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Hodenkrebstagebuch Anfang September 2009 ... - auf loaditup.de

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<strong>Ho<strong>de</strong>nkrebstagebuch</strong><br />

<strong>Anfang</strong> <strong>September</strong> <strong>2009</strong> bemerke ich das erste mal ein kleines ziehen im rechten Ho<strong>de</strong>n, dachte mir<br />

aber nichts weiter dabei, <strong>de</strong>nn das kommt ja schon mal vor (Nachts ungünstig gelegen o.ä.) und ist<br />

bisher auch immer wie<strong>de</strong>r von alleine verschwun<strong>de</strong>n.<br />

So war es auch dieses mal. Die leichten Schmerzen gingen wie<strong>de</strong>r genauso schnell wie sie gekommen<br />

waren und <strong>de</strong>m bevorstehen<strong>de</strong>n USA Urlaub an <strong>de</strong>r Ostküste stand nix im Wege. Ich genoss <strong>de</strong>n<br />

Urlaub in vollen Zügen (Vorsicht Wortspiel, wir hatten ne Rundreise mit <strong>de</strong>m Auto^^) bis ich gegen<br />

Mitte es Urlaubs, etwa um <strong>de</strong>n 01.10. rum wie<strong>de</strong>r Schmerzen verspürte. Aber auch diese gingen<br />

wie<strong>de</strong>r, sodass <strong>de</strong>r Urlaub normal weiterverlief und wie geplant am 09.10. en<strong>de</strong>te.<br />

Ich ging wie gewohnt am Mo. dar<strong>auf</strong> wie<strong>de</strong>r arbeiten ehe sich am Wochenen<strong>de</strong> dar<strong>auf</strong> wie<strong>de</strong>r ein<br />

leichter Druck und ein Schweregefühl im rechten Ho<strong>de</strong>n bemerkbar machte, dieses mal<br />

einhergehend mit einer or<strong>de</strong>ntlichen Portion Rückenschmerzen, die mir die Punktspiele beim<br />

Tischtennis zur Qual machen ließen. Zwar reagierte mein Rücken <strong>auf</strong> die genommenen Tabletten und<br />

Körnerkissen (man hat schließlich nicht das erste Mal „Rücken“) wun<strong>de</strong>rbar und die Schmerzen<br />

gingen wie<strong>de</strong>r, die Schmerzen im Ho<strong>de</strong>n aber blieben. Also ging ich am Dienstag, <strong>de</strong>n 20.10. zum<br />

Hausarzt, welcher eine Nebenho<strong>de</strong>nentzündung diagnostizierte und mir 5 Tage Antibiotika<br />

verschrieb. Ho<strong>de</strong>nkrebs hätte ich nicht, das wür<strong>de</strong> sich <strong>de</strong>utlich an<strong>de</strong>rs anfühlen. Nun gut, also<br />

glaubte ich <strong>de</strong>m Doc (ich vertraue ihm zu 101 %), nahm brav meine Tabletten und dachte das nun<br />

alles gut wird. Die Schmerzen gingen auch tatsächlich wie<strong>de</strong>r weg, bis sie sich am Abend <strong>de</strong>s 24.10.<br />

beim Besuch meines Kumpels in Wroclaw mit einem Paukenschlag zurückmel<strong>de</strong>ten. Sah zwar<br />

Scheisse aus, aber wenn ich <strong>de</strong>n Ho<strong>de</strong>n „hochlegte“ waren die Schmerzen erträglich, ansonsten zog<br />

es mir durch Mark und Bein. Das war das erste Mal das ich dachte dass hier irgendwas an<strong>de</strong>res im<br />

Argen liegen musste, als eine Nebenho<strong>de</strong>nentzündung. Ich betastete meine Ho<strong>de</strong>n noch, konnte<br />

aber keinerlei Schwellung feststellen, aber die Schmerzen blieben. Naja, auch dieses Wochenen<strong>de</strong><br />

brachte ich hinter mich, googelte am Montag <strong>de</strong>s 26.10. viel im Internet und suchte am morgen <strong>de</strong>s<br />

