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Glamox lux&lumen 2016_lo1

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Fokus auf Benutzererfahrung<br />

Lars-Fredrik Forberg ist Concept Manager bei <strong>Glamox</strong> Luxo Lighting und unser führender<br />

Fachmann für Human Centric Lighting. Er spielte eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung der<br />

Beleuchtungslösung für die Kongsgårdmoen Schule, die in enger Absprache mit Elektroberatern,<br />

Programmierern und Installateuren umgesetzt wurde. Hier erläutert er einige der<br />

Überlegungen, die bei der Planung und dem Einbau der Lösung angestellt wurden:<br />

”<br />

Die Beleuchtungsindustrie hat heute ein recht gutes Verständnis<br />

der Vorteile von Human Centric Lighting. Viele Untersuchungen<br />

zu diesem Thema stehen zwar noch aus, doch wir<br />

wissen zum Beispiel, wie verschiedene Wellenlängen die Hormonproduktion<br />

im Körper beeinflussen. Wir wissen auch<br />

einiges darüber, welche Arten von Lichtquellen verwendet<br />

werden müssen, um die erwünschten biologischen Effekte zu<br />

erzielen, und wir wissen etwas über die zu verwendenden<br />

Intensitäten und das Timing der verschiedenen Beleuchtungsszenarien.<br />

Zum Beispiel zeigen Untersuchungen, dass kaltes<br />

weißes Licht in den Morgenstunden effektiver ist als später am<br />

Tag.<br />

Darüber hinaus zeigen andere Studien, dass die Melatoninunterdrückung<br />

bei etwa 1000 Lux auf Augenhöhe gesättigt<br />

ist. Die Planung der richtigen Lichtniveaus ist daher eine Herausforderung.<br />

1000 Lux in Augenhöhe zu liefern bedeutet<br />

mindestens die doppelte Menge auf Arbeitsebene. Das ist einfach<br />

zu viel Licht, was Probleme mit Blendung und einem zu<br />

hohen Stromverbrauch verursacht. Die Lösung ist, das Licht<br />

auf Niveaus anzupassen, die biologisch effizient sind, bei denen<br />

sich aber angenehm arbeiten lässt. Die Leuchtdauer ist daher<br />

ein wenig länger.<br />

Was das Timing und die Intensität besonders schwierig<br />

macht, ist dass Menschen Licht unterschiedlich wahrnehmen<br />

und verschieden darauf reagieren. Morgenmenschen haben<br />

einen anderen Tagesrhythmus als Nachtschwärmer und brauchen<br />

daher eine andere Beleuchtungssequenz. Um eine Beleuchtungslösung<br />

mit abstimmbarem weißen Licht zu entwerfen,<br />

die für alle geeignet ist, ist daher eine anspruchsvolle<br />

Aufgabe. Der Kompromiss muss oft die Bedürfnisse der<br />

Nachtschwärmer berücksichtigen, damit sie nicht durch zu<br />

frühes starkes Licht gestört werden.<br />

In den skandinavischen Ländern bevorzugen die Menschen<br />

warmweiße Farben, anders als die Menschen im Süden Europas.<br />

Für die Nordeuropäer kann eine kaltweiße Lichteinstellung<br />

fremd und zu grell wirken. Die Farbwahrnehmung<br />

wird stark durch die Lichteinstellung beeinflusst, die der<br />

Benutzer aus der Zeit vor der neuen Beleuchtung gewohnt war.<br />

Schnelle Wechsel bei der Intensität und Farbtemperatur werden<br />

oftmals wahrgenommen und als störend empfunden. Doch<br />

sanfte Wechsel werden vielleicht nicht bemerkt. Das Auge ist<br />

ein genialer Mechanismus, der sich rasch an die neue Beleuchtungslösung<br />

anpasst.<br />

An der Kongsgårdsmoen Schule haben wir beobachtet, dass<br />

die Lehrer sowohl bei warmweißem Licht als auch bei der<br />

kaltweißen Einstellung gern arbeiten. Nach dem Umschalten<br />

von einer Einstellung in eine andere dauert es nur wenige<br />

Sekunden, bis sich das visuelle System angepasst hat und der<br />

Benutzer das Licht einfach wieder „vergisst“. Eine solche<br />

„unsichtbare“ Beleuchtungslösung ist die beste, weil sie nicht<br />

stört oder Unwohlsein bei den Benutzern auslöst.<br />

Die Beleuchtungsindustrie hat bislang nur wenige Erkennt-<br />

▶<br />

Lars-Fredrik Forberg weist die Lehrer an der Kongsgårdmoen Schule ein.<br />

GLAMOX LUXO LIGHTING<br />

www.glamoxluxo.de 29

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