FIRMEN AUTO
FA_2016_10
FA_2016_10
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<strong>FIRMEN</strong> <strong>AUTO</strong><br />
GESCHÄFTSWAGEN | FLOTTEN-MANAGEMENT | FINANZEN<br />
HEFT 10/2016 | 80318 | € 4,00<br />
www.firmenauto.de<br />
Neuer Panamera<br />
Der Porsche fürs Business<br />
RISK MANAGEMENT<br />
Wie Telematik hilft, Unfälle<br />
zu vermeiden<br />
DIGITALES FAHRTENBUCH<br />
24 elektronische Varianten<br />
im Überblick<br />
KAUFBERATUNG<br />
Alle Motoren, alle Kosten:<br />
Opel Astra im Modellcheck
Was mir wirklich wichtig ist –<br />
grenzenlose Freiheit.<br />
✓ Tanken in einem der größten Netze an<br />
bis zu 40.000 Akzeptanzstellen<br />
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Sie Ihre Fahrzeuge an mehr als 3.000 Ladepunkten³ deutschlandweit laden und an über<br />
650 Akzeptanzstellen bargeldlos und einfach Gas (LNG und CNG) für Fahrzeuge des<br />
Volkswagen Konzerns mit Gasantrieb beziehen.<br />
Auftanken wird damit einfach wie nie, überzeugen Sie sich unter www.tankkarten.services<br />
Dies ist ein Angebot der Volkswagen Leasing GmbH und der carmobility GmbH (Tochterunternehmen der Volkswagen Financial Services AG).<br />
¹ Strom und Gas nur deutschlandweit verfügbar | ² für Kraftstoffe im euroShell-Akzeptanznetz und Aral-/ROUTEX-Netz sowie TOTAL und AS24; UTA und DKV nur in Verbindung mit<br />
Strom und Gas | ³ RWE Effizienz GmbH, smartlab Innovationsgesellschaft mbH (Ladenetz), Sales & Solutions GmbH (EnBW), EWE VERTRIEB GmbH, Stromnetz Hamburg GmbH<br />
* Die Tochtergesellschaften der Volkswagen Financial Services AG erbringen unter der gemeinsamen Geschäftsbezeichnung „Volkswagen Financial Services“ Bankleistungen (durch<br />
Volkswagen Bank GmbH), Leasingleistungen (durch Volkswagen Leasing GmbH), Versicherungsleistungen (durch Volkswagen Versicherung AG, Volkswagen Auto versicherung AG)<br />
und Mobilitätsleistungen (u. a. durch Volkswagen Leasing GmbH). Zusätzlich werden Versicherungsprodukte anderer Anbieter vermittelt.
AUS DEM HEFT <strong>FIRMEN</strong><strong>AUTO</strong> 10-2016<br />
Mazdas Wellness-Oase<br />
Jinbai itaii heißt im Japanischen die Harmonie zwischen<br />
Bogenschützen und Pferd. Diese Symbiose dient den<br />
Mazda-Ingenieuren bei der Entwicklung ihrer Autos<br />
als Vorbild. Auto und Mensch sollen quasi eins werden,<br />
stressfrei miteinander agieren. Total stressfrei war auch<br />
der Workshop, mit dem Frederic Hartnick diese Philosophie<br />
der Marke näherbringen wollte. Im schattigen<br />
Garten einer Villa, am Ufer eines Seerosenteichs, hatte<br />
sein Vortrag aber eher meditativen Charakter. Da fehlte<br />
nur noch ein Kännchen Vanilletee. Der überarbeitete<br />
Mazda 6 gefällt unserem Autor Hanno Boblenz<br />
trotzdem, wie Sie auf Seite 52 nachlesen können.<br />
Auf Abstand, bitte<br />
Der Tempomat an sich ist ja schon eine tolle Erfindung. Richtig beliebt wurde die Technik aber erst mit integriertem<br />
Abstandsradar. Einmal eingestellt, folgt der Dienstwagen mit der erlaubten Geschwindigkeit und stets sicherem<br />
Abstand treu dem Vordermann. Doch nicht jeder Wagen gleitet gleichmäßig und flüssig im Verkehr mit. Es fehlt dem<br />
einen oder anderen Radarsystem eben an Weitblick: Spurwechsler werden zu spät erkannt, Bremsmanöver fallen ab<br />
und an harsch aus. Annette Napp und Dirk Gulde testeten fünf Modelle im Straßenverkehr. Alles dazu ab Seite 82.<br />
Dream-Team der SAP<br />
Wenn es um Mobilität und Nachhaltigkeit beim Walldorfer Softwaregiganten<br />
SAP geht, treten die beiden meist im Doppelpack<br />
auf: Fuhrparkchef Markus A. Falk (l.) und Marcus Wagner,<br />
Nachhaltigkeitsexperte. So auch beim Interview für den großen<br />
SAP-Praxisreport mit Redakteurin Nicole Holzer. Hier haben<br />
die beiden auch verraten, dass sich bis in vier Jahren die Zahl der<br />
E-Autos auf 5.000 verzehnfachen soll. Wie Falk und Wagner das<br />
umsetzen wollen, lesen Sie ab Seite 16.<br />
Einfach mal laufen lassen<br />
Mercedes zeigte uns voller Stolz sein neues T-Modell<br />
der E-Klasse (Seite 54). Redakteur Martin Schou gefiel<br />
zwar das neue Kombi-Heck mit seinen Raffinessen.<br />
Noch mehr Gefallen fand er allerdings am Drive Pilot.<br />
Der Benz hält sich von selbst an die erlaubte Geschwindigkeit,<br />
bleibt von alleine in der Spur und zieht sogar<br />
am Vordermann vorbei, wenn man den Blinker setzt.<br />
IMPRESSUM<br />
<strong>FIRMEN</strong><strong>AUTO</strong> – Geschäftswagen ·<br />
Flottenmanagement · Finanzen<br />
ISSN 1618-4998<br />
Leiter Publishing: Paul Göttl<br />
Redaktion <strong>FIRMEN</strong><strong>AUTO</strong>/<br />
www.firmenauto.de<br />
Hanno Boblenz (Chefredakteur),<br />
Nicole Holzer, Martin Schou,<br />
Juliane Dünger/Sumita Brumbach<br />
(Redaktionsassistenz)<br />
Mitarbeiter dieser Ausgabe:<br />
Annett Boblenz, Guido Borck, Daniel<br />
Ehlke (Ecovis), Joachim Geiger, Dirk Gulde,<br />
Thilo Jörke (Dekra), Mathias Heerwagen,<br />
Urs Heck (Kollegium Völker), Alex<br />
Mannschatz, Annette Napp, Franziska<br />
Nieß, Sebastian Renz, Axel Schäfer (BVF),<br />
Wolfgang Schäffer, Uwe Schmidt-<br />
Kasparek, Frank Wald, Regina Weinrich<br />
Grafik/Produktion:<br />
Frank Haug (Ltg.); Florence Frieser,<br />
Monika Haug, Oswin Zebrowski, Marcus<br />
Zimmer<br />
Internet: Thorsten Gutmann (Leitung);<br />
Jan Grobosch (Grafik/Produktion)<br />
Sekretariat, Leserservice:<br />
Uta Sickel, Tel.: 07 11/7 84 98-31<br />
Verlag: EuroTransportMedia<br />
Verlags- und Veranstaltungs-GmbH<br />
Das Gemeinschaftsunternehmen von<br />
Dekra, Motor Presse Stuttgart und VF<br />
Verlagsgesellschaft<br />
Geschäftsführer: Oliver Trost<br />
Anschrift von Verlag und Redaktion:<br />
Postfach 81 02 07, 70519 Stuttgart<br />
Handwerkstraße 15, 70565 Stuttgart<br />
Tel.: 07 11/7 84 98-31<br />
Internet: www.firmenauto.de<br />
E-Mail: firmenauto@etm-verlag.de<br />
Anzeigen: Thomas Beck<br />
Tel.: 07 11/7 84 98-98<br />
Fax: 07 11/7 84 98-29<br />
Anzeigenverwaltung:<br />
Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG<br />
Anzeigenabteilung <strong>FIRMEN</strong><strong>AUTO</strong><br />
Gabi Volkert und Nicole Polta<br />
Postfach, 70162 Stuttgart<br />
Leuschnerstraße 1, 70174 Stuttgart<br />
Tel.: 07 11/1 82-14 03<br />
