Retrospektive 1

Schon bald langweilte mich das Thema, denn es ging
fast ausschließlich darum eine Fläche zu bespielen.
Nachdem mein Zimmer mit einer großen Tütensammlung
tapeziert war und ich diverse Bauanleitungen
geschrieben hatte, stieß ich auf einen Wettbewerb,
der mich reizte. Es ging darum, eine Arbeit zum Thema
„Die Quelle der Inspiration“ anzufertigen, einem
kurzen Dialog mit Joseph Beuys entnommen. So erklärte
ich mein Tütenprojekt als beendet und widmete
mich diesem Wettbewerb, der mir den Weg zu den
Farben ebnete und mich ermutigte großflächig und
farbenfroh drauflos zu malen. Es entstand eine große
Holzplatte die eine Art Photosynthese des Entstehens
und farblich einen ganzen Regenbogen zeigte. Es
wurde ein dritter Platz und ich war der Erfahrung
reicher, von nunan eine Fixation auf die Sinne zu starten.
Die Schärfung und das ewige Spiel der Wahrnehmung,
agierend als Dolmetscher zwischen der
kognitiven nonverbalen und der visuellen unmittelbaren
Ebene. So spannte ich meine Flügel aus, und zog
nach Berlin, wo ich 2008 ein Kommunikationsstudium
begann. Das schien mir das beste Studium, um all
meine Interessen unter einen Hut zu bringen. Ich
lernte viel, entwickelte meinen Stil, tauchte in neue
Gebiete ein und entwickelte mit der Zeit einen künstlerischen
Grundstein. Meinen Gundsätzen, so kann
ich mit gutem Gewissen sagen, bin ich treu geblieben,
denn es sind immernoch die Sinne und der Sinn
an sich, die mich reizen und vorantreiben. Vor allem
der Bereich Illustration erfuhr zunehmens Textgehalt,
was dazu führte, das Jahr 2011 für mich persönlich
als das Jahr der Feder auszuerkoren. Ich schrieb
Poesie, kurze Anekdoten des Alltags, Gedichte,
autobiografische Texte und sogar ein Märchen. Es
macht mir Freude, Emotionen in Worte zu packen und
ohne Schubladendenken für möglichst viele Menschen
nachvollziehbar zu machen. Genug gesagt,
nun soll es hier doch endlich mal losgehen.
carolina wirtz / cedrei