THEMa: „VIELE DIEnSTE - EIn LEIB“ - Katholische Kirche Steiermark
THEMa: „VIELE DIEnSTE - EIn LEIB“ - Katholische Kirche Steiermark
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leitartikel zum Thema<br />
Kein Mensch kann für sich allein leben.<br />
Jeder Mensch braucht die Familie, die<br />
Freunde, die Gruppe, den Staat – auch<br />
die <strong>Kirche</strong>? Das Wort „<strong>Kirche</strong>“ meint die<br />
konkrete Pfarrgemeinde eines Ortes und<br />
zugleich die Weltkirche. <strong>Kirche</strong> will in der<br />
kleinen, überschaubaren Gemeinschaft<br />
erfahrbar sein, wo man sich gegenseitig<br />
helfen und unterstützen kann. <strong>Kirche</strong> ist<br />
aber auch die große, weite Gemeinschaft,<br />
die die vielen kleinen Gemeinschaften<br />
gleichsam umfängt und trägt.<br />
Menschen erfahren <strong>Kirche</strong> als Gemeinschaft,<br />
wenn sie dafür offen sind und auch<br />
selbst dazu beitragen, dass sie lebendig<br />
und erlebbar ist. Auch, wenn es zurzeit<br />
nicht leicht fällt zu sagen: Wir sind die<br />
<strong>Kirche</strong> – so ist es doch das einzig richtige<br />
Verständnis von <strong>Kirche</strong>.<br />
Der Einzelne braucht die Gemeinschaft;<br />
aber auch die Gemeinschaft braucht den<br />
Einzelnen. Wenn mein Glaube von einer<br />
Gemeinschaft mitgetragen wird, kann ich<br />
meinen Glauben leichter und besser entfalten<br />
und verwirklichen.<br />
Das Miteinander in einer kirchlichen<br />
Pfarrgemeinde kann mir helfen, dass<br />
mein Glaube lebendig bleibt.<br />
Ein Leben ohne Feste wird leer, Feste<br />
durchbrechen den Alltag. Feiern offenbart<br />
die Freude, die oft vergessen, verdrängt<br />
und vernachlässigt wird. Feste<br />
brauchen einen Bezug zum „normalen“<br />
Leben und umgekehrt: Was gefeiert wird,<br />
muss sich auf den Alltag auswirken.<br />
In den kirchlichen Festen drücken die<br />
Christen ihre Hoffnung, Erwartung und<br />
Freude aus. Im Feiern der Gottesdienste<br />
und Sakramente wird die Gemeinschaft<br />
des Glaubens spürbar. Wenn Christen<br />
feiern, wollen sie auch zum Ausdruck<br />
bringen, dass der Glaube an Gott mit Lebensfreude<br />
zu tun hat. Das Miteinander<br />
in einer kirchlichen Pfarrgemeinde kann<br />
mir helfen, dass „mein Leben ein Fest<br />
wird!“<br />
BRAuchT dER<br />
GlAuBE AN GoTT EINE<br />
KIRchE?<br />
Franz Harrer<br />
Unsere Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung<br />
stützt und fördert die Einstellung:<br />
Der Nächste ist unser Konkurrent,<br />
mit dem man in Ausbildung,<br />
Beruf, Freizeit – und Konsumbereich<br />
im Wettlauf um die Vermehrung des<br />
eigenen Nutzens und die Verbesserung<br />
des eigenen gesellschaftlichen Status<br />
steht. Aus dem Mechanismus von Konkurrenz<br />
und Selbsterhaltung auszusteigen,<br />
bedarf es großer Anstrengungen<br />
und Unterstützung. Dieser Tendenz<br />
entgegen steht das Lernziel „Solidarität“.<br />
Solidarität bedeutet, dass jeder<br />
Einzelne eine Verpflichtung gegenüber<br />
dem bedürftigen Menschen hat. Jesus<br />
lebte mit seiner Hinwendung zu den<br />
Armen diese Solidarität radikal.<br />
Das Miteinander in einer kirchlichen<br />
Pfarrgemeinde kann mir helfen, dass<br />
ich solidarisch leben lerne.<br />
Es ist in jedem Menschen der geheime<br />
Wunsch vorhanden, dass die Mitmenschen<br />
in allen bedeutsamen und<br />
lebenswichtigen Fragen die gleiche<br />
Auffassung haben sollen, wie man sie<br />
selbst hat. Wenn andere anders denken,<br />
anders glauben, eine andere Überzeugung<br />
haben, empfindet man die fremde<br />
Haltung als Bedrohung, Gefährdung<br />
und Infragestellung der eigenen Überzeugung.<br />
Dem entgegen steht die Tugend<br />
der Toleranz. Toleranz bedeutet<br />
die Andersartigkeit des Mitmenschen<br />
in seinem Denken, Fühlen und Glauben<br />
zu respektieren, ohne die personale<br />
Würde des Mitmenschen zu verletzen.<br />
Das Miteinander in einer kirchlichen<br />
Pfarrgemeinde kann mir helfen, dass<br />
ich zu Toleranz fähig werde.<br />
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