als PDF - Universitätsklinikum Leipzig
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GESUNDHEIT<br />
UND MEHR...<br />
22/07 DAS PATIENTENMAGAZIN DES<br />
UNIVERSITÄTSKLINIKUMS LEIPZIG<br />
Grafik: dpa<br />
IHR PERSÖNLICHES<br />
GRATIS-EXEMPLAR<br />
Transplantation:<br />
Junge erhält<br />
die Niere<br />
seiner Mutter<br />
Seite 3<br />
Blutbank <strong>Leipzig</strong>:<br />
Hilfe aus dem<br />
Kühlschrank…6<br />
Uniklinik:<br />
Spende aus<br />
Regensburg…7
2 MELDUNGEN | KOPF DER WOCHE<br />
Ausgabe 22 / 2. November 2007<br />
Gesundheit und mehr...<br />
INHALT<br />
Klinikum intern<br />
Neues aus der<br />
Uniklinik <strong>Leipzig</strong> . . . . . . . . . 3<br />
Reportage<br />
Kalter Krieg um den Nordpol4/5<br />
Klinikum 2007<br />
Mit Ultraschall<br />
gegen Tumore. . . . . . . . . . . . 6<br />
Klinikum 2007<br />
Spende aus Regensburg. . . . 7<br />
Klinikum 2007<br />
Schuppenflechte –<br />
auch im Bundestag. . . . . . . . 8<br />
Ratgeber<br />
Sprechwerkzeuge<br />
ohne Schnickschnack. . . . . . 9<br />
Politik I Wirtschaft<br />
Neues Nest<br />
für den Kranich . . . . . . . . . 10<br />
Reise<br />
Österreich . . . . . . . . . . . . . . 11<br />
Kultur<br />
Abschied von<br />
Evelyn Havemann . . . . . . . . . 12<br />
Unterhaltung<br />
Ossis wollen<br />
ihren Trabi wieder. . . . . . . . . 13<br />
Prävention<br />
ACE-Säfte –<br />
f<strong>als</strong>che Versprechen . . . . . . . . 14<br />
Wellness<br />
Entspannung in heimischer<br />
Wanne. . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />
Kinderseite<br />
Popel sind die<br />
Perlen der Nase . . . . . . . . . . 16<br />
Jugend<br />
Schrill-schriller-Gendefekt. . . 17<br />
Gesundheit, Geld und Recht<br />
Stillstand am Straßenrand. 18<br />
Soziales<br />
Widerstand gegen<br />
Zwangsverrentung . . . . . . . . 19<br />
Sport<br />
Unser Mann<br />
in Johannesburg . . . . . . . 20/21<br />
Rätselseite . . . . . . . . . . . . 22<br />
Veranstaltungshinweise |<br />
TV-Tipps . . . . . . . . . . . . . . 23<br />
Steckbrief | Impressum. 24<br />
KOPF DER WOCHE Cristina Fernández de Kirchner, Präsidentin Argentiniens<br />
Argentinien ist das Land des Fußballs,<br />
des Tangos und des Machismo.<br />
Doch das ändert nichts<br />
daran, dass die Südamerikaner eine<br />
Frau zur Präsidentin gewählt haben.<br />
Die 54-jährige Cristina Fernández de<br />
Kirchner, Gattin des peronistischen<br />
Präsidenten Néstor Kirchner, war <strong>als</strong><br />
klare Favoritin ins Rennen um das<br />
höchste Staatsamt gegangen – sie kam<br />
mit 45 Prozent Stimmenanteilen<br />
durchs Ziel. Sie ist die erste gewählte<br />
Präsidentin Argentiniens und weltweit<br />
die erste Frau, die ihrem Mann durch<br />
demokratische Wahlen im Amt nachfolgt.<br />
Man sagt ihr nach, sie überlasse nichts<br />
dem Zufall. Nicht nur Make up und<br />
Garderobe müssen perfekt sein, vor allem<br />
ihre stets frei gehaltenen Reden<br />
sind minutiös vorbereitet. Und auch<br />
ihr Aufstieg zur Macht erscheint alles<br />
andere <strong>als</strong> ein Zufall. Seit ihrer Studienzeit<br />
in den von linken Revolutionsträumen<br />
bestimmten frühen 1970er<br />
Jahren ist sie politisch bei den Peronisten,<br />
dieser so mächtigen wie diffusen<br />
Bewegung, aktiv. Eine Frau mit Biss.<br />
Sie kann in einem Augenblick kokett<br />
ihre weiblichen Reize einsetzen und im<br />
nächsten mit scharfer Stimme und stechendem<br />
Blick ihre Gegner angreifen.<br />
Als Ehemann suchte sie sich den politisch<br />
gleichgesinnten Néstor Kirchner<br />
aus. Seither sind die beiden ein kaum<br />
zu stoppendes Gespann. Die Anfänge<br />
MELDUNGEN REIZTHEMA<br />
Mehr Grippepatienten in Deutschland<br />
In den Wintermonaten dieses Jahres erkrankten mehr Deutsche an<br />
Grippe <strong>als</strong> im Vorjahr. Rund 2,7 Millionen mussten wegen der Grippewelle<br />
von Februar bis März zum Arzt, 14 400 wurden ins Krankenhaus<br />
eingewiesen. Das sind etwa vier bis fünf Mal so viele wie im vergangenen<br />
Jahr. Diese Zahlen veröffentlichte das Robert-Koch-Institut.<br />
Besonders häufig mussten demnach Säuglinge und Kleinkinder sowie<br />
Menschen von über 60 Jahren im Krankenhaus behandelt werden.<br />
Rückblickend sei es eine mittelstarke Saison gewesen. Es habe zwar<br />
mehr Erkrankungen <strong>als</strong> im Vorjahr gegeben, jedoch deutlich weniger<br />
Grippefälle <strong>als</strong> im Winter 2004/2005. dpa<br />
Krankenkasse zahlt nicht<br />
Wegen ihrer Unfruchtbarkeit hat sich eine fast 30-jährige deutsche<br />
Frau in einem spanischen Krankenhaus eine künstlich befruchtete<br />
Eizelle einsetzen lassen. Im Gegensatz zu Deutschland sind<br />
Eizellenspenden im Königreich der Iberischen Halbinsel erlaubt. Anschließend<br />
reichte die Schwangere die Rechnung über die Behandlungskosten<br />
in Höhe von rund 7000 Euro bei ihrer Krankenkasse ein,<br />
bei der sie auch eine Zusatzversicherung zur gesetzlichen Krankenversicherung<br />
abgeschlossen hatte. Die Kasse verweigerte jedoch die<br />
Kostenübernahme, da der Eingriff in Deutschland verboten sei und<br />
somit nicht in ihr Leistungsspektrum falle. Die Frau zog vor Gericht,<br />
das die Klage allerdings abwies. Dafür ausschlaggebend war nach<br />
dem Urteil der Richter neben dem grundsätzlichen Behandlungsverbot<br />
in Deutschland, dass Krankenkassen lediglich Kosten für Heilbehandlungen<br />
übernehmen. Unerfüllter Kinderwunsch sei jedoch keine<br />
Krankheit. ddp<br />
Aids blieb in den USA lange unerkannt<br />
A ls 1981 eine bis dahin rätselhafte Immunschwäche von Forschern<br />
erstm<strong>als</strong> beschrieben wurde, hatte sich das Aidsvirus schon etwa<br />
zwölf Jahre unerkannt in der US-Bevölkerung verbreitet. Dies berichtet<br />
ein internationales Forscherteam nach Gen-Analysen zahlreicher<br />
Aidsviren in den „Proceedings“ der US-Nationalen Akademie der<br />
Wissenschaften. Wahrscheinlich war der Erreger bereits um das Jahr<br />
1966 herum von Afrika nach Haiti gelangt und von dort 1969 schließlich<br />
in die Vereinigten Staaten. dpa<br />
Foto: rtr<br />
ihrer politischen Karriere liegen in<br />
Santa Cruz, der Heimatprovinz ihres<br />
Mannes im tiefen Süden Argentiniens.<br />
Von dort aus schaffte die Juristin zuerst<br />
den Sprung ins Bundesparlament<br />
und damit in das Rampenlicht der<br />
Hauptstadt Buenos Aires. Bis zur Wahl<br />
ihres Mannes 2003 zum Präsidenten<br />
war sie bekannter <strong>als</strong> er.<br />
Als Abgeordnete in beiden Kammern<br />
des Bundesparlaments machte sie <strong>als</strong><br />
scharfzüngige, gefährliche und auch<br />
jähzornige Gegnerin Furore. „Ihre<br />
aufbrausende Art, ihr autoritäres Gehabe<br />
und ihre Angriffslust handelten<br />
ihr den Spitznamen „Madame Guillotine“<br />
ein. Nach dem Militärputsch<br />
1976 zogen die Kirchners aus Angst<br />
vor Mörderbanden des Regimes nach<br />
Santa Cruz. Dort wurden sie <strong>als</strong><br />
Rechtsanwälte wohlhabend. Ihr politischer<br />
Aufstieg begann nach dem<br />
Ende der Militärherrschaft 1983. Das<br />
Paar hat zwei Kinder – Máximo und<br />
Florencia.<br />
Kirchner stammt aus einer Familie der<br />
Mittelschicht. Geboren wurde sie am<br />
19. Februar 1953 in der Hauptstadt<br />
der Provinz Buenos Aires, La Plata. Ihre<br />
Mutter war engagierte Gewerkschafterin<br />
und verstand sich wenig mit<br />
ihrem Mann, einem Fuhrunternehmer.<br />
In La Plata machte sie Abitur und<br />
lernte während des Jurastudiums ihren<br />
späteren Mann kennen.<br />
Frank Schmiedel<br />
Hoher Aufklärungsbedarf<br />
Für Sonnabend, den 3. November,<br />
lädt die Sächsische<br />
Krebsgesellschaft<br />
Tumorpatienten und deren Angehörige<br />
erstm<strong>als</strong> zu einem<br />
landesweiten Krebsinformationstag<br />
in die VIP/Business-<br />
Lounge des Zentr<strong>als</strong>tadions<br />
<strong>Leipzig</strong>, Am Sportforum 3, ein.<br />
Von 9.30 bis 16 Uhr können<br />
sich Besucher dort über aktuelle<br />
Entwicklungen in der Krebsmedizin<br />
informieren. Der Eintritt<br />
ist frei.<br />
In den Vorträgen, die unter<br />
dem Motto „Auf Augenhöhe –<br />
Patientenkompetenz“ stehen,<br />
berichten Krebsexperten aus<br />
ihren Fachgebieten. Und danach<br />
stehen sie für persönliche<br />
Gespräche mit Betroffenen zur<br />
Verfügung – unter vier Augen,<br />
wenn gewünscht. Praktische<br />
Übungen, das Forum der<br />
Selbsthilfe und eine große Messe<br />
mit Beratungsständen würden<br />
das Programm ergänzen,<br />
hieß es. „Die Krebsgesellschaft<br />
unseres Bundeslandes will mit<br />
diesem ersten Krebsinformationstag<br />
Betroffene befähigen,<br />
den eigenen Behandlungsweg<br />
mitzugestalten“, so Ursula G.<br />
Froster, Vorstandsvorsitzende<br />
der Sächsischen Krebsgesellschaft.<br />
Jährlich erkranken in Deutsch-<br />
land fast 425 000 Menschen<br />
neu an Krebs, davon rund<br />
22 000 allein in Sachsen. Zu<br />
den häufigsten Neuerkrankungen<br />
gehören Darm-, Brust-,<br />
Prostata- und Lungenkrebs. Die<br />
Diagnose werde von Patienten<br />
und Angehörigen meist <strong>als</strong><br />
Schock empfunden, löse vielfältige<br />
Ängste und das Bedürfnis<br />
nach Verdrängung aus. Gleichzeitig<br />
entstehe ein hoher Aufklärungsbedarf.<br />
Nur eine Woche später, am 10.<br />
November 2007, findet im Carl-<br />
Ludwig-Institut der Uniklinik<br />
<strong>Leipzig</strong> zum Thema Krebs ein<br />
Patientenkongress statt. Die<br />
Veranstaltung beginnt um<br />
10 Uhr und dauert bis zirka<br />
16.15 Uhr, das Institut befindet<br />
sich in der Liebigstraße 27. Finanziert<br />
wird der Patienten-<br />
Kongress von der Deutschen<br />
Krebshilfe. Thematisiert werden<br />
moderne Behandlungskonzepte<br />
in der Radiologie und<br />
Chirurgie, neue Medikamente<br />
gegen Krebs und der Umgang<br />
mit psychischen und sozialen<br />
Problemen während dieser<br />
schweren Erkrankung. Nach<br />
den von Experten geführten<br />
Vorträgen besteht die Möglichkeit,<br />
in kleinem Kreis fragen zu<br />
stellen. Moderiert wird die Veranstaltung<br />
von Peter Escher.<br />
Angelika Raulien
KLINIKUM INTERN 3<br />
TRANSPLANTATION<br />
KONZERT<br />
Am 28. November 2007, 20<br />
Uhr, kommt es zur Premiere<br />
des Benefizevents „Gospel<br />
hilft kranken Kindern“ in der-<br />
<strong>Leipzig</strong>er Thomaskirche. Einlass<br />
ist 19.30 Uhr.<br />
Erstm<strong>als</strong> treffen die beiden bekanntesten<br />
Gospelchöre <strong>Leipzig</strong>s<br />
„Open up wide“ und „Little Light of<br />
L.E.“ aufeinander, um Groß und<br />
Klein in die verschiedensten Variationen<br />
des Gospels einzuführen.<br />
Erleben Sie die einmalige Atmosphäre,<br />
wenn insgesamt 120 Sänger<br />
vor der fantastischen Kulisse<br />
der Thomaskirche klassische und<br />
moderne Gospelstücke darbieten.<br />
Die Band „Erik & The New Hats“,<br />
die Pianisten Dr. Heiko Schneider<br />
und Andreas Reuter sowie die bezaubernde<br />
Solistin MaryBeth Gremour<br />
begleiten den Abend und setzen<br />
Höhepunkte. Die beiden Chorleiter<br />
Eva von der Heyde und Jörg<br />
Petzold werden von Juliane Kirchner-Jung<br />
<strong>als</strong> Moderatorin unterstützt,<br />
die sich <strong>als</strong> Frau von <strong>Leipzig</strong>s<br />
Oberbürgermeister Burkhard<br />
Jung für soziale Zwecke engagiert.<br />
Natürlich wird bei all der Unterhaltung<br />
auch an einen ernsten<br />
Hintergrund gedacht. So sollen<br />
die Einnahmen einem Forschungsprojekt<br />
an der Universitätskinderklinik<br />
<strong>Leipzig</strong> zugute<br />
kommen, das sich auf chronische<br />
Stoffwechselerkrankungen im frühesten<br />
Kindesalter spezialisiert<br />
hat.<br />
Karten für zehn Euro, ermäßigt<br />
fünf Euro zuzüglich zwei Euro<br />
Vorverkaufsgebühr gibt es unter<br />
www.ticketgalerie.de, im Thomasshop<br />
(Telefon 0341<br />
22224200), in der MDR-Ticketgalerie<br />
(Telefon 0341 141414),<br />
an allen bekannten Vorverkaufsstellen<br />
und gebührenfrei an der<br />
Abendkasse. Ermäßigungen gelten<br />
für Kinder, Schüler, Studenten,<br />
Auszubildende, Rentner, Behinderte,<br />
<strong>Leipzig</strong> Pass-Inhaber<br />
sowie Wehr- und Zivildienstleistende.<br />
Alex Mewes<br />
Ausgabe 22 / 2. November 2007<br />
Gesundheit und mehr...<br />
EDITORIAL<br />
Kleiner Lukas lebt nun mit Niere seiner Mutter ehr geehrte S<br />
Es gibt bundesweit kaum<br />
eine Hand voll Kliniken,<br />
die dazu die Möglichkeit<br />
haben. Und es passierte im<br />
Vorjahr auch bloß ein halbes<br />
Dutzend Mal, dass einem<br />
Knirps unter zwei Jahren eine<br />
Spenderniere eingesetzt wurde<br />
– so wie jetzt am <strong>Leipzig</strong>er<br />
Uniklinikum, wo der kleine<br />
Lukas einen solchen Eingriff<br />
gut überstanden hat.<br />
Elf Kilo wog er, <strong>als</strong> er am<br />
9. Oktober im Alter von<br />
20 Monaten eine neue Niere<br />
transplantiert bekam – gespendet<br />
von seiner Mutter Nadine<br />
T. „Lukas war vier Monate,<br />
<strong>als</strong> er täglich die Bauchfelldialyse<br />
über sich ergehen lassen<br />
musste“, erinnert sich die<br />
Krankenschwester. Als sie erfuhr,<br />
dass beide Nieren des<br />
Kleinen irreparabel geschädigt<br />
sind, sei für sie „sofort<br />
klar gewesen“, dass sie eine<br />
von sich hergibt. „Schließlich<br />
ist nicht nur die Dialyse eine<br />
Belastung für ein kleines<br />
Kind. Auch auf Grund der Medikamente<br />
und aller Begleitumstände<br />
wird die gesamte<br />
Entwicklung behindert. Das<br />
wollte ich nicht“, so die<br />
29-Jährige.<br />
Laut Josef Fangmann vom<br />
Transplantationszentrum des<br />
Uniklinikums ist Lukas bislang<br />
das jüngste Kleinkind,<br />
das in <strong>Leipzig</strong> eine Niere erhalten<br />
hat. „Er hat die Transplantation<br />
wunderbar verkraftet,<br />
macht seitdem gute<br />
Fortschritte“, zeigt sich der<br />
Professor äußerst zufrieden.<br />
Solche Transplantationen bei<br />
Kleinkindern würden nur sehr<br />
selten durchgeführt. „Im Gebiet<br />
von Eurotransplant waren<br />
es 2006 lediglich sieben<br />
bei Kindern unter zwei Jahren,<br />
denn man braucht dafür<br />
Gospel für kranke Kinder am<br />
28. November. Foto: ukl<br />
nicht nur einen erfahrenen<br />
Operateur, sondern auch Spezialisten<br />
für die Nachbetreuung,<br />
zum Beispiel einen Kindernephrologen“,<br />
erklärt Klinikum-Sprecher<br />
Heiko Leske.<br />
In <strong>Leipzig</strong> würden die Transplantationschirurgen<br />
eng mit<br />
den Spezialisten in der Uni-<br />
Kinderklinik und des Kinderdialysezentrums<br />
im Krankenhaus<br />
St. Georg zusammenarbeiten.<br />
Lukas’ Mama – sie kam übri-<br />
gens aus dem Kyffhäuserkreis<br />
zu den Spezialisten nach <strong>Leipzig</strong><br />
– ist jedenfalls sehr froh,<br />
dass die Operation stattfand<br />
und solch einen guten Verlauf<br />
nahm. Zudem schätzt sie auch<br />
sehr, dass die Zusammenarbeit<br />
zwischen dem Kuratori-<br />
Lukas ist wohlauf. Mutter Nadine und Prof. Josef Fangmann von<br />
der Uniklinik <strong>Leipzig</strong> freuen sich. Foto: ukl<br />
um für Heimdialyse und dem<br />
Uniklinikum so reibungslos<br />
funktionierte: Im Juni wurde<br />
Lukas zunächst die zerstörte<br />
linke Niere entfernt. Am 9.<br />
Oktober entnahmen Fangmann<br />
und sein Team binnen<br />
einer Stunde und 50 Minuten<br />
eines dieser Organe von Lukas’<br />
Mutter, dann benötigten<br />
sie nochm<strong>als</strong> gut drei Stunden,<br />
um die kranke rechte<br />
Niere des Jungen gegen die<br />
Spenderniere auszutauschen.<br />
Wobei es laut dem Professor<br />
eben sehr kompliziert ist, die<br />
doch recht große Niere eines<br />
Erwachsenen einem Kleinkind<br />
einzupflanzen. „Andererseits<br />
hat man bei einer Lebendspende<br />
die Gewissheit,<br />
dass das Organ gesund ist“,<br />
meint er.<br />
Bereits einen Tag nach der OP<br />
war die Spenderin wieder auf<br />
den Beinen. Sie würde vom<br />
Verlust ihrer Niere eigentlich<br />
gar nichts bemerken, sagt sie.<br />
Und dass sie sich jederzeit<br />
wieder so entscheiden würde.<br />
Lukas hingegen ist vorerst<br />
noch auf der Kinder-Intensivstation.<br />
Er sei zwar vom vielen<br />
Liegen etwas schlapp,<br />
komme aber offensichtlich gut<br />
mit der neuen Niere klar.<br />
Auch Nephrologe Jürgen<br />
Strehlau ist zufrieden: „Wenn<br />
die Entwicklung von Lukas so<br />
weitergeht, können wir den<br />
Jungen bald in eine engmaschige,<br />
ambulante Betreuung<br />
überleiten.“<br />
Wie es hieß, wollen Fangmann<br />
und Strehlau die Nierentransplantation<br />
bei Kleinkindern<br />
jetzt verstärkt in <strong>Leipzig</strong> vornehmen.<br />
Das Versagen eines<br />
solchen Organs stelle immerhin<br />
für die Betroffenen und die<br />
Familie eine enorme Belastung<br />
dar, ebenso die Dialyse. „Dann<br />
ist es schon hilfreich, wenn die<br />
Transplantation mit allen davor<br />
und danach erforderlichen<br />
Untersuchungen und Behandlungen<br />
in räumlicher Nähe<br />
stattfindet“, so Fangmann.<br />
Angelika Raulien<br />
Gospel-Songs für kranke Kinder<br />
Leserin,<br />
sehr geehrter<br />
Leser!<br />
Tausende Deutsche<br />
stehen auf<br />
der Warteliste<br />
von Eurotransplant<br />
für ein<br />
Spenderorgan.<br />
Hinter jedem Namen verbergen sich<br />
ein konkretes Schicksal und eine<br />
meist lange und komplizierte Krankengeschichte.<br />
Am Transplantationszentrum<br />
des <strong>Universitätsklinikum</strong>s<br />
<strong>Leipzig</strong> werden wir mit solchen<br />
Schicksalen konfrontiert und können<br />
– sofern ein Spenderorgan vorhanden<br />
ist – in einigen Fällen auch helfen. Im<br />
Jahr 2006 transplantierten wir in<br />
<strong>Leipzig</strong> zirka 60 Lebern, 50 Nieren,<br />
50 Bauspeicheldrüsen und mehr <strong>als</strong><br />
20 Speiseröhren. Es könnten mehr<br />
Transplantationen sein, wenn es<br />
mehr Spenderorgane gäbe. Das Vertrauen<br />
in unsere Ärzte in <strong>Leipzig</strong> wird<br />
größer, so dass wir 2007 davon ausgehen<br />
können, die Zahl der Transplantationen<br />
zu steigern. Die entsprechenden<br />
Spezialisten und Operationskapazitäten<br />
sind vorhanden, und<br />
auch die Nachbetreuung der Patienten<br />
findet interdisziplinär auf einem<br />
einmalig hohen Niveau statt.<br />
Vor einigen Tagen haben sich die<br />
Transplantationsspezialisten des <strong>Universitätsklinikum</strong>s<br />
<strong>Leipzig</strong> auf ein weiteres,<br />
kompliziertes Feld vorgewagt:<br />
Erstm<strong>als</strong> in <strong>Leipzig</strong> transplantierten<br />
sie erfolgreich einem noch nicht zwei<br />
Jahre alten Kleinkind eine Niere. Das<br />
Organ, gespendet von der Mutter des<br />
Jungen, soll dem Kind eine möglichst<br />
normale Entwicklung gewährleisten<br />
und ihm die tägliche Dialyse und umfangreiche<br />
Medikamentengaben ersparen.<br />
Bei einem solchen Eingriff ist<br />
nicht nur höchstes Können der Operateure<br />
gefragt, sondern ein ganzes<br />
Team von Spezialisten, das Transplantationsteam,<br />
die Nephrologen<br />
und die Intensivmediziner aus dem<br />
Kinderzentrum, die Mutter und Kind<br />
vor, während und vor allem nach der<br />
Transplantation betreuen. Diese besondere<br />
Expertise haben wir in <strong>Leipzig</strong><br />
in den letzten zwei Jahren aufgebaut<br />
und sind daher in der Lage, solche<br />
Transplantationen trotz ihrer<br />
Kompliziertheit durchzuführen. Im<br />
konkreten Fall konnten wir dem<br />
Jungen helfen, weil die Mutter eine ihrer<br />
Nieren spendete. In anderen Fällen<br />
sind wir auf Spenderorgane angewiesen.<br />
Deshalb ist es in Zukunft um<br />
so wichtiger, dass Menschen sich bereiterklären,<br />
Organe zu spenden.<br />
Ihr<br />
Matthias Wokittel<br />
Kaufmännischer Vorstand
4 REPORTAGE<br />
Ausgabe 22 / 2. November 2007<br />
Gesundheit und mehr...<br />
Kampf um den Nordpol …<br />
Das riesige Alaska für nicht<br />
mal einen Cent pro Quadratmeter<br />
– die Russen<br />
grämen sich vielleicht heute<br />
noch, dass sie 1867 ihre Kolonie<br />
an die Vereinigten Staaten von<br />
Amerika verkauft haben. 7,2 Millionen<br />
Dollar zahlten die USA dam<strong>als</strong><br />
und besiegelten den wohl<br />
noch immer billigsten Landkauf<br />
aller Zeiten. Durch Alaskas Ölund<br />
Goldvorräte hat sich die<br />
Neuerwerbung für die Amerikaner<br />
milliardenfach gelohnt.<br />
Um nicht erneut rohstoffreiches<br />
Land der Konkurrenz<br />
zu überlassen, rammten<br />
die Russen vor zwei Monaten<br />
vorsorglich eine<br />
Titanflagge am Nordpol<br />
auf den Grund<br />
des Meeres. Und<br />
setzten eine neue<br />
Marke im Kalten<br />
Krieg um das<br />
Nordmeer. Die<br />
Formulierung<br />
klingt zugespitzt.<br />
Doch mit den<br />
gleichen Worten<br />
warnte diese<br />
Woche der deutscheAußenminister<br />
Frank-<br />
Walter Steinmeier<br />
(SPD). Über die<br />
Ansprüche von<br />
Anrainerländern<br />
dürfe nur unter Beachtung<br />
des internationalen<br />
Rechts<br />
entschieden werden.<br />
ALASKA<br />
Doch das Recht ist interpretierbar,<br />
und der Klimawandel<br />
rückt den abseitigen<br />
Nordpol akut ins Zentrum<br />
des Interesses. Die Erderwärmung<br />
schürt die Hoffnung<br />
auf leichteren Zugang zu den Rohstoffen<br />
der Erdkappe. Die Tränen<br />
über die negativen Folgen des Klimawandels<br />
sind in den Staaten<br />
des Polarkreises oft Krokodilstränen.<br />
Ein Viertel der globalen Ölund<br />
Gasvorräte vermutet man in<br />
der Arktis, dazu Diamanten, Erze,<br />
Edelmetalle. Jahrelang war dies<br />
eine unzugängliche Region, die jeden<br />
Schritt zum Zuschussgeschäft<br />
machte. Diese eisige Schatzkam-<br />
KANADA<br />
Die Arktis umfasst die um den Nordpol<br />
liegenden Land- und Meeresgebiete.<br />
Zentrum der 26 Millionen Quadratkilometer<br />
großen Fläche ist das<br />
Nordpolarmeer. Die Landgebiete erstrecken<br />
sich über Russland, den US-Bundesstaat<br />
Alaska, Kanada, das dänische<br />
Grönland und das norwegische Spitzbergen.<br />
Zu den vorhandenen Rohstoffen in der<br />
Arktis zählen Erdöl, Erdgas, Silber,<br />
Gold, Zink, Kohle und Eisen. Vier Millionen<br />
Menschen bewohnen die Gebiete<br />
am Nordpolarmeer. Die bekanntesten<br />
Einwohner sind die Inuit (Eskimos) in<br />
Grönland, Kanada und Alaska, die asia-<br />
mer wollen die Anrainer nun ausräumen.<br />
Ein eisfreies Nordmeer<br />
ist kein Hirngespinst mehr, und<br />
Russland, die USA, Kanada,<br />
Norwegen und Däne-<br />
Beringstraße<br />
Ostsibirische See<br />
Ellesmere-Insel<br />
ATLANTIK<br />
markinvestieren wie wild in Forschungstechnik.<br />
Immer<br />
neue Satelliten, U-Boote, Eisbrecher,<br />
Wetter- und Forschungsstationen<br />
untersuchen die Gegend.<br />
Das bisher am wenigsten erforschte<br />
Weltmeer wird gescannt,<br />
Lomonossowrücken<br />
Nordpol<br />
Hans-Insel<br />
GRÖNLAND<br />
(zu Dänemark)<br />
tischen Alëuten, die Indianer Nordamerikas,<br />
die europäischen Samen und die<br />
Tschuktschen. Die wenigen Siedlungen<br />
finden sich vorwiegend an den Küsten<br />
und Flüssen der Tundrengebiete.<br />
Das Klima ist geprägt von langen kalten<br />
Wintern – Kälterekorde liegen bei<br />
unter minus 70 Grad Celsius in Sibirien<br />
– und kurzen kühlen Sommern. Zu<br />
den Säugetieren der Region zählen<br />
Eisbären, Polarfüchse, Rentiere, Moschusochsen,<br />
Schneehasen, Polarwölfe<br />
und mehrere Walarten. Auch für<br />
viele Vögel bietet die Arktis Lebensraum.<br />
Die arktischen Gewässer sind<br />
relativ fischreich. dpa<br />
Laptewsee<br />
Grafik: Klaus Kaßler<br />
kartografiert und analysiert. Allerdings<br />
kochen die unterschielichen<br />
Forscher oftm<strong>als</strong> ihr eigenes<br />
Süppchen, statt in der Kälte<br />
zusammenzurücken.<br />
Nowaja<br />
Semlja<br />
Franz-Joseph-Land<br />
ISLAND<br />
Die Draufsicht auf den Nordpol.<br />
Grafik: Klaus Kaßler<br />
Spitzbergen<br />
Europäisches<br />
Nordmeer<br />
RUSSLAND<br />
Barentssee<br />
Karasee<br />
Legende:<br />
200-Meilen-Linie<br />
(370 km)<br />
akzeptierte<br />
Grenzlinie<br />
Nordwestpassage<br />
Nordostpassage<br />
Sommereisausdehnung<br />
Schuld daran<br />
sind die<br />
konkurrierenden Gebietsansprüche<br />
ihrer Heimatländer.<br />
Warum diese aber so aggressiv<br />
gestellt werden, versteht Karsten<br />
+++ Stichwort: Arktis +++ +++ Der Wettlauf zum Pol +++<br />
Seit dem 16. Jahrhundert<br />
versuchen Menschen,<br />
über das Nordpolarmeer zu<br />
fahren, weil Spanier und Portugiesen<br />
die südlichen Seewege<br />
kontrollieren. Seit dem<br />
Jahr 1879 weiß man, dass<br />
Nordwest- und Nordostpassage<br />
für damalige Schiffe unpassierbar<br />
sind.<br />
Inzwischen treibt aber der<br />
Entdeckerehrgeiz Forscher<br />
Richtung Nordpol. Briten und<br />
Amerikaner scheitern mit ihren<br />
Schiffen im Eis. Der Norweger<br />
Fritjof Nansen driftet<br />
von 1893 bis 1896 mit dem<br />
Packeis, treibt aber südlich<br />
bei 86 Grad am Pol vorbei.<br />
Der Amerikaner Robert Peary<br />
steht am 6. April 1909 mit<br />
vier Eskimos und seinem<br />
schwarzen Kammerdiener<br />
angeblich bei 90 Grad nördlicher<br />
Breite. Doch Peary ist<br />
der einzige, der die Messung<br />
vornimmt, alle Weißen hat er<br />
vorher zurückgeschickt.<br />
Auch sein Reisetempo mit<br />
Hundeschlitten von über<br />
100 Stundenkilometern darf<br />
getrost bezweifelt werden.<br />
Piepjohn von der Bundesanstalt<br />
für Geowissenschaften und Rohstoffe<br />
(BGR) in Hannover nicht so<br />
recht. Der Polargeologe fährt seit<br />
zwanzig Jahren zu Forschungen<br />
gen Norden und weiß: „In den<br />
Schelfgebieten, <strong>als</strong>o der Fortsetzung<br />
des Festlandes unter Wasser,<br />
wird Erdöl und Erdgas vermutet.“<br />
Doch dort darf ohnehin<br />
schon gefördert werden, was<br />
Russland, Norwegen, Kanada<br />
und die USA auch tun. Denn die<br />
Kontinent<strong>als</strong>chelfs liegen meist<br />
in der 200-Meilen-Zone, die<br />
den dazugehörigen Ländern<br />
die wirtschaftliche Nutzung<br />
erlaubt. Zudem ist<br />
die Technik so weit entwickelt,<br />
dass man inzwischen<br />
keine Bohrinseln<br />
ins Packeis<br />
mehr zu setzen<br />
braucht. „Die Norweger<br />
fördern<br />
schon mit Unterseeplattformen<br />
und leiten das Öl<br />
via Pipelines zum<br />
Festland“, sagt<br />
Piepjohn. Wellen<br />
und Packeis machen<br />
der Technik<br />
längst nichts<br />
mehr aus. Und<br />
Branchenkenner<br />
witzeln, im Gegensatz<br />
zum Nordirak<br />
sei das Nordmeer<br />
ein lauschiger Arbeitsplatz.<br />
Auch Piepjohn rätselt,<br />
wieso die fünf Staaten,<br />
welche die Eigentumsrechte<br />
in der inneren Polregion<br />
geklärt haben wollen,<br />
sich so aggressiv um die letzten<br />
fünf Breitengrade streiten.<br />
Immerhin erlaubt ein Artikel im<br />
Seerechtsvertrag die submarine<br />
Nutzung jenseits des eigenen<br />
Festlandssockels. „Aber der<br />
Meeresboden ist um die 4000<br />
Meter tief. Da gibt es kaum Rohstoffe.<br />
Und der Lomonossowrücken<br />
ist ein so schmales Unterwassergebirge,<br />
dass sich darin<br />
kaum Öl und Gas finden lassen<br />
werden“, orakelt der Polarforscher.<br />
Der norwegische Südpolbezwinger<br />
Roald Amundsen überfliegt<br />
am 12. Mai 1926 den<br />
Nordpol. 1958 unterquert das<br />
US-Atom-U-Boot Nautilus den<br />
Pol. Ein Jahr später durchstößt<br />
die USS Sargo die Eiskappe<br />
mit dem Turm. 1977 knackt<br />
ein sowjetischer Atomeisbrecher<br />
das vier Meter dicke Arktiseis<br />
und schafft den direkten<br />
Seeweg zum nördlichsten<br />
Punkt. Am 3. August 2007<br />
hisst der Roboterarm eines Mini-U-Bootes<br />
eine russische Ti-tanfahne<br />
in 4261 Meter Tiefe<br />
unter dem Nordpol. A.F.
