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B lickpunk I/98 - Wunschkind eV

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Inhalt<br />

B l i c k p u n k I/<strong>98</strong><br />

B<strong>lickpunk</strong>t<br />

das Nachrichtenblatt<br />

Nachdem Sie hoffentlich besinnliche Tage zur<br />

Weihnachtszeit erlebt haben, starten wir mit<br />

frischem Elan in das Jahr 19<strong>98</strong>, auf daß es sowohl<br />

für unsere Leserinnen und Leser als auch<br />

für uns - den individuellen Wünschen entsprechend<br />

- erfolgreich sein soll und glücken<br />

möge.<br />

Die erste Ausgabe dieses Jahres widmen wir<br />

zum zweiten Mal einem Schwerpunktthema: Der<br />

Adoption. Die Annahme eines Kindes anderer<br />

Eltern ist ein Thema, mit dem sich über kurz<br />

oder lang fast alle Paare auseinandersetzen,<br />

denen der biologische Kinderwunsch versagt<br />

bleibt.<br />

Eine weitere Möglichkeit beim Ausbleiben des<br />

eigenen Kinderwunsches ist die Aufnahme eines<br />

Pflegekindes. Pflegeverhältnisse und die zur<br />

Adoption abweichenden Punkte werden in einer<br />

weiteren Schwerpunktausgabe von “B<strong>lickpunk</strong>t”<br />

erörtert, um hier nicht den Rahmen zu sprengen.<br />

Wir haben versucht, das umfangreiche Thema<br />

der Adoption aus den Perspektiven von verschiedenen<br />

Beteiligten darzustellen. Zwei Artikel<br />

beschäftigen sich mit der rechtlichen und sozialen<br />

Seite der Adoption und des Adoptions-verfahrens.<br />

Zum einen beschreibt Herr Rechts-anwalt<br />

Schnerr-Hiller viele wichtige juristische Formalitäten,<br />

die allgemeine Vorgehensweise sowie<br />

die rechtlichen Auswirkungen, die eine<br />

Der Verein der Selbsthilfegruppen für<br />

Fragen ungewollter Kinderlosigkeit<br />

Adoption für die verschiedenen Parteien mit sich<br />

bringt. Zum anderen stellt Doris Andrä in ihrem<br />

Artikel die Sichtweise des Jugendamtes, dessen<br />

Richtlinien und deren Arbeitsweisen vor.<br />

In einem ausführlichen Bericht schildert unser<br />

Mitglied Gabi Ziegler ihre Erfahrungen, die sie<br />

gemeinsam mit ihrem Ehemann gemacht hat<br />

und die inzwischen zwei Kinder adoptiert haben.<br />

Allen drei Autoren danken wir herzlich.<br />

Nach Bewährtem haben wir desweiteren eine<br />

gute Mischung für alle Leserinnen und Leser,<br />

bestehend aus: neuen Buchvorstellungen,<br />

einem Bericht aus einer Selbsthilfegruppe, Kurzberichten<br />

aus Wissenschaft und Forschung, Terminen,<br />

Aktuellem und Aktionen von WUNSCH-<br />

KIND e.V., einer Kontaktanzeige sowie Neuem<br />

aus dem Ausland.<br />

Wie bereits in der letzten Ausgabe von “B<strong>lickpunk</strong>t”<br />

haben wir auch diesmal unseren Fragebogen<br />

mit versandt. Wir hoffen auf weiteren<br />

Rücklauf und bitten darum, daß Sie uns Ihre<br />

Meinung mitteilen, damit unser Nachrichtenblatt<br />

für Sie noch attraktiver wird und wir in den kommenden<br />

Ausgaben Ihre Wünsche und Anregungen<br />

gegebenenfalls miteinbeziehen können.<br />

Vielen Dank.<br />

Das Redaktionsteam<br />

Das Nachrichtenblatt B<strong>lickpunk</strong>t 1<br />

Adoption und Recht: ANNAHME als Kind oder ADOPTION - Ein Überblick aus rechtlicher Sicht - 2<br />

Erfahrungsbericht: Es kann auch gut gehen - unsere Erfahrungen mit der Adoption! 4<br />

Adoption und Jugendamt: Adoptionsvermittlung im Jugendamt - was geschieht da? 6<br />

Selbsthilfegruppen berichten 7<br />

WUNSCHKIND e.V. - Aktionen und Aktuelles 7<br />

Kontaktanzeige und Neues aus dem Ausland 8<br />

WIFO - Neues aus Wissenschaft und Forschung - Pinnwand 9<br />

Buchvorstellungen 10<br />

Termine und Informationen 11<br />

In eigener Sache 12


Adoption und Recht<br />

ANNAHME als Kind oder ADOPTION - Ein Überblick aus rechtlicher Sicht -<br />

Einleitung<br />

Die soziale Bedeutung der Adoption hat sich seit der Entstehung<br />

des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) entscheidend geändert.<br />

Die Annahme eines Kindes soll nicht mehr den Fortbestand<br />

des Namens und des Vermögens sichern, sondern einem<br />

Kind, das ein gesundes Zuhause entbehren muß, eine Familie<br />

geben. Die Adoption ist nach heutigem Verständnis in erster<br />

Linie ein Mittel der Fürsorge für elternlose und verlassene Kinder.<br />

Sie sollen in einer harmonischen und lebenstüchtigen Familie<br />

als deren Kind aufwachsen können. Die Zahl der vermittelten<br />

und endgültig vollzogenen Adoptionen in den letzten Jahren ist<br />

stark zurückgegangen. So wurden beispielsweise im Jahre 1997<br />

im Jugendamtsbereich der Landeshauptstadt Stuttgart bis<br />

November 1997 nur vier Adoptionen durchgeführt. Grund hierfür<br />

ist, daß zunehmend Eltern ihre Kinder mit Hilfe von Freunden,<br />

Verwandten und durch die Auswahl von geeig-neten Paten<br />

umfassend absichern. Somit ist Sorge für den Fall des Todes<br />

beider Eltern getragen, um die Kinder umfassend umsorgt zu<br />

wissen. Das klassische Waisenkind, wie es bei-spielsweise in<br />

der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg häufig vorkam, existiert<br />

heute kaum noch. Dieser Umstand hat dazu geführt, daß die<br />

Zahl der Auslandsadoptionen, überwiegend Kinder aus<br />

Drittweltländern oder auch zunehmend aus Osteuropa in den<br />

letzten Jahren zugenommen haben. Gesetzliche Regelung<br />

findet die Annahme als Kind in den §§ 1741 ff des BGB. Den<br />

Begriff der Adoption, wie der Vorgang heute überall bezeichnet<br />

wird, kennt das BGB nicht. Dies liegt daran, daß das BGB<br />

bereits 1896 in Kraft getreten ist und die Terminologie “Annahme<br />

als Kind” sich so bis heute im Gesetz gehalten hat. Eine<br />

weitere gesetzliche Regelung findet die Adoption im Adoptionsvermittlungsgesetz<br />