Vertrieb: Bernd Steinfeldt (Ltg.)<br />
Gerlinde Braun, Tel.: 07 11/7 84 98-14<br />
Sylvia Fischer, Tel.: 07 11/7 84 98-18<br />
E-Mail: vertrieb@etm-verlag.de<br />
Herstellung: Thomas Eisele<br />
Druck: Dierichs Druck + Media<br />
GmbH & Co. KG<br />
Frankfurter Straße 168<br />
34121 Kassel<br />
Printed in Germany<br />
Erscheinungsweise: jährlich 11 Hefte,<br />
Einzelheft 4,00 Euro, Bezugspreis für<br />
Deutschland jährlich 44,00 Euro. Studenten<br />
bezahlen gegen Vorlage einer<br />
Immatrikulationsbescheinigung 26,40<br />
Euro im Inland. Bezugspreis für die<br />
Schweiz jährlich 85,80 sfr, Bezugspreis<br />
für Österreich jährlich 49,50 Euro, übrige<br />
Auslandspreise auf Anfrage.<br />
Die Mitglieder von Dekra erhalten<br />
<strong>FIRMEN</strong><strong>AUTO</strong> im Rahmen ihrer Mitgliedschaft<br />
als Beilage in trans aktuell. Höhere<br />
Gewalt entbindet den Verlag von der<br />
Lieferungspflicht, Ersatzansprüche können<br />
nicht geltend gemacht werden. Alle<br />
Rechte vorbehalten, © by ETM Verlagsund<br />
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Für unverlangt eingesandte Manuskripte,<br />
Fotos oder Zeichnungen übernimmt der<br />
Verlag keine Haftung. Alle Preise im Heft<br />
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Software und Gebühren.<br />
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70138 Stuttgart<br />
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Anzeigenpreisliste Nr. 22,<br />
2016<br />
Gerichtsstand Stuttgart<br />
Fotos: Jacek Bilski (1), Hans-Dieter Seufert (1)<br />
Ihr direkter Weg zu uns:<br />
E-Mail: firmenauto@etm-verlag.de
Diese Artikel finden Sie nur im Internet<br />
Ausblick Autoherbst<br />
Die wichtigsten Neuheiten und Studien,<br />
vom Audi Q5 bis zum Ausblick auf die<br />
neuen Elektroautos<br />
von VW.<br />
firmenauto.de/<br />
neuheiten<br />
Skoda Kodiaq<br />
Ende des Jahres kommt Skodas großer SUV<br />
auf den Markt. Wir zeigen die ersten Bilder<br />
und geben die ersten<br />
Infos.<br />
firmenauto.de/kodiaq<br />
SUV von Lada<br />
Muss man Lada als Marke für Firmenwagen<br />
künftig auf dem Schirm haben? Der erste,<br />
mit Renault-Hilfe entwickelte<br />
SUV sieht jedenfalls<br />
klasse aus.<br />
firmenauto.de/lada<br />
14 Deutschland<br />
STRECKENRADAR<br />
Andere messen schon lange die Durchschnittgsgeschwindig keit,<br />
um Raser zu überführen. Jetzt wird der Streckenradar auch in<br />
getestet.<br />
Flottenmarkt Europa<br />
Im Juli wurden europaweit weniger Autos zugelassen.<br />
Trotzdem lief das Jahr prima für die Autoindustrie.<br />
www.firmenauto.de/fmeu<br />
Autoklau<br />
Wo schlagen die Diebe am häufigsten zu? Genau, in<br />
Berlin. Wo es am sichersten ist, lesen Sie unter:<br />
www.firmenauto.de/klau<br />
62<br />
KOMPAKTE SUV<br />
Erster Auftritt für den neuen Seat Ateca. Kann<br />
er Ford Kuga und VW Tiguan nass machen?<br />
Überlassungsvertrag<br />
Was sollte der Firmenwagen-Überlassungsvertrag<br />
alles regeln, was sollte darin stehen:<br />
www.firmenauto.de/ulv<br />
Elektro-, Gas- und Hybridautos<br />
Sie wollen auf Autos mit alternativem Antrieb umsteigen?<br />
Hier finden Sie alle lieferbaren Modelle:<br />
www.firmenauto.de/aa<br />
firmenauto.de ist für Smartphones<br />
und Tablets optimiert.<br />
Folgen Sie uns<br />
auch auf<br />
/firmenauto<br />
@firmenauto<br />
Fotos: Jacek Bilski (1), Karl-Heinz Augustin (1), Hans-Dieter Seufert (1), Fotolia (1)<br />
82<br />
ABSTANDSTEMPOMAT<br />
Wie gut funktionieren<br />
Radartempomaten? Test in<br />
Modellen von Audi, BMW,<br />
Mercedes, Volvo und VW.
10/2016<br />
48<br />
PORSCHE PANAMERA<br />
Mehr Sport, aber auch bessere<br />
Vernetzung: Der neue Panamera<br />
ist quasi der 911er fürs Business.<br />
16<br />
PRAXISREPORT SAP<br />
Markus Falk herrscht über<br />
Deutschlands größten<br />
Kauffuhrpark und legt Wert<br />
auf niedrige Emissionen.<br />
70<br />
OPEL ASTRA<br />
Vier Karosserien, neun Motorisierungen,<br />
etliche Ausstattungen – der Modellcheck hilft<br />
beim Kauf des nächsten Firmenwagens.<br />
<strong>AUTO</strong>S IN DIESEM HEFT<br />
Audi Q2 46/78, A4 82<br />
BMW X1 82<br />
Citroën C4 Cactus 78/80<br />
Ford Kuga 2.0 TDCi 4x4 62,<br />
Focus Turnier 1.5 TDCi 75,<br />
Ecosport 1.0 Ecoboost 80<br />
Honda HR-V 76/78/80<br />
Hyundai i30 Kombi 1.6 CRDi 75<br />
Infiniti QX30 56<br />
Jeep Renegade 2.0 Mj. 4x4 80<br />
Kia Optima Sportwagon 60,<br />
Niro Hybrid 78<br />
Lada Niva 90<br />
Mazda 6 52, CX-3 78/80<br />
Mercedes E-Klasse T-Modell 54,<br />
C-Klasse 82<br />
Mini Countryman One D 80<br />
Opel Astra 70, Mokka 78/80<br />
Peugeot 308 SW HDi 120 75,<br />
2008 78/80<br />
Porsche Panamera 48<br />
Renault Captur 78/80<br />
Seat Ateca 2.0 TDI 4Drive 62,<br />
Toledo 1.6 TDI 77<br />
Suzuki Vitara 1.6 DDIS 78/80<br />
Toyota Proace Verso 58<br />
VW Tiguan 2.0 TDI 4Motion 62,<br />
Passat 82<br />
Volvo V60 82<br />
SCHWERPUNKT DIGITALE FAHRTENBÜCHER<br />
20 Marktübersicht 24 Fahrtenbücher: Was sie bieten, was sie kosten<br />
26 Test Fahrtenbuch-Apps sind billig, aber auch gut?<br />
MANAGEMENT <br />
03 Impressum<br />
08 Blickpunkt Nachrichten<br />
10 Aus der Branche Personalien und Aktuelles<br />
12 Typklasse Jeden Oktober stufen die Versicherer Autos neu ein. Übersicht<br />
12 Neuwagen Folge des Abgasskandals: Es werden weniger Diesel verkauft<br />
13 Umweltzone Nach dem Aus der blauen Plakette braucht die Politik neue Ideen<br />
14 Streckenradar Deutschland testet die Section Control. Damit sollen die<br />
Unfallzahlen gesenkt werden, doch Datenschützer schlagen Alarm<br />
16 Praxisbericht Markus Falk von SAP ist verantwortlich für Deutschlands<br />
größte Kaufflotte. Klimaschutz spielt dabei eine wichtige Rolle<br />
30 Poolfahrzeuge So werden Privatfahrten richtig versteuert<br />
32 Skoda Neue Großkundenzentren und mehr Service für Firmenkunden<br />
34 Gehaltsumwandlung Firmenwagen als Motivationsmittel<br />
38 Vandalismus Jedes Jahr werden Tausende Firmenwagen gestohlen oder<br />
mutwillig beschädigt. Häufig gehen die Unternehmen leer aus<br />
40 Dienstrad Immer mehr Mitarbeiter von Arvato Financial Solutions sind<br />
auf zwei Rädern unterwegs. Das rechnet sich für beide Seiten<br />