US-Amerikaner: Das Jagd-U-Boot USS Hampton taucht unter dem Nordpol auf. Die Crew des<br />
Bootes hat ein Banner mit der Aufschrift North Pole (Nordpol) ins Eis gesteckt. Foto: U.S. Navy<br />
Er vermutet: „Es ist wohl ein Politikum.<br />
Die Russen würden es<br />
gern <strong>als</strong> Binnenmeer sehen.“ Sie<br />
wollen demnächst den wissenschaftlichen<br />
Nachweis bringen,<br />
dass der nach dem Universalgelehrten<br />
Michail Wassiljewitsch<br />
Lomonossow benannte 1800 Kilometer<br />
lange Unterwassergebirgskamm<br />
am russischen Festlandssockel<br />
hängt. Und damit<br />
ihr Gebiet ist. Dänemark und<br />
Kanada wollen beweisen, dass<br />
der Tiefseerücken zu ihren<br />
Schollen gehört, weswegen sie<br />
sich vor ein paar Jahren um die<br />
kleine Felseninsel Hans zwischen<br />
Grönland und Ellesmere<br />
stritten. Das kanadische Militär<br />
hisste eine Fahne, musste dafür<br />
sogar Steine mitbringen, damit<br />
ihr Ahornblattbanner auf dem<br />
Felsboden überhaupt hält. Die<br />
Dänen schickten prompt eine diplomatische<br />
Protestnote nach<br />
Ottawa.<br />
Seerechtler Uwe Jenisch von der<br />
Uni Kiel sieht solches Platzhirschgehabe<br />
belustigt und skeptisch.<br />
„Wenn der Lomonossowrücken<br />
zu einem Kontinent gehören<br />
sollte, dann müsste Island Ansprüche<br />
auf Gebiete am Südpol<br />
haben, weil es mit der Antarktis<br />
auf dem selben atlantischen Rücken<br />
liegt“, vergleicht er. Doch er<br />
sagt auch: „Der Besitz von Inseln<br />
ist sehr wertvoll, weil auch eine<br />
Insel immer eine 200-Meilen-Zone<br />
auslöst.“ Wer am Ende welches<br />
Gebiet zugeschlagen bekommt,<br />
entscheidet die Meeresbodenbehörde<br />
in Jamaika. Dort<br />
5<br />
Ausgabe 22 / 2. November 2007<br />
Gesundheit und mehr...<br />
… Großmächte auf der Jagd nach Rohstoffen<br />
begutachten 21 Geologen und Juristen<br />
die Anträge, die bis zehn<br />
Jahre nach Beitritt zum 1994 in<br />
Kraft getretenen Seerechtsübereinkommen<br />
eingereicht werden.<br />
Russland anerkannte 1999 die<br />
Verfassung der Meere, hat <strong>als</strong>o<br />
bis 2009 Zeit. Kanada kann bis<br />
2013 Gebietsansprüche anmelden<br />
und wissenschaftlich belegen.<br />
Die USA sind dem Vertrag<br />
bisher wegen großer Skepsis gegenüber<br />
UN-Behörden noch<br />
nicht mal beigetreten. Der Schritt<br />
steht aber unmittelbar bevor. Zu<br />
groß ist die Gefahr, bei einer<br />
eventuellen Gebietsvergabe leer<br />
auszugehen.<br />
„Bei ihren Ansprüchen müssen<br />
die Staaten mit Gesteinsproben,<br />
Karten und Gutachten den wissenschaftlichen<br />
Nachweis erbringen,<br />
dass das beanspruchte<br />
Gebiet an ihrem Festland<br />
Die 12-Seemeilen-Zone gehört<br />
zum Staatsgebiet, das jeweilige<br />
Land muss die friedliche<br />
Durchfahrt ziviler Schiffe dulden.<br />
Eine Seemeile sind 1852 Meter.<br />
Die Anschlusszone erstreckt<br />
sich bis 24 Meilen. Bis hierhin<br />
gelten Hoheitsrechte wie Zoll-,<br />
Steuer- und Einwanderungsbestimmungen.<br />
Die Ausschließliche Wirtschaftszone<br />
reicht 200 Seemeilen ins<br />
hängt“, erklärt Seerechtler Jenisch<br />
das komplizierte Verfahren.<br />
Trotz allen Säbelgerassels<br />
sei die Entscheidung letztlich eine<br />
geologische, <strong>als</strong>o eine wissenschaftliche<br />
und keine politische.<br />
Die Meeresbodenbehörde und<br />
die Festlandsockelgrenzkommission<br />
in New York sprechen eine<br />
„dringende Empfehlung“ aus, an<br />
die sich die Staaten zu halten<br />
haben. 2001 ist Russland bereits<br />
mit einem Gebietsanspruch auf<br />
den Nordpol abgeblitzt. „Bei<br />
Streitigkeiten entscheidet der<br />
UN-Seegerichtshof in Hamburg“,<br />
benennt der Jurist die letzte Instanz,<br />
die die Aufteilung des<br />
Nordpolgebietes besiegelt oder<br />
ablehnt.<br />
Inwieweit politische Aspekte dabei<br />
herausgehalten werden,<br />
wird sich zeigen. Zweifellos ist<br />
der moderne Ansturm auf den<br />
+++ Stichwort: Seerecht +++<br />
Meer. Die Staaten haben das alleinige<br />
Nutzungsrecht für alles,<br />
was im Meer und am Boden zu<br />
finden ist. Wer diese Ressourcen<br />
ebenfalls nutzen möchte,<br />
muss den Staat fragen.<br />
Unter bestimmten Bedingungen<br />
können bei den UN einige Hoheitsrechte<br />
von den Küstenstaaten<br />
beantragt werden, die sich<br />
auf Gebiete jenseits der Ausschließlichen<br />
Wirtschaftszone<br />
beziehen. Darüber befindet die<br />
Russen: Das Mini-U-Boot Mir (oben) bringt für Propagandazwecke eine russische<br />
Flagge auf den Grund der See unter dem Nordpol. Fotos: dpa<br />
Nordpol auch geostrategisch begründet.<br />
Es soll eine Eroberung<br />
für die Zukunft werden. Schon<br />
jetzt überwachen an den Küsten<br />
viele Militärbasen jede Bewegung<br />
im noch ewigen Eis. Und<br />
schlimmste Befürchtungen prophezeien,<br />
dass das Polarmeer<br />
bis zur nächsten Jahrhundertwende<br />
im Sommer eisfrei ist.<br />
Dann werden neue Schiffsrouten<br />
möglich. Die Strecke für Containerschiffe<br />
zwischen Europa und<br />
China verringert sich um mehr<br />
<strong>als</strong> ein Drittel. Doch trotz Erderwärmung<br />
und Eisschmelze<br />
bleibt der Titanic-Effekt. Die Riesenkähne<br />
müssen von Lotsen<br />
und Eisbrechern begleitet werden.<br />
Damit erschließen sich<br />
neue Geldquellen. Die Kanadier<br />
wollen einen Tiefwasserhafen<br />
bauen und ein Armeetrainingszentrum<br />
einrichten. Neben Containerschiffen<br />
könnten auch<br />
Internationale Meeresboden-Behörde<br />
in Kingston/Jamaika. Diese<br />
Gebiete können sich bis maximal<br />
rund 350 Seemeilen zur<br />
See hin erstrecken und tragen<br />
den Namen Juristischer Kontinent<strong>als</strong>chelf.<br />
In diesen Gebieten<br />
dürfen alle „nicht lebenden Bodenschätze“<br />
sowie alle sesshaften<br />
Arten wie Muscheln ausgebeutet<br />
werden. Den Erweiterungsantrag<br />
können Staaten<br />
stellen, die das Internationale<br />
Seerecht in Kraft gesetzt haben.<br />
Touristendampfer Station auf<br />
dem Weg ins Nordmeer machen.<br />
Es müssen <strong>als</strong>o nicht nur die<br />
Rohstoffe sein, die Menschen und<br />
Staaten im Hohen Norden zu<br />
Reichtum kommen lassen. Dies<br />
bewies der amerikanische Unternehmer<br />
Pat Broe aus Denver. Er<br />
kaufte 1997 den verfallenen Hafen<br />
Churchill in der kanadischen<br />
Hudson Bay. Für sieben Dollar.<br />
Viele erklärten ihn daraufhin für<br />
verrückt. Doch die alte Goldgräberseele<br />
kalkulierte, dass er jährlich<br />
hundert Millionen Dollar verdienen<br />
könne, wenn der Hafen<br />
für die arktische Schifffahrt ausgebaut<br />
sei, die mit dem Klimawandel<br />
zwangsläufig zunehmen<br />
würde. Broe gilt längst <strong>als</strong> Visionär<br />
und zeigt: Schnäppchen sind<br />
noch immer zu machen. Wenn<br />
die Möglichkeiten auch rar sind.<br />
Sie scheinen aber immer noch intelligenter,<br />
<strong>als</strong> auf vermeintlichem<br />
Niemandsland die Fahne<br />
zu hissen und „meins“ zu rufen.<br />
Was die Russen jetzt medienfreundlich<br />
getan haben, hat bisher<br />
in den seltensten Fällen wirklich<br />
zum Erfolg geführt. Zumindest<br />
seit die Vereinten Nationen<br />
die Gebietsansprüche regeln. Juristisch<br />
ist der polare Flaggenkampf<br />
ziemlich unbedeutend.<br />
Der Mount Everest wurde<br />
schließlich auch nicht britisches<br />
Hoheitsgebiet, nur weil Erstbezwinger<br />
Sir Edmund Hillary aus<br />
Neuseeland dort 1953 die Fahne<br />
des Empires am Eispickel flattern<br />
ließ. Andreas Friedrich
6 KLINIKUM 2007<br />
Ausgabe 22 / 2. November 2007<br />
Gesundheit und mehr...<br />
KONGRESS<br />
Mit Ultraschall gegen Tumore<br />
Ultraschall – der Begriff<br />
steht in der Medizin<br />
für den schnellen Blick<br />
in den Körper, frei von Nebenwirkungen.<br />
Fast jeder,<br />
gleich ob Frau oder Mann,<br />
hat sich bereits einmal dieser<br />
so genannten Sonografie unterzogen.<br />
Das Untersuchungsverfahren<br />
wird in vielen<br />
medizinischen Bereichen<br />
angewendet – dementsprechend<br />
groß war die Teilnehmerzahl<br />
des Ultraschall-Kongresses,<br />
der vor kurzem auf<br />
der <strong>Leipzig</strong>er Messe stattfand.<br />
„Wir freuen uns, rund 2000<br />
Mediziner aus ganz Europa<br />
zu begrüßen“, erklärte Tagungspräsident<br />
Volker Keim.<br />
Er ist Professor und Oberarzt<br />
an der Klinik für Gastroenterologie,<br />
Hepatologie, Infektionskrankheiten<br />
und Rheumatologie<br />
an der Uniklinik<br />
<strong>Leipzig</strong>. Seit mehr <strong>als</strong> anderthalb<br />
Jahren hatten er und<br />
sein Kongressteam kontinuierlich<br />
am Tagungsprogramm<br />
gearbeitet: Ultraschalldiagnostik<br />
an Blutgefäßen,<br />
Gelenken, Darm, Herz,<br />
Leber oder Niere von Erwachsenen,<br />
Kindern und bei<br />
Tieren gehörte ebenso zum<br />
Themenfeld wie die Vorsorge<br />
bei Schwangeren oder Ultraschall<br />
in medizinischen Notfällen.<br />
Das Tagungsprogramm<br />
deckte ein breites<br />
BLUTBANK<br />
Spektrum an Fachrichtungen<br />
und Spezialisierungen<br />
ab.<br />
Die <strong>Leipzig</strong>er Gastgeber<br />
empfingen nicht nur Kollegen<br />
der Ultraschallgesell-<br />
schaften Deutschlands, Österreichs<br />
und der Schweiz<br />
zu deren 31. Dreiländertreffen.<br />
Zusammen mit dem<br />
Treffen der deutschsprachigen<br />
Länder fand der 19.<br />
Euroson-Kongress statt,<br />
der internationale Kongress<br />
der europäischen Ul-<br />
traschallgesellschaft (EF-<br />
SUMB).<br />
Vertreter unterschiedlicher<br />
medizinischer Sparten, vom<br />
Kardiologen bis zum Tierarzt,<br />
diskutierten in <strong>Leipzig</strong>.<br />
Bindeglied für alle ist die<br />
Nutzung des Ultraschalls in<br />
der Diagnostik. Spezialisten<br />
erörterten den Einsatz von<br />
Ultraschall zur Untersuchung<br />
des kindlichen Gehirns<br />
nach, aber auch schon<br />
vor der Geburt. Eventuelle<br />
Schäden lassen sich so er-<br />
kennen und teilweise schon<br />
im Mutterleib behandeln.<br />
Andere Anwender haben es<br />
mit tierischen Patienten zu<br />
tun. „Ein Veterinärmediziner<br />
aus dem Zoo Halle zeigte,<br />
wie er mit Hilfe von Ultra-<br />
Professor Volker Keim vom Uniklinikum <strong>Leipzig</strong> demonstriert eine Ultraschalluntersuchung.<br />
Foto: Andreas Döring<br />
Hilfe aus dem Kühlschrank<br />
Für elf Verunglückte kam im<br />
Vorjahr bei insgesamt 14 511<br />
Unfällen auf <strong>Leipzig</strong>s Straßen<br />
jede Hilfe zu spät. 2128 Personen<br />
erlitten zum Teil schwere Verletzungen.<br />
Und oft überlebten sie diese<br />
nur, weil den Rettungsärzten sofort<br />
Blutkonserven zur Verfügung<br />
standen. Blut, das Spender im Institut<br />
für Transfusionsmedizin des<br />
<strong>Leipzig</strong>er <strong>Universitätsklinikum</strong>s<br />
oder beim Deutschen Roten Kreuz<br />
abgaben.<br />
Die Blutbank der <strong>Leipzig</strong>er Uni gilt<br />
mit jener in Mainz <strong>als</strong> Nummer 1<br />
der universitären in Deutschland.<br />
Institutsleiter Gert Matthes verweist<br />
dabei mit Stolz auf sein<br />
Team, dem 80 Ärzte, Biologen,<br />
Chemiker, Schwestern, Medizinisch-Technische<br />
Assistenten, Laboranten<br />
und andere Mitarbeiter<br />
angehören. Doch Matthes drücken<br />
auch Sorgen. „Unsere Blutbank ist<br />
derzeit nur zu zwei Drittel gefüllt.“<br />
Im Prinzip klemme es bei allen<br />
Blutgruppen, in erster Linie allerdings<br />
bei rhesusnegativen. Dies sei<br />
zwar noch nicht alarmierend, bislang<br />
habe für jede Operation im<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> sowie weiteren<br />
Krankenhäusern des Regierungsbezirkes,<br />
die mit der Blutbank<br />
kooperieren, ausreichend<br />
Blut zur Verfügung gestanden. In-<br />
des wäre dies allemal Signal für eine<br />
kritische Situation.<br />
„Vor allem junge Leute sind gefordert,<br />
was zu tun“, sagt der Insti-<br />
schall seinen Schützlingen<br />
helfen kann“, nannte Keim<br />
nur zwei Beispiele aus dem<br />
großen Seminarangebot.<br />
Im Fokus der Besucher<br />
stand eine neuartige Anwendungsmethode:<br />
Vor einer<br />
Sonografie wird dem<br />
tutschef. So werde das Blut des<br />
Erstspenders allein auf 23 verschiedene<br />
Parameter untersucht,<br />
darunter auf Spuren sämtlicher,<br />
durch Blut übertragbarer Infekti-<br />
Prof. Dr. Gert Matthes, Leiter der Blutbank der Uniklinik <strong>Leipzig</strong>. Um<br />
helfen zu können, braucht er die Hilfe der Spender. Foto: ukl<br />
onskrankheiten. „Wir analysieren<br />
das Blut in aufwändigen Labortests,<br />
um diese Infizierungen von<br />
vornherein ausschließen zu können.“<br />
Dem Spender werde seine<br />
Patienten in bestimmten<br />
Fällen ein Kontrastmittel gespritzt,<br />
dieser Stoff hebt sich<br />
auf dem Display deutlich<br />
sichtbar vom Körpergewebe<br />
ab. So können Tumore und<br />
Metastasen, zum Beispiel in<br />
der Leber, schneller und<br />
eindeutiger diagnostiziert<br />
werden – ohne dass sich die<br />
Patienten einer Röntgenbestrahlung<br />
aussetzen müssen.<br />
Ebenso ist es möglich,<br />
einfacher zwischen gut- und<br />
bösartigen Tumoren zu unterscheiden.<br />
Auf dem Bildschirm<br />
ist mit Kontrastmittel<br />
gefülltes Lebergewebe<br />
hell zu erkennen, Metastasen<br />
sind sehr viel dunkler.<br />
Mit den herkömmlichen Ultraschallverfahren<br />
war das<br />
bislang nicht so detailliert<br />
möglich. „Wir wollten die<br />
Kongressbesucher zum<br />
Nachdenken über diese<br />
Möglichkeit anregen“, sagte<br />
Keim.<br />
Er gibt auch zu bedenken,<br />
dass die Kosten dieses Verfahrens<br />
vier bis fünf Mal geringer<br />
sind <strong>als</strong> bei herkömmlichen<br />
Methoden. „Ziel ist es<br />
herauszuarbeiten, auf welchen<br />
medizinischen Gebieten<br />
das Kontrastmittelverfahren<br />
sinnvoller ist <strong>als</strong> die<br />
bisher genutzten wie zum<br />
Beispiel eine Computertomografie.“<br />
Auch wollte Keim<br />
den einen oder anderen Kol-<br />
Blutgruppe mitgeteilt. Und er erhalte<br />
auch einen Nothilfepass.<br />
„Für jenen, dem Blut abgenommen<br />
wird, entspricht das ganze<br />
Prozedere praktisch einem kostenlosen<br />
Gesundheitscheck“, betont<br />
der gebürtige Plauener. Hinzu<br />
komme, dass mit jeder Spende das<br />
Blut bildende System aktiviert, das<br />
Immunsystem gestärkt werde.<br />
Spenden könne jeder im Alter zwischen<br />
18 und 68 Jahren. Wobei<br />
Erstspender nicht älter <strong>als</strong> 60 Jahre<br />
sein dürfen. Temporär ausgeschlossen<br />
sind Schwangere sowie<br />
Personen, die unter einer schweren<br />
Erkrankung oder starkem Eisenmangel<br />
leiden, und Menschen,<br />
die erst kürzlich bestimmte Impfungen<br />
erhalten haben. „Auch wer<br />
ein frisches Tattoo oder neues<br />
Piercing am Körper hat, wird vier<br />
Monate auf eine Blutspende warten<br />
müssen“, erklärt Matthes. Ansonsten<br />
dürfen sich Frauen viermal<br />
jährlich, die Männer sogar<br />
sechsmal im gleichen Zeitraum je<br />
450 Milliliter Blut abzapfen lassen.<br />
In <strong>Leipzig</strong> geht dies im Institut in<br />
der Delitzscher Straße 135, im<br />
legen dazu bewegen, an Studien<br />
zum Thema mitzuwirken.<br />
Mit ersten Ergebnissen<br />
dieser Erhebungen rechnet<br />
der Experte jedoch erst in<br />
zwei bis drei Jahren.<br />
Aktuelle und tägliche Anwendungen<br />
standen ebenso<br />
auf dem Kongressplan. „Entscheidend<br />
für effektive Ultraschalldiagnostik<br />
ist“, so Volker<br />
Keim, „dass die Untersucher<br />
exzellent qualifiziert<br />
sind.“ Daher lag ein Schwerpunkt<br />
der Veranstaltung in<br />
der Fortbildung der Anwender.<br />
Dies geschehe durch<br />
Kurse und praxisorientierte<br />
Seminare, so der Mediziner,<br />
der seit 1994 in <strong>Leipzig</strong> tätig<br />
ist. Mehr <strong>als</strong> 350 Experten<br />
aus ganz Europa referierten<br />
an den vier Veranstaltungstagen.<br />
In 150 Symposien,<br />
600 Vorträgen und auf zahlreichen<br />
vorab geprüften Postern<br />
erörterten sie Themen<br />
aus Grundlagenforschung<br />
und angewandter Ultraschallmedizin.<br />
In der Messehalle 2 stellten<br />
rund 30 pharmazeutische<br />
und medizintechnische Firmen<br />
und Fachverlage ihre<br />
Produkte vor. Alle wichtigen<br />
Unternehmen, die Sonografie-Produkte<br />
anbieten, waren<br />
auf dem Kongress in <strong>Leipzig</strong><br />
vertreten.<br />
Frank Schmiedel<br />
Uniklinikum Philipp-Rosenthal-<br />
Straße 27c, im Gesundheitsamt<br />
Grünau in der Miltitzer Allee 36<br />
und seit einem Jahr auch in der<br />
Paunsdorfer Mittelschule in der<br />
Hainbuchenstraße 13. Außerdem<br />
sind zwei Blutbank-Fahrzeuge im<br />
Regierungsbezirk mehr <strong>als</strong> 160<br />
Mal im Jahr unterwegs, um an etwa<br />
50 Standorten Blutspendeaktionen<br />
durchzuführen.<br />
Im Uni-Institut werden jährlich etwa<br />
60 000 Blutabnahmen zu mehr<br />
<strong>als</strong> 120 000 Blutkonserven verarbeitet.<br />
Rund um die Uhr an Sonnund<br />
Feiertagen haben auch weitere<br />
Kliniken Zugriff zur Blutbank.<br />
„Mit Kurier-Fahrzeugen sind die<br />
gewünschten Konserven in kürzester<br />
Zeit bei jenem Arzt, der sie<br />
für Operationen oder andere Behandlungen<br />
dringend benötigt“,<br />
garantiert Matthes. Das Blut aus<br />
dem Kühlschrank helfe täglich,<br />
Menschenleben zu retten.<br />
Günther Gießler<br />
Blutbank <strong>Leipzig</strong>, Telefon: 0341<br />
9725393 oder im Internet unter<br />
www.blutbank-leipzig.de
KLINIKUM 2007 7<br />
SPENDE<br />
„Forschung ist eine Sache, für die sich jeder Euro lohnt“<br />
Ausgabe 22 / 2. November 2007<br />
Gesundheit und mehr...<br />
Spenderin Helga Reifert aus Regensburg brachte im Namen der gleichnamigen Stiftung einen Scheck über 2500 Euro mit in die alte Heimat. Prof Joachim Mössner, Direktor<br />
der Medizinischen Klinik und Poliklinik II der Uniklinik <strong>Leipzig</strong> , Dr. Marcus Wiedmann und Herr Reifert freuen sich ebenso (v.l.) Foto: ukl<br />
Bescheidenheit ist eine<br />
Zier: „Es sind zwar nur<br />
2500 Euro, aber ich hoffe,<br />
dass es trotzdem für Ihre<br />
Forschungen von Nutzen ist.“<br />
Helga Reifert war extra aus Regensburg<br />
nach <strong>Leipzig</strong> gekommen,<br />
um ihre Spende persönlich<br />
an Prof. Dr. Joachim Mössner,<br />
Direktor der Medizinischen<br />
Klinik und Poliklinik II<br />
des <strong>Universitätsklinikum</strong>s<br />
<strong>Leipzig</strong>, und Dr. Marcus Wiedmann,<br />
Leiter des Labors für<br />
Gallenwegsforschung, zu übergeben.<br />
Die beiden <strong>Leipzig</strong>er<br />
Mediziner waren natürlich<br />
sehr erfreut. „Diese finanzielle<br />
Unterstützung ist wichtig und<br />
hoch willkommen“, sagte Prof.<br />
Mössner. „So kann unser Team<br />
die Forschungen zum Gallenwegskarzinom<br />
erfolgreich weiterführen“,<br />
ergänzte Dr. Wiedmann.<br />
Die 77-jährige Regensburgerin<br />
hatte 2002 die Helga-Reifert-<br />
Stiftung ins Leben gerufen, mit<br />
der sie die Krebsforschung finanziell<br />
unterstützt. „Und weil<br />
ich eine alte <strong>Leipzig</strong>erin bin,<br />
spende ich nicht nur für wis-<br />
senschaftliche Arbeiten in Regensburg,<br />
sondern auch in<br />
<strong>Leipzig</strong>“, erklärte Helga Reifert<br />
ihre Gabe. „Es gibt Menschen,<br />
die haben genügend Geld zu<br />
ihrem Auskommen. Und die<br />
Krebsforschung ist doch eine<br />
wichtige Sache, für die sich jeder<br />
Euro lohnt.“<br />
Bis 1954 wohnte Helga Reifert<br />
in der <strong>Leipzig</strong>er Südvorstadt.<br />
Dann zog sie nach Bayern.<br />
„Meine Mutter und ich hielten<br />
es nicht mehr aus“, blickt die<br />
alte Dame zurück. „Mein Vater<br />
war 1950 von den Russen verhaftet<br />
und in ein Umerziehungslager<br />
gebracht worden.<br />
Lange wussten wir nicht, was<br />
mit ihm geschehen war. Dann<br />
kam die Nachricht, dass er gestorben<br />
ist, und wir flüchteten<br />
zu Verwandten in den Westen.“<br />
In Bayern schuf sich Helga Reifert<br />
eine neue Existenz, war<br />
jahrelang Chefin eines Baustoffgroßhandels.<br />
„Aber meine<br />
alte Heimat habe ich nie vergessen“,<br />
sagt sie. „Nach der<br />
Wende habe ich in <strong>Leipzig</strong> in-<br />
vestiert. Die Stadt sah so<br />
schlimm aus, da musste doch<br />
etwas unternommen werden.“<br />
Etwas unternehmen – das bedeutet<br />
für sie auch, mit den Erträgen<br />
ihrer Stiftung jedes Jahr<br />
konkrete Krebsforschungen zu<br />
unterstützen. „Es gab in meinem<br />
Familien- und Bekanntenkreis<br />
viele Menschen, die leider<br />
an Krebs erkrankt und gestorben<br />
sind“, so Helga Reifert.<br />
„Nur durch intensive Forschungen<br />
wird es möglich sein,<br />
dieser heimtückischen Krankheit<br />
Einhalt zu gebieten. Deshalb<br />
sehe ich meine Aufgabe<br />
darin, mein Vermögen – und<br />
nach meinem Ableben auch<br />
die Immobilien in Regensburg<br />
und <strong>Leipzig</strong> – in diese Stiftung<br />
einzubringen, damit Wissenschaft<br />
und Forschung im Bereich<br />
der Onkologie weiter vorankommen.“<br />
Nach der Spendenübergabe<br />
fuhr die 77-Jährige wieder<br />
nach Regensburg zurück –<br />
höchstselbst am Steuer ihres<br />
Mercedes 190, Baujahr 1990.<br />
„Der fährt doch noch gut“, so<br />
die resolute Ur-<strong>Leipzig</strong>erin.<br />
„Und ehe ich mir ein neues Auto<br />
kaufe, spende ich das Geld<br />
lieber der Wissenschaft.“<br />
Sagt’s – und gibt Gas.<br />
Uwe Niemann<br />
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8 KLINIKUM 2007<br />
Ausgabe 22 / 2. November 2007<br />
Gesundheit und mehr...<br />
AM RANDE<br />
Erfolg für<br />
Uni <strong>Leipzig</strong><br />
Die Universität <strong>Leipzig</strong> hat<br />
sich mit ihrer Graduiertenschule<br />
„BuildMoNa. <strong>Leipzig</strong><br />
School of Natural Sciences –<br />
Building with Molecules and Nano-objects“<br />
in der zweiten Auflage<br />
der von Bund und Ländern<br />
initiierten Exzellenzinitiative<br />
durchgesetzt.<br />
Damit gehört die Universität<br />
<strong>Leipzig</strong> zu den 35 Universitäten<br />
deutschlandweit, die nun durch<br />
die Exzellenzinitiative von Deutscher<br />
Forschungsgemeinschaft<br />
(DFG) und Wissenschaftsrat gefördert<br />
werden. „Damit hat sich<br />
<strong>Leipzig</strong> in Sachsen <strong>als</strong> einzige<br />
Universität in der zweiten Runde<br />
der Exzellenzinitiative durchgesetzt“,<br />
kann sich Prof. Dr. Franz<br />
Häuser über den Erfolg der Universität<br />
<strong>Leipzig</strong> freuen. Prorektor<br />
Prof. Dr. Martin Schlegel fügt<br />
mit Stolz hinzu: „Dieser Erfolg<br />
ist von großer Bedeutung für die<br />
weitere Entwicklung der Universität<br />
<strong>Leipzig</strong> zu einer international<br />
sichtbaren Forschungsuniversität.“<br />
Die Universität <strong>Leipzig</strong> hatte<br />
sich insgesamt mit Antragsskizzen<br />
für zwei Exzellenzcluster,<br />
drei Graduiertenschulen<br />
