />

Hinzurechnungen/Kürzungen<br />

Gewerbesteuer<br />

119 497<br />

Sonstige Effekte 1.286 -361<br />

Steueraufwand 121.104 77.997<br />

Aus der Erstattung des Körperschaftsteuerguthabens resultiert für<br />

die <strong>Nordzucker</strong> zum Bilanzstichtag eine langfristige Steuerforderung<br />

in Höhe von TEUR 957 (Vorjahr: TEUR 1.153). Aus der Ausschüttung<br />

von potenziellen Dividenden an die Anteilseigner der<br />

<strong>Nordzucker</strong> resultieren keine ertragsteuerlichen Konsequenzen<br />

auf Ebene der <strong>Nordzucker</strong>.<br />

Der erwartete Aufwand für Steuern vom Einkommen und vom<br />

Ertrag, der sich bei Anwendung des Steuersatzes der Konzernobergesellschaft<br />

<strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> in Höhe von 29,00 % (Vorjahr:<br />

29,00 %) auf das IFRS-Konzernergebnis vor Steuern und Anteilen<br />

anderer Gesellschafter ergeben hätte, lässt sich wie folgt auf die<br />

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag laut Gewinn- und Verlustrechnung<br />

überleiten:<br />

Bei in Deutschland ansässigen Unternehmen in der Rechtsform<br />

einer Kapitalgesellschaft beträgt der Körperschaftsteuersatz 15 %<br />

zuzüglich 5,5 % Solidaritätszuschlags auf die geschuldete Körperschaftsteuer.<br />

Zusätzlich unterliegen in Deutschland ansässige Unternehmen<br />

der Gewerbesteuer, deren Höhe sich in Abhängigkeit gemeindespezifischer<br />

Hebesätze bestimmt.<br />

Die Auswirkungen abweichender Steuersätze zwischen ausländischen<br />

Steuersätzen und dem Konzernsteuersatz der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong><br />

(29,00%) sind in der Überleitungsrechnung unter den steuersatzbedingten<br />

Abweichungen im In- und Ausland ausgewiesen.<br />

Die aktiven und passiven latenten Steuern resultieren aus der<br />

Aktivierung steuerlicher Verlustvorträge sowie hauptsächlich aus<br />

temporären Bewertungsunterschieden zwischen IFRS-Abschluss<br />

und lokaler Steuerbilanz der einzelnen Konzerngesellschaften für<br />

folgende Positionen:


Konzernanhang 87<br />

Latente Steuern 28.2.2013 29.2.2012<br />

TEUR<br />

Aktive<br />

latente<br />

Steuern<br />

Passive<br />

latente<br />

Steuern<br />

Aktive<br />

latente<br />

Steuern<br />

Passive<br />

latente<br />

Steuern<br />

Immaterielle Vermögenswerte 443 10.202 59 12.067<br />

Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 0 0 2 0<br />

Übrige Sachanlagen 2.490 124.278 8.423 134.532<br />

Finanzanlagen 0 0 61 323<br />

Vorräte 3.179 9.574 3.593 9.631<br />

Sonstige Aktiva 459 1.991 2.438 1.082<br />

Pensionsrückstellungen 8.658 0 4.784 -508<br />

Sonstige Rückstellungen 9.221 -2.098 7.188 -2.569<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 329 458 8 264<br />

Übrige Verbindlichkeiten 185 11.676 5.061 21.544<br />

Latente Steuern auf temporäre Differenzen 24.964 156.081 31.617 176.367<br />

Aktive latente Steuern auf Verlustvorträge 2.706 0 2.716 0<br />

Bruttobetrag 27.670 156.081 34.333 176.367<br />

Saldierung -19.843 -19.843 -22.450 -22.450<br />

Bilanzansatz 7.827 136.238 11.883 153.917<br />

Die in der Konzernbilanz dargestellte Veränderung der latenten<br />

Steuern zum Bilanzstichtag erfolgt in Höhe von TEUR 15.403 erfolgswirksam<br />

und in Höhe von TEUR -279 erfolgsneutral durch<br />

Verrechnung mit dem Eigenkapital.<br />

von Personengesellschaften bestehen, erfolgte eine Saldierung<br />

nur für körperschaftsteuerliche Zwecke auf Ebene der <strong>Nordzucker</strong><br />

<strong>AG</strong>. Für die Gewerbesteuer wurden die latenten Steuern auf<br />

Ebene der einzelnen Personengesellschaften saldiert.<br />

Aktive und passive latente Steuern sind je Gesellschaft bzw.<br />

Organkreis saldiert worden. Sofern latente Steuern auf Ebene<br />

Aus der Bilanzierung der latenten Steuern haben sich folgende<br />

ergebniswirksame Änderungen der Bilanzansätze ergeben:<br />

Latente Steuern 1.3.2012 – 28.2.2013 1.3.2011 – 29.2.2012<br />

TEUR<br />

Aktive<br />

latente<br />

Steuern<br />

Passive<br />

latente<br />

Steuern<br />

Aktive<br />

latente<br />

Steuern<br />

Passive<br />

latente<br />

Steuern<br />

Immaterielle Vermögenswerte -384 -1.865 34 -39<br />

Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 2 0 6 103<br />

Übrige Sachanlagen 5.933 -11.715 1.046 -8.123<br />

Finanzanlagen 61 -323 0 210<br />

Vorräte 413 -57 -2.399 1.655<br />

Sonstige Aktiva 1.980 589 -1.719 1.924<br />

Pensionsrückstellungen -3.873 508 1.089 537<br />

Sonstige Rückstellungen -2.033 471 -1.223 -865<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten -321 194 509 270<br />

Übrige Verbindlichkeiten/Leasing 4.876 -9.869 -1.467 -4.359<br />

Latente Steuern auf temporäre Differenzen 6.654 -22.067 -4.124 -8.687<br />

Aktive latente Steuern auf Verlustvorträge 10 1.448<br />

Summe 6.664 -22.067 -2.676 -8.687


88<br />

Geschäftsbericht <strong>Nordzucker</strong> 2012/13<br />

In den passiven latenten Steuern sind in Höhe von TEUR 1.097<br />

Beträge enthalten (Vorjahr: TEUR 366), die auf temporäre Differenzen<br />

bei Derivaten in „Cashflow Hedges“ gebildet worden<br />

sind. Aufgrund der erfolgsneutralen Bilanzierung dieser Sachverhalte<br />

sind die daraus resultierenden latenten Steuern ebenfalls<br />

im kumulierten übrigen Eigenkapital ausgewiesen.<br />

Erläuterungen zur Konzernbilanz<br />

15. Immaterielle Vermögenswerte<br />

Die Entwicklung der einzelnen Posten der immateriellen Vermögenswerte<br />

des Konzerns ist im Anlagespiegel dargestellt.<br />

Für den bilanzierten Überhang aktiver latenter Steuern über<br />

passive latente Steuern und für aktivierte steuerliche Verlustvorträge<br />

auf Ebene der einzelnen Konzerngesellschaften wird auf<br />

Basis der aktuellen Ertragssituation bzw. aufgrund von Unternehmensplanungsrechnungen<br />

die Werthaltigkeit der aktiven<br />

latenten Steuern als hinreichend sicher erachtet.<br />

Für inländische gewerbesteuerliche Verlustvorträge in Höhe<br />

von TEUR 19.603 (Vorjahr: TEUR 20.517) wurden aktive latente<br />

Steuern in Höhe von TEUR 2.706 gebildet. Nach gegenwärtiger<br />

Rechtslage ist die Nutzung der steuerlichen Verlustvorträge im<br />

Inland zeitlich unbeschränkt möglich.<br />

Im Geschäftsjahr wurden für ausländische steuerliche Verlustvorträge<br />

in Höhe von TEUR 4.594 (Vorjahr: TEUR 3.479) und für<br />

inländische gewerbesteuerliche Verlustvorträge in Höhe von<br />

TEUR 16.706 (Vorjahr: TEUR 18.269) keine aktiven latenten<br />

Steuern bilanziert, da zukünftiges positives steuerliches Einkommen<br />

in der näheren Zukunft nicht erwartet wird. Des Weiteren<br />

wurden im Inland für vororganschaftliche Verlustvorträge in<br />

Höhe von TEUR 297 (Vorjahr: TEUR 297) keine latenten Steuern<br />

aktiviert, da eine Nutzung während der Organschaft nicht zulässig<br />

ist.<br />

In der Berichtsperiode lagen mit Ausnahme der Geschäfts- oder<br />

Firmenwerte keine immateriellen Vermögenswerte mit unbestimmter<br />

Nutzungsdauer vor. Der Geschäfts- oder Firmenwert<br />

in Höhe von Mio. EUR 89,0 resultiert aus dem Erwerb der Nordic<br />

Sugar Gruppe.<br />

Im Geschäftsjahr 2012/13 wurden immaterielle Vermögenswerte mit<br />

Anschaffungskosten in Höhe von TEUR 3.972 (Vorjahr: TEUR 4.252)<br />

genutzt, die bereits in voller Höhe abgeschrieben worden sind.<br />

16. Sachanlagen<br />

Hinsichtlich der Entwicklung der Sachanlagen wird auf den<br />

Anlagespiegel des <strong>Nordzucker</strong> Konzerns verwiesen.<br />

Die Vermögenswerte, die die Kriterien eines Finance-Lease nach<br />

IAS 17 erfüllen, betreffen im Wesentlichen ein Speicherbecken in<br />

Stöcken und diverse Leasing-Verträge für IT-Ausstattung.<br />

Zum 28. Februar 2013 werden Sachanlagen mit Anschaffungs- bzw.<br />

Herstellungskosten von TEUR 245.843 (Vorjahr: TEUR 238.737)<br />

genutzt, die bereits vollständig abgeschrieben worden sind.<br />

Für thesaurierte Gewinne und Wechselkursdifferenzen der<br />

Tochter unternehmen und die daraus resultierenden temporären<br />

Unterschiede zwischen den Nettovermögen der Tochterunternehmen<br />

im IFRS-Konzernabschluss und deren steuerlichem Beteiligungsbuchwert<br />

wurden keine latenten Steuern bilanziert.<br />

Die temporären Differenzen, aus denen sich hierfür passive<br />

latente Steuern ergeben könnten, belaufen sich zum Bilanzstichtag<br />

auf TEUR 364.353 (Vorjahr: TEUR 170.223). Würden für diese<br />

zeitlichen Unterschiede latente Steuern angesetzt werden,<br />

wären für deren Bewertung nach deutschem Steuerrecht lediglich<br />

5 % der Veräußerungsgewinne bzw. der Dividenden zzgl.<br />

eventueller ausländischer Quellensteuer zu berücksichtigen.<br />

In der Berichtsperiode wurden Aufwendungen für selbst erstellte<br />

Sachanlagen in Höhe von TEUR 814 (Vorjahr: TEUR 1.816) aktiviert.<br />

Der <strong>Nordzucker</strong> Konzern hat im Geschäftsjahr 2012/13 Entschädigungen<br />

in Höhe von TEUR 1.824 (Vorjahr: TEUR 1.522) für den<br />

Untergang bzw. die Wertminderung von Sachanlagen von Dritten,<br />

z.B. Versicherungen, erhalten.<br />

Die Netto-Buchwerte der aktivierten Leasinggegenstände teilen sich<br />

wie folgt auf:<br />

Finance-Leases<br />

TEUR 28.2.2013 29.2.2012<br />

Technische Anlagen<br />

und Maschinen<br />

607 711<br />

Finance-Leases 607 711


Konzernanhang 89<br />

17. Werthaltigkeitstest der immateriellen-<br />

Vermögenswerte und Sachanlagen<br />

Darüber hinaus fielen Aufwendungen in Höhe von TEUR 9 (Vorjahr:<br />

TEUR 11) an, denen keine Mieterlöse gegenüber standen.<br />

Werthaltigkeitstests für die immateriellen Vermögenswerte und<br />

Sachanlagen werden im Wesentlichen auf der Grundlage der jeweiligen<br />

Nutzungswerte auf Ebene zahlungsmittelgenerierender<br />

Einheiten durchgeführt. Die zahlungsmittelgenerierenden Einheiten<br />

sind entsprechend der Geschäftsaktivitäten des <strong>Nordzucker</strong><br />

Konzerns sowie unter Berücksichtigung regionaler Aspekte bestimmt<br />

worden.<br />

Der Zeitwert der gehaltenen Immobilien beträgt zum 28. Februar<br />

2013 TEUR 9.502 (Vorjahr: TEUR 10.991). Die Bestimmung des<br />

Zeitwertes erfolgte aufgrund von internen Einschätzungen der<br />

Marktwerte auf der Basis von Vergleichsobjekten.<br />

Im Geschäftsjahr 2012/13 und im Vorjahr wurden keine nachträglichen<br />

Anschaffungskosten aktiviert.<br />

Hinsichtlich des in der Konzernbilanz angesetzten Geschäftsoder<br />

Firmenwertes der Nordic Sugar Gruppe wurde ein Werthaltigkeitstest<br />

durchgeführt (Ermittlung des Nutzungswertes). Die<br />

Cashflows dieser zahlungsmittelgenerierenden Einheit wurden<br />

auf der Grundlage der Planungsrechnungen für die nächsten fünf<br />

Jahre ermittelt. Der für die Diskontierung der Zahlungsströme der<br />

zahlungsmittelgenerierenden Einheit verwendete Vorsteuerzinssatz<br />

betrug rund 8,96 % (Vorjahr: 8,74 %). Bei den in die Berechnung<br />

des Netto-Cashflows einfließenden nachhaltigen Ergebnissen<br />

wurde eine <strong>Wachstum</strong>srate von 0 % (Vorjahr: 0 %) angesetzt.<br />

Es ergab sich kein Wertminderungsbedarf für diesen Geschäftsoder<br />

Firmenwert.<br />

Über den Werthaltigkeitstest auf Berichtsebene hinaus werden<br />

Sachanlagen auch einzeln auf ihren jeweils erzielbaren Betrag<br />

außerplanmäßig z. B. bei Werkschließungen abgeschrieben und<br />

bei Wegfall der Gründe für diese Abschreibung wieder zugeschrieben.<br />

Im Geschäftsjahr haben sich keine Zuschreibungen<br />

ergeben (Vorjahr: TEUR 1.537).<br />

18. Als Finanzinvestitionen gehaltene<br />

Immobilien<br />

Die als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien im <strong>Nordzucker</strong><br />

Konzern betreffen insbesondere Wohnungen sowie nicht betriebsnotwendige<br />

Grundstücke.<br />

Im Geschäftsjahr 2012/13 wurden Mieterlöse in Höhe von<br />

TEUR 133 (Vorjahr: TEUR 74) erzielt, denen Aufwendungen in<br />

Höhe von TEUR 171 (Vorjahr: TEUR 228) gegenüberstehen.<br />

19. Finanzanlagen<br />

Hinsichtlich der Entwicklung der Finanzanlagen haben sich keine<br />

wesentlichen Veränderungen im <strong>Nordzucker</strong> Konzern ergeben.<br />

19.1. Nach der Equity-Methode konsolidierte<br />

Gesellschaften<br />

Die assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen,<br />

die nach der Equity-Methode bewertet werden, haben insgesamt<br />

im Geschäftsjahr ein Jahresergebnis in Höhe von TEUR 8<br />

(Vorjahr: TEUR 152), Umsatzerlöse von TEUR 1.976 (Vorjahr:<br />

TEUR 0), Aktiva in Höhe von TEUR 17.820 (Vorjahr: TEUR<br />

14.547) sowie Schulden in Höhe von TEUR 12.546 (Vorjahr:<br />

TEUR 9.314) in ihren Abschlüssen ausgewiesen.<br />

Der Anteil des <strong>Nordzucker</strong> Konzerns an den Gewinnen/Verlusten<br />

der assoziierten Unternehmen betrug in der Berichtsperiode<br />

TEUR -821 (Vorjahr: TEUR 76), da neben dem laufenden Ergebnisbeitrag<br />

eine außerplanmäßige Abschreibung in Höhe von<br />

TEUR 825 auf ein Gemeinschaftsunternehmen vorgenommen<br />

wurde.<br />

Bei der Einbeziehung nach der Equity-Methode werden die Verluste<br />

aus den assoziierten Unternehmen, die den Beteiligungsbuchwert<br />

bzw. sonstige langfristige Forderungen aus der Finanzierung<br />

dieses Unternehmens übersteigen würden, nicht erfasst,<br />

da keine Nachschusspflicht besteht.<br />

Im Berichtsjahr hat der <strong>Nordzucker</strong> Konzern keine Dividenden<br />

erhalten.


90<br />

Geschäftsbericht <strong>Nordzucker</strong> 2012/13<br />

Konzern-Anlagespiegel Vorjahr (2011/12)<br />

der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong>, Braunschweig<br />

Anschaffungs- und Herstellungskosten bzw. Zeitwerte<br />

Stand am<br />

1.3.2011<br />

Währungseffekte<br />

Zugang<br />

Umbuchungen<br />

Abgang<br />

Stand am<br />

29.2.2012<br />

TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR<br />

Immaterielle Vermögenswerte<br />

Erworbene Rechte und Lizenzen 147.182 -431 7.533 358 1.775 152.867<br />

Selbst erstellte Software 4.447 -1 0 0 0 4.446<br />

Geschäfts- oder Firmenwerte 89.072 216 0 0 0 89.288<br />

Geleistete Anzahlungen 330 2 61 -324 55 14<br />

241.031 -214 7.594 34 1.830 246.615<br />

Sachanlagen<br />

Grundstücke und Bauten 481.058 -1.584 1.195 -1.198 18.069 461.402<br />

Technische Anlagen und Maschinen 1.491.616 -1.254 19.410 22.983 17.831 1.514.924<br />

Andere Anlagen, Betriebs- und<br />

Geschäftsausstattung 45.799 -307 1.699 2.272 3.108 46.355<br />

Geleistete Anzahlungen und<br />

Anlagen im Bau 4.614 -204 34.104 -26.026 80 12.408<br />

2.023.087 -3.349 56.408 -1.969 39.088 2.035.089<br />

Als Finanzinvestition<br />

gehaltene Immobilien 14.568 0 2 1.986 4.075 12.481<br />

2.278.686 -3.563 64.004 51 44.993 2.294.185


Konzernanhang 91<br />

Abschreibungen<br />

Buchwerte<br />

Stand am<br />

1.3.2011<br />

Währungseffekte<br />

planmäßige<br />

außerplanmäßige<br />

Zuschreibungen<br />

Umbuchungen<br />

Abgang<br />

Stand am<br />

29.2.2012<br />

Stand am<br />

29.2.2012<br />

Stand am<br />

28.2.2011<br />

TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR<br />

57.184 -232 13.174 358 250 0 1.666 68.568 84.299 89.998<br />

3.912 0 114 0 82 0 0 3.944 502 535<br />

38 -1 0 0 0 0 0 37 89.251 89.034<br />

0 0 0 0 0 0 0 0 14 330<br />

61.134 -233 13.288 358 332 0 1.666 72.549 174.066 179.897<br />

231.648 421 11.822 1.675 504 -1.430 15.737 227.895 233.507 249.410<br />

849.084 757 57.658 19.092 76 -712 16.529 909.274 605.650 642.532<br />

36.152 -485 2.904 56 0 991 2.905 36.713 9.642 9.647<br />

147 1 0 0 0 0 0 148 12.260 4.467<br />

1.117.031 694 72.384 20.823 580 -1.151 35.171 1.174.030 861.059 906.056<br />

6.052 -1 37 55 624 1.151 974 5.696 6.785 8.516<br />

1.184.217 460 85.709 21.236 1.536 0 37.811 1.252.275 1.041.910 1.094.469


92<br />

Geschäftsbericht <strong>Nordzucker</strong> 2012/13<br />

Konzern-Anlagespiegel 2012/13<br />

der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong>, Braunschweig<br />

Anschaffungs- und Herstellungskosten bzw. Zeitwerte<br />

Stand am<br />

1.3.2012<br />

Währungseffekte<br />

Zugang<br />

Umbuchungen<br />

Abgang<br />

Stand am<br />

28.2.2013<br />

TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR<br />

Immaterielle Vermögenswerte<br />

Erworbene Rechte und Lizenzen 152.867 881 3.826 177 2.127 155.624<br />

Selbst erstellte Software 4.446 0 0 0 0 4.446<br />

Geschäfts- oder Firmenwerte 89.288 -214 0 0 0 89.074<br />

Geleistete Anzahlungen 14 0 929 -14 0 929<br />

Sachanlagen<br />

246.615 667 4.755 163 2.127 250.073<br />

Grundstücke und Bauten 461.402 1.042 3.668 -2.451 2.740 460.921<br />

Technische Anlagen und Maschinen 1.514.924 5.066 35.499 25.340 11.053 1.569.776<br />

Andere Anlagen, Betriebs- und<br />

Geschäftsausstattung 46.355 56 2.669 1.573 4.673 45.980<br />

Geleistete Anzahlungen und<br />

Anlagen im Bau 12.408 -2 27.462 -27.500 49 12.319<br />

2.035.089 6.162 69.298 -3.038 18.515 2.088.996<br />

Als Finanzinvestition<br />

gehaltene Immobilien 12.481 0 6 -1.263 62 11.162<br />

2.294.185 6.829 74.059 -4.138 20.704 2.350.231<br />

Die Umbuchungen zu Nettobuchwerten in Höhe von TEUR 1.705 betreffen Vermögenswerte der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong><br />

und der ungarischen Gesellschaft, die zur Veräußerung bestimmt sind.