42 Risk Management Telematik hilft Unfälle zu vermeiden und senkt so<br />
Versicherungsprämien. Doch nicht alle Optionen sind für Flotten sinnvoll<br />
<strong>AUTO</strong><br />
NEUVORSTELLUNGEN<br />
46 Audi Q2 Mini-SUV in bewährter Audi-Manier<br />
48 Porsche Panamera Der 911er fürs Business<br />
52 Mazda 6 Mehr Dynamik und bessere Ausstattung<br />
54 Mercedes E-Klasse T-Modell Kratzen an der Fünf-Meter-Marke<br />
56 Infiniti QX30 Premium-SUV mit Mercedes-Genen<br />
58 Toyota Proace Verso Transporter-Ableger mit Platz für acht Mitfahrer<br />
60 Kia Optima Sportswagon Neuer Kombi in der Mittelklasse<br />
FAHRBERICHTE<br />
62 Test kompakte SUV Neuer Seat Ateca gegen Ford Kuga und VW Tiguan<br />
70 Opel Astra Modellcheck: alle Daten, alle Kosten<br />
76 Honda HR-V 1.5 i-VTEC Hondas Mini-SUV im Fahrbericht<br />
77 Seat Toledo 1.6 TDI Connect Gut vernetzte Stufenheck-Limousine<br />
SERVICE + TECHNIK<br />
78 Kostencheck Die sparsamsten Diesel und Benziner unter den kleinen SUV<br />
82 Abstandstempomaten Audi, BMW, Mercedes, Volvo oder VW –<br />
wo funktioniert die Fahrhilfe am besten?<br />
86 Ablenkung Wenn das Smartphone zur Todesfalle wird<br />
88 Mercedes Vision Van Der Transporter von morgen<br />
90 Rückblick Lada Niva<br />
Oktober 2016 <strong>FIRMEN</strong><strong>AUTO</strong> 5
Das neue E-Klasse T-Modell.<br />
Ein kluges Geschäftsmodell.<br />
Damit ist Ihre Flotte zukunftsweisend unterwegs: Das neue E-Klasse T-Modell repräsentiert Ihr Business durch elegantes<br />
Design und modernste Technologie. Die Mercedes-Benz Intelligent Drive Systeme haben in jedem Moment die Sicherheit<br />
im Blick. Der großzügige Laderaum und das hochwertige Interieur bieten exzellenten Komfort. Dafür sorgen auch die attraktiven<br />
Extras des optionalen Business-Pakets. Ihre Geschäfte unterstützen wir außerdem mit den umfangreichen Service-<br />
Leistungen des FlottenSterne Programms. Erfahren Sie mehr dazu auf www.mercedes-benz.de/geschaeftskunden<br />
Anbieter: Daimler AG, Mercedesstraße 137, 70327 Stuttgart
BLICKPUNKT<br />
NEUTRALE BERATUNG LIEGT VORN<br />
Dataforce-Leasinganalyse 2016: Markenunabhängige Leasinggesellschaften dominieren mit<br />
55 Prozent Marktanteil bei Flotten über 100 Dienstwagen.<br />
Fuhrparkleiter großer und mittlerer<br />
Flotten setzen laut Dataforce-Leasinganalyse<br />
2016 vor allem auf herstellerunabhängige<br />
Leasinggesellschaften.<br />
Dabei erreichen die Mitglieder des Verbands<br />
markenunabhängiger Fuhrparkmanagementgesellschaften<br />
(VMF) nach<br />
eigenen Angaben die vorderen Ränge.<br />
Bei von mehreren Gesellschaften gemeinsam<br />
betreuten Fuhrparks mit mehr<br />
als 100 Fahrzeugen sind die Verbandsmitglieder<br />
mit einer Durchdringung von<br />
über 55 Prozent vertreten.<br />
Bei großen Flotten die ausschließlich<br />
von einer Gesellschaft verwaltet werden,<br />
liegt der VMF-Anteil laut Dataforce<br />
bei nahezu 50 Prozent. Je weniger Fahrzeuge<br />
ein Unternehmen hat, desto<br />
niedriger ist die Markenvielfalt. Entsprechend<br />
haben Autobanken bei kleinen<br />
Fuhrparks einen höheren Marktanteil.<br />
Dagegen sind in den Großflotten ab<br />
100 Fahrzeugen aufwärts die VMF-<br />
Gesellschaften erheblich stärker vertreten<br />
als andere herstellerunabhängige<br />
Leasinggesellschaften.<br />
Hier erreichen die VMF-Gesellschaften<br />
eine Durchdringung von 55,3 Prozent,<br />
übrige Non-Captives 4,8 Prozent<br />
und Captives insgesamt 39,9 Prozent,<br />
wenn es darum geht, dass ein Fuhrpark<br />
von mehr als einem Leasinggeber<br />
betreut wird. Bei Flotten spielt neben<br />
Effizienzkriterien vor allem die neutrale<br />
Beratung eine wichtige Rolle. »Für uns<br />
ist es wichtig, die Gesamtkosten zu<br />
optimieren und nicht ein bestimmtes<br />
Modell anzubieten, das gerade auf Halde<br />
steht«, sagt VMF-Chef Michael Velte.<br />
ERDGAS<br />
Pkw-Absatz bricht ein<br />
Wie ein aktueller Bericht der Deutschen Energie-Agentur<br />
(dena) zeigt, ist der Absatz von Erdgas-Pkw im Jahr<br />
2015 um rund 30 Prozent auf 6.520 stark zurückgegangen.<br />
Der Bestand an Erdgasautos und Tankstellen ist damit<br />
zum ersten Mal niedriger als im Vorjahr. Ursachen<br />
seien die niedrigen Preise für Benzin und Diesel und die<br />
Ungewissheit über die geplante Verlängerung der Energiesteuerermäßigung.<br />
Außerdem seien die Preis an gaben<br />
an den Tankstellen undurchschaubar und das günstigere<br />
Erdgas nicht gleich als solches erkennbar.<br />
VERSICHERUNG<br />
Rabatte für gläserne Fahrer<br />
Kfz-Versicherungen belohnen Autofahrer, die umsichtig fahren<br />
und sich dabei überwachen lassen. Diese sogenannten<br />
Telematik-Tarife erfreuen sich offenbar größerer Beliebtheit:<br />
Bei der Allianz werden wöchentlich 300 neue Verträge<br />
des Tarifs »Bonus Drive« abgeschlossen. Seit dem Start<br />
im Mai wurden knapp 8.000 Versicherungen dieser Art unterschrieben.<br />
Die ersten Auswertungen zeigen, dass sich<br />
der Tarif für einen Großteil der Fahrer lohnt: Rund 80 Prozent<br />
der Kunden erhalten laut Allianz künftig aufgrund<br />
ihrer Fahrweise einen Rabatt. Neben der Police braucht der<br />
Versicherte einen kleinen schwarzen Stecker des Automobilzulieferers<br />
Bosch, der in den Zigarettenanzünder passt und<br />
gleichzeitig einen USB-Schlitz für das Aufladen des Handys<br />
bietet. Er verbindet sich automatisch mit dem Smart phone,<br />
auf das man noch die passende App laden muss.<br />
Die Atmosphäre auf<br />
deutschen Straßen<br />
kann mitunter ganz<br />
schön rau sein. Es wird<br />
geschnitten, gerast und<br />
die Fahrspur blockiert.<br />
Der »Lease Plan Mobilitätsmonitor«<br />
hat<br />
Auto- und Vielfahrer<br />
gefragt, über welches<br />
Fehlverhalten anderer<br />
Verkehrsteilnehmer sie<br />
sich am meisten ärgern.<br />
DARÜBER ÄRGERN SICH <strong>AUTO</strong>FAHRER AM MEISTEN<br />
Aggressivität im Straßenverkehr<br />
verbale Aggression 2 %<br />
aggressive Gesten 7 %<br />
geschnitten<br />
werden 10 %<br />
die Fahrbahn<br />
blockieren<br />
11 %<br />
zu langsames<br />
Fahren<br />
23 %<br />
zu dichtes<br />
Auffahren<br />
37 %<br />
Quelle: Lease Plan<br />
Fotos: Jacek Bilski (1), Fotolia (2)<br />
