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AUGUST/SEPTEMBER

BerlinValley-August-September-2016

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TREFFPUNKT<br />

DAS NEWNEW FESTIVAL<br />

Das Festival findet vom 20. bis zum 22. September<br />

2016 im Zentrum für Kunst und Medien (ZKM) in<br />

Karlsruhe statt. Teil des Festivals ist der Startup-<br />

Wettbewerb Code_n, für den sich mehr als 380<br />

junge Unternehmen aus 40 Ländern beworben<br />

haben. 52 Finalisten aus den Clustern „Applied<br />

Fintech“, „Connected Mobility“, „Healthtech“ und<br />

„Photonics 4.0“ werden beim Festival dabei sein.<br />

NEWNEWFESTIVAL.COM<br />

ALLES IM BLICK<br />

Blickshift bietet Produkte und Lösungen für die Analyse des Blickverhaltens<br />

von Autofahrern an. Das Hauptprodukt ist die Software Blickshift Analytics,<br />

die auf hochaktuellen Forschungsergebnissen der Visual Analytics<br />

basiert. Blickshift wurde 2015 von drei PhD-Absolventen des Instituts für<br />

Visualisierung und Interaktive Systeme der Universität Stuttgart gegründet.<br />

Die Vision ist es, innovative Software für die Mensch-Maschine-<br />

Interaktion und Big Data Analytics zu entwickeln.<br />

connect.code-n.org/startups/blickshift<br />

Initiator des Code-n-Wettbewerbs: Ulrich Dietz, Vorstandschef von GFT Technologies in Stuttgart<br />