Konzernanhang 93<br />

Abschreibungen<br />

Buchwerte<br />

Stand am<br />

1.3.2012<br />

Währungseffekte<br />

planmäßige<br />

außerplanmäßige<br />

Umbuchungen<br />

Abgang<br />

Stand am<br />

28.2.2013<br />

Stand am<br />

28.2.2013<br />

Stand am<br />

29.2.2012<br />

TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR<br />

68.568 197 13.979 2 10 2.110 80.646 74.978 84.299<br />

3.944 0 109 0 0 0 4.053 393 502<br />

37 0 0 0 0 0 37 89.037 89.251<br />

0 0 0 0 0 0 0 929 14<br />

72.549 197 14.088 2 10 2.110 84.736 165.337 174.066<br />

227.895 -78 11.704 230 -6.455 1.722 231.574 229.347 233.507<br />

909.274 1.764 57.536 555 8.904 9.731 968.302 601.474 605.650<br />

36.713 9 3.405 5 218 4.428 35.922 10.058 9.642<br />

148 0 0 0 0 0 148 12.171 12.260<br />

1.174.030 1.695 72.645 790 2.667 15.881 1.235.946 853.050 861.059<br />

5.696 0 34 3 -244 4 5.485 5.677 6.785<br />

1.252.275 1.892 86.767 795 2.433 17.995 1.326.167 1.024.064 1.041.910


94<br />

Geschäftsbericht <strong>Nordzucker</strong> 2012/13<br />

19.2. Sonstige Finanzanlagen<br />

Für die in den sonstigen Finanzinstrumenten des Anlagevermögens<br />

enthaltenen Finanzinstrumente der Kategorie „zur Veräußerung<br />

verfügbar“ erfolgt der Wertansatz zum Bilanzstichtag<br />

zum Zeitwert bzw., sofern dieser aufgrund des Fehlens eines<br />

aktiven Marktes oder über andere Bewertungsmethoden nicht<br />

verlässlich ermittelt werden kann, zu fortgeführten Anschaffungskosten.<br />

Im Berichtsjahr wurde die bisher quotal konsolidierte<br />

SWEETGREDIENTS GmbH & Co.KG wegen untergeordneter<br />

Bedeutung entkonsolidiert. Der Beteiligungsbuchwert in Höhe<br />

von TEUR 3.122 ist in den sonstigen Finanzanlagen ausgewiesen.<br />

Die Anteile an der Tereos TTD a.s. werden trotz einer Beteiligungsquote<br />

von 35,38 % hier ausgewiesen, da aufgrund der gesellschaftsvertraglichen<br />

Regelungen kein maßgeblicher Einfluss auf<br />

die Geschäfts- und Finanzpolitik ausgeübt werden kann.<br />

Im Berichtsjahr hat der <strong>Nordzucker</strong> Konzern Dividenden in Höhe<br />

von TEUR 4.713 (Vorjahr: TEUR 3.763) erhalten.<br />

21. Forderungen aus Lieferungen und<br />

Leistungen<br />

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen setzen sich wie<br />

folgt zusammen:<br />

Forderungen aus Lieferungen<br />

und Leistungen<br />

TEUR 28.2.2013 29.2.2012<br />

Forderungen aus Lieferungen und<br />

Leistungen brutto 214.483 197.963<br />

Wertberichtigung auf Forderungen<br />

aus Lieferungen und Leistungen 2.059 3.540<br />

Forderungen aus Lieferungen und<br />

Leistungen an Fremde 212.424 194.423<br />

Angaben zu den Ausfallrisiken und zur Altersstruktur der Forderungen<br />

aus Lieferungen und Leistungen sind unter der Textziffer 37<br />

enthalten. Der Aufwand aus der Wertberichtigung von Forderungen<br />

aus Lieferungen und Leistungen des Geschäftsjahrs beträgt<br />

TEUR 562 (Vorjahr: TEUR 905).<br />

20. Vorräte<br />

Die Vorräte setzen sich wie folgt zusammen:<br />

Vorräte<br />

TEUR 28.2.2013 29.2.2012<br />

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 46.885 44.451<br />

Unfertige Erzeugnisse,<br />

unfertige Leistungen 50.491 43.373<br />

Fertige Erzeugnisse und Waren 930.387 810.414<br />

Vorräte 1.027.763 898.238<br />

Die unfertigen Erzeugnisse enthalten im Wesentlichen zur Herstellung<br />

von Bioethanol benötigten Dicksaft.<br />

Vorräte in Höhe von TEUR 3.025 (Vorjahr: TEUR 1.258) wurden<br />

zu ihrem Nettoveräußerungswert bilanziert. Die Wertberichtigung<br />

auf Vorräte beträgt TEUR 2.949 (Vorjahr: TEUR 2.306).<br />

22. Forderungen gegen nahestehende<br />

Personen und Unternehmen<br />

Die Forderungen gegen nahestehende Personen und Unternehmen<br />

setzen sich wie folgt zusammen:<br />

Forderungen gegen nahestehende<br />

Personen und Unternehmen<br />

TEUR 28.2.2013 29.2.2012<br />

Forderungen gegen assoziierte<br />

Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen<br />

132 102<br />

Forderungen gegen sonstige<br />

nahestehende Personen und<br />

Unternehmen 4.132 131<br />

Forderungen gegen nahestehende<br />

Personen und Unternehmen 4.264 233<br />

Die nach Konsolidierung verbleibenden Forderungen gegen<br />

nahestehende Personen und Unternehmen sind der Klasse von<br />

Finanzinstrumenten „Finanzielle Vermögenswerte und sonstige<br />

Forderungen“ zugeordnet. Angaben zu den in dieser Klasse<br />

bestehenden Ausfallrisiken und zur Altersstruktur sind der Textziffer<br />

37 zu entnehmen.


Konzernanhang 95<br />

23. Finanzielle Vermögenswerte<br />

Die finanziellen Vermögenswerte setzen sich wie folgt<br />

zusammen:<br />

Finanzielle Vermögenswerte<br />

TEUR 28.2.2013 29.2.2012<br />

Schadensersatzansprüche 3.260 711<br />

Positiver Zeitwert von Derivaten 5.033 7.695<br />

Wertpapiere „Available for sale“ 0 10<br />

Übrige finanzielle Vermögenswerte 4.304 4.776<br />

Finanzielle Vermögenswerte 12.597 13.192<br />

Die finanziellen Vermögenswerte sind in Höhe von TEUR 0<br />

(Vorjahr: TEUR 7) langfristig.<br />

Die finanziellen Vermögenswerte sind mit Ausnahme der positiven<br />

Zeitwerte von Derivaten und den Wertpapieren als „zur<br />

Veräußerung verfügbar“ der Klasse von Finanzinstrumenten<br />

„Finanzielle Vermögenswerte und sonstige Forderungen“ zugeordnet.<br />

Angaben zu den in dieser Klasse bestehenden Ausfallrisiken<br />

und zur Alterstruktur werden unter der Textziffer 37 gemacht.<br />

Die kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte sind in der Klasse<br />

von Finanzinstrumenten „Finanzanlagen“ enthalten, die der Kategorie<br />

„zur Veräußerung verfügbar“ zugeordnet werden, und sind<br />

vollständig zu Zeitwerten bilanziert.<br />

24. Sonstige Vermögenswerte<br />

Die sonstigen Vermögenswerte gliedern sich wie folgt:<br />

Sonstige Vermögenswerte<br />

TEUR 28.2.2013 29.2.2012<br />

Forderungen aus sonstigen Steuern 50.092 31.510<br />

Übrige sonstige Vermögenswerte 12.293 31.830<br />

Sonstige Vermögenswerte 62.385 63.340<br />

Die sonstigen Vermögenswerte sind in Höhe von TEUR 9 (Vorjahr:<br />

TEUR 1.369) langfristig. Seit diesem Berichtsjahr werden<br />

Forderungen aus Energiesteuererstattungen unter den Forderungen<br />

aus sonstigen Steuern ausgewiesen. Im Vorjahr erfolgte der<br />

Ausweis in Höhe von TEUR 12.854 unter den übrigen sonstigen<br />

Vermögenswerten.<br />

25. Zur Veräußerung bestimmte<br />

Vermögenswerte<br />

Die Vermögenswerte, die gemäß IFRS 5 als zur Veräußerung<br />

klassifiziert sind, umfassen Grundstücke und Bauten mit einem<br />

Wert von TEUR 2.497 (Vorjahr: TEUR 1.867).<br />

26. Eigenkapital<br />

Die Veränderung des Konzerneigenkapitals ist in der Eigenkapitalveränderungsrechnung<br />

dargestellt.<br />

Das Kapitalmanagement des <strong>Nordzucker</strong> Konzerns ist insbesondere<br />

auf eine starke Eigenkapitalbasis und eine nachhaltige Dividendenpolitik<br />

ausgelegt, um einerseits die laufende Geschäftstätigkeit<br />

sicherzustellen und andererseits den Aktionären eine angemessene<br />

Dividendenrendite zu ermöglichen. Die rechnerische<br />

Eigenkapitalquote beträgt zum 28. Februar 2013 55 % (Vorjahr:<br />

44 %). Der Vorstand wird der Hauptversammlung vorschlagen,<br />

eine Dividende in Höhe von EUR 1,80 je Stückaktie (Vorjahr:<br />

EUR 1,00 je Stückaktie) auszuschütten.<br />

Die <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> unterliegt keinen satzungsmäßigen Kapitalerfordernissen.<br />

Der Vorstand steuert den Konzern erfolgsbezogen<br />

auf der Grundlage kapitalmarktorientierter Unternehmensziele,<br />

die durch das Erreichen bestimmter Konzernkennzahlen gemessen<br />

werden. Als maßgebliche Konzernkennzahlen dienen die<br />

Gesamtleistungsrentabilität, die Umsatzrendite, die Eigenkapitalquote<br />

sowie die Eigenkapitalrendite, für die bestimmte Zielwerte definiert<br />

wurden.<br />

26.1. Gezeichnetes Kapital<br />

Das gezeichnete Kapital (Grundkapital) beträgt zum 28. Februar<br />

2013 unverändert EUR 123.651.328,00 und ist in 48.301.300<br />

auf den Namen lautende Stückaktien eingeteilt.<br />

Das Grundkapital ist voll eingezahlt und hat wie im Vorjahr einen<br />

rechnerischen Anteil am gezeichneten Kapital von EUR 2,56 je Aktie.<br />

Als Aktionär mit mehr als 50 % der Aktien war am Bilanzstichtag<br />

die <strong>Nordzucker</strong> Holding Aktiengesellschaft, Braunschweig, mit<br />

76,23 % legitimiert.<br />

26.2. Kapitalrücklage<br />

Die Kapitalrücklage wurde aus Aufgeldern aus Kapitalerhöhungen<br />

der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> gebildet.


96<br />

Geschäftsbericht <strong>Nordzucker</strong> 2012/13<br />

26.3. Erwirtschaftetes Konzerneigenkapital<br />

Das erwirtschaftete Konzerneigenkapital umfasst die in den vergangenen<br />

Geschäftsjahren sowie in der laufenden Periode erzielten<br />

Ergebnisse der in den Konzernabschluss einbezogenen<br />

Unternehmen. Geschäfts- oder Firmenwerte, die im Rahmen<br />

von Unternehmenserwerben entstanden sind, die vor dem<br />

1.März 2004 durch den Konzern durchgeführt worden sind,<br />

wurden mit den Rücklagen verrechnet. Der Ausgleichsposten<br />

aus der Umrechnung von Fremdwährungsabschlüssen wurde in<br />

der IFRS-Eröffnungsbilanz mit dem erwirtschafteten Eigenkapital<br />

verrechnet.<br />

Im erwirtschafteten Konzerneigenkapital ist mit TEUR 12.365<br />

die gesetzliche Rücklage von 10 % des gezeichneten Kapitals<br />

enthalten, die aufgrund gesetzlicher Bestimmungen nicht zur<br />

Ausschüttung zur Verfügung steht (§150 AktG).<br />

26.5. Anteile ohne beherrschenden Einfluss<br />

Die Anteile anderer Gesellschafter entfallen im Wesentlichen auf<br />

die folgenden Unternehmen:<br />

Anteile ohne beherrschenden<br />

Einfluss<br />

TEUR 28.2.2013 29.2.2012<br />

Sucros OY 29.844 26.924<br />

AB Nordic Sugar Kėdainiai 16.929 14.278<br />

Norddeutsche Flüssigzucker<br />

GmbH & Co. KG 2.458 0<br />

Považský cukor a.s. 2.272 1.708<br />

Cukrownia Melno S.A., i.L. 210 211<br />

Sonstige Gesellschaften 167 139<br />

Anteile ohne beherrschenden<br />

Einfluss 51.880 43.260<br />

26.4. Kumuliertes übriges Eigenkapital<br />

Das kumulierte übrige Eigenkapital setzt sich wie folgt<br />

zusammen:<br />

Kumuliertes übriges Eigenkapital<br />

TEUR 28.2.2013 29.2.2012<br />

Zeitwertanpassung bei Derivaten<br />

in Cashflow Hedges 897 246<br />

Währungsdifferenzen aus der<br />

Konsolidierung ausländischer<br />

Tochtergesellschaften 58.004 51.436<br />

Kumuliertes übriges Eigenkapital 58.901 51.682<br />

Im Berichtsjahr wurden 30 % der Anteile an der Norddeutsche<br />

Flüssigzucker GmbH & Co. KG veräußert. In der Eigenkapital-<br />

Veränderungsrechnung ist dieser Vorgang in der Zeile „Sonstige“<br />

ausgewiesen.<br />

27. Pensionsverpflichtungen<br />

Rückstellungen für Pensionen werden für Verpflichtungen aus Anwartschaften<br />

und laufenden Leistungen an aktive und ehemalige<br />

Mitarbeiter des <strong>Nordzucker</strong> Konzerns sowie für deren Hinterbliebene<br />

gebildet.<br />

Zum 28. Februar 2011 betrug die Rücklage für Zeitwertanpassung<br />

bei Derivaten in Cashflow Hedges TEUR 2.064 und die im<br />

Eigenkapital erfassten Währungsdifferenzen aus der Konsolidierung<br />

ausländischer Tochtergesellschaften TEUR 52.920.<br />

Die Ausgestaltung der Altersversorgung richtet sich nach den<br />

rechtlichen, steuerlichen und wirtschaftlichen Gegebenheiten der<br />

jeweiligen Länder.<br />

Die Versorgungssysteme innerhalb des Konzerns sind sowohl<br />

beitrags- (defined contribution plans) als auch leistungsorientiert<br />

(defined benefit plans). Die Pensionszusagen basieren auf Betriebsvereinbarungen<br />

sowie in wenigen Fällen auf Einzelzusagen mit<br />

fixierten Auszahlungsbeträgen. Für die leistungsorientierten Versorgungssysteme<br />

bestehen sowohl rückstellungsfinanzierte als<br />

auch durch Planvermögen gedeckte Zusagen.<br />

Die Berechnung der Pensionsrückstellungen für die leistungsorientierten<br />

Versorgungssysteme erfolgt nach IAS 19 auf der<br />

Grundlage versicherungsmathematischer Annahmen. In den<br />

Geschäftsjahren 2012/13 bzw. im Vorjahr wurden die folgenden<br />

gewichteten Parameter angewendet:


Konzernanhang 97<br />

Pensionsverpflichtungen Parameter<br />

28.2.2013 29.2.2012<br />

Rechnungszins (%) 3,45 4,75<br />

Gehaltstrend (%) 2,50 2,50<br />

Rententrend (%) 1,50 1,50<br />

Hinsichtlich der Lebenserwartung wurden bei den inländischen<br />

Unternehmen des <strong>Nordzucker</strong> Konzerns die Richttafeln 2005 G<br />

von Dr. Klaus Heubeck verwendet.<br />

Für die leistungsorientierten Versorgungssysteme entstanden in<br />

2012/13 Aufwendungen in Höhe von TEUR 22.635 (Vorjahr:<br />

TEUR 7.818), die sich wie folgt zusammensetzen:<br />

Pensionsaufwand<br />

TEUR 28.2.2013 29.2.2012<br />

Dienstzeitaufwand 2.816 2.058<br />

Effekte von Pensionsplankürzungen<br />

und Pensionsplanaufhebungen 0 -2<br />

Amortisation unrealisierter versicherungsmathematischer<br />

Gewinne (-)<br />

und Verluste (+) 13.877 -209<br />

Zinsaufwand für die Pensionsrückstellung<br />

im Geschäftsjahr 9.043 8.832<br />

Rendite des Pensionsplanvermögens -3.170 -2.861<br />

Auswirkungen von Wechselkursveränderungen<br />

68 0<br />

Pensionsaufwand 22.635 7.818<br />

Die in der Bilanz erfassten Rückstellungen für Pensionen und<br />

ähnliche Verpflichtungen haben sich wie folgt entwickelt:<br />

Pensionsrückstellungen<br />

TEUR 28.2.2013 29.2.2012<br />

Veränderung des Anwartschaftsbarwerts<br />

Anwartschaftsbarwert zu Beginn<br />

des Geschäftsjahrs 188.076 179.250<br />

Dienstzeitaufwand des Geschäftsjahrs 2.816 2.058<br />

Zinsaufwand für die Pensionsrückstellung<br />

im Geschäftsjahr 9.043 8.832<br />

Rentenzahlungen -10.898 -10.885<br />

Übertragungen von Pensionen<br />

auf andere Unternehmen 0 -71<br />

Effekte von Pensionsplankürzungen<br />

und Pensionsplanaufhebungen -2 -2<br />

Versicherungsmathematischer<br />

Gewinn (-)/ Verlust (+)<br />

des laufenden Geschäftsjahrs 32.612 8.751<br />

Auswirkungen von Wechselkursveränderungen<br />

2.022 143<br />

Anwartschaftsbarwert zum Ende<br />

des Geschäftsjahrs 223.670 188.076<br />

Veränderung des Planvermögens<br />

Barwert des Planvermögens für<br />

gedeckte Pensionsverpflichtungen<br />

zu Beginn des Geschäftsjahrs 35.685 38.223<br />

Zuwendungen an Versorgungseinrichtungen/Planvermögen<br />

1.524 152<br />

Einzahlungen aus dem Planvermögen -5.039 -3.682<br />

Rendite des Pensionsplan vermögens 1.516 992<br />

Barwert des Planvermögens für<br />

gedeckte Pensionsverpflichtungen<br />

zum Ende des Geschäftsjahrs 33.686 35.685<br />

Netto-Pensionsverpflichtungen 189.984 152.391<br />

Unrealisierte versicherungsmathematische<br />

Gewinne (+)/ Verluste (-) -32.756 -12.383<br />

Pensionsrückstellungen 157.227 140.008<br />

Die erwartete Rendite des Pensionsplanvermögens beträgt<br />

TEUR 3.170 (Vorjahr: TEUR 2.861), die erfahrungsbedingte Abweichung<br />

im Berichtsjahr TEUR -1.654 (Vorjahr: TEUR -1.868).<br />

Zum 28. Februar 2011 betrug die erfahrungsbedingte Abweichung<br />

TEUR -760 (28. Februar 2010: TEUR 496; 28. Februar<br />

2009: TEUR -620).<br />

Zum 28. Februar 2011 betrugen der Barwert der Pensionsverpflichtungen<br />

TEUR 179.250 (28. Februar 2010: TEUR 177.181;<br />

28. Februar 2009: TEUR 137.657), der Barwert des Planvermögens<br />

TEUR 38.223 (28. Februar 2010: TEUR 39.335; 28. Februar 2009:<br />

TEUR 41.667), die unrealisierten versicherungsmathematischen<br />

Gewinne (+)/ Verluste (-) TEUR -1.633 (zum 28. Februar 2010:<br />

TEUR -2.542 und zum 28. Februar 2009: TEUR +10.942) und<br />

die Pensionsrückstellung TEUR 139.394 (28. Februar 2010: TEUR<br />

135.304; 28. Februar 2009: TEUR 106.932). Auf das Planvermögen<br />

entfallen in diesem Zeitraum keine unrealisierten Gewinne<br />

oder Verluste.


98<br />

Geschäftsbericht <strong>Nordzucker</strong> 2012/13<br />

28. Sonstige Rückstellungen<br />

Die sonstigen Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:<br />

Sonstige Rückstellungen<br />

TEUR<br />

Stand<br />

29.2.2012<br />

Zuführung/<br />

Umgliederungen<br />

Währungskurseffekte<br />

Inanspruchnahme<br />

Auflösung<br />

Stand<br />

28.2.2013<br />

Rekultivierungsverpflichtungen 6.615 53 0 252 100 6.316<br />

Jubiläumsaufwendungen 2.253 23 644 108 0 2.812<br />

Altersteilzeit 5.878 0 1.688 754 0 6.812<br />

Tantiemen, Prämien und andere Gratifikationen 11.113 7 13.668 10.823 297 13.668<br />

Vorruhestand, Abfindungen 4.639 0 109 1.670 33 3.045<br />

Übrige sonstige Rückstellungen 60.976 -151 48.280 28.250 7.284 73.571<br />

Sonstige Rückstellungen 91.474 -68 64.389 41.857 7.714 106.224<br />

Die sonstigen Rückstellungen sind in Höhe von TEUR 32.540<br />

(Vorjahr: TEUR 23.415) langfristig.<br />

Die Rückstellung für Rekultivierungsverpflichtungen enthält die<br />

voraussichtlich anfallenden Aufwendungen im Zusammenhang<br />

mit dem Rückbau und der Rekultivierung von betrieblich genutzten<br />

Flächen sowie Rückbauverpflichtungen an ehemaligen<br />

Produktionsstandorten.<br />

Die Rückstellung für Vorruhestand und Abfindungen umfasst<br />

die voraussichtlichen Verpflichtungen des Konzerns aufgrund<br />

getroffener betrieblicher Vorruhestandsvereinbarungen im Rahmen<br />

eines Sozialplans, der im Zusammenhang mit den in den<br />

Folgejahren eintretenden Veränderungen der Zuckermarktordnung<br />

abgeschlossen wurde. Des Weiteren sind in dieser<br />

Rückstellung auch Verpflichtungen aus sonstigen Einzelvereinbarungen<br />

enthalten.<br />

Die übrigen sonstigen Rückstellungen wurden u. a. gebildet<br />

für Boni und Provisionen, drohende Verluste aus schwebenden<br />

Geschäften, ausstehende Rechnungen und sonstige zu erwartende<br />

Belastungen. Im Berichtsjahr wurde ein Betrag in Höhe<br />

von TEUR 10.939 aus den sonstigen Verbindlichkeiten in<br />

diesen Bilanzposten umgegliedert. Es handelt sich um die in<br />

Vorjahren getroffene Vorsorge für wahrscheinliche Zahlungen<br />

von Produktionsabgaben.<br />

29. Finanzverbindlichkeiten<br />

Die Finanzverbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:<br />

Finanzverbindlichkeiten<br />

TEUR 28.2.2013 29.2.2012<br />

Verbindlichkeiten gegenüber<br />

Kreditinstituten 70.050 255.577<br />

Verbindlichkeiten aus<br />

Finanzierungsleasing 634 748<br />

Finanzverbindlichkeiten 70.684 256.325<br />

Die zum 28. Februar 2013 bestehenden Verbindlichkeiten gegenüber<br />

Kreditinstituten sind durch die folgenden Fälligkeiten gekennzeichnet:<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />

TEUR<br />

Restlaufzeit<br />

bis zu einem Jahr<br />

Restlaufzeit<br />

von mehr als einem<br />

bis zu fünf Jahren<br />

Restlaufzeit<br />

von mehr als<br />

fünf Jahren<br />

Summe<br />

28.2.2013 66.013 0 4.037 70.050<br />

29.2.2012 167.741 81.008 6.828 255.577<br />

Die Verzinsung der Darlehen ist teilweise abhängig von bestimmten<br />

Unternehmenskennzahlen wie Eigenkapitalquote sowie<br />

EBITDA im Verhältnis zu Verschuldungsgrad und Zinsaufwand.<br />

Zur Sicherung der Liquiditätsversorgung der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong><br />

wurde am 17. Juni 2011 ein SyndicatedLoan mit einer Laufzeit<br />

von fünf Jahren vereinbart.