8 <strong>FIRMEN</strong><strong>AUTO</strong> Oktober 2016
76,2 Prozent aller in<br />
Deutschland von Januar bis August<br />
dieses Jahres produzierten Pkw<br />
wurden ins Ausland exportiert.<br />
ALTERNATIVE ANTRIEBE<br />
Mehr Autos mit Stecker<br />
Die Elektroautoprämie mag kein großer Erfolg sein, aber sie<br />
lässt zumindest die Zulassungszahlen etwas steigen. Laut<br />
Kraftfahrt-Bundesamt ist nicht nur der gesamte Pkw-Markt<br />
um acht Prozent auf 245.076 Neuzulassungen im August<br />
gewachsen, auch Hybrid- und Elektroautos profitierten auf<br />
niedrigem Niveau. Mit 895 rein elektrisch betriebenen Pkw<br />
sind knapp acht Prozent mehr zugelassen worden als im<br />
Vorjahresmonat. Die Hybrid-Autos haben um 85 Prozent zugelegt,<br />
auf 3.927 Pkw. Darunter sind 836 Plug-in-Hybride,<br />
ein Plus von 47 Prozent.<br />
ZWEI DRITTEL NUTZEN SMARTPHONES<br />
Telefonieren ist das eine, doch Smartphones können<br />
mehr: Whatsapp, Mail, Viber, Facebook – werden diese<br />
Nachrichten nicht aufs Display des Firmenwagens übertragen,<br />
nehmen viele Autofahrer ihr Smartphone auch<br />
während der Fahrt in die Hand, um Nachrichten zu<br />
checken. Etwa zwei Drittel (64 Prozent) aller Autofahrer<br />
nutzen ihr Smartphone hin und wieder am Steuer. Noch<br />
mehr (71 Prozent) sehen häufig oder sehr häufig andere<br />
Verkehrsteilnehmer, die das tun. Forsa hatte im Auftrag<br />
des Automobil-Club Verkehr (ACV) und der Deutschen<br />
Verkehrswacht (DVW) 1.500 Personen befragt. Demnach<br />
gehören Autofahrer bis 45 Jahre zur größten Gruppe:<br />
81 Prozent nutzen das Smartphone zumindest hin und<br />
wieder während der Autofahrt – zur Navigation, zum<br />
Anrufen ohne Freisprecheinrichtung oder um eine<br />
SMS oder Whatsapp zu lesen oder zu schreiben. Erst ab<br />
60 Jahren scheint das Mobiltelefon am Steuer entbehrlich<br />
zu sein. Hier sind es aber immerhin noch 38 Prozent.<br />
IAA-NEWS-GUIDE-APP<br />
Kostenloser Wegweiser<br />
Vom 22. bis 29. September findet die Messe Nutzfahrzeuge<br />
in Hannover statt. In der IAA-App finden<br />
Sie die wichtigsten Aussteller mit ihren Messeneuheiten<br />
übersichtlich alphabetisch, nach Produktgruppen<br />
und nach Hallen sortiert. Schon im<br />
Vorfeld der Messe und während der Ausstellung<br />
wird die App laufend mit News, Terminen und interessanten<br />
Ereignissen aktualisiert.<br />
• Unter Corporate News finden Sie alle Pressemitteilungen<br />
der Aussteller.<br />
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Termine und Aussteller vormerken.<br />
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Oktober 2016 <strong>FIRMEN</strong><strong>AUTO</strong> 9
AUS DER BRANCHE<br />
MERCEDES MELDET FREIE PARKPLÄTZE<br />
Das Auto von morgen hilft anderen bei der Parkplatzsuche.<br />
In Stuttgart sind die ersten Fahrzeuge bereits unterwegs.<br />
Die Idee klingt gut: Vorbeifahrende<br />
Autos scannen bei einem Tempo bis zu<br />
55 km/h mit ihren ohnehin eingebauten<br />
Ultraschallsensoren den Straßenrand.<br />
Entdecken sie einen freien Parkplatz,<br />
wird diese Info automatisch an eine<br />
Daten cloud geschickt. Die erstellt in Echtzeit<br />
eine digitale Karte mit freien Parkplätzen<br />
und stellt sie anderen Autofahrern<br />
online zur Verfügung.<br />
Im Großraum Stuttgart sind ab sofort<br />
Mercedes-Fahrzeuge mit der von Bosch<br />
entwickelten Technik unterwegs. Im ersten<br />
Schritt ermitteln die beiden Unternehmen,<br />
wie hoch<br />
die Wahrscheinlichkeit<br />
ist, in bestimmten<br />
Straßen freie Stellplätze<br />
zu finden. Mithilfe<br />
des sogenannten<br />
Data-Minings identifiziert<br />
das System die<br />
gemeldeten Lücken<br />
zweifelsfrei als Stellplatz.<br />
Wird beispielsweise<br />
sehr häufig an<br />
der gleichen Stelle ein<br />
Freiraum erkannt, ist<br />
das mit hoher Wahrscheinlichkeit kein<br />
Parkplatz, sondern eher eine Ausfahrt.<br />
Um eine Echtzeit-Parkkarte ableiten<br />
zu können, benötigt Bosch lediglich die<br />
Sensordaten von einem Prozent aller<br />
Fahrzeuge im fließenden Verkehr. Bei<br />
einer größeren Marktdurchdringung –<br />
dabei reichen allerdings auch schon sechs<br />
Prozent aller Fahrzeuge – wird sodann<br />
der nächste Schritt und das eigentliche<br />
Ziel möglich: die Verfügbarkeit und Abmessungen<br />
von Parkplätzen am Straßenrand<br />
in Echtzeit anzuzeigen. Mit Informationen<br />
über weitere freie Parkplätze,<br />
beispielsweise in öffentlichen Parkhäusern,<br />
werden die Daten des »Community-based<br />
Parking« dann als digitale Parkplatzkarte<br />
im Auto-Display oder in der<br />
Mercedes-App angezeigt. Dorthin können<br />
sich die Autofahrer dann überdies<br />
navigieren lassen. Die Parkplatzsuche<br />
verkürzt sich deutlich. »Das spart Zeit,<br />
Sprit und schont sowohl Nerven als auch<br />
die Umwelt«, sagt Dr. Rolf Nicodemus<br />
von Bosch.<br />
Mobileye<br />
50 Tipps für Fahrsicherheit<br />
Dass Fahrassistenzsysteme das Autofahren sicherer machen,<br />
ist unbestritten. Dennoch müssen Flottenbetreiber im Schnitt<br />
1.650 Euro pro Unfall berappen, die nicht von der Versicherung<br />
gedeckt sind. Nun hat Mobileye, Anbieter für Unfallpräventionssysteme,<br />
eine kostenlose Broschüre zum Thema Fahrsicherheit<br />
veröffentlicht. Mit insgesamt 50 Tipps und Tricks<br />
soll sie Fuhrparkmanagern helfen, neue Fahrsicherheitsprogramme<br />
zu etablieren oder bestehende auszubauen.<br />
Kia<br />
40 neue Business Center<br />
Kia will sein Flottengeschäft ausbauen und richtet in<br />
Deutschland rund 40 Stützpunkte ein, die auf Gewerbekunden<br />
spezialisiert sind. Die Kia Business Center werden gefördert<br />
– sowohl durch Verkaufsunterstützung als auch Training<br />
und Coaching der Verkäufer sowie durch ein Call center,<br />
das den Händlern als Kompetenzzentrum dient. Das neue<br />
Programm soll das Flottengeschäft profitabler machen und<br />
neue Gewerbekunden-Strukturen schaffen.<br />
Streetscooter<br />
Stille Post kommt in Fahrt<br />
Hier finden Sie alle Tipps<br />
für mehr Fahrsicherheit:<br />
www.firmenauto.de/50tipps<br />
Still und kaum bemerkt baut die Post ein E-Auto nach dem<br />
anderen und meldete jetzt die Produktion des tausendsten<br />