27.10. wie<strong>de</strong>r meinen Hausarzt <strong>auf</strong> und berichtete im vom Verl<strong>auf</strong>. Er sagte, dass wir jetzt lieber<br />

„keine Gefangenen“ machen sollten und vereinbarte noch am gleichen Nachmittag einen Termin für<br />

mich beim Urologen. Inzwischen war <strong>de</strong>r Ho<strong>de</strong>n auch <strong>de</strong>utlich sichtbar angeschwollen, auch plagten<br />

mich die letzten 3 Nächte Schweissattacken, sodass ich <strong>de</strong>s Nachts mehrfach mein Shirt wechseln<br />

musste, da ich pitschenass geschwitzt war.<br />

Nach einem kurzen Gespräch und einer Blutentnahme wur<strong>de</strong> ein Ultraschall gemacht, <strong>de</strong>r die bittere<br />

Diagnose mit sich brachte. Ho<strong>de</strong>nkrebs!<br />

Zum Glück kann man sagen das ich mich im Vorfeld über dieses Krankheitsbild zumin<strong>de</strong>st grob<br />

<strong>auf</strong>geschlaut hatte, sodass zum einen die Diagnose nicht völlig überraschend kam, zum an<strong>de</strong>ren mich<br />

aber auch nicht voll aus <strong>de</strong>n Latschen haute, da ich mir sehr wohl über die sehr guten<br />

Heilungschancen im Bil<strong>de</strong> war.<br />

Tja, so saß ich dann da, meine Freundin <strong>auf</strong> <strong>de</strong>m Flur wartend und tausend Gedanken rasten mir<br />

durch <strong>de</strong>n Kopf. Krebs!? Ich!? Mit 30 Jahren? Warum ich!? Sowas trifft doch immer nur die an<strong>de</strong>ren…


Aber ich bin eben ein Kämpfer und vor allem lebensfroher Mensch, sodass ich mich nicht von dieser<br />

Diagnose runterziehen lassen wollte und schon gar nicht <strong>de</strong>n Kopf in <strong>de</strong>n Sand stecke. Also hieß es:<br />

So du Drecksau von Krebs, von dir lasse ich mich nicht fertig machen. Wer sich mit mir anlegt, <strong>de</strong>m<br />

wer<strong>de</strong> ich zeigen wo <strong>de</strong>r sog. Bartel <strong>de</strong>n Most holt. Nicht mit mir… Du kannst vielleicht ein Ei von mir<br />

haben, aber mehr ganz sicher nicht!<br />

Ich fuhr also mit meiner Freundin gegen 17h heim, wir sprachen viel miteinan<strong>de</strong>r und waren uns<br />

bewusst dass sich schlagartig in unserem Leben etwas verän<strong>de</strong>rt hatte, aber wir waren bereit<br />

dagegen anzugehen. Noch am gleichen Abend ließen wir bei<strong>de</strong> uns für die restliche Woche krank<br />

schreiben um <strong>de</strong>n Kopf freizubekommen, füreinan<strong>de</strong>r da zu sein und <strong>de</strong>n Kampf <strong>auf</strong>zunehmen.<br />

Weiter geht’s mit meinem Bericht aus Grün<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Übersichtlichkeit in tabellarischer Form:<br />

Mittwoch, 28.10.<strong>2009</strong><br />

Tag 1 nach <strong>de</strong>r Diagnose Krebs. Meine Urologin riet mir die OP bei Prof. Hammerer und seinem Team<br />

in <strong>de</strong>r Urologischen Abteilung <strong>de</strong>s städt.Klinikums BS machen zu lassen, mit <strong>de</strong>nen hätten Sie gute<br />

Erfahrungen gemacht. Da ich selbst mit <strong>de</strong>r Klinik vor ein paar Jahren auch sehr gute Erfahrungen im<br />

