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sponsor of the day - FSV Frankfurt

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„Seit den seschziger Johrn ham<br />

wer üff DEN Daach geworrded“ -<br />

in diesen Tagen wiederholt man<br />

die Originaltöne begeisterter<br />

DDR-Bürger aus dem Herbst<br />

1989 zum 50. Jahrestag des<br />

Mauerbaus wieder auf allen<br />

Kanälen rauf und runter.<br />

Sie könnten, in hessischer<br />

Mundart, auch aus dem Munde<br />

altgedienter <strong>FSV</strong>-Fans stammen<br />

(der treue Alfred Hochhaus<br />

fällt mir hier stellvertretend<br />

ein), die seit dem 27.1.1962<br />

vergeblich auf eine Revanche<br />

für die 0:4-Niederlage gegen<br />

den Nachbarn von der Eintracht<br />

geh<strong>of</strong>ft haben. Während in<br />

Hamburg, Berlin, München<br />

und andernorts Stadtderbys<br />

mehr oder weniger häufig<br />

stattfanden – sei es auch nur<br />

im Rahmen eines Testspiels –<br />

kam es bei <strong>FSV</strong> und SGE zwar<br />

zu diversen Vergleichen mit<br />

Offenbach, Mainz, Darmstadt<br />

oder meinetwegen auch Wehen,<br />

aber nie zu einem direkten<br />

Aufeinandertreffen der beiden<br />

Traditionsclubs, die innerhalb<br />

der <strong>Frankfurt</strong>er Stadtgrenzen<br />

beheimatet sind.<br />

Die Mutter aller Spiele<br />

Das Magazin „11 Freunde“ hat<br />

uns in einem neulich erschienenen<br />

Artikel fast schon dafür<br />

geschmäht, dass wir uns nicht<br />

so hasserfüllt gegenüber stehen<br />

wie blaue und rote Münchner<br />

oder HSV’ler und Sanktpaulianer.<br />

Immerhin haben sie richtig<br />

beobachtet, dass die <strong>Frankfurt</strong>er<br />

den jeweils anderen Club entweder<br />

mit gepflegter Nichtbeachtung<br />

oder gar mit (heimlichem)<br />

Wohlwollen – auf jeden Fall<br />

aber mit Respekt - bedenken.<br />

Beim letzten <strong>FSV</strong>-Heimspiel gegen<br />

Duisburg gab es jedenfalls<br />

mehr Applaus als Pfiffe, als die<br />

Tore der gleichzeitig in Braunschweig<br />

spielenden Eintracht<br />

auf der Anzeigentafel eingeblendet<br />

wurden. Das ist tatsächlich<br />

ungewöhnlich und mit der komplett<br />

unterschiedlichen Entwicklung<br />

der beiden Vereine in den<br />

zurückliegenden Jahrzehnten<br />

zu erklären. Außerdem hat der<br />

Eintracht-Fan klassischerweise<br />

ein anderes Feindbild in unmittelbarer<br />

Nachbarschaft, sprich<br />

Bieber, wohnen. Aber warum ich<br />

es albern, langweilig oder do<strong>of</strong><br />

finden soll, dass wir uns nicht<br />

gegenseitig die Bembel auf die<br />

Köppe hauen und mit Handkäs<br />

bewerfen, müssen mir die<br />

Freunde von „11 Freunde“ bei<br />

Gelegenheit mal näher erklären.<br />

Ich gestehe freimütig, dass ich<br />

den schwarz-roten Adlern vom<br />

Riederwald noch 28 Siege in<br />

dieser Saison gönne, was für<br />

eine Rückkehr der Eintracht ins<br />

Oberhaus sicherlich mal gerade<br />

so eben reichen sollte. Heute<br />

aber träume ich vom ersten<br />

Saisonsieg für den <strong>FSV</strong> und<br />

die Revanche für 1962. Das ist<br />

sicher kein Spaziergang, aber<br />

auch nicht komplett weltfremd.<br />

Immerhin begegnen wir uns in<br />

dieser Spielzeit auf Augenhöhe<br />

ohne Klassenunterschied. Die<br />

Kulisse ist jedenfalls historisch:<br />

Was heute an Zuschauern in der<br />

Arena ist, reicht normalerweise<br />

für zehn Heimspiele im Bernemer<br />

Volksbank-Stadion. Das ist<br />

für uns vergleichsweise so, als<br />

träte Borussia Dortmund plötzlich<br />

zuhause vor 800.000 Menschen<br />

an. Machen wir ein Fest<br />

daraus! Alfred hat lange genug<br />

gewartet.<br />

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