Fahrzeugs. Bereits 2017 sollen 10.000 elektrisch angetriebene<br />
Kleinlaster jährlich die Fabrik in Aachen verlassen.<br />
Der 1,4 Tonnen schwere Transporter bietet einen 4.300<br />
Liter großen Laderaum und hat 650 Kilogramm Nutzlast.<br />
Der Laderaum ist von allen Seiten zugänglich.<br />
10 <strong>FIRMEN</strong><strong>AUTO</strong> Oktober 2016
KOLUMNE<br />
Wenn Fleischwürste zu Waffen werden<br />
Viele Menschen sind am Steuer alles andere als entspannt, da wird<br />
geflucht, gedrängelt oder gehupt. Jetzt meldete die Polizei, dass<br />
zwei Autofahrer so in Streit geraten sind, dass einer der beiden seine<br />
gerade eingekaufte 30 Zentimeter lange Fleischwurst zur Waffe<br />
machte. Ergebnis: Am BMW des Angegriffenen entstand eine Beule.<br />
Aber wie kommt es zu diesem Verhalten? Goodyear hat dazu mit der<br />
London School of Economics (LSE) eine Studie durchgeführt. Dabei<br />
wurden unterschiedliche Fahrertypen ausgemacht: Der Belehrer, der<br />
Besserwisser, der Wettkämpfer, der Bestrafer und der Vermeider. »Interaktionen<br />
zwischen Autofahrern können die Straße zur schwierigen<br />
Umgebung machen«, erläutert Projektleiter Dr. Chris Tennant.<br />
Autofahren ist harte Arbeit und manchmal auch Stress. Körper und<br />
Psyche müssen einiges aushalten. Lange Strecken langweilen und<br />
machen schläfrig. Gleichzeitig winken Zeitdruck, Ärger, Termine.<br />
Diese Belastungen sind hauptursächlich für Unfälle. Und jetzt wird<br />
auch noch alles digital. Die zunehmende Automatisierung von<br />
Fahrzeugen ist dabei Hilfestellung und Herausforderung zugleich.<br />
Psychologieprofessor Martin Baumann forscht dazu an der Uni<br />
Ulm, testet und optimiert die Fahrerassistenzsysteme von morgen,<br />
die den Fahrer entlasten, nicht aber entmündigen. »Um ein technisches<br />
System zu akzeptieren, muss es der Mensch verstehen«, so<br />
Baumann. Fahrer und Maschine sollten miteinander kommunizieren<br />
können, denn auf beiden Seiten lauern Fehlerquellen, die uns<br />
und andere gefährden. Unser Rat: Essen Sie Ihre Fleischwurst, entspannen<br />
Sie durch gute Strecken- und Zeitplanung und lassen Sie<br />
sich von anderen nicht provozieren.<br />
PERSONALIEN<br />
Manuel Weber (34) übernahm zum 1. September die Leitung des Flottengeschäfts<br />
und des kaufmännischen Außendienstes bei Suzuki. Weber trat 2003<br />
im Bereich Händlernetz Automobile in das Unternehmen ein. Er durchlief seitdem<br />
mehrere Positionen in der Abteilung Sales and Marketing Automobile. Er<br />
löst Dirk Frischknecht ab, der das Unternehmen nach 14 Jahren verlassen hatte.<br />
Patrick Dinger (34) ist seit 1. September neuer Direktor Markenentwicklung<br />
und übernimmt die Verantwortung für DS Automobiles Deutschland.<br />
Dinger folgt auf Nicolas Perrin, der in die Pariser Konzernzentrale wechselt. Der<br />
Master in International Management arbeitete zuvor bei Mercedes-AMG und<br />
bei Maserati Deutschland.<br />
Wayne Anthony Griffiths übernahm zum 1. September den Vorstandsposten<br />
für Vertrieb und Marketing bei Seat. Zuvor leitete Griffiths den Vertrieb Deutschland<br />
bei Audi. Er folgt in dieser Funktion auf Dr. Andreas Offermann, der zum<br />
neuen Vorstandsmitglied für Vertrieb, Marketing und Aftersales bei Bentley<br />
ernannt wurde.<br />
Thomas Aigner (43) trat zum 1. August in die Geschäftsführung der Mobility<br />
Concept ein. Als CFO übernimmt er die Verantwortung für die Bereiche Finanzen/Controlling<br />
sowie Information/Kommunikationstechnik. Der diplomierte<br />
Betriebswirt folgt in seiner neuen Funktion Dr. Hubert Spechtenhauser, der als<br />
Vorsitzender in den Beirat der Mobility Concept wechselt<br />
Daniel Mundzeck (51) ist neuer Geschäftsführer der FCA Bank Deutschland. Seit<br />
dem 1. September verantwortet er als Geschäftsführer Markt sowie stellvertretender<br />
Vorsitzender der Geschäftsführung die Geschäfte der Autobank. Zuletzt war<br />
Mundzeck seit 2013 für die Santander-Bank tätig, unter anderem als Bereichsleiter<br />
und als Geschäftsführer der Hyundai Capital Deutschland.<br />
Fotos: Hanno Boblenz (1), Fotolia (1)<br />
Axel Schäfer<br />
Geschäftsführer<br />
Bundesverband Fuhrpark management<br />
Flotten-Termine 2016<br />
Veranstaltungen<br />
■ <strong>FIRMEN</strong><strong>AUTO</strong> Test Drive/Signal Reklame Flottentag<br />
Wann? 12./13./14. Oktober<br />
Wo? Schwäbisch Hall (www.firmenauto.de/testdrive sowie<br />
www.signal-reklame.de/flottentag)<br />
■ Reifentechnik für Fuhrparkleiter<br />
Wann? 18./19. Oktober<br />
Wo? Korbach (contifleetcontact@conti.de)<br />
■ KEP-Transporter des Jahres<br />
Wann? 19./20. Oktober<br />
Wo? Friedrichshafen (www.etmevents.de)<br />
■ ATU Fuhrparktreff 2016 Dating<br />
Wann? 27. Oktober<br />
Wo? Düsseldorf (www.atu-fuhrparktreff.de)<br />
■ Fleet Dating<br />
Wann? 10. November<br />
Wo? Köln (www.fleetdating.de)<br />
■ 17. Meeting Bundesverband Fuhrparkmanagement<br />
Wann? 17./18. November<br />
Wo? Würzburg (www.fuhrparkverband.de)<br />
Autobanken<br />
Auf Rekordkurs<br />
Die Banken der Automobilhersteller finanzierten<br />
im ersten Halbjahr 2016 laut Arbeitskreis<br />
der Banken und Leasinggesellschaften der Automobilwirtschaft<br />
(AKA) rund 779.000 Neufahrzeuge<br />
im Wert von 20,3 Milliarden Euro. Das entspricht<br />
im Vergleich zum Vorjahr einem Plus von<br />
13 Prozent. Insgesamt liegt nun der Vertragsbestand<br />
bei mehr als 107,1 Milliarden Euro (plus<br />
9 Prozent). Gleichzeitig stieg die Zahl der Dienstleistungsverträge<br />
um 26 Prozent und beträgt<br />
nun rund 1,5 Millionen Einheiten.<br />
Novofleet<br />
Tanken für den Klimaschutz<br />
Bei immer mehr Unternehmen rücken Nachhaltigkeit und Klimaschutz in den Vordergrund. Dem trägt<br />
der Tankkartenanbieter Novofleet mit seinem neuen Angebot nun Rechnung. Novofleet-Kunden können<br />
künftig ihre Tankkarten auch als Climate-Version bestellen. Damit können sie nach Angaben von<br />
Novofleet einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz<br />
leisten. Im Rahmen der Climate-Version<br />
fließt pro Liter ein fester Betrag in zertifizierte<br />
Klimaschutzprojekte und soll damit<br />
die durch den Kraftstoffverbrauch verursachten<br />
CO₂-Emissionen kompensieren.