Konzernanhang 99<br />

Der im SyndicatedLoan für die kurzfristige Finanzierung des operativen<br />

Geschäftsvolumens enthaltene „RevolvingCredit“ gewährt<br />

einen Kreditrahmen von TEUR 465.000, wovon zum Bilanzstichtag<br />

TEUR 395.892 (Vorjahr: TEUR 365.000) nicht in Anspruch genommen<br />

worden sind.<br />

Des Weiteren bestanden zum Bilanzstichtag weitere bilaterale<br />

Kreditlinien, von denen zum Bilanzstichtag TEUR 47.727 (Vorjahr:<br />

TEUR 44.957) nicht in Anspruch genommen sind.<br />

Im Geschäftsjahr wurden keine finanziellen Vermögenswerte im<br />

Sinne des IFRS 7.14 als Sicherheiten für Finanzverbindlichkeiten<br />

durch den <strong>Nordzucker</strong> Konzern gestellt.<br />

Der Posten ist in Höhe von TEUR 5.500 (Vorjahr: TEUR 5.500)<br />

langfristig.<br />

Die Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Personen und<br />

Unternehmen sind der Klasse von Finanzinstrumenten „Sonstige<br />

finanzielle Verbindlichkeiten und Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden<br />

Personen und Unternehmen“ zugeordnet.<br />

32. Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten<br />

Die sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt<br />

zusammen:<br />

30. Verbindlichkeiten aus Lieferungen<br />

und Leistungen<br />

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen setzen sich<br />

wie folgt zusammen:<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen<br />

und Leistungen<br />

TEUR 28.2.2013 29.2.2012<br />

Verbindlichkeiten gegenüber<br />

Rübenlieferanten 393.530 326.752<br />

Andere Verbindlichkeiten aus<br />

Lieferungen und Leistungen 71.895 128.370<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen<br />

und Leistungen 465.425 455.122<br />

31. Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden<br />

Personen und Unternehmen<br />

Die Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Personen und<br />

Unternehmen setzen sich wie folgt zusammen:<br />

Sonstige finanzielle<br />

Verbindlichkeiten<br />

TEUR 28.2.2013 29.2.2012<br />

Negativer Zeitwert von Derivaten 2.615 13.002<br />

Übrige finanzielle Verbindlichkeiten 4.061 4.079<br />

Sonstige finanzielle<br />

Verbindlichkeiten 6.676 17.081<br />

Die sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten sind in Höhe von<br />

TEUR 294 (Vorjahr: TEUR 1.181) langfristig.<br />

Die sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten sind mit Ausnahme<br />

der Derivate der Klasse von Finanzinstrumenten „Sonstige finanzielle<br />

Verbindlichkeiten und Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden<br />

Personen und Unternehmen“ zugeordnet. Die negativen Zeitwerte<br />

von Derivaten werden in der Klasse von Finanzinstrumenten<br />

„Derivate“ geführt.<br />

33. Sonstige Verbindlichkeiten<br />

Die sonstigen Verbindlichkeiten gliedern sich wie folgt:<br />

Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden<br />

Personen und Unternehmen<br />

TEUR 28.2.2013 29.2.2012<br />

Verbindlichkeiten gegenüber<br />

assoziierten Unternehmen<br />

und Gemeinschaftsunternehmen 5.500 5.500<br />

Verbindlichkeiten gegenüber<br />

sonstigen nahestehenden<br />

Personen und Unternehmen 16.246 11.498<br />

Verbindlichkeiten gegenüber<br />

nahestehenden Personen und<br />

Unternehmen 21.746 16.998<br />

Sonstige Verbindlichkeiten<br />

TEUR 28.2.2013 29.2.2012<br />

Verbindlichkeiten im Rahmen der<br />

sozialen Sicherheit 23.279 19.700<br />

Investitionszulagen, -zuschüsse<br />

und sonstige Förderungen 11.584 16.897<br />

Abgrenzungen 3.852 5.452<br />

Erhaltene Anzahlungen auf<br />

Bestellungen 95 222<br />

Übrige sonstige Verbindlichkeiten 11.312 29.170<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 50.122 71.441


100<br />

Geschäftsbericht <strong>Nordzucker</strong> 2012/13<br />

Die sonstigen Verbindlichkeiten sind in Höhe von TEUR 12.555<br />

(Vorjahr: TEUR 20.985) langfristig.<br />

Die Verbindlichkeiten aus Investitionszulagen, -zuschüssen und<br />

sonstigen Förderungen resultieren aus entsprechenden Zuwendungen<br />

der öffentlichen Hand im Zusammenhang mit der<br />

Anschaffung oder Herstellung von begünstigten Sachanlagen.<br />

Sie werden über die Nutzungsdauer der bezuschussten Vermögenswerte<br />

erfolgswirksam aufgelöst.<br />

Die übrigen sonstigen Verbindlichkeiten beinhalten im Wesentlichen<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern aus ausstehenden<br />

Lohn- und Gehaltszahlungen.<br />

Erläuterungen zur<br />

Konzernkapitalflussrechnung<br />

34. Zusammensetzung des Finanzmittelfonds<br />

Der Finanzmittelfonds beinhaltet lediglich die Finanzmittel<br />

gemäß Bilanzausweis. Hierbei handelt es sich um liquide Mittel,<br />

die jederzeit verfügbar sind.<br />

Aus den in der Konzernkapitalflussrechnung ausgewiesenen<br />

Finanzmittelfonds wurden keine Mittel für Bankbürgschaften<br />

bzw. Sicherheitshinterlegungen verwendet.<br />

vative Finanzinstrumente und an anderen Unternehmen gehaltene<br />

Eigenkapitalinstrumente. Finanzielle Verbindlichkeiten umfassen<br />

vertragliche Verpflichtungen, ein Barvermögen oder andere finanzielle<br />

Vermögenswerte abzugeben. Hierzu zählen aufgenommene<br />

Darlehen, kurzfristige Kredite, Verbindlichkeiten aus Lieferungen<br />

und Leistungen und Derivate.<br />

Die nachstehenden Darstellungen geben Auskunft über die Buchwerte<br />

der einzelnen Bewertungskategorien. Zudem werden die<br />

beizulegenden Zeitwerte je Klasse von Finanzinstrumenten gezeigt.<br />

Die Darstellungen gestatten den Vergleich zwischen den<br />

Buch- und den beizulegenden Zeitwerten.<br />

Für flüssige Mittel und andere kurzfristige originäre Finanzinstrumente,<br />

d. h. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, finanzielle<br />

Vermögenswerte, derivative Finanzinstrumente und sonstige<br />

Forderungen sowie Verbindlichkeiten, entsprechen die Zeitwerte<br />

den zu den jeweiligen Stichtagen bilanzierten Buchwerten.<br />

Die Fair Value Option kommt im <strong>Nordzucker</strong> Konzern nicht zur<br />

Anwendung. Zum Bilanzstichtag existieren ebenfalls keine Finanzinstrumente<br />

der Kategorie „bis zur Endfälligkeit gehalten“.<br />

Die Nettoerfolge aus Finanzinstrumenten – zugeordnet zu den in<br />

Ziffer 3.8 genannten Bewertungskategorien nach IAS 39 – ergeben<br />

sich aus Änderungen des beizulegenden Zeitwerts, aus Wertminderungen,<br />

Wertaufholungen und aus Ausbuchungen. Hinzu<br />

kommen Zinserträge und -aufwendungen und sonstige Ergebniskomponenten<br />

aus Finanzinstrumenten, die nicht erfolgswirksam<br />

zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden.<br />

35. Nicht zahlungswirksame Transaktionen<br />

In Berichtsjahr bzw. im Vorjahr sind keine wesentlichen nicht<br />

zahlungswirksamen Vorgänge im Finanzierungs- und Investitionsbereich<br />

erfolgt.<br />

Sonstige Angaben<br />

36. Weitere Angaben zu den<br />

Finanzinstrumenten<br />

Als Finanzinstrumente gelten Verträge, die gleichzeitig bei einem<br />

Unternehmen zur Entstehung eines finanziellen Vermögenswerts<br />

und bei der Gegenpartei zur Entstehung einer finanziellen Verbindlichkeit<br />

oder eines Eigenkapitalinstruments führen.<br />

Finanzielle Vermögenswerte umfassen in diesem Zusammenhang<br />

liquide Mittel, vertraglich zugesicherte Rechte zum Empfang von<br />

Barmitteln oder anderweitigen finanziellen Vermögenswerten wie<br />

zum Beispiel Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, deri-<br />

Das Zinsergebnis enthält Zinserträge in Höhe von TEUR 411<br />

(Vorjahr: TEUR 1.826) und Zinsaufwendungen in Höhe von TEUR<br />

7.174 (Vorjahr: TEUR 30.289) aus Finanzinstrumenten, die nicht<br />

erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden.<br />

Im Berichtszeitraum wurden keine Zinserträge aus wertberichtigten<br />

finanziellen Vermögenswerten vereinnahmt.<br />

37. Risikomanagement<br />

37.1. Allgemeine Angaben<br />

<strong>Nordzucker</strong> verfügt über ein unternehmensweites System zur<br />

frühzeitigen Identifikation und laufenden Überwachung von<br />

Risiken sowie zu deren Bewertung und ihrer Begrenzung. Durch<br />

das integrierte Risikomanagementsystem werden Risiken und<br />

Maßnahmen umfassend ermittelt und in der operativen und<br />

strategischen Planung berücksichtigt. Im Rahmen des Risikomanagements<br />

werden potenzielle Risiken wie Ausfall- bzw.<br />

Kreditrisiken, Liquiditäts- und Wechselkursrisiken sowie Zinsrisiken<br />

fortlaufend bewertet und daraus Maßnahmen entwickelt<br />

und umgesetzt. Operative und strategische Entscheidungen


Konzernanhang 101<br />

erfolgen stets auch unter Risiko-Gesichtspunkten. Das konzernweite<br />

Berichts- und Controllingsystem gewährleistet die kontinuierliche<br />

Information aller verantwortlichen Entscheidungsträger.<br />

Der <strong>Nordzucker</strong> Konzern ist aufgrund seiner Geschäftstätigkeit<br />

Ausfall- bzw. Kreditrisiken, Liquiditäts- und Wechselkursrisiken sowie<br />

Zinsrisiken ausgesetzt. Die genannten Risiken werden durch<br />

adäquate Risikomanagementverfahren gesteuert. Der <strong>Nordzucker</strong><br />

Konzern setzt zur Absicherung von Zins- und Wechselkursschwankungen<br />

sowie zur Absicherung von Rohstoffkosten derivative<br />

Finanzinstrumente ein. Der Einsatz dieser Derivate ist durch entsprechende<br />

Richtlinien des Konzerns geregelt und auf die Absicherung<br />

bestehender Grundgeschäfte sowie geplanter Transaktionen,<br />

deren Eintreten hinreichend wahrscheinlich ist, beschränkt.<br />

Durch diese Richtlinien werden die Verantwortlichkeiten, die<br />

Handlungsrahmen und die Berichterstattung sowie die strikte<br />

Trennung von Handel und Abwicklung festgelegt. Diese transparente<br />

und funktionale Organisation des Risikosteuerungsprozesses<br />

gilt für alle Risikoarten.<br />

37.2. Ausfallrisiko<br />

Als Kredit- bzw. Ausfallrisiko wird das Risiko bezeichnet, dass die<br />

Geschäftspartner ihren vertraglichen Zahlungsverpflichtungen<br />

nicht nachkommen und dies für den <strong>Nordzucker</strong> Konzern zu<br />

einem Verlust führt. Zur Reduktion des Bonitätsrisikos werden<br />

die Geschäftspartner im Rahmen des Kreditrisikomanagements<br />

einer Bonitätsprüfung unterzogen. Erkennbaren Ausfallrisiken<br />

wird durch entsprechende Wertberichtigungen Rechnung getragen,<br />

wobei die Risiken von Forderungsausfällen zum Teil durch<br />

Warenkreditversicherungen begrenzt sind.<br />

Der <strong>Nordzucker</strong> Konzern sieht sich keinem signifikanten Bonitätsrisiko<br />

gegenüber einer einzelnen Vertragspartei ausgesetzt. Die<br />

Konzentration des Bonitätsrisikos ist aufgrund der heterogenen<br />

Kundenstrukturen des <strong>Nordzucker</strong> Konzerns begrenzt. Eine spezielle<br />

Überwachung und Steuerung auf Basis bestimmter Risikokategorien<br />

zur Vermeidung von Risikokonzentrationen erfolgt daher nicht.<br />

Das maximale Ausfallrisiko entspricht den Buchwerten der bilanzierten<br />

finanziellen Vermögenswerte abzüglich jeglicher Wertberichtigungen<br />

ohne Berücksichtigung der risikomindernden<br />

Vereinbarungen (siehe die Übersichten zu Klassen und Kategorien<br />

der Finanzinstrumente).<br />

Im Berichtszeitraum wurde bei keinen finanziellen Vermögenswerten<br />

eine Neuverhandlung der Vertragskonditionen vorgenommen,<br />

ohne die es zu Überfälligkeiten und/oder Wertminderungen<br />

gekommen wäre.<br />

Hinsichtlich des weder wertgeminderten noch in Zahlungsverzug<br />

befindlichen Bestands an Forderungen deuten zum Abschlussstichtag<br />

keinerlei Anzeichen darauf hin, dass die Schuldner des<br />

<strong>Nordzucker</strong> Konzerns ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen<br />

werden.<br />

Die nachstehende Tabelle zeigt für die relevanten Klassen von<br />

Finanz instrumenten die Gesamtbuchwerte, die Buchwerte der<br />

weder im Wert geminderten noch überfälligen finanziellen Vermögens<br />

werte sowie eine Altersstruktur der zwar nicht wertgeminderten,<br />

jedoch überfälligen finanziellen Vermögenswerte:<br />

Altersstruktur finanzieller Vermögenswerte<br />

Zum Abschlussstichtag nicht wertgemindert<br />

und in den folgenden Zeitbändern überfällig<br />

Zum Abschlussstichtag<br />

TEUR<br />

weder Weniger Zwischen Zwischen Zwischen<br />

Gesamtbuchwert<br />

wertgemindert als 30 31 und 60 61 und 90 91 und 180 Mehr als<br />

Stand 28.2.2013<br />

noch überfällig Tage Tagen Tagen Tagen 181 Tage<br />

Finanzanlagen 23.537 23.537 0 0 0 0 0<br />

Finanzielle Vermögenswerte<br />

und sonstige Forderungen 16.125 16.125 0 0 0 0 0<br />

Forderungen aus<br />

Lieferungen und Leistungen 212.424 191.083 15.143 1.535 1.316 1.271 2.076<br />

Summe 252.086 230.745 15.143 1.535 1.316 1.271 2.076<br />

Stand 29.2.2012<br />

Finanzanlagen 20.439 20.439 0 0 0 0 0<br />

Finanzielle Vermögenswerte<br />

und sonstige Forderungen 5.721 5.721 0 0 0 0 0<br />

Forderungen aus<br />

Lieferungen und Leistungen 194.422 157.703 23.524 830 1.957 9.866 542<br />

Summe 220.582 183.863 23.524 830 1.957 9.866* 542<br />

*) Den Forderungen stehen korrespondierende Verbindlichkeiten gegenüber, die nach dem Bilanzstichtag verrechnet wurden.


102<br />

Geschäftsbericht <strong>Nordzucker</strong> 2012/13<br />

Übersicht der Kategorien und Klassen von Finanzinstrumenten<br />

im Vorjahr (2011/12)<br />

der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong>, Braunschweig<br />

Aktiva<br />

Bewertung Summe 29.2.2012 Nominalwert<br />

Bewertungskategorie<br />

Flüssige Mittel/<br />

Barreserve<br />

TEUR At cost Fair Value At cost Fair Value<br />

Finanzanlagen 20.429 10 0 0<br />

Finanzielle Vermögenswerte und sonstige Forderungen 5.721 0 0 0<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 194.423 0 0 0<br />

Derivate 0 7.695 0 0<br />

Flüssige Mittel 7.407 0 7.407 0<br />

Summe 227.980 7.705 7.407 0<br />

Passiva<br />

Bewertung Summe 29.2.2012<br />

Fortgeführte<br />

Anschaffungskosten<br />

Bewertungskategorie<br />

Finanzielle Verbindlichkeiten bzw.<br />

zu fortgef. Anschaffungskosten<br />

TEUR At cost Fair Value At cost Fair Value<br />

Finanzverbindlichkeiten 256.325 0 256.325 0<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 455.122 0 455.122 0<br />

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten und<br />

Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden<br />

Personen und Unternehmen 21.077 0 21.077 0<br />

Derivate 0 13.002 0 0<br />

Summe 732.524 13.002 732.524 0


Konzernanhang 103<br />

Fortgeführte<br />

Anschaffungskosten<br />

Fair Value<br />

Kredite und<br />

Forderungen<br />

Zur Veräußerung verfügbare<br />

fin. Vermögenswerte (AFS)<br />

Zu Handelszwecken gehalten<br />

(FVTPL-HFT)<br />

Derivate in Sicherungsbeziehungen<br />

nach IAS 39<br />

At cost Fair Value At cost Fair Value At cost Fair Value At cost Fair Value<br />

70 0 20.359 10 0 0 0 0<br />

5.721 0 0 0 0 0 0 0<br />

194.423 0 0 0 0 0 0 0<br />

0 0 0 0 0 5.910 0 1.785<br />

0 0 0 0 0 0 0 0<br />

200.214 0 20.359 10 0 5.910 0 1.785<br />

Fair Value<br />

Derivate in Sicherungsbeziehungen<br />

nach IAS 39<br />

Zu Handelszwecken gehalten<br />

(FVTPL-HFT)<br />

Fair Value Option<br />

(FVTPL-FVO)<br />

At cost Fair Value At cost Fair Value At cost Fair Value<br />

0 0 0 0 0 0<br />

0 0 0 0 0 0<br />

0 0 0 0 0 0<br />

0 1.228 0 11.774 0 0<br />

0 1.228 0 11.774 0 0


104<br />

Geschäftsbericht <strong>Nordzucker</strong> 2012/13<br />

Übersicht der Kategorien und Klassen von Finanzinstrumenten<br />

2012/13<br />

der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong>, Braunschweig<br />

Aktiva<br />

Bewertung Summe 28.2.2013 Nominalwert<br />

Bewertungskategorie<br />

Flüssige Mittel/<br />

Barreserve<br />

TEUR At cost Fair Value At cost Fair Value<br />

Finanzanlagen 23.537 0 0 0<br />

Finanzielle Vermögenswerte und sonstige Forderungen 16.125 0 0 0<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 212.425 0 0 0<br />

Derivate 0 5.033 0 0<br />

Flüssige Mittel 11.297 0 11.297 0<br />

Summe 263.384 5.033 11.297 0<br />

Passiva<br />

Bewertung Summe 28.2.2013<br />

Fortgeführte<br />

Anschaffungskosten<br />

Bewertungskategorie<br />

Finanzielle Verbindlichkeiten bzw.<br />

zu fortgef. Anschaffungskosten<br />

TEUR At cost Fair Value At cost Fair Value<br />

Finanzverbindlichkeiten 70.684 0 70.684 0<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 465.424 0 465.424 0<br />

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten und<br />

Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden<br />

Personen und Unternehmen 25.806 0 25.806 0<br />

Derivate 0 2.615 0 0<br />

Summe 561.914 2.615 561.914 0


Konzernanhang 105<br />

Fortgeführte<br />

Anschaffungskosten<br />

Fair Value<br />

Kredite und<br />

Forderungen<br />

Zur Veräußerung verfügbare<br />

fin. Vermögenswerte (AFS)<br />

Zu Handelszwecken gehalten<br />

(FVTPL-HFT)<br />

Derivate in Sicherungsbeziehungen<br />

nach IAS 39<br />

At cost Fair Value At cost Fair Value At cost Fair Value At cost Fair Value<br />