sowie für ein Zukunftskonzept<br />
bei der Exzellenzinitiative beworben.<br />
Aufgefordert zur Vollantragstellung<br />
wurde sie für<br />
das Exzellenzcluster „Felix<br />
Klein Center for Mathematical<br />
Sciences and their Application"<br />
(Mathematik und ihre Anwendung<br />
in den Naturwissenschaften)<br />
sowie die Graduiertenschule<br />
BuildMoNa. ukl<br />
FRAGEBOGEN<br />
VOLKSKRANKHEIT<br />
Schuppenflechte – auch im Bundestag<br />
Es leiden mittlerweile so viele<br />
an dieser Volkskrankheit,<br />
dass die Weltgesundheitsorganisation<br />
durchaus einen „Welttag“<br />
für die Schuppenflechte für<br />
angebracht hielt. Am 29. Oktober<br />
war es wieder soweit. „An dem<br />
Tag gab es weltweit Aktionen dazu,<br />
auch hier zu Lande“, so Professor<br />
Joachim Barth, Sprecher<br />
des wissenschaftlichen Beirates<br />
des Deutschen Psoriasis Bundes.<br />
Psoriasis – das ist Fachsprache<br />
und meint besagte Flechten-Erkrankungen.<br />
Zwei bis drei Prozent<br />
der Bevölkerung sind laut Barth<br />
davon betroffen, in ganz Deutschland<br />
sind das wohl zwei Millionen<br />
Menschen.<br />
Das Leiden macht sich durch starke<br />
Schuppenbildungen auf der<br />
Haut bemerkbar, geht mit Rötungen<br />
und starken Entzündungen<br />
einher – und lässt sich nicht immer<br />
auf den ersten Blick diagnostizieren,<br />
wird etwa mit Pilzerkrankungen<br />
verwechselt. Allerdings sei<br />
Bewegung in die Medizinerschaft<br />
geraten, würden sich auch Spezialisten<br />
unter den Hautärzten in dieser<br />
Hinsicht noch weiter spezialisieren<br />
und derzeit Netzwerke untereinander<br />
knüpfen. Wie es etwa<br />
an der Pleiße dieÄrzte der Hautklinik<br />
des <strong>Universitätsklinikum</strong>s und<br />
die niedergelassenen Kollegen vorhaben.<br />
Laut Barth, ein <strong>Leipzig</strong>er mit Arztpraxis<br />
in Borna, ist vor Psoriasis<br />
niemand gefeit – vom Kind bis zum<br />
Senior. Es gibt dafür erblich bedingte<br />
Veranlagungen, bestimmte<br />
äußere Faktoren können dann der<br />
Auslöser sein. Etwa Stress, mechanische<br />
Reize wie beispielsweise in<br />
bestimmten Handwerksbereichen-<br />
und berufen, fieberhafte Infekte<br />
oder diverse Medikamente.<br />
„Mit einer Schuppenflechte zu leben,<br />
belastet viele Patienten auch<br />
psychisch, sie trauen sich nicht in<br />
die Öffentlichkeit. Und oft distanziert<br />
sich auch ihre Umgebung,<br />
weil sie meint, das Ganze wäre ansteckend.<br />
In der Folge gelangen Patienten<br />
mitunter ins soziale Abseits“,<br />
erklärt der Mediziner und<br />
Professor, der in dem Zusammenhang<br />
zugleich bedauert, dass bislang<br />
noch viel zu wenige den Weg<br />
in „seine“ Selbsthilfeorganisation<br />
fanden. „Aber dann müsste man<br />
sich ja auch zur Schuppenflechtenerkrankung<br />
bekennen, und da ist<br />
die Hemmschwelle groß. Wir leiden<br />
ja zum Beispiel auch etwas daran,<br />
dass im Bundestag so acht bis zehn<br />
Politiker vertreten sind, die ein solches<br />
gesundheitliches Problem ha-<br />
Psoriasis, im Volksmund Schuppenflechte genannt. Diese Erkrankung –<br />
hier in verschiedenen Stadien – kann jeden Menschen treffen. Foto: dpa<br />
Informationen und Hilfe zum Thema<br />
Schuppenflechte Regionalgruppe<br />
<strong>Leipzig</strong>, Rainer Klatte, unter<br />
Telefon 0341 4244303 oder per<br />
E-mail unter RKlatte@gmx.net; bei<br />
Selbsthilfegruppen<br />
ben. Es wäre so hilfreich, würde da<br />
einer für uns <strong>als</strong> Schirmherr zur<br />
Verfügung stehen – nur dazu konnte<br />
sich noch keiner durchringen“,<br />
merkt Barth schmunzelnd an.<br />
Die <strong>Leipzig</strong>er Regionalgruppe um<br />
ihren Leiter Rainer Klatte jedenfalls<br />
Joachim Barth, unter Telefon<br />
03433 27630 oder Jobarth@t-online.de,<br />
oder bei Max Schlaak, Universitäts-Hautklinik<br />
<strong>Leipzig</strong>, Telefon<br />
0341 9718750.<br />
zählt ein Dutzend Mitstreiter – und<br />
ist jederzeit offen für weitere Schuppenflechten-Geplagte.<br />
Nicht zuletzt<br />
pflegt man dort den Austausch, wie<br />
das an sich unheilbare Leiden im<br />
Zaum gehalten oder sogar so verdrängt<br />
werden kann, dass es lebenslang<br />
nicht mehr zu schaffen<br />
macht. „Gerade in den letzten zehn<br />
Jahren ist medizinisch enorm viel<br />
geschehen“, weiß Barth. Neben<br />
konservativen Behandlungsmethoden<br />
wie Salben oder Lichttherapie<br />
und verbesserten Tabletten sei bei<br />
mittelschwerem beziehungsweise<br />
starkem Krankheitsverlauf inzwischen<br />
auch die Behandlung mit<br />
Spritzen möglich. „Eine Therapieform,<br />
die einfach noch besser ins<br />
Krankheitsgeschehen eingreift, weil<br />
sie auf den neuesten Erkenntnissen<br />
zur Entstehung der Schuppenflechten,<br />
sprich auf der Grundlagenforschung<br />
fußt. Wir wissen heute, dass<br />
das Ganze ein entzündlicher Prozess<br />
des Immunsystems ist – und<br />
genau da setzt die Spritzentherapie<br />
an. Und nach jetzigem Stand der<br />
Dinge auch dauerhaft Erfolg versprechend“,<br />
erklärt Barth.<br />
Bloß billig ist die Sache nicht: Eine<br />
solche Behandlung kostet im Quartal<br />
rund 4000 bis 6000 Euro, und<br />
längst jubeln da noch nicht alle Kassen,<br />
wenn es ans Bezahlen geht.<br />
Wogegen Barth zu bedenken gibt,<br />
dass es bei vielen Patienten nicht<br />
„nur“ bei der Schuppenflechte<br />
bleibt. Die Entzündungen könnten<br />
auch die Gelenke angreifen, innere<br />
Organe befallen, das Herz- und<br />
Kreislaufsystem „beuteln“ und/oder<br />
Diabetes <strong>als</strong> Folgeerkrankung nach<br />
sich ziehen. „Alles Dinge, deren<br />
Behandlung dann langfristig gesehen<br />
viel teurer kommen“, so<br />
Barth. Angelika Raulien<br />
Kai von Klitzing: Orden für die Gattin, gutes Buch für ihn<br />
Manchmal verraten Fragebögen<br />
tatsächlich etwas über<br />
die Person, die ihn ausfüllt.<br />
Heute: Kai von Klitzing (52), der<br />
seit einem Jahr die Klinik und Poliklinik<br />
für Psychiatrie, Psychothera-<br />
Prof. Dr. Kai von Klitzing<br />
Foto: André Kempner<br />
pie und Psychosomatik des Kindesund<br />
Jugendalters am <strong>Universitätsklinikum</strong><br />
<strong>Leipzig</strong> leitet.<br />
Was mögen Sie an sich selbst?<br />
Diese Information unterliegt der<br />
ärztlichen Schweigepflicht.<br />
Was ist Ihre größte Schwäche?<br />
Ungeduld.<br />
Welche Person aus Ihrer Umgebung<br />
hätte einen Orden verdient?<br />
Meine Frau.<br />
Was möchten Sie in Ihrem Leben<br />
erreichen?<br />
Die Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />
zu einem bedeutsamen Bestandteil<br />
der <strong>Leipzig</strong>er Universitätsmedizin<br />
machen, der auch von der Bevölke-<br />
rung angenommen wird. Zum besseren<br />
Verständnis der psychischen<br />
Entwicklung und ihrer Störungen<br />
beitragen sowie psychotherapeutische<br />
Behandlungsmethoden weiterentwickeln,<br />
die die individuelle Persönlichkeit<br />
des Kindes fördern.<br />
Auf welche Leistung sind Sie besonders<br />
stolz?<br />
Trotz beruflicher Karriere immer<br />
eine intensive Beziehung zu meinen<br />
drei Töchtern gehabt zu haben.<br />
Wo erholen Sie sich?<br />
Im Rosental und am Kulkwitzer See.<br />
Welche Persönlichkeit der Geschichte<br />
beeindruckt Sie am meisten?<br />
Nelson Mandela.<br />
Wie heißt Ihre Lieblingskneipe?<br />
Maga Pon.<br />
Welches Buch hat Sie am meisten<br />
gefesselt?<br />
Zuletzt: Sabine Richebächers Biografie<br />
über Sabina Spielrein, eine<br />
jüdische Psychoanalytikerin, die ihren<br />
Beruf in der Schweiz und in<br />
Russland ausgeübt hat, die dann<br />
von Stalin verfolgt und schließlich<br />
von den Nazis umgebracht wurde.<br />
Ihr Lieblingsfilm?<br />
Alexis Sorbas.<br />
Welches Projekt in <strong>Leipzig</strong> halten<br />
Sie für das dringlichste?<br />
Aufbau und Förderung von Netzwerken<br />
für Kinderschutz und zur<br />
Förderung der seelischen Gesund-<br />
heit von Kindern und Jugendlichen.<br />
Welche Musik hören Sie gern?<br />
Musik von The Doors und von Mendelssohn<br />
Bartholdy.<br />
Was wollten Sie <strong>als</strong> Kind werden?<br />
Zuerst Lokomotivführer und dann<br />
Astronaut.<br />
Welche drei Dinge würden Sie auf<br />
eine einsame Insel mitnehmen?<br />
Ein gutes Buch, Sonnenhut, etwas<br />
Gutes zu essen und zu trinken.<br />
Sie könnten im Stadtrat eine Rede<br />
halten – worüber würden Sie sprechen?<br />
Mehr Sicherheit für Kinder im <strong>Leipzig</strong>er<br />
Verkehrschaos. r.
RATGEBER 9<br />
HANDYS<br />
Sprechwerkzeug ohne Schnickschnack<br />
Für Heranwachsende sind<br />
Handys so normal wie Seifenopern<br />
und Computerspiele.<br />
Neun von zehn Jugendlichen<br />
in Deutschland haben ein<br />
Mobiltelefon. Bei den Kindern<br />
zwischen sechs und zwölf Jahren<br />
beträgt die Quote immerhin<br />
44 Prozent, so die Zahlen des<br />
Branchenverbandes Bitkom, die<br />
auf einer Studie des MedienpädagogischenForschungsverbunds<br />
Südwest (mpfs) basieren.<br />
Trotz dieser Zahlen tauchen bei<br />
Eltern viele Fragen auf, wenn es<br />
um das Thema Mobiltelefon<br />
geht: Etwa zu den Kosten oder<br />
zu Gewaltvideos, die auch über<br />
das Handy verbreitet werden<br />
können.<br />
Kinder beherrschen den Umgang<br />
mit Handys. Eltern sollten sich<br />
aber nicht unbedingt darauf verlassen,<br />
dass sie auch verantwortungsvoll<br />
mit den Telefonen umgehen.<br />
Die Vorsicht beginnt mit<br />
der Auswahl eines geeigneten Tarifs<br />
– und da sind sich die Experten<br />
einig: „Es sollte eine Prepaid-<br />
Karte sein“, sagt Markus Wolf<br />
von der Stiftung Warentest in<br />
Berlin. „Dann kann nur das bereits<br />
aufgeladene Guthaben vertelefoniert<br />
werden. Und es gibt<br />
keine monströsen Rechnungen<br />
am Ende des Monats.“<br />
Thomas Hagen von der Verbraucherzentrale<br />
Schleswig-<br />
Holstein in Kiel sieht in der Prepaid-Karte<br />
auch eine pädagogische<br />
Funktion: Sie lehre Kinder<br />
den Umgang mit einem begrenzten<br />
Geldbetrag. Die Mobilfunkunternehmen<br />
bieten zudem<br />
spezielle Kinder- und Jugendtarife<br />
an. T-Mobile zum Beispiel<br />
hat die Combi Card Teens im<br />
Programm. „Eltern können bestimmte<br />
Nummern sperren lassen<br />
sowie den Datentransfer<br />
oder Chats unterbinden“, nennt<br />
Sprecher René Bresgen einige<br />
Funktionen, mit denen Väter<br />
und Mütter die Handynutzung<br />
ihrer Kinder begrenzen können.<br />
Bei der Combi Card Teens handelt<br />
es sich zwar um eine Prepaid-Karte,<br />
die aber wird behandelt<br />
wie ein Vertrag. Denn<br />
Voraussetzung für die Nutzung<br />
dieses Tarifs ist, dass Vater<br />
oder Mutter Kunde bei T-Mobile<br />
sind. Die Einrichtung des<br />
Benutzerkontos für die Combicard<br />
Teens kostet einmalig<br />
19,95 Euro. Darin enthalten<br />
sind zehn Euro Startguthaben.<br />
Ähnliche Angebote, auch ohne<br />
Einrichtungsgebühr, haben<br />
andere Provider ebenfalls im<br />
Programm. Bei Vodafone etwa<br />
gibt es die Callya Juniorkarte.<br />
Ganz neu am Markt ist Kandy<br />
Mobile mit Sitz in München.<br />
Das Unternehmen bietet ein<br />
speziell für Kinder gestaltetes<br />
Handy mit einer zweijährigen<br />
Vertragslaufzeit an. Das Startpaket<br />
kostet rund 50 Euro.<br />
Für eine monatliche Pauschale<br />
von 12,90 Euro können unbegrenzt<br />
Telefonate mit anderen<br />
Kandy Mobile-Kunden geführt<br />
werden. Auch SMS zwischen<br />
Kandy-Nutzern sind<br />
darin enthalten. Gratis kann<br />
zu zwei deutschen Festnetznummern<br />
telefoniert werden,<br />
die vom Nutzer beziehungsweise<br />
den Eltern vorher festgelegt<br />
sind. Zu den Schutzfunktionen<br />
gehört die Möglichkeit, alle<br />
kostenpflichtigen Dienste wie<br />
Ausgabe 22 / 2. November 2007<br />
Gesundheit und mehr...<br />
STUDIE AM RANDE<br />
Notebooks bleiben giftig<br />
Notebooks werden nach wie<br />
vor unter Verwendung toxischer<br />
Materialien gebaut.<br />
Das hat Greenpeace bei einem<br />
neuerlichen Test festgestellt. Danach<br />
ist der Weg zum giftfreien<br />
Notebook noch ziemlich lang. Die<br />
Umweltschutzorganisation hat<br />
18 aktuelle Notebooks von Acer,<br />
Apple, Dell, HP, Sony und Toshiba<br />
in 14 Ländern Europas, Amerikas<br />
und Asiens getestet.<br />
Zwar hätten die Hersteller von<br />
Notebooks in den letzten Jahren<br />
einige der gefährlichsten<br />
Stoffe aus der Produktion herausgehalten.<br />
Doch weiterhin<br />
werden andere gesundheitsgefährdende<br />
Stoffe wie zum Beispiel<br />
PVC, bromhaltige Flammschutzmittel<br />
und Phthalate in<br />
den meisten tragbaren PCs verbaut.<br />
Insbesondere Bromide kommen<br />
noch in 40 Prozent der Komponenten<br />
vor. Teilweise<br />
machen sie<br />
sogar bis zu zehn<br />
Prozent des Gesamtgewichtseines<br />
Bauteils aus.<br />
Am umweltfreundlichsten<br />
bewerteten die<br />
Tester in dieser<br />
Hinsicht die Produkte<br />
von Sony,<br />
am stärksten belastet<br />
waren die<br />
Geräte von Dell.<br />
Des Weiteren<br />
wird PVC für<br />
44 Prozent aller<br />
Kunststoffummantelungen<br />
in Notebooks eingesetzt.<br />
Vor allem an Isolierungen<br />
von Kabeln ist PVC zu finden,<br />
Premium-SMS oder Klingelton-<br />
Abos zu sperren.<br />
Für sonstige Gespräche verlangt<br />
Mit dem Kandy Mobile-Handy sind<br />
nur Telefonate möglich. Foto: dpa<br />
Kandy Mobile 29 Cent, für SMS<br />
19 Cent. Sollten Eltern ihr Kind<br />
einmal vermissen, gibt es einen<br />
Ortungsservice über das Handy<br />
bei dessen Verbrennung krebserregende<br />
Stoffe entstehen.<br />
Laut Studie gesundheitlich nicht zu hundert Prozent<br />
sicher: Notebooks. Foto: Wolfgang Zeyen<br />
Phthalate ließen sich in den Stromkabeln<br />
aller Notebooks nachweisen,<br />
die höchsten Konzentrationen<br />
für 49 Cent. Die Präzision ist aber<br />
nicht zu vergleichen mit der spezieller<br />
Ortungshandys, die mit der<br />
GPS-Navigation arbeiten: 150<br />
Meter beträgt die Genauigkeit in<br />
der Stadt, auf dem Land ist der<br />
Umkreis noch deutlich größer.<br />
Bernhard Jodeleit von der Fachzeitschrift<br />
connect hält weder<br />
die speziellen Tarife für Jüngere<br />
noch eigene Kinderhandys für<br />
besonders sinnvoll. Diese Tarife<br />
seien zu kompliziert: Eine günstige<br />
Prepaidkarte tue es genauso.<br />
„Wichtig ist letztlich, dass die<br />
Eltern die Kontrolle über das<br />
Prepaid-Konto haben.“<br />
Je älter die Kinder sind, desto<br />
eher kann die Frage, wie viel<br />
Geld vertelefoniert werden darf,<br />
über Absprachen geklärt werden.<br />
„Sprechen Sie mit ihren<br />
Kindern darüber, unter welchen<br />
Bedingungen das Handy genutzt<br />
werden darf.“ Ein gewisses<br />
Risiko sieht Jodeleit in den<br />
noch relativ neuen Prepaid-Flatrates.<br />
Gegen Vorauszahlung eines<br />
bestimmtes Betrages kann<br />
mit ihnen einen Monat lang unbegrenzt<br />
telefoniert werden<br />
Das führt auch zu der Frage,<br />
inwiefern man Kindern die<br />
Strahlenbelastung durch das<br />
Handy zumuten will. Auch<br />
wenn das Gros der Wissenschaftler<br />
keine Beweise für eine<br />
gesundheitliche Schädigung<br />
durch die vom Mobilfunk verursachten<br />
elektromagnetischen<br />
Felder sieht, raten Experten zu<br />
moderatem Umgang mit Handys.<br />
Und Kinder sollten Bernhard<br />
Jodeleit zufolge nach dem Prinzip<br />
der Vorsorge besonders geschützt<br />
werden, sprich deutlich<br />
wurden in den Laptops von Acer<br />
und HP gefunden. Phthalate sind<br />
Weichmacher, die eine hormonähnliche<br />
Wirkung haben und bei<br />
Männern zu Unfruchtbarkeit und<br />
bei Nachkommen zu Missbildungen<br />
führen sollen.<br />
Im Vergleich zu einer ähnlichen<br />
Studie vor einem Jahr hat<br />
Greenpeace dennoch deutliche<br />
Fortschritte festgestellt. Aber nur<br />
deshalb, weil die EU im vergangenen<br />
Jahr die so genannte<br />
RoHS-Richtlinie eingeführt hat,<br />
die für viele Schadstoffe in der<br />
Elektronik ziemlich niedrige<br />
Grenzwerte vorschreibt.<br />
Laut Greenpeace gebe es jedoch für<br />
jedes mit gefährlichen Stoffen belastete<br />
Bauteil eine vergleichbare<br />
Komponente ohne riskante Materialien.<br />
ddp<br />
weniger mit dem Mobiltelefon telefonieren<br />
<strong>als</strong> Erwachsene. „Eltern<br />
können ja mit ihren Kindern<br />
vereinbaren, dass längere Telefonate<br />
über das Festnetz geführt<br />
werden.“<br />
Was die Anschaffung eines Gerätes<br />
angeht, so rät Jodeleit zum<br />
günstigen Einsteigergerät eines<br />
Markenherstellers ohne Sim-<br />
Sperre, so dass der Anwender<br />
das Handy problemlos mit einer<br />
Sim-Karte seiner Wahl kombinieren<br />
kann. Solche Geräte gebe es<br />
schon für 40 bis 60 Euro. „Es sollte<br />
ein Gerät sein, das wirklich etwas<br />
abkann“, empfiehlt Thomas<br />
Hagen. Zugunsten der Robustheit<br />
sollte lieber auf High-Tech verzichtet<br />
werden. Beim Handy von<br />
Kandy Mobile zum Beispiel fehlen<br />
Bluetooth und Infrarot. Denn diese<br />
drahtlosen Schnittstellen ermöglichen<br />
den Austausch von Daten<br />
zwischen verschiedenen<br />
Handys – von Schmuddelbildern<br />
auf dem Schulhof.<br />
Um der Problematik der Gewaltvideos<br />
Herr zu werden, wollen<br />
die führenden deutschen Mobilfunkunternehmen<br />
künftig auf<br />
Wunsch der Eltern den Internetzugang<br />
der Handys von Kindern<br />
und Jugendlichen komplett sperren.<br />
Auch die direkte Datenübertragung<br />
von Handy zu Handy per<br />
Bluetooth soll für Minderjährige<br />
blockiert werden.<br />
Bernhard Jodeleit gibt zu bedenken,<br />
dass es für die Eltern einfacher<br />
ist, ihren Kindern ein Handy<br />
mit möglichst wenigen Funktionen<br />
zu geben, statt sich hinterher<br />
Gedanken um die Kontrolle der<br />
vielen modernen Features machen<br />
zu müssen. Sven Appel<br />
Regelmäßig<br />
Heizung prüfen<br />
Selbst problemlos laufende<br />
Heizungen sollten in regelmäßigen<br />
Abständen vom Fachmann<br />
untersucht werden. Nach<br />
der Energieeinsparverordnung<br />
gehöre eine sachgerechte Wartung<br />
zu den Pflichten des Betreibers<br />
von heizungstechnischen<br />
Anlagen, betonen die Energieexperten<br />
der Verbraucherzentrale<br />
Thüringen. Damit handele man<br />
auch im eigenen Interesse: Eine<br />
gut eingestellte Heizung verbrauche<br />
weniger Brennstoff und<br />
belaste die Umwelt in geringerem<br />
Maße. Zum Mindestprogramm<br />
einer fachgerechten Wartung<br />
gehörten die Einstellung<br />
der Feuerungseinrichtungen, die<br />
Überprüfung der zentralen Regelungstechnik<br />
und die Reinigung<br />
der Kesselheizflächen. ddp
10 POLITIK I WIRTSCHAFT<br />
Ausgabe 22 / 2. November 2007<br />
Gesundheit und mehr...<br />
AM RANDE<br />
Post -Tochter<br />
geht neue Wege<br />
Die Post-Dienstleistungstochter<br />
Williams Lea übernimmt den<br />
Einkauf von Druckleistungen und<br />
Direktmarketingservices für den<br />
Großverlag Reader’s Digest. Die<br />
auf mehrere Jahre geschlossene<br />
Partnerschaft habe ein Umsatzvolumen<br />
von 700 Millionen Euro,<br />
teilte die Deutsche Post in Bonn<br />
mit. Williams Lea werde im Zuge<br />
der Partnerschaft rund 100 Mitarbeiter<br />
des weltweit größten Verlags-<br />
und Direktmarketingunternehmens<br />
übernehmen. Der britische<br />
Dienstleister Williams Lea,<br />
den die Post 2006 erworben hatte,<br />
tritt nun auch in Deutschland<br />
an. Williams Lea übernehme das<br />
Dokumentenmanagement-Geschäft<br />
der Konzernmutter mit<br />
über 2500 Mitarbeitern in<br />
Deutschland. Williams Lea erwarte<br />
im laufenden Jahr einen Umsatz<br />
von 1,2 Milliarden Euro. Das<br />
Unternehmen bietet Dienstleistungen<br />
rund um den Brief an. Microsoft<br />
und BMW zählen nach Angaben<br />
der Post zu den Kunden<br />
von Williams Lea. rtr<br />
Sky Sails<br />
nimmt Fahrt auf<br />
Nach jahrelangen Tests wird<br />
Mitte Dezember der weltweit<br />
erste kommerzielle Schwergutfrachter<br />
mit einem Zugdrachen-Antriebssystem<br />
in See stechen. Die<br />
Fahrt der MS „Beluga Sky Sails“<br />
geht von Dänemark in die USA,<br />
wie die Bremer Reederei Beluga<br />
Group mitteilte. Ein 160 Quadratmeter<br />
großes Segel der Hamburger<br />
Firma Sky Sails soll den erwartet<br />
starken Ostwind nutzen und so<br />
die Treibstoffkosten senken. Der<br />
Geschäftsführer der Reederei,<br />
Niels Stolberg, hatte sich 2006<br />
die Möglichkeit gesichert, seine<br />
Frachter künftig mit dem neuartigen<br />
Wind-Antriebssystem über die<br />
Meere zu schicken. Stolberg rechnet<br />
mit einer Treibstoffersparnis<br />
von 10 bis 20 Prozent. Pro Schiff<br />
und Tag seien das rund 1500 US-<br />
Dollar. SkySails geht davon aus,<br />
dass die Kosten bei guten Windverhältnissen<br />
zeitweise sogar um<br />
bis zu 50 Prozent gesenkt werden<br />
können. ddp<br />
Arbeitslosenzahl<br />
deutlich gesunken<br />
Die Zahl der Arbeitslosen in<br />
Sachsen ist im Oktober deutlich<br />
gesunken. Insgesamt waren<br />
in diesem Monat 292 776 Menschen<br />
arbeitslos gemeldet, wie<br />
die Regionaldirektion Sachsen<br />
der Bundesagentur für Arbeit mitteilte.<br />
Das waren 11 450 weniger<br />
<strong>als</strong> im Vormonat und 40 751 weniger<br />
<strong>als</strong> im Oktober 2006. Die<br />
Arbeitslosenzahl fiel damit auf<br />
den niedrigsten Stand in einem<br />
Oktober seit 1995. dpa<br />
LOGISTIK<br />
Neues Nest für den Kranich<br />
Der Flughafen<br />
<strong>Leipzig</strong>/Halle<br />
werde sich zu einem<br />
weltweiten Logistikknoten<br />
entwickeln.<br />
Daran gibt es nach Ansicht<br />
von Lufthansa-<br />
Cargo-Chef Carsten<br />
Spohr keinen Zweifel.<br />
„Ich denke, <strong>Leipzig</strong> hat<br />
gute Chancen, eine ähnliche<br />
Rolle in der Fracht<br />
zu spielen wie Luxemburg“,<br />
sagte Spohr Ende<br />
Oktober vor Journalisten<br />
im Mitteldeutschen<br />
Presseclub. Obwohl im<br />
direkten Umfeld kein<br />
großes Aufkommen vorhanden,<br />
sei Luxemburg<br />
der viertgrößte Frachtflughafen<br />
in Europa.<br />
Seine große Bedeutung<br />
habe er vor allem durch<br />
das Umladen von Gütern<br />
erhalten, die zum<br />
Teil auch durch Lkw anund<br />
abtransportiert<br />
würden.<br />
Seit 29. Oktober steuert<br />
Lufthansa Cargo für die<br />
Posttochter DHL von<br />
<strong>Leipzig</strong>/Halle aus Ziele<br />
in Asien und Nordamerika<br />
an. Die Kranichtochter<br />
hat dazu ihre<br />
Flüge von Köln/Bonn<br />
nach Schkeuditz verlegt.<br />
„Der Kranich hat damit<br />
ein neues Nest“, so<br />
Spohr. Laut DHL nutzen<br />
nun täglich 32 Frachtmaschinen<br />
den mitteldeutschen<br />
Airport.<br />
LUFTFAHRT KOMMUNIKATION<br />
Eurofighter für Indien? Google-Handy in Sicht<br />
Airbus-Chef Thomas Enders<br />
sieht gute Chancen<br />
für die Lieferung von 120<br />
Eurofightern an die indische<br />
Luftwaffe. „Wir haben die Unterstützung<br />
von vier Regierungen<br />
in Europa und rechnen uns<br />