MANAGEMENT | Typklassen • Diesel • Emissionen<br />
NEUE TYPKLASSEN<br />
FÜR <strong>FIRMEN</strong>WAGEN<br />
Versicherungen haben die Typklassen für<br />
27.000 Pkw-Modelle neu berechnet. Vor allem<br />
PS-starke Modelle und SUV werden<br />
künftig höher eingestuft.<br />
Text: Nicole Holzer<br />
Für die neuen Typklassen werteten<br />
die Statistiker des Gesamtverbands der<br />
deutschen Versicherungswirtschaft<br />
(GDV) die Schaden- und Unfallbilanzen<br />
der einzelnen Modelle für die vergangenen<br />
drei Jahre aus. Entsprechend<br />
ordnen die Versicherungen Modelle mit<br />
wenig Schäden und geringen Reparaturkosten<br />
in niedrigere Typklassen ein, viele<br />
Schäden und hohe Kosten führen dagegen<br />
zu höheren Typklassen.<br />
Hohe Einstufungen ergeben sich für<br />
viele hochmotorisierte Oberklasse-<br />
Modelle und SUV, unter anderem für den<br />
Tesla Model S, den Mercedes S 63 AMG,<br />
den Range Rover 4.4 TD oder den Audi<br />
SQ7 4.0 TDI. Vergleichsweise niedrig eingestuft<br />
werden unter anderem der Seat<br />
Mii 1.0, der Opel Corsa Ecoflex 1.4, der<br />
Peugeot 108 1.0 oder der Toyota Aygo 1.0.<br />
Insgesamt hat sich im Vergleich zum<br />
Vorjahr für die meisten Modelle innerhalb<br />
ihrer Typklasseneinstufung nur<br />
wenig verändert. Um mehr als eine<br />
Klasse herauf oder herunter ging es je<br />
nach Versicherungsart für nur rund ein<br />
bis drei Prozent der Fahrzeuge. »Allgemein<br />
kann man sagen, dass kleinere<br />
Autos mit kleinerem Motor in eine günstigere<br />
Typklasse eingestuft werden und<br />
umgekehrt eben große Autos mit starkem<br />
Motor eher in eine höhere Typklasse«,<br />
sagt Stephan Schweda vom GDV.<br />
So wird die Typklasse berechnet<br />
Maßgeblich sind die Schadensleistungen,<br />
die die Gesellschaften aufwenden mussten.<br />
Unterteilt nach Haftpflicht-, Vollkasko-<br />
oder Teilkaskoversicherung. Dazu<br />
betrachten die Statistiker von jedem Fahrzeugtyp<br />
das Unfallgeschehen und die<br />
damit verbundenen Kosten für die Versi-<br />
WENIGER DIESEL<strong>AUTO</strong>S<br />
Der Abgasskandal hinterlässt Spuren: In Deutschland sinkt der<br />
Dieselanteil bei den Neuzulassungen auf 45,3 Prozent. Das<br />
ist der niedrigste Stand seit 2012.<br />
Text: Nicole Holzer<br />
Die Vorteile liegen auf der Hand: Der<br />
Diesel ist sparsamer als der Benziner und<br />
wird an der Tankstelle steuerlich bevorzugt.<br />
Dennoch scheint der jahrelange Aufwärtstrend<br />
des Selbstzünders gebrochen.<br />
Das zeigt eine Studie des Center of Automotive<br />
Research (CAR) der Universität Duisburg-Essen.<br />
Bereits im März sank der Anteil<br />
der Dieselfahrzeuge am Gesamtverkauf erstmals<br />
seit sieben Jahren auf 46,5 Prozent. Im<br />
August wurden nur noch 45,3 Prozent aller<br />
Neu wagen mit einem Selbstzündermotor<br />
zugelassen. Das ist der niedrigste Diesel-<br />
Anteil seit März 2012.<br />
»Der VW-Dieselskandal hat sich längst zu<br />
einem generellen Abgasskandal ausgeweitet,<br />
der die ganze Branche betrifft«, sagt Prof.
BLAUE PLAKETTE<br />
IST VOM TISCH<br />
Jetzt sind Städte und die Politik im Zugzwang: Sie müssen<br />
Lösungen erarbeiten, wie sie die Emissionen verringern.<br />
Text: Regina Weinrich<br />
cherungen der vergangenen drei Jahre. So<br />
fließen zum Beispiel in die Vollkasko-<br />
Berechnungen die Versicherungsleistungen<br />
für Schäden am eigenen Auto nach<br />
selbstverschuldeten Unfällen ein.<br />
»Allerdings ist die Typklasse nur eines<br />
von zahlreichen Merkmalen, die in die<br />
Berechnung der Versicherungsprämie<br />
einfließen und lässt noch keinen Rückschluss<br />
über die Versicherungskosten zu.<br />
Wie sich der Beitrag zusammensetzt und<br />
in welche neuen Typklassen Ihre Dienstwagen<br />
künftig eingestuft werden, finden<br />
Sie unter www.gdv.de.«<br />
Die Bürger gehen auf die Barrikaden,<br />
Brüssel macht Ärger, dennoch<br />
kommt wenig Unterstützung von der<br />
Regierung: Bundesumwelt minis terin<br />
Barbara Hendricks (SPD) ist mit der<br />
Einführung einer blauen Plakette in<br />
Deutschland erst einmal zurückgerudert.<br />
Aber damit ist das Problem der<br />
Luftverschmutzung durch Stickoxide<br />
nicht vom Tisch.<br />
Verkehrsminister Alexander Dobrindt<br />
(CSU) nannte die Plakette »mobilitätsfeindlich«.<br />
Aber Mobilität auf Kosten<br />
der Gesundheit wird auch im<br />
europäischen Ausland zunehmend kritisch<br />
gesehen. So greift beispielsweise<br />
London zu drastischen Maßnahmen.<br />
Ab 2019 soll es in der Innenstadt eine<br />
Zone geben, wo nur niedrigste Emissionen<br />
zugelassen sind, ein Jahr später<br />
soll sie für Lkw und Busse auf ganz<br />
London ausgedehnt werden. Fahrzeuge,<br />
die darüberliegen und nicht mindestens<br />
die Euro-6-Norm erfüllen,<br />
müssen ab 2017 zusätzlich zur City-<br />
Maut eine Emissionsgebühr von rund<br />
11,50 Euro pro Tag bezahlen.<br />
Fotos: Fotolia (3)<br />
Ferdinand Dudenhöffer, Leiter des CAR-<br />
Instituts. Diskussionen über Diesel-Fahrverbote<br />
in Innenstädten und absehbar<br />
strengere Grenzwerte sorgen für politischen<br />
Gegenwind. Darüber hinaus ist<br />
laut Dudenhöffer die Verunsicherung an<br />
einem zweiten Indikator ablesbar: »Die<br />
Autorabatte im deutschen Automarkt<br />
steigen.« Die Hersteller wollen trotz guter<br />
Gesamtkonjunktur mit Rabatten von<br />
durchschnittlich 20 Prozent offenbar<br />
Kauf anreize schaffen. Außerdem können<br />
insbesondere die deutschen Autoproduzenten<br />
derzeit kaum mit Diesel-Alternativen<br />
aufwarten. Das trifft vor allem auf<br />
SUV zu, die häufig mit durchzugsstarken<br />
Motoren bestellt werden.<br />
Wachsende Bevölkerung zwingt<br />
Metropolen zum Handeln<br />
Die europäischen Großstädte sind in<br />
der Zwickmühle: Gelingt es ihnen<br />
nicht, für die Einhaltung der Emissionsgrenzwerte<br />
zu sorgen, droht aus<br />
Brüssel Ungemach. So hat die europäische<br />
Kommission gegen Frankreich<br />
bereits 2015 ein Vertragsverletzungsverfahren<br />
eingeleitet, weil die Grenzwerte<br />
von Stickoxiden in 19 Städten<br />
überschritten wurden. Ähnliche Verfahren<br />
laufen gegen Deutschland,<br />
Großbritannien, Italien, Portugal und<br />
Spanien.<br />
Inzwischen leben mehr als 70 Prozent<br />
der europäischen Bevölkerung in<br />
Städten, bei steigender Tendenz. Das<br />
setzt die bestehenden Transportsysteme<br />
weiter unter Druck. In Stuttgart<br />
jedenfalls hat die Klage eines einzelnen<br />
Bürgers dazu geführt, dass es wohl ab<br />
2018 Fahrverbote wegen zu hoher Feinstaubbelastung<br />
geben wird.<br />
»Wir arbeiten sehr hart mit den Bürgermeistern<br />
an einem Smart City-Konzept«,<br />
betonte der für die Energieunion<br />
zuständige EU-Kommissar Maros<br />
Cefcovic. In ihrem Verkehrsweißbuch<br />
hat die europäische Kommission als<br />
Ziel formuliert, die Zahl konventionell<br />
angetriebener Autos in den Städten bis<br />
2030 zu halbieren und die Logistik in<br />
Ballungsgebieten weitgehend CO 2<br />
-frei<br />
zu gestalten. Es bleibt spannend.<br />
Oktober 2016 <strong>FIRMEN</strong><strong>AUTO</strong> 13
MANAGEMENT | Streckenradar<br />