64 0 23.473 10 0 0 0 0<br />

16.125 0 0 0 0 0 0 0<br />

212.425 0 0 0 0 0 0 0<br />

0 0 0 0 0 2.038 0 2.995<br />

0 0 0 0 0 0 0 0<br />

228.614 0 23.473 10 0 2.038 0 2.995<br />

Fair Value<br />

Derivate in Sicherungsbeziehungen<br />

nach IAS 39<br />

Zu Handelszwecken gehalten<br />

(FVTPL-HFT)<br />

Fair Value Option<br />

(FVTPL-FVO)<br />

At cost Fair Value At cost Fair Value At cost Fair Value<br />

0 0 0 0 0 0<br />

0 0 0 0 0 0<br />

0 0 0 0 0 0<br />

0 7 0 2.608 0 0<br />

0 7 0 2.608 0 0


106<br />

Geschäftsbericht <strong>Nordzucker</strong> 2012/13<br />

Übersicht der Nettoergebnisse aus Finanzinstrumenten<br />

der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong>, Braunschweig<br />

28.2.2013<br />

TEUR<br />

aus<br />

Zinsen<br />

Flüssige Mittel/Barreserve 329<br />

Kredite und Forderungen 82<br />

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte (AFS ) 3<br />

Zu Handelszwecken gehaltene Finanzinstrumente (FAHFT und FLHFT) 0<br />

Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Finanzverbindlichkeiten (FLAC) -7.213<br />

Summe -6.799<br />

29.2.2012<br />

TEUR<br />

aus<br />

Zinsen<br />

Flüssige Mittel/Barreserve 1.167<br />

Kredite und Forderungen 659<br />

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte (AFS ) -613<br />

Zu Handelszwecken gehaltene Finanzinstrumente (FAHFT und FLHFT) 0<br />

Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Finanzverbindlichkeiten (FLAC) -29.676<br />

Summe -28.463


Konzernanhang 107<br />

aus der Folgebewertung<br />

aus<br />

Dividenden<br />

zum<br />

Fair Value<br />

Währungsumrechnung<br />

Wertberichtigung<br />

Wertaufholung<br />

aus<br />

Abgang<br />

Nettoergebnis<br />

2012/13<br />

0 0 0 0 0 0 329<br />

0 0 236 -562 104 0 -140<br />

4.713 930 0 0 0 0 5.646<br />

0 -2.582 0 0 0 0 -2.582<br />

0 0 0 0 0 0 -7.213<br />

4.713 -1.652 236 -562 104 0 -3.960<br />

aus der Folgebewertung<br />

aus<br />

Dividenden<br />

zum<br />

Fair Value<br />

Währungsumrechnung<br />

Wertberichtigung<br />

Wertaufholung<br />

aus<br />

Abgang<br />

Nettoergebnis<br />

2011/12<br />

0 0 0 0 0 0 1.167<br />

0 0 -773 -907 2 0 -1.019<br />

3.471 -2.587 0 0 0 0 271<br />

0 2.116 0 0 0 0 2.116<br />

0 0 0 0 0 0 -29.676<br />

3.471 -471 -773 -907 2 0 -27.141


108<br />

Geschäftsbericht <strong>Nordzucker</strong> 2012/13<br />

nehmen seinen Zahlungsverpflichtungen zu einem vertraglich<br />

vereinbarten Zeitpunkt nicht nachkommen kann. Zur Sicherstellung<br />

der Liquidität des <strong>Nordzucker</strong> Konzerns werden die<br />

Liquiditätsbedürfnisse zentral überwacht und geplant. Es werden<br />

stets ausreichend liquide Mittel gehalten, um allen Verpflichtungen<br />

bei Fälligkeit nachkommen zu können. Kurzfristige<br />

Kreditlinien, die bei Bedarf in Anspruch genommen werden<br />

können, stellen zusätzlich die Liquidität sicher.<br />

Aus der nachfolgenden Tabelle sind die vertraglich vereinbarten<br />

(undiskontierten) Zins- und Tilgungszahlungen der originären<br />

finanziellen Verbindlichkeiten sowie der derivativen Finanzinstrumente<br />

ersichtlich.<br />

Vertragliche Restlaufzeiten<br />

Die Finanzinstrumente der Klassen Finanzanlagen, Finanzielle Vermögenswerte<br />

und sonstige Forderungen und Forderungen aus<br />

Lieferungen und Leistungen vor Wertminderungen haben einen<br />

Bruttobuchwert von insgesamt TEUR 254.145 (Vorjahr: TEUR<br />

224.122). Es wurden Wertminderungen in Höhe von TEUR 2.059<br />

(Vorjahr: TEUR 3.540) vorgenommen.<br />

Der <strong>Nordzucker</strong> Konzern hat weder im Berichtszeitraum noch im<br />

Vergleichszeitraum Sicherheiten im Sinne von IFRS 7.15 erhalten<br />

oder verwertet.<br />

37.3. Liquiditätsrisiko<br />

Als Liquiditätsrisiko wird das Risiko bezeichnet, dass das Unter-<br />

TEUR<br />

Restlaufzeitbis<br />

zu einem von einem bis von mehr als<br />

Restlaufzeit Restlaufzeit<br />

Bruttozu-/<br />

Stand 28.2.2013<br />

Buchwert abflüsse<br />

Jahr zu fünf Jahren fünf Jahren<br />

Finanzverbindlichkeiten 70.684 -71.359 65.284 0 6.075<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 465.425 -465.425 465.425 0 0<br />

Sonstige finanzielle Verb. und Verb.<br />

ggü. nahest. Pers. und Unt. 25.806 -25.806 20.306 5.500 0<br />

Derivative finanzielle Vermögenswerte 2.615 -2.615 2.615 0 0<br />

Derivative finanzielle Verbindlichkeiten 5.033 5.033 5.033 0 0<br />

Summe 569.563 -560.172 558.663 5.500 6.075<br />

Stand 29.2.2012<br />

Finanzverbindlichkeiten 256.325 -265.666 172.998 84.871 7.797<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 455.122 -455.122 455.122 0 0<br />

Sonstige finanzielle Verb. und Verb.<br />

ggü. nahest. Pers. und Unt. 21.077 -21.077 15.577 5.500 0<br />

Derivative finanzielle Vermögenswerte 13.002 -13.002 13.002 0 0<br />

Derivative finanzielle Verbindlichkeiten 7.695 7.695 7.695 0 0<br />

Summe 753.221 -747.172 664.394 90.371 7.797<br />

Einbezogen in die Restlaufzeitenanalyse sind alle Instrumente im<br />

Bestand, für die zum Bilanzstichtag bereits Zahlungen vertraglich<br />

vereinbart sind. Erwartete Zahlungen für zukünftig erwartete<br />

Verbindlichkeiten werden nicht berücksichtigt. Die variablen<br />

Zinszahlungen aus Finanzinstrumenten werden unter Zugrundelegung<br />

der zuletzt vor dem Bilanzstichtag fixierten Zinssätze ermittelt.<br />

Jederzeit rückzahlbare finanzielle Verbindlichkeiten sind<br />

entsprechend der Einschätzung der jeweiligen Rückzahlungszeitpunkte<br />

zugeordnet.<br />

37.4. Marktrisiken<br />

Marktrisiken entstehen aus möglichen Veränderungen von Risikofaktoren,<br />

die zu Änderungen von Marktwerten oder zu Änderungen<br />

zukünftiger Zahlungsströme führen. Als relevante Risikofaktoren<br />

sind für den <strong>Nordzucker</strong> Konzern Wechselkursschwankungen<br />

und Zinsänderungen von Bedeutung.<br />

a. Währungsrisiko<br />

Der <strong>Nordzucker</strong> Konzern ist aufgrund seiner Geschäftsaktivitäten<br />

in verschiedenen Ländern, die nicht zum Euro-Raum zählen,<br />

einem Wechselkursrisiko ausgesetzt.<br />

IFRS 7 fordert zur Einordnung der Bedeutung der Wechselkursrisiken<br />

eine Sensitivitätsanalyse. Durch die Anwendung von Sensitivitätsanalysen<br />

wird für diese Risikoart ermittelt, welche Auswirkungen<br />

eine Änderung der genannten Wechselkurse auf die<br />

Gewinne/Verluste sowie auf das Eigenkapital des <strong>Nordzucker</strong><br />

Konzerns zum Bilanzstichtag nehmen würde. Die Auswirkungen<br />

werden bestimmt, indem die hypothetischen Änderungen der<br />

Wechselkurse um 10 % auf den Bestand relevanter Positionen<br />

in Fremdwährung (Nettorisikoposition in Fremdwährung) zum<br />

Bilanzstichtag bezogen werden. Dabei wird unterstellt, dass der<br />

Bestand am Bilanzstichtag repräsentativ für das Gesamtjahr ist.


Konzernanhang 109<br />

Die Nettorisikoposition wird um geplante Transaktionen innerhalb<br />

der kommenden zwölf Monate sowie um vorhandene Sicherungsinstrumente<br />

(auch wenn kein bilanzielles Hedge- Accounting<br />

gemäß IAS 39 vorgenommen wird) adjustiert.<br />

Fremdwährungspositionen in Dänischen Kronen und Litauischen<br />

Litas unterliegen aufgrund der Angehörigkeit der betreffenden<br />

Staaten zum Wechselkursmechanismus der Europäischen Union<br />

nur einem unwesentlichen Wechselkursrisiko. Das Wechselkursrisiko<br />

aus Fremdwährungspositionen in US-Dollar ist aufgrund<br />

der unmittelbaren Absicherung und der damit verbundenen<br />

geringen Höhe dieser Positionen ebenfalls unwesentlich.<br />

Darüber hinaus betreibt der <strong>Nordzucker</strong> Konzern eine umfangreiche<br />

Absicherung von tatsächlichen Fremdwährungsrisiken<br />

über den Natural-Hedge-Ansatz wie auch über den gezielten<br />

Einsatz von Derivaten mit der Folge, dass die verbleibenden<br />

Netto-Risikopositionen unwesentlich sind.<br />

b. Zinsrisiko<br />

Der <strong>Nordzucker</strong> Konzern ist aufgrund seiner Finanzierungs aktivitäten<br />

Zinsänderungsrisiken ausgesetzt. Finanzierungen werden<br />

in verschiedenen Währungsräumen vorgenommen, wobei die<br />

überwiegende Währung der Euro ist. Zinsänderungsrisiken aus<br />

Finanzierungsaktivitäten, die in Ungarischen Forint, Schwedischen<br />

Kronen, Litauischen Litas, Polnischen Zloty oder Dänischen Kronen<br />

vorgenommen werden, sind wegen der geringen Betragshöhe<br />

nicht wesentlich.<br />

Zum Bilanzstichtag halten die Konzerngesellschaften einen Gesamtbestand<br />

zinstragender bzw. zinssensitiver Instrumente in<br />

Höhe von 65,2 Mio. Euro (Vorjahr: 256,3 Mio. Euro). Diese entfallen<br />

vollständig auf variabel verzinsliche Instrumente (Vorjahr:<br />

244,6 Mio. Euro). Im Vorjahr entfielen zusätzlich 11,7 Mio. Euro<br />

auf festverzinsliche Instrumente.<br />

Zinsänderungsrisiken werden gemäß IFRS 7 mittels Sensitivitätsanalysen<br />

dargestellt. Im Rahmen einer Sensitivitätsanalyse wird ermittelt,<br />

welche Auswirkungen eine Änderung der Marktzinssätze<br />

auf die Erträge und Aufwendungen sowie auf das Eigenkapital<br />

zum Bilanzstichtag haben würde.<br />

Abweichend zum Vorjahr hat der <strong>Nordzucker</strong> Konzern zur Absicherung<br />

des Zinsrisikos der variabel verzinslichen Instrumente<br />

zum Bilanzstichtag keine Cashflow Hedges abgeschlossen, da<br />

diese Mittel planungsgemäß kurzfristig getilgt werden und keine<br />

weiteren Darlehensbeziehungen zu variablen Konditionen erfolgen<br />

sollen. Eine hypothetische Veränderung der für die variablen<br />

verzinslichen Instrumente maßgeblichen Zinssätze um +/-50 Basispunkte<br />

würde demzufolge aufgrund der Restlaufzeit in diesem<br />

Bereich zu unwesentlichen Auswirkungen in Relation zum Eigenkapital<br />

und Zinsergebnis des Konzerns führen.<br />

c. Sicherungsmaßnahmen<br />

Der <strong>Nordzucker</strong> Konzern setzt derivative Finanzinstru mente<br />

ausschließlich zur Absicherung der Zins und Wechselkursrisiken<br />

sowie der Risiken aus Rohstoffpreisänderungen ein.<br />

Grundsätzlich wird das bestehende Zinsänderungsrisiko aus<br />

variabel verzinslichen Darlehen durch Zinsderivate reduziert.<br />

Alle Zinsderivate sind als Cashflow Hedges im Rahmen des<br />

Hedge Accounting nach IAS 39 designiert. Zum Bilanzstichtag hat<br />

der <strong>Nordzucker</strong> Konzern keinerlei Zinsderivate kontrahiert, da<br />

sich der <strong>Nordzucker</strong> Konzern auf Basis der Finanzplanung zum<br />

Bilanzstichtag keinem Zinsänderungsrisiko ausgesetzt sieht.<br />

Zum Vorjahresbilanzstichtag hatte der <strong>Nordzucker</strong> Konzern<br />

Forward-Swaps zum Nominalbetrag von insgesamt 196,6 Mio.<br />

EUR abgeschlossen. Der entsprechende Vorjahresmarktwert<br />

hat TEUR -1.228 betragen.<br />

Es wird grundsätzlich davon ausgegangen, dass die den Sicherungsmaßnahmen<br />

zugrunde gelegten Grundgeschäfte auch<br />

tatsächlich zustande kommen. Im Falle des Wegfalls einer Sicherungsmaßnahme<br />

werden die Beträge, die sich während der<br />

Laufzeit im kumulierten übrigen Eigenkapital angesammelt haben,<br />

aufgelöst, wenn das gesicherte Grundgeschäft ergebniswirksam<br />

wird bzw. wenn das gesicherte Grundgeschäft nicht mehr<br />

eintritt.<br />

Zur Reduzierung des Wechselkursrisikos werden neben dem<br />

Natural-Hedge-Ansatz in Polen und Schweden die zusätzlich<br />

entstehenden Bruttopositionen abgesichert. Darüber hinaus<br />

werden Wechselkursrisiken – ebenfalls unterjährig – über geeignete<br />

Derivate, wie zum Beispiel Devisentermingeschäfte,<br />

gesichert.<br />

Der Konzern hält zum Stichtag Derivate, die auf die Absicherung<br />

von Währungsrisiken und Preisänderungsrisiken im Bereich<br />

Zucker und Energie (CO 2 ) abzielen. Die folgende Tabelle<br />

gibt einen Überblick über die im Konzern eingesetzten bilanzierten<br />

derivativen Finanzinstrumente und ihrer Marktwerte:


110<br />

Geschäftsbericht <strong>Nordzucker</strong> 2012/13<br />

Derivative Finanzinstrumente 2012/13<br />

TEUR<br />

Nominalwert<br />

Marktwert<br />

Gesamt<br />

Marktwert<br />

Vermögen<br />

Marktwert<br />

Schulden<br />

Währungsbezogene Geschäfte<br />

Devisentermingeschäfte 186.388 -125 982 -1.107<br />

Devisen-Swaps 321.293 2.747 2.995 -248<br />

Rohstoffpreisbezogene Geschäfte<br />

Sugar-Future 41.520 -455 1.056 -1.511<br />

Summe 549.201 2.167 5.033 -2.866<br />

Sämtliche Derivate haben eine Laufzeit von bis zu einem Jahr.<br />

Derivate mit Marktwerten in Höhe von TEUR 2.995 (Vermögen)<br />

und TEUR 7 (Schulden) werden nicht zu Handelszwecken gehalten.<br />

Eine Sensitivitätsanalyse auf die bilanzierten Marktwerte würde<br />

zu unwesentlichen Auswirkungen in Relation zum Eigenkapital<br />

und Ergebnis des Konzerns führen.<br />

Die Marktwertveränderungen von Cashflow Hedges werden in<br />

Höhe des effektiven Teils erfolgsneutral im Eigenkapital gebucht.<br />

Im Berichtszeitraum wurde ein Betrag in Höhe von TEUR 930<br />

(Vorjahr: TEUR -2.587) im Eigenkapital erfasst.<br />

Bezüglich der Ermittlung von beizulegenden Zeitwerten für<br />

Finanzinstrumente, die zum beizulegenden Zeitwert bilanziert<br />

werden, ist eine hierarchische Einstufung vorzunehmen, die in<br />

drei Bewertungslevel unterscheidet. Die Bewertung auf dem<br />

Bewertungslevel 1 erfolgt auf Basis unangepasster, auf aktiven<br />

Märkten verwendeter Marktpreise. Auf dem Bewertungslevel 2<br />

erfolgt die Bewertung anhand von Preisen, die von Marktpreisen,<br />

die auf aktiven Märkten verwendet werden, abgeleitet werden.<br />

Bei der Bewertung auf Bewertungslevel 3 werden individuelle<br />

Bewertungsparameter zugrunde gelegt. Der <strong>Nordzucker</strong> Konzern<br />

bewertet Finanzinstrumente auf Basis des Bewertungslevels 2.<br />

Der Konzern führt keine eigene Bewertung der Derivate durch.<br />

Die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte (Mark to Market)<br />

wird von den Vertragsbanken unter Anwendung anerkannter<br />

mathematischer Verfahren unter Verwendung vorliegender<br />

Marktdaten vorgenommen (Bewertungslevel 2).<br />

38. Wesentliche Tochterunternehmen und<br />

Gemeinschaftsunternehmen<br />

Wesentliche Tochterunternehmen und<br />

Gemeinschaftsunternehmen<br />

Konzernanteil<br />

Region Zentraleuropa<br />

NORDZUCKER GmbH & Co. KG, Braunschweig 100 %<br />

fuel 21 GmbH & Co. KG, Klein Wanz<strong>leben</strong> 100 %<br />

Norddeutsche Flüssigzucker GmbH & Co.KG, Braunschweig 70 %<br />

Region Nordeuropa<br />

Nordic Sugar A/S, Kopenhagen/Dänemark 100 %<br />

Nordic Sugar AB, Malmö/Schweden 100 %<br />

Suomen Sokeri OY, Kantvik/Finnland 80 %<br />

Sucros OY, Säkvlä/Finnland 80 %<br />

AB Nordic Sugar Kėdainiai, Wilna/Litauen 71 %<br />

<strong>Nordzucker</strong> Irland Limited, Dublin/Irland 100 %<br />

Region Osteuropa<br />

Považský cukor a.s., Trencianska Teplá/Slowakei 97 %<br />

<strong>Nordzucker</strong> Polska S.A., Przeżmierowo/Polen 99 %<br />

Gemeinschaftsunternehmen<br />

NP Sweet A/S, Kopenhagen/Dänemark 50 %<br />

MEF Melasse Extraktion Frellstedt GmbH, Frellstedt/Deutschland 50 %<br />

Die Aufstellung des Anteilsbesitzes der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> und des<br />

Konzerns wird beim elektronischen Bundesanzeiger eingereicht<br />

und veröffentlicht.<br />

Für die Personenhandelsgesellschaften in der Rechtsform einer<br />

GmbH & Co. KG<br />

● NORDZUCKER GmbH & Co. KG, Braunschweig<br />

● fuel 21 GmbH & Co. KG, Klein Wanz<strong>leben</strong><br />

● Norddeutsche Flüssigzucker GmbH & Co. KG, Braunschweig<br />

wurde die Befreiung von der Pflicht zur Aufstellung von Jahresabschlüssen<br />

nach den für Kapitalgesellschaften geltenden Vorschriften<br />

gemäß § 264 b HGB in Anspruch genommen.