(AdVermiG), in dem nun auch der mo-dernere<br />

Begriff verwendet wird. Das AdVermiG ist 1<strong>98</strong>9 in Kraft<br />

getreten.<br />

Nur der Vollständigkeit halber sei hier erwähnt, daß das Gesetz<br />

auch die Annahme des Volljährigen kennt. Praktisch hat diese<br />

Adoption eher eine wirtschaftliche Bedeutung, wenn Annehmende<br />

und Angenommener dementsprechende Ziele verfolgen,<br />

z.B. wenn ein Kind bereits sehr lange in einer Familie gelebt hat,<br />

so daß angenommen werden kann, daß ein Eltern-Kindver-hältnis<br />

entstanden ist. In der Folge soll jedoch im wesentlichen die<br />

Adoption des minderjährigen Kindes betrachtet werden.<br />

Das Adoptionsverfahren - Die annehmenden Eltern<br />

2<br />

Nach dem Adoptionsvermittlungsgesetz ist das Zusammenführen<br />

von Kindern unter 18 Jahren und Personen, die ein Kind annehmen<br />

wollen (Adoptionbewerber), Aufgabe des Jugend-amtes<br />

und des Landesjugendamtes. Als Ausnahme für die Adoptionsvermittlung<br />

kommen auch die örtlichen und zentralen Stellen<br />

des Diakonischen Werks, des Deutschen Caritasverbandes<br />

und der Arbeiterwohlfahrt in Betracht. Diese müssen jedoch mit<br />

den örtlichen Jugendämtern partnerschaftlich zusammen arbeiten.<br />

Eltern, die ein Kind annehmen wolllen, bewerben sich<br />

somit bei den örtlichen, für ihren Wohnsitz zuständigen Jugendämtern.<br />

Hier sind Vorgespräche zu führen und Fragebögen auszufüllen,<br />

so daß sich das Jugendamt ein Bild davon machen<br />

kann, welches Kind in welche Familie paßt, und ob die annehmenden<br />

Eltern die gesetzlichen Voraussetzungen für eine<br />

Adoption erfüllen. Hierzu gehören u.a. Alterserfordernisse. So<br />

muß bei einem annehmenden Ehepaar ein Ehegatte das 25.<br />

Lebensjahr, der andere das 21. Lebensjahr vollendet haben und<br />

die Annehmenden müssen uneingeschränkt geschäftsfähig<br />

sein. Eine Altersgrenze nach oben kennt das Gesetz nicht.<br />

Durch die Verwaltungspraxis wird hier jedoch ein Ausgleich geschaffen,<br />

so daß mit dementsprechenden höherem Lebensalter<br />

nur noch dementsprechend ältere Kinder angenommen werden<br />

können.<br />

Eine Annahme ist nur dann zulässig, wenn sie dem Wohl des<br />

Kindes dient, und zu erwarten ist, daß zwischen den Annehmenden<br />

und dem Kind ein Eltern-Kindverhältnis entsteht. Hier<br />

bei den Begriffen “Kindeswohl” und ”Eltern-Kindverhältnis”, handelt<br />

es sich um unbestimmte Rechtsbegriffe. Eine Entscheidung<br />

des Jugendamtes wird hier wohl immer subjektiv sein. Es liegt<br />

weitestgehend im Ermessen des Sachbearbeiters beim Jugendamt,<br />

wie er das Kindeswohl bewerten wird. Der Gesamteindruck<br />

entsteht bei den Vorgesprächen, sowie bei der Auswertung der<br />

Fragebögen. Ein Aspekt hierbei ist sicherlich, ob durch ungewollte<br />

Kinderlosigkeit aus der Not heraus ein Kind angenommen<br />

wird, z.B. nur dem sozialen Ansehen der annehmenden Familie<br />

dienen soll. Überprüft werden aber auch wirt-schaftliche Situationen<br />

und soziales Umfeld der annehmenden Eltern. Somit entsteht<br />

ein weites Feld zur Überprüfung der beiden vorstehenden<br />

Begriffe, die kaum einer objektiven Überprüfung unter diesen<br />

Aspekten standhalten können.<br />

B<strong>lickpunk</strong>t I/<strong>98</strong>


Die Einwilligung des Kindes<br />

Beim geschäftsunfähigen Kind ist die Einwilligung des gesetzlichen<br />

Vertreters notwendig, also in der Regel die der Mutter oder<br />

des zuständigen Jugendamtes. Diese Einwilligung kann jedoch<br />

erst acht Wochen nach der Geburt des Kindes abgegeben werden.<br />

Dies ist eine Schutzvorschrift zugungsten der abgebenden<br />

Mutter, die nicht aus einer Verzweiflungssituation heraus das<br />

Kind unmittelbar nach der Geburt freigeben soll. Während dieser<br />

Zeit haben jedoch die annehmenden Eltern keinerlei gerichtlich<br />

durchsetzbaren “Anspruch auf das Kind”. Aus diesem<br />

Grund werden nicht selten Kinder während dieser Zeit zu<br />

speziell ausgesuchten Pflegefamilien gegeben, um hier, falls die<br />

Mutter nicht einwilligt, einen Konflikt zwischen annehmen-den<br />

Eltern und Mutter zu vermeiden. Die Einwilligung bedarf, wie<br />

auch die Annahmeerklärung, der öffentlichen Beurkundung, das<br />

heißt die Erklärungen müssen vor einem Notar abgegeben<br />

werden.<br />

Eine Besonderheit bei der Einwilligung der abgebenden Mutter<br />

bzw. des Vaters ist das sogenannte “Ersetzungsverfahren”: Hier<br />

kann auf Antrag des Kindes, also durch dessen gesetzlichen<br />

Vertreter, in diesen Fällen in der Regel der Amtsvormund, die<br />

Einwilligung ersetzt werden. Dies ist dann der Fall, wenn Mutter<br />

oder Vater ihre Pflichten gegenüber dem Kind gröblich verletzt<br />

haben oder durch ihr Verhalten gezeigt haben, daß ihnen das<br />

Kind gleichgültig ist und wenn das Unterbleiben der Annahme<br />

dem Kind zu unverhältnismäßigen Nachteil gereichen würde.<br />

Eine praktische Anwendung findet dieses Ersetzungsverfahren<br />

bei Kindern, deren Eltern sozial verelendet sind, sei es durch<br />

Krankheiten, Drogenmißbrauch oder ähnlichem und es dann zu<br />

einer totalen Verwahrlosung des Kindes kommen würde.<br />

Wenn nun beide notariellen Erklärungen, also Abgabe und Annahme<br />

des Kindes vorliegen, kann nach einer<br />

“Probezeit” (sogenannte Adoptionspflege) durch Beschluß des<br />

Vormundschaftsgerichtes die Annahme als Kind ausgesprochen<br />

werden, d.h.; das Kind ist nun adoptiert.<br />

Diese Adoption ist, anders als ein Pflegeverhältnis, endgültig.<br />

Eine “Rückadoption” kennt das Gesetz nicht. Vielmehr ist dies<br />

verboten. Hiermit soll bezweckt werden, daß ein bereits einmal<br />

angenommenes Kind nicht von Adoptiveltern zu Adoptiveltern<br />

weitergereicht wird. Durch die Adoption erhält das Kind die<br />

Rechtsstellung, wie das eines leiblichen Kindes, d.h. sämtliche<br />

bestehenden Verwandtschaftsverhältnisse zur abgebenden Familie<br />

erlöschen, die zur annehmenden Familie leben auf. Dieses<br />

gilt auch für erbrechtliche Ansprüche. Das Kind kann nur noch<br />

Erbe bei den annehmenden Verwandten werden. Ebenso erlöschen<br />

Unterhaltsansprüche für und gegen die abgebenden Verwandten.<br />

Eine Ausnahme hiervon sind lediglich Ansprüche des<br />

Kindes auf Renten- oder Waisengeld, die vor der Annahme entstanden<br />

sind.<br />

Das Kind erhält nach der Adoption den Namen der Annehmenden<br />

als Familiennamen. Eine Änderung des<br />

bestehenden Vornamens des Adoptivkindes ist dann<br />

möglich, wenn es dem Wohl des Kindes entspricht.<br />

INKOGNITO / offene ADOPTION<br />

Grundsätzlich sieht das Gesetz vor, daß das Kind<br />

B<strong>lickpunk</strong>t I/<strong>98</strong><br />

inkognito bei den annehmenden Eltern lebt, es dürfen also keine<br />

Informationen von Amts wegen über das Kind herausgegeben<br />

werden ohne Genehmigung der Annehmenden oder des<br />

Kindes. Wünschen die Annehmenden keinerlei Kontakt zur<br />

abgebenden Familie, so kann nicht erzwungen werden, daß<br />

Informationen über das Kind herausgegeben werden. Vielfach<br />

