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Alexander Huber<br />

Alexander Huber, der lange vor<br />

seiner jetzigen Zeit als Rechtsverteidiger<br />

des <strong>FSV</strong> <strong>Frankfurt</strong><br />

beim Stadtrivalen kickte, kann<br />

Erfahrungen aus den Lagern<br />

beider Kontrahenten des heutigen<br />

Spiels vorweisen. Mit 14<br />

Jahren wurde er von Eintracht-<br />

Scouts beim Training zur Empfehlung<br />

für die Hessenauswahl<br />

entdeckt, stellte sich anschließend<br />

beim Probetraining in<br />

<strong>Frankfurt</strong> vor und spielte fortan<br />

im Eintracht-Trikot. Aus Neustadt<br />

bei Marburg fuhr er täglich<br />

260 Kilometer zum Training und<br />

zurück. „Die erste Zeit war hart“,<br />

erinnert er sich. „Ich kam um 13<br />

Uhr von der Schule, mein Zug<br />

nach <strong>Frankfurt</strong> ging um 15 Uhr<br />

und zuhause war ich <strong>of</strong>t erst<br />

um 23:30 Uhr. Und das mit 14<br />

Jahren!“ Gedanken ans Aufgeben<br />

hatte er trotzdem nie: „Es<br />

war wie ein Traum, etwas ganz<br />

Großes, daher habe ich nie<br />

überlegt aufzuhören.“ Ab der C-<br />

Jugend gab es für ihn eine angenehmere<br />

Lösung, er zog ins<br />

Jugendinternat des Clubs. „Wir<br />

wohnten mit unserem Trainer<br />

und dessen Frau gemeinsam in<br />

dem Internat, es wurde für uns<br />

gekocht und meine Eltern waren<br />

bei fast jedem Spiel da. Ich kam<br />

damit gut zurecht, Heimweh<br />

hatte ich nicht. Dafür hatte ich<br />

auch keine Zeit, nebenbei habe<br />

ich nämlich noch mein Fachabitur<br />

absolviert.“<br />

Sein Weg zum Pr<strong>of</strong>itum war<br />

somit vorgezeichnet, dabei begann<br />

er ungewöhnlich spät,<br />

Fußball in einem Verein zu<br />

spielen. Sportbegeistert war er<br />

schon von Kindesbeinen an,<br />

beispielsweise auch Schulmeister<br />

im Gerätturnen, aber erst<br />

mit neun Jahren ließ er sich in<br />

der Schule überzeugen, dass<br />

es eine gute Idee wäre, Fußball<br />

auch in einer organisierten<br />

Mannschaft des „Dorfvereins“<br />

VfR Neustadt zu spielen.<br />

Aber das ist nicht der einzig ungewöhnliche<br />

Umstand seiner<br />

Kindheit. Denn Huber kam erst<br />

mit vier Jahren nach Deutschland<br />

und musste im Kindergarten<br />

zuerst die deutsche Sprache<br />

lernen. Geboren ist Huber nämlich<br />

in Tadschikistan, genauer<br />

gesagt in Leninabad. Dort wird<br />

er auch im Online-Lexikon „Wikipedia“<br />

als berühmter Sohn der<br />

Stadt geführt. „Aber wir hatten<br />

deutsche Pässe und waren im<br />

Prinzip Ausländer in Tadschikistan“,<br />

erläutert er. Unter den fünf<br />

genannten Berühm<strong>the</strong>iten der<br />

Stadt ist übrigens auch Innenverteidiger<br />

Andreas Wolf, der<br />

jüngst zu Werder Bremen wechselte.<br />

Huber spricht vollkommen<br />

akzentfreies Deutsch, die russische<br />

Sprache ist ihm mittlerweile<br />

etwas fremd geworden,<br />

obwohl sich seine Eltern noch<br />

immer auf Russisch<br />

unterhalten und früher<br />

die Kinder <strong>of</strong>t<br />

<strong>FSV</strong> life <strong>FSV</strong> PERSÖNLICH<br />

auf Russisch ansprachen. „Wir<br />

haben dann immer auf Deutsch<br />

geantwortet“, spricht Huber von<br />

sich und seinem ein Jahr älteren<br />

Bruder, der sich im Gegensatz<br />

zu Alexander noch sehr gut an<br />

die Kindheit „in einer anderen<br />

Welt“ erinnern kann. Seitdem<br />

die Familie nach Deutschland<br />

zog, war Huber nie mehr in<br />

seiner Geburtsstadt, aber irgendwann<br />

möchte er gerne<br />

zurückkehren und vielleicht die<br />

verschütteten Erinnerungen an<br />

das Elternhaus und die frühe<br />

Kindheit aufleben lassen. „Ich<br />

würde gerne sehen, wo ich<br />

geboren bin“, bestätigt Huber.<br />

Aber dem Beispiel von Heinrich<br />

Schmidtgal, der als Zweitligaspieler<br />

auch kasachischer Nationalspieler<br />

wurde, möchte Huber<br />

nicht folgen: „An der tadschikischen<br />

Nationalmannschaft<br />

habe ich kein Interesse, ich<br />

habe mir auch keine Gedanken<br />

darüber gemacht, ob ich dort<br />

spielen dürfte.“<br />

Spielen darf er in<br />

jedem Fall beim<br />

<strong>FSV</strong> <strong>Frankfurt</strong>.<br />

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