Konzernanhang 111<br />

39. Beziehungen zu nahestehenden<br />

Personen und Unternehmen<br />

Als nahestehende Personen und Unternehmen gemäß IAS 24 gelten<br />

für den <strong>Nordzucker</strong> Konzern die Personen und Unternehmen, die<br />

den Konzern beherrschen bzw. einen maßgeblichen Einfluss auf diesen<br />

ausüben oder durch den Konzern beherrscht bzw. maßgeblich<br />

beeinflusst werden. Zur ersten Gruppe gehören die aktiven Mitglieder<br />

der Vorstände und der Aufsichtsräte der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> und<br />

ihrer Mehrheitsgesellschafterin, der <strong>Nordzucker</strong> Holding Aktiengesellschaft.<br />

Ferner werden die Tochtergesellschaften, die Muttergesellschaft<br />

sowie die assoziierten und Gemeinschaftsunternehmen<br />

des <strong>Nordzucker</strong> Konzerns als nahestehende Personen und Unternehmen<br />

definiert.<br />

Bei der <strong>Nordzucker</strong> Holding Aktien gesellschaft, der Union Zucker<br />

Südhannover Gesellschaft mit beschränkter Haftung und der Nordharzer<br />

Zucker Aktien gesellschaft handelt es sich um Gesellschafterinnen<br />

der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong>; die entsprechenden Verbindlichkeiten<br />

betreffen laufende Verrechnungskonten. Die übrigen Verbindlichkeiten<br />

entfallen auf sonstige nahestehende Unternehmen<br />

und resultieren im Wesentlichen aus Darlehen sowie Lieferungsund<br />

Leistungsbeziehungen.<br />

Die Leistungserbringung für nahestehende Unternehmen betrifft<br />

die <strong>Nordzucker</strong> Holding Aktien gesellschaft, Braunschweig, und<br />

das Finanzergebnis resultiert aus assoziierten und Gemeinschaftsunternehmen.<br />

Den Forderungen gegen sowie den Verbindlichkeiten gegenüber<br />

nahestehenden Unternehmen liegen Geschäftsbeziehungen zu<br />

marktüblichen Konditionen zugrunde.<br />

40. Haftungsverhältnisse<br />

Haftungsverhältnisse des Konzerns bestehen wie folgt:<br />

Neben den Geschäftsbeziehungen zu den in den Konzernabschluss<br />

im Wege der Vollkonsolidierung einbezogenen Tochterunternehmen<br />

bestanden die folgenden Geschäftsbeziehungen mit nahestehenden<br />

Personen und Unternehmen:<br />

Haftungsverhältnisse<br />

TEUR 28.2.2013 29.2.2012<br />

Haftung für Bürgschaften 1.395 1.288<br />

Beziehungen zu<br />

nahestehenden Unternehmen<br />

TEUR 28.2.2013 29.2.2012<br />

Bilanz<br />

Forderungen gegen<br />

nahestehende Unternehmen 4.263 233<br />

Verbindlichkeiten gegenüber<br />

nahestehenden Unternehmen 21.745 16.997<br />

TEUR<br />

1.3.2012-<br />

28.2.2013<br />

1.3.2011-<br />

29.2.2012<br />

Gewinn- und Verlustrechnung<br />

Leistungserbringung für<br />

nahestehende Unternehmen 391 107<br />

Finanzergebnis -822 -216<br />

Die Forderungen gegen nahestehende Unternehmen entfallen<br />

mit TEUR 4.105 (Vorjahr: TEUR -5.693) fast ausschließlich auf die<br />

<strong>Nordzucker</strong> Holding Aktiengesellschaft, Braunschweig.<br />

Zum 28. Februar 2013 sind Vermögenswerte des Sachanlagevermögens<br />

in Höhe von TEUR 0 (Vorjahr: TEUR 42.214) als Sicherheiten<br />

für Verbindlichkeiten begeben worden.<br />

41. Sonstige finanzielle Verpflichtungen<br />

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen des Konzerns setzen<br />

sich wie folgt zusammen:<br />

Sonstige finanzielle<br />

Verpflichtungen<br />

TEUR 28.2.2013 29.2.2012<br />

Bestellobligo für Sachanlagevermögen 21.463 15.448<br />

Wartungsverpflichtungen 0 0<br />

Finance-Lease 815 985<br />

Operating-Lease/Miete 12.614 7.594<br />

Sonstige finanzielle Verpflichtungen 34.892 24.027<br />

Von den Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen<br />

entfallen im Wesentlichen TEUR 5.500 (Vorjahr: TEUR 5.500)<br />

auf die MEF Melasse-Extraktion Frellstedt GmbH, Frellstedt, TEUR<br />

6.150 (Vorjahr: TEUR 3.628) auf die Union Zucker Südhannover<br />

Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Nordstemmen, TEUR 3.542<br />

(Vorjahr: TEUR 1.966) auf die Nordharzer Zucker Aktiengesellschaft,<br />

Schladen, und erstmals TEUR 3.339 auf die SWEETGREDIENTS<br />

GmbH & Co.KG, Nordstemmen.


112<br />

Geschäftsbericht <strong>Nordzucker</strong> 2012/13<br />

Die gesamten zukünftigen Zahlungsverpflichtungen aus Mietund<br />

Leasingverträgen zum 28. Februar 2013 gliedern sich dabei<br />

wie folgt auf:<br />

Miet- und Leasingverträge<br />

TEUR<br />

Restlaufzeit<br />

bis zu einem Jahr<br />

Restlaufzeit von<br />

mehr als einem<br />

bis zu fünf Jahren<br />

Restlaufzeit<br />

von mehr als<br />

fünf Jahren<br />

Summe<br />

Künftige Zahlungen<br />

in Finance-Leases 152 558 105 815<br />

Künftige Zahlungen<br />

in Operating-Leases 3.903 7.740 971 12.614<br />

Die künftigen Zahlungen aus Finance-Lease lassen sich zum<br />

28. Februar 2013 wie folgt aufteilen:<br />

Finance-Lease<br />

Restlaufzeit<br />

von mehr als einem<br />

bis zu fünf Jahren<br />

Restlaufzeit<br />

von mehr als<br />

fünf Jahren<br />

TEUR<br />

Restlaufzeit<br />

bis zu einem Jahr<br />

Summe<br />

Tilgungen 123 495 103 721<br />

Zinsanteil 29 63 2 94<br />

Zahlung 152 558 105 815<br />

42. Abschlussprüferhonorar<br />

Gesellschaften des <strong>Nordzucker</strong> Konzerns haben von der Ernst &<br />

Young GmbH in Höhe von TEUR 352 Leistungen in Zusammenhang<br />

mit der gesetzlich vorgeschriebenen Prüfung des Abschlusses<br />

des <strong>Nordzucker</strong> Konzerns und der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> sowie in<br />

Höhe von TEUR 136 für Steuerberatungsleistungen und TEUR<br />

412 für sonstige Leistungen bezogen.<br />

43. Aufsichtsrat und Vorstand<br />

Der Aufsichtsrat setzte sich im Geschäftsjahr 2012/13 wie folgt<br />

zusammen:<br />

als Vertreter der Aktionäre<br />

Hans-Christian Koehler,<br />

Landwirt, Barum-Eppensen,<br />

Vorsitzender<br />

Helmut Meyer,<br />

Landwirt, Betheln,<br />

stellv. Vorsitzender<br />

Dr. Harald Isermeyer,<br />

Landwirt, Vordorf<br />

Gerhard Borchert,<br />

Landwirt, Brome<br />

Michael Gerlif,<br />

Finanzvorstand der Lekkerland <strong>AG</strong> & Co. KG, Frechen<br />

Rainer Knackstedt,<br />

Landwirt, Dede<strong>leben</strong><br />

Matts Eskil Rosendahl,<br />

Berater, Huddinge/Schweden<br />

Hans-Heinrich Prüße,<br />

Landwirt, Lehrte Ahlten (bis 12. Juli 2012)<br />

Hans Jochen Bosse,<br />

Landwirt, Ohrum<br />

Dr. Karl-Heinz Engel,<br />

Hauptgeschäftsführer der Hochwald Nahrungsmittel-Werke GmbH, Riol<br />

Dr. Clemens Große Frie,<br />

Vorstandsvorsitzender der <strong>AG</strong>RAVIS RAIFFEISEN <strong>AG</strong>, Münster/Hannover<br />

Dr. Hans Theo Jachmann,<br />

Geschäftsführer der Syngenta Agro GmbH und Syngenta Germany<br />

GmbH, Maintal<br />

Jochen Johannes Juister,<br />

Landwirt, Nordhastedt<br />

Andreas Scheffrahn,<br />

Landwirt, Cramme<br />

Helmut Bleckwenn,<br />

Landwirt, Garmissen (seit dem 12. Juli 2012)


Konzernanhang 113<br />

als Vertreter der Arbeitnehmer<br />

Rolf Huber-Frey,<br />

Betriebswirt, Freiburg (bis 12. Juli 2012)<br />

Wolfgang Wiesener,<br />

Schlosser, Uelzen, stellv. Vorsitzender (bis 12. Juli 2012)<br />

Olaf Joern,<br />

Mechatroniker, Uelzen (seit dem 12. Juli 2012)<br />

Gerd von Glowczewski,<br />

Betriebsschlosser, Schladen<br />

Marie Lohel,<br />

Energieelektronikerin, Magdeburg (seit dem 12. Juli 2012)<br />

Sigrun Krussmann,<br />

Laborantin, Seelze<br />

Ulf Gabriel,<br />

Elektromeister, Banteln<br />

Dieter Woischke,<br />

Betriebselektriker, Algermissen, stellv. Vorsitzender<br />

Marina Strootmann,<br />

Industriekauffrau, Vorsitzende des Betriebsrates der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong>,<br />

Braunschweig<br />

Als Vorstände waren im Geschäftsjahr 2012/13 bestellt:<br />

Hartwig Fuchs,<br />

Hamburg, Vorstandsvorsitzender, Chief Executive Officer<br />

Axel Aumüller,<br />

Oelber a.w.W., Chief Operating Officer<br />

Mats Liljestam,<br />

Höllviken/Schweden, Chief Marketing Officer<br />

Dr. Niels Pörksen,<br />

Limburgerhof, Chief Agricultural Officer<br />

Dr. Michael Noth,<br />

Braunschweig, Chief Financial Officer.<br />

Die Kriterien für die Festlegung der Vergütung der einzelnen Vorstandsmitglieder<br />

bilden sowohl die Aufgaben des einzelnen Vorstandsmitgliedes,<br />

seine persönliche Leistung, die wirtschaftliche<br />

Lage, der Erfolg, die Zukunftsaussichten, die Nachhaltigkeit der<br />

Unternehmensentwicklung als auch die Üblichkeit der Vergütung<br />

unter Berücksichtigung des Vergleichsumfeldes und der Vergütungsstruktur,<br />

die ansonsten in der Gesellschaft gilt.<br />

Die Gesamtvergütung der Vorstandsmitglieder umfasst monetäre<br />

Vergütungsteile, Versorgungszusagen und sonstige Zusagen wie<br />

die Gestellung eines Dienstwagens. Die monetären Vergütungsteile<br />

bestehen aus einem festen Jahresgrundgehalt, das in zwölf<br />

gleichen Raten monatlich ausgezahlt wird, und einer ergebnisund<br />

leistungsabhängigen variablen Vergütung. Der variable Anteil<br />

beträgt maximal 50 Prozent der Gesamtbezüge (die Gesamtbezüge<br />

setzen sich zusammen aus dem festen Jahresgrundgehalt und<br />

der variablen Vergütung). Entsprechend dem Deutschen Corporate<br />

Governance Kodex (DCGK) wird die Systematik der Vorstandsvergütung<br />

an der nachhaltigen Entwicklung des Unternehmens ausgerichtet.<br />

Demnach werden 45 % der variablen Vergütung als<br />

kurzfristige variable Vergütung (Short-Term Incentive, STI) an die<br />

Zielerreichung des entsprechenden Geschäftsjahrs gekoppelt. Die<br />

übrigen 55 % werden als langfristige variable Vergütung (Long-<br />

Term Incentive, LTI) anhand einer durchschnittlichen Zielerreichung<br />

der jeweils vorangegangenen drei Jahre ermittelt.<br />

Zusagen auf Leistungen, die einem Vorstandsmitglied für den Fall<br />

der vorzeitigen Beendigung der Tätigkeit als Vorstandsmitglied<br />

gewährt werden, sind mindestens auf den Wert der Restlaufzeit<br />

des Vertrages begrenzt.<br />

Für die einzelnen Mitglieder des Vorstands ergibt sich nachfolgende<br />

Vergütung für das Geschäftsjahr 2012/13:<br />

44. Vergütungsbericht<br />

Im Folgenden werden Grundsätze und Höhe der Vergütung des<br />

Vorstands und des Aufsichtsrats der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> beschrieben<br />

sowie Angaben zum Aktienbesitz von Vorstand und Aufsichtsrat<br />

gemacht.<br />

44.1. Vergütung des Vorstands<br />

Systematik und Höhe der Vorstandsvergütung werden auf<br />

Vorschlag des Personalausschusses des Aufsichtsrats durch das<br />

Aufsichtsratsplenum festgelegt und regelmäßig überprüft.


114<br />

Geschäftsbericht <strong>Nordzucker</strong> 2012/13<br />

Vergütung der Mitglieder des Vorstands 2012/13<br />

Angaben in EUR<br />

Fix-Gehalt<br />

Barvergütung Altersvorsorge Sonstiges 1) Gesamt<br />

Variabler<br />

Jahresbonus<br />

Hartwig Fuchs 460.417 455.403 160.000 15.996 1.091.816<br />

Axel Aumüller 350.000 346.188 125.000 27.958 849.146<br />

Mats Liljestam 350.000 346.188 108.000 26.933 831.121<br />

Dr. Niels Pörksen 380.000 375.861 125.000 14.733 895.594<br />

Dr. Michael Noth 380.000 375.861 125.000 16.172 897.033<br />

Summe 1.920.417 1.899.501 643.000 101.792 4.564.710<br />

1)<br />

Geldwerte Vorteile gem. den steuerlichen Bestimmungen z. B. aus der Gestellung von Dienstwagen etc.<br />

Für das Geschäftsjahr 2011/12 ergab sich die Vergütung der<br />

Mitglieder des Vorstands wie folgt:<br />

Vergütung der Mitglieder des Vorstands 2011/12<br />

Angaben in EUR<br />

Fix-Gehalt<br />

Barvergütung Altersvorsorge Sonstiges 1) Gesamt<br />

Variabler<br />

Jahresbonus<br />

Hartwig Fuchs 450.000 430.962 160.000 15.926 1.056.888<br />

Axel Aumüller 341.667 327.212 125.000 28.298 822.177<br />

Mats Liljestam 342.235 327.756 108.000 26.812 804.803<br />

Dr. Niels Pörksen 362.500 347.163 125.000 14.663 849.326<br />

Dr. Michael Noth 380.000 363.923 125.000 16.273 885.196<br />

Summe 1.876.402 1.797.016 643.000 101.972 4.418.390<br />

1)<br />

Geldwerte Vorteile gem. den steuerlichen Bestimmungen z. B. aus der Gestellung von Dienstwagen etc.<br />

Den Mitgliedern des Vorstands sind Pensionszusagen ausschließlich<br />

in Form von Beitragszusagen gewährt.<br />

Die Vergütung des Aufsichtsrats ist in § 14 der Satzung der<br />

<strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> geregelt.<br />

Frühere Vorstandsmitglieder erhielten Ruhegehälter in Höhe von<br />

TEUR 752. Für die Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren<br />

Vorstandsmitgliedern hat die <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> Pensionsrückstellungen<br />

von TEUR 10.728 (Vorjahr: TEUR 9.463) gebildet.<br />

Mitglieder des Vorstands erhielten im Geschäftsjahr 2012/13 vom<br />

Unternehmen weder Kredite noch Vorschüsse.<br />

44.2. Vergütung des Aufsichtsrats<br />

Die Aufsichtsratsvergütung orientiert sich an der Größe des<br />

Unternehmens, an den Aufgaben und der Verantwortung der<br />

Aufsichtsratsmitglieder sowie an der wirtschaftlichen Lage<br />

der Gesellschaft. Die Vergütung enthält neben einer festen<br />

Zahlung eine dividendenabhängige und eine terminbezogene<br />

Komponente. Vorsitz und stellvertretender Vorsitz sowie Vorsitz<br />

des Prüfungs- und Finanzausschusses werden zusätzlich vergütet.<br />

Nach diesen Regeln erhalten Mitglieder des Aufsichtsrats eine feste<br />

Vergütung in Höhe von EUR 13.000 und eine dividendenabhängige<br />

Vergütung in Höhe von EUR 500 für jedes über fünf Prozent<br />

ausgeschüttete Prozent Dividende. Die Dividende beträgt für das<br />

Geschäftsjahr 2012/13 vorbehaltlich der Zustimmung durch die<br />

Hauptversammlung EUR 1,80 (Vorjahr: EUR 1,00) pro Stückaktie<br />

bzw. 70,31 (Vorjahr: 39,06) Prozent. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats<br />

erhält das Dreifache, die beiden Stellvertreter und der<br />

Vorsitzende des Prüfungs- und Finanzausschusses jeweils das Eineinhalbfache<br />

der Festvergütung eines einfachen Mitgliedes. Zusätzlich<br />

erhält jedes Mitglied des Aufsichtsrats für die Teilnahme<br />

an Terminen in seiner Funktion als Mitglied des Aufsichtsrats<br />

EUR 300,00 pro Termin.


Konzernanhang 115<br />

Vorbehaltlich der Zustimmung der Hauptversammlung zum<br />

Dividendenvorschlag für das Geschäftsjahr 2012/13 werden<br />

nachfolgende Beträge gewährt:<br />

Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrats 2012/13<br />

Angaben in EUR<br />

Feste<br />

Vergütung 1<br />

Variable<br />

Vergütung 1<br />

Termin<br />

Vergütung 1 Gesamt<br />

Gesamt<br />

Vorjahr<br />

Hans-Christian Koehler 39.000,00 32.656,25 16.200,00 87.856,25 62.711,58<br />

Helmut Meyer 19.500,00 32.656,25 3.600,00 55.756,25 41.331,25<br />

Dieter Woischke 19.500,00 32.656,25 6.900,00 59.056,25 42.831,25<br />

Andreas Scheffrahn 19.500,00 32.656,25 9.300,00 61.456,25 41.458,03<br />

Dr. Harald Isermeyer 13.000,00 32.656,25 6.600,00 52.256,25 48.424,14<br />

Gerhard Borchert 13.000,00 32.656,25 3.900,00 49.556,25 35.731,25<br />

Hans Jochen Bosse 13.000,00 32.656,25 2.400,00 48.056,25 32.131,25<br />

Dr. Clemens Große Frie 13.000,00 32.656,25 2.400,00 48.056,25 33.631,25<br />

Sigrun Krussmann 13.000,00 32.656,25 4.800,00 50.456,25 34.231,25<br />

Dr. Karl-Heinz Engel 13.000,00 32.656,25 1.500,00 47.156,25 31.231,25<br />

Dr. Hans Theo Jachmann 13.000,00 32.656,25 3.300,00 48.956,25 33.031,25<br />

Jochen Johannes Juister 13.000,00 32.656,25 5.400,00 51.056,25 32.431,25<br />

Gerd von Glowczewski 13.000,00 32.656,25 2.400,00 48.056,25 32.431,25<br />

Rainer Knackstedt 13.000,00 32.656,25 3.300,00 48.956,25 33.031,25<br />

Michael Gerlif 13.000,00 32.656,25 4.200,00 49.856,25 33.031,25<br />

Marina Strootmann 13.000,00 32.656,25 5.100,00 50.756,25 34.231,25<br />

Ulf Gabriel 13.000,00 32.656,25 4.800,00 50.456,25 23.133,67<br />

Matts Eskil Rosendahl 13.000,00 32.656,25 4.500,00 50.156,25 21.328,52<br />

Rolf Huber-Frey 4.772,60 11.988,87 1.200,00 17.961,47 31.831,25<br />

Wolfgang Wiesener 4.772,60 11.988,87 1.800,00 18.561,47 33.931,25<br />

Hans-Heinrich Prüße 4.772,60 11.988,87 2.400,00 19.161,47 35.731,25<br />

Olaf Joern 8.227,40 20.667,38 1.800,00 30.694,78 -<br />

Marie Lohel 8.227,40 20.667,38 1.800,00 30.694,78 -<br />

Helmut Bleckwenn 8.227,40 20.667,38 1.800,00 30.694,78 -<br />

Summe 318.500,00 685.781,25 101.400,00 1.105.681,25 747.855,94<br />

1<br />

Angaben ohne Entschädigung für die von Aufsichtsratsmitgliedern aufgrund ihrer Tätigkeit zu entrichtende Umsatzsteuer.<br />

Zusätzlich werden den Mitgliedern des Aufsichtsrats die durch<br />

die Ausübung des Amtes entstehenden Auslagen sowie die auf<br />

ihre Vergütung und Auslagen zu entrichtende Umsatzsteuer (Mehrwertsteuer),<br />

erstattet. Der Gesamtbetrag der erstatteten Auslagen<br />

mit Umsatzsteuer beläuft sich auf TEUR 38 (Vorjahr: TEUR 37).<br />

Mitglieder des Aufsichtsrats erhielten im Geschäftsjahr 2012/13<br />

vom Unternehmen weder Kredite noch Vorschüsse.<br />

44.3. Aktienbesitz des Vorstands und des Aufsichtsrats<br />

Mitglieder des Vorstands halten keine Aktien.<br />

Mitglieder des Aufsichtsrats und ihnen nahestehende Personen<br />

waren zum 28. Februar 2013 im Besitz von Aktien, deren Anzahl<br />

jedoch unter 1 Prozent der ausgegebenen Aktien der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong><br />

liegt. Die Aktien stehen nicht im Zusammenhang mit der Vergütung<br />

des Aufsichtsrats.<br />

44.4. Sonstiges<br />

Die Mitglieder von Organen der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> werden von<br />

der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> von Ansprüchen Dritter im gesetzlich zulässigen<br />

Rahmen freigestellt. Zu diesem Zweck unterhält die Gesellschaft<br />

eine Vermögensschaden-Haftpflicht-Gruppenversicherung<br />

für Organmitglieder der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong>. Sie wird jährlich<br />

abgeschlossen bzw. verlängert. Die Versicherung deckt das<br />

persönliche Haftungsrisiko für den Fall ab, dass der Personenkreis<br />

bei Ausübung seiner Tätigkeit für Vermögensschäden in<br />

Anspruch genommen wird. Es besteht ein Selbstbehalt gemäß<br />

Ziffer 3.8 des Deutschen Corporate Governance Kodex.