wird heute jedoch praktiziert, daß sogenannte “offene<br />

Adoptionen” durch-geführt werden. Diese Adoption ist allerdings<br />

gesetzlich nicht geregelt, sondern unterliegt den freiwilligen<br />

Entscheidungen der Parteien. Dem steht also rechtlich auch<br />

nicht entgegen, daß den abgebenden Eltern der Aufenthalt und<br />

der Name des Kindes mitgeteilt wird, wenn die Annehmenden<br />

dies genehmigen. Mit der Inkognitoadoption werden<br />

Sperrvermerke nach dem Perso-nenstandsgesetz im<br />

Geburtenregister und in die Personenstandsbücher eingetragen.<br />

Einsicht haben nur Behörden, die Annehmenden, und das<br />

a n g e n o m m e n e K i n d , w e n n e s<br />

16 Jahre alt ist. Dennoch wird die Adoption aus tatsächlichen<br />

Gründen nicht nur der Adoptionsvermittlungsstelle, dem Notar<br />

und dem Vormundschaftsgericht bekannt, sondern einem grösseren<br />

Personenkreis, z.B. Entbindungsklinik, Standesämter,<br />

Schreibkräfte beim Notar, in Jugendamt und Gericht, Meldebehörden<br />

und anderen mehr. Ein vollständiges Inkognito kann also<br />

nicht gewahrt werden. Dem Kind jedoch wird spätestens mit<br />

Eheschließung die Adoption bekannt: Bei Prüfung des Eheverbotes,<br />

der Verwandtschaft und Schwägerschaft gemäß Ehegesetz.<br />

Für den juristischen Laien ist die rechtliche Seite der Adoption in<br />

keiner Weise ein Hindernis. Dadurch, daß die Adoptionsvermittlung<br />

von den Jugendämtern durchgeführt werden muß, ist hier<br />

in der Regel fachkundiges und geschultes Personal, das die annehmenden<br />

Eltern in jedem Stadium des Verfahrens beglei-tet.<br />

Somit werden den künftigen Adoptiveltern Hilfestellungen gegeben,<br />

welche Anträge gestellt werden müssen, wann der Gang<br />

zum Notar notwendig ist und wie das Verfahren vor dem<br />

Vormundschaftsgericht abläuft. Auch hier müssen annehmende<br />

Eltern keine Angst vor einem “Gerichtsverfahren“ haben. Diese<br />

Verhandlung läuft in Form einer Besprechung mit dem Richter<br />

ab, der sich mehr oder weniger nochmals ein<br />

persönliches Bild von den Annehmenden und<br />

Angenom-menem macht, bevor er die<br />

Entscheidung ausspricht. Insgesamt kann man<br />

sagen, daß das Adoptionsverfahren, ein minderjähriges<br />

Kind betreffend, aus juristischer Sicht keine<br />

Hinder-nisse bereitet.<br />

Rechtsanwalt Stefan Schnerr-Hiller, Stuttgart<br />

3


Erfahrungsbericht zur Adoption<br />

Es kann auch gut gehen - unsere Erfahrungen mit der Adoption!<br />

Die Medizin hatte versagt - die einzige Alternative für uns war<br />

nun nur noch die Adoption.<br />

Dabei hörte man doch nur schreckliche Geschichten von Jugendämtern,<br />

indiskreten Fragen und lustlosen Sozialarbeitern.<br />

Und ausgerechnet das war unsere letzte Hoffnung auf ein Kind.<br />

Aber wir versuchten es trotzdem.<br />

Beim ersten Gespräch im Jugendamt war uns<br />

schon arg mulmig zumute und wir glaub-ten<br />

schon alle unsere Befürchtungen bestätigt zu<br />

finden, als man uns dort zuallererst fragte, ob<br />

wir denn nicht lieber ein Kind zur Pflege aufnehmen<br />

wollten statt eines zu adoptie-ren<br />

- es würden viel eher Pflegeeltern gesucht<br />

als Adoptiveltern. Wie konnte uns die<br />

Sozialarbeiterin denn nur so eine Frage stellen?<br />

Sie müßte doch wissen, daß wir ein Kind für´s Leben suchten<br />

und nicht ein Pflegekind auf unbestimmte Zeit - ständig mit<br />

der Angst, es könnte uns wieder weggenommen werden. Sollten<br />

die Gerüchte also doch stimmen? Saßen hier etwa wirklich<br />

nur unsensible Leute, die keine Ahnung hatten, was wir schon<br />

alles durchgemacht hatten und die nur Pflegeeltern willkommen<br />

hießen, die sie gerade gebrauchen konnten?<br />

Aber wir wurden eines Besseren belehrt. Nicht sofort - aber mit<br />

der Zeit, mit fortlaufenden Gesprächen, mit zunehmender Vertrautheit<br />

lernten wir, worum es hier wirklich ging.<br />

Hier war man nicht dazu da, für uns ein passendes Kind zu<br />

suchen, sondern hier wollte man die am besten passenden Eltern<br />

für ein bestimmtes Kind herausfinden. Und diese Aufgabe<br />

ist eine große Verantwortung, die hier sehr ernst genommen<br />

wurde. Das zu erkennen war für uns nicht besonders angenehm,<br />

denn uns wäre es natürlich lieber gewesen, sie hätten<br />

uns das Gefühl gegeben, man würde von irgendwoher ein Kind<br />

für uns zaubern. Das gaukelte man uns aber nicht vor. Nein -<br />

uns wurde ganz klar - aber gewiß nicht abweisend gesagt, es<br />

würde sehr schwierig werden und in erster Linie hätte das<br />

Jugendamt das Wohl des Kindes im Auge und nicht unseren<br />

Wunsch nach einer Adoption. Hart aber herzlich!<br />

Und so waren auch die folgenden Gespräche.<br />

Als die Sozialarbeiterin zum ersten Mal zu uns nach Hause<br />

kam, putzte ich wie wild unsere Wohnung von hinten nach vorne<br />

und zurück - wir hatten ja gehört, es würden sogar die Wäscheschränke<br />

auf Ordnung überprüft. Um so erstaunter waren wir,<br />

als unser Besuch auf dem Sofa förmlich festklebte<br />

- sich nicht von der Stelle rührte - nicht mal zur Toilette ging.<br />

Keine Neugierde, keine “Hausfrauen-Prüfung” und vor allem<br />

KEINE INDISKRETEN FRAGEN. Einfach ein ganz “normales”<br />

Gespräch - Himmel, waren wir erleichtert.<br />

So “normal” natürlich nicht, denn trotzdem haben wir bei jedem<br />

Wort genau überlegt, wie es wirken könnte, ob es richtig ´rüberkommt,<br />

ob uns das nicht vielleicht zum Nachteil ausgelegt werden<br />

könnte.<br />

Es war zu Anfang schon sehr verkrampft.<br />

Ich erinnere mich an eine Situation, in der mir bald das Herz ste-<br />

hen blieb: Die Sozialarbeiterin erklärte uns die Abhängigkeit der<br />

Wartezeiten und Erfolgschancen von der Anzahl der zur Vermittlung<br />

anstehenden Kindern und bei meinem Mann schlug<br />

ganz spontan der “Managerjargon” durch und er antwortete:<br />

“Klar - ist alles eine Frage von Angebot und Nachfrage!” Ich<br />

zuckte zusammen und mein Gegenüber genauso. Das klang so<br />

lieblos und absolut unpassend, daß ich dachte: Jetzt ist alles<br />

gelaufen! Wir bestehen die Prüfung nie!<br />

Dieses Gespräch wurde erst mal zu Ende geführt und zu einem<br />

späteren Zeitpunkt, als wir uns alle ein wenig besser kannten,<br />

wurde diese Situation nochmal besprochen. Man erklärte uns,<br />

man sei durchaus damals etwas seltsam berührt gewesen - jaaber<br />

mittlerweile würden wir uns gut genug kennen, um diese<br />

Sache unserer (lockeren) Art und Weise angemessen zu beurteilen.<br />

Also kein “Todesurteil” - nochmal Glück gehabt!<br />

Das war repräsentativ für den ganzen Verlauf der Gespräche:<br />

Zu Beginn ein gegenseitiges Abtasten, wie gehe ich mit wem<br />

am Besten um und wie meint wer was. Unsicherheit und Verkrampfung<br />

auf unserer Seite, eine bemüht “offizielle” Haltung<br />

auf der anderen. Aber mit der Zeit lernten wir, daß uns da kein<br />

unpersönlicher Amtsschimmel gegenüber saß.<br />

Da saß ein Mensch, der bemüht war seine Verantwortung und<br />

unsere Hoffnung unter einen Hut zu bringen.<br />