deshalb Chancen aus“, sagte<br />
der frühere EADS-Co-Vorsitzende<br />
in einem Pressegespräch<br />
am Rande des Besuches von<br />
Bundeskanzlerin Angela Merkel<br />
(CDU) in Neu Delhi.<br />
„Der Eurofighter zählt zu den<br />
modernsten Kampfflugzeugen<br />
weltweit.“ Das Flugzeug sei bei<br />
mittlerweile fünf Luftwaffen im<br />
Einsatz. Derzeit gibt es eine<br />
Ausschreibung der indischen<br />
Luftwaffe. Der Luftfahrtkonzern<br />
EADS bewirbt sich hierbei<br />
mit dem Eurofighter.<br />
Der Airbus-Chef sieht auch gute<br />
Möglichkeiten für Vertragsabschlüsse<br />
auf ziviler Basis.<br />
„Indische Airlines sind einer<br />
„Wenn das Drehkreuz<br />
im nächsten Jahr den<br />
Betrieb vollständig auf-<br />
nimmt, werden täglich<br />
mehr <strong>als</strong> 50 Flugzeuge<br />
starten und landen“,<br />
sagte Barbara Scheil,<br />
Sprecherin der Deutschen<br />
Post World Net.<br />
Weiteres Potenzial bringe<br />
die gemeinsame<br />
Frachtfluggesellschaft<br />
von Lufthansa Cargo<br />
und DHL. Mit diesem<br />
Joint Venture entsteht<br />
laut Spohr auf Anhieb<br />
die viertgrößte Fluggesellschaft<br />
der Welt mit<br />
400 direkten Arbeits-<br />
unserer wichtigsten Kunden in<br />
Asien und weltweit“, sagte Enders.<br />
„Wir sind in mehreren<br />
Verhandlungen mit indischen<br />
Fluggesellschaften.“ Er sieht<br />
großes Potenzial für Airbus.<br />
„Der Luftverkehr wächst gigantisch<br />
in Indien.“<br />
Airbus sei „sehr gut platziert“<br />
mit Mittelstreckenflugzeugen.<br />
„Indien ist für uns einer der am<br />
schnellsten wachsenden Märkte“,<br />
sagte er. Airbus wolle in Indien<br />
aber nicht nur Flugzeuge<br />
verkaufen. „Wir sind dabei,<br />
Trainingszentren aufzubauen.“<br />
In Indien würden pro Jahr<br />
rund 1000 neue Piloten gebraucht.<br />
Enders begleitet Merkel auf ihrer<br />
ersten Reise nach Indien.<br />
Er gehört zu einer Delegation<br />
von rund 30 Top-Managern, die<br />
die wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />
mit Indien ausbauen<br />
wollen. dpa<br />
plätzen bei der Airline<br />
mit Sitz in <strong>Leipzig</strong> und<br />
weiteren 600 im Um-<br />
feld. Allein 150 neue Piloten<br />
würden für die Gesellschaft<br />
benötigt. Die-<br />
BMW-Minis werden in eine der zahlreichen Frachtmaschinen von Lufthansa Cargo<br />
verladen. Foto: pd<br />
Lufthansa-Cargo-Chef<br />
Carsten Spohr<br />
ses Engagement zwischen<br />
einem Luftfrachtcarrier<br />
und einem<br />
Kurierexpress-Unternehmen<br />
sei in der Branche<br />
„etwas bislang Einmaliges“.<br />
Die neue Gesellschaft<br />
unter dem vorläufigen<br />
Arbeitstitel NewCo (New<br />
Company) soll im April<br />
2009 an den Start gehen.<br />
„Das ist für uns eine<br />
gewaltige Aufgabe.<br />
In den kommenden 18<br />
Monaten bauen wir in<br />
Die Informationen über die<br />
Mobilfunkpläne von Google<br />
werden immer konkreter.<br />
Der Internetsuchmaschinen-Spezialist<br />
wolle seine<br />
Handy-Software und Dienste<br />
bis Mitte November vorstellen.<br />
Dazu passende Geräte könnten<br />
Mitte kommenden Jahres auf<br />
den Markt kommen, berichtete<br />
das US-amerikanische Wall<br />
Street Journal unter Berufung<br />
auf informierte Personen. Dabei<br />
gehe es darum, auf den<br />
Handys neben der Suchfunktion<br />
zahlreiche weitere Dienste<br />
anzubieten wie Kartensoftware<br />
und E-Mail oder die Möglichkeit,<br />
Videos auszutauschen und<br />
eigene Profile in einer Social-<br />
Networking-Seite zu pflegen.<br />
Solche Dienste auf dem Handy<br />
gibt es bereits, auch Google<br />
Maps kann man zum Beispiel<br />
auf Apples iPhone nutzen, die<br />
neuen Handys sollen jedoch<br />
speziell auf die Google-Soft-<br />
<strong>Leipzig</strong> aus dem Nichts<br />
unser zweites Standbein<br />
auf“, sagte Spohr. In das<br />
Logistikzentrum in<br />
Schkeuditz würden 25<br />
bis 30 Millionen Euro<br />
investiert. Besorgt zeigte<br />
sich der Manager<br />
über das drohende<br />
Nachtflugverbot am<br />
Heimatflughafen in<br />
Frankfurt am Main.<br />
Dies würde das Frachtunternehmen,<br />
das<br />
Wachstumsraten von<br />
sechs Prozent jährlich<br />
vorweisen kann,<br />
„enorm zurückwerfen“.<br />
Frankfurt plant den Bau<br />
einer neuen Landebahn.<br />
Als Ausgleich für die<br />
Lärmbelästigung ist<br />
dort ein Nachtflugverbot<br />
im Gespräch.<br />
Bei einem Nachtflugverbot<br />
für Frankfurt ziehe<br />
die Kranichtochter jedoch<br />
nicht automatisch<br />
nach <strong>Leipzig</strong>/Halle um.<br />
Die Frachtkapazitäten<br />
würden nach Paris,<br />
Amsterdam oder Dubai<br />
verlagert, weil dort internationalePassagierverbindungenvorhanden<br />
seien und Fracht<br />
vorrangig im Stauraum<br />
von Passagiermaschinen<br />
transportiert werde.<br />
Unschöner Grund:<br />
In Schkeuditz gebe es<br />
keine nennenswerten<br />
Passagierverbindungen.<br />
Andreas Dunte<br />
ware zugeschnitten sein. Als<br />
mögliche Hersteller der Geräte<br />
würden vor allem HTC aus Taiwan<br />
und der koreanische Konzern<br />
LG Electronics genannt,<br />
schrieb die Zeitung. In den USA<br />
sei die lokale Telekom-Tochter<br />
T-Mobile <strong>als</strong> Netzanbieter im<br />
Gespräch, für Europa gebe es<br />
Gespräche mit Orange und dem<br />
britischen Anbieter 3.<br />
Die New York Times hatte bereits<br />
Anfang des Monats Oktober<br />
berichtet, Google wolle die<br />
Handys mit einem neuen, offenen<br />
Betriebssystem laufen lassen.<br />
Ziel des Vorstoßes ins<br />
Handy-Geschäft sei, Googles<br />
Dominanz bei Online-Werbung<br />
auf die Internet-Nutzung unterwegs<br />
auszuweiten. Experten<br />
erwarten jedoch starken Widerstand<br />
aus der Mobilfunkbranche,<br />
die lieber eigene<br />
Dienste auf den Handys anbieten<br />
und damit Geld verdienen<br />
möchte. dpa
REISE 11<br />
OBERTAUERN<br />
Glücksfall für Skifans<br />
Wenn alle sich fragen:<br />
„Wo ist der Schnee?“,<br />
dann fällt er in Obertauern<br />
– meistens zumindest.<br />
Es ist nicht so, dass der kleine<br />
Ort in den Radstädter Tauern<br />
im Salzburger Land über Mittel<br />
verfügt, die Wolken umzuleiten.<br />
Aber aufgrund seiner Höhe und<br />
der günstigen Lage schneit es<br />
dort häufiger <strong>als</strong> in den meisten<br />
anderen Orten Österreichs.<br />
Obertauern ist ein Schneeloch –<br />
und damit ein Glücksfall für alle<br />
Wintersportler.<br />
Sehr groß ist das Wintersportgebiet<br />
nicht. Rund 100 Kilometer<br />
Piste führen einmal rund<br />
um das Dorf, das am Anfang<br />
des vergangenen Jahrhunderts<br />
nur aus einer Hand voll Hotels,<br />
einer Kirche und dem Friedhof<br />
der Namenlosen bestand. Hier<br />
liegen all die Unbekannten begraben,<br />
die beim Versuch, den<br />
Tauernpass zu überqueren, von<br />
Lawinen verschüttet wurden<br />
oder erfroren.<br />
Von 1920 an zogen die ersten<br />
Skifahrer die Berge hinauf - dam<strong>als</strong><br />
noch zu Fuß. Mit ihren<br />
Füßen trampelten sie anschließend<br />
die Pisten platt. 30 Jahre<br />
später, <strong>als</strong> der erste Tellerlift<br />
gebaut war, gab es für eine<br />
Stunde „Pistentreten“ drei Freifahrten,<br />
erzählt eine Chronik<br />
der Liftgemeinschaft.<br />
Heute gibt es 26 Lifte, die hoch<br />
zu den mächtigen Zweitausendern<br />
führen: auf die Seekarspitz<br />
und die Gamsleitenspitz,<br />
die Zehnerkarspitze und den<br />
Hundskogel. Verbunden werden<br />
sie durch die Tauernrunde:<br />
Die Pisten wurden so angelegt,<br />
dass Skifahrer und Snowboarder<br />
nahezu überall in Obertauern<br />
die Runde beginnen und<br />
den Ort einmal komplett umfahren<br />
können.<br />
Rund zwei Stunden sind dafür<br />
erforderlich. Wem das zu viel<br />
wird, der kann ins Tal abfahren<br />
und muss – schlimmstenfalls –<br />
ein paar Schritte bis zu seinem<br />
Hotel zu Fuß gehen. In einem<br />
weit abgelegenen Tal hängenbleiben<br />
kann er dagegen nicht.<br />
Gerade für Gruppen mit unterschiedlich<br />
guten Skifahrern ist<br />
das ein deutlicher Vorteil.<br />
Die Tauernrunde lässt sich mit<br />
dem Uhrzeigersinn fahren –<br />
das ist die rote Richtung – oder<br />
dagegen, auf der grün gekennzeichneten<br />
Tour. Schilder mit<br />
Pistennummern und dem farblich<br />
unterlegten Schriftzug Tauernrunde<br />
weisen den Weg.<br />
Daneben gibt es große Pläne an<br />
den Liftausgängen, die das Skigebiet<br />
im Überblick zeigen –<br />
nur ist die Tauernrunde hier<br />
nicht eingezeichnet. Und auf<br />
den Faltplänen für die Hosentasche<br />
ist zwar die Runde markiert,<br />
es fehlen aber die Pistennummern.<br />
Doch wer sich einmal<br />
orientiert hat, findet pro-<br />
blemlos seinen Weg durch das<br />
Gebiet.<br />
Auf der Tauernrunde lohnt sich<br />
ein Extraschlenker über die Pisten.<br />
Andernfalls reihen sich besonders<br />
auf der grünen Variante<br />
viele Ziehwege aneinander.<br />
Skifahrer und Snowboarder<br />
können <strong>als</strong>o getrost einige Lifte<br />
doppelt fahren. Besonders bequem<br />
ist das bei der Schaidbergbahn:<br />
Sie hat beheizte Sitze,<br />
und eine Plastikhaube<br />
schützt vor dem Wind. Ungemütlicher<br />
sind die Lifte hoch<br />
zum Hundskogel, zur Seekarspitz<br />
oder dem Seekareck.<br />
Denn hier sitzen die Wintersportler<br />
im eisigen Wind.<br />
Für kalte Finger und rote Gesichter<br />
entschädigen lange Abfahrten,<br />
etwa von der Liftstation<br />
der Panoramabahn auf 2208<br />
Metern Höhe vorbei an der<br />
Grünwaldkopfbahn bis hinab<br />
nach Obertauern. Von dort können<br />
Skifahrer mit den Kabinen<br />
der Zehnerkarbahn auf der gegenüber<br />
liegenden Seite wieder<br />
hochfahren. Früher erledigten<br />
das zwei Gondeln – das ehemalige<br />
Lifthaus ist heute eine bewirtschaftete<br />
Hütte, die Gamsmilchbar.<br />
Dort gibt es Gamsmilch<br />
in verschiedenen Varianten<br />
zu trinken – mit oder ohne<br />
Schuss.<br />
Wer auf Tee oder Glühwein<br />
steht und sich mittags nach ei-<br />
nem Germknödel sehnt, kann<br />
auch in eine der vielen alten<br />
Almhütten einkehren. Sie drücken<br />
sich über das Gebiet verstreut<br />
an die Hänge – das dunk-<br />
le Holz verwittert von vielen<br />
kalten Wintern. Die Alte Alm<br />
nahe der Schaidbergbahn zum<br />
Beispiel ist schon seit mehreren<br />
Generationen in Familienhand.<br />
Im kleinen Schankraum hängen<br />
traditionelle Arbeitsgeräte an<br />
dicken Holzbalken.<br />
Hinter der Hütte liegt die<br />
schwarze FIS-Abfahrt – steil<br />
und bestens präpariert für große<br />
Rennen. Schwarze Pisten<br />
sind ansonsten selten – die Tauernrunde<br />
besteht ausschließlich<br />
aus blauen und roten Abfahrten.<br />
Oft sind nur kleine Teil-<br />
stücke <strong>als</strong> „schwierig“ eingestuft.<br />
Wer mehr Herausforderung<br />
sucht, sollte die Gamsleiten-<br />
Auf die Bretter, fertig, los! Auf den Hängen rund um Obertauern ist das Skifahren von Ende November<br />
bis Anfang Mai möglich. Fotos: dpa<br />
Einkehr nach der Abfahrt: Die<br />
Skihütte hinter der FIS-Abfahrt.<br />
bahn II hinauffahren. Bei Neuschnee<br />
tummeln sich hier die<br />
Snowboarder und ziehen ihre<br />
breiten Spuren in den Schnee.<br />
Doch schon nach kurzer Zeit<br />
bilden sich erste Buckel, die –<br />
einmal gefroren – selbst guten<br />
Skifahrern den Schweiß auf die<br />
Stirn treiben. Die Buckelpiste<br />
gilt <strong>als</strong> eine der steilsten Europas.<br />
Auch von der Hundskogelbahn<br />
führt eine schwarze Piste<br />
ins Tal. „Nur für geübte Skifahrer“<br />
warnt ein Schild. Denn die<br />
Strecke führt über steile Hänge,<br />
vorbei an den imposanten Felsen<br />
des 2238 Meter hohen<br />
Hundskogel.<br />
In Obertauern können Wintersportler<br />
von Ende November<br />
bis Anfang Mai Ski fahren. Es<br />
ist dort sehr schneesicher, bestätigt<br />
die Zentralanstalt für<br />
Meteorologie und Geodynamik<br />
in Wien. Ein Grund sei die Höhe:<br />
Obertauern liegt auf 1740<br />
Metern und damit so hoch wie<br />
nur wenige andere Orte in Österreich.<br />
Zudem bekomme<br />
Obertauern aufgrund seiner Lage<br />
Schnee aus Norden und aus<br />
Süden ab, der dann – weil es<br />
kalt ist – lange liegen bleibt.<br />
Trotz der hohen Schneesicherheit<br />
stehen im Gebiet mehr <strong>als</strong><br />
300 Beschneiungsanlagen –<br />
lange Schneelanzen und breite<br />
Propellerkanonen. Sie sollen<br />
auch an stark frequentierten<br />
Stellen für gute Pistenverhält-<br />
Ausgabe 22 / 2. November 2007<br />
Gesundheit und mehr...<br />
nisse sorgen. Wie Nadelstiche<br />
pieksen die feinen Eisbröckchen<br />
im Gesicht. Für kurze Zeit<br />
bleibt den Skifahrern die Sicht<br />
weg. Das Wasser kommt aus<br />
riesigen Becken, die überall im<br />
Gebiet verteilt liegen. Für den<br />
Laien sind die zugefrorenen<br />
und dick verschneiten Flächen<br />
kaum zu entdecken - bis der<br />
Wasserspiegel sinkt und damit,<br />
an dieser Stelle, auch die<br />
Schneedecke.<br />
Eine Überraschung für Kinder<br />
gibt es an der blauen Abfahrt<br />
der Schaidbergbahn – auch Autobahn<br />
genannt. Hier – linkerhand<br />
im Gelände in einem<br />
Wäldchen versteckt – liegt die<br />
„Geisterbahn“. Ein Skelett am<br />
Eingang weist den Weg zwischen<br />
den Bäumen hindurch,<br />
vorbei an schaurigen Gestalten.<br />
Stimmen kreischen, kichern<br />
und heulen. Und auch nachdem<br />
die Kinder den Wald schon lange<br />
verlassen haben, verfolgen<br />
die gruseligen Stimmen sie weiter.<br />
Auch für die Erwachsenen gibt<br />
es „Spielsachen“: Am Sonnenlift<br />
3, der Schönalmbahn, der<br />
Kehrkopfbahn und dem Kirchbühllift<br />
können sich Skifahrer<br />
an der Zeitmessstrecke anzeigen<br />
lassen, mit wie vielen Stundenkilometern<br />
sie ins Tal rasen.<br />
Und an der Kehrkopfbahn liegt<br />
ein Funpark – der Longplaypark<br />
– mit Sprüngen und Rails.<br />
Jeden Donnerstag wird die 1,5<br />
Kilometer lange blaue Abfahrt<br />
an der Edelweißbahn in Flutlicht<br />
getaucht – bis 22 Uhr ist<br />
Nachtskilauf. Wer hingegen das<br />
Zusammenspiel von Wind und<br />
Schnee liebt, ist bei Tony’s Activity<br />
Center (Snowkiting-Schule)<br />
richtig.<br />
Für alle, die das Langlaufen<br />
dem Abfahrtski vorziehen, wurden<br />
drei Loipen präpariert: Die<br />
sechs Kilometer lange Hundsfeldloipe<br />
erstreckt sich quer<br />
durch das Naturschutzgebiet<br />
Hundsfeldmoor. Die Weltcuploipe<br />
führt auf zehn Kilometern<br />
Länge zur Felseralm. Und etwa<br />
vier Kilometer nördlich von<br />
Obertauern liegt der Einstieg<br />
zur 20 Kilometer langen Gnadenalmloipe.<br />
Wenn es in Obertauern mal<br />
wieder zu sehr stürmt und<br />
schneit und der Ort langsam im<br />
Schnee versinkt, bleibt ja noch<br />
ein Besuch des Olympiastützpunktes.<br />
Dort können Wintersportler<br />
unter professioneller<br />
Aufsicht ihre Leistung testen<br />
oder entspannt in der Sauna<br />
schwitzen. Zu wenig Schnee ist<br />
in Obertauern eher eine Seltenheit<br />
– doch auch bei zu viel<br />
Schnee und Wind bleiben eben<br />
manchmal die Lifte stehen.<br />
Carina Frey
12 KULTUR<br />
Ausgabe 22 / 2. November 2007<br />
Gesundheit und mehr...<br />
AM RANDE<br />
Zentralrat lehnt<br />
Mitarbeit ab<br />
Der Zentralrat der Juden sieht<br />
derzeit keine Möglichkeit für<br />
eine Rückkehr in die Gremien<br />
der Stiftung Sächsische Gedenkstätten.<br />
Die Lage habe<br />
sich nicht grundsätzlich geändert,<br />
erklärte Vizepräsident<br />
Professor Salomon Korn nach<br />
einem Treffen der Vertreter von<br />
Nazi-Opferverbänden in <strong>Leipzig</strong>.<br />
Korn hob damit auf eine geänderte<br />
Satzung der Stiftung ab.<br />
Die Opferverbände sind der Auffassung,<br />
dass die Stiftung die<br />
Verbrechen der Nation<strong>als</strong>ozialisten<br />
mit denen des DDR-Regimes<br />
gleichsetzt. „Wir sehen<br />
in dieser Entwicklung eine Verharmlosung<br />
der Verbrechen des<br />
Nation<strong>als</strong>ozialismus.“ Unklar<br />
blieb zunächst, ob die anderen<br />
Verbände von Opfern der Nazi-<br />
Diktatur die gleichen Konsequenzen<br />
zogen und den Gremien<br />
weiter fernbleiben. Neben<br />
dem Zentralrat der Juden hatten<br />
2004 auch der Verband der<br />
Verfolgten des Naziregimes –<br />
Bund der Antifaschisten in<br />
Sachsen, das Dokumentationsund<br />
Kulturzentrum Deutscher<br />
Sinti und Roma sowie die Bundesvereinigung<br />
der Opfer Nation<strong>als</strong>ozialistischer<br />
Militärjustiz<br />
ihre Mitarbeit in der Stiftung unter<br />
Protest aufgekündigt. dpa<br />
Deutschland<br />
unter EU-Schnitt<br />
Im vergangenen Jahr haben die<br />
Kinos in Deutschland 136,7<br />
Millionen Besuche verzeichnet.<br />
Damit ging jeder Einwohner<br />
durchschnittlich 1,7 Mal in ein<br />
Lichtspielhaus. Deutschland<br />
liegt damit unter dem EU-Durchschnitt<br />
von 1,9 Besuchen. Die<br />
größten Filmfans leben in Irland<br />
(4,2 Besuche), in Rumänien hingegen<br />
bleibt der Gang ins Kino<br />
ein seltenes Erlebnis (0,1 Besuche).<br />
dpa<br />
Kuratorium zum<br />
Wagner-Jahr<br />
Die Stadt <strong>Leipzig</strong> will sich mit<br />
einem Kuratorium auf den<br />
200. Geburtstag des Komponisten<br />
Richard Wagner vorbereiten.<br />
Wagner wurde am 22. Mai 1813<br />
in <strong>Leipzig</strong> geboren und studierte<br />
dort ab 1831 Musik. Dem Kuratorium<br />
beigeordnet sind ein<br />
Fachbeirat und ein Arbeitskreis,<br />
die Koordination soll bei der<br />
Oper liegen, wie der Kulturbeigeordnete<br />
der Stadt, Georg Girardet,<br />
in <strong>Leipzig</strong> sagte. Die konstituierende<br />
Sitzung ist für den<br />
125. Todestag Wagners am<br />
13. Februar 2008 geplant. Die<br />
drei Wagner-Vereine der Stadt<br />
sollen in die Konzeption des Jubiläumsjahres<br />
2013 einbezogen<br />
werden. dpa<br />
TRAUER<br />
Abschied von Evelyn Hamann<br />
Als Vicco von Bülow<br />
alias Loriot Mitte der<br />
70er Jahre nach einer<br />
Filmpartnerin für seine<br />
geplante Sketchserie suchte,<br />
schwebte ihm eine kleine,<br />
dickere Kollegin vor –<br />
vom Typ „blonde, pummelige<br />
Hausfrau“. Doch stattdessen<br />
weckte die Theaterschauspielerin<br />
Evelyn Hamann<br />
das Interesse des begnadeten<br />
Komikers. Sie<br />
war groß, hager, brünett<br />
und brachte etwas mit, was<br />
Loriot überzeugte – komisches<br />
Talent. Aus der Begegnung<br />
entstand ein Meilenstein<br />
der deutschen<br />
Fernsehunterhaltung, der<br />
Hamann bundesweite Popularität<br />
bescherte. In der<br />
Nacht zum 29. Oktober ist<br />
die wandlungsfähige Mimin<br />
im Alter von 65 Jahren in<br />
Hamburg gestorben.<br />
Hamann wurde am 6. August<br />
1942 <strong>als</strong> Tochter einer<br />
hanseatischen Musikerfamilie<br />
geboren. Der Vater<br />
war Geiger, Konzertmeister<br />
des NDR-Sinfonieorchesters<br />
und Gründer des Hamann-Quartetts.<br />
Die Mutter<br />
war Sängerin und Musikpädagogin.<br />
Während ihrer<br />
Ausbildung an der Staatlichen<br />
Hochschule für Musik<br />
und Darstellende Kunst in<br />
Hamburg konzentrierte<br />
sich Hamann auf das Fach<br />
Schauspiel und übernahm<br />
bereits in dieser Zeit Nebenrollen<br />
am Thalia Theater.<br />
Ab 1968 folgte eine ab-<br />
TV<br />
Psychologie <strong>als</strong> Ausweg<br />
Der neurotische Ermittler<br />
„Monk“<br />
gönnt sich eine<br />
Pause und übergibt seinen<br />
Dienstagabend-<br />
Sendeplatz bei RTL an<br />
den charmanten Hellseher<br />
Shawn Spencer<br />
(James Roday). Der junge<br />
Querkopf ist der Protagonist<br />
der US-Crime-<br />
Comedy-Serie „Psych“,<br />
von der der Kölner Privatsender<br />
eigenen Angaben<br />
zufolge zunächst<br />
15 Folgen ausstrahlt.<br />
Darin hat Spencer nach<br />
57 gescheiterten Jobs<br />
endlich seine Erfüllung<br />
gefunden: Er wird<br />
Shawn „The amazing<br />
Psychman“ Spencer –<br />
Hellseher mit übersinnlichen<br />
Kräften und exklusiver<br />
Berater der Polizei<br />
in unlösbaren Fäl-<br />
wechslungsreicheLaufbahn an verschiedenen<br />
Bühnen des Landes, darunter<br />
das Deutsche Theater<br />
Göttingen, die Städtischen<br />
Bühnen Heidelberg und das<br />
Theater Bremen.<br />
Bei Radio Bremen widerfuhr<br />
Hamann schließlich<br />
das denkwürdige Vorstellungsgespräch<br />
mit Loriot,<br />
das sie später <strong>als</strong> „Geschenk<br />
des Himmels“ bezeichnete.<br />
Von ihrem kongenialen<br />
Partner habe sie jene Detailversessenheit<br />
gelernt, die<br />
für wirkliche Komik unerlässlich<br />
sei. An Loriots Seite<br />
schlüpfte Hamann von<br />
1976 bis 1979 in „Loriot I<br />
bis VI“ in zahlreiche Rollen:<br />
Mit leicht versteinerter Mine<br />
und hanseatisch trockenem<br />
Humor agierte sie unter anderem<br />
<strong>als</strong> „Fräulein Hildegard“<br />
beim Liebes-Krach<br />
mit ihrem steifen Chef oder<br />
beim Rendezvous mit dem<br />
eitlen Verehrer, über dessen<br />
Gesicht eine hartnäckige<br />
Nudel wanderte.<br />
Ihre populärsten Sketche<br />
zeigten Hamann <strong>als</strong> „Frau<br />
Hoppenstedt“ mit dem Jodeldiplom<br />
(„Da hab ich was<br />
in der Hand, wenn die Kinder<br />
aus dem Haus sind - da<br />
hab ich was eigenes“) sowie<br />
<strong>als</strong> Fernsehansagerin, die<br />
bei der Präsentation der britischen<br />
Krimiserie „Die zwei<br />
Cousinen“ beinah am anspruchsvollen<br />
„Ti-eitsch“<br />
verzweifelte. In dem Kino-<br />
len. Die neue Arbeit verläuft<br />
allerdings nicht<br />
ganz ohne Hindernisse<br />
und Schwindeleien.<br />
film „Ödipussi“ spielte sie<br />
Margarethe Tietze, in die<br />
sich das 56-jährige Mama-<br />
söhnchen Paul Winkelmann<br />
(Loriot) verliebte. In „Pappa<br />
ante Portas“ verkörperte sie<br />
die gebeutelte Pensionärsgattin<br />
Renate Lohse, die mit<br />
den skurrilen Launen ihres<br />
frühpensionierten Gatten<br />
(Loriot) fertig werden musste.<br />
Da er schon von Kindesbeinen<br />
an von seinem<br />
Vater (Corbin Bernsen)<br />
darauf gedrillt wurde,<br />
Shawn Spencer (James Roday, l.) und sein Freund Burton<br />
Guster (Dulé Hill) ermitteln bei RTL. Foto: ddp<br />
Ferner feierte die mehrfach<br />
Prämierte <strong>als</strong> Haushälterin<br />
Carsta Michaelis<br />
Evelyn Hamann ist tot. Sie verstarb im Alter von<br />
65 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit. Foto: dpa<br />
in „Die Schwarzwaldklinik“<br />
großen Erfolg sowie in<br />
ihrer Rolle der Thea in<br />
„Der Landarzt“. Ab 1993<br />
brillierte Hamann in der<br />
Serie „Adelheid und ihre<br />
Mörder“ an der Seite von<br />
Heinz Baumann, Hans Peter<br />
Korff und Gisela May<br />
jedes noch so unscheinbare<br />
Merkmal in seiner<br />
Umgebung wahrzunehmen,<br />
hat Shawn <strong>als</strong> Erwachsener<br />
eine besondere<br />
Gabe entwickelt.<br />
Er kann mühelos kleinste<br />
Details in seiner Umgebung<br />
und an seinen<br />
Mitmenschen wahrnehmen<br />
und daraus weitreichende<br />
Rückschlüsse<br />
auf ihr Leben ziehen.<br />