Rahmen einer Hornhauttransplantation gemacht hatte, hatte ich we<strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>nken noch Einwän<strong>de</strong><br />

und rief morgens gegen 8h in <strong>de</strong>r Klinik an.<br />

Man sagte mir dass ich sofort und umgehend vorbeikommen könne, und so saß ich gegen 10h mit<br />

gepackter Tasche in <strong>de</strong>r urologischen Ambulanz. Nach<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Befund von gestern Abend durch ein<br />

erneutes Ultraschallbild im KH bestätigt wur<strong>de</strong>, folgte <strong>de</strong>r weitere Marathon. Blutabnahme, EKG,<br />

Gespräch mit <strong>de</strong>m Anästhesisten und Vorab<strong>auf</strong>nahme <strong>auf</strong> <strong>de</strong>r Station. Um 14h hatte ich alles<br />

Notwendige erledigt, <strong>de</strong>r OP, die bereits am 29.10. <strong>auf</strong> 9h festgelegt war stand nichts mehr im Wege,<br />

und ich durfte heut sogar nochmal zu Hause schlafen und musste am Folgetag um 7h im KH <strong>auf</strong> <strong>de</strong>r<br />

Matte stehen.<br />

Es folgte in komischer Atmosphäre noch ein Aben<strong>de</strong>ssen mit meinen Eltern, <strong>de</strong>nen ich erst heute<br />

früh von meinem Befund berichtet hatte, da ich das ganze zunächst mit meiner Freundin verarbeiten<br />

wollte.<br />

Donnerstag, 29.10.<strong>2009</strong><br />

Schlag 7h war ich also <strong>auf</strong> <strong>de</strong>r Station, ich als Kassenpatient bezog mein Privatpatientenzimmer (da<br />

die an<strong>de</strong>ren lei<strong>de</strong>r, lei<strong>de</strong>r alle belegt waren) und nach und nach das Proce<strong>de</strong>re seinen L<strong>auf</strong>.<br />

Komisches Hemdchen anziehen, kurzes Gespräch mit <strong>de</strong>m Doc über <strong>de</strong>n bevorstehen<strong>de</strong>n Eingriff (ich<br />

verzichtete bewusst <strong>auf</strong> eine mögliche Ho<strong>de</strong>nprothese, kann auch nur Komplikationen machen,<br />

außer<strong>de</strong>m war ich psychisch stabil, <strong>de</strong>r Verlust eines Ho<strong>de</strong>ns machte mir kaum etwas aus und auch<br />

meine Freundin bekräftigte mich in dieser Meinung) , „Scheissegaltablette“ einwerfen und pünktlich<br />

um 9h Abfahrt Richtung OP. Kurz die Betäubung bekommen, weggeschlummert, operiert wor<strong>de</strong>n<br />

(<strong>de</strong>r Ho<strong>de</strong>n wird durch einen ca. 7cm langen Schnitt in <strong>de</strong>r Leiste entfernt) und gegen 11.15h im<br />

Aufwachraum wie<strong>de</strong>r erwacht. Hurra, die Schmerzen sind weg, das an<strong>de</strong>re Ei zieht <strong>auf</strong>grund <strong>de</strong>r<br />

entnommenen Gewebeprobe ein wenig, aber alles im Rahmen und durchaus zu ertragen. Nach<strong>de</strong>m<br />

ich gegen 12h wie<strong>de</strong>r <strong>auf</strong> meinem Zimmer war, gegen 14.30 selbstständig <strong>auf</strong>s Klo gehen konnte und<br />

mir <strong>auf</strong>grund meines guten Allgemeinbefin<strong>de</strong>ns sogar noch mein Mittagsessen in Form von<br />