Die sogenannten “indiskreten” Fragen nach der eigenen Kindheit,<br />

der Partnerschaft, der finanziellen Situation, der eigenen<br />

Einstellung gegenüber ausländischen oder behinderten Kindern<br />

wurden natürlich auch zusammen bearbeitet, aber immer auf<br />

humane und akzeptable Weise. Und immer wieder mit dem Hinweis,<br />

daß hiermit nicht unsere “Elternfähigkeit” geprüft werden<br />

sollte, sondern daß dies die einzige Möglichkeit für den Sozialarbeiter<br />

ist, sich ein genügend klares Bild von diesem Paar<br />

zu machen, um ein wirklich passendes Kind in diese Familie zu<br />

vermitteln.<br />

Als wir das begriffen hatten, ging es viel lockerer zu. Wir konnten<br />

recht entspannt unsere Meinung vertreten und mußten uns<br />

nicht immer als das Super-Elternpaar präsentieren. Man sah<br />

uns so, wie wir waren und würde uns auch ein Kind vermitteln,<br />

das so zu uns passen würde - so wie wir waren!<br />

Wir konnten unsere Vorbehalte äußern - z.B. gegen ein schwer<br />

behindertes Kind - ohne zu denken, wenn wir das jetzt sagen,<br />

dann haben wir gar keine Chance mehr.<br />

Denn in den Gesprächen war uns klar geworden, daß solche<br />

schweren Entscheidungen - für ein ausländisches Kind mit der<br />

daraus folgenden Problematik oder ein behindertes Kind - aus<br />

ganzem Herzen kommen müssen. Von beiden Partnern gleichermaßen<br />

und nicht, um Pluspunkte in einem Prüfverfahren zu<br />

sammeln.<br />

4 B<strong>lickpunk</strong>t I/<strong>98</strong>


Zu Beginn waren wir bereit, uns auf fast alles einzulassen, nur<br />

um positiv dazustehen, aber mit der Zeit sahen wir, daß nicht<br />

absolute Risikobereitschaft und Selbstüberschätzung uns zu<br />

Supereltern machen würde.<br />

Am Anfang hatten wir große Angst, unsere Bedenken und Fragen<br />

zu äußern:<br />

Zu Behinderungen - was meint das denn überhaupt? Abstehende<br />

Ohren oder Mongoloismus?<br />

Zu ausländischen Kindern - würden sie es in unserer heutigen<br />

Gesellschaft wirklich gut haben können?<br />

Zur Herkunft - wie gefährdet von Aids z.B. sind Kinder von Prostituierten<br />

und mit welchen Problemen muß ich bei Kindern von<br />

Alkoholikern rechnen und können wir beide mit diesen Problemen<br />

dann auch tatsächlich umgehen? Hält das die Partnerschaft<br />

aus? Und wie sieht dann unsere Zukunft aus?<br />

Alle diese Fragen waren uns vor lauter Angst zuerst gar nicht offen<br />

möglich - man würde uns doch eventuell für rassistisch, voreingenommen<br />

oder versnobt halten und sofort von der Liste<br />

streichen.<br />

Aber beim zweiten und dritten Gespräch kannten wir uns schon<br />

besser, fühlten uns nicht mehr geprüft oder ausgeliefert, sondern<br />

ein wenig verstanden in unserer Situation - und vor allem<br />

EHRLICH behandelt.<br />

Und nun waren alle diese Zweifel möglich - nicht mehr schädlich<br />

für unser Anliegen.<br />

Das machte ein ganz gutes Gefühl - eine gewisse Vertrautheit.<br />

Beim Abschluß der Gespräche war es meinem Mann und mir<br />

sogar möglich, uns auf ein Pflegeverhältnis einzulassen - mit<br />

ganzem Herzen und Verstand.<br />

In der Zwischenzeit hatten wir über vieles nachgedacht, war vieles<br />

in Bewegung geraten, was für uns zu Anfang unvorstellbar<br />

gewesen wäre.<br />

WIR hatten uns sehr genau geprüft, haben über vieles lange geredet<br />

und waren miteinander über manches klargeworden. Was<br />

wir wollten und tatsächlich in unserer Beziehung leisten<br />

konnten.<br />

Nun konnten wir tatsächlich JA sagen, als das Jugendamt uns<br />

anbot, ein Kind in Dauerpflege aufzunehmen.<br />

Wir wußten: Die Verhältnisse sind genau geprüft, die Herkunftsfamilie<br />

ist gut bekannt und unsere Wünsche und Ängste<br />

würden berücksichtigt. Und wenn man uns nun sagte, daß dieses<br />

Kind höchstwahrscheinlich bei uns bleiben und groß werden<br />

würde, da konnten wir das glauben und es war fast ein wenig<br />

wie ein Versprechen.<br />

DOCH es hat gehalten!<br />

Wir bekamen unser Pflegekind - anstatt unseres Adoptivkindes.<br />

Und nach zehn Wochen gab es die Mutter zur Adoption frei und<br />

da hatten wir es - UNSER KIND!<br />

B<strong>lickpunk</strong>t I/<strong>98</strong><br />

Natürlich gehört etwas Glück dazu: Genau zu dem Zeitpunkt als<br />

unsere Gespräche beendet waren, brauchte man für dieses<br />

Kind möglichst bald eine geeignete Pflegefamilie und da boten<br />

wir uns an.<br />

Etwas eigenes Engagement ist auch gefragt: Wir hielten stets<br />

einen guten Kontakt zum Jugendamt und beteiligten uns schon<br />

während des Prüfverfahrens an einem Pflege- und Adoptiveltern-Gesprächskreis.<br />

Außerdem konnten wir uns im Verlauf<br />

der Gespräche auf Umstände und Risiken einlassen.<br />

Wir waren bereit zu einer offenen Adoption, d.h. mit Kontakt zu<br />

den Herkunftseltern, da wir das während des Verfahrens immer<br />

mehr als eine gute Lösung für alle Beteiligten erkannten. Außerdem<br />

konnten wir uns vorstellen, gleich mehrere Kinder - Zwillinge<br />

oder Geschwisterkinder - aufzunehmen und auch ein gewisses<br />

gesundheitliches Risiko in Kauf zu nehmen. Wir konnten<br />

uns am Ende sogar auf eine Pflegschaft einlassen. Das alles<br />

war Ergebnis guter Beratungen, was uns als Bewerber recht flexibel<br />

machte.<br />

Und das ist vermutlich ein großer Pluspunkt bei der Vergabe.<br />

Allerdings muß das gemeinsam getragen werden und während<br />

des Verfahrens wachsen können!<br />

Das gelingt nicht von heute auf morgen. Es darf nicht als unehrliches<br />

Hintertürchen benutzt werden. Zeigen wir uns mal flexibel,<br />

dann stehen wir besser da. Zum einen schaut der Sozialarbeiter<br />

auch immer hinter die Fassade und andererseits<br />

wäre im Ernstfall niemandem mit einer erschwindelten Lösung<br />

gedient, mit der dann keiner glücklich leben kann.<br />

Unsere Geschichte mag die positive Ausnahme sein - aber man<br />

sieht: ES GEHT AUCH ANDERS!<br />

Wenn man auch der Gegenseite positiv gegenüberstehen kann<br />

und deren Verantwortung nicht als Indiskretion oder Prüfungssituation<br />

versteht, hat man sicher eine gute Basis für vertrauensvolle<br />

Gespräche.<br />

Auch heute noch - nach nunmehr 10 Jahren - haben wir noch<br />

guten Kontakt zum Jugendamt.<br />

Nach 3 Jahren konnten wir noch ein zweites Kind adoptieren<br />

und haben heute unsere kleine Familie so zusammen, wie wir<br />

es uns immer gewünscht hatten. Zwar auf Umwegen - aber wer<br />

fragt nun noch danach?! Und bei allen Problemen, die unsere<br />

beiden Lausbuben zwischendrin so bieten, ist uns das Jugendamt<br />

auch heute noch immer eine Hilfe.<br />

Gabi Ziegler<br />

5


Adoption und Jugendamt<br />

Adoptionsvermittlung im Jugendamt - was geschieht da?<br />

Die Adoptionsvermittlung ist eine eigenständige gesetzlich geregelte<br />

Aufgabe der Jugendhilfe. Adoptionsvermittlung wird für ein<br />

Kind erbracht, dessen Eltern die Erziehungsverantwortung für<br />

ihr Kind nicht wahrnehmen können oder wollen. Die wichtigsten<br />

gesetzlichen Grundlagen sind in den §§ 7 bis 9 des Adoptionsvermittlungsgesetzes<br />