116<br />

Geschäftsbericht <strong>Nordzucker</strong> 2012/13<br />

45. Dividendenvorschlag<br />

Die an die Aktionäre ausschüttbaren Dividenden bemessen sich gemäß<br />

Aktiengesetz nach dem im Jahresabschluss der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong><br />

ausgewiesenen, nach den handelsrechtlichen Vorschriften bestimmten<br />

Bilanzgewinn. Der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2012/13<br />

weist einen Bilanzgewinn in Höhe von EUR 90.562.352,13 aus.<br />

Der Vorstand schlägt vor, diesen Bilanzgewinn zur Ausschüttung<br />

einer Dividende für das Geschäftsjahr 2012/13 (EUR 1,80 je dividendenberechtigte<br />

Stückaktie) zu verwenden.<br />

nicht mehr zu verlängern. Das EU-Parlament hat sich für eine<br />

Verlängerung bis 2020, der Agrarministerrat bis 2017 für die<br />

Verhandlungen der drei europäischen Institutionen („Trilog“)<br />

positioniert.<br />

Neben der Frage nach einer Laufzeit der Zuckermarktordnung ab<br />

Oktober 2015 werden eine Neuausgabe von Zuckerquoten an<br />

Mitgliedsstaaten, die nach der Reform 2006 die Quote zurückgegeben<br />

hatten, und weitere Vorteile für traditionellen Raffinationsbetriebe<br />

diskutiert.<br />

46. Wesentliche Ereignisse nach<br />

Bilanzstichtag<br />

Braunschweig, den 26. April 2013<br />

Der Vorstand<br />

Im Rahmen der Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik der<br />

Europäischen Union (GAP) wird auch über den Fortbestand der<br />

Zuckermarktordnung (ZMO) diskutiert. Die Europäische Kommission<br />

hat vorgeschlagen, die Zuckermarktordnung über das Ende des<br />

jetzigen Geltungszeitraumes bis 30. September 2015 hinaus<br />

Axel Aumüller<br />

Dr. Michael Noth<br />

Hartwig Fuchs<br />

Mats Liljestam<br />

Dr. Niels Pörksen


Konzernanhang 117<br />

Aufstellung des Anteilsbesitzes<br />

Aufstellung des Anteilsbesitzes<br />

der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong>, Braunschweig zum 28. Februar 2013<br />

Anteil am Kapital<br />

direkt<br />

indirekt<br />

Kurzbezeichnung % % über Tochterunternehmen<br />

Einbezogene Tochterunternehmen<br />

fuel 21 GmbH & Co. KG<br />

(Stadt Wanz<strong>leben</strong>-Börde, Deutschland) fuel 21 100<br />

Norddeutsche Flüssigzucker GmbH & Co. KG<br />

(Braunschweig, Deutschland) NFZ KG 70<br />

NORDZUCKER SPEZIAL GmbH<br />

(Braunschweig, Deutschland) NZ SPEZIAL 100<br />

NORDZUCKER GmbH & Co. KG (Braunschweig, Deutschland) NZ KG 100<br />

<strong>Nordzucker</strong> Eastern Europe GmbH [in Liquidation]<br />

(Wien, Österreich) NZ EE 100<br />

<strong>Nordzucker</strong> Polska S.A. (Opalenica, Polen) NZ Polska 99,87<br />

Cukrownia Melno S.A. [in Liquidation] (Opalenica, Polen) Melno 84,32<br />

Povazsky Cukor a.s. (Trencianska Tepla, Slowakei) Povazsky 96,798<br />

Matra Cukor z.r.t. (Hatvan, Ungarn) Matra 99,89<br />

Nordic Sugar Holding A/S (Kopenhagen, Dänemark) NSH AS 100<br />

Nordic Sugar A/S (Kopenhagen, Dänemark) NS AS 100 NSH AS<br />

Titoconcerto AB (Malmö, Schweden) Titoconcerto 100 NSH AS<br />

Nordic Sugar AB (Malmö, Schweden) NS AB 100 Titoconcerto<br />

Nordic Sugar Services AB<br />

[zum 28.02.2013: Gold Cup 8590 AB] (Malmö, Schweden) NSS AB 100 NS AB<br />

AB Nordic Sugar Kedainiai (Kedainiai, Litauen) NS Kedainiai 70,6 NS AS<br />

Nordic Sugar UAB [in Liquidation] (Vilnius, Litauen) NS UAB 100 NS AS<br />

Nordic Sugar Oy (Kantvik, Finnland) NS Oy 100 NS AS<br />

Sucros Oy (Säkylä, Finnland) Sucros Oy 80 NS Oy<br />

Suomen Sokeri Oy (Kantvik, Finnland) Suomen Oy 80 Sucros Oy<br />

SIA Nordic Sugar (Riga, Lettland) NS SIA 100 NS AS<br />

Ingolf Wesenberg & Co. AS (Oslo, Norwegen) IW AS 50 NS AS<br />

<strong>Nordzucker</strong> (Ireland) Limited (Dublin, Irland) NZ Ireland 100<br />

SugarPartners Holdings Limited [in Liquidation]<br />

(Dublin, Irland) SP Holdings 100 NZ Ireland


118<br />

Geschäftsbericht <strong>Nordzucker</strong> 2012/13<br />

Anteil am Kapital<br />

direkt<br />

indirekt<br />

Kurzbezeichnung % % über Tochterunternehmen<br />

Assoziierte Unternehmen, die gemäß § 312 HGB at Equity bewertet werden:<br />

MEF Melasse-Extraktion Frellstedt GmbH<br />

(Frellstedt, Deutschland) MEF 50 NZ KG<br />

Norddeutsche Zucker-Raffinerie Gesellschaft mit<br />

beschränkter Haftung (Frellstedt, Deutschland) NZR 50 NZ KG<br />

NP Sweet A/S (Kopenhagen, Dänemark) NP Sweet 50 NSH AS<br />

Eurosugar S.A.S. (Paris, Frankreich) ES 50<br />

Tochterunternehmen, die gemäß § 296 Absatz 2 HGB nicht einbezogen werden:<br />

Bioethanolgesellschaft Klein Wanz<strong>leben</strong> mbH<br />

(Stadt Wanz<strong>leben</strong>-Börde, Deutschland) Bioethanol KW 100<br />

Norddeutsche Flüssigzucker Verwaltungs-GmbH<br />

(Braunschweig, Deutschland) NFZ GmbH 70<br />

<strong>Nordzucker</strong> Verwaltungs-GmbH<br />

(Braunschweig, Deutschland) NZ GmbH 100 NZ KG<br />

SWEETGREDIENTS GmbH & Co. KG<br />

(Nordstemmen, Deutschland) SG KG 100 NZ NZ SPEZIAL<br />

SWEETGREDIENTS Verwaltungs GmbH<br />

(Nordstemmen, Deutschland) SG GmbH 100 SG KG<br />

NZ Erste Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH<br />

(Braunschweig, Deutschland) NZ 1. VVG 100<br />

NZ Zweite Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH<br />

[zum 28.02.2013: Nordwestdeutsche Zucker Handelsgesellschaft<br />

mbH] (Braunschweig, Deutschland) NZ 2. VVG 100<br />

Assoziierte Unternehmen, die gemäß § 311 Absatz 2 HGB nicht einbezogen werden:<br />

<strong>Nordzucker</strong> Bioerdgas GmbH & Co. KG<br />

(Braunschweig, Deutschland) NZ BEG KG 50<br />

<strong>Nordzucker</strong> Bioerdgas Verwaltungs-GmbH<br />

(Braunschweig, Deutschland) NZ BEG GmbH 50<br />

Sonstige Beteiligungen, die nicht einbezogen werden:<br />

Tereos TTD, a.s. (Dobrovice, Tschechien) TTD 35,38


Konzernanhang 119<br />

Aufstellung des Anteilsbesitzes | Bestätigungsvermerk<br />

Bestätigungsvermerk des<br />

Abschlussprüfers<br />

Zu dem Konzernabschluss und dem Konzernlagebericht haben<br />

wir folgenden Bestätigungsvermerk erteilt:<br />

„Wir haben den von der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong>, Braunschweig, aufgestellten<br />

Konzernabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und<br />

Verlustrechnung, Gesamtergebnisrechnung, Kapitalflussrechnung,<br />

Eigenkapitalveränderungsrechnung und Anhang – sowie<br />

den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. März 2012<br />

bis zum 28. Februar 2013 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss<br />

und Konzernlagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU<br />

anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315 a Abs. 1 HGB<br />

anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung<br />

der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere<br />

Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten<br />

Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den<br />

Konzernlagebericht abzugeben.<br />

Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB<br />

unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW)<br />

festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschluss -<br />

prüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und<br />

durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf<br />

die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung<br />

der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch<br />

den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-,<br />

Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender<br />

Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen<br />

werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und<br />

über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie<br />

die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen<br />

der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen<br />

internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die<br />

Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend<br />

auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst<br />

die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss<br />

einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises,<br />

der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />

und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen<br />

Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des<br />

Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der<br />

Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage<br />

für unsere Beurteilung bildet.<br />

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.<br />

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen<br />

Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den IFRS, wie<br />

sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315 a<br />

Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und<br />

vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen<br />

Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und<br />

Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang<br />

mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes<br />

Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken<br />

der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.“<br />

Hannover, 29. April 2013<br />

Ernst & Young GmbH<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

(Hentschel)<br />

(Dr. Janze)<br />

Wirtschaftsprüfer<br />

Wirtschaftsprüfer


120<br />

Geschäftsbericht <strong>Nordzucker</strong> 2012/13


Corporate Governance<br />

121<br />

„Wir als Aufsichtsrat der <strong>Nordzucker</strong> begleiten kritisch den eingeschlagenen Weg unseres<br />

Unternehmens und unterstützen diesen. Neben dem ständigen Dialog mit dem Vorstand<br />

in Fragen der strategischen Weiterentwicklung überwachen wir insbesondere die Integration<br />

Nordic, das Effizienzsteigerungs programm sowie eine nachhaltige Instandhaltung und<br />

Investition in die Werke des Konzerns.“<br />

<br />

Hans-Christian Koehler, Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />

Corporate Governance<br />

Gute Corporate Governance ist ein wichtiger Eckpfeiler unseres Handelns.


122<br />

Geschäftsbericht <strong>Nordzucker</strong> 2012/13<br />

Corporate Governance-Bericht des Geschäftsjahrs 2012/13<br />

Corporate Governance umfasst das System der Leitung und Überwachung<br />

eines Unternehmens, einschließlich seiner Organisation,<br />

seiner geschäftspolitischen Grundsätze und Leitlinien sowie der<br />

internen und externen Kontroll- und Überwachungsmechanismen.<br />

Eine klar strukturierte und gelebte Corporate Governance hat für<br />

die <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> eine hohe Bedeutung und gewährleistet eine<br />

verantwortliche, auf langfristige Wertschöpfung ausgerichtete Unternehmensführung.<br />

Sie fördert das Vertrauen der Aktionäre, der<br />

Finanzmärkte, der Geschäftspartner und der Mitarbeiter sowie der<br />

Öffentlichkeit in die Leitung und Überwachung des <strong>Nordzucker</strong><br />

Konzerns.<br />

Corporate Governance ist die Grundlage der Entscheidungs- und<br />

Kontrollprozesse bei der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong>. Das Handeln der <strong>Nordzucker</strong><br />

<strong>AG</strong> wird an klar definierten Leitlinien ausgerichtet. Diese<br />

Leitlinien beinhalten eine konsequente Orientierung an den Bedürfnissen<br />

und Erwartungen der Aktionäre, Kunden, Geschäftspartner<br />

und Mitarbeiter.<br />

Die Grundsätze guter Unternehmensführung sind für börsennotierte<br />

Aktiengesellschaften im Deutschen Corporate Governance<br />

Kodex (nachfolgenden „Kodex“) geregelt. Der Kodex enthält<br />

Empfehlungen und Anregungen zur guten Unternehmensführung<br />

und beschreibt außerdem gesetzliche Pflichten börsennotierter<br />

Aktiengesellschaften. Aufgrund der Vorschrift des § 161 AktG<br />

haben sich börsennotierte Aktiengesellschaften jährlich zur Einhaltung<br />

von Empfehlungen des Kodex zu erklären. Diese Erklärung<br />

erfolgt sowohl vergangenheitsbezogen als auch zukunftsbezogen.<br />

Die <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> ist als nicht börsennotierte Aktiengesellschaft<br />

nicht gesetzlich verpflichtet, eine solche Erklärung nach § 161<br />

AktG abzugeben. Der Kodex richtet sich an börsennotierte Aktiengesellschaften,<br />

seine Beachtung wird aber auch nicht börsennotierten<br />

Aktiengesellschaften empfohlen. Die <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> befasst<br />

sich daher auf freiwilliger Basis intensiv mit dem Empfehlungen<br />

des Kodex und berichtet in regelmäßigen Abständen, in der Regel<br />

jährlich, über die unternehmenseigene Corporate Governance.<br />

Dies schließt eine Erklärung zu den Empfehlungen des Kodex ein,<br />

die sich inhaltlich an die von § 161 AktG geforderte Entsprechenserklärung<br />

anlehnt. Sofern der Kodex gesetzliche Pflichten börsennotierter<br />

Aktiengesellschaften außerhalb von Empfehlungen regelt,<br />

sind diese auf die <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> nicht anwendbar. Die Gesellschaft<br />

geht auch keine freiwillige Verpflichtung ein, diese zu befolgen.<br />

Die Erzielung eines angemessenen und dauerhaften Gewinns, die<br />

kontinuierliche Generierung von <strong>Wachstum</strong> und die Erhöhung unserer<br />

Marktanteile leiten die Tätigkeit jedes einzelnen Mitarbeiters.<br />

Dabei stellt die beständige Verbesserung aller Geschäftsprozesse<br />

durch kompetente, zielorientiert geführte und leistungsorientiert<br />

entlohnte Mitarbeiter die Existenz und die langfristige systematische<br />

Fortentwicklung des Unternehmens in einem sich wandelnden<br />

Wettbewerbsumfeld sicher.<br />

Die Einhaltung hoher Ansprüche an die Lebensmittel- und Futtermittelqualität<br />

und -sicherheit, die Ressourcenschonung, die kontinuierliche<br />

Minimierung und Verhütung von Umweltbelastungen<br />

sowie Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz sind integraler Bestandteil<br />

aller Tätigkeiten der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong>. Fehlervermeidung<br />

und Vorbeugung haben dabei einen besonderen Stellenwert.<br />

Der Vorstand der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> legt als Leitungsorgan die Unternehmenspolitik<br />

fest. Er ist für die strategische Ausrichtung des<br />

Unternehmens, die Planung und Festlegung des Unternehmensbudgets,<br />

die Ressourcenallokation sowie die Kontrolle der Geschäftsentwicklung<br />

verantwortlich. Ferner ist er zuständig für die Aufstellung<br />

der Quartals- und Jahresabschlüsse der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> und<br />

des Konzernabschlusses.<br />

Der Aufsichtsrat der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> hat einundzwanzig Mitglieder.<br />

Zwei Drittel der Aufsichtsräte sind Vertreter der Anteilseigner, ein<br />

Drittel Vertreter der Arbeitnehmer. Der Aufsichtsrat überwacht und<br />

berät den Vorstand bei der Führung der Geschäfte. Der Aufsichtsrat<br />

erörtert regelmäßig die Geschäftsentwicklung und Planung<br />

sowie die Strategie des Unternehmens und deren Umsetzung. Er<br />

prüft und verabschiedet den Jahresabschluss der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong><br />

und des Konzerns unter Berücksichtigung der Prüfungsberichte<br />

des Abschlussprüfers und der Ergebnisse der Prüfung durch den<br />

Prüfungsausschuss. Wesentliche Vorstandsentscheidungen sind an<br />

seine Zustimmung gebunden.<br />

Im Hinblick auf seine Zusammensetzung hat der Aufsichtsrat in<br />

Anlehnung an die Empfehlung gemäß Ziffer 5.4.1 des Deutschen<br />

Corporate Governance Kodex am 10. März 2011 beschlossen, bei<br />

der Zusammensetzung des Aufsichtsrats die folgenden Elemente<br />

zu berücksichtigen:<br />

l mindestens drei Aufsichtsratssitze für Personen, die im besonderen<br />

Maße das Kriterium der Internationalität verkörpern<br />

(etwa durch Auslandserfahrung oder ausländische Staatsangehörigkeit);<br />

l mindestens drei Aufsichtsratssitze für Personen, die keine Funktion<br />

bei Kunden, Anbauerverbänden oder sonstigen Geschäftspartnern<br />

wahrnehmen;<br />

l mindestens zwei Aufsichtsratssitze für Frauen.<br />

Derzeit sind diese Ziele erfüllt.<br />

Nach der Geschäftsordnung des Aufsichtsrats soll bei Vorschlägen<br />

zur Wahl von Aufsichtsratsmitgliedern eine Altersgrenze von 65<br />

Jahren berücksichtigt werden.


Corporate Governance<br />

123<br />

Corporate Governance-Bericht<br />

Erklärung der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> zum Deutschen<br />

Corporate Governance Kodex in Anlehnung<br />

an § 161 AktG<br />

Vorstand und Aufsichtsrat der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong>, Braunschweig,<br />

haben sich mit den Empfehlungen des Deutschen Corporate<br />

Governance Kodex in der Fassung vom 15. Mai 2012 eingehend<br />

befasst. Obwohl der Deutsche Corporate Governance Kodex für die<br />

<strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> als nicht börsennotiertes Unternehmen nicht verbindlich<br />

vorgeschrieben ist, wurde und wird den dortigen Empfehlungen<br />

durch die <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> mit folgenden Ausnahmen<br />

entsprochen:<br />

1. Die Einberufung der Hauptversammlung und die Einberufungsunterlagen<br />

werden aufgrund der Aktionärsstruktur nicht auf elektronischem<br />

Wege übermittelt (Ziffer 2.3.2).<br />

2. Über die Anforderungen für nicht börsennotierte Gesellschaften<br />

hinaus sind zwei Finanzexperten im Sinne des § 100 Absatz 5<br />

AktG Mitglieder des Aufsichtsrats. Zwar ist keiner dieser Finanzexperten<br />

Vorsitzender, aber beide sind Mitglieder des Prüfungsausschusses<br />

(Ziffer 5.3.2).<br />

3. Interessenkonflikte in der Person von Aufsichtsratsmitgliedern<br />

treten aufgrund der besonderen Bedeutung landwirtschaftlichen<br />

Sachverstandes für das Unternehmen zurück (Ziffer 5.5.3).<br />

4. Die seit Beginn der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> in der Satzung vorgesehene<br />

Regelung zur erfolgsorientierten Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder<br />

knüpft an die Dividendenzahlung eines<br />

Jahres an und entspricht damit nicht der im Mai 2012 eingeführten<br />

Regelung des Kodex, nach der eine erfolgsorientierte<br />

Vergütung der Auf sichtsratsmitglieder auf eine nachhaltige<br />

Unternehmensentwicklung ausgerichtet sein soll (Ziffer 5.4.6).<br />

Vorstand und Aufsichtsrat prüfen eine Anpassung der Vergütungsregelung<br />

und werden diese gegebenenfalls der Hauptversammlung<br />

zur Beschlussfassung vorlegen.<br />

5. Wegen der Einbeziehung der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> in den Konzernabschluss<br />

der <strong>Nordzucker</strong> Holding Aktiengesellschaft hat diese<br />

ein besonderes Informationsbedürfnis (Ziffer 6.3).<br />

Sofern der Kodex gesetzliche Pflichten börsennotierter Aktiengesellschaften<br />

außerhalb von Empfehlungen regelt, sind diese auf die<br />

<strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> nicht anwendbar. Die Gesellschaft geht auch keine<br />

freiwillige Verpflichtung ein, diese zu befolgen. Im Übrigen wird<br />

auf die Ausführungen im Corporate Governance-Bericht verwiesen.<br />

Braunschweig, März 2013<br />

Hartwig Fuchs<br />

Hans-Christian Koehler<br />

Vorstandsvorsitzender<br />

Aufsichtsratsvorsitzender


124<br />

Geschäftsbericht <strong>Nordzucker</strong> 2012/13<br />

Bericht des Aufsichtsrats der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong><br />

Geschäftsjahr 2012/13<br />

Der Aufsichtsrat der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> hat auch im Geschäftsjahr<br />

2012/13 die Geschäftsführung des Vorstands kontinuierlich überwacht<br />

und den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens beraten.<br />

Der Vorstand ist seinen Informationspflichten nachgekommen<br />

und hat den Aufsichtsrat regelmäßig, sowohl schriftlich als<br />

auch mündlich, zeitnah und umfassend über die für das Unternehmen<br />

relevanten Vorkommnisse unterrichtet. Dies beinhaltete<br />

auch Informationen über Fragen der Strategie, die Unternehmensplanung<br />

einschließlich etwaiger Abweichungen des Geschäftsverlaufs<br />

von der Planung, den Gang der Geschäfte, die<br />

aktuelle Lage des Unternehmens, dessen strategische Weiterentwicklung,<br />

die Risikolage, das Risikomanagement und Geschäftsvorgänge<br />

von erheblicher Bedeutung. Der Aufsichtsrat hat in fünf<br />

turnusgemäßen Sitzungen über die geschäftliche und strategische<br />

Entwicklung des Unternehmens beraten. Weiterhin wurden dem<br />

Aufsichtsrat alle Sachverhalte vorgelegt, die der Entscheidung<br />

durch den Aufsichtsrat bedurften. Beschlussvorschlägen des Vorstands<br />

hat der Aufsichtsrat nach gründlicher Prüfung und Beratung<br />

zugestimmt.<br />

Darüber hinaus stand der Aufsichtsratsvorsitzende auch außerhalb<br />

der Aufsichtsratssitzungen mit dem Vorstand in regelmäßigem<br />

Kontakt, hat sich über die aktuelle Entwicklung der Geschäftslage<br />

und die wesentlichen Geschäftsvorfälle informiert und mit ihm<br />

Fragen der Strategie, Planung, Geschäftsentwicklung, Risikolage,<br />

des Risikomanagements und der Compliance im Unternehmen<br />

beraten. Alle Beratungen und Entscheidungen des Aufsichtsrats<br />

hatten stets die Sicherung und Mehrung des Vermögens der<br />

Gesellschaft zum Ziel.<br />

Hans-Christian Koehler,<br />

Vorsitzender des Aufsichtrats<br />

Schwerpunkt der Tätigkeit des Aufsichtsrats im Geschäftsjahr<br />

2012/13 war die Begleitung der strategischen Weiterentwicklung<br />

des Unternehmens. Der Aufsichtsrat ist vom Vorstand über die<br />

europäischen und globalen Entwicklungen und Perspektiven im<br />

Zuckermarkt und deren Bedeutung für <strong>Nordzucker</strong> informiert<br />

worden. Davon ausgehend hat der Vorstand dem Aufsichtsrat<br />

regelmäßig und insbesondere während einer Strategiesitzung<br />

im November 2012 ausführlich über die strategischen Handlungsfelder<br />

und Initiativen der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> berichtet.<br />

