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2016.09_Stiftungs-News

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S 1 <strong>Stiftungs</strong>-<strong>News</strong> S 2 Ausgabe 09/2016<br />

Kooperation mit dem Friedensdorf International<br />

Der kleine Ahmadullah aus Afghanistan wird im<br />

Marienhospital Aachen behandelt<br />

3 Fragen an<br />

… Benjamin Michael Koch<br />

Vorstand der Katholischen Stiftung Marienhospital Aachen<br />

Sehr geehrter Herr Koch, Sie sind<br />

seit zwei Monaten Vorstand der<br />

Stiftung. Wie haben Sie sich als<br />

Kölner in Aachen eingelebt?<br />

„Das Kindermalbuch musste ich einfach<br />

kaufen und Ahmadullah mitbringen“,<br />

schmunzelt Birgit Schneider-<br />

Moll. Sie ist Krankenschwester auf<br />

der Station C 4 im MHA und eine<br />

Art „Ersatz-Mami“ für den 6-jährigen<br />

Ahmadullah Noorullah aus<br />

Afghanistan.<br />

Der 6-jährige Ahmadullah Noorullah aus Afghanistan mit den Ärztinnen<br />

Dr. med. Saskia Mooij (links) und Dr. med. Eva Welty.<br />

Das Marienhospital Aachen<br />

kooperiert seit vielen Jahren mit<br />

der Hilfsorganisation Friedensdorf<br />

International und behandelt den<br />

Kleinen aus humanitären Gründen<br />

unentgeltlich. Das Friedensdorf hat<br />

dem Jungen die Reise nach Deutschland<br />

ermöglicht, weil er aufgrund<br />

einer massiven Knochenentzündung<br />

des rechten Oberschenkels und der<br />

Hüfte in seinem Heimatland nicht<br />

angemessen medizinisch versorgt<br />

werden konnte. Inzwischen ist er bereits<br />

zweimal von Dr. med. Thomas<br />

Wölk (Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie,<br />

Orthopädische Chirurgie<br />

und Sporttraumatologie) und seinem<br />

Team operiert worden und auf dem<br />

Weg der Besserung. „Er flitzt schon<br />

wieder mit seinem Rollstuhl über die<br />

Station und hält uns auf Trab“, lacht<br />

Schwester Birgit.<br />

„Es ist ganz erstaunlich, wie<br />

gut Ahmadullah sich ganz ohne seine<br />

Eltern in Deutschland eingelebt<br />

hat. Er kann sich hervorragend verständigen,<br />

ist offen und zugewandt<br />

und fühlt sich sichtlich wohl.“ Das<br />

ist bei dem schweren Kriegsschicksal<br />

des Jungen alles andere als selbstverständlich.<br />

Aus diesem Grund wird er<br />

auch ganz eng von erfahrenen ehrenamtlichen<br />

Mitarbeiterinnen des Friedensdorfes<br />

betreut. Jeden Tag ist<br />

Erika Marner für mehrere Stunden an<br />

seiner Seite, macht mit ihm Ausflüge<br />

in den Tierpark oder auf den Spielplatz,<br />

geht Eis essen und ermöglicht<br />

vieles, was kleine Jungs in seinem Alter<br />

lieben. Dr. Wölk betont:<br />

Wir vom Marienhospital<br />

Aachen werden alles dafür<br />

geben, den Genesungsprozess<br />

von Ahmadullah zu unterstützen,<br />

damit er schnellstmöglich<br />

wieder gesund zu seiner<br />

Familie nach Afghanistan<br />

zurückkehren kann<br />

Der Chefarzt hat schon viel Erfahrung<br />

in der Behandlung von Schützlingen<br />

des Friedensdorfes. Zuletzt<br />

hatte seine Klinik im Jahr 2015 den<br />

kleinen Salomao aus Angola in Behandlung.<br />

Mein Einstieg hier war prima<br />