Auf diese Weise knackte<br />
er in der Pilotfolge „Mit<br />
einer Ausrede fängt es<br />
an“ einen bis dato ungeklärten<br />
Mord.<br />
Doch <strong>als</strong> Shawn bei der<br />
Polizei sein persönliches<br />
Ermittlerergebnis vorstellt,<br />
gerät er plötzlich<br />
selbst in Bedrängnis. In<br />
einem harten Polizeiverhör<br />
helfen ihm weder<br />
Witz noch Charme,<br />
<strong>als</strong> Verbrecher jagende Polizei-Sekretärin<br />
Adelheid<br />
Möbius. Sie empfinde die<br />
Schmunzelkrimis mit einem<br />
Stammpublikum von<br />
rund sechs Millionen Zuschauern<br />
<strong>als</strong> „Glücksfall“<br />
und „wunderschönes Ergebnis“<br />
nach „intensiver<br />
Arbeit“, schwärmte Hamann.<br />
Mitte 2006 bat die Künstlerin<br />
Produzent Matthias<br />
Walther von der Neuen<br />
Deutschen Filmgesellschaft<br />
(ndF) nach den Dreharbeiten<br />
zur sechsten Staffel von<br />
„Adelheid und ihre Mörder“<br />
um eine „künstlerische<br />
Schaffenspause“.<br />
Ihre letzten Lebensmonate<br />
verbrachte Hamann, die<br />
einmal verheiratet war, wie<br />
auch den Großteil ihres Privatlebens<br />
zurückgezogen<br />
im Hamburger Stadtteil<br />
Eppendorf. Interviews gab<br />
sie ebenso selten, wie sie<br />
sich auf Partys und Preisverleihungen<br />
zeigte. Selbst<br />
vor ihrem 65. Geburtstag<br />
im August mied sie die Öffentlichkeit.<br />
„Sie war eine<br />
Darstellerin, die ihre Figuren<br />
mit größter Präzision<br />
und äußerst liebevoll gestaltet<br />
hat – und eine Kollegin,<br />
die trotz ihrer Bekanntheit<br />
nie viel Aufhebens<br />
um sich gemacht<br />
hat“, ehrte NDR-Intendant<br />
Jobst Plog die verstorbene<br />
Schauspielerin.<br />
Jana Werner<br />
sondern nur die spontane<br />
Behauptung, er sei<br />
ein Hellseher, der den<br />
Mord „gesehen“ habe.<br />
So schafft es Shawn<br />
schließlich <strong>als</strong> Berater<br />
auf die Gehaltsliste der<br />
Polizei und eröffnet zusammen<br />
mit seinem<br />
Freund Burton „Gus“<br />
Guster (Dulé Hill) die<br />
Privatdetektei „Psych“.<br />
Die Crime-Comedy-Serie<br />
„Psych“, die aus der<br />
Feder von Steve Franks<br />
stammt, ist laut dem<br />
Kölner Sender in den<br />
USA mittlerweile ähnlich<br />
erfolgreich wie<br />
„Monk“ und wird in 20<br />
Ländern weltweit ausgestrahlt.<br />
Der TV-Sender<br />
zeigt alle Folgen der<br />
ersten Staffel jeweils<br />
dienstags in deutscher<br />
Erstausstrahlung. ddp
UNTERHALTUNG 13<br />
KULT<br />
Ossis wollen ihren Trabi wieder<br />
Das DDR-Kultauto<br />
„Trabi“ soll bald<br />
wieder über<br />
Deutschlands Straßen<br />
rollen. Zumindest wünschen<br />
sich das 93 Prozent<br />
der Teilnehmer einer<br />
Umfrage des mittelfränkischen<br />
Modellauto-<br />
Herstellers Herpa. Die<br />
Miniaturen-Firma aus<br />
Dietenhofen (Landkreis<br />
Ansbach) hatte im September<br />
die Initiative<br />
newTrabi gegründet und<br />
will den Trabi in Originalgröße<br />
wiederbeleben.<br />
Das Projekt war Mitte<br />
Oktober schon einmal in<br />
der Trabi-Geburtsstadt<br />
Zwickau vorgestellt worden.<br />
Auf der Internationalen<br />
Automobilausstellung<br />
(IAA) stellte Herpa das<br />
Projekt mit einem 1:10<br />
Modell vor und ließ über<br />
eine Neuauflage des oft<br />
<strong>als</strong> „Rennpappe“ belächelten<br />
DDR-Autos abstimmen.<br />
Die Ergebnisse<br />
der Befragung mit 12<br />
000 Teilnehmern teilte<br />
der Modellbauer jetzt<br />
auf seiner Internetseite<br />
mit: Der neue Trabi soll<br />
kultiges Design mit sparsamer<br />
Technik vereinen.<br />
„Die Ergebnisse bestätigen<br />
unser Engagement:<br />
Die Menschen wollen den<br />
NATUR<br />
Trabant gerne in moderner<br />
Form wieder auf den<br />
Straßen sehen“, erklärte<br />
der Begründer der<br />
newTrabi-Initiative und<br />
Herpa-Geschäftsleiter,<br />
Klaus Schindler. Herpa<br />
hat sich die Rechte an der<br />
Marke Trabant gesichert.<br />
Nach der Zustimmung<br />
auf der IAA wolle man<br />
nun ernsthaft mit möglichen<br />
Partnern verhandeln.<br />
Denn herstellen will<br />
Fisch des Jahres<br />
Der Bitterling ist der<br />
Fisch des Jahres<br />
2008. Das hat der<br />
Verband Deutscher<br />
Sportfischer (VDSF) in<br />
Offenbach bekannt gegeben.<br />
Mit dem Bitterling<br />
fiel die Wahl auf eine vom<br />
Aussterben bedrohte<br />
Kleinfischart. Zugleich<br />
wollte die Jury auch auf<br />
die Gefährdung des Ökosystems<br />
Wasser hinweisen.<br />
Tiere, Pflanzen und<br />
ihr Lebensraum dürften<br />
nicht isoliert voneinander<br />
betrachtet werden.<br />
Der Bitterling (Rhodeus<br />
sericeus amarus) wird<br />
nur sechs bis neun Zentimeter<br />
groß und ist damit<br />
der kleinste Vertreter der<br />
Karpfenfische. Seinen<br />
Namen trägt er, weil er<br />
bitter schmeckt. Der kleine<br />
Fisch ernährt sich<br />
hauptsächlich von Pflanzen.<br />
Er lebt in Weihern<br />
und Tümpeln oder lang-<br />
der Miniaturen-Riese das<br />
Kultauto nicht selbst.<br />
„In vielen Gesprächen<br />
wurde deutlich, wie sehr<br />
sich die Autofans eine<br />
maßgebliche Rolle der<br />
Geburtsstätte des Trabants<br />
wünschen“, sagte<br />
Schindler. Deshalb suche<br />
er verstärkt in Sachsen,<br />
wo von 1957 bis 1991 etwa<br />
drei Millionen Trabis<br />
das Zwickauer Werk ver-<br />
AUSBRUCH<br />
ließen, nach Sponsoren<br />
und Partnern. Aussichtsreichster<br />
Kandidat sei<br />
derzeit die Funke & Will<br />
AG aus Großenhain in<br />
Sachsen, die exklusive<br />
Das Comeback? Ein Modell des „new Trabi“ im Maßstab Eins zu Zehn, ein Trabant in neuem<br />
Design (l.) sowie ein herkömmliches Modell des Autos. Foto: dpa<br />
sam fließenden Gewässern.<br />
Die außergewöhnliche<br />
Fortpflanzung des Bitterlings<br />
hat dazu geführt,<br />
dass er auf der Liste der<br />
vom Aussterben bedrohten<br />
Tiere gelandet ist. Der<br />
Kleinfisch ist dabei auf<br />
Fluss- oder Teichmuscheln<br />
angewiesen, die<br />
durch Verschmutzungen<br />
und Baggerarbeiten immer<br />
seltener werden. Zur<br />
Laichzeit legt das Bitterling-Weibchen<br />
seine Eier<br />
in die Kiemen einer Muschel,<br />
wo sie von den<br />
Spermien des Männchens<br />
befruchtet werden.<br />
Die befruchteten Eier und<br />
die daraus schlüpfenden<br />
Jungfische sind durch die<br />
Muschel vor Fraßfeinden<br />
geschützt. Daher genügt<br />
eigentlich auch eine geringe<br />
Zahl an Eiern, um<br />
den Bestand des Bitterlings<br />
zu sichern. dpa<br />
Sportwagen in Kleinserie<br />
fertigt. Die endgültige<br />
Entscheidung über den<br />
Trabi-Bau soll im Dezember<br />
fallen.<br />
Dem IAA-Modell zufolge<br />
soll der neue Trabi keine<br />
Nerze auf der Flucht<br />
Bei der Suche nach den<br />
freigelassenen Nerzen<br />
im Jerichower<br />
Land wollen die Behörden<br />
zusätzliche Fallen<br />
einsetzen. Der Landesjagdverband<br />
und die<br />
Jagdbehörde haben geplant,<br />
80 weitere Lebendfallen<br />
aufzustellen,<br />
teilte die Kreisverwaltung<br />
in Burg mit. Vier<br />
Tage nach der illegalen<br />
Freilassung der Tiere<br />
aus einer Nerzfarm in<br />
Grabow waren noch<br />
mehrere tausend Tiere<br />
außerhalb des Geländes<br />
auf der Flucht.<br />
Unbekannte hatten in<br />
Ende Oktober mehr <strong>als</strong><br />
18 000 Nerze aus ihren<br />
Käfigen befreit, knapp die<br />
Hälfte der Tiere konnten<br />
das Farmgelände verlassen.<br />
Schätzungsweise 4000 Nerze<br />
wurden bislang eingefangen.<br />
Als Täter werden<br />
militante Tierschützer ver-<br />
mutet. Eine Spur von den<br />
Tätern hatte die Polizei<br />
Entlaufene Zuchtnerze sitzen in einer<br />
Erdhöhle. Foto: ddp<br />
aber noch nicht. Auf dem<br />
Gelände der Farm versuchten<br />
freiwillige Helfer, noch<br />
freilaufende Tiere mit Käschern<br />
einzufangen. „Einige<br />
Nerze werden von allein<br />
zurückkommen“, sagte ein<br />
strenge Kopie des Kultgefährts<br />
werden. Der Herpa-Vorschlag<br />
präsentiert<br />
sich viertürig, mit großem<br />
Kofferraum und in der<br />
Größe eines 1er BMWs.<br />
„Man muss nicht alle Details<br />
stoisch wiederholen“,<br />
hatte Schindler bereits<br />
im September verkündet.<br />
„Das soll ja ein erwachsenes<br />
Auto werden,<br />
das man auch benutzen<br />
kann – kein reines Fun-<br />
Car.“ Farblich dagegen<br />
fährt die Rennpappe auf<br />
bewährten Straßen. Die<br />
Karosserie erstrahlt im<br />
kultigen Himmelblau, das<br />
Dach ist weiß.<br />
Mit der Produktion des<br />
DDR-Kleinwagens kennt<br />
sich die mittelfränkische<br />
Firma aus: Als Miniaturflitzer<br />
im Maßstab 1:87<br />
produzierte sie seit 1990<br />
schon mehrere hunderttausend<br />
Exemplare. Damit<br />
gehört der Trabi<br />
nach eigenen Angaben<br />
zu den Verkaufsschlagern<br />
des Modell-Riesen.<br />
Nach dem Zuspruch auf<br />
der IAA will Herpa die<br />
Initiative weiter unterstützen.<br />
Auf ihrer Internetseite<br />
heißt es: „Als<br />
nächsten Schritt haben<br />
wir uns die Entwicklung<br />
eines Prototyps des<br />
newTrabi in Originalgröße<br />
vorgenommen.“ dpa<br />
Sprecher der Farm. Die Tiere<br />
seien an die Fütterung<br />
gewohnt, an das Leben<br />
in freier Wildbahn<br />
nicht.<br />
Die Behörden riefen<br />
Autofahrer und Anwohner<br />
erneut zur<br />
Vorsicht auf. Sie<br />
könnten die Tiere<br />
einfangen oder Hilfe<br />
holen. Das Jagen<br />
und Fallenstellen<br />
bleibe aber den Jägern<br />
vorbehalten,<br />
erklärte die Kreisverwaltung.<br />
Der Landesjagdverband<br />
befürchtet<br />
nach eigenen Angaben<br />
immense Schäden<br />
in der heimischen Tierwelt.<br />
Das <strong>Leipzig</strong>er Helmholtz-Zentrum<br />
für Umweltforschung<br />
erklärte, freigelassene<br />
Nerze könnten<br />
Ökosysteme ernsthaft bedrohen.<br />
ddp<br />
Ausgabe 22 / 2. November 2007<br />
Gesundheit und mehr...<br />
AM RANDE<br />
Peter Sodann (71), Schauspieler,<br />
fällt der Abschied von seiner<br />
„Tatort“-Rolle <strong>als</strong> Hauptkommissar<br />
Bruno Ehrlicher nicht<br />
leicht. „Ich werde mich daheim<br />
mit meiner Frau und dem Dackel<br />
Bruno auf dem Schoß vor den<br />
Fernseher setzen, mir ein Bierchen<br />
aufmachen und mir etwas<br />
Traurigkeit leisten. Das ist<br />
schließlich ein wenig so wie der<br />
Abschied für immer von einem guten<br />
alten Freund“, sagte Sodann.<br />
Am 11. November zeigt die ARD<br />
den 45. und gleichzeitig letzten<br />
„Tatort“ mit Sodann <strong>als</strong> Hauptkommissar<br />
Ehrlicher.<br />
Lynne Spears (52), Mutter des<br />
Popstars Britney Spears (26),<br />
kündigt ihre Autobiografie an. Das<br />
Werk soll am 11. Mai 2008, dem<br />
Muttertag, in den USA erscheinen.<br />
Lynne Spears wolle in ihrem<br />
Buch den Fans insbesondere einen<br />
tiefen Einblick in die Erziehung<br />
ihrer Tochter gewähren. Es<br />
solle allerdings keineswegs ein<br />
Ratgeber für eine erfolgreiche<br />
Kindererziehung werden – was im<br />
Falle Tochter Britney Spears nicht<br />
verwundert. Die Sängerin hatte in<br />
den vergangenen Monaten immer<br />
wieder mit Alkoholexzessen, Fahrerflucht<br />
sowie einem öffentlich<br />
ausgetragenen Scheidungskrieg<br />
und Sorgerechtsstreit mit Ex-<br />
Mann Kevin Federline für Schlagzeilen<br />
gesorgt.<br />
Heather Mills (39), Noch-Ehefrau<br />
von Paul McCartney, hat<br />
zum vierten Geburtstag ihrer gemeinsamen<br />
Tochter Beatrice am<br />
Wochenende ein rauschendes<br />
Fest veranstaltet. 100 000 Pfund<br />
(umgerechnet 143 000 Euro) ließ<br />
sich die 39-Jährige die Party in<br />
London kosten, bei der unter anderem<br />
<strong>als</strong> Schneewittchen und<br />
Aschenputtel verkleidete Schauspieler<br />
rund 60 geladene Kinder<br />
bei Laune hielten. Ein Kino,<br />
Springbrunnen, Trampoline und<br />
Hüpfburgen wurden auf dem Anwesen<br />
des früheren Models aufgebaut.<br />
Auch Ex-Beatle McCartney<br />
schaute vorbei, verabschiedete<br />
sich aber nach 20 Minuten<br />
schon wieder. Der Grund dafür<br />
seien die Differenzen mit Mills’<br />
Familie. Der Scheidungsstreit zwischen<br />
dem einstigen Paar und die<br />
Verhandlungen über Mills’ Abfindung<br />
dauern weiter an.<br />
Nena (47), Sängerin, ist gegen<br />
eine zu starke Vermischung<br />
von Musik und Gefühlen. Konzerte<br />
seien „der reine Emotionswahn,<br />
aus dem man irgendwann<br />
auch mal aussteigen muss“, sagte<br />
die 47-Jährige. Sie spiele zwar<br />
wahnsinnig gern Konzerte, „aber<br />
bei traurigen Liedern muss ich<br />
nicht traurig sein, um authentisch<br />
zu wirken“. Ihre Konzerte seien<br />
daher „eher emotionslos“. Nena<br />
kritisierte in diesem Zusammenhang<br />
Bands wie Rosenstolz und<br />
2raumwohnung: „Die gehen mit<br />
der Brechstange an Emotionen<br />
ran.“
14 PRÄVENTION<br />
Ausgabe 22 / 2. November 2007<br />
Gesundheit und mehr...<br />
AM RANDE<br />
Zink kann<br />
Lungen helfen<br />
Die regelmäßige Einnahme von<br />
Zinkpräparaten kann ältere<br />
Menschen vor einer Lungenentzündung<br />
schützen. Darauf weist der<br />
Bundesverband der Pneumologen<br />
(BdP) hin. Er empfiehlt gerade älteren<br />
und gebrechlichen Menschen,<br />
die womöglich Beschwerden beim<br />
Essen haben, ihre Ernährung mit<br />
Zink zu ergänzen. Einer aktuellen<br />
Untersuchung aus den USA zufolge<br />
steckten sich Altenheimbewohner<br />
mit niedrigem Zinkspiegel deutlich<br />
öfter mit Lungenentzündung an<br />
und erholten sich auch langsamer<br />
von der Krankheit <strong>als</strong> Bewohner<br />
mit normalem Zinkspiegel. Insgesamt<br />
lässt sich laut BdP durch die<br />
tägliche Einnahme von Zink das Risiko,<br />
an einer Lungenentzündung<br />
zu erkranken, um etwa die Hälfte<br />
senken. Auch das allgemeine Sterberisiko<br />
sei bei Altenheimbewohnern<br />
um 39 Prozent geringer, wenn<br />
sie normale Zinkspiegel aufweisen.<br />
Zink unterstützt laut BdP die<br />
Immunabwehr und schützt vor Infektionen.<br />
dpa<br />
Nur eine Woche<br />
Nasenspray<br />
Nasentropfen und -sprays müssen<br />
immer zurückhaltend verwendet<br />
werden. „Nasentropfen<br />
mit abschwellender Wirkung sollten<br />
nicht länger <strong>als</strong> eine Woche<br />
angewendet werden“, empfiehlt<br />
Michael Deeg, Sprecher des Deutschen<br />
Berufsverbandes der H<strong>als</strong>-<br />
Nasen-Ohrenärzte. „Die Nasenschleimhaut<br />
trocknet sonst aus.“<br />
Dadurch werde sie anfälliger für<br />
Infektionen, und es könne zu Blutungen<br />
und Veränderungen am<br />
Gewebe kommen. dpa<br />
DER APOTHEKERTIPP *<br />
Die Grippe (Influenza) ist eine<br />
sehr ansteckende Infektionskrankheit<br />
der Atemwe-<br />
ACE-SÄFTE<br />
Grippezeit – Impfzeit?<br />
F<strong>als</strong>che Versprechen<br />
In der kalten Jahreszeit<br />
haben Vitaminsäfte<br />
Hochsaison. Jeder will<br />
sich bestmöglich gegen<br />
drohende Erkältungen<br />
schützen. Doch aktuelle<br />
Tests zeigen, dass die<br />
meisten Getränke eher<br />
schaden <strong>als</strong> Krankheiten<br />
vorzubeugen. Ökotest hat<br />
18 ACE-Säfte unter die<br />
Lupe genommen. Nur<br />
zwei erhielten ein „sehr<br />
gut“, acht fielen mit<br />
„mangelhaft“ oder „ungenügend“<br />
durch. Das Ökotest-Urteil<br />
fällt daher<br />
harsch aus: Die ACE-Getränke<br />
halten nicht, was<br />
sie versprechen. Das geht<br />
aus dem soeben erschienenen<br />
Ökotest-Jahrbuch<br />
2008 hervor.<br />
Nicht erst seit gestern ist<br />
die Extradosis künstlicher<br />
Vitamine umstritten.<br />
„Wer sich ausgewogen<br />
mit fünf Portionen Obst<br />
und Gemüse am Tag ernährt,<br />
braucht keine zusätzlichen<br />
Vitamine“, betont<br />
Bettina Wegener, Geschäftsstellenleiterin<br />
der<br />
Sektion Sachsen der Deutschen<br />
Gesellschaft für Ernährung.<br />
Es könne zu einer<br />
Überdosierung kommen.<br />
„Überschüssiges Vitamin<br />
C scheidet der<br />
Körper einfach aus. Die<br />
fettlösenden Vitamine A<br />
und E bleiben im Körper,<br />
zu viel von ihnen kann<br />
aber auch zu Problemen<br />
führen.“<br />
Vor allem vor zugesetztem<br />
Betacarotin, der Vorstufe<br />
ge. Der Urheber, das Influenza-Virus<br />
wird in der Regel über Tröpfcheninfektion,<br />
wie zum Beispiel<br />
über Niesen und Husten, von einem<br />
Menschen auf den anderen<br />
übertragen. Das Virus schädigt<br />
die Schleimhaut der Atemwege<br />
und mindert ihre Abwehrkraft.<br />
Dadurch wird der Körper für weitere<br />
schwere Infektionen anfälliger<br />
und das kann besonders bei<br />
Senioren zu ernsthaften Erkrankungen<br />
bis hin zum Tode führen.<br />
Grippe-Epidemien können mit<br />
vielen Todesfällen verbunden<br />
sein. Man rechnet, dass in<br />
Deutschland pro Jahr zwischen<br />
7000 und 15 000 Menschen an Influenza<br />
und deren Folgen versterben.<br />
Beim Ende des Ersten Weltkrieges<br />
(1918/19) forderte die<br />
„Spanische Grippe“ weltweit<br />
20 bis 50 Millionen Menschenleben<br />
– mehr <strong>als</strong> alle Kampfhand-<br />
Säfte sind Vitaminlieferanten. Ein Test aber zeigt,<br />
dass nicht alle ACE-Produkte gesund sind. Foto: dpa<br />
„Sehr gut“ erhielten bei Ökotest<br />
der Saft Vital ACE von Voelkel<br />
für 4,27 Euro je Liter<br />
und Solevita von Lidl für 1,09<br />
Euro je Liter.<br />
Ein „gut“ bekamen sechs<br />
Säfte,darunter auch das ACE-<br />
Getränk von Aldi für 49 Cent<br />
beziehungsweise 60 Cent je<br />
Liter.<br />
Das Testurteil<br />
lungen der vorangegangenen vier<br />
Jahre. In den Jahren 1957/58<br />
starben an der „Asiatischen Grippe“<br />
in den Vereinigten Staaten<br />
70 000 Menschen. Zehn Jahre<br />
später kostete die „Hongkong<br />
Grippe“ weltweit ungefähr<br />
700 000 Personen ihr Leben. Anhand<br />
dieser Zahlen wundert es<br />
nicht, dass die Ständige Impfkommission<br />
des Robert Koch Institutes<br />
(Stiko) auch in der letzten Mitteilung<br />
eine Impfung aller Personen<br />
ab 60 Jahren empfiehlt. Auch<br />
anfällige Patienten, die Lungenkrankheiten<br />
oder Diabetes haben,<br />
sollten sich eine Impfung überlegen.<br />
Die Grippe-Viren verändern sich<br />
immerfort. Das hat die unangenehme<br />
Konsequenz, dass die<br />
Impfstoffe jedes Jahr auf die<br />
jüngsten Viren angepasst werden<br />
Mit „mangelhaft“ bewertet<br />
wurden der ACE-Drink von<br />
Plus, Rauch, Förstina-Sprudel,<br />
Krings und Pfanner.<br />
„Ungenügend“ gab es für die<br />
Getränke von Albi, Beckers<br />
und Rapp’s Kelterei. Sie enthielten<br />
zusätzlich chlorierte<br />
Kunststoffe in der Verpackung<br />
und Süßstoffe.<br />
von Vitamin A, raten Experten<br />
ab. „Lange Zeit<br />
galt Betacarotin <strong>als</strong> positiv<br />
zur Krebsvorsorge,<br />
mittlerweile gibt es auch<br />
Studien, die das Gegenteil<br />
zeigen“, warnt Wegener.<br />
Der Forschungsbedarf sei<br />
auf diesem Gebiet noch<br />
sehr hoch. Das Bundesinstitut<br />
für Risikobewertung<br />
rät daher, täglich<br />
nicht mehr <strong>als</strong> zwei Milligramm<br />
synthetisches Betacarotin<br />
aufzunehmen.<br />
Alle Getränke, deren Betacarotin-Anteil<br />
höher <strong>als</strong><br />
zwei Milligramm pro<br />
Viertelliter war, fielen daher<br />
im Ökotest durch. Die<br />
Vitaminsäfte von Albi, Beckers<br />
und Rapp’s Kelterei<br />
erhielten nur ein „mangelhaft“<br />
<strong>als</strong> Wertung. Ihnen<br />
waren neben mehr<br />
<strong>als</strong> zwei Milligramm Betacarotin<br />
auch noch Süßstoffe<br />
zugesetzt. Im Testurteil<br />
wird zudem darauf<br />
hingewiesen, dass einige<br />
Hersteller mittlerweile sogar<br />
Betacarotin-Zusätze<br />
versteckt <strong>als</strong> Vitamin A<br />
oder Provitamin A deklarieren.<br />
Nur vier der getesteten<br />
Getränke enthielten keine<br />
synthetischen Vitamine.<br />
Auch im Winter, wenn zusätzlicher<br />
Schutz vor<br />
Krankheiten gewünscht<br />
ist, genüge es, auf frisches<br />
Obst und Gemüse sowie<br />
ab und zu ein Glas Saft<br />
zurückzugreifen, so Wegener.<br />
Vom täglichen Verzehr<br />
einer ganzen Flasche<br />
Vitaminsaft rät die Exper-<br />
müssen. Eine Schutzimpfung aus<br />
dem Jahr 2005 ist <strong>als</strong>o nur sehr<br />
schwach im Jahr 2006 wirksam<br />
und man muss sich erneut spritzen<br />
lassen. Das Risiko einer Impfreaktion,<br />
die über eine kleine Rötung<br />
an der Injektionsstelle und<br />
Abgeschlagenheit hinausgeht, ist<br />
minimal und nicht vergleichbar<br />
mit dem Risiko, ernsthafte gesundheitliche<br />
Konsequenzen<br />
durch die Grippe zu bekommen.<br />
Eine einmalige Injektion ist ausreichend.<br />
Der Impfschutz beginnt<br />
ungefähr 14 Tage nach der Impfung.<br />
Lassen Sie sich deshalb<br />
rechtzeitig vor Beginn der Erkältungssaison<br />
impfen. Also im<br />
Herbst in den Monaten von September<br />
bis November.<br />
Ein letzter Wermuttropfen: Vor<br />
Erkältungen schützt die Impfung<br />
tin ab. „Saft ist nicht wie<br />
Wasser oder ungesüßter<br />
Tee nur ein Getränk, er<br />
ersetzt eine Obst- oder<br />
Gemüsemahlzeit, da er<br />
auch Ballaststofflieferant<br />
ist.“ Besser sei es hingegen,<br />
aus der regionalen<br />
und saisonalen Vielfalt im<br />
Obst- und Gemüseregal<br />
abwechslungsreich auszuwählen.<br />
„Wer darüber<br />
hinaus tatsächlich eine<br />
Mangelerscheinung hat,<br />
sollte zum Arzt gehen. Vitaminsaft<br />
ist keine Therapie“,<br />
so die Expertin weiter.<br />
Wer sich ab und zu ein<br />
Glas gönnt, sollte darauf<br />
achten, dass auch wirklich<br />
Saft auf der Flasche<br />
steht. „Von so genannten<br />
Fruchtnektaren und<br />
Fruchtsaftgetränken sollten<br />
Verbraucher die Finger<br />
lassen, weil sie nicht<br />
den reinen Saft enthalten“,<br />
sagt Wegener. Der<br />
weit geringere Fruchtanteil<br />
ist mit Wasser, Zucker<br />
und oft auch Süßstoffen<br />
aufgefüllt.<br />
Besondere Vorsicht sollte<br />
bei Kleinkindern gelten.<br />
Denn vor allem für die<br />
Milchzähne ist der verwendete<br />
Fruchtzucker eine<br />
Gefahr für frühe Karieserkrankungen.<br />
„Die<br />
Kleinen sollten Saft nur<br />
im Verhältnis Eins zu Eins<br />
gemischt mit Wasser trinken“,<br />
erklärt Bettina Wegener.<br />
Zum Dauernuckeln<br />
sei er ungeeignet.<br />
Skadi Hofmann<br />
leider nicht, denn sie werden von<br />
einer Vielzahl anderer Viren ausgelöst.<br />
Eine Erkältung ruft zwar<br />
ähnliche Beschwerden hervor,<br />
verläuft jedoch viel harmloser.<br />
Sie wird deshalb auch grippaler<br />
Infekt genannt und sollte nicht<br />
dazu führen, dass Sie die Impfung<br />
<strong>als</strong> nutzlos einstufen. Vergessen<br />
Sie allerdings nicht, dass<br />
der beste Weg, sich auf natürliche<br />
Weise vor Erkältungen zu<br />
schützen, das Abhärten ist. Gehen<br />
Sie <strong>als</strong>o ruhig auch bei<br />
schlechtem Wetter spazieren: Ihr<br />
Körper wird Ihnen dafür danken!<br />
* Roberto Frontini ist Direktor<br />
der Apotheke des<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong>s<br />
<strong>Leipzig</strong> in der Liebigstraße<br />
21 und Doktor der<br />
Pharmazie.