Außerdem hat der Aufsichtsrat den der Hauptversammlung vor -<br />

gelegten Vorschlag zur Änderung der Satzung zur Anpas sung<br />

der Vergütung des Aufsichtsrats ab dem Geschäftsjahr 2013/14<br />

vorbereitet. Der Vorschlag sieht vor, dass maximal zwei Sitzungsgelder<br />

pro Tag für Sitzungen des Aufsichtsrats und seiner Aus-


Corporate Governance<br />

125<br />

Bericht des Aufsichtsrats<br />

schüsse abgerechnet werden können und die Abrech nungsfähigkeit<br />

von sonstigen Terminen entfällt. Letzteres soll durch<br />

die vorgeschlagene Erhöhung der Fixvergütung des Aufsichtsrats<br />

aus geglichen werden. Die variable Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder<br />

soll entsprechend der im Mai 2012 eingeführten<br />

Empfehlung des Deutschen Corporate Governance Kodex auf eine<br />

nachhaltige Unternehmens entwicklung ausgerichtet werden<br />

und deshalb in Zukunft an die durchschnittliche Dividende der<br />

jeweils letzten drei Geschäftsjahre anknüpfen. Außerdem wird<br />

vorgeschlagen, die Höhe des variablen Betrags auf die Höhe<br />

des einfachen festen Betrags zu begrenzen und gleichzeitig die<br />

Anforderungen an das Erreichen der maximalen Höhe der variablen<br />

Vergütung so anspruchsvoll zu gestalten, dass die maximale<br />

Höhe der variablen Vergütung nicht im Regelfall eintritt. Vorgeschlagen<br />

wird auch, in Zukunft die Mitgliedschaft in den Ausschüssen<br />

mit Ausnahme des Nominierungsausschusses durch<br />

einen Zuschlag von 20 % auf die fixe und variable Vergütung<br />

zu berücksichtigen. Der Vorsitz im Aufsichtsrat soll durch einen<br />

Zuschlag von 150 % und der stellvertretende Vorsitz und der<br />

Vorsitz im Prüfungs- und Finanzausschuss jeweils mit einem Zuschlag<br />

von 40 % auf die fixe und variable Vergütung berücksichtigt<br />

werden. Dieser Vorschlag basiert auf einer Vergütungsanalyse,<br />

der eine umfassende Marktrecherche unter Berücksichtigung der<br />

Daten von nahezu 1.000 Gesellschaften zugrunde liegt. Insgesamt<br />

würde mit der neuen Regelung im Regelfall eine Reduzierung<br />

der Aufsichtsratsvergütung im Vergleich zu der Vergütung<br />

im Geschäftsjahr 2012/13 erreicht.<br />

Nach wie vor wird angesichts der bevorstehenden weiteren<br />

Anpassung der Zuckermarktordnung („ZMO“) besonderes<br />

Augenmerk auf die Themen Wirtschaftlichkeit und Effizienz gelegt.<br />

Da her hat sich der Aufsichtsrat auch über die Umsetzung<br />

der Einsparungsmaßnahmen aus dem langfristig angelegten<br />

Effizienzsteigerungsprogramm des Unternehmens regelmäßig<br />

berichten lassen und die Maßnahmen mit dem Vorstand diskutiert.<br />

Die Ziele für das Geschäftsjahr 2012/13 wurden erreicht,<br />

so dass sich aus dem Programm weiterhin Kosteneinsparungen<br />

in allen Bereichen des Unternehmens ergeben. Der Aufsichtsrat<br />

wird die Umsetzung des Effizienzprogramms weiter eng begleiten<br />

und kontrollieren.<br />

Der Aufsichtsrat hat sich intensiv mit der Konzernplanung für das<br />

Geschäftsjahr 2012/13 einschließlich der Investitionsplanung, der<br />

Mittelfristplanung und regelmäßig mit Ertragsvorschauen für das<br />

abgelaufene Geschäftsjahr befasst.<br />

Zudem hat der Aufsichtsrat die Erfüllung der Empfehlungen und<br />

Anregungen des Deutschen Corporate Governance Kodex erörtert.<br />

Vorstand und Aufsichtsrat haben eine aktualisierte Entsprechenserklärung<br />

in Anlehnung an § 161 Aktiengesetz abgegeben, die<br />

den Aktionären auf der Internetseite der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> dauerhaft<br />

zugänglich ist. In diesem Zusammenhang ist zu berichten, dass<br />

der Aufsichtsrat im Geschäftsjahr 2012/13 wieder eine Effizienzprüfung<br />

gemäß Ziffer 5.6 des Deutschen Corporate Governance<br />

Kodex durchführt hat. Ergebnis der Prüfung war, dass die Effizienz<br />

der Arbeit des Aufsichtsrats auf Basis der Maßnahmen aufgrund<br />

der im Geschäftsjahr 2010/11 durchführten Effizienzprüfung weiter<br />

verbessert worden ist. Ziel des Aufsichtsrats ist es, diesen Trend<br />

weiterzuverfolgen und die Effizienz noch weiter zu steigern.<br />

Der Aufsichtsrat begrüßt das Verlangen gemäß § 122 Abs. 2 AktG<br />

der <strong>Nordzucker</strong> Holding Aktiengesellschaft und der Nordharzer<br />

Zucker Aktiengesellschaft an den Vorstand der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong>,<br />

die Beschlussfassung über einen Verzicht auf die Geltendmachung<br />

von Ansprüchen gegenüber Mitgliedern des Aufsichtsrats der<br />

<strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> wegen satzungswidrig erhaltener Sitzungsgelder<br />

auf die Tagesordnung der ordentlichen Hauptversammlung der<br />

<strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> zu nehmen. Aus Sicht des Aufsichtsrats ist für die<br />

Beurteilung dieses Vorgangs von entscheidender Bedeutung, dass<br />

die Betroffenen über viele Jahre hinweg davon ausgegangen sind,<br />

dass die Sitzungsgelder ein berechtigter und rechtmäßiger Ausgleich<br />

für die zum Teil aufwendigen und mit großem zeitlichem Aufwand<br />

verbundenen Leistungen der betroffenen Aufsichtsratsmitglieder sind.<br />

Mit diesem Verständnis sind nur Sitzungsgelder für Termine abgerechnet<br />

worden, die tatsächlich stattgefunden haben, im Zusammenhang<br />

mit der Tätigkeit als Aufsichtsrat standen und damit dem<br />

Interesse der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> dienten. Das große Engagement der<br />

Aufsichtsräte auf dieser Basis hat in hohem Maße dazu beigetragen,<br />

dass das Unternehmen heute europaweit gut aufgestellt ist.<br />

Ausschüsse des Aufsichtsrats<br />

Zur effizienten Wahrnehmung seiner Aufgaben hat der Aufsichtsrat<br />

Ausschüsse eingerichtet. Die Ausschüsse bereiten die Beschlüsse<br />

des Aufsichtsrats sowie Themen, die im Plenum zu behandeln sind,<br />

vor. Die Ausschussvorsitzenden berichten dem Aufsichtsrat über<br />

die Arbeit der Ausschüsse jeweils in der nächsten Sitzung des Aufsichtsrats.<br />

Das Präsidium des Aufsichtsrats tagte während des Berichtszeitraums<br />

vier Mal. Das Aufsichtsratspräsidium befasste sich mit der<br />

Erklärung der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> zum Deutschen Corporate Governance<br />

Kodex in Anlehnung an § 161 AktG, der Vorbereitung und<br />

Auswertung der Effizienzprüfung des Aufsichtsrats, Vorschlägen<br />

zur Änderung der Satzung zur Anpassung der Vergütung des<br />

Aufsichtsrats, wesentlichen aktuellen Themen und bereitete die<br />

sich anschließenden Aufsichtsratssitzungen vor.


126<br />

Geschäftsbericht <strong>Nordzucker</strong> 2012/13<br />

Der Prüfungs- und Finanzausschuss tagte im Berichtszeitraum<br />

fünf Mal. Der Prüfungs- und Finanzausschuss befasste sich in<br />

Gegenwart des Abschlussprüfers mit den Abschlüssen und Lageberichten<br />

der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> und des Konzerns für das Geschäftsjahr<br />

2011/12. Weiter gab der Prüfungs- und Finanzausschuss dem<br />

Aufsichtsrat eine Empfehlung für den Vorschlag des Aufsichtsrats<br />

an die Hauptversammlung zur Wahl des Abschlussprüfers<br />

für das Ge schäftsjahr 2012/13. Gegenstand der Beratungen war<br />

auch die Erteilung des Prüfungsauftrags an den Abschlussprüfer<br />

für das Ge schäftsjahr 2012/13, die Kontrolle der Unabhängigkeit<br />

des Abschlus s prüfers und seine Vergütung. Der Prüfungs- und<br />

Finanzausschuss hat sich ferner befasst mit der Konzern- und<br />

Investitionsplanung, den Quartalsabschlüssen und dem Halbjahresabschluss<br />

der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> und des <strong>Nordzucker</strong> Konzerns,<br />

Ertragsvorschauen für das Geschäftsjahr 2012/13, dem Risikomanagementsystem<br />

des Unternehmens, der Wirksamkeit, der<br />

Ausstattung und den Feststellungen der internen Revision und<br />

mit dem internen Kontrollsystem. Die Prüfung und Billigung des<br />

Jahres- und Konzernabschlusses für das abgeschlos sene Geschäftsjahr<br />

sowie der Vorschlag zur Wahl des Abschlussprüfers<br />

für das Geschäftsjahr 2013/14 wurden auf einer Sitzung außerhalb<br />

des Berichtszeitraums vorbereitet. Es fanden separate<br />

Treffen des Vorsitzenden des Prüfungs- und Finanzausschusses<br />

und des Vorsitzenden des Aufsichtsrats mit dem Abschluss -<br />

prüfer statt.<br />

Jahresabschluss 2012/13<br />

Der Vorstand hat dem Aufsichtsrat den Jahresabschluss 2012/13<br />

der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> und deren Lagebericht fristgemäß vorgelegt.<br />

Dies gilt auch für den Konzernabschluss nach IFRS, den Konzernlagebericht<br />

und den Gewinnverwendungsvorschlag. Der vorliegende<br />

IFRS Konzernabschluss befreit gemäß § 315 a HGB von der<br />

Pflicht zur Aufstellung eines Konzernabschlusses nach deutschem<br />

Recht.<br />

Die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,<br />

Hannover, hat den Jahresabschluss 2012/13 der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong>,<br />

deren Lagebericht, den Konzernabschluss nach IFRS und den<br />

Konzernlagebericht geprüft, jeweils einen uneingeschränkten<br />

Bestätigungsvermerk erteilt und die Prüfungsberichte dem Aufsichtsrat<br />

rechtzeitig vorgelegt. Sie wurden vom Prüfungs- und<br />

Finanzausschuss und vom Aufsichtsrat eingehend geprüft und im<br />

Beisein des Abschlussprüfers nach dessen Bericht über die wesentlichen<br />

Ergebnisse seiner Prüfung umfassend erörtert. Der Aufsichtsrat<br />

hat sich dem Ergebnis der Prüfung durch die Abschlussprüfer<br />

angeschlossen und im Rahmen seiner eigenen Prüfung festgestellt,<br />

dass Einwendungen nicht zu erheben sind. Der Aufsichtsrat hat<br />

die vom Vorstand aufgestellten Jahresabschlüsse gebilligt; der<br />

Jahresabschluss ist damit festgestellt. Der Aufsichtsrat hat außerdem<br />

dem Vorschlag des Vorstands für die Verwendung des Bilanzgewinns<br />

zugestimmt.<br />

Der Personalausschuss tagte im Berichtszeitraum vier Mal. Der<br />

Personalausschuss hat sich mit dem Vergütungssystems des Vorstands<br />

und dabei insbesondere mit der Ausgestaltung der Nachhaltigkeitskomponente<br />

im Rahmen der Vorstandsvergütung befasst.<br />

Darauf aufbauend hat der Personalausschuss die Entscheidungen<br />

des Aufsichtsrats zur variablen Vergütung des Vorstands<br />

vorbereitet. Außerdem hat der Personalausschuss die Verlängerung<br />

der Bestellung von Hartwig Fuchs als Vorsitzenden des Vorstands<br />

der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> und die Verlängerung der Bestellung<br />

von Axel Aumüller als Mitglied des Vorstands der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong><br />

vorbereitet.<br />

Der Aufsichtsrat hat außerdem einen Nominierungsausschuss<br />

gebildet mit der Aufgabe, dem Aufsichtsrat geeignete Kandidaten<br />

für die Vorschläge zur Wahl von Aufsichtsratsmitgliedern der Anteilseigner<br />

durch die Hauptversammlung vorzuschlagen.<br />

Bericht des Vorstands über Beziehungen zu verbundenen<br />

Unternehmen<br />

Der Vorstand hat den von ihm aufgestellten Bericht über Beziehungen<br />

zu verbundenen Unternehmen im Geschäftsjahr 2012/13<br />

(Abhängigkeitsbericht) dem Aufsichtsrat fristgerecht vorgelegt.<br />

Der Abschlussprüfer hat den Abhängigkeitsbericht geprüft und<br />

folgenden Bestätigungsvermerk erteilt:<br />

„Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen<br />

wir, dass<br />

1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind,<br />

2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung<br />

der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war.“<br />

Der Abhängigkeitsbericht und der Prüfungsbericht hierzu wurden<br />

allen Aufsichtsratsmitgliedern rechtzeitig übermittelt. Der Aufsichtsrat<br />

hat den Abhängigkeitsbericht des Vorstands und den


Corporate Governance<br />

127<br />

Bericht des Aufsichtsrats<br />

Prüfungsbericht des Abschlussprüfers eingehend geprüft und im<br />

Beisein des Abschlussprüfers nach dessen Bericht die wesentlichen<br />

Ergebnisse seiner Prüfung umfassend erörtert. Der Aufsichtsrat<br />

gelangte zu der Überzeugung, dass dem Ergebnis der<br />

Prüfung durch den Abschlussprüfer zugestimmt wird und keine<br />

Einwendungen gegen die Erklärung des Vorstands zum Abhängigkeitsbericht<br />

zu erheben sind.<br />

Personalia des Aufsichtsrats<br />

Am 12. Juli 2012 schied Hans-Heinrich Prüße aus dem Aufsichtsrat<br />

der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> aus, weil er aus Altersgründen für eine Wiederwahl<br />

nicht zur Verfügung stand. Der Aufsichtsrat dankt Hans-Heinrich<br />

Prüße für seine langjährige Tätigkeit in diesem Gremium. Anstelle<br />

von Hans-Heinrich Prüße ist Helmut Bleckwenn, Landwirt, am 12.<br />

Juli 2012 durch die Hauptversammlung bis zur Beendigung der<br />

Hauptversammlung, die über die Entlastung für das Geschäftsjahr<br />

2016/17 beschließt, in den Aufsichtsrat gewählt worden. Außerdem<br />

sind am 12. Juli 2012 durch die Hauptversammlung, bis zur<br />

Beendigung der Hauptversammlung, die über die Entlastung für<br />

das Geschäftsjahr 2016/17 beschließt, wieder Hans-Christian<br />

Koehler, Landwirt, Rainer Knackstedt, Landwirt, und Andreas<br />

Scheffrahn, Landwirt, in den Aufsichtsrat gewählt worden.<br />

Rolf Huber-Frey und Wolfgang Wiesener schieden ebenfalls am<br />

12. Juli 2012 aus dem Aufsichtsrat der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> aus. Der<br />

Aufsichtsrat dankt Rolf Huber-Frey und Wolfgang Wiesener ebenfalls<br />

für ihre langjährige Tätigkeit. Als Vertreter der Arbeitnehmer<br />

im Aufsichtsrat wurden am 19. Juni 2012 jeweils für die Dauer<br />

von fünf Jahren Ulf Gabriel, Gerd von Glowczewski, Sigrun Krussmann,<br />

Marina Strootmann und Dieter Woischke wieder und Olaf<br />

Joern und Marie Lohel neu gewählt.<br />

In der konstituierenden Sitzung am 12. Juli 2012 wählte der Aufsichtsrat<br />

Hans-Christian Koehler zum Aufsichtsratsvorsitzenden<br />

der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong>. Als stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende<br />

wurden Helmut Meyer aus dem Kreis der Aktionärsvertreter und<br />

Dieter Woischke aus dem Kreis der Arbeitnehmervertreter gewählt.<br />

Ebenfalls in seiner konstituierenden Sitzung wählte der<br />

Aufsichtsrat Michael Gerlif, Dr. Harald Isermeyer, Jochen Johannes<br />

Juister, Andreas Scheffrahn, Sigrun Krussmann und Dieter Woischke<br />

in das Aufsichtsratspräsidium. In den Personalausschuss wählte<br />

der Aufsichtsrat Dr. Harald Isermeyer und Dieter Woischke. In den<br />

Nominierungsausschuss wählte der Aufsichtsrat Gerhard Borchert,<br />

Dr. Harald Isermeyer, Dr. Hans Theo Jachmann und Helmut<br />

Meyer. Hans-Christian Koehler ist als Aufsichtsratsvorsitzender<br />

Mitglied und Vorsitzender des Aufsichtsratspräsidiums, des Personalausschusses<br />

und des Nominierungsausschusses. Weiterhin<br />

wählte der Aufsichtsrat Michael Gerlif, Matts Eskil Rosendahl,<br />

Andreas Scheffrahn, Ulf Gabriel und Marina Strootmann in den<br />

Prüfungs- und Finanzausschuss. Andreas Scheffrahn ist zum Vorsitzenden<br />

dieses Ausschusses gewählt worden.<br />

Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand sowie den Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern für ihren großen persönlichen und erfolgreichen<br />

Einsatz.<br />

Braunschweig, 23. Mai 2013<br />

Hans-Christian Koehler<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrats


128<br />

Geschäftsbericht <strong>Nordzucker</strong> 2012/13<br />

Glossar<br />

Finanzwirtschaft<br />

Cashflow Netto-Zufluss an Geldmitteln. Differenz aus den zahlungswirksamen<br />

Einnahmen und den zahlungswirksamen Aufwendungen<br />

in einer Abrechnungsperiode. Aus Vereinfachungsgründen wird der<br />

Cashflow aus dem Jahresüberschuss nach Steuern zuzüglich nicht zahlungswirksamer<br />

Aufwendungen, insbesondere den Abschreibungen<br />

und den Veränderungen der langfristigen Rückstellungen, ermittelt.<br />

Der Cashflow steht dem Unternehmen für Investitionen, Rückführung<br />

von Verbindlichkeiten und Gewinnausschüttung zur Verfügung.<br />

Compliance-Erklärung (‚Entsprechenserklärung‘) Geschäftsjährlich<br />

von Vorstand und Aufsichtsrat börsennotierter Gesellschaften gemäß<br />

§ 161 AktG abzugebende und zu veröffentlichende Erklärung, inwieweit<br />

die Unternehmensführung den Empfehlungen der „Regierungskommission<br />

Deutscher Corporate Governance Kodex“ entspricht und<br />

welche Empfehlungen nicht angewendet werden.<br />

Deutscher Corporate Governance Kodex (DCGK) (‚Richtlinien zur<br />

Unter nehmensführung‘) 2002 formulierter Kodex zur Führung und<br />

Überwachung deutscher börsennotierter Gesellschaften. Der DCGK<br />

enthält national und international anerkannte Standards verant wortungs<br />

voller Unternehmensführung, die vor allem auf Transparenz und<br />

Nachvollziehbarkeit ausgerichtet sind. Festgelegt sind darin Zuständigkeiten<br />

von Vorstand und Aufsichtsrat, Regelungen und Empfehlungen<br />

zum Schutz der Aktionärsrechte und zur Besetzung der Führungsund<br />

Aufsichtsgremien sowie zu deren Vergütung. Auch nicht börsennotierten<br />

Unternehmen wird die Beachtung des DCGK empfohlen.<br />

Dividende Der auf die einzelne Aktie entfallende Betrag des Bilanzgewinns<br />

einer Aktiengesellschaft. Die Dividende wird entweder in Prozent<br />

des Nennwertes oder in Währungseinheiten pro Stück (Dividende je<br />

Aktie) ausgedrückt. Über die Ausschüttung der Dividende beschließt<br />

die Haupt-(Gesellschafter)-Versammlung. In Deutschland wird die<br />

Dividende jährlich gezahlt.<br />

EBIT (‚Earnings before interest and taxes‘) Bezeichnet den Ertrag vor<br />

Zinsen und Steuern. Diese Kennzahl soll eine Aussage über das Ergebnis<br />

aus dem laufenden Geschäft machen. Dabei bleibt die unterschiedliche<br />

Kapitalausstattung von Unternehmen unbeachtet, sodass<br />

das allgemeine Zinsniveau sowie Steuersätze keine Berücksichtigung<br />

finden.<br />

EBITDA (‚Earnings before interest, taxes depreciation and amortization’)<br />

Bezeichnet den Ertrag vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen.<br />

Die Kennzahl ist ein Maß für die operative Leistungsfähigkeit vor<br />

Investi tionsaufwand.<br />

Eigenkapitalquote Kennzahl, die das Verhältnis des bilanziellen Eigenkapitals<br />

zur Gesamtbilanzsumme darstellt.<br />

Eigenkapitalrendite ist eine Größe, die die Profitabilität des eingesetzten<br />