(AdVermiG) in Verbindung mit dem § 36<br />

des Kinder- und Jugendhilfsgesetzes (KJHG) vorge-geben.<br />

Das Wohl und die Zukunft des Kindes stehen im Mittelpunkt des<br />

gesamten Vermittlungsprozesses. Für das Kind werden geeignete<br />

Eltern gesucht, nicht “passende Kinder” für die Bewerber.<br />

Das Adoptionsgeschehen ist ein diffiziler und komplexer Prozeß.<br />

Voraussetzung für das Gelingen einer Adoption ist, daß<br />

sich alle Beteiligten - Herkunfsfamilie, Adoptionsbewerber und<br />

Fachkraft in der Vermittlungsstelle - mit Offenheit, Ehrlichkeit<br />

und gegenseitigem Verständnis und Vertrauen begegnen.<br />

Die Klärung der Eignung der Bewerber für die Aufnahme eines<br />

Kindes oder Jugendlichen ist nicht ganz einfach. Hier vermischen<br />

sich objektiv meßbare Gegebenheiten (Wohnverhältnisse,<br />

finanzielle und persönliche Verhältnisse) mit subjektiven<br />

Einschätzungen und kindbezogenen Wunschvorstellungen. Es<br />

gibt aber auch Dinge, die zumindest objektivierbar sind, z.B. die<br />

Merkmale wie Einfühlungsvermögen, Belastbarkeit, Stabilität in<br />

der Partnerbeziehung oder erziehungsleitende Vorstellungen.<br />

Natürlich bleibt letztlich die Feststellung der Eignung der Bewerber<br />

immer risikobehaftet. Im Fortgang des Verfahrens muß diese<br />

immer im Hinblick auf die Vermittlung eines bestimmten Kindes<br />

festgestellt werden.<br />

Aus der Erkenntnis, daß die Adoption einen Prozeß darstellt,<br />

6<br />

der ganz bestimmt Auswirkungen auf das Leben aller Beteiligten<br />

hat, haben sich verschiedene Angebote entwickelt: Information,<br />

Einzel- und Paargespräche, sowie die Möglichkeit an einer<br />

Gruppe teilzunehmen sind die Arbeitsmethoden im Prozeß der<br />

familiären Fremdunterbringung. Die Einschätzungen des Vermittlers<br />

sollen durch kollegialen Austausch und/oder Supervision<br />

objektiviert werden.<br />

Adoptiveltern und Adoptierte leben im sogenannten “Adoptionsdreieck”.<br />

Die Herkunftsfamilie spielt immer eine mehr oder weniger<br />

große Rolle. Das Angebot der nachgehenden Begleitung<br />

ist gesetzlich festgelegt, wird jedoch bisher nur bei wenigen<br />

Vermittlungsstellen wahrgenommen.<br />

Wer sich für eine Adoption entscheidet, muß sich auf einen langen<br />

Prozeß einlassen, sowohl im Blick auf die Hinführung, als<br />

auch auf die spätere Begleitung.<br />

Als Arbeitshilfe für die Vermittlung können die Empfehlungen<br />

der Bundesarbeitsgemeinschaft der Landesjugendämter dienen.<br />

Letztendlich bleibt es aber jeder Vermittlungsstelle überlassen,<br />

wie sie die Arbeit ausgestaltet.<br />

Doris Andrä, Landratsamt Enzkreis, Kreisjugendamt<br />

Zähringer Allee 3, 75177 Pforzheim<br />

B<strong>lickpunk</strong>t I/<strong>98</strong>


Selbsthilfegruppen berichten<br />

SHG Nürnberg<br />

Gesundheitsmarkt 1997 in Nürnberg<br />

Am Samstag, dem 12. Juli 1997, fand der Gesundheitsmarkt vor<br />

der Lorenzkirche in Nürnberg statt. Von 45 teilnehmenden<br />

Selbsthilfegruppen waren auch wir, die Arbeitsgruppe Nürnberg<br />

in Vertretung für WUNSCHKIND e.V., bereits zum zweiten Mal,<br />

mit Ulla Kaiser, Barbara Schuster und Martha Harrer vertreten.<br />

Martha, aus der neu gegründeten SHG Nürnberg-Erlangen, hatte<br />

sich spontan zur Mithilfe bereiterklärt.<br />

Mit unserem Schriftzug “WUNSCHKIND e.V.”, den wir auf mehreren,<br />

bunten Farbkartons zur Verfügung hatten, konnten wir<br />

unseren Stand noch informativer und ansprechender als im Vorjahr<br />

gestalten.<br />

Für eine Veranstaltung, die keine absolute Fachrichtung für<br />

unser Thema darstellt, waren wir recht positiv angetan über<br />

einige gute Gespräche, die zustande kamen. Insgesamt war die<br />

Resonanz sehr gut.<br />

WUNSCHKIND e. V. - Aktionen<br />

Bericht der <strong>Wunschkind</strong> e.V.-Arbeitstagung am 15. und 16. November 1997 und<br />