WELLNESS 15<br />
BADEZUSÄTZE<br />
Entspannung in heimischer Wanne<br />
Wenn es draußen<br />
ungemütlich<br />
kalt und nass<br />
ist, bleiben die meisten<br />
Menschen am liebsten<br />
zu Hause. Wer dann seinem<br />
Körper etwas Gutes<br />
tun will, sollte ein warmes<br />
Bad nehmen. „Es<br />
gibt zahlreiche Badezusätze,<br />
die die heimische<br />
Wanne zu einer richtigen<br />
Wellness-Oase werden<br />
lassen“, sagt Jürgen<br />
Kleinschmidt vom Institut<br />
für Gesundheits- und<br />
Rehabilitations-Wissenschaften<br />
der Ludwig-<br />
Maximilians-Universität<br />
München. „So wirkt ein<br />
heißes Bad entspannend<br />
und beugt Erkältungen<br />
vor.“<br />
Badezusätze verstärken<br />
den Effekt zusätzlich<br />
noch. „Aus Pflanzen<br />
kann man verschiedene<br />
Zusatzstoffe gewinnen“,<br />
erklärt Ursula Sellerberg<br />
aus Berlin. So gebe es<br />
neben ätherischen Ölen<br />
und pflanzlichen Fetten<br />
auch andere Pflanzenextrakte<br />
wie Gerbstoffe.<br />
„Ätherische Öle riechen<br />
stark, deswegen reichen<br />
schon kleine Mengen<br />
aus“, so die stellvertretende<br />
Sprecherin der<br />
Bundesvereinigung<br />
Deutscher Apothekerverbände<br />
(ABDA). Das<br />
gelte auch für die Inhaltsstoffe<br />
aus Eukalyptus<br />
oder Fichtennadeln,<br />
die gegen Erkältungen<br />
helfen. „Andere ätheri-<br />
BLEACHING<br />
sche Öle aus Heublumen<br />
oder Wacholderöl sind<br />
so genannte Rheumabäder,<br />
sie können Muskelbeschwerden<br />
lindern.“<br />
Die fettenden Öle sollen<br />
die Haut pflegen und fetten.<br />
„Dafür werden die<br />
Mittel wie Soja- oder<br />
Nachtkerzenöl mit bestimmten<br />
Emulgatoren<br />
versetzt, damit sich die<br />
Wirkstoffe gut im Badewasser<br />
auflösen“, erklärt<br />
Sellerberg. Bei<br />
Hautentzündungen oder<br />
Zurück zum Weiß<br />
Strahlend weiße Zähne gelten<br />
<strong>als</strong> Zeichen für Schönheit.<br />
Doch manche äußeren Einflüsse<br />
wie Kaffee, Tee, Rotwein und<br />
natürlich Tabak bringen unschöne<br />
Beläge hervor. Verfärbungen können<br />
jedoch auch von innen her in<br />
der Zahnsubstanz entstehen. Der<br />
Laie erkennt die Ursache kaum.<br />
Wer mit dem Gedanken spielt, seinen<br />
Zähnen eine Aufhellung zu<br />
gönnen, sollte deshalb am besten<br />
vorher zum Zahnarzt gehen. Der<br />
wird feststellen, ob dem Patienten<br />
und mit welcher Methode wieder<br />
zu weißen Zähnen verholfen werden<br />
kann. Den Spezialisten stehen<br />
dazu differenzierte Methoden zur<br />
Verfügung. Der Betroffene kann<br />
aber auch unter bestimmten Bedingungen<br />
zuhause die Zähne bleichen.<br />
Wichtig ist zunächst, dass sich im<br />
sichtbaren Bereich keine Kronen,<br />
Schweißfüßen könnten<br />
zudem Gerbstoff-Extrakte<br />
aus Eichenrinde oder<br />
Salbei helfen.<br />
Gerade im Herbst nutzen<br />
viele Menschen ein<br />
heißes Bad auch gerne<br />
gegen eine Erkältung.<br />
„Da muss man aber aufpassen,<br />
denn ein heißes<br />
Bad zum f<strong>als</strong>chen Zeitpunkt<br />
kann mehr schaden<br />
<strong>als</strong> nutzen“, erklärt<br />
Physiologe Jürgen<br />
Kleinschmidt. Am besten<br />
sei es, sich schon<br />
beim ersten Anzeichen<br />
wie Frösteln in die Badewanne<br />
zu legen.<br />
„Dann werden der<br />
Kreislauf und die Immunabwehr<br />
angeregt,<br />
so dass sich der Körper<br />
aus eigener Kraft helfen<br />
kann“, sagt Fachmann<br />
Mit den richtigen Zutaten im heißen Wasser wird die heimische Wanne schnell zur<br />
kleinen Wellness-Oase. Foto: dpa<br />
Füllungen oder Brücken befinden.<br />
„Diese werden durch das Bleichmittel<br />
nicht aufgehellt“, erklärt<br />
Privatdozent Dr. Thorsten Auschill,<br />
Oberarzt an der Universitäts-Zahnklinik<br />
Freiburg. Das<br />
könne zur Folge haben, dass zwar<br />
die echte Zahnsubstanz heller<br />
wird, nicht aber der Zahnersatz.<br />
„Der muss dann unter Umständen<br />
aus ästhetischen Gründen ausgetauscht<br />
werden“, warnt Auschill.<br />
Für Eilige bieten Zahnärzte das<br />
so genannte „In-Office-Bleaching“<br />
an. Dabei werden die<br />
Zähne in einer Sitzung gebleicht.<br />
Zum „Power-Bleaching“ wird die<br />
Technik, wenn die Zähne dabei<br />
mit UV-Licht oder Laser bestrahlt<br />
werden. Als Nachteil gelten vermehrte<br />
Zahnfleischreizungen.<br />
Mit rund 500 Euro hat diese Methode<br />
aber auch einen entsprechend<br />
hohen Preis.<br />
Kleinschmidt. „Ist die<br />
Erkältung aber schon<br />
mit Fieber vorangeschritten,<br />
kann ein heißes<br />
Bad sogar noch die<br />
Erreger fördern und<br />
den Körper schwächen.“<br />
Toten Zähnen<br />
kann nur der<br />
Zahnarzt das<br />
Weiß zurück<br />
geben. Bei<br />
der <strong>als</strong> „Walking<br />
bleach“<br />
bezeichneten<br />
Technik wird<br />
der Zahn aufgebohrt<br />
und<br />
ein Bleichmittel<br />
eingefüllt.<br />
Der Zahn<br />
wird so von<br />
innen heraus<br />
gebleicht.<br />
Diese Methode<br />
eignet sich<br />
besonders,<br />
wenn einzelne<br />
Zähne<br />
verfärbt hervorstechen.<br />
Das kann etwa nach<br />
einer Wurzelbehandlung der Fall<br />
Neben den flüssigen Badezusätzen<br />
gibt es auch<br />
Salze, die ins Wasser gegeben<br />
werden können.<br />
„Sie verschaffen den Betroffenen<br />
Linderung bei<br />
Hauterkrankungen wie<br />
der Psoriasis“, sagt der<br />
Biochemiker und Experte<br />
des Deutschen Wellness<br />
Verbandes, Hans-<br />
Ulrich Jabs aus Nottuln.<br />
Seit einiger Zeit gebe es<br />
außerdem entzündungshemmende,hornhautlösende<br />
und juckreizstillende<br />
Badezusätze. Mit<br />
ihnen müssen einige<br />
Menschen aber vorsichtig<br />
sein. „Es kommt<br />
nicht selten vor, dass<br />
Personen allergisch auf<br />
ätherische Öle reagieren“,<br />
sagt Apothekerin<br />
Sellerberg. So könne beispielsweise<br />
Kamille im<br />
Wasser bei Korbblütler-<br />
Allergikern zu Hautausschlag<br />
führen.<br />
Unabhängig vom Zusatz<br />
muss man in jedem Fall<br />
auf die Badedauer sowie<br />
die Wassertemperatur<br />
achten. „Man sollte nicht<br />
unendlich lange baden“,<br />
rät Sellerberg. So seien<br />
zehn bis 30 Minuten in<br />
der Wanne völlig ausreichend,<br />
da sich in dieser<br />
Zeit die Wirkung der Zusätze<br />
am besten entfalten<br />
könne. Wer länger<br />
badet, entzieht seiner<br />
Haut möglicherweise zu<br />
viel Fett und trocknet sie<br />
so aus.<br />
Aliki Nassoufis<br />
sein. Mit<br />
rund 400<br />
Euro ist dieseZahnkosmetikebenfalls<br />
nicht<br />
billig.<br />
Sprechen<br />
keine medizinischen<br />
Gründe dagegen,<br />
ist<br />
das Bleichen<br />
zu Hause<br />
mit Hilfe der<br />
verschiedenenZahnweiß-Produkte<br />
– Lösungen,Klebefolien<br />
oder Stifte –<br />
mit Abstand der preiswerteste<br />
Weg. Alle Methoden bewirken eine<br />
Bleaching: Hoher Preis für strahlend<br />
weiße Zähne. Foto: web<br />
Ausgabe 22 / 2. November 2007<br />
Gesundheit und mehr...<br />
AM RANDE<br />
Extra-Pflege<br />
für sensible Haut<br />
Nach dem Sport benötigt besonders<br />
empfindliche Haut Pflege.<br />
Schweiß und Duschgels können<br />
sie reizen und auslaugen, teilt die<br />
Deutsche Haut- und Allergiehilfe in<br />
Bonn mit. Trockene Haut reagiere<br />
dann leicht mit unangenehmen<br />
Spannungsgefühlen, werde spröde<br />
und anfällig für Irritationen.<br />
Nach einem kurzen Duschprogramm<br />
sollten Sportler ihrer Haut<br />
daher mit einer Pflegelotion Entspannung<br />
gönnen. Empfehlenswert<br />
seien Produkte mit pflanzlichen<br />
Ölen: Sie können tief in die<br />
Haut eindringen, versorgen sie mit<br />
essenziellen Fettsäuren und stärken<br />
so die körpereigene Barrierefunktion.<br />
Die leichte Massage<br />
durch das Eincremen fördere zusätzlich<br />
die Entspannung nach<br />
dem Sport. dpa<br />
Mit Yoga<br />
Ängste abbauen<br />
Wer an Depressionen oder<br />
Angststörungen leidet, könnte<br />
einen Therapieversuch mit Yoga unternehmen.<br />
Chris Streeter, Professor<br />
für Psychiatrie und Neurologie<br />
an der Uni Boston (USA) unternahm<br />
dazu einen Test mit acht Yoga-erfahrenen<br />
Freiwilligen. Vor und nach<br />
einer 60-minütigen Sitzung maß er<br />
mit Hilfe der Kernspintomographie<br />
die Konzentration von Gamma-Aminobuttersäure<br />
(GABA) im Gehirn.<br />
Dabei handelt es sich um einen<br />
Botenstoff, der bei Depressionen<br />
und Angststörungen erniedrigt ist.<br />
Nach den Yoga-Übungen waren die<br />
Werte im Durchschnitt um 27 Prozent<br />
gestiegen. dpa<br />
zufriedenstellende Aufhellung. Die<br />
Preise beginnen bei 15 Euro. Doch<br />
man braucht Geduld: Da die<br />
Bleichmittel sehr niedrig dosiert<br />
sind, zieht sich die Behandlung<br />
über Wochen hin.<br />
Wer sich von einem Bleaching<br />
aber ein Hollywood-Lächeln à la<br />
Julia Roberts erwartet, wird in der<br />
Regel enttäuscht. Dahinter stecken<br />
nämlich meistens so genannte Veneers,<br />
aufwendig aufgeklebte Verblendungen.<br />
Die sind mit rund 400<br />
Euro pro Zahn teuer erkauft und<br />
„nicht halb so gut wie der eigene<br />
Zahn“, erklärt Dr. Dietmar Oesterreich,<br />
Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer.<br />
Auch aus einem<br />
anderen Grund hat das strahlende<br />
Lächeln einen hohen Preis:<br />
„Um eine Verblendschale aufzukleben,<br />
muss man die Substanz eines<br />
eigentlich gesunden Zahnes<br />
opfern“, so Oesterreich. dpa
16 KINDER<br />
Ausgabe 22 / 2. November 2007<br />
Gesundheit und mehr...<br />
FRAGEN – STAUNEN – WISSEN<br />
Popel sind die Perlen der Nase<br />
Das kennt ihr bestimmt: Es ist<br />
ein schöner Tag, in dieser Jahreszeit<br />
natürlich ein kalter,<br />
und ihr tobt draußen mit Freunden<br />
rum. Alles ist prima. Das ändert sich<br />
erst, wenn ihr nach Hause kommt.<br />
Eure Nase tropft wie ein Wasserhahn,<br />
obwohl ihr gar keinen<br />
Schnupfen habt …<br />
„Das ist keine Krankheit“, sagt Professor<br />
Andreas Dietz, „das ist ganz<br />
normal.“ Er ist Chef der <strong>Leipzig</strong>er<br />
Universitätsklinik für H<strong>als</strong>-, Nasenund<br />
Ohrenheilkunde. In der Nase<br />
wird immer ein bisschen Flüssigkeit<br />
gebildet, damit die Schleimhaut<br />
feucht ist. Die<br />
Schleimhaut im<br />
Naseninneren<br />
muss feucht<br />
sein, weil sie<br />
nur so die trockene<br />
Luft, die wir einatmen, befeuchten<br />
kann. Das ist ganz wichtig.<br />
Denn ist die Luft, die in die Lungen<br />
kommt, nicht feucht genug, trocknet<br />
der Bronchialbereich aus. Dann<br />
muss man husten, bekommt viel<br />
schneller einen Infekt oder auch<br />
Entzündungen.<br />
Ja, und wenn man aus der Kälte<br />
draußen in die Wärme der Wohnung<br />
kommt, ist das ein ziemlich heftiger<br />
Temperaturwechsel. Da kann es<br />
schon mal passieren, dass die Flüssigkeitsproduktion<br />
in der Nase<br />
durcheinander kommt. Das kann<br />
auch vorkommen, wenn man eine<br />
heiße Suppe löffelt oder Pfeffer<br />
riecht. Mit einem Schnupfen hat das<br />
nichts zu tun. Der entsteht durch<br />
kleine Viren, die für uns unsichtbar<br />
in die Nase gelangen.<br />
KINDERLACHEN<br />
Witze<br />
Ziemlich mitgenommen kommt<br />
Erich am Nachmittag nach Hause:<br />
„Ich bin hingefallen, wo der<br />
Boden gerade sehr schmutzig<br />
war“, entschuldigt er sich bei<br />
der Mutter. „Mit der neuen Hose“?<br />
entsetzt sich diese. „Ja,<br />
leider, Mutti“, bestätigt Erich,<br />
„ich fand keine Zeit, sie vorher<br />
auszuziehen."<br />
●<br />
„Ich hab mir jetzt die Haare ganz<br />
kurz schneiden lassen“, erklärt<br />
Rosi ihrem Bruder Felix, „da<br />
brauch ich mich morgens nicht<br />
mehr so lange zu kämmen.“ –<br />
„Ganz schön dumm von dir“,<br />
meint Felix, „dafür musst du dir<br />
nämlich morgens jetzt immer<br />
den H<strong>als</strong> waschen.“<br />
●<br />
„Stimmt es wirklich, dass man<br />
Pech hat, wenn einem eine<br />
schwarze Katze von Rechts über<br />
den Weg läuft?“, will die kleine<br />
Schwester wissen. „Ganz sicher,<br />
wenn man eine Maus ist“,<br />
grinst Toni.<br />
„Das Gelbe ist ein gutes Zeichen<br />
– der Schnupfen ist bald vorbei.“<br />
Hat der richtige Schnupfen zugeschlagen,<br />
ist regelmäßiges Nase-<br />
Putzen das oberste Gebot. Am besten<br />
nimmt man Zellstofftaschentücher,<br />
die man wegwirft. Nicht einfach<br />
auf den Fußboden, sondern in<br />
die Mülltonne – dann können sich<br />
andere nicht anstecken. Hochziehen<br />
ist übrigens nicht ganz so schlimm,<br />
wie die Muttis immer sagen. Es hört<br />
sich aber richtig eklig an, ist <strong>als</strong>o für<br />
andere nicht besonders schön.<br />
Ganz anders sieht das mit Popeln<br />
aus. Ist ja auch kein schöner Anblick.<br />
Popel entstehen übrigens,<br />
wenn sich Staub aus der Atemluft<br />
mit der Nasen-<br />
flüssigkeitverbindet. Das ist<br />
so ähnlich wie<br />
bei den Muscheln,<br />
da wachsen<br />
die Perlen auch um kleine<br />
Schmutzteilchen. Popel sind sozusagen<br />
die Perlen der Nase. Mit dem<br />
Finger sollte man sie aber trotzdem<br />
nicht rauspolken. Erstens sind Finger<br />
nie ganz sauber, übertragen <strong>als</strong>o<br />
Keime. Und zweitens ist die dünne<br />
Mittelwand – die Nasenscheidewand<br />
– sehr empfindlich. „Da gibt es<br />
schnell Nasenbluten oder sogar ein<br />
Loch in der Wand“, warnt der Professor.<br />
Aber der Klinikchef hat auch noch<br />
eine gute Nachricht: Wenn der Rotz<br />
so richtig dick aus der Nase läuft, ist<br />
das kein Eiter. Den gibt es in der Nase<br />
nicht, nur in den Nasennebenhöhlen.<br />
Das gelbliche Zeug ist sogar<br />
ein gutes Zeichen. Es bedeutet nämlich,<br />
dass der Schnupfen bald vollkommen<br />
vorbei ist. Helga Röstel<br />
SPIELETIPP<br />
Heckmeck<br />
am Bratwurmeck<br />
Hallo liebe Kinder, ich hoffe, ihr<br />
habt die ersten Herbsttage gut<br />
überstanden. Wie ihr es von mir gewohnt<br />
seid, bekommt ihr hier wieder<br />
einen Spieletipp. Heute möchte ich<br />
euch „Heckmeck am Bratwurmeck“<br />
vorstellen.<br />
Auf dem Grill in der Spielmitte warten<br />
16 unterschiedlich<br />
wertvolle Portionen<br />
„Bratwürmer“ darauf,<br />
von den würfelnden<br />
Hühnern ergattert zu<br />
werden. Dazu pickt ein<br />
jeder Spieler identische<br />
Würfelsymbole<br />
aus seinem Wurf heraus<br />
und würfelt mit<br />
den verbliebenen Würfeln<br />
weiter. Erreichen<br />
seine herausgepickten<br />
Würfel den Wert einer ausliegenden<br />
„Bratwurmportion“, kann er diese<br />
nehmen. Nicht nur vom „Grill“ darf<br />
man sich dabei bedienen, auch an<br />
So sieht sie aus, die Rotznase. Foto: Volkmar Heinz<br />
Die Nasenschleimhaut bedeckt<br />
die Nasenmuscheln<br />
und das Innere der Nasenhöhlen.<br />
Wichtig für ihre Funktionen<br />
sind unter anderem zwei verschiedene<br />
Zelltypen: Zum ersten<br />
die so genannten Becherzellen,<br />
die das Nasensekret<br />
herstellen. Die Schleimhaut<br />
wird von dieser Schicht vollständig<br />
bedeckt. 50 bis 300<br />
feinste Flimmerhärchen trägt<br />
der zweite Zelltyp auf nur einer<br />
Zelle. Die Flimmerhärchen ra-<br />
den Vorräten der „Mithühner“, äh<br />
Mitspieler …<br />
„Heckmeck am Bratwurmeck“<br />
ist ein lecker-lockeresWürfelspiel<br />
für schlaue Vögel,<br />
die den „Bratwurm“<br />
gerochen<br />
haben. Zwei bis sieben<br />
Spieler ab acht Jahren<br />
versuchen für ihre<br />
Hühner Bratwürmer<br />
zu ergattern, um nicht<br />
hungrig zu bleiben.<br />
Viel Spaß beim Spielen<br />
wünscht euch euer Nils!<br />
Stichwort: Nasenschleimhaut<br />
gen in einer Milliardenzahl in<br />
die Schleimschicht.<br />
Die Atemluft wird gereinigt, indem<br />
Fremdkörperchen und<br />
Krankheitserreger an der<br />
Schleimschicht kleben bleiben,<br />
welche sich immer wieder<br />
selbst erneuert. Die Flimmerhärchen<br />
schlagen zirka 450 bis<br />
900 mal pro Minute und schieben<br />
so die Schleimschicht in<br />
den Rachen. Innerhalb von<br />
höchstens 20 Minuten ist die<br />
KINDERRÄTSEL<br />
Finde die fünf Unterschiede!<br />
alte Schleimschicht komplett<br />
gegen eine neue ausgetauscht.<br />
Für die Abwehr von Krankheitserregern<br />
werden ganz spezifische<br />
Abwehrstoffe in der<br />
Schleimhaut produziert, mit<br />
der die Krankheitserreger abgewehrt<br />
werden können, soweit<br />
diese nicht ausgeschneuzt,<br />
ausgeniest oder einfach in den<br />
Rachen abtransportiert werden.
FRESH – DIE JUNGE SEITE 17<br />
MODE<br />
Schrill – schriller – Gendefekt<br />
Schon <strong>als</strong> Teenager reichten<br />
Christian Neugebauer und<br />
Florian Ostermann handelsübliche<br />
Kleidung nicht aus.<br />
An beinahe jedes Stück legten<br />
sie Hand an, besprühten, beklebten,<br />
zerrissen es, bis ein<br />
schrilles Unikat daraus geworden<br />
war. Im Jahr 2003 gründeten<br />
die beiden Magdeburger<br />
dann ihr Modelabel Gendefekt,<br />
unter dem sie bereits rund 500<br />
T-Shirts, Jeans, Schuhe und Taschen<br />
verkauften.<br />
Bislang haben der heute 23-jährige<br />
Neugebauer und der 21-jährige<br />
Ostermann ihre Stücke vor<br />
allem über Mund-zu-Mund-Propaganda<br />
vertrieben. Ihr großer<br />
Traum ist ein eigener Laden mit<br />
Werkstatt. Das nötige Geld dafür<br />
soll nun ihre erste Onlineshop-<br />
Kollektion bringen. Dafür entwerfen<br />
sie erstm<strong>als</strong> eine T-Shirt-<br />
Serie in einer konventionelleren<br />
Stilrichtung.<br />
Der Name Gendefekt geht auf<br />
den Songtitel einer ihrer Lieblingsbands<br />
zurück, sagt Ostermann.<br />
„Er passte zu unseren<br />
ausgefallenen Sachen.“ Im Jahr<br />
2002 traf er per Zufall Neugebauer,<br />
der dam<strong>als</strong> eine ganz normale<br />
Lehre <strong>als</strong> Einzelhandelskaufmann<br />
machte. „Wir sind sofort<br />
wegen unserer Klamotten<br />
Ausgabe 22 / 2. November 2007<br />
Gesundheit und mehr...<br />
AUDIO / VIDEO / GAMES / BOOKS NEWS<br />
Foo Fighters<br />
Zehn Jahre nach dem grandiosen<br />
The Colour And The Shape<br />
schließt sich für Dave Grohl<br />
der Kreis. Er ist wieder beim<br />
Grunge angekommen, hat darüber<br />
hinaus aber noch viel mehr<br />
zu bieten. Nach dem gewaltsamen<br />
Ende von Nirvana brauchte<br />
Grohl lange, um sich vom übermächtigen<br />
Schatten Kurt Cobains<br />
zu emanzipieren. Mit jedem neuen<br />
Album Echoes, Silence, Patience<br />
& Grace gelang es ihm, etwas<br />
weiter aus der Grunge-<br />
Schublade herauszuklettern, und<br />
nicht zuletzt dank seiner herausragenden<br />
kompositorischen Fähigkeiten<br />
rocken seine Foo<br />
Fighters mittlerweile in ihrer<br />
ganz eigenen, originellen Nische.<br />
ins Gespräch gekommen, die wir<br />
selbst gestaltet hatten“, berichtet<br />
der gelernte Mediengestalter<br />
weiter.<br />
Zu Hause experimentierten die<br />
beiden mit verschiedenen Stoffen<br />
und Techniken, bleichten,<br />
färbten und entwarfen Druckmotive.<br />
„Wir haben die Sachen<br />
immer öfter für Freunde und Bekannte<br />
gemacht, die auch etwas<br />
ganz Besonderes gesucht haben“,<br />
sagt Ostermann. Und so<br />
sei die Idee von einem Laden<br />
entstanden, in dem sie eigene<br />
Entwürfe präsentieren und den<br />
Kundenwünschen anpassen<br />
können, ergänzt Neugebauer.<br />
Im Sommer 2006 bewarben<br />
sich die beiden mit ihrer Geschäftsidee<br />
beim Cabinet-<br />
Durchstarterwettbewerb für<br />
junge Existenzgründer und gewannen<br />
ein Existenz-Coaching.<br />
„Überzeugend an Gendefekt waren<br />
die Kreativität, die Freude<br />
und der Mut, mit der sie die Sache<br />
angingen“, sagte Carsten<br />
Wiebers, seit 1991 selbstständiger<br />
Unternehmensberater in<br />
Magdeburg. Er entwickelte die<br />
Geschäftsidee weiter und stellte<br />
einen Finanzplan auf. „Das Konzept<br />
richtet sich an ein kleines<br />
Marktsegment, in dem die beiden<br />
durchaus eine Chance ha-<br />
Die Hard 4.0<br />
Stirb langsam – Die Hard –<br />
war für Bruce Willis der<br />
Durchbruch. 20 Jahre später<br />
kehrt der von ihm verkörperte<br />
Haudrauf John McClane zurück.<br />
McClane soll einen<br />
scheinbar simplen Auftrag annehmen:<br />
Er soll einen Hacker<br />
verhaften. Als er in dessen<br />
Wohnung auftaucht, überschlagen<br />
sich die Ereignisse. Cyber-<br />
Terroristen haben es auf den<br />
Computerfreak abgesehen. Es<br />
beginnt eine Verfolgungsjagd<br />
durch New York. Hinter dem<br />
ganzen Wirbel steckt ein Psychopath,<br />
der mit viel High-Tech<br />
und einer handvoll Helfern die<br />
Infrastruktur der US-Amerikaner<br />
zerstören will ...<br />
ben“, Wiebers weiter. Die Konsumforschung<br />
zeige, dass Individualität<br />
gerade bei Kleidung in<br />
Zukunft eine immer größere<br />
Rolle spielen werde.<br />
Potenzielle Geldgeber konnten<br />
Neugebauer und Ostermann<br />
selbst mit Unterstützung von<br />
Wiebers noch nicht überzeugen.<br />
Ihre Bemühungen um ein Startkapital<br />
waren bislang erfolglos.<br />
„Deshalb arbeiten wir – vorerst<br />
zu Hause – mit Hochdruck an<br />
unserer ersten Kollektion, die<br />
wir demnächst im eigenen Onlineshop<br />
präsentieren wollen“, so<br />
Ostermann, der derzeit seinen<br />
Zivildienst absolviert. Sein Partner<br />
Neugebauer betreibt das Label<br />
Gendefekt inzwischen hauptberuflich.<br />
„Die Stücke werden nicht von<br />
oben bis unten mit den verschiedensten<br />
Techniken durchgestaltet<br />
sein, wie es für unser Label<br />
eigentlich üblich ist, sondern<br />
ausschließlich bedruckt, allerdings<br />
mit von uns entworfenen<br />
Motiven“, sagte Neugebauer.<br />
„Das ist zwar konventioneller,<br />
aber nur so erreichen wir eine<br />
breitere Käuferschicht, kommen<br />
an unser Startkapital und können<br />
dann die individuellen Gendefekt-Sachen<br />
im eigenen Laden<br />
machen.“ Claudia Kusebauch<br />
Assasin’s Creed<br />
Assassin’s Creed spielt im<br />
Jahr 1191, zu einer Zeit, in<br />
der das Heilige Land vom Dritten<br />
Kreuzzug erschüttert wird.<br />
Altair, der spielbare Hauptcharakter<br />
ist fest entschlossen, den<br />
Konflikt zu beenden, indem er<br />
gegen beide Parteien zugleich<br />
vorgeht und sie unter Druck<br />
setzt. Als Assassine lauert der<br />
Spieler stets im Verborgenen<br />
und ist für seine Rücksichtslosigkeit<br />
gefürchtet. Er kann seine<br />
unmittelbare Umgebung von einem<br />
Moment zum anderen in<br />
totales Chaos stürzen und sein<br />
Handeln wird die Ereignisse an<br />
diesem zentralen Punkt der<br />
Weltgeschichte entscheidend<br />
beeinflussen. Für Xbox 360.<br />
Die jungen Modeschöpfer von Gendefekt, Christian Neugebauer<br />
(rechts) und Florian Ostermann. Foto: dpa<br />
The Red Star<br />
Der „Rote Stern“ ist kein Held,<br />
sondern ein Land: Die Geschichte<br />
einer Sowjetunion, wie<br />
sie hätte sein können und doch<br />
unmöglich ist. In dem gewaltigen<br />
Land unter dem Wappen des Roten<br />
Sterns kämpfen nicht nur riesige<br />
Armeen und tapfere Soldaten,<br />
sondern auch Zauberer und fliegende<br />
High-Tech-Festungen gegen<br />
Feinde von außen und innen. Der<br />
erste Band schildert den Kampf<br />
und Tod des Soldaten Markus Antares<br />
bei der Schlacht gegen die<br />
Nistaani und das mythische Überwesen<br />
Kar Dathra. Der Comic von<br />
Christian Gossett ist ein atemberaubender<br />
Genre-Mix aus Politik,<br />
Science-Fiction und Fantasy, mit<br />
absolut innovativem Artwork.<br />
Schülerin holt<br />
Geschichtspreis<br />
Eine Gymnasiastin aus<br />
Grimma hat einen ersten<br />
Preis beim Geschichtswettbewerb<br />
des Bundespräsidenten<br />
gewonnen. Die 18-Jährige<br />
siegte nach Angaben des Kultusministeriums<br />
mit einer Arbeit<br />
über ihre eigene Umgebung:<br />
Sie thematisierte die<br />
Unterdrückung junger Schüler<br />
durch ältere am örtlichen<br />
Schulinternat nach dem Zweiten<br />
Weltkrieg. Insgesamt wurden<br />
fünf mit je 2000 Euro dotierte<br />
erste Plätze vergeben.<br />
Nach Sachsen gingen zudem<br />
drei dritte Plätze. Der von der<br />
Hamburger Körber-Stiftung<br />
ausgerichtete Wettbewerb will<br />
bei Kindern und Jugendlichen<br />
Interesse für die eigene<br />
Geschichte wecken und die<br />
Auseinandersetzung mit demokratischen<br />
Traditionen in<br />
Deutschland anregen. 2007<br />
hatten sich insgesamt mehr<br />
<strong>als</strong> 5100 Schüler bundesweit<br />
daran beteiligt. Ausgelobt waren<br />
Sach- und Geldpreise im<br />
Gesamtwert von 250 000 Euro.<br />
dpa<br />
Infos im Internet: www.geschichtswettbewerb.de
18 GESUNDHEIT, GELD UND RECHT<br />