Warum Karlsruhe? GFT-Chef Ulrich<br />

Dietz erklärt, was Besucher auf dem<br />

Newnew Festival erwartet<br />

Herr Dietz, es gibt so viele Startup-Veranstal<br />

tungen, warum brauchen wir jetzt noch<br />

das Newnew Festival?<br />

Das Newnew Festival ist bewusst kein reines Startup-<br />

Event. Uns war es viel wichtiger, eine Innovationsveranstaltung<br />

zu initiieren. Startups sind ein<br />

zentraler Teil davon – es sind aber viele weitere<br />

Bausteine nötig.<br />

Was sind die anderen Teile?<br />

Wir bieten eine internationale Mischung aus hochwertigem<br />

Content, unter anderem ein Konferenzprogramm<br />

auf drei Bühnen. Neben den Startups<br />

werden auch unsere Industriepartner ihre Themen<br />

ausstellen, Trends diskutieren, Experten diverser<br />

Bereiche vernetzen sich. Außerdem gibt es Kunst<br />

und Musik – das darf nicht fehlen.<br />

Warum war das nicht in Hannover auf<br />

der Cebit möglich, wo die Industriepartner<br />

gleich um die Ecke sind?<br />

Wir waren viermal in Hannover – mit mehr als<br />

75.000 Besuchern war es 2015 ein sensationeller<br />

Erfolg. Aber die Cebit ist eine IT- und keine Innovationsmesse.<br />

Wir hatten das Gefühl, wir sind inzwischen<br />

erwachsen geworden und es ist an der Zeit,<br />

ein eigenes Format zu entwickeln. Code_n steht für<br />

‚Code of the New‘ – diesen Anspruch haben wir<br />

auch an uns selbst.<br />

56 / berlinvalley.com<br />

„EINE PRICKELNDE<br />

MISCHUNG“<br />

Und warum haben Sie ausgerechnet<br />

Karlsruhe ausgewählt?<br />

Karlsruhe ist sicher nicht der Nabel der Welt, Berlin<br />

aber übrigens auch nicht. Karlsruhe bietet uns ein<br />

ideales Ökosystem mit innovativen, lokalen Partnern.<br />

Ausschlaggebend war letztlich aber unser<br />

Veranstaltungsort: das Karlsruher Zentrum für Kunst<br />

und Medien (ZKM). Eine weltweit einzigartige Kulturinstitution.<br />

Innovation in Verbindung mit avantgardistischer<br />

Medienkunst – das ist eine prickelnde<br />

Mischung. Und im ZKM haben wir zudem genug<br />

Platz, um unseren Themen den nötigen Raum zu<br />

geben. Es sind auch in der ganzen Stadt Veranstaltungen<br />

geplant: vom Pub Crawl über Konzerte<br />

bis hin zum Abschluss-Event bei den Schlosslichtspielen.<br />

Das endgültige Programm steht noch nicht<br />

fest, wird aber in den nächsten Wochen Stück für<br />

Stück vorgestellt.<br />

Wie groß ist das Interesse der Startups?<br />

In Hannover hatten wir zuletzt 450 Bewerbungen.<br />

Für Karlsruhe waren es 385 aus 40 Ländern. Wir<br />

waren positiv überrascht, dass es erneut so viele<br />

waren, obwohl wir ein neues Format auf die Beine<br />

stellen. Code_n als Innovationsmarke hat sich etabliert<br />

– davon profitieren wir jetzt: 52 Startups aus<br />

elf Ländern sind im Finale dabei.<br />

Wie war die Qualität der Bewerbungen?<br />

Hervorragend. Es wird auch jede Menge zum<br />

Anfassen und Staunen geboten sein. Wir konzentrieren<br />

uns bewusst auf Startups, die aus dem technischen<br />

Umfeld kommen. Uns interessiert nicht der<br />

nächste Essenslieferdienst, sondern wir suchen nach<br />

Startups, die technologisch dicke Bretter bohren.<br />

Inwiefern?<br />

Wir konzentrieren uns auf die vier Cluster ‚Applied<br />

Fintech‘, ‚Healthtech‘, ‚Connected Mobility‘ und<br />

‚Photonics 4.0‘: Fintech, weil das unser Kerngeschäft<br />

bei GFT betrifft und wir den Bereich weiter<br />

pushen wollen. Mobility, weil es ein zentrales Thema<br />

unserer Industrie ist. Health, weil das Armband,<br />

das den Puls misst, erst den Anfang darstellt. Und<br />

Photonics, weil es aktuell noch stark unterrepräsentiert<br />

ist, aber Themen wie Laser und LED ungeheures<br />

Potenzial für die Industrie bieten.<br />

Wie kommt ein mittelständisches<br />

Unternehmen wie GFT auf die Idee,<br />

ein Festival in diesem Maßstab zu<br />

organisieren?<br />

Das Festival ist ein Element unseres Innovationsnetzwerks<br />

Code_n. Wir machen das nicht ganz allein:<br />

Wir haben starke Industriepartner an unserer Seite,<br />

und auch das Bundesforschungsministerium unterstützt<br />

uns. Die Digitalisierung geht uns alle an. Wir<br />

brauchen mehr mutige Unternehmer, um als Industrienation<br />

weiter vorne mitzuspielen. GFT ist weltweit<br />

aktiv, und wir haben uns gefragt, wie wir ein Format<br />

entwickeln können, das uns ständig herausfordert<br />

und mit dem wir permanent über den Tellerrand blicken.<br />

Wir wollen die Innovationsentwicklung bei unseren<br />

Kunden aus der Finanzwirtschaft vorantreiben,<br />

und dafür brauchen wir Glaubwürdigkeit. Deshalb<br />

probieren wir Dinge aus und entwickeln sie weiter.<br />

Das leben wir sehr intensiv.<br />

Wieso muss es dann gleich ein Festival mit<br />

Musik und Kunst sein?<br />

Ich bin der Ansicht, wir müssen in Deutschland attraktive<br />

Veranstaltungen realisieren, die echte Begeisterung<br />

hervorrufen. Gerade für die IT-Welt! Ich<br />

denke dabei an so etwas wie die ‚Floating Piers‘<br />

des Künstlers Christo auf dem Iseosee. Damit hat er<br />

fast 1,3 Millionen Besucher angelockt. Für so einen<br />

Zuspruch werden wir natürlich noch eine Weile<br />

hinarbeiten müssen (lacht).<br />

Welche Besucher würden Sie denn gern auf<br />

dem Newnew Festival sehen?<br />

Alle, die sich von der digitalisierten Welt inspirieren<br />

lassen wollen. Das Versicherungsunternehmen<br />

aus München ebenso wie den Beamten aus Berlin<br />

oder Studenten aus Köln sowie alle, die sich für<br />

neue Geschäftsmodelle begeistern. Wir erwarten<br />

eine bunte Mischung – also nicht nur Manager.<br />

Und mit wie vielen Besuchern rechnen Sie?<br />

Unser Ziel sind 10.000. Wenn es nur die Hälfte<br />

wird, ist das fürs erste Jahr auch okay – zumindest<br />

solange jeder ein Quäntchen Inspiration in seinen<br />

Alltag mitnimmt.<br />

Das Gespräch führte Corinna Visser.<br />

Fotos: GFT Technologies SE, Blickhift, Ambigate, 8-Tree, University of Oxford<br />

HEILEN MIT 3D<br />

Ambigate, ein Spin-off der Universität Tübingen, entwickelt mit E-Reha<br />

eine videospielbasierte Bewegungstherapie für das häusliche und betriebliche<br />

Umfeld. Bei den Übungen bewegt man sich in einer virtuellen<br />

Welt. Eine 3D-Kamera erkennt kontaktlos die Bewegungen des Nutzers<br />

und lokalisiert sofort Ausführungsfehler. Zusätzlich wird mittels hochinnovativer<br />

Parameter der Krankheitsfortschritt bestimmt und die Therapie<br />

entsprechend online dynamisch angepasst. Ambigate hat unter anderem<br />

einen Grant und den IKT-Innovativ-Preis des BMWi erhalten.<br />

ambigate.com<br />

SCHLAUE FENSTER<br />

2014 erfand Bodle Technologies aus Oxford eine revolutionäre, ultradünne<br />

Lacktechnologie, die auf Knopfdruck Licht manipulieren kann. Vor<br />

allem für farbige, reflektierende Displays, bei denen Auflösung, geringes<br />

Gewicht und niedriger Stromverbrauch entscheidend sind, bietet diese<br />

bahnbrechende Technologie außergewöhnliche Möglichkeiten. Das erste<br />

Produkt wird ein flexibles Display mit extrem hoher Auflösung sein. Das<br />

zweite ein „schlaues“ Fenster, bei dem man aktiv die Menge an eintretendem<br />

Infrarotlicht steuern kann.<br />

bodletechnologies.com<br />

DELLEN FINDEN<br />

8tree macht Dinge etwas anders: zum Beispiel komplexe Messtechnik<br />

mal ganz einfach. Ein Knopfdruck genügt, um zuverlässig und hochgenau<br />

Dellen am Flugzeug mittels eines 3D-Scanners zu vermessen. Dies<br />

war bisher eine notwendige, aber ungeliebte manuelle Aufgabe. Mit<br />

dem Produkt Dentcheck geht das mit einem optischen Verfahren in zwei<br />

Sekunden. Und der Clou: Das Ergebnis wird auf die Oberfläche projiziert,<br />

sodass jeder sofort weiß, was als nächstes zu tun ist. Das Verfahren<br />

des Daisen dorfer Startups ist weltweit patentiert.<br />

8-tree.com<br />

berlinvalley.com / 57

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