Rin<strong>de</strong>rbraten nachgereicht wur<strong>de</strong>, kamen dann meine Eltern zu Besuch. Ich glaube ich musste Sie<br />

mehr beruhigen als mich, <strong>de</strong>nn mir ging es <strong>de</strong>m Umstän<strong>de</strong>n entsprechend gut und ich konnte gegen


18h sogar schon wie<strong>de</strong>r eine schmöken gehen. Na das macht doch alles Hoffnung, für <strong>de</strong>n morgigen<br />

Tag ist die CT von Brust und Bauchbereich (Thorax und Abdomen) angesetzt, wollen wir hoffen dass<br />

<strong>de</strong>r Tumor nicht gestreut hat. Lei<strong>de</strong>r bekam ich dann am gleichen Abend noch die Ergebnisse <strong>de</strong>r<br />

Blutwerte/Tumormaker, welche mir aber keine Schwester so richtig erklären konnte/wollte sodass<br />

ich mich notgedrungen mit meinem iphone ein wenig durchgoogelte. Lei<strong>de</strong>r ohne vernünftiges<br />

Ergebnis, <strong>de</strong>n ich bekam lediglich heraus das sowohl <strong>de</strong>r ß-HCG Wert mit 134.2 mIU/ml (Grenzwert<br />


Montag, 02.11.<strong>2009</strong><br />

Heute begab ich mich in die Stadt um meiner Urologin und meinem Hausarzt einen Besuch<br />

abzustatten. Die Urologin sprach mir Mut zu, <strong>de</strong>nn immer noch stand das Ergebnis <strong>de</strong>r<br />

feingeweblichen Untersuchung aus. Ist <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Ho<strong>de</strong>n bereits verän<strong>de</strong>rt? Um welche Art von<br />

Tumor han<strong>de</strong>lte es sich? Von diesen Fragen hing die weitere Therapie ab, einen Termin zur weiteren<br />

Besprechung hatte ich erst am kommen<strong>de</strong>n Freitag im Krankenhaus.<br />

Im Anschluss stattete ich meiner Abteilung <strong>auf</strong> <strong>de</strong>r Arbeit einen Besuch ab um über meinen<br />

Gesundheitszustand zu informieren und um auch wie<strong>de</strong>r ein stückweit Normalität zu erlangen. Die<br />

restliche Woche war ich aber noch krankgeschrieben.<br />

Dienstag, 03.11.<strong>2009</strong><br />

Am heutigen Abend kam <strong>de</strong>r Anruf <strong>de</strong>r Urologin. Das Ergebnis <strong>de</strong>r histologischen Untersuchung lag<br />

vor. Der an<strong>de</strong>ren Ho<strong>de</strong>n ist völlig gesund, beim tumorbefallenen Ho<strong>de</strong>n lagen keine sog.<br />

Gefäßeinbrüche vor, Samenstrang und Nebenho<strong>de</strong>ngewebe waren tumorfrei. Das waren keine<br />

schlechten Nachrichten, aber wie bereits vermutet han<strong>de</strong>lte es sich bei <strong>de</strong>m 3,1x2,7x2,2cm großen<br />

Tumor um ein sog. Nichtseminomen im Stadium I. Der Befund spricht genau genommen von einem<br />

sog. Gemischten malignen Ho<strong>de</strong>ntumor (80% embryonales Carcinom, 10 % reifes Teratom und ein<br />

paar Riesenzellen). pT1, R0, L0, V0 – was auch immer das be<strong>de</strong>uten mag!<br />

Die Urologin meinte das als Therapie nun die sog. Wait and See Metho<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r eine Chemo<br />

wahrscheinlich ist, sollte mir das Krankenhaus eine Chemo empfehlen, wäre es ratsam diese auch zu<br />

machen.<br />

Das war für mich eh klar, wenn durch eine Chemo das Restrisiko <strong>auf</strong> Metastasen und einen evtl.<br />

Rückfall minimiert wird, wer<strong>de</strong> ich das machen und auch noch überstehen.<br />