Kapitals abbildet und ermittelt sich aus dem erzielten Jahresüberschuss<br />

im Verhältnis zum bilanziellen Eigenkapital.<br />

Equity-Methode Eine Bilanzierungsmethode, bei der die Anteile zunächst<br />

mit den Anschaffungskosten angesetzt werden und in der Folge<br />

entsprechend dem Anteil des Anteilseigners am sich ändernden<br />

Reinvermögen des Beteiligungsunternehmens berichtigt werden.<br />

Finance-Lease Im Gegensatz zum operating-lease überträgt der Leasinggeber<br />

das Investitionsrisiko auf den Leasingnehmer. Dieser wird dadurch<br />

zum wirtschaftlichen Eigentümer des Vermögensgegenstands.<br />

Forward Swap Vereinbarung zwischen zwei Parteien, in der Zukunft<br />

liegende Zinszahlungen unterschiedlicher Zinsfixierung auf einen<br />

bestehenden Bezugsbetrag untereinander auszutauschen.<br />

Gesamtleistungsrentabilität Zur Ermittlung dieser Kennzahl wird das<br />

EBITDA (‚Earnings before interest, taxes, depreciation and amortiza tion’‚<br />

Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf Sachan lagen<br />

sowie immaterielle Vermögenswerte) ins Verhältnis zur Gesamtleistung<br />

(Umsatz zuzüglich Bestandsveränderungen) gesetzt.<br />

Hedge Accounting nach IAS 39 (to hedge: ‘ab sichern’) bezeichnet<br />

die bilanzielle Abbildung zweier oder mehrerer Verträge (auch<br />

Finanz instrumente), die in einem Sicherungszusammenhang stehen.<br />

Von grundsätzlichen Regeln zur Bilanzierung wird dabei abgewichen.<br />

IASB (International Accounting Standards Board) ist ein international<br />

besetztes unabhängiges Gremium von Rechnungslegungsexperten,<br />

das die International Financial Reporting Standards (IFRS) entwickelt<br />

und bei Bedarf überarbeitet.<br />

IFRIC (International Financial Reporting Interpretations Committee)<br />

bezeichnet eine Gruppe im Rahmen der International Accounting<br />

Standards Committee Foundation (IASC). Aufgabe des IFRIC ist es, für<br />

IFRS und IAS Rechnungslegungsstandards Auslegungen zu veröffentlichen,<br />

in den Fällen, wo sich zeigt, dass der Standard unterschiedlich<br />

oder falsch interpretiert werden kann, bzw. neue Sachverhalte in den<br />

bisherigen Standards nicht ausreichend gewürdigt wurden.<br />

IFRS (‚International Financial Reporting Standards’) oder IAS (‚International<br />

Accounting Standards’) sind Rechnungslegungsregeln, die eine<br />

welt weit vergleichbare Bilanzierung sicherstellen. Für börsennotierte<br />

Unter nehmen sind sie in Deutschland und der gesamten EU ab Jahresbeginn<br />

2005 vorgeschriebenes Regelwerk zur Bilanzierung.<br />

Impairment-Test (Werthaltigkeitstest unter IFRS) Regelmäßig vorgeschriebener<br />

Test zur Überprüfung des Wertansatzes von langlebigen<br />

Vermögenswerten, der gegebenenfalls zu einer außerplanmäßigen<br />

Abschreibung führen kann.<br />

Joint Venture (‚Gemeinschaftsunternehmen’) Kooperation von Gesellschaften,<br />

bei der es zur Gründung einer neuen, rechtlich selbstständigen<br />

Geschäftseinheit kommt, an der die Gründungsgesellschaften<br />

(zwei oder mehrere Gesellschaften) mit ihrem Kapital beteiligt sind.<br />

Neben dem Kapital bringen die Gründungsgesellschaften meist einen<br />

wesentlichen Ressourcenanteil an Technologie, Schutzrechten, technischem<br />

oder anderem Know-how und Betriebsanlagen ein.<br />

Konsolidierung Der Konzernabschluss wird so aufgestellt, als ob alle<br />

Konzerngesellschaften ein rechtlich einheitliches Unternehmen bilden.<br />

Alle Aufwendungen und Erträge sowie Zwischenergebnisse aus Lieferungen<br />

und Leistungen sowie sonstigen Transaktionen zwischen den<br />

Konzernunternehmen werden durch Aufrechnung (Aufwands- und<br />

Ertrags- sowie Zwischenergebniskonsolidierung) eliminiert. Beteili -<br />

gungen an Konzernunternehmen werden gegen deren Eigenkapital<br />

aufgerechnet (Kapitalkonsolidierung) und alle konzerninternen Forderungen<br />

und Verbindlichkeiten eliminiert (Schuldenkonsolidierung),<br />

da solche Rechtsverhältnisse innerhalb einer juristischen Person nicht<br />

existieren. Aus der Summierung und Konsolidierung der verbleibenden<br />

Posten der Jahresabschlüsse ergeben sich die Konzernbilanz und<br />

die Konzern- Gewinn- und -Verlustrechnung.


Glossar<br />

129<br />

Natural-Hedge-Ansatz (‚natürliche Absicherung’) Minimierung von<br />

Währungsrisiken z.B. durch Finanzierung von Fremdwährungsinvestitionen<br />

in derselben Währung.<br />

Nettoverschuldung Finanzverbindlichkeitenabzüglich Liquide Mittel.<br />

Operating Lease (Ausrüstungsleasing) Ein Leasingverhältnis wird nach<br />

IFRS als Operating-Leasingverhältnis klassifiziert, wenn es nicht im Wesentlichen<br />

alle Risiken und Chancen überträgt, die mit dem Eigentum verbunden<br />

sind.<br />

Stückaktie Das gezeichnete Grundkapital der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> ist in auf<br />

den Namen lautende Stückaktien mit einem rechnerischen Wert von<br />

je 2,56 Euro eingeteilt.<br />

Syndizierter Kredit Kreditvergabe durch mehrere Banken (Syndikat)<br />

auf Basis einer einheitlichen vertraglichen Dokumentation und zu denselben<br />

Konditionen und Bedingungen.<br />

Umsatzrendite Eine Kennzahl, die den Jahresüberschuss ins Verhältnis<br />

zum Umsatz setzt und damit eine Aussage zur Profitabilität des<br />

Unternehmens ermöglicht.<br />

Volatilität (‚Schwankung, Veränderung, Bewegung’) Ein Markt ist<br />

volatil, wenn er großen Preisschwankungen ausgesetzt ist. Volatilität<br />

bezeich net das statistische Maß für Marktschwankungen.<br />

Zucker und Bioethanol<br />

Bioethanol Ethanol, der aus Biomasse (nachwachsenden Kohlenstoff-<br />

Trägern) hergestellt wurde. Stärke (z.B. aus Weizen oder Mais) wird<br />

dazu enzymatisch in Glukose aufgespalten, die anschließend mit Hefepilzen<br />

setzt und zu Ethanol vergoren wird. Für die Ethanol gewin nung<br />

aus Zuckerrüben gelangen Rohsaft oder Dicksaft als Zwischenprodukte<br />

der Zuckererzeugung direkt zur Fermentation. Bio ethanol ist gegenüber<br />

fossilen Energieträgern CO 2 -neutral und bietet langfristig wirtschaftliche<br />

Vorteile. In Deutschland gilt seit 2007 das Biokraftstoffquotengesetz,<br />

das Beimischungsquoten von Bioethanol zu Ottokraftstoffen<br />

festlegt.<br />

CO 2 (Kohlenstoffdioxid,‚Treibhausgas’) Chemische Verbindung aus<br />

Kohlenstoff und Sauerstoff, die neben Kohlenstoffmonoxid zur Gruppe<br />

der Kohlenstoffoxide gehört. Das farb- und geruchlose Gas ist natürlicherBestandteil<br />

der Luft. Es entsteht bei der Verbrennung von kohlenstoffhaltigen<br />

Substanzen und bei der Zellatmung. Pflanzen und<br />

manche Bakterien wandeln CO 2 in Biomasse um.<br />

Dicksaft Ein auf rund 70 bis 75 Prozent Tro cken substanz eingedickter,<br />

gereinigter Zuckersaft. Dicksaft entsteht am Ende der Verdampfstation,<br />

bevor die eigentliche Kristallisation des Zuckers in den Kochapparaten<br />

im Zuckerhaus folgt.<br />

Emission Abgabe von Substanzen an die Umwelt.<br />

Isoglukose Vorwiegend aus Maisstärke hergestellter Zucker, der in<br />

Getränken und Obstkonserven verwendet wird. Isoglukose ist ein<br />

Marktordnungsprodukt.<br />

Kohlenhydrate oder Saccharide, zu denen vor allem die Zucker und<br />

Stärken gehören, bilden zusammen mit den Fetten und Proteinen<br />

den quantitativ größten verwertbaren und nicht-verwertbaren (Ballaststoffe)<br />

Anteil an der menschlichen Nahrung. Kohlenhydrate sind<br />

der Hauptenergielieferant für den menschlichen Organismus.<br />

Melasse Sirupartiges Nebenerzeugnis der Zu ckergewinnung, das zur<br />

Herstellung von Hefen und Futtermitteln eingesetzt wird.<br />

Mulchsaat Unter Mulchsaat versteht man ein pflugloses Saatverfahren,<br />

bei dem die Pflanzenreste einer Zwischenfrucht oder das Stroh<br />

der Vorfrucht vor und nach der Aussaat die Bodenoberfläche bedecken<br />

und diese dadurch vor Erosion und Verschlämmung schützt.<br />

Pellets Nebenerzeugnis der Zuckergewinnung. Pellets bestehen aus<br />

extrahierten, getrockneten Zuckerrübenschnitzeln, die melassiert<br />

oder unmelassiert als Futtermittel angeboten werden.<br />

Raffination (oder ‚Raffinierung’) Bezeichnet im allgemeinen Sinne ein<br />

Verfahren zur Reinigung oder Veredelung von Rohstoffen. Bei Zucker<br />

bedeutet dies das Entfärben von braunem Rohzucker (aus Zuckerrohr<br />

oder Zuckerrübe) durch die (wiederholte) Abfolge verschiedener Verfahrensschritte.<br />

Rohrrohzucker Zucker der aus Zuckerrohr gewonnen wird. Dieser<br />

kann durch Raffination auch in Weißzucker umgearbeitet werden.<br />

Rohsaft Aus Zuckerrüben gewonnener zuckerhaltiger Saft, der zu Zucker<br />

oder Bioethanol weiterverarbeitet werden kann.<br />

Schlitzsaat In jüngster Zeit werden Rüben vereinzelt auch in Schlitzsaat<br />

gesät, auch Streifensaat oder strip-till genannt. Dabei handelt es<br />

sich um ein spezielles Verfahren der Einzelkornsaat, bei dem der Boden<br />

ausschließlich in der Saatreihe bis zu einer Tiefe von 25 cm gelockert<br />

wird. Dies geschieht durch Zinkenschare, die vor der Drillmaschine<br />

angeordnet sind. Die Vorteile gegenüber der herkömmlichen Mulchsaat<br />

mit Saatbettbereitung im Frühjahr sind nach ersten Erkenntnissen<br />

eine hohe Energieeffizienz und geringer Arbeitsaufwand pro Hektar,<br />

Einsparen von Bodenwasser sowie ein guter Schutz vor Bodenerosion.<br />

Schnitzel Ausgepresste Rübenschnitzel sind ein Produkt, das bei der<br />

Zuckergewinnung anfällt. Sie werden als Futtermittel verwendet.<br />

Weißzucker ist der übliche Verbrauchszucker und wird aus Rohzucker<br />

gewonnen.<br />

Zuckerwirtschaft<br />

AKP-Staaten (Afrika, Karibik und Pazifik) 77 mehrheitlich ehemalige<br />

Ko lonialstaaten Frankreichs und Großbritanniens, denen die EU seit<br />

1975 durch Präferenzabkommen (Cotonou-Abkommen) einen<br />

bevorzugten Zugang zum Binnenmarkt und den zollfreien Import von<br />

1,3 Millionen Tonnen Rohzucker einräumt. Die EU will das<br />

Cotonou-Abkommen ab 2008 durch so genannte Wirtschaftspartnerschaftsabkommen<br />

(WPA) mit den AKP-Staaten ablösen. Bezogen auf<br />

Zucker soll darin eine Gleichstellung dieser Länder mit den am<br />

wenigsten entwickelten Ländern (LDC) erfolgen.<br />

CEFS Das Comité Européen des Fabricants de Sucre bzw. der Verband<br />

der euro päischen Zuckerindustrie vertritt alle europäischen Zuckerproduzenten<br />

undRaffinierungsgesellschaften bei den europäischen<br />

Institutionen (Ministerrat, Europäische Kommission, Europäisches Parlament,<br />

Wirtschafts- und Sozialausschuss etc.) und bei verschie denen<br />

inter nationalen Organisationen (FAO, WTO etc.).<br />

CIBE (Confederation Internationale des Betteraviers Europeens)<br />

Internationale Vereinigung Europäischer Rübenanbauer.


130<br />

Geschäftsbericht <strong>Nordzucker</strong> 2012/13<br />

Dansukker das Tochterunternehmen des <strong>Nordzucker</strong> Konzerns, Nordic<br />

Sugar, bietet für Verbraucher unter der Marke Dansukker eine<br />

breite Palette süßer Zuckerprodukte aus Zuckerrübe und Zuckerrohr.<br />

Das Angebot wurde kontinuierlich entwickelt, um es den Bedürfnissen<br />

moderner Haushalte anzupassen und enthält zum Beispiel<br />

verschiedene Kristallzucker, Würfel- und Puderzucker, braune Zucker<br />

und Sirupe ebenso wie Bio- und Fairtrade-Varianten.<br />

Doha-Runde oder Entwicklungs-Runde bezeichnet ein Paket von Aufträgen,<br />

die die Wirtschafts- und Handelsminister der WTO-Mitgliedsstaaten<br />

2001 auf der vierten Welthandelskonferenz in Doha (Hauptstadt von<br />

Katar) bearbeiten und bis 2005 abschließen sollten. Zu den zentralen<br />

Verhandlungsthemen gehören außer der Liberalisierung des Agrarhandels,<br />

der verbesserte Marktzugang für Entwicklungsländer und Fragen<br />

zum Schutz geistigen Eigentums. Nachdem die WTO-Konferenz in<br />

Cancún 2003 keine Einigung brachte, wurden die Verhandlungen unterbrochen,<br />

im Juli 2004 wieder aufgenommen und Ende Juli 2006 durch<br />

WTO-Generaldirektor Pascal Lamy erneut ohne Ergebnis abgebrochen.<br />

EFFAT Europäischer Verband der Landwirtschafts-, Lebensmittel- und<br />

Tourismusgewerkschaften.<br />

Fairtrade Kern des Fairtrade-Standards ist die Zahlung eines garantierten<br />

Mindest preises, der über dem Weltmarktpreis liegt und die Kosten der<br />

Produzenten für ihre Lebenshaltung und den Anbau deckt.<br />

LDC (,Least developed countries’) Die am wenigsten entwickelten Länder<br />

der Erde. Dieser Begriff bezieht sich auf einen EU-Beschluss von<br />

2001, nach dem alle Waren außer Waffen aus den 50 am wenigsten<br />

entwickelten Ländern zollfrei in die EU importiert werden dürfen. Für<br />

Zucker wurde eine Übergangsregelung bis 2009 vereinbart. Ab 1. Juli<br />

2009 kann Zucker aus den LDC-Staaten zollfrei und ohne Mengenbegrenzung<br />

in die EU eingeführt werden.<br />

SweetFamily ist die internationale Dachmarke des <strong>Nordzucker</strong> Konzerns.<br />

In Deutschland, Polen, der Slowakei und Ungarn werden seit<br />

November 2004 Rübenzuckerprodukte für Endverbraucher, Bäckereihandwerk<br />

und Lebensmittelindustrie unter der Marke SweetFamily<br />

vermarktet.<br />

WTO (,World Trade Organisation’) Multinationale Verhandlungsorganisation<br />

mit Sitz in Genf, in der 150 Mitgliedstaaten über die Liberalisierung<br />

des Welthandels verhandeln.<br />

ZMO (‚Zuckermarktordnung’) Seit 1968 (in den Geltungsbereichen<br />

EWG/EG/EU) bestehende gemeinsame Marktorganisation für Zucker,<br />

die Preise für Zucker- und Zuckerrüben, maximale Produktionsmengen<br />

für Zucker sowie Außenschutzbestimmungen regelt. Die bisher gültige<br />

Verordnung (EG) Nr. 1260/2001 wurde zum 1. Juli 2006 abgelöst<br />

von der Verordnung (EG) Nr. 318/2006, die die Agrarminister der<br />

EU-Mitgliedsstaaten am 20. Februar 2006 verabschiedet haben.<br />

Zuckerquote Zuckerquoten wurden in der EU eingeführt, um die<br />

Zuckerproduktion zu begrenzen und Überschüsse zu vermeiden.<br />

Für die innerhalb dieser Quote produzierten Mengen besteht eine<br />

Abnahme- und Preisgarantie.<br />

Zertifizierungen, Qualitätssicherung und Verbraucherschutz<br />

DIN EN ISO 9001 Diese Norm gehört zur Normenreihe EN ISO 9000<br />

ff., die die Grundsätze für Maßnahmen zum Qualitätsmanagement<br />

dokumentieren. Dabei geht die EN ISO 9001 speziell auf Anforderungen<br />

an ein Qualitätsmanagementsystem ein, bei denen eine<br />

Organisation ihre Fähigkeit darlegen muss, Produkte bereitzustellen,<br />

welche die Anforde rungen der Kunden und allfällige behördliche<br />

Anforderungen erfüllen.<br />

DIN EN ISO 14001 Diese international gültige Norm legt weltweit<br />

anerkannte Anforderungen an ein Umweltmanagementsystem fest.<br />

DIN EN ISO 22000 Beinhaltet Vorgaben für ein weltweit gültiges<br />

Managementsystem im Bereich Lebensmittelsicherheit.<br />

DIN EN ISO 50001 Ein zertifizierbarer ISO-Standard (International<br />

Organization for Standardization), der die Anforderungen für die<br />

Einrichtung, Umsetzung, Aufrechterhaltung und Verbesserung eines<br />

Energiemanagementsystems vorgibt.<br />

EMAS II (,Eco Management and Audit Scheme’) Freiwilliges System<br />

der EU für das Umweltmanagement und die Förderung der Umweltschutzleistungen.<br />

FSSC 22000 ist die erste globale Food Safety-Norm, die auf die Lebensmittelproduktion<br />

abzielt. Diese Norm wurde speziell für Unternehmen<br />

entwickelt, die tierische oder pflanzliche Produkte oder Lebensmittelzutaten<br />

herstellen oder verarbeiten.<br />

GMP B2 (,Good Manufacturing Practice B2’) Niederländischer Standard<br />

zur Qualitätslenkung der Futtermittel für die Tierfütterung für<br />

ausländische Lieferanten.<br />

IFS-Standard (,International Food Standard’) Der Standard dient der<br />

Lebensmittelsicherheit und dem Verbraucherschutz.<br />

OHSAS 18001 (‚Occupational Health- and Safety Assessment Series’)<br />

ist keine Norm, kann aber als Zertifizierungsgrundlage für Managementsysteme<br />

zum Arbeitsschutz (AMS) verwendet werden. Die Struktur<br />

von OHSAS orientiert sich an der DIN EN ISO 14001. Somit eignet<br />

es sich zur Anwendung als integriertes Managementsystem.<br />

PAS 220 (‚Publicly Available Specification 220’) Zertifizierungsstandard,<br />

der entwickelt wurde, um grundlegende Anforderungen für die Zertifizierung<br />

von Produktionsprozessen innerhalb der Lebensmittelkette<br />

zu definieren und der dazu dient, die Einhaltung von Standards zur<br />

Lebensmittelsicherheit sicherzustellen. Er ist auf die gemeinsame<br />

Anwendung mit DIN EN ISO 22000 abgestimmt. ISO 22000 und<br />

PAS 220 sind allgemein als FSSC 22000 bekannt.<br />

Work-Life-Balance Der Begriff Work-Life-Balance steht für einen<br />

Zustand, in dem Arbeits- und Privat<strong>leben</strong> miteinander in Einklang<br />

stehen. Die Begriffsbildung Work-Life-Balance stammt aus dem<br />

Englischen: Arbeit (work), Leben (life), Gleichgewicht (balance).


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Wichtige Termine<br />

Finanzkalender<br />

Hauptversammlungen<br />

2. Juli 2013 09.00 Uhr Union-Zucker Südhannover Gesellschaft mit beschränkter Haftung,<br />

Atrium des gräflichen Landsitzes Hardenberg, Nörten-Hardenberg<br />

9. Juli 2013 10.00 Uhr Nordharzer Zucker Aktiengesellschaft, Stadthalle Braunschweig<br />

10. Juli 2013 10.00 Uhr <strong>Nordzucker</strong> Holding Aktiengesellschaft, Stadthalle Braunschweig<br />

11. Juli 2013 10.00 Uhr <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong>, Stadthalle Braunschweig<br />

Online-Publikationen<br />

Folgende Publikationen finden Sie im Download-Center unter www.nordzucker.de<br />

• Geschäftsberichte und Quartalsberichte<br />

• Compliance-Erklärung<br />

• Aktionärsbriefe<br />

Aktuelle Publikation<br />

• Nachhaltigkeitsbericht 2012/13 – „Follow us“<br />

Unser neuer Nachhaltigkeitsbericht zeigt unser verantwortungsvolles Handeln<br />

auf und gibt einen Überblick über unsere vielseitigen Nachhaltigkeitsaktivitäten.


<strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong><br />

Küchenstraße 9<br />

38100 Braunschweig<br />

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Corporate Communications<br />

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Investor Relations<br />

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Aktienregister<br />

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Der vorliegende Geschäftsbericht des <strong>Nordzucker</strong> Konzerns ist auch in englischer Sprache verfügbar.<br />

Der Bericht wird in den Sprachen Deutsch und Englisch im Internet unter www.nordzucker.de im<br />

Download-Center als PDF-Datei zum Herunterladen zur Verfügung gestellt.

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