und sehr herzlich. Der Aachener<br />

ist eben auch ein typischer Rheinländer<br />

wie ich und ausgesprochen nett<br />

und offen. Gefühlt lebe ich schon<br />

seit Jahren hier. Das liegt vielleicht<br />

auch daran, dass sich mir schon<br />

zahlreiche Gelegenheiten geboten<br />

haben, Kooperationspartner kennenzulernen<br />

und gute Gespräche<br />

zu führen. Nebenbei erkunde ich<br />

joggend die Stadt. Gut gefällt mir<br />

die Nähe zu Belgien und den Niederlanden.<br />

Zudem hatte ich auch schon<br />

Gelegenheit, einige „Öcher“ Veranstaltungen<br />

zu besuchen wie den<br />

diesjährigen CHIO und ein Heimspiel<br />

der Alemannia.<br />

Was macht für Sie den besonderen<br />

Reiz aus, ein Manager in der<br />

Gesundheitsbranche zu sein?<br />

Das wurde mir quasi in die<br />

Wiege gelegt. Meine Eltern und meine<br />

Großmutter waren in einem Krankenhaus<br />

tätig, so dass es nicht weiter<br />

verwunderlich ist, dass Themen rund<br />

um die Gesundheitsbranche ständig<br />

bei uns ihren Platz fanden. Bereits<br />

während meiner Schulzeit habe ich<br />

angefangen als Aushilfe in der Pflege<br />

zu arbeiten. Meinen Zivildienst habe<br />

ich auf einer Intensivstation absolviert<br />

und mir hinterher mein Studium<br />

durch Aushilfstätigkeiten im Bereich<br />

der Pflege finanziert. Dadurch habe<br />

ich einen sehr guten Einblick in den<br />

medizinischen und pflegerischen Bereich<br />

bekommen. Als ich mich für<br />

eine Studienrichtung entscheiden<br />

musste, schwankten meine Interessen<br />

stark zwischen dem betriebswirtschaftlichen<br />

und medizinischen<br />

Bereich. Bis ich für mich festgestellt<br />

habe, dass man diese beiden Gebiete<br />

sehr gut miteinander verbinden<br />

kann.<br />

Was sind aus Ihrer Sicht die<br />

Erfolgskriterien für ein gut<br />

aufgestelltes Krankenhaus?<br />

Welche Ziele haben Sie sich<br />

gesetzt?<br />

Die Katholische Stiftung<br />

Marienhospital Aachen hat in der<br />

Region einen ausgezeichneten Ruf.<br />

Dies gilt es für mich weiter zu entwickeln.<br />

Ich würde mich freuen, wenn<br />

die Stiftung unter meiner Verantwortung<br />

auch weiterhin eine hohe<br />

Akzeptanz in unserer Region erfährt.<br />

Aber natürlich werde ich auch neue<br />

Akzente setzen. Ein wesentliches Ziel<br />

Benjamin Michael Koch<br />

(Vorstand der Stiftung)<br />

ist die strategische Weiterentwicklung<br />

des Krankenhauses und der<br />

gesamten Stiftung. Hierzu gehören<br />

insbesondere die Weiterentwicklung<br />

der verschiedensten medizinischen<br />

Schwerpunkte, aber auch nötige<br />

Baumaßnahmen.<br />

Ich bin davon überzeugt,<br />

dass es Unternehmen, die stetig<br />

wachsen, immer gut gehen wird.<br />

Deshalb möchte ich auch Strategien<br />

für ein gesundes Wachstum<br />

vorantreiben. Die Gewinnmaximierung<br />

steht für uns dabei nicht im<br />

Vordergrund. Vielleicht ist es gerade<br />

dieser Faktor, der uns von anderen<br />

Krankenhäusern unterscheidet, und<br />

dass wir Konkurrenz als Chance<br />

wahrnehmen, uns stetig weiter zu<br />

entwickeln.

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