Mitgliederversammlung am 16. November 1997 in Berlin<br />

Eine positive Bilanz der ersten zwei Jahre WUNSCHKIND e.V.<br />

zog die Mitgliederversammlung am 16. November 1997 in Berlin.<br />

Seit seiner Gründung konnte der Verein seine Mitglie-derzahl<br />

auf fast einhundert Mitglieder erhöhen. Insgesamt war die<br />

Präsenz des Vereins in der Öffentlichkeit zufriedenstellend.<br />

WUNSCHKIND e.V. erreichten viele Anfragen von Betroffenen,<br />

Ärzten und anderen Interessierten. Nahezu 500 Broschüren<br />

wurden allein per Post auf Anfrage versandt, insgesamt über<br />

ca 2.000 St. “unters Volk” gebracht. WUNSCHKIND e.V.-Mitglieder<br />

waren auf Kongressen und anderen Veranstaltungen<br />

vertreten. Viele Briefe wurden persönlich und individuell beantwortet,<br />

eine in unseren Augen wertvolle und nicht zu ersetzende<br />

Hilfe für hilfesuchende Kinderwunschpaare.<br />

Auch durch Auftritte im Fernsehen und Radio sowie in den Printmedien<br />

wurde WUNSCHKIND e.V. bekannt gemacht. Zu-nehmend<br />

Resonanz findet auch das Internet-Angebot. Anfragen per<br />

e-mail sind keine Seltenheit mehr und viele nehmen bezug auf<br />

unsere Net-Information.<br />

Das vierteljährliche Arbeitstreffen der Selbsthilfegruppen, die<br />

“Keimzelle” von WUNSCHKIND e.V. und älter als der Verein<br />

selbst, ist inzwischen zur festen Einrichtung und für die vielseitigen<br />

Aufgaben unverzichtbar geworden. Zusammenhalt und Zu-<br />

Informationsmaterial wurde größtenteils wortlos mitgenommen,<br />

woraus wir schließen konnten, daß das Thema “ungewollt kinderlos”<br />

doch noch ein großer Tabubereich ist. Ab und an wurde<br />

angemerkt: “Ich nehme die Unterlagen für eine Bekannte oder<br />

meine Schwester, aber nicht für mich selbst, mit.”<br />

Grund genug, um uns zu motivieren, im nächsten Jahr wieder<br />

mit einem Stand vor Ort zu sein.<br />

Ansonsten ist uns noch aufgefallen, daß viele Probleme haben<br />

mit dem Namen WUNSCHKIND e.V. Einige konnten ihn nicht<br />

richtig einordnen, er wurde häufig mißverstanden! Um alles auf<br />

den Punkt zu bringen, heißt es nach wie vor “Aufklärung tut<br />

Not!”<br />

Ulla Kaiser, Arbeitsgruppe Nürnberg<br />

sammenarbeit, Arbeitsteilung und Erfahrungsaustausch; das Arbeitstreffen<br />

der Selbsthilfegruppen bildet das Rückgrat der Vereinsarbeit.<br />

Die Mitgliederversammlung honorierte die Arbeit des Vorstands<br />

im Zeitraum von Herbst 1995 bis Herbst 1997 mit der Wiederwahl<br />

des 1. Vorsitzenden Lothar Janz, der 2. Vorsitzenden Ruth<br />

Simon-Balan (beide Berlin) und des Kassenwarts Armin Stähler<br />

(Heilbronn). Zur neuen Schriftführerin wurde Andrea Böttcher-<br />

Purkl (Frankfurt/M.) gewählt. Beisitzer sind Renate Frank (Nürnberg),<br />

Gaby Ziegler (Wülfrath) und Gloria Grundmann (Leipzig).<br />

Der Vorstand bedankt sich bei Petra Erckmann für ihre Tätigkeit<br />

als Beisitzerin, und Sabine Lippertz für ihre Arbeit als Schriftführerin,<br />

sowie allen, die die Arbeit des Vereins bis heute aktiv unterstützt<br />

haben und, das wünschen wir uns, es auch in Zukunft<br />

weiter tun werden.<br />

Allen Mitgliedern und Lesern ein gesundes und erfolgreiches<br />

Jahr 19<strong>98</strong>.<br />

Für den Vorstand<br />

B<strong>lickpunk</strong>t I/<strong>98</strong> 7


Kontaktanzeigen<br />

Wenn Sie mit einer Kontaktanzeige andere Betroffene ansprechen möchten, bitten wir Sie, uns die Seite “Kontaktanzeige” mit Ihrem<br />

Text sowie Ihrer Adresse mit Telefonnummer per Post zuzusenden. Ihre persönlichen Daten werden vertraulich behandelt und Ihre<br />

Kontaktanzeige mit einer Chiffrenummer versehen, es sei denn, Sie erteilen uns mit einer Markierung bei Adresse und/oder Namen<br />

und/oder Telefonnummer Ihre Erlaubnis zur Veröffentlichung.<br />

Eine Kontaktanzeige kostet DM 10,00. Für Mitglieder ist sie kostenlos. Bei anonymer Veröffentlichung mit Chiffre senden wir Ihnen<br />

die Zuschriften zu. Eine Kontaktanzeige kostet dann DM 20,00, für Mitglieder DM 10,00. Legen Sie Ihrem Brief bitte einen<br />

Verrechnungsscheck oder Briefmarken bei.<br />

Wenn Sie auf Kontaktanzeigen mit Chiffre antworten möchten, schicken Sie bitte Ihre Briefe an: WUNSCHKIND e.V. Redaktionsteam,<br />