Ausgabe 22 / 2. November 2007<br />
Gesundheit und mehr...<br />
VERKEHR<br />
Stillstand am Straßenrand<br />
Autopannen passieren meist<br />
dann, wenn niemand mit ihnen<br />
rechnet. Nicht selten<br />
bleibt der Wagen dann an ungünstigen<br />
Stellen und gerne auch bei<br />
Nacht liegen. Wenn der Fall der<br />
Fälle eingetreten ist, gilt es mit<br />
klarem Kopf zu handeln. Denn<br />
ungefährlich ist der plötzliche<br />
Stillstand am Straßenrand nicht.<br />
Schon in dem Moment, in dem ein<br />
Problem am Auto bemerkt wird,<br />
müssen Nachdenken und Handeln<br />
nahezu gleichzeitig geschehen.<br />
„Ideal ist es auf der Autobahn,<br />
wenn man die Panne bemerkt und<br />
direkt auf den rechten Seitenstreifen<br />
steuern kann, damit der Wagen<br />
dort zum Stehen kommt“,<br />
sagt Sven Janssen, Sprecher des<br />
Automobilclubs von Deutschland<br />
(AvD) in Frankfurt/Main.<br />
Problematisch wird es, wenn der<br />
Wagen bei der Autobahnfahrt auf<br />
dem linken Fahrstreifen zu mucken<br />
beginnt, und der rettende<br />
rechte Seitenstreifen nicht mehr<br />
erreicht werden kann. „Schaffe<br />
ich es nicht mehr zum rechten<br />
Seitenstreifen, muss der Wagen<br />
links so dicht wie möglich an die<br />
mittlere Leitplanke gebracht werden“,<br />
rät Janssen. Denn im Endeffekt<br />
ist alles sicherer, <strong>als</strong> ein Stillstand<br />
mitten auf der Fahrbahn.<br />
Eines gilt in jedem Fall: umgehend<br />
die Warnblinkanlage einschalten.<br />
Danach folgen weitere kritische<br />
Momente. Dabei geht es vor allem<br />
auch um die Verfassung der Insassen,<br />
die aus ihrer normalen Ruhe<br />
gebracht sind und nicht selten zu<br />
nervösen Reaktionen neigen. „Es<br />
ist sehr wichtig, in so einem Moment<br />
nicht in Panik zu geraten“,<br />
warnt Michael Hartje, Verbandsdirektor<br />
der Deutschen Verkehrswacht<br />
(DVW) in Bonn. Gerade hektische<br />
und unkoordinierte Verhaltensweisen<br />
sind es, die eine Fahrzeugpanne<br />
besonders gefährlich<br />
machen.<br />
Speziell auf der Autobahn, aber<br />
auch auf Bundesstraßen gilt, dass<br />
es zunächst um die Eigensicherung<br />
geht. „Die Insassen sollten so<br />
schnell wie möglich das Auto verlassen<br />
und sich hinter die Leitplanke<br />
begeben“, sagt Peter Hemschik,<br />
Sprecher des ADAC in München.<br />
Auch beim Verlassen des Wagens<br />
ist ein klarer Kopf wichtig. „Es ist<br />
darauf zu achten, dass niemand<br />
unbedacht auf die Straße marschiert“,<br />
sagt Werner Sauerhöfer<br />
vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat<br />
(DVR) in Bonn.<br />
Vor allem Kinder müssen davon<br />
abgehalten werden, den Wagen auf<br />
der linken Seite zu verlassen. Alle<br />
Insassen haben auf der von der<br />
Fahrbahn abgewandten Seite auszusteigen.<br />
Wobei für die Person am<br />
Steuer Ausnahmen gelten: „In einigen<br />
modernen Fahrzeugen ist es<br />
§<br />
Zu spät ist nicht immer f<strong>als</strong>ch<br />
Eine absichtlich verzögerte Arbeitslosmeldung ist<br />
nicht nur zulässig, die Arbeitsagentur muss auch unaufgefordert<br />
auf diese Möglichkeit hinweisen, wenn eine<br />
spätere Meldung aufgrund des Alters des Arbeitslosen<br />
Vorteile bringt. Das entschied das Hessische Landessozialgericht.<br />
Im entschiedenen Fall hatte ein Arbeitnehmer<br />
eine Woche vor seinem 57. Geburtstag seinen Arbeitsplatz<br />
verloren und sich unverzüglich arbeitslos gemeldet. Die Arbeitsagentur<br />
bewilligte nach dam<strong>als</strong> geltendem Recht Arbeitslosengeld für die<br />
Dauer von 789 Tagen. Hätte sich der Mann erst mit 57 Jahren arbeitslos<br />
gemeldet, hätte er einen Leistungsanspruch für 960 Tage gehabt. Auf die<br />
Klage des Arbeitslosen hin verurteilten die Richter die Arbeitsagentur zur<br />
Zahlung von Arbeitslosengeld für 960 Tage. Der Kläger sei bei seiner Arbeitslosmeldung<br />
nicht über die Vorteile einer späteren Antragstellung beraten<br />
und aufgeklärt worden. Dazu aber sei die Arbeitsagentur verpflichtet<br />
gewesen. Da es von grundsätzlicher Bedeutung sei, ob die rechtliche<br />
Wirkung einer Arbeitslosmeldung verschoben werden könne, ließen die<br />
Richter die Revision am Bundessozialgericht zu. (AZ.: L 7/10 AL 185/04)<br />
Bei Sturz in Hoteldusche selber schuld<br />
Wer in einer allen Gästen zugänglichen Dusche des Sauna-Bereichs<br />
eines Hotels ausrutscht und sich dabei erheblich verletzt, hat keinen<br />
Anspruch auf Schadensersatz und Schmerzensgeld durch den Reiseveranstalter.<br />
Selbst wenn der Boden der Dusche offenbar glitschig war<br />
und keine Haltegriffe an der Wand vorhanden waren. Das hat jetzt das<br />
Landgericht Koblenz im Falle eines Thailand-Reisenden entschieden.<br />
Das Malheur passierte am vierten Tag einer zweiwöchigen Pauschalrundreise.<br />
Weil der durch den gefährlichen Sturz am Rücken verletzte<br />
Mann aus Konstanz zunächst stationär behandelt werden musste und<br />
dann seinen Urlaub nur noch unter erheblichen Schmerzen fortsetzen<br />
konnte, verlangte er jetzt vom Veranstalter Schadensersatz in Höhe von<br />
1926 Euro sowie ein angemessenes Schmerzensgeld. Beides versagten<br />
ihm die Richter. (AZ.: 12 S 83/07)<br />
für den Fahrer kaum noch möglich,<br />
über die Mittelkonsole auf die Beifahrerseite<br />
zu gelangen, um dort<br />
auszusteigen“, so Michael Hartje. In<br />
so einem Fall muss dann der rückwärtige<br />
Verkehr genau beobachtet<br />
werden, um eine Lücke zu finden,<br />
während der das Aussteigen ge-<br />
fahrlos möglich ist – um dann umgehend<br />
den sicheren Ort hinter der<br />
Leitplanke aufzusuchen.<br />
Ebenfalls oft erschwert durch aktuelle<br />
Fahrzeugkonstruktionen ist die<br />
Sicherung der Pannenstelle. Vor allem<br />
bei beladenem Kofferraum<br />
kann es schwierig sein, ans Warn-<br />
AKTUELLE URTEILE RISIKOSPORT<br />
dreieck zu gelangen – wenn der Autofahrer<br />
überhaupt weiß, wo es<br />
sich befindet. Die Experten raten<br />
daher, nicht erst im Pannenfall hektisch<br />
auf die Suche danach zu gehen,<br />
sondern sich grundsätzlich<br />
schon einmal zu informieren, wo<br />
das reflektierende Dreieck im Wa-<br />
In einer Warnweste steckt meist ein kluger Autofahrer: Es ist gut,<br />
von weitem wahrnehmbar zu sein. Foto: dpa<br />
gen untergebracht ist. Im Zweifelsfall<br />
kann es hilfreich sein, ein zweites<br />
Warndreieck unter dem Sitz zu<br />
deponieren. „Wenn ich zum Beispiel<br />
erst Gepäck ausladen muss,<br />
um im Kofferraum an das Warndreieck<br />
zu gelangen, setze ich mich<br />
einer zusätzlichen Gefahr aus“, erklärt<br />
Peter Hemschik.<br />
Abgeraten wird gerade bei Pannen<br />
auf der Autobahn davon, die Schadensbeseitigung<br />
selbst in die Hand<br />
zu nehmen. Einerseits ist wegen<br />
der komplexen Technik in den<br />
meisten Fällen ohnehin nichts auszurichten.<br />
Andererseits ist zum Beispiel<br />
das Auswechseln eines kaputten<br />
Rades am Fahrbahnrand ein<br />
riskantes Unterfangen. Bei einem<br />
Reifenschaden ist es ohnehin meist<br />
noch möglich, eine kurze Strecke<br />
langsam zu fahren – und so womöglich<br />
einen sicheren Parkplatz<br />
für den Wechsel zu erreichen.<br />
Sind alle Vorkehrungen getroffen,<br />
wird per Handy oder Notrufsäule<br />
der Pannendienst eines Automobilclubs<br />
oder auch die Polizei informiert.<br />
Auch dabei kommt es wieder<br />
darauf an, kühlen Kopf zu bewahren.<br />
„Es ist wichtig, auf Orientierungspunkte<br />
zu achten, um den<br />
Pannenort möglichst genau beschreiben<br />
zu können“, so Michael<br />
Hartje. Dabei sind Angaben zur befahrenen<br />
Strecke, der Richtung und<br />
auch zum Streckenbereich wichtig.<br />
Auf Autobahnen sind die Schilder<br />
mit den Angaben des Autobahnkilometers<br />
wichtige Hinweise.<br />
Wer all das unbeschadet hinter sich<br />
gebracht hat, kann sich jedenfalls<br />
einer Sache sicher sein: Der Gedanke<br />
an eine mögliche Panne und<br />
auch das Wissen über das richtige<br />
Vorgehen werden danach noch eine<br />
Weile mitfahren. Heiko Haupt<br />
Keine Haftung bei illegalen Rennen<br />
Kommt es bei einem gefährlichen<br />
sportlichen<br />
Wettbewerb zu einem<br />
Unfall, kann der Geschädigte<br />
den Unfallverursacher nur bei<br />
einem grob fahrlässigen<br />
Verstoß gegen<br />
die Wettbewerbsregeln<br />
haftbar machen.<br />
Das bekräftigte<br />
das BrandenburgischeOberlandesgericht<br />
jetzt im<br />
Falle eines bei einem<br />
privaten Biker-<br />
Rennen verunglücktenMotorradfahrers.<br />
Vier Motorradfahrer<br />
hatten sich zu einer<br />
gemeinsamen Tour<br />
verabredet. Die Geschwindigkeitsbegrenzung<br />
massiv<br />
überschreitend und<br />
den gebotenen Sicherheitsabstand<br />
ignorierend, raste das<br />
Quartett mit teils wagh<strong>als</strong>igen<br />
und verbotenen Überholmanövern<br />
dicht an dicht über den<br />
Asphalt. Als der Vordermann den<br />
„Blitzer“ einer Geschwindigkeits-<br />
kontrolle entdeckte, bremste er<br />
abrupt ab – und der zu dicht aufgefahrene<br />
und zu schnelle Hintermann<br />
konnte nicht mehr<br />
rechtzeitig reagieren und verlor<br />
Versichert: Professionelle Fahrer. Bei illegalen Rennen gibt<br />
es hingegen keinen Schutz. Foto: dpa<br />
die Kontrolle über seine Maschine.<br />
Für den Schaden wollte er<br />
nun den Vordermann haftbar<br />
machen, schließlich habe der<br />
durch sein abruptes und nicht<br />
verkehrsbedingtes Bremsen den<br />
Unfall erst verursacht.<br />
Das sahen die Brandenburger<br />
Richter allerdings deutlich anders.<br />
Die gemeinsame Raserei<br />
der Motorradfreunde sei hier<br />
ganz klar einem sportlichen<br />
Wettrennen gleichzusetzen.<br />
Der Umstand,<br />
dass der<br />
Vorder- und Hintermann<br />
Teil eines<br />
Motorradpulks waren,<br />
führe nämlich<br />
zur Annahme eineswechselseitigenHaftungsverzichts<br />
bei solchen<br />
Schäden.<br />
Jedem der Biker<br />
müsse dabei klar<br />
gewesen sein, dass<br />
die hohe Geschwindigkeit<br />
und<br />
der zu geringe Sicherheitsabstand<br />
ein erhöhtes Risiko<br />
bergen. Bei einem „Blitzer“<br />
bremsen zu müssen, gehörte zu<br />
den „Regeln“ des illegalen Rennens,<br />
auf die sich alle Teilnehmer<br />
von Anfang an gleichermaßen<br />
eingelassen hatten. ddp<br />
(AZ.: 12 U 209/06)
SOZIALES 19<br />
KOALITION<br />
Schutz vor Zwangsverrentung<br />
Die große Koalition sucht<br />
nach Auswegen, um die<br />
„Zwangsverrentung“ von<br />
älteren Langzeitarbeitslosen<br />
grundsätzlich zu verhindern.<br />
Im Gespräch sind Schonfristen<br />
und Ausnahmen nach dem<br />
Auslaufen der so genannten<br />
58er-Regelung Ende dieses<br />
Jahres. Das bestätigten Koalitionskreise<br />
in Berlin. Damit solle<br />
verhindert werden, dass solche<br />
Arbeitslose frühzeitig mit finanziellen<br />
Abschlägen in Rente gehen<br />
müssen. Die Änderungen<br />
sollten „zeitnah“ umgesetzt<br />
werden, hieß es.<br />
Die 58er-Regelung sieht vor, dass<br />
Arbeitslose von einem Alter von<br />
58 Jahren an weiter Arbeitslosengeld<br />
beziehen können, ohne<br />
beim Arbeitsamt zur Job-Suche<br />
vorstellig zu werden. Sie müssen<br />
sich aber verpflichten, zum frühestmöglichen<br />
Zeitpunkt in Rente<br />
zu gehen, von dem an sie Altersbezüge<br />
ohne Abschläge erhalten<br />
können.<br />
ANZEIGE<br />
Die Gewerkschaft Verdi und der<br />
Sozialverband SoVD warnten<br />
erneut vor drohender Altersarmut<br />
von Langzeitarbeitslosen.<br />
Sie forderten rasche gesetzliche<br />
Änderungen. Ansonsten drohe<br />
von Januar 2008 an Zehntausenden<br />
älteren Empfängern<br />
Die Angst vor Altersarmut nimmt zu – auch vor einer Zwangsverrentung<br />
von Alg-II-Empfängern. Foto: vario-images<br />
von Arbeitslosengeld II eine<br />
quasi „Zwangsverrentung“ mit<br />
Abschlägen von ihrem Einkommen<br />
bis zu 18 Prozent.<br />
SPD-Arbeitsmarktexperte Klaus<br />
Brandner erklärte: „Wer arbeiten<br />
kann und will, darf nicht in<br />
die Rente geschickt werden.“<br />
Es dürfe keinen Zwang geben,<br />
dass ältere Arbeitslose gegen<br />
ihren Willen und ohne Angebot<br />
in Rente müssen. Nach bisherigen<br />
Erfahrungen der Bundesagentur<br />
für Arbeit beantragten<br />
aber schon heute die meisten<br />
Menschen lieber Rente <strong>als</strong> Arbeitslosengeld<br />
II (ALG II), weil<br />
die Altersbezüge häufig höher<br />
seien. Viele ALG-II-Bezieher erfüllten<br />
die rentenrechtlichen<br />
Voraussetzungen auch nicht.<br />
Die Sorgen würden aber ernst<br />
genommen.<br />
Nach Angaben des Experten<br />
Ralf Brauksiepe (CDU) werden<br />
Ausnahmen geprüft. Auch er<br />
gab in den Medien zu bedenken,<br />
dass es in aller Regel für<br />
Betroffene besser sei, in Rente<br />
zu gehen – auch mit Abschlägen<br />
- <strong>als</strong> in Hartz IV zu bleiben<br />
und vom Alg II zu leben. dpa<br />
Ausgabe 22 / 2. November 2007<br />
Gesundheit und mehr...<br />
AM RANDE<br />
Sozialverband will<br />
Nachbesserung<br />
Der Sozialverband Deutschland<br />
(SoVD) hat von der<br />
Bundesregierung Nachbesserungen<br />
an der geplanten Pflegereform<br />
verlangt. Er sehe die<br />
Reform insgesamt zwar positiv,<br />
allerdings dürfe sie nicht das<br />
Ende der Bemühungen sein,<br />
sagte SoVD-Präsident Adolf<br />
Bauer. „Es müssen weitere<br />
Schritte folgen.“ So sei eine erhebliche<br />
Schwachstelle der Reform,<br />
dass „nach wie vor die Interessen<br />
der Pflegeheime über<br />
die der Pflegebedürftigen gestellt<br />
werden“. Bauer kritisierte<br />
auch, dass die Pflegeeinrichtungen<br />
bei der Veröffentlichung<br />
der Prüfberichte mitwirken dürfen:<br />
„Man lässt ja auch nicht<br />
den Tüv ein Auto prüfen und<br />
hinterher die Hersteller bestimmen,<br />
dass die Funktion der<br />
Bremsen aber aus dem Wertungsmaßstabherausgenommen<br />
wird“, betonte der Verbandspräsident.<br />
dpa
20 SPORT<br />
Ausgabe 22 / 2. November 2007<br />
Gesundheit und mehr...<br />
HINTERGRUND<br />
Unser Mann in Johannesburg<br />
Ganz Südafrika schaute vor<br />
kurzem wochenlang nach<br />
Europa. Genauer gesagt<br />
nach Frankreich. Dort marschierten<br />
die Springboks, die<br />
Rugby-Nationalmannschaft des<br />
Landes, mit sieben Siegen ins Final<br />
der WM. Im Endspiel gewannen<br />
die Springböcke knapp gegen<br />
Titelverteidiger England:<br />
Südafrika ist Rugby-Weltmeister<br />
– das gab es das letzte Mal vor<br />
zwölf Jahren. Das ganze Land,<br />
noch immer geplagt von Arbeitslosigkeit,<br />
Armut und Korruption,<br />
ist seitdem im Freudentaumel.<br />
Unter den Jubelnden ist auch<br />
der <strong>Leipzig</strong>er Kaj Heyral. Er arbeitet<br />
seit Anfang Oktober in Johannesburg<br />
für die Firma Dornier<br />
Consulting, die das Organisationskomitee<br />
der Fußballweltmeisterschaft<br />
2010 maßgeblich<br />
berät. Vorteil seiner Bewerbung:<br />
Bei der Fußball-WM 2006 in<br />
Deutschland arbeitete er für das<br />
WM-Organisationskomitee, war<br />
in <strong>Leipzig</strong> und Berlin in leitender<br />
Funktion für Fuhrparkmanagement<br />
und VIP-Fahrdienst zuständig.<br />
Im eigentlichen Beruf ist<br />
er Kommunikations- und Veranstaltungsmanager<br />
– ein zusätzlicher<br />
Vorteil auch bei der Auswahl<br />
für Südafrika. Erfahrungen<br />
im Sportmanagement hat der<br />
33-Jährige ebenfalls. Er war lan-<br />
ge Jahre Präsident der <strong>Leipzig</strong>er<br />
Eislöwen, den Quasi-Vorgängern<br />
des Blue-Lions-Eishockeyteams.<br />
Dass an Afrikas Südspitze noch<br />
viel zu tun ist,<br />
weiß der gebürtigeBlankenburger<br />
und<br />
macht das an<br />
einem einfachen<br />
Beispiel<br />
fest. „Der tägliche<br />
Weg zur<br />
Arbeit ist nicht<br />
ohne“, erklärt<br />
er. Der Verkehr<br />
jeden<br />
Morgen und<br />
Abend auf den<br />
Straßen von<br />
Johannesburg<br />
sei haarsträubend.<br />
Das<br />
Chaos potenziert<br />
sich noch,<br />
wenn Strom-<br />
schwankungen<br />
Ampeln ausfallen<br />
lassen. „So<br />
schafft man es<br />
entweder in 20 Minuten oder<br />
eben in 90 Minuten zum Büro –<br />
nur dass man das zum Zeitpunkt<br />
des Einsteigens ins Auto nicht<br />
weiß.“ Aber genau an der Verbesserung<br />
der Infrastruktur und<br />
dem Ausbau des öffentlichen<br />
Nahverkehrs arbeitet seine Firma.<br />
Denn das öffentliche Transportwesen<br />
ist knapp drei Jahre<br />
vor Beginn der ersten Fußball-<br />
WM auf afrikanischem Kontinent<br />
so gut wie nicht vorhanden.<br />
Stark verbesserungswürdig ist<br />
auch die Sicherheitslage: Erst<br />
Ende Oktober wurde Lucky Dube,<br />
ein südafrikanischer Musikstar,<br />
auf offener Straße im Zentrum<br />
Johannesburgs erschossen,<br />
<strong>als</strong> drei Gangster sein Auto rauben<br />
wollten. Deswegen ist man<br />
vorsichtig: „Um alle Grundstücke<br />
und Häuser sind große Mauern<br />
mit Elektrozaun gebaut worden.<br />
Das Haus, in<br />
dem ich lebe,<br />
wird bewacht<br />
– auch durch<br />
einen deutschenSchäferhund.“<br />
Es<br />
gibt noch eine<br />
Menge zu tun,<br />
bevor das<br />
Championat<br />
starten kann,<br />
meint Heyral.<br />
Doch schon<br />
nach wenigen<br />
Tagen Einarbeitungsphase<br />
ist er sich<br />
sicher, dass<br />
die Afrikaner<br />
die Sache im<br />
Griff haben.<br />
„Die Fußball-<br />
Fans und Offiziellenwerden<br />
eine tolle<br />
Weltmeisterschaft in Südafrika<br />
erleben.“<br />
Dabei sollte Heyral schon im Oktober<br />
2006 seine Arbeit in Südafrika<br />
aufnehmen. „Ich saß eine<br />
Zeit lang quasi auf gepackten<br />
LEIPZIGER SPORT-EXPORT<br />
Bis 2010 gibt es noch viel zu tun: Kaj Heyral trägt <strong>als</strong> Helfer vor Ort dazu bei, dass die Fußball-WM ein Erfolg wird. Foto: Hendrik Schmidt<br />
Afrikanischer Willkommensgruß: Kaj Heyral auf Schmusekurs mit einer<br />
Einheimischen. Foto: privat<br />
Koffern, das Handy immer am<br />
Mann, um den entscheidenden<br />
Anruf mit dem Go nach Südafrika<br />
nicht zu verpassen.“ Doch daraus<br />
wurde nichts, mehrfach wurden<br />
Flug und Arbeitsstart verschoben,<br />
erinnert sich der Kommunikationsmanager.<br />
Nicht nur Heyral<br />
selbst war in Wartestellung:<br />
Mittlerweile hat sich in der sportlichen<br />
Familie weiterer Nachwuchs<br />
angekündigt. „Meine<br />
Freundin und ich haben schon<br />
einen Sohn, ein kleiner Leichtathlet<br />
beim <strong>Leipzig</strong>er Leichtathletikzentrum.<br />
Und sie ist hochschwanger.<br />
Das Baby wird noch<br />
dieses Jahr geboren.“ Heyral gibt<br />
zu, dass es günstigere Zeitpunkte<br />
für einen Mann gibt, der Arbeit<br />
wegen ans andere Ende der Welt<br />
zu fliegen. Dazu kommt, dass der<br />
Nachwuchs am 25. November<br />
zur Welt kommen soll. Für den<br />
gleichen Tag ist in Durban die<br />
Auslosung der Qualifikation zum<br />
Weltturnier angesetzt: Pflichttermin<br />
für den groß gewachsenen<br />
<strong>Leipzig</strong>er.<br />
Die Angehörigen stehen hinter<br />
Kaj Heyral und sind stolz auf<br />
ihn: Die Familie weiß, dass er<br />
seinen Anteil zum Gelingen der<br />
Fußball-Weltmeisterschaft leistet<br />
– wenn 2010 die ganze Welt<br />
nach Südafrika schaut.<br />
Frank Schmiedel
HOOLIGANS<br />
Hilflosigkeit im Fußball-Osten<br />
Blankes Entsetzen im Fußball-<br />
Osten: Trotz greifender Sicherheitskonzepte<br />
in den Stadien,<br />
angeschobener Fanprojekte<br />
und der Unterstützung durch den<br />
Deutschen Fußball-Bund (DFB)<br />
steht man der Gewalt der Hooligans<br />
gerade in den unteren Klassen<br />
fast hilflos gegenüber. Nur ein halbes<br />
Jahr nach den schweren Ausschreitungen<br />
in <strong>Leipzig</strong> kam es am<br />
Rande des Landesligaspiels zwischen<br />
Dynamo Dresden II und dem<br />
1. FC Lok <strong>Leipzig</strong> erneut zu heftigen<br />
Krawallen. 1300 Polizeibeamte<br />
nahmen insgesamt 240 Randalierer<br />
in Gewahrsam. Zehn Menschen,<br />
darunter vier Polizisten,<br />
wurden verletzt. „Das ist unfassbar,<br />
wenn man sich überlegt, in welcher<br />
Liga wir uns bewegen und welcher<br />
Aufwand betrieben werden muss“,<br />
sagte Hans-Georg Moldenhauer,<br />
Präsident des Nordostdeutschen<br />
Fußball-Verbandes (NOFV).<br />
Die Umsetzung des massiven Sicherheitskonzeptes<br />
in der Elbestadt<br />
hat den Steuerzahler nach<br />
Schätzung des „Fanprojekts Dresden“<br />
rund zwei Millionen Euro gekostet.<br />
Darin enthalten ist auch das<br />
ebenfalls in der höchsten Gefahren-<br />
Kategorie eingestufte Regionalligaspiel<br />
zwischen Dynamo und dem 1.<br />
FC Union Berlin. „Mehr Sicherheit<br />
ist nicht zu machen“, sagte der Präsident<br />
des Sächsischen Fußball-<br />
Verbandes (SFV), Klaus Reichenbach,<br />
und verwies darauf, dass es<br />
während der Partie im Stadion keine<br />
Zwischenfälle gegeben hatte.<br />
„Es ist nicht mehr der klassische<br />
Hooliganismus, der dort stattfindet.<br />
Es sind gescheiterte Integrationsmaßnahmen.<br />
Die können sich im-<br />
mer wieder entzünden. Heile Welt<br />
werden wir nie sein“, hatte DFB-<br />
Präsident Theo Zwanziger erst vor<br />
kurzem betont. Zugleich forderte<br />
Zwanziger „mehr intensive soziale<br />
Arbeit mit den Fans“.<br />
Die Funktionäre nahmen die Vereine<br />
aber ausdrücklich in Schutz.<br />
„Man muss auch anerkennen, wie<br />
man sich bei Dynamo bemüht, die<br />
Kurve zu bekommen. Das muss<br />
man honorieren und nicht nur<br />
bestrafen“, sagte Reichenbach. „Ich<br />
wehre mich dagegen, dass Vereine<br />
wie Lok <strong>Leipzig</strong> und Dynamo Dres-<br />
den <strong>als</strong> Haupttäter dastehen und<br />
der Vereinsname in Misskredit gezogen<br />
wird. Es sind vielmehr 30 bis<br />
40 Leute, die sich in der Masse verstecken“,<br />
meinte Moldenhauer.<br />
Aus sportrechtlicher Sicht kann im<br />
Dresdner Fall vom Fachverband<br />
keine Strafe verhängt werden. „Außer<br />
ein paar Feuerwerkskörpern<br />
war es im Stadion friedlich“, sagte<br />
Reichenbach. Die immensen Kosten<br />
für den Einsatz von Polizei und<br />
Bundespolizei gehen immer zu Lasten<br />
des Steuerzahlers. „Für Steine<br />
werfende Hooligans kann der Verein<br />
nicht herangezogen werden.<br />
Für die Kostengeltendmachung<br />
braucht man eine gesetzliche<br />
WELTVERBAND PEKING 2008<br />
Grundlage. Es gibt aber keinen<br />
Kostenersatz nach dem sächsischen<br />
Polizeigesetz“, sagte Dr. Ralf<br />
Brinktrine von der Universität <strong>Leipzig</strong>.<br />
Obwohl die Politiker und die Polizei-Gewerkschaften<br />
nach den Krawallen<br />
im Februar ein härteres<br />
Vorgehen gegen Randalierer gefordert<br />
hatten, kam es am Spielsonntag<br />
zu keinen Festnahmen. „Wir<br />
prüfen, ob es bei Einzelnen notwendig<br />
ist, Untersuchungshaft zu<br />
beantragen“, sagte Sprecher Christian<br />
Avenarius von der Dresdner<br />
Staatsanwaltschaft. Nach dem Spiel<br />
hatten rund 600 Dresdner versucht,<br />
die etwa 500 abziehenden<br />
<strong>Leipzig</strong>er Fans mit Steinen, Flaschen<br />
und Leuchtraketen zu attackieren.<br />
Sie trafen jedoch Polizeibeamte,<br />
die die <strong>Leipzig</strong>er vom und<br />
zum Bahnhof begleitet hatten.<br />
Der Verein selbst will nun konsequent<br />
bundesweite Stadionverbote<br />
gegen die in Gewahrsam genommenen<br />
Randalierer verhängen.<br />
„Wir werden ohne Ausnahme gegen<br />
alle festgenommenen Randalierer<br />
und auch die, die bereits unser<br />
Sicherheitsdienst vor Spielbeginn<br />
an den Stadiontoren mit Pyrotechnik<br />
und Waffen aus dem Verkehr<br />
gezogen hat, mehrjährige bundesweite<br />
Stadionverbote verhängen.<br />
Wir werden konsequent weitergehen,<br />
solange bis wir alle Chaoten<br />
aus den Reihen von Dynamo endgültig<br />
ausgeschlossen haben“, sagte<br />
der Hauptgeschäftsführer von SG<br />
Dynamo Dresden, Bernd Maas.<br />
Frank Kastner, Tino Meyer<br />
Verluste bei Fifa Ansturm auf Olympia-Tickets<br />
Fifa-Präsident Joseph Blatter<br />
hat einen finanziellen<br />
Schaden für den Fußball-<br />
Weltverband in nahezu<br />
dreistelliger Millionenhöheeingestanden.<br />
Durch die Auflösung<br />
des Sponsoren-<br />
Vertrages mit dem<br />
Kreditkartenunternehmen<br />
Mastercard sei<br />
der Fifa ein Verlust<br />
von 90 Millionen Dollar<br />
(62,4 Millionen Euro)<br />
entstanden.<br />
Der Weltverband war<br />
einen Kontrakt mit<br />
dem Konkurrenzunternehmen<br />
Visa eingegangen,<br />
was zu einem Rechtsstreit mit<br />
dem langjährigen Partner Mastercard<br />
in den USA geführt hatte.<br />
„Das ist eine sehr schmerzliche<br />