KEINE CHANCE FÜR<br />
RASER<br />
Auf der B 6 bei Hannover wird erstmals in Deutschland die<br />
Durchschnittsgeschwindigkeit von Autofahrern gemessen.<br />
Datenschützer wehren sich gegen den Streckenradar, doch<br />
die Politik will damit die Unfallzahlen senken. Text: Alex Mannschatz<br />
Dienstreisende in Frankreich<br />
können Aufregendes berichten.<br />
Von den Autobahnen rund um Montélimar<br />
zum Beispiel, oder denen bei Bordeaux.<br />
Wer dort zu schnell fährt, wird<br />
bloß gestellt. Auf Anzeigebrücken über<br />
einigen Autobahnabschnitten im Süden<br />
des Landes leuchtet groß, in schrillem<br />
Gelb, das eigene Kennzeichen. Unverpixelt,<br />
für alle lesbar, mit dem mahnenden<br />
Zusatz »trop vite« – zu schnell. Frankreich<br />
weiß, was du getan hast, so die Botschaft<br />
mit Ausrufezeichen. Diese Abschnittskontrollen,<br />
neudeutsch Section Control, haben<br />
dort bislang nur erzieherischen Charakter.<br />
Eine Strafverfolgung bleibt aus. In anderen<br />
Ländern geht es restriktiver zu. Etwa<br />
in der Schweiz, in Österreich, in den Niederlanden<br />
oder auch in Großbritannien,<br />
wo die Technik ebenfalls im Einsatz ist.<br />
Dort aber bittet man die Delinquenten ordentlich<br />
zur Kasse.<br />
Gemessen wird am Anfang und am<br />
Ende des überwachten Abschnitts<br />
Im Gegensatz zu stationären oder mobilen<br />
Blitzgeräten ist Section Control ein<br />
Streckenradar, der nicht punktuell eine<br />
Geschwindigkeit misst, sondern gleich<br />
für eine ganze Fahrstrecke. Jedes Fahrzeug<br />
wird zu Beginn eines Abschnitts<br />
von hinten fotografiert und bei der Ausfahrt<br />
aus dem Abschnitt noch einmal<br />
von vorne. Das System errechnet dann<br />
blitzschnell die erzielte Durch schnittsgeschwin<br />
digkeit. Liegt die über der erlaubten,<br />
löst eine weitere Kamera aus<br />
und liefert das gefürchtete Foto mit Fahrer<br />
und Kennzeichen. Die zuvor aufgenommenen<br />
Daten dieses Autos wandern<br />
dann automatisch in eine Verstoßdatei.<br />
Der Raser muss löhnen, entweder kurz<br />
darauf beim Empfangskomitee am Straßenrand<br />
oder ein paar Tage später durch<br />
Aufforderung im Briefkasten.<br />
Nun also auch Deutschland. Auf der<br />
B 6 südlich von Hannover soll noch dieses<br />
Jahr nach langem juristischem Hickhack<br />
die erste Section Control in einem<br />
18-monatigen Pilotversuch starten. Auf<br />
KENNZEICHEN-ERFASSUNG<br />
»Fahrer unter Generalverdacht«<br />
Widerstand gegen den Streckenradar regt sich<br />
auf Seiten der Politik. »In Deutschland ist es<br />
datenschutzrechtlich schlichtweg unzulässig,<br />
Fahrzeuge rechtstreuer Verkehrsteilnehmer überhaupt<br />
zu fotografieren«, sagt Dr. Patrick Breyer<br />
von der Piratenpartei im Landtag von Schleswig-<br />
Holstein. Auch die dortige Landesregierung<br />
denkt über die Einführung eines solchen Systems<br />
nach. In Niedersachsen argumentiert der<br />
FDP-Abgeordnete Jörg Bode ähnlich: »Dass die<br />
Kennzeichen aller Autos gespeichert werden, die<br />
in dem Abschnitt unterwegs sind, ist unzulässig<br />
und stellt jeden Fahrer unter Generalverdacht.<br />
Dadurch wird der gläserne Autofahrer Realität<br />
in einem Ausmaß, von dem selbst George Orwell<br />
nie zu träumen gewagt hätte.«<br />
14 <strong>FIRMEN</strong><strong>AUTO</strong> Oktober 2016
einem etwa drei Kilometer langen Teilstück,<br />
über das täglich etwa 15.000 Fahrzeuge<br />
rollen. Die Strecke mit Tempolimit<br />
100 galt bislang als Schwerpunkt für Unfälle,<br />
oft verursacht durch Uneinsichtige.<br />
Geschwindigkeiten jenseits der 130<br />
km/h waren auf dieser Bundesstraße keine<br />
Seltenheit, der Spitzenwert lag bei 164<br />
km/h. Eigentlich sollte die von Jenoptik<br />
entwickelte Messanlage längst in Betrieb<br />
sein. Verhindert haben das die strengen<br />
Datenschutzregeln. Bis zur unbegrenzten<br />
Freigabe solcher Systeme bedarf es aber<br />
noch juristischer Anstrengungen.<br />
»Es gibt momentan für einen Echtbetrieb<br />
keine Rechtsgrundlage«, moniert<br />
Niedersachsens oberste Datenschützerin<br />
Barbara Thiel. Das Land sei deshalb<br />
gut beraten, sie schleunigst zu schaffen.<br />
spricht, wird auch die Kostenbewertung<br />
nach Ende des Pilot projekts mit Spannung<br />
erwartet.<br />
Keine Schreckbremsungen mehr an<br />
den Kameras<br />
In Niedersachsen hofft man derweil auf<br />
die Akzeptanz der Autofahrer. Das System<br />
sei gerechter, argumentiert Innenminister<br />
Boris Pistorius: »Weil nicht das<br />
Tempo an einem bestimmten Punkt gemessen<br />
wird, sondern die Durchschnittsgeschwindigkeit<br />
über eine längere Strecke.«<br />
Wer also nur ganz kurz mal zu<br />
schnell fährt, ist nicht zwangsläufig dran.<br />
Er kann ja seinen Durchschnitt wieder<br />
einfahren. Auch das gefahrenträchtige<br />
Abbremsen im Bereich stationärer oder<br />
mobiler Blitzer gehöre der Vergangenheit<br />
In Österreich sind streckenabhängige Messungen üblich.<br />
an, so der Minister. Hauptargument aber<br />
sei die Unfallprävention: »Dieses Messsystem<br />
sorgt für die Einhaltung vorgeschriebener<br />
Geschwindigkeiten auf einem<br />
gesamten Abschnitt und nicht nur an einem<br />
Punkt. Dadurch können wir die Verkehrssicherheit<br />
an ganzen Unfallschwerpunktstrecken,<br />
in Tunnelanlagen oder in<br />
Baustellenbereichen deutlich erhöhen.«<br />
Wer nur ganz kurz zu schnell fährt, muss sich nicht sorgen. Er drosselt einfach<br />
das Tempo und kommt so auf die erlaubte Durchschnittsgeschwindigkeit<br />
Fotos: Imago (1), ÖAMTC (1)<br />
Es geht konkret um Regelungen im niedersächsischen<br />
Gesetz über die öffentliche<br />
Sicherheit und Ordnung. Dort festgeschriebene<br />
Befugnisse der Polizei zur<br />
Gefahrenabwehr beträfen aber nicht den<br />
Umgang mit Daten, argumentiert Thiel.<br />
Zudem werde mit dem Einsatz einer Section<br />
Control keiner konkreten, sondern<br />
einer abstrakten Gefahr begegnet. Eine<br />
klassische Gesetzeslücke also.<br />
Diese Problematik kennt man im Innenministerium.<br />
Das Projekt solle helfen,<br />
eine Rechtsgrundlage für die neue Messtechnik<br />
zu schaffen, sagt Ministeriumssprecherin<br />
Nadine Butzler. Damit könne<br />
die Anlage in Zukunft überall in Deutschland<br />
im öffentlichen Verkehrsraum zur<br />
Erhöhung der Verkehrssicherheit eingesetzt<br />
werden. Andere Bundesländer haben<br />
bereits ebenfalls ihr Interesse an dem<br />
System bekundet. Nicht nur in technischer<br />
Hinsicht. Da Jenoptik eine »kosteneffizientere<br />
Verkehrsüberwachung«<br />
gegenüber bisherigen Methoden ver<br />
Kilometer<br />
WIE STRECKENRADAR FUNKTIONIERT<br />
Messung über einen längeren Streckenabschnitt<br />
Innerhalb eines Streckenabschnitts wird die Zeit gemessen, die das Auto zum Durchfahren benötigt. Daraus lässt<br />
sich die durchschnittliche Geschwindigkeit ableiten. Am Anfang der Messstrecke wird das Auto von hinten fotografiert<br />
und die Daten verschlüsselt gespeichert. Hält sich der Fahrer ans Tempolimit, werden die Daten sofort gelöscht.<br />
Ist er zu schnell, knipst eine Kamera ein hochauflösendes Frontbild des Autos und leitet die Daten an die Behörden.<br />
