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›› Aus dem Viertel<br />
›› ›› Aus Kunst dem & Viertel Kultur<br />
HISTORISCHES<br />
PLATTBODENSCHIFF<br />
KEHRT ERST<br />
2019 ZURÜCK<br />
Das Plattbodenschiff stammt aus dem<br />
17. Jahrhundert und diente den französischen<br />
Besatzern als Versorgungsboot. So<br />
gelangte es aus dem Straßburger Raum<br />
ins Rheinland. Man geht davon aus, dass<br />
es versenkt wurde als die Franzosen Kaiserswerth<br />
verließen. Zur Zeit wird das<br />
Schiff in Schleswig-Holstein von Experten<br />
restauriert und könnte voraussichtlich<br />
in drei Jahren wieder nach Kaiserswerth<br />
zurückkehren.<br />
IDEALE RAHMENBEDINGUNGEN<br />
FÜR EINE PRÄSENATION MÜSSEN ERST<br />
GESCHAFFEN WERDEN<br />
Doch eine geeignete Ausstellungsfläche<br />
für das knapp 18 Meter lange und drei Meter<br />
breite Schiff zu finden, wird eine wahre<br />
Herausforderung. Zusätzlich muss der<br />
Raum strenge klimatische Bedingungen<br />
erfüllen. Die Restauratoren der archäologischen<br />
Zentralwerkstatt von Stiftung<br />
Schloss Gottorf, die derzeit die Konservierung<br />
des Bootes ausführen, empfehlen<br />
eine Luftfeuchtigkeit von ca. 55% und<br />
Plattbodenschiff auf einer Sandbankzwischen Terschelling und Harlingen trockengefallen<br />
KAISERSWERTH – IM JAHR 2009 WURDE BEI DEICHSANIERUNGEN IN KAISERSWERTH EIN HISTORISCHES<br />
PLATTBODENSCHIFF ENTDECKT. ES IST DAS EINZIGE SEINER ART, DAS BISHER GEFUNDEN WURDE. DAHER WAR<br />
DER FUND DAMALS EINE ECHTE SENSATION.<br />
eine Temperatur von ca. 22 Grad Celsius.<br />
Zusätzlich müssen das Schiff bei einer Lagerung<br />
oder wenn es aufgebaut wird, gestützt<br />
werden, damit keine Verformungen<br />
der Hölzer auftreten Außerdem soll das<br />
Schiff nur mit LED-Strahlern beleuchtet<br />
werden, damit keine Erwärmung der Hölzer<br />
entsteht. Doch das sollte das geringste<br />
Problem sein.<br />
KONSERVIERUNG DES HOLZES<br />
ÜBER 7 JAHRE LANG<br />
Die historischen Holzplanken werden<br />
über einen Zeitraum von sieben Jahren<br />
mit einem speziellen Konservierungsstoff<br />
(PEG = Polyethylenglycol) getränkt<br />
und im Anschluss gefriergetrocknet. Erst<br />
danach kann das Boot wieder zusammengesetzt<br />
werden. Da bislang noch kein anderes<br />
Boot dieser Art gefunden wurde,<br />
müssen sich die Restauratoren an Abbildungen<br />
und Beschreibungen in historischen<br />
Büchern orientieren. Zusätzlich<br />
wird auch eine weitere wissenschaftliche<br />
Untersuchung der Planken etwa zu deren<br />
Alter und zu den Handwerkstechniken,<br />
mit denen sie geschaffen wurden, geben.<br />
ÜBER PLATTBODENSCHIFFE<br />
Ein Plattbodenschiff ist ein Segelschiff im<br />
Sinne eines Flachbootes, das hauptsächlich<br />
für den Einsatz in den Wattenmeeren<br />
der Nordsee und am Ärmelkanal gebaut<br />
wurde. Dieser Schiffstyp hat keinen Balkenkiel<br />
und verfügt über ein flaches Unterwasserschiff.<br />
Deshalb können diese<br />
Schiffe problemlos im Watt etwa der Nordsee<br />
trockenfallen. Charakteristisch für die<br />
Plattbodenschiffe sind die beiden Seitenschwerter<br />
und der extrem geringe Tiefgang<br />
von rund einem bis eineinhalb Meter. Sie<br />
können auch bei Niedrigwasser noch weite<br />
Teile der Wattenmeere befahren. Dieser<br />
Schiffstyp wird meist mit Längen zwischen<br />
10 und 30 m gebaut und hat einen bis drei<br />
Masten. Ursprünglich als Frachtschiffe gebaut,<br />
sind diese Schiffe heute hauptsächlich<br />
auf dem niederländischen IJsselmeer<br />
und im Watt vor Schleswig-Holstein als<br />
Charterschiffe unterwegs.<br />
400.000 EURO<br />
FÜR SANIERUNG DER<br />
HUBERTUSKAPELLE<br />
ANGERMUND – DASS DIE GESCHICHTSTRÄCHTIGE HUBER-<br />
TUSKAPPELLE BEI GUT GROSSWINKELHAUSEN STARK SANIE-<br />
RUNGSBEDÜRFTIG IST, DÜRFTE IM DÜSSELDORFER <strong>NO</strong>RDEN<br />
BEREITS HINLÄNGLICH BEKANNT SEIN, JEDOCH GESTALTET<br />
SICH DIESE JETZT AUFWÄNDIGER UND WIRD SOMIT AUCH<br />
DEUTLICH TEURER. SO RECHNET MAN MIT KOSTEN IN HÖHE<br />
VON RUND 400.000 EURO.<br />
Grund sind die starken Schäden, so mussten das Dach und der<br />
Dachreiter, die unter Denkmalschutz stehen, für die Sanierungsarbeiten<br />
