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Freitag<br />

23. September<br />

19 Uhr<br />

Dt. OF<br />

*Digital<br />

restaurierte<br />

Fassung<br />

Freitag<br />

23. September<br />

21 Uhr<br />

Dt. OF<br />

Einführung von<br />

Lukas Foerster<br />

und Hannes<br />

Brühwiler<br />

Sept | Okt 2016<br />

München-Schwabing<br />

Zur Sache, Schätzchen (1968)<br />

Regie: May Spils; Drehbuch: Spils, Rüdiger Leberecht, Werner Enke; Kamera:<br />

Klaus König; Musik: Kristian Schultze; Darsteller: Werner Enke, Uschi Glas,<br />

Henry van Lyck, Rainer Basedow, Inge Marschall. DCP (von 35mm), s/w, 80 min*<br />

Zum Auftakt: May Spils Manöver (1967) Kamera: Hubs Hagen; Darsteller:<br />

May Spils, Henry van Lyck, Werner Enke. 35mm, s/w, 10 min<br />

Zur Sache, Schätzchen ist der bekannteste Film der Münchner<br />

Gruppe und wird 1968 ein durchschlagender Erfolg an der Kinokasse.<br />

Ein Film der „entschlossenen Unentschiedenheit“ (Peter W.<br />

Jansen): Edelgammler Werner Enke treibt zusammen mit seinem<br />

Kompagnon (Henry van Lyck) durchs Münchner Stadtleben und versucht,<br />

ein gelangweiltes Mädchen (Uschi Glas) aus bürgerlichem<br />

Haus in die Feinheiten des Lebens und Fummelns einzuweisen.<br />

Zur Sache, Schätzchen saugte begierig die damalige Jugendkultur<br />

auf, wurde schließlich selbst wichtiger Teil des BRD-Pop und diente<br />

als Vorlage für zahlreiche weitere Filme. Vor allem Enkes Genuschel<br />

beeindruckte nachhaltig: „Pseudophilosophie ist so eine ernste<br />

Sache, da muss man wahnsinnig drauf aufpassen, dass am Ende<br />

nix bei rauskommt.“ (H. B.)<br />

Fremde Stadt (1972)<br />

Regie: Rudolf Thome; Drehbuch: Max Zihlmann; Kamera: Martin Schäfer;<br />

Musik: John Andrews, Richard Palmer-James; Darsteller: Roger Fritz, Karin<br />

Thome, Peter Moland, Georg Marischka, Christian Friedel. 35mm, s/w, 107 min<br />

Zum Auftakt: Vlado Kristl Arme Leute (1963) Darsteller: Vlado Kristl, Marran<br />

Gosov, Peter Schamoni. 35mm, s/w, 8 min<br />

Wenn die eigene Stadt fremd wird: In den frühen 70er Jahren –<br />

während eine neue Generation von Autorenfilmern um Fassbinder<br />

und Wenders internationale Erfolge feiert – gehen die Arbeits- und<br />

Freundschaftszusammenhänge in der Schwabinger Bohème in die<br />

Brüche, werden regelrecht vom Wind verweht: Klaus Lemke geht<br />

nach Hamburg, Straub/Huillet zieht es nach Italien, Peter Nestler<br />

ist schon lange in Schweden, Marran Gosov landet erst im Öffentlich-Rechtlichen<br />

Fernsehen, später wieder in Bulgarien, May Spils<br />

zieht sich mit Werner Enke auf einen Bauernhof zurück. Und Rudolf<br />

Thome dreht, bevor er sich seinerseits in Berlin neu erfindet, mit<br />

Roger Fritz als Hauptdarsteller Fremde Stadt, eine lässig unterkühlte,<br />

unverschämt souveräne Genreübung in nüchternstem<br />

Schwarzweiß. Arme Leute, ein früher, radikaler Film von Vlado<br />

Kristl, einem ewigen Solitär der deutschen Filmgeschichte, ist vielleicht<br />

ein missing link zwischen München und Oberhausen. (L. F.)<br />

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