Ruth Simon-Balan, Chiffre (Nummer), Wiclefstraße 30, 10551 Berlin.<br />

Neues aus dem Ausland<br />

Californien (USA)<br />

In Californien (USA) wurde<br />

Dr. Sergio Stone, ein Partner von<br />

Dr. Ricardo Ash und Jose Balmaceda<br />

von dem “Universtity of California<br />

Irvine Center for Reproductive<br />

Health (UCI)” wegen Betrugs<br />

verurteilt. Dies ist das erste Urteil<br />

im Prozeß gegen das UCI, in<br />

dem 1995 ein Skandal wegen,<br />

von Ärzten bewußt vertauschten<br />

Eizellen, ausbrach. Es wurde kritisiert,<br />

daß es für die betroffenen<br />

Familien, die unwissend befruchtete<br />

Eizellen anderer Paare austrugen,<br />

wenig Erleichterung ist,<br />

daß einer der Verantwortlichen<br />

wegen Betrugs und Steuerhin-terziehung<br />

verurteilt wurde, aber die<br />

8<br />

Wir (w28/m34 Jahre) sind ungewollt kinderlos und<br />

möchten im Raum Mönchengladbach/Vieren<br />

ebenfalls betroffene Paare kennenlernen, wo sich<br />

nicht nur alles um das eine dreht, sondern die<br />

auch noch Lust an gemeinsamen Unternehmungen<br />

haben (Kino, Spieleabende, gemütliches<br />

Essen).<br />

Chiffre 19<strong>98</strong>/1/1<br />

Hauptakteure Dr. Ash und Jose<br />

Balmaceda sich noch immer nicht<br />

vor Gericht haben verantworten<br />

müssen. Die Familien, deren Eizellen<br />

benutzt wurden, haben Abfindungen<br />

erhalten, die zwischen<br />

$US 5.000 und $US 600.000<br />

lagen. Zusätzlich werden bislang<br />

drei Prozesse vor Vormundschaftsgerichten<br />

geführt, da die<br />

biologischen Eltern um das Sorgerecht<br />

für ihre Kinder, die von<br />

anderen Frauen ausgetragen<br />

wurden, kämpfen.<br />

(Aus: The Orange County Register,<br />

16.08.1997 und 31.07.1997)<br />

Iowa (USA), 29jährige bringt Siebenlinge auf die Welt<br />

DES MOINES, 20. November<br />

(Afp). Die 29jährige Amerikanerin<br />

Bobbi McCaughey hat Siebenlinge<br />

zur Welt gebracht. Die<br />

Ärzte in Des Moines im US-Bundesstaat<br />

Iowa nannten den Gesundheitszustand<br />

der vier Jungen<br />

und drei Mädchen am Donnerstag<br />

ernst, aber nicht lebensbedrohlich.<br />

“Wir sind sehr optimistisch”,<br />

sagte der Direktor des<br />

Kinderkrankenhauses, David<br />

Alexander. Bislang war weltweit<br />

kein Fall bekannt, bei dem Sie-<br />

benlinge am Leben blieben.<br />

McCaugheys Mehrlingsschwangerschaft<br />

kam nach einer Hormonbehandlung<br />

zustande.<br />

Verwandte, Politiker und örtliche<br />

Unternehmen sagten der Familie<br />

ihre Hilfe zu. Eine Firma spendete<br />

Windeln, solange diese benötigt<br />

werden.<br />

(Aus: Frankfurter Rundschau vom<br />

21.11.1997)<br />

B<strong>lickpunk</strong>t I/<strong>98</strong>


WIFO - Neues aus Wissenschaft und Forschung - Pinnwand<br />

Fertilitätsstörungen des Mannes:<br />

Britische Wissenschaftler haben bei<br />

Männern mit Fertilitätsstörungen ein<br />

Protein gefunden, daß bei ge-sunden<br />

Männern so nicht vorkommt<br />

(die 3D Struktur ist eine andere). Im<br />

Tierversuch hat die Rückumwandlung<br />

des Proteins in seine normale<br />

Struktur zu einer größeren Beweglichkeit<br />

und einer längeren Lebensdauer<br />

der Spermien geführt.<br />

Wessen Kind?<br />

In den USA wird derzeit um das Sorgerecht für<br />

ein mit Hilfe von Spendereizelle und Spendersamen<br />

gezeugtes Kind gestritten. Nachdem sich<br />

die Eltern kurz vor der Geburt des Kindes getrennt<br />

haben, und der “Vater” jede Verantwortung<br />

ablehnt, stellt das Gericht die generelle Frage, ob<br />

die Mutter, die sich seit der Geburt um die Kleine<br />

kümmert, überhaupt mütterliche Rechte hat. In<br />

den USA ist übrigens in jedem Bundesstaat das<br />

Problem der Leihmutterschaft unterschiedlich geregelt.<br />

(Aus: Ärzte Zeitung vom 20.09.1997)<br />

B<strong>lickpunk</strong>t I/<strong>98</strong><br />

Was tun Männer bloß mit all ihren<br />

Hirnzellen...<br />

In Kopenhagen wurde bei einer Untersuchung<br />

festgestellt, daß Männer im<br />

Durchschnitt 4 Milliarden Gehirnzellen<br />

mehr haben als Frauen. Da es aber keinen<br />

Zusammenhang zwischen Zell-zahl<br />

und Intelligenz gibt, das Hirn der Frauen<br />

also mit weniger Zellen die glei-che<br />

Leistung erbringt, ist nicht klar warum<br />

die Männer mit diesem Mehr an Hirnzellen<br />

ausgestattet sind.<br />

Zeugung auf Eis<br />

Der Reproduktionsbiologe Simon Fishel will<br />

einem zweijährigen Jungen im englischen<br />

Manchester vor einer Chemotherapie unreife<br />

Samenzellen aus den Hoden entnehmen<br />

und einfrieren. Das Kind leidet an einer seltenen<br />

Stoffwechselkrankheit. Zur Pubertät<br />

sollen die aufgetauten Zellen wieder injiziert<br />

werden. Er soll so vor der Zeugungsunfähigkeit<br />

bewahrt werden, die häufig der vor allem<br />

bei Krebs notwendigen Chemotherapie folgt.<br />

(Aus: Focus 44/1997)<br />

Jeder dritte Mann mit Diabetes<br />

leidet unter Sexualstörungen<br />

Eine Studie an der Jenaer Universität<br />

hat bei einem Drittel der untersuchten<br />

Diabetiker Schwierigkeiten<br />

festgestellt den Geschlechtsakt zu<br />

vollziehen. Es sei dabei unwichtig ob<br />

es sich um Typ-I- oder Typ-II-Diabetes<br />

handelt.<br />

(Aus: Ärzte Zeitung vom 29.09.1997)<br />

Zeugungsfähig nach Sterilisation:<br />

Eine deutsche Studie hat festgestellt,<br />

daß Männer, die schon mehrere Jahre<br />

sterilisiert sind, in den meisten Fällen<br />

durch eine Rückoperation wieder zeugungsfähig<br />

werden können. Auch bei<br />

Zeiträumen von bis zu 15 Jahren ist dies<br />

möglich. Die Erfolgsquoten lagen je<br />

nach Klinik zwischen 72 % und 92 %.<br />

(Aus: Ärzte Zeitung vom 30.09.1997)<br />

Neuer Chlamydien-Test in Aussicht:<br />

Wissenschaftler sind dabei einen Test<br />

zu entwickeln, der Chlamydien-DNA,<br />

die Erbsubstanz der Bakterien, nachweist.<br />

Der Test verspricht einfacher<br />

und sicherer zu sein als die herkömmlichen<br />

Nachweismethoden, bei der die<br />

Chlamydien in Bakterienkulturen angezüchtet<br />

werden.<br />

(Aus: Journal of Clinical Microbiology<br />

1997; 35:2133-2135)<br />

9


Buchvorstellungen<br />

“Alles über Psyche und Potenz, über Fruchtbarkeit und Verhütung, über Treue und Untreue, über Umweltgift und<br />

Zeugungskraft” lautet der Untertitel des brandneuen Buches der Frankfurter Wissenschaftsautorin. Der Bogen<br />

der Information ist weit gespannt: Von der Physiologie des Orgasmus über die Definition von Samen, Potenz<br />

und Impotenz, das Spiel mit dem weiblichen Geschlecht, Umweltfaktoren und deren Auswirkung auf die<br />

Samenqualität, Therapie und Tips bei Fruchtbarkeitsstörungen bis hin zum Thema Spendersamen gibt die<br />

Autorin pointierte, oft spaßige, manchmal leicht überzogene und plumpe Informationen zu allen wichtigen<br />

Themen der Männlichkeit. Das Buch ist interessant zu lesen. Man erfährt Sinnvolles über die Entwicklung<br />

der Spermien, auch Details wie z.B. die Bedeutung von Fruktose beim Spermiogramm oder historische Ansätze<br />

der Behandlung von männlicher Unfruchtbarkeit und - im Vorbeilesen sozusagen - kann man z.B.<br />

das eigene Ejakulatvolumen mit dem verschiedener Tiere vergleichen oder herausfinden, weshalb in<br />

früheren Zeiten Selleriesalat zu jeder süddeutschen Hochzeitsfeier gehörte. In den letzten Teilen des<br />

Buches, in denen es um reproduktionsmedizinische Behandlungen geht, haben sich jedoch einige<br />

Unklarheiten eingeschlichen: So wird im Teil “Geschlechtsbestimmung” davon geschrieben, daß bei der In-vitro-<br />

Fertilisation die Möglichkeit besteht, das Geschlecht des Kindes zu bestimmen. Gemeint ist sicherlich die Mikroinjektion als ein<br />

Verfahren, in dem ein einzelner Samenfaden in die Eizelle injiziert wird. Im Kapitel “HIV und Kinderwunsch” beschreibt Marx, daß<br />

man in Deutschland auf eine Spendersamenbehandlung im Rahmen einer Reagenzglasbefruchtung zurückgreifen kann. Wenn die<br />

Autorin damit eine IVF-Behandlung meint, so hat sie unrecht, denn in Deutschland ist die Kombination Spendersamen und IVF-<br />

Behandlung nicht erlaubt.<br />

Bis auf diese wenigen Fauxpas ist das Buch durchaus lesenswert und vor allem informativ und unterhaltsam.<br />

Das Buch kostet DM 36,00 und ist im Eichborn-Verlag erschienen.<br />

Petra Thorn<br />

Vivien Marx<br />

Das Samenbuch<br />

Susan Lang<br />

“Wir Frauen ohne<br />

Kinder - Was Männer<br />

nie begründen<br />

müssen”<br />

10<br />

Die Autorin, selbst kinderlos, ist Journalistin und arbeitet in den USA. In ihrem in sechzehn Kapitel gegliedertem<br />

Buch, geht die Autorin auf die unterschiedlichsten Situationen von Frauen ohne Kinder ein. Sie hat dazu dreiundsechzig<br />

betroffene Frauen in verschiedenen Altersstufen interviewt. Die Älteste war 101 Jahre alt.<br />

In ihrem Vorwort schreibt sie, daß es ihr nicht gelungen sei, einen repräsentativen Querschnitt aller in den<br />

USA vertretenen Rassen zu bekommen, was für den deutschsprachigen Leser wohl nicht so sehr von Bedeutung<br />

ist. Ihre nur vereinzelt aufgeführten Vergleiche von Statistiken aus Deutschland und USA können<br />

als veraltet angesehen werden (1<strong>98</strong>4). Dies jedoch ist in einem sonst eher emotional geschriebenen<br />

Buch nur von geringer Bedeutung. Ebenfalls im Vorwort steht auch der für mich wichtigste<br />

Satz des Buches “... und schuf sich ein kinderfreies* Leben.” Am Ende dieser Seite ist das mit *<br />

gekennzeichnete Wort mit folgender Bemerkung kommentiert: “Ich mag das Wort ‘Kinderlosigkeit’<br />

nicht, weil es einen Mangel impliziert - als sei eine Frau ohne Kinder weniger Wert ...” Sie spaltet nicht<br />

in die üblichen Sparten auf, nämlich in Frauen die keine Kinder wollen und Frauen, die keine Kinder<br />

bekommen konnten. Vielmehr ist sie bemüht, die vielfältigen Aspekte der Kinderfreiheit von Frauen<br />

in Abhängigkeit von der Situation des Welt- und Geschichtsgeschehens zu erfassen.<br />

Das Buch gibt eine große Bandbreite von Meinungen wieder, da Frauen zu Wort kommen, die nie verheiratet waren,<br />

die abgetrieben haben, deren Männer keine Kinder haben wollten oder unfruchtbar waren, die keinen Kinderwunsch hatten, die erfolglose<br />

Unfruchtbarkeitsbehandlungen durchgeführt hatten, die aus den unterschiedlichsten Gründen unfruchtbar waren, die Fehl-<br />

oder Totgeburten durchmachten, die lesbisch veranlagt sind und auch “Nicht-Großmütter”, um nur einige Beispiele zu nennen.<br />