Freitag, 06.11.<strong>2009</strong><br />

Nach<strong>de</strong>m ich gestern Abend noch in Hannover bei Mario Barth war, fand ich mich pünktlich um 9h<br />

morgens zur Befundbesprechung im KH ein. Die Wartezeit tendierte glücklicherweise gegen null.<br />

Zunächst wur<strong>de</strong>n mir die Fä<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Leiste entfernt um dann das Ergebnis <strong>de</strong>r interdisziplinären<br />

Tumorkonferenz zu besprechen.<br />

Lange Re<strong>de</strong>, kurzer Sinn: Es wird mir eine adjuvante Chemotherapie mit zwei Zyklen PEB empfohlen.<br />

Sicher ist sicher und wie bereits o.g. war für mich klar, das ich das auch noch durchziehen wer<strong>de</strong>.<br />

Im Anschluss habe ich meiner Urologin wie<strong>de</strong>r mal einen Besuch abgestattet, <strong>de</strong>nn zum einen<br />

plagten mich seit 2 Tagen or<strong>de</strong>ntliche Schmerzen im Bereich <strong>de</strong>s Leistenkanals, zum an<strong>de</strong>ren galt es<br />

mit Ihr das weitere Vorgehen zu besprechen.<br />

Die Schmerzen waren nicht verwun<strong>de</strong>rlich, <strong>de</strong>nn es hatte sich in o.g. Bereich ein or<strong>de</strong>ntliches<br />

Hämatom gebil<strong>de</strong>t. Diclofenac sollte meine Schmerzen reduzieren und eine mögl. Entzündung<br />

verhin<strong>de</strong>rn. Ich wur<strong>de</strong> erstmal bis zum 17.11. aus <strong>de</strong>m Verkehr gezogen um mich zu schonen. Für die<br />

Chemo bekam ich eine Überweisung zum örtlichen Onkologen. Dieser Termin steht nun am<br />

Donnerstag, <strong>de</strong>n 12.11. an. Bis dahin heißt es abwarten …


Samstag, 07.11. bis heute<br />

Die Schmerzen kommen und gehen. Ich kühle <strong>de</strong>n Bluterguss regelmäßig mit Kühlpads, was auch gut<br />

wirkt, jedoch tut es mal höllisch weh (ich vermute <strong>de</strong>r Bluterguss drückt <strong>auf</strong> einen Nerv) mal merke<br />

ich gar keine Schmerzen. Am Sonntag hatte ich zu<strong>de</strong>m noch Magen-Darm Probleme, sodass ich kurz<br />

davor war wie<strong>de</strong>r <strong>auf</strong> Paracetamol umzusteigen, aber glücklicherweise vertrage ich die Tabletten bis<br />

heute gut. Heute, am Mittwoch <strong>de</strong>n 11.11., habe ich noch keine Schmerztablette genommen und es<br />

„fühlt sich gut an“. Schauen wir mal wie es weitergeht, ich <strong>de</strong>nke morgen wer<strong>de</strong> ich mehr wissen, vor<br />

allem was die Chemo betrifft. Zugegebenermaßen bin ich schon ein wenig <strong>auf</strong>geregt, aber wird schon<br />

wer<strong>de</strong>n…<br />

Donnerstag, 12.11.<strong>2009</strong><br />

Heute lag also <strong>de</strong>r Termin beim Onkologen an. Chemo startet am 23.11.<strong>2009</strong>. Das ist zwar recht früh,<br />

aber <strong>de</strong>m Onkologen ist es lieber ne Woche eher anzufangen als noch 4 Wochen zu warten. Ist eben<br />

schwierig mit <strong>de</strong>n 2 Zyklen über Weihnachten/Neujahr. Netter Weise kann die Chemo ambulant in<br />

seiner Praxis stattfin<strong>de</strong>n, sodass ich täglich wie<strong>de</strong>r nach Hause kann. Das macht Hoffnung, <strong>de</strong>nn vor<br />