Angelegenheit“, sagte Blatter.<br />
Trotz der Einbuße weise die<br />
Prognose für das Jahr 2010 ein<br />
FIFA-Eigenkapital von rund<br />
800 Millionen Dollar auf.<br />
Joseph Blatter<br />
Fotos: afp<br />
Trauriger Alltag im sächsischen Fußball: Dresdner Hooligans gehen<br />
auf <strong>Leipzig</strong>er Fans und die Polizei los. Foto: dpa<br />
Die Fifa hatte sich im Juni von<br />
Gener<strong>als</strong>ekretär Urs Linsi getrennt.<br />
Auch Mediendirektor<br />
Markus Siegler verließ<br />
kürzlich den<br />
Weltverband. Auch<br />
durch diese Personaländerungen<br />
sollen<br />
der Fifa ungeplante<br />
Ausgaben entstanden<br />
sein. Über Höhe von<br />
Abfindungen machte<br />
Blatter aber keine Angaben.<br />
Künftig müssen aber<br />
alle Verträge von<br />
Blatter persönlich<br />
und dem neuen Gener<strong>als</strong>ekretär<br />
Jerome Valcke abgezeichnet<br />
werden. Bislang genügte<br />
neben der Zustimmung<br />
des Gener<strong>als</strong>ekretärs auch das<br />
Einverständnis der Finanzkommission.<br />
Zudem werden externe<br />
Juristen die Verträge für die<br />
Fifa prüfen, um ähnliche Vorfälle<br />
künftig zu verhindern, erklärte<br />
Blatter. dpa<br />
Acht Millionen Klicks und<br />
zwei Millionen Anrufe in<br />
einer Stunde: Die Nachfrage<br />
nach Eintrittskarten für<br />
die Olympischen Sommerspiele<br />
2008 in Peking überstieg zu<br />
Beginn der zweiten Verkaufsphase<br />
die Erwartungen der<br />
Veranstalter. „Wir versuchen,<br />
unser System zu verbessern.<br />
Wir bitten Sie um Geduld und<br />
einen späteren Versuch“, ließ<br />
das Organisationskomitee BO-<br />
COG auf seiner Internetseite<br />
verbreiten, nachdem die Technik<br />
wegen des enormen Ansturms<br />
mehrfach zusammengebrochen<br />
war.<br />
Seit dem Morgen des 30. Oktobers<br />
sind 1,85 Millionen weitere<br />
Tickets im Angebot, nachdem in<br />
der ersten Phase rund zwei Millionen<br />
Karten nach dem Zufallsprinzip<br />
weltweit verkauft worden<br />
waren. In der zweiten Runde,<br />
die spätestens Ende Januar endet,<br />
bleibt das Ausland dagegen<br />
ausgeschlossen.<br />
Karten sind nach Bedarf auch für<br />
spezielle Wettkämpfe erhältlich.<br />
Während in Phase eins alle Be-<br />
werber gleiche Chancen hatten,<br />
ist in Runde zwei Schnelligkeit<br />
gefragt. Deshalb versuchten die<br />
meisten Interessenten gleich<br />
nach Beginn des Vorverkaufs ihr<br />
Glück, um an Karten für die von<br />
ihnen favorisierten Veranstaltungen<br />
zu kommen.<br />
21<br />
Ausgabe 22 / 2. November 2007<br />
Gesundheit und mehr...<br />
AM RANDE<br />
Frauen-WM<br />
in Deutschland<br />
Die Frauen-Fußball-Weltmeisterschaft<br />
findet im Jahr 2011 in<br />
Deutschland statt. „The winner is<br />
Deutschland“, verkündete FIFA-<br />
Präsident Joseph Blatter in Zürich.<br />
Mit diesen Worten löste er<br />
großen Jubel beim Deutschen<br />
Fußball-Bund (DFB) aus, der sich<br />
in der Abstimmung gegen den einzigen<br />
Mitbewerber Kanada durchsetzte.<br />
dpa<br />
WM 2014<br />
in Brasilien<br />
Brasilien ist Gastgeber der Fußball-Weltmeisterschaft<br />
2014.<br />
Der Rekordchampion erhielt in Zürich<br />
vom Exekutivkomitee der FIFA<br />
den Zuschlag zur Ausrichtung der<br />
übernächsten Titelkämpfe. Die<br />
Südamerikaner waren wegen des<br />
bislang gültigen Rotationsprinzips<br />
einziger Bewerber. Zuletzt hatte<br />
dort im Jahr 1950 eine Fußball-<br />
WM stattgefunden. dpa<br />
Hamilton zieht<br />
in die Schweiz<br />
Lewis Hamilton, britischer Formel-1-Fahrer,<br />
will künftig in<br />
der Schweiz leben. Das kündigte<br />
der McLaren-Mercedes-Pilot an.<br />
Der WM-Zweite sagte, dass er<br />
sich von dem Umzug einen besseren<br />
Schutz seiner Privatsphäre<br />
erhoffe. Bislang wohnte der<br />
22-Jährige nördlich von London<br />
in Stevenage. dpa<br />
Neben der Bestellung per Telefon<br />
und Internet sind Karten auch<br />
bei rund 1000 Banken im ganzen<br />
Land erhältlich. In Peking bildeten<br />
sich vor einigen Geldinstituten<br />
bereits in der Nacht Menschenschlangen<br />
vor den Eingängen,<br />
wo die Chinesen bewiesen,<br />
dass sich nicht immer drängeln.<br />
Karten für die Eröffnungs- und<br />
Abschlussfeier waren bereits<br />
nach Phase eins restlos vergriffen.<br />
Wegen des durchschnittlichen<br />
Nettoeinkommens eines chinesischen<br />
Stadtbewohners von umgerechnet<br />
gut 1100 Euro jährlich<br />
liegen 58 Prozent der Ticketpreise<br />
unter 100 Yuan (10 Euro). Die<br />
höchsten Preise liegen bei 1000<br />
Yuan (100 Euro). Nur die Tickets<br />
für die Eröffnungsfeier rangieren<br />
mit Preisen bis zu 5000 Yuan<br />
(500 Euro) über dieser Marke.<br />
Insgesamt rechnet das Organisationskomitee<br />
BOCOG mit Einnahmen<br />
aus dem Ticketverkauf von<br />
rund 100 Millionen Euro. sid
22 RÄTSELSEITE<br />
Ausgabe 22 / 2. November 2007<br />
Gesundheit und mehr...<br />
KREUZWORTRÄTSEL<br />
Sporttipp<br />
mehrere<br />
Röhrchen<br />
anhänglich<br />
irischschott.<br />
Tanz<br />
größte<br />
Stadt in<br />
Norwegen<br />
Raubwildköder<br />
franz.:<br />
in<br />
span.<br />
Männername<br />
bersten<br />
Kurzform<br />
von<br />
Renate<br />
anderenfalls<br />
Fakultätsverwaltung<br />
Stadt<br />
in der<br />
Pfalz<br />
bäuerl.<br />
Alleinnachfolger<br />
offenes<br />
Meer<br />
Umstandswort<br />
Mixbecher<br />
Kochstelle<br />
die Alpen<br />
betreffend<br />
eingelegtes<br />
Tierprodukt<br />
einen<br />
Charakter<br />
formen<br />
deutscher<br />
Städtebund<br />
im MA.<br />
knabbern<br />
2<br />
wirklichkeitsfremd<br />
steif,<br />
linkisch<br />
Verzierung<br />
Abk.:<br />
Herrn<br />
Verzierung<br />
auf<br />
Metallarbeiten<br />
Rundfunksprecher<br />
7<br />
Sitzmöbel<br />
Stimmung<br />
nordamerik.<br />
Staat<br />
(engl.)<br />
franz.<br />
Name<br />
der<br />
Maas<br />
Zuchtwahl,<br />
Auslese<br />
10<br />
städt.<br />
Verkehrsmittel<br />
(Kurzw.)<br />
Kurzwort:<br />
hochwertiger<br />
PC-<br />
Drucker 6<br />
Zeiteinheit<br />
Ureinwohner<br />
Japans<br />
südfranz.Fallwind<br />
nordischer<br />
Gott des<br />
Donners<br />
englisch:<br />
grün<br />
Traubenernte<br />
Staat<br />
im Himalaja<br />
Verhalten,Benehmen<br />
athen.<br />
Gesetzgeber<br />
ugs.:<br />
Nase,<br />
Gespür<br />
Schlammpackung<br />
Reinheitsgrad<br />
für<br />
Diamanten<br />
Impfflüssigkeit<br />
ital.<br />
Käse<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />
5<br />
geringe<br />
Entfernung<br />
Heilpflanze<br />
Gottesbekenner<br />
abwesend<br />
sein<br />
liebevoller<br />
Kurzname<br />
e. sowj.<br />
Politikers<br />
Auspuffausstoß<br />
Fluss<br />
in<br />
Irland<br />
Stadt<br />
in Südtirol<br />
Körperorgan<br />
Isoliermaterial<br />
einstelligesZahlwort<br />
Vorort<br />
von<br />
Lissabon<br />
die<br />
Heilige<br />
Schrift<br />
Teil<br />
des<br />
Schuhs 9<br />
männl.<br />
Vorname<br />
Gesellschaftszimmer<br />
arab.<br />
Halbinsel<br />
Die Lösung des Rätsels im Heft 20/07 lautete: Indikator. Über je einen Büchergutschein<br />
dürfen sich Frau Gudrun Grundmann (Mülsen), Frau Brigitte Döbold (Eilenburg)<br />
und Herr Rajko Bitter (Elstertrebnitz) freuen. Herzlichen Glückwunsch!<br />
ugs.:<br />
Schuss<br />
beim<br />
Fußball<br />
Magenschmerz<br />
Angeber,<br />
Prahler<br />
Gaststätte<br />
offene<br />
Feuerstelle<br />
Stadt an<br />
der Maas<br />
(Frankreich)<br />
alter<br />
Name<br />
Tokios<br />
hochnäsig<br />
Stimmlage<br />
gesetzlich<br />
Segel am<br />
hinteren<br />
Schiffsmast<br />
Fußball/<br />
amerik.<br />
Gebiet<br />
südlich<br />
der<br />
Sahara<br />
Bruder<br />
des Romulus<br />
Herrschersitz<br />
südirischeGrafschaft<br />
weibliche<br />
Brust<br />
Edelgas<br />
Nagetier<br />
grober<br />
Sand<br />
Person<br />
vor<br />
Gericht<br />
ernsthaft,anständig<br />
Eckzahn<br />
des<br />
Keilers<br />
erhaben<br />
geschnitt.<br />
Stein<br />
Schlosserwerkzeug<br />
1<br />
Epoche<br />
wiedergeben<br />
einer<br />
Vorlage<br />
Urlaubsunternehmung<br />
Getreideart<br />
engl.:<br />
Preisgrenze<br />
„Drahtesel<br />
Abk.:<br />
Nordwest<br />
Schrecken<br />
adlig,<br />
vornehm<br />
königlich<br />
(franz.,<br />
engl.)<br />
Stadt<br />
auf<br />
Sizilien<br />
Verkaufsstelle<br />
Zeltlager<br />
Namenszeichen,Unterschrift<br />
weibl.<br />
Vorname<br />
jenseitigerGewässerrand<br />
frühere<br />
Goldmünze<br />
engl.:<br />
Zug<br />
Bewohnerin<br />
eines<br />
Erdteils 4<br />
spanisch:<br />
Küste<br />
unredlich,<br />
verächtlich<br />
wiederholt<br />
engl.:<br />
Verspätung<br />
Schauplatz<br />
im<br />
Theater<br />
Balkanstaat<br />
die<br />
Heidelbeere<br />
südostasiat.Staatengemein./Abk.<br />
Anschwellung<br />
der<br />
Haut durch<br />
Stoß<br />
eine<br />
Tonart<br />
mäßig<br />
kalt,<br />
frisch<br />
steifes<br />
Sumpfgras<br />
stärkster<br />
Sturm<br />
heilkräftiges<br />
Harz<br />
Insel<br />
Griechenlands<br />
ungeordnet,verworren<br />
Kohl,<br />
Gemüse<br />
antikes<br />
Zweigespann<br />
absatzloserDamenschuh<br />
kleiner<br />
Kellerkrebs<br />
verwesenderTierkörper<br />
Fragewort<br />
8<br />
engl.:<br />
Datennetz<br />
3<br />
Raub-,<br />
Pelztier<br />
Totenschrein<br />
deutsche<br />
Vorsilbe<br />
Abk.:<br />
Bistum<br />
Adlerstein<br />
festes<br />
Ganzes<br />
Vulkanöffnung<br />
österr.:<br />
Tabelle,<br />
Übersicht<br />
Schulfach<br />
berühmte<br />
indische<br />
Yoga-<br />
Schrift<br />
Fuge,<br />
Einfräsung<br />
Wasservogel<br />
Himmelskörper<br />
ehem.<br />
Papstpalast<br />
in Rom<br />
salpetersaures<br />
Salz<br />
®<br />
s2426.4-63<br />
Verlosung: Drei Büchergutscheine<br />
Schreiben Sie die Lösung auf eine Postkarte mit dem Kennwort „Kreuzworträtsel“ und senden Sie diese<br />
bis zum 15. November 2007 an unsere Redaktionsanschrift (siehe Impressum, Seite 24) oder per E-Mail<br />
an: redaktion@uniklinik-leipzig.de. Bitte vollständige Adresse angeben. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
VERANSTALTUNGSHINWEISE | TV-TIPPS 23<br />
Freitag, 02.11.07<br />
Arena, Tel. 2 34 10, Am Sportforum; 20<br />
Uhr: OTTO – Das Original.<br />
Frosch-Café & Theater, Tel. 2 25 13 63,<br />
Thomasiusstr. 2; 20 Uhr: Nimm dir dein<br />
Leben, Renate Pick & Peter Gotthardt.<br />
Haus des Buches, Tel. 9 95 41 34, Gerichtsweg<br />
28; Saal 1 20 Uhr: Im Garten<br />
des Vaters, Lesung mit Jan Siebelink.<br />
Neue Szene, Tel. 1 26 81 68, Gottschedstr.<br />
16; 20 Uhr: Motortown.<br />
Schaubühne Lindenfels, Tel. 48 46 20,<br />
Karl-Heine-Str. 50; 20 Uhr: Geschichten<br />
des Grauens, Lesung Hannelore Hoger.<br />
Sonnabend, 03.11.07<br />
Altes Rathaus, Tel. 96 51 30, Markt 1;<br />
Festsaal 19.30 Uhr: 2. Rathauskonzert<br />
mit dem Döring-Bläserquintett und dem<br />
<strong>Leipzig</strong>er Blechbläserquintett.<br />
Gewandhaus, Tel. 1 27 02 80, Augustusplatz;<br />
Mendelssohn-Saal 16 Uhr: Salonorchester<br />
Cappuccino.<br />
Kabarett <strong>Leipzig</strong>er Brettl im Gambrinus,<br />
Tel. 9 61 35 47, Odermannstr. 12; 20.30<br />
Uhr: Das Ding mit den zwei Beinen – die<br />
deformierte Schöpfung.<br />
Oper, Tel. 1 26 12 61, Augustusplatz 12;<br />
Kellertheater 17 Uhr: Der Mann im Mond.<br />
Zentr<strong>als</strong>tadion, VIP Business-Lounge,<br />
Am Sportforum 3; 9.30-16 Uhr: 1. Krebsinformationstag<br />
in Sachsen.<br />
Sonntag, 04.11.07<br />
Gohliser Schlösschen, Tel. 58 96 90,<br />
Menckestr. 23; 15 Uhr: Studierende der<br />
HS für Musik und Theater stellen sich vor.<br />
Historisches Spiegelzelt, Tel. 14 06 60,<br />
Burgplatz; 18 Uhr: Sally & Lola, Evergreens<br />
aus den goldenen Zwanzigern mit<br />
Kathrin Loewig, Dirk Schoedon, Kit-Kat-<br />
Girls und Artisten.<br />
Pfeffermühle, Tel. 9 60 31 96, Thomaskirchhof<br />
16; 17 Uhr: Macht Los! Oder aus<br />
und dabei, Gastspiel mit Lothar Bölck.<br />
Ringcafé, Tel. 4 62 59 13 oder 0176/24<br />
15 61 00; Roßplatz 8-9; 14 Uhr: Kaffeehausmusik<br />
mit den <strong>Leipzig</strong>er Salon-Philharmonikern<br />
(Vorbestellung erforderlich).<br />
Montag, 05.11.07<br />
academixer, Tel. 21 78 78 78, Kupfergasse<br />
2; 20 Uhr: Kauf mich! mit Carolin Fischer<br />
und Anke Geißler.<br />
Gewandhaus, Tel. 1 27 02 80, Augustusplatz;<br />
Großer Saal 20 Uhr: Militärmärsche<br />
und Musicalmelodien mit dem Heeresmusikkorps<br />
2 (Kassel), Benefizkonzert.<br />
Haus Auensee, Gustav-Esche-Str. 4; 20<br />
Uhr: Konzert mit Gentleman & The Far<br />
East Band.<br />
Pfeffermühle, Tel. 9 60 31 96, Thomaskirchhof<br />
16; 20 Uhr: Massel und Schlamassel,<br />
Gastspiel mit Griseldis Wenner<br />
und Küf Kaufmann.<br />
Dienstag, 06.11.07<br />
Café Grundmann, Tel. 2 22 89 62, Mahlmannstr.<br />
16; 20 Uhr: Konzert mit Hot<br />
Club d' Allemagne.<br />
Funzel, Tel. 9 60 32 32, Nikolaistr. 6-10;<br />
20 Uhr: Loriot 3, das Beste aus den Programmen<br />
1 + 2.<br />
Gewandhaus, Tel. 1 27 02 80, Augustusplatz;<br />
Großer Saal 20 Uhr: So nah wie du<br />
– Tour mit Helene Fischer.<br />
Haus Auensee, Gustav-Esche-Str. 4; 20<br />
Uhr: Konzert mit Kaiser Chiefs.<br />
MDR-Studios, Augustusplatz 9a; 20 Uhr:<br />
1. Sende(r)musik -„ ... Mit den Ohren des<br />
Komponisten“.<br />
Mittwoch, 07.11.07<br />
Bettenhaus Uniklinikum, Liebigstr. 22,<br />
17 Uhr: Gottesdienst.<br />
die naTo, Tel. 3 01 43 97, K.-Liebknecht-<br />
Str. 46; 21 Uhr: Dekadance (Tour 2007).<br />
Kabarett-Theater SanftWut, Tel. 9 61 23<br />
46, Grimmaische Str. 2; 20 Uhr: Und ewig<br />
bockt das Weib.<br />
Krystallpalast Varieté, Tel. 14 06 60, Magazingasse<br />
4; 20 Uhr: Rosenhochzeit, mit<br />
Katrin Troendle & Bert Callenbach.<br />
Donnerstag, 08.11.07<br />
Frosch-Café & Theater, Tel. 2 25 13 63,<br />
Thomasiusstr. 2; 20 Uhr: Mords-Bahnhof<br />
– Musikkabarett Butzlaffs Wurststudio.<br />
Gewandhaus, Tel. 1 27 02 80, Augustusplatz;<br />
Großer Saal 20 Uhr: Großes Concert<br />
Serie IV/2, Gewandhausorchester.<br />
MDR-Studios, Augustusplatz 9a; 20 Uhr:<br />
Made in the Shade – Sara K.<br />
Schille – Theaterhaus des Ev. Schulzentrums,<br />
Tel. 2 25 48 83, Otto-Schill-Str. 7;<br />
20 Uhr: Bonhoeffer – V-Mann Gottes.<br />
Freitag, 09.11.07<br />
Arena, Tel. 2 34 10, Am Sportforum; 20<br />
Uhr: Safari – Michael Mittermeier.<br />
Historisches Spiegelzelt, Tel. 14 06 60,<br />
Burgplatz; 20 Uhr: Accordion mystery –<br />
Musikalisches Roman-Drama, Akkordeon-<br />
Krimi mit Tobias Morgenstern und Thomas<br />
Rühmann.<br />
Hopfenspeicher, Tel. 1 24 88 98, Oststr.<br />
38; 20 Uhr: LeipJAZZig-Konzert mit dem<br />
Michael Arnold Quartett.<br />
Musikalische Komödie, Tel. 1 26 11 15,<br />
Dreilindenstr. 30; Venussaal 11 Uhr: Peter<br />
und der Wolf; 19.30 Uhr: Dancing Movies,<br />
Ballettaufführung.<br />
Sonnabend, 10.11.07<br />
Allee-Center, Tel. 42 68 50, Ludwigsburger<br />
Str. 9; 20.30 Uhr: 11. <strong>Leipzig</strong>er Gospel-Night,<br />
mit Chicago Glory & Band, Big<br />
Mama & The Golden Six und Rod Mason<br />
mit Hot-Five.<br />
Altes Rathaus, Tel. 96 51 30, Markt 1;<br />
20 Uhr: Bachische Abend-Musick – Die<br />
<strong>Leipzig</strong>er Oper 1690 bis 1720 mit Neues<br />
Bachisches Collegium Musicum, Werke<br />
von Telemann,Hoffmann und Heinichen.<br />
Carl-Ludwig-Institut, Liebigstr. 27; 10-<br />
16.15 Uhr: Patientenkongress Krebs –<br />
Neue Entwicklungen in der Krebsmedizin.<br />
Der Anker, Tel. 9 12 83 27, Knopstr. 1;<br />
21 Uhr: Konzert mit Wolf Maahn.<br />
Neues Messegelände, Messe-Allee 1;<br />
20.15 Uhr: Wetten, dass..?<br />
Sonntag, 11.11.07<br />
Gewandhaus, Tel. 1 27 02 80, Augustusplatz;<br />
Großer Saal 11 Uhr: Die Original<br />
Bolschoi Don Kosaken.<br />
Oper, Tel. 1 26 12 61, Augustusplatz 12;<br />
17 Uhr: Die Beschwörung der Oper, Neukompositionen<br />
mit Uni-Chor, Gewandhaus-Kinderchor,<br />
Opern-Kinderchor, Big-<br />
Band u. Jazzchor der Hochschule für Musik<br />
& Theater und Universitäts-Orchester.<br />
Pfeffermühle, Tel. 9 60 31 96, Thomaskirchhof<br />
16; 20 Uhr: Ich bin für's Schubfach<br />
zu dick, Gastspiel mit Franziska Troegner.<br />
Montag, 12.11.07<br />
academixer, Tel. 21 78 78 78, Kupfergasse<br />
2; 20 Uhr: Degeneration, mit Katrin<br />
Hart, Natalie Hünig und Christian Becher.<br />
Funzel, Tel. 9 60 32 32, Nikolaistr. 6-10;<br />
20 Uhr: Iss wenigstens das Fleisch,<br />
Gstspiel mit Ranz & May.<br />
Pfeffermühle, Tel. 9 60 31 96, Thomaskirchhof<br />
16; 20 Uhr: Wir sind Deutschland!,<br />
mit Burkhard Damrau und Meigl<br />
Hoffmann.<br />
Theater der Jungen Welt, Tel. 4 86 60<br />
16, Lindenauer Markt 21; 10 Uhr: Die<br />
kleine Meerjungfrau.<br />
Dienstag, 13.11.07<br />
Frosch-Café & Theater, Tel. 2 25 13 63,<br />
Thomasiusstr. 2; 20 Uhr: Das Märchen<br />
vom Mondkiesel, mit der Puppenbühne<br />
Susa Ahrens (P 18).<br />
Gewandhaus, Tel. 1 27 02 80, Augustusplatz;<br />
Barlach-Ebene 19 Uhr: Afterwork-<br />
Concert mit Henriette-Luise Neubert (Violoncello)<br />
und Sibylle Höhnk (Klavier), Werke<br />
von Robert Schumann und Dmitri<br />
Schostakowitsch.<br />
Kabarett-Theater SanftWut, Tel. 9 61 23<br />
46, Grimmaische Str. 2; 20 Uhr: Angie,<br />
mach's gut!<br />
Schauspielhaus, Tel. 1 26 81 68, Bosestr.<br />
1; Theater hinterm Eisernen 20 Uhr<br />
(Premiere): Minne – love – l'amour, Liederabend<br />
von Thomas Hertel.<br />
Mittwoch, 14.11.07<br />
Bettenhaus Uniklinikum, Liebigstr. 22,<br />
17 Uhr: Gottesdienst.<br />
Krystallpalast Varieté, Tel. 14 06 60, Magazingasse<br />
4; 20 Uhr: Rosenhochzeit, Jubiläumsshow<br />
mit Katrin Troendle & Bert<br />
Callenbach.<br />
Pfeffermühle, Tel. 9 60 31 96, Thomaskirchhof<br />
16; 20 Uhr: Ende der Schonung,<br />
mit Ute Loeck, Jan Gärtig und Marco<br />
Schiedt.<br />
Schauspielhaus, Tel. 1 26 81 68, Bosestr.<br />
1; 19.30 Uhr: Hedda Gabler.<br />
Theater der Jungen Welt, Tel. 4 86 60<br />
16, Lindenauer Markt 21; 10 Uhr: Peter<br />
und der Wolf, Puppenspiel für Kinder ab 5<br />
Jahren.<br />
Donnerstag, 15.11.07<br />
academixer, Tel. 21 78 78 78, Kupfergasse<br />
2; 20 Uhr: Immer auf's Böse, mit Gunter<br />
Böhnke und Frank Sieckel.<br />
Frosch-Café & Theater, Tel. 2 25 13 63,<br />
Thomasiusstr. 2; 20 Uhr: Die kleine Freiheit,<br />
Erich Kästner-Chansonabend mit Renate<br />
Pick.<br />
Funzel, Tel. 9 60 32 32, Nikolaistr. 6-10;<br />
20 Uhr: EntMüntigt und ausgeMerkelt.<br />
Kunsthalle der Sparkasse, Tel. 9 86 98<br />
98, Otto-Schill-Str. 4a; 19.30 Uhr: Winterreise,<br />
Hartmut Schröder (Tenor) interpretiert<br />
den Liederzyklus von Franz Schubert,<br />
am Flügel: Markus Zugehör.s<br />
Ausgabe 22 / 2. November 2007<br />
Gesundheit und mehr...<br />
VERANSTALTUNGEN IN LEIPZIG 02.11. BIS 15.11.2007 TV-TIPPS<br />
Michael Mittermeier plaudert aus dem Nähkästchen eines Komikers.<br />
Bei seiner aktuellen Tour „Safari“ nimmt er die Zuschauer<br />
mit auf eine zwerchfellerregende Abenteuerreise – zu er-leben am<br />
9. November in der <strong>Leipzig</strong> Arena. Foto: André Kempner<br />
Do., 08.11.2007<br />
Hauptsache Gesund<br />
(MDR)<br />
Osteoporose zählt zu den bedeutendsten,<br />
weil am weitest<br />
verbreiteten Erkrankungen. Etwa<br />
jede dritte Frau und jeder<br />
zehnte Mann ab 50 Jahren leiden<br />
darunter. Die Dunkelziffer<br />
ist hoch, denn der Knochenschwund<br />
macht sich meistens<br />
erst dann bemerkbar, wenn<br />
die Krankheit schon weit fortgeschritten<br />
ist – oft sind es<br />
kleine Unfälle, die dann zu unheilvollen<br />
Knochenbrüchen<br />
führen. „Hauptsache Gesund“<br />
beschäftigt sich daher vor allem<br />
mit den Anzeichen, die<br />
schon früh auf eine Osteoporose<br />
hindeuten, zu einer Zeit, an<br />
der man noch gegensteuern<br />
und einen weiteren Abbau der<br />
Knochensubstanz verhindern<br />
kann. Das MDR-Gesundheitsmagazin<br />
stellt außerdem aktuelle<br />
Behandlungsmethoden<br />
vor und gibt wie immer zahlreiche<br />
praktische Tipps, die den<br />
Betroffenen das Leben mit der<br />
Krankheit erleichtern.<br />
Do., 15.11.2007<br />
Hauptsache Gesund<br />
(MDR)<br />
Jedes Jahr erleiden fast<br />
300 000 Menschen in<br />
Deutschland einen Herzinfarkt.<br />
Über 170 000 sterben<br />
an der Attacke. Doch das<br />
müsste nicht sein: Hauptsache<br />
Gesund zeigt, wie man<br />
das persönliche Infarktrisiko<br />
erkennen und entsprechend<br />
reduzieren kann. Das Gesundheitsmagazin<br />
berichtet außerdem<br />
über eine weltweit einmalige<br />
medizinische Sensation:<br />
Erstm<strong>als</strong> ist es deutschen Ärzten<br />
gelungen, einen Herzinfarktpatienten<br />
mit einer<br />
Stammzelltherapie das Leben<br />
zu retten! Der 64-Jährige Mann<br />
hatte zuvor sieben Wochen ohne<br />
Besserung auf der Intensivstation<br />
gelegen. Bereits neun<br />
Tage nach der Stammzellenbehandlung<br />
konnte er in die Rehaklinik<br />
überwiesen werden.<br />
MDR-Fernsehärztin Dr. med.<br />
Franziska Rubin fragt aber unter<br />
anderem auch Herzspezialisten<br />
im Studio, wie hoch die<br />
individuellen Blutdruck- und<br />
Cholesterinwerte wirklich sein<br />
dürfen und warum ausgerechnet<br />
der Taillenumfang etwas<br />
über das Herzinfarktrisiko aussagt.<br />
Die Zuschauer können<br />
live in der Sendung anrufen<br />
und Ihre Fragen an Moderatorin<br />
und die Studiogäste stellen!
24 STECKBRIEF<br />
Ausgabe 22 / 2. November 2007<br />
Gesundheit und mehr...<br />
WAS IST WO? ÜBERSICHT ÜBER DAS UNIVERSITÄTSKLINIKUM LEIPZIG<br />
IMPRESSUM<br />
GESUNDHEIT UND MEHR...<br />
Das Patientenmagazin des<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong>s <strong>Leipzig</strong><br />
Herausgeber:<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Leipzig</strong> AöR<br />
Der Vorstand<br />
Philipp-Rosenthal-Straße 27<br />
04103 <strong>Leipzig</strong><br />
Telefon: 0341 97 109<br />
Telefax: 0341 97 15 909<br />
E-Mail: redaktion@uniklinik-leipzig.de<br />
Redaktion: Heiko Leske (v. i. S. d. P.),<br />
Frank Schmiedel.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong>, <strong>Leipzig</strong> AöR<br />
3. Jahrgang<br />
In Kooperation mit der Redaktion der<br />
LEIPZIGER VOLKSZEITUNG.<br />
Druck: <strong>Leipzig</strong>er Verlags- und<br />
Druckereigesellschaft mbH & Co. KG,<br />
Peterssteinweg 19,<br />
04107 <strong>Leipzig</strong><br />
WICHTIGE SERVICENUMMERN<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Leipzig</strong> AöR<br />
Philipp-Rosenthal-Straße 27<br />
04103 <strong>Leipzig</strong><br />
Telefon (0341) 97 – 109<br />
Internet www.uniklinik-leipzig.de<br />
E-Mail info@uniklinik-leipzig.de<br />
Zentrale Notaufnahme<br />
Operatives Zentrum<br />
Liebigstraße 20 (Zufahrt über Paul-List-Straße)<br />
04103 <strong>Leipzig</strong><br />
Telefon (0341) 97 17800<br />
Öffnungszeit 24 Stunden täglich<br />
Notaufnahme für Kinder<br />
und Jugendliche<br />
im Zentrum für Kindermedizin<br />
Liebigstraße 20a<br />
04103 <strong>Leipzig</strong><br />
Telefon (0341) 97 26242<br />
Öffnungszeit 24 Stunden täglich<br />
Kreißsaal der Universitätsfrauenklinik<br />
Liebigstraße 20a<br />
04103 <strong>Leipzig</strong><br />
Öffnungszeit 24 Stunden täglich<br />
Schwangerenambulanz (0341) 97 23494<br />
Klinikbesichtigung (0341) 97 23611<br />
Infoabend für<br />
werdende Eltern (0341) 97 23611<br />
Eine Anmeldung zur Entbindung<br />
ist nicht erforderlich.<br />
Mehr Informationen<br />
www.frauenklinik-leipzig.de<br />
Blutbank (Blutspende)<br />
Delitzscher Straße 135,<br />
04129 <strong>Leipzig</strong><br />
Philipp-Rosenthal-Straße 27c,<br />
04103 <strong>Leipzig</strong><br />
Info-Telefon (0341) 97 25410<br />
www.blutbank-leipzig.de<br />
Zentraler Empfang<br />
Operatives Zentrum<br />
Telefon: (0341) 97 17900<br />
Zentraler Empfang Bettenhaus<br />
Telefon: (0341) 97 16344<br />
Zentrale Ambulanz-Nummer Innere Medizin<br />
(0341) 97 12222<br />
Zentrale Ambulanz-Nummer Chirurgie<br />
(0341) 97 17004<br />
Zentrale Ambulanz-Nummer Kinderzentrum<br />
(0341) 97 26242<br />
Rheumazentrum am <strong>Universitätsklinikum</strong><br />
<strong>Leipzig</strong> e.V. (0341) 97 24930<br />
Zentrum für neurodegenerative Erkrankungen<br />
(0341) 97 24202<br />
Neuropsychiatrisches Zentrum (0341) 97 24304<br />
Diabeteszentrum (0341) 97 12222<br />
Transplantationszentrum (0341) 97 17271<br />
Universitäres Brustzentrum (0341) 97 23460<br />
Toxikologische Auskunft (0341) 97 24666<br />
Kliniksozialdienst (0341) 97 17184<br />
13266<br />
23488<br />
21118<br />
26206<br />
Seelsorge (0341) 97 15965<br />
26126<br />
Detaillierte Informationen zu allen Kliniken<br />
und Ambulanzen finden Sie im Internet unter<br />
www.uniklinik-leipzig.de.