Die beiden letzten Kapitel befassen sich mit den “Höhen und Tiefen eines Lebens ohne Kinder”, sowie einem “Blick nach vorne<br />

was die Zukunft für die einzelne bringen könnte”.<br />

In den Schlußbemerkungen werden Frauen ohne Kinder mit einem Satz verabschiedet, der Mut zusprechen soll: “Vielleicht haben<br />

sie nicht so klare Vorstellungen davon, was auf sie zukommt. Eines aber ist sicher: Ihre Alternativen und Möglichkeiten sind unendlich.”<br />

Dieses Buch bietet in einer schwierigen Lebensfrage mögliche Entscheidungshilfe.<br />

Nach diesem Buch bleibt nur eine letzte Frage offen, ‘Wo bleibt das entsprechende Gegenstück für Männer?’<br />

Das Buch ist im Verlag: Goldmann Ratgeber ISBN 3-442-13762-4 erschienen.<br />

Gertraud Plößl-Lücke<br />

B<strong>lickpunk</strong>t I/<strong>98</strong>


Termine und Informationen<br />

Aufstellung von angeleiteten, kostenpflichtigen Gesprächsgruppen im I. Halbjahr 19<strong>98</strong>. Detaillierte Informationen können Sie unter<br />

den zugehörigen Telefonnummern der einzelnen Veranstalter erfragen.<br />

Seminare für Adoptionsbewerber<br />

Frankfurt 27.01. bis 17.03.19<strong>98</strong><br />

Frankfurt 08.09. bis 27.10.19<strong>98</strong><br />

Die Seminare finden jeweils dienstags,<br />

von 20.00 bis 22.00 Uhr im Haus der<br />

Volksarbeit, Eschenheimer Anlage 21,<br />

60318 Frankfurt statt.<br />

Telefonische Anmeldung unter<br />

Tel 069-1 50 11 38<br />

Adoptions- und Pflegeelternvorbereitungskurse<br />

Elternschule Frankfurt<br />

Tel 069-1 50 11 38 Fax 069-1 50 12 03<br />

email: Elternschule@t-online.de<br />

Wochenendseminar “Behandlung<br />

mit Spendersamen”<br />

Mörfelden 17. und 18.01.19<strong>98</strong><br />

Tel/Fax 06105-2 26 29<br />

email: Thorn64546@aol.com<br />

Tages- und Halbtagesseminare<br />

Information und Austausch über Adoption<br />

Mörfelden (Termin bitte erfragen)<br />

Abschied vom Kinderwunsch<br />

Mörfelden 08.05.19<strong>98</strong><br />

Kommunikation in der Partnerschaft<br />

Mörfelden 29.05.19<strong>98</strong><br />

Mentales Training bei Unfruchtbarkeit<br />

Mörfelden 20.02.19<strong>98</strong><br />

Medizinische Information<br />

Mörfelden 14.01.19<strong>98</strong><br />

Tel/Fax 06105-2 26 29<br />

email: Thorn64546@aol.com<br />

Adoptionsvorbereitungsgruppen<br />

Adoptionsvermittlungsstelle beim diakonischen<br />

Werk Berlin-Brandenburg,<br />

Bornemannstraße 12, 13357 Berlin<br />

Tel 030-46 90 02 30/31<br />

Adoptionsvermittlungsstelle des<br />

Caritasverband für Berlin e.V.,<br />

Pfalzburger Straße 18, 10719 Berlin<br />

Tel 030-86 00 94 22<br />

Auslandsadoptionen<br />

Eltern für Kinder e.V.<br />

Burgsdorfstraße 1, 13353 Berlin<br />

Tel 030-46 50 75 71<br />

Angeleitete Gesprächsgruppe<br />

“Behandlung mit Spendersamen”<br />

Mörfelden ab 10.01.19<strong>98</strong><br />

Tel/Fax 06105-2 26 29<br />

email: Thorn64546@aol.com<br />

Angeleitete Gesprächsgruppen<br />

“unerfüllter Kinderwunsch”<br />

Mörfelden ab Januar 19<strong>98</strong><br />

Frankfurt ab 19.02.19<strong>98</strong><br />

Groß-Umstadt ab 28.02.19<strong>98</strong><br />

Tel/Fax 06105-2 26 29<br />

email: Thorn64546@aol.com<br />

Wochenendseminare<br />

Kassel 23. und 24.05.19<strong>98</strong><br />

Darmstadt 16. und 17.05.19<strong>98</strong><br />

Adoptionsvermittlungen<br />

Zentrale Adoptionsstelle Berlin-<br />

Brandenburg, Am Schloßplatz 2,<br />

16515 Oranienburg<br />

Tel 03301-59 83 34<br />

Fax 03301-59 83 35<br />

Adoptionsstelle der<br />

Senatsverwaltung für Schule<br />

Jugend und Sport, Alte<br />

Jakobstraße 12, 10969 Berlin<br />

Tel 030-26 54 43 59<br />

Frauengruppe<br />

nähe Augsburg ab 04./05.04.19<strong>98</strong><br />

Tel 0821-15 78 55<br />

Paarwochenende<br />

Diözese Augsburg 15. bis 17.05.19<strong>98</strong><br />

Tel 0821-3 15 22 83<br />

Paarseminar und Pfingsturlaub<br />

Toscana 30.05. bis 06.06.19<strong>98</strong><br />

Tel 0821-15 78 55<br />

Paarseminar und Herbsturlaub<br />

Toscana 05.09. bis 12.09.19<strong>98</strong><br />

Tel/Fax 06105-2 26 29<br />

Tel 0821-15 78 55<br />

email: Thorn64546@aol.com<br />

B<strong>lickpunk</strong>t I/<strong>98</strong> 11


In eigener Sache<br />

Umfrage geht weiter, teilen Sie uns Ihre<br />

Meinung mit, es ist noch nicht zu spät<br />

Auch in dieser Ausgabe finden Sie unseren Fragebogen. Wir,<br />

das Redaktionsteam, bitten Sie, falls noch nicht geschehen, diesen<br />

auszufüllen und an uns zu schicken oder zu faxen.<br />

Wir wollen versuchen durch Ihre Mithilfe das Nachrichtenblatt<br />

noch konkreter auf Ihre Wünsche und Anliegen abzustimmen.<br />

Spenden<br />

B<strong>lickpunk</strong>t Impressum<br />

Denn auch in Zukunft wollen wir, daß Sie aktuelle, lesernahe<br />

und spannende Themen regelmäßig erreichen. Vielen Dank.<br />

Bitte senden Sie Ihren Fragebogen an: WUNSCHKIND e.V.,<br />

Redaktionsteam, Ruth Simon-Balan, Wiclefstraße 30,<br />

10551 Berlin oder faxen Sie ihn an die Nummer 030-3 95 24 26.<br />

Wir sind auf finanzielle Unterstützung angewiesen und freuen<br />

uns deshalb auch über einmalige Zuwendungen in Form<br />

einer Spende für WUNSCHKIND e.V. Ihre Spende<br />

können Sie an die Kreissparkasse Heilbronn,<br />

Kontonummer 636 90, BLZ 620 500 00,<br />

überweisen. Bitte vermerken Sie auf Ihrer<br />

Überweisung deutlich Ihren Namen<br />

und Ihre Anschrift, damit wir Ihnen<br />

am Ende des Kalenderjahres<br />

eine absetzungsfähige<br />

Spendenquittung<br />

z u -<br />

senden können.<br />

Nachrichtenblatt für Mitglieder von WUNSCHKIND e.V. Ausgabe: I/<strong>98</strong><br />

Herausgeber: WUNSCHKIND e.V. Verein der Selbsthilfegruppen für Fragen ungewollter Kinderlosigkeit, Rungestraße 3-6<br />

10179 Berlin, Telefon: 030-69 04 08 39, Telefax: 030-69 04 08 38<br />

Bankverbindung: Armin Stähler, Kreissparkasse Heilbronn, Konto-Nr. 636 90, BLZ 620 500 00<br />

Vorstand: Lothar Janz, Ruth Simon-Balan<br />

Redaktion: Das Redaktionsteam; v.i.S.d.P.: WUNSCHKIND e.V. Berlin<br />

Grafik und Layout: Ingrid Class-Mahler<br />

Druck: TOP OFFSET GmbH, Frankfurt<br />

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