abgenommen werden. Beide waren stärker beschädigt<br />
als zunächst vermutet. Vor allem das Dachgebälk und der Reiter<br />
waren durch Feuchtigkeit stark von Schimmel befallen. Dies<br />
wird bereits durch eine Spezialfirma behandelt, damit Dach und<br />
Reiter zeitnah wieder auf die Kapelle gesetzt werden können.<br />
Zusätzlich werden auch Sanierungsarbeiten an den Giebelwänden<br />
vorgenommen, sagte der „Förderverein Hubertuskapelle“.<br />
Der Förderverein hatte sich für die Sanierung der <strong>klein</strong>en ehemaligen<br />
Jagdkapelle eingesetzt und sammelt nun Spenden, damit<br />
die Kapelle nach der Sanierung auch innen wieder eine angemessene<br />
Ausstattung erhält, so möchte man z.B. neue Bänke<br />
kaufen. Bereits im Herbst dieses Jahres soll das Gebäude wieder<br />
der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Im Vorfeld wird<br />
allerdings im Rahmen einer Hausordnung die Nutzung geregelt.<br />
So soll die Kapelle für gemeinsame Feiern sowie als Ziel und<br />
Ausgangspunkt für Prozessionen und Wallfahrten genutzt werden.<br />
Insbesondere die Schützenbruderschaften des Düsseldorfer<br />
Nordens können die Kapelle dann wieder in die christliche<br />
Schützen-Tradition integrieren, z.B. zu Segnungen der Schützenkönige.<br />
Ziel ist es, die Hubertuskapelle wieder zu einem Ort<br />
christlicher Besinnung und öffentlicher Gemeinsamkeit werden<br />
zu machen.<br />
ZULETZT RESTAURIERT IN DEN 1980ER JAHREN<br />
Die Kapelle ist ein recht einfacher, rechteckiger, geweißelter<br />
Backsteinbau mit einem geschwungenen Westgiebel, einer gewölbten<br />
Apsis und einem Dachreiter. Über dem Portal befindet<br />
sich das Allianzwappen der Familien Winkelhausen und Waldbott<br />
von Bassenheim mit einer Datierung aus dem Jahre 1730.<br />
Jede der zwei Längsseiten ist mit zwei Rundbogenfenstern versehen.<br />
Über dem Altar befand sich früher ein Bild des Heiligen<br />
Hubertus; an den Wänden hingen Hirschgeweihe und Rehkronen.<br />
Laut Unterlagen aus den Jahren 1906/07 ließ Graf Hatzfeld<br />
die Kapelle renovieren. Sie wurde damals mit Ölgemälden der 12<br />
Apostel und liturgischen Gegenständen ausgestattet. Auch wurden<br />
zwei Fenster seitlich des Eingangs zugemauert. Reste von<br />
vorgelagerten Stufen und Befunde an den Fenstern deuten auf<br />
frühere Betfenster mit Eisengittern hin. Diese erlaubten wohl bei<br />
verschlossener Tür einen Blick in die Kapelle zu werfen. Die Apsis<br />
wurde mit einem hellblauen Anstrich mit Goldsternen versehen.<br />
Außerdem wurden Bodenplatten aus Steinzeug verlegt. Über der<br />
nicht mehr originalen Eingangstür befindet sich ein damals ebenfalls<br />
zugemauertes Rundfenster. Die letzte Restaurierung erfolgte<br />
dann in den Jahren 1981 bis 82, beschränkte sich jedoch allein<br />
auf die notwendigsten Arbeiten. Der Dachstuhl wurde repariert,<br />
marode Eichenbalken durch Tannenholzbalken ersetzt, die Dachkonstruktion<br />
im Chorbereich einschließlich der Holzverschalung<br />
erneuert sowie das Mauerwerk von Putz- und Anstrichresten befreit.<br />
Die beiden zwischenzeitlich zugemauerten Fenster neben<br />
der Eingangstür versah man mit <strong>klein</strong>sprossigen Eisengittern und<br />
bruchsicherem Plexiglas. Nach der Rekonstruktion des Glockenlagers<br />
wurde die von Anwohnern im Krieg gerettete Glocke wieder<br />
aufgehängt. Sie kann mittels Seil betätigt werden.<br />
HISTORIE DER HUBERTUSKAPELLE<br />
Bereits 1436 und auch Anfang des 17. Jahrhunderts wurde von einer<br />
Kapelle an dieser Stelle, d.h. am Ende einer Allee, die vom<br />
Torbau des Rittersitzes<br />
Groß-Winkelhausen ausgeht,<br />
berichtet. Das heutige Kapellengebäude<br />
aber entstand in<br />
der zweiten Hälfte des 18.<br />
Jahrhunderts. Ursprünglich<br />
versammelten sich hier<br />
Jagdgesellschaften vor oder<br />
nach der Jagd hier. Denn der<br />
heilige Hubertus ist ja der<br />
Schutzpatron der Jäger. Sie<br />
ist das einzige im Düsseldorfer<br />
Stadtgebiet erhaltene<br />
Beispiel früherer mittelalterlicher<br />
Burgkapellen.<br />
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