<strong>de</strong>r Chemo habe ich doch einen gehörigen Respekt, auch wenn <strong>de</strong>r Arzt meint, dass man das alles<br />

„schon hinbekommt“.<br />

Außer<strong>de</strong>m machte seine überaus nette Sekretärin für „sofort“ einen Termin in <strong>de</strong>r örtlichen<br />

Kin<strong>de</strong>rwunschpraxis um ein Spermiogramm zu erstellen und dann die Spermien im Hinblick <strong>auf</strong> die<br />

Chemo einzufrieren und zu konservieren.<br />

Das Ergebnis war allerdings „katastrophal“. Einfrieren lohnt sich nicht. Toll ;-( eine Hiobsbotschaft<br />

jagt also die nächste, aber ich setze noch ein Fünkchen Hoffnung in einen erneuten Versuch, <strong>de</strong>r am<br />

Mittwoch, <strong>de</strong>n 18.11. stattfin<strong>de</strong>n soll.<br />

Freitag, 13.11.<strong>2009</strong><br />

Heute Morgen, stand <strong>auf</strong>grund meiner Schmökerei, noch ein Lungenfunktionstest an, <strong>de</strong>r mir eine<br />

völlig normale Lungenfunktion bescheinigte. Na immerhin… Muss ich es „nur“ noch hinbekommen,<br />

es dann auch ganz zu lassen bevor die Chemo startet.<br />

Außer<strong>de</strong>m stattete ich <strong>de</strong>m Urologen wie<strong>de</strong>r einen Besuch ab, <strong>de</strong>nn die Schmerzen die mich nun<br />

schon seit einer Woche begleiten wer<strong>de</strong>n einfach nicht weniger. Eher im Gegenteil, nach <strong>de</strong>m<br />

„Schütteltest“ vom Vortag sind die Schmerzen kaum auszuhalten und <strong>de</strong>utlich stärker gewor<strong>de</strong>n.<br />

Auch sind die Wun<strong>de</strong> und <strong>de</strong>r Bereich bis zum Ho<strong>de</strong>nsack <strong>de</strong>utlich angeschwollen. Auf ein stärkeres<br />

Schmerzmittel verzichtete ich dankend, <strong>de</strong>nn liegend sind die Schmerzen quasi nicht vorhan<strong>de</strong>n,<br />

son<strong>de</strong>rn immer nur wenn ich <strong>auf</strong>stehe, <strong>auf</strong> einem Stuhl sitze und gehe.<br />

Da „meine“ Urologin nur Di. und Do. in <strong>de</strong>r Praxis ist, musste ich zu einem Kollegen von ihr. Dieser<br />

machte nochmals einen Ultraschall und sagte, das man nicht von einem Hämatom sprechen könne,<br />

son<strong>de</strong>rn eher um eine starke Schwellung im Bereich <strong>de</strong>r Samenleiter. Na toll, was <strong>de</strong>nn nun?<br />

Je<strong>de</strong>nfalls wur<strong>de</strong> mir Ruhe verordnet, mal schauen wie es weitergeht. Ggf. suche ich später, zwecks<br />

weiterer Arztmeinung nochmal meinen Hausarzt sowie ggf. die Ambulanz im Krankenhaus <strong>auf</strong>.<br />

Abwarten!<br />

Meine Krankmeldung wur<strong>de</strong> bis zum 23.11., <strong>de</strong>m Beginn <strong>de</strong>r Chemo, verlängert.


Samstag, 14.11.<strong>2009</strong> – Montag 17.11.<strong>2009</strong><br />

Ich versuchte mich so ruhig wie möglich zu verhalten und mich von meiner Freundin „bedienen“ zu<br />

lassen. Schmerzen sind aber nach wie vor vorhan<strong>de</strong>n und falls mein Eindruck mich nicht täuscht,<br />

wer<strong>de</strong>n diese teilweise sogar eher mehr als weniger.

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