BR-Magazin 21/2016

MUSIK
Die Französin Véronique Gens
singt die Titelheldin, die von
dunklen Gefühlen heimgesucht
wird
Eine Quelle der
Inspiration?
Warum Zweifel gut sein könnten
Das vergessene Drama
Véronique Gens singt die Titelpartie in Saint-Saëns’
packender Operntragödie „Proserpine“
Wer kennt und schätzt nicht die sehnsüchtige
und dennoch von großer innerer
Ruhe getragene Melodie, die im „Karneval
der Tiere“ dem Schwan zugeordnet ist?
Der Komponist Camille Saint-Saëns hat
auch in der Oper „Samson et Dalila“ eine
magische Tonfolge für die Ewigkeit fixiert
– sobald eine Frau ihre Verführungskünste
spielen lässt. Was es nun aber mit „Proserpine“
auf sich hat, einem vergessenen
Drame lyrique Saint-Saëns’, zeigt sich beim
Münchner Rundfunkorchester im 1. Sonntagskonzert
der Saison 2016/17: Ulf Schirmer
präsentiert die Rarität zu Beginn seiner
letzten Spielzeit als Chef des Klangkörpers
im Prinzregententheater. Camille
Saint-Saëns hat das lyrische Drama im
Auftrag der Pariser Opéra Comique komponiert,
wo es 1887 eine vielbeachtete
Premiere feierte. Dabei handelt es sich bei
Proserpine nicht, wie man meinen könnte,
um die römische Göttin der Unterwelt,
sondern um eine Kurtisane in Italien zur
Zeit der Renaissance, die von Hass und
Eifersucht getrieben Selbstmord begeht.
Wie bei früheren Kooperationen mit der
venezianischen Stiftung Palazzetto Bru
Zane – Centre de musique romantique
franÇaise ist die herausragende französische
Mezzosopranistin Véronique Gens
mit von der Partie. Neben ihr singen in der
dramatischen Dreiecksgeschichte Marie-
Adeline Henry, Frédéric Antoun, Andrew
Foster-Williams, Mathias Vidal, Jean Teitgen
und andere sowie der Flemish
Radio Choir.
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BR-Klassik
Sonntag, 9.10.2016, 19.00 Uhr
Sonntagskonzert mit dem Münchner
Rundfunkorchester: Proserpine, 140 Min.
br-klassik.de/concert
Heilige und Narren
Die Jazzwelt von Shoot the Moon
Schon 1997 hat die Saxophonistin Almut
Schlichting die Band „Shoot the Moon“
(Foto) gegründet. Sie schreibt auch die
Kompositionen für das Ensemble. Anklänge
an amerikanischen Folk und europäische
Volksmusiken, an Swing-Tradition
und klassische Moderne, an Pop und Rock
verbindet sie zu einem frischen Jazz mit
Songcharakter. Im neuen Programm
„Saints & Fools“ entfaltet das Quintett
eine eigene mittelalterlich-fantastische
Welt, bevölkert von weitgereisten Spielleuten,
munteren Köchen, französischen
Wölfen, spanischen Kaninchen, einer
starrsinnigen englischen Königin und dem
Heiligen der Kaffeehäuser. Vorgestellt
wurden diese Charaktere und Songs in
Es könnte so einfach sein: Der Komponist
setzt sich an den Schreibtisch, nimmt den
Stift und schreibt all die Ideen auf, die aus
ihm heraussprudeln. Aber für so manchen
ist der Kampf mit dem Material ein an den
Nerven zehrender Prozess. Schlage ich diesen
Weg ein oder doch den anderen?
Lähmt der Zweifel oder ist das Zweifeln
sogar ein Motor der Inspiration? Was löst
Zweifel aus und was löst ihn auf? Die Geigerin
Isabelle Faust, der Bratscher Nils
Mönkemeyer, der Bassist Frank Reinecke,
der Komponist Jörg Widmann und die Psychologin
Gisela Zeller-Steinbrich sprechen
über das Zweifeln in der Musik.
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BR-Klassik
Donnerstag, 13.10.2016, 19.05 Uhr
KlassikPlus: Muss das sein? – Die
Musik und der Zweifel, 55 Min.
br-klassik.de/klassikplus
einem Matineekonzert im Eisenbahnmuseum
in Nürnberg. Highlights daraus gibt
es im Mitschnitt in der „Jazztime“.
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BR-Klassik
Mittwoch, 12.10.2016, 23.05 Uhr
Jazztime: Live-Mitschnitte – Das Quintett
Shoot the Moon, 55 Min.
br-klassik.de/jazztime
Fotos: Marc Ribes, Sandra Schuck
12 – BR-Magazin