Maximilian Bayerlein
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3 Das Neutrino als mögliche Lösung<br />
Einer der ersten Gedanken die einem bei der Suche nach Dunkler Materie kommen<br />
könnte ist ob vielleicht die Neutrinos die Effekte erklären könnten. Neutrinos<br />
haben den “undisputed virtue of being known to exist” [1], also das wir sicher<br />
wissen, dass sie existieren. Auch die Masse der Neutrinos ist noch nicht genau<br />
bestimmt. Aber können Neutrinos die Effekte der Dunklen Materie vollständig<br />
erklären? Die Antwort darauf ist nein, sie können es nicht. Zwar wissen wir<br />
wie gesagt, dass Neutrinos existieren und zu mindest einen Teil der Dunklen<br />
Materie ausmachen, doch wissen wir ebenfalls wie groß ihre Masse höchstens<br />
sein kann, nämlich<br />
mν < 2.05MeV<br />
Die Energiedichte der Neutrinos lässt sich relativ leicht abschätzen<br />
Ωνh 2 = � 3<br />
i=1<br />
mi<br />
93eV<br />
Damit ergibt sich für Neutrinos, dass Ωνh 2 ≤ 0.07 ist, was deutlich zu klein<br />
ist für die Dichte der Dunklen Materie die auf ΩDM h 2 ≈ 0.3 gesetzt wird.<br />
Die Dunkle Materie kann also unmöglich nur aus Neutrinos aufgebaut sein.<br />
Man kann hier natürlich einwenden, dass man das Problem vielleicht mit einem<br />
vierten Neutrinoflavour umgehen könnte, aber ein vierter Neutrinoflavour ist<br />
weder einfacher noch physikalisch interessanter als andere Möglichkeiten. Und<br />
da es einige Hinweise darauf gibt, dass es nur drei Neutrinoflavour gibt soll auf<br />
diese Möglichkeit hier nicht näher eingegangen werden.<br />
4 Das Axion<br />
Das Axion wurde ursprünglich eingeführt um zu erklären warum in Prozessen<br />
der starken Wechselwirkung keine CP-Verletzung auftritt. Es ist ein pseudo<br />
skalares Partikel das nur mit Nucleonen, Elektronen und Photonen koppelt.<br />
Seine Kopplung ist indirekt proportional zur Energieskala des Phasenübergangs<br />
fa und seine Masse ist über<br />
ma = 0.62eV 107 GeV<br />
fa<br />
mit der Energieskala des Phasenübergangs verknüpft. Nun um genau zu<br />
sein müsste man zwei Axionen unterscheiden, das DFSZ und das KSZV. Von<br />
einem DFSZ spricht man wenn das Axion direkt mit dem Elektron koppelt.<br />
Interagiert das Axion aber indirekt oder in höherer Ordnung mit dem Elektron<br />
ist das ein KSZV Axion. Diese beiden Axionen haben leicht unterschiedliche<br />
Eigenschaften, so dass KSZV Axionen mit hoher Sicherheit als im Halo unserer<br />
Milchstraße befindliche Teilchen ausgeschlossen werden konnten. Die Ergebnisse<br />
hierfür liefert das Axion Dark Matter Experiment (ADMX).<br />
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