120<br />
Beginn der Messung<br />
• 1,5 Minuten entsprechen<br />
bei einer Fahrtstrecke von<br />
3 km einer durchschnittlichen<br />
Geschwindigkeit von<br />
120 km/h<br />
• Wäre nur eine Geschwindigkeit<br />
von 100 km/h<br />
erlaubt, hätte die Fahrtzeit<br />
mindestens 1 Minute<br />
48 Sekunden betragen<br />
müssen<br />
Ende der Messung<br />
Benötigte Zeit:<br />
1 Minute 30 Sekunden<br />
0 1 2 3<br />
3<br />
Welche Erfahrungen haben andere<br />
Länder mit Section Control gemacht?<br />
www.firmenauto.de/sc<br />
Oktober 2016 <strong>FIRMEN</strong><strong>AUTO</strong> 15
MANAGEMENT | Praxis SAP<br />
AUF NACHHALTIGKEIT GETR<br />
18.000 Mitarbeiter, 16.000 Firmenwagen: SAP verfügt über einen der größten Kauffuhrparks<br />
in Deutschland. Dabei spielt Klimaschutz für Flottenchef Markus Falk eine wichtige Rolle.<br />
Text: Nicole Holzer<br />
Beeindruckend« trifft es wohl<br />
am besten, wenn man in das<br />
weitläufige SAP-Areal einfährt. Glänzende<br />
Bürogebäude, liebevoll angelegte<br />
Grünanlagen und ein ausgeklügeltes<br />
Parksystem empfangen die Besucher.<br />
Dabei fallen bereits im Eingangsbereich<br />
die Parkplätze für E-Autos mit ihren<br />
Ladestationen auf. Derzeit sind am<br />
Standort Walldorf rund 105 Elektroautos<br />
und Plug-in Hybride unterwegs, weltweit<br />
sind es knapp 500.<br />
»Damit liegen wir voll im Plan«, erklärt<br />
Markus Falk, Head of Global Car Fleet<br />
von SAP. Bis 2020 will der Konzern weltweit<br />
5.000 Stromer im Einsatz haben.<br />
Gleichzeitig soll der CO 2 -Ausstoß der<br />
Flotte sinken, und zwar auf das Niveau<br />
HEAD OF GLOBAL CAR FLEET<br />
Markus A. Falk<br />
Nach seinem BWL-Studium und einer Zwischenstation<br />
als Prüfer in der Öl- und Halbleiterindustrie<br />
kam Markus A. Falk 2002 zur SAP. Erst leitete<br />
er die regionale Revision in Asia Pacific, dann<br />
folgte die globale Verantwortung für die IT-Revision.<br />
Seit rund drei Jahren ist Falk Flottenchef des<br />
weltweiten Fuhrparks von SAP mit rund 22.000<br />
Fahrzeugen, davon 16.000 in Deutschland.<br />
16 <strong>FIRMEN</strong><strong>AUTO</strong> Oktober 2016
IMMT<br />
»Es geht nicht darum, den Mitarbeitern<br />
etwas aufzudrängen, wir wollen sie vielmehr<br />
für klimafreundliche Mobilität sensibilisieren«<br />
Marcus Wagner<br />
Nachhaltigkeits-Experte bei SAP<br />
des Jahres 2000. Damals hatte SAP nur<br />
3.000 Fahrzeuge bei rund 23.000 Mitarbeitern,<br />
heute sind es 80.000 Mitarbeiter und<br />
26.000 Firmenwagen, Tendenz steigend.<br />
Wie motiviert man Mitarbeiter, auf<br />
Elektroautos umzusteigen?<br />
Entsprechend steht Elektromobilität und<br />
deren zügiger Ausbau ganz oben auf der<br />
Agenda von Falk und seinem 14-köpfigen<br />
Team. Mit von der Partie ist Marcus<br />
Wagner, Projektleiter Nachhaltigkeit bei<br />
SAP: »Nachhaltigkeit und insbesondere<br />
Klimaschutz sind in unserer Unternehmensphilosophie<br />
fest verankert und<br />
genießen damit oberste Priorität.«<br />
Doch was tun, um mehr Mitarbeiter für<br />
Umweltschutz und Elektromobilität zu<br />
sensibilisieren? »Das nehmen wir sehr<br />
ernst«, sagt Falk. SAP führte bereits vor<br />
einigen Jahren unterschiedliche Bonifizierungen<br />
ein, um Mitarbeiter zu belohnen,<br />
die sich für ein verbrauchsarmes Modell<br />
entscheiden. »Zusätzlich zu diesem Bonus<br />
kommen weitere Maßnahmen etwa das<br />
kostenlose Laden an SAP Geschäftsstellen<br />
oder die verkürzte Nutzungsdauer.<br />
Ein E-Auto als Firmenwagen wird doppelt<br />
attraktiv«, erklärt Wagner.<br />
Darüber hinaus sinkt der für die uneingeschränkte<br />
Privatnutzung erhobene<br />
monatliche Eigenanteil, der sogenannte<br />
Nettoabzug. Und um die höheren<br />
Anschaffungskosten auszugleichen, subventioniert<br />
der Softwarekonzern noch<br />
einen Teil der Batteriekosten. »Ziel ist es,<br />
dass Mitarbeiter mit E-Auto finanziell<br />
nicht schlechter gestellt sind als die, die<br />
sich für einen Firmenwagen mit konventionellem<br />
Verbrennungsmotor entscheiden«,<br />
fasst Wagner zusammen.<br />
Dennoch reichen finanzielle Anreize<br />
allein kaum aus. Probleme wie Reichweite,<br />
Ladeinfrastruktur und lohnsteuerliche<br />
Aspekte müssen schließlich erst<br />
noch gelöst werden. Dazu zählt unter<br />
anderem die Fahrt in den Urlaub sowie<br />
die höhere Belastung durch den geldwerten<br />
Vorteil. »Das sind durchaus wichtige<br />
Argumente und Herausforderungen für<br />
Mitarbeiter«, sagt Falk. Überlegungen,<br />
dass die SAP für Urlaubsfahrten ein langstreckentaugliches<br />
Auto zur Verfügung<br />
stellt oder das Laden zu Hause ermöglicht,<br />
spielen längst eine Rolle.<br />
Damit läuft es wie geschmiert:<br />
Alles über Öle, Fette und Betriebsstoffe<br />
Nur<br />
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2.500 Produkteinträgen: die DEKRA Betriebsstoff-Liste 2017<br />
Fotos: Jazek Bilski (4)<br />
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Herstellung: Geschäftsbereich ETM corporate publishing, www.eurotransport.de. EuroTransportMedia,<br />
Verlags- und Veranstaltungs-GmbH, Handwerkstraße 15, 70565 Stuttgart, HRB 15308, Geschäftsführer: Oliver Trost.<br />
Vertrieb: Belieferung, Betreuung und Inkasso erfolgen durch DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH, Nils Oberschelp (Vorsitz),<br />
Christina Dohmann, Dr. Michael Rathje, Am Sandtorkai 74, 20457 Hamburg, als leistender Unternehmer. AG Hamburg, HRB 95752.<br />
* Zzgl. Versand. Lieferung solange der Vorrat reicht.<br />
Oktober 2016 <strong>FIRMEN</strong><strong>AUTO</strong> 17
MANAGEMENT | Praxis SAP<br />
Bis 2020 sollen die CO 2<br />
-Emissionen auf das Niveau des Jahres<br />
2000 sinken. Damals hatte SAP nur ein Viertel der Mitarbeiter<br />
Immer unter Strom: Fuhrparkchef Markus A. Falk.<br />
In Sachen Ladeinfrastruktur ist der<br />
Konzern bereits einen Schritt weiter.<br />
»Derzeit installieren wir am Standort<br />
Walldorf 40 neue Ladesäulen, sodass wir<br />
bis Jahresende auf 100 kommen«, sagt<br />
Wagner. Zusätzlich erhalten E-Fahrer<br />
künftig eine Verbund-Ladekarte mit der<br />
sie nahezu überall im öffentlichen Bereich<br />
kostenlos ihr Fahrzeug laden können.<br />
Zwei deutsche Vorstände sind bereits<br />
elektrisch unterwegs<br />
Wagner ist sich sicher: »Sind all diese Probleme<br />
aus dem Weg geräumt, steigt die<br />
Zahl der elektrisch betriebenen Firmenwagen.«<br />
An prominenten Vorbildern<br />
mangelt es auf jeden Fall nicht: »Zwei<br />
deutsche Vorstände sind bereits heute<br />
elektrisch unterwegs.« Langfristig rechnen<br />
sich E-Autos für das Unternehmen<br />
und die Umwelt, davon gehen die Experten<br />
aus. Das gilt natürlich nur, wenn der<br />
Strom aus erneuerbaren Energien gewonnen<br />
wird. SAP stellt sicher, dass weltweit<br />
alle Ladesäulen mit Ökostrom betrieben<br />
werden. Wagner setzt auf die nächste<br />
Generation E-Autos: bezahlbare Modelle,<br />
deutlich größere Reichweiten. »Dann«,<br />
da ist er sich sicher, »kommt irgendwann<br />
der große Run.«<br />
Bislang verursacht die Firmenflotte<br />
rund ein Viertel des gesamten CO 2<br />
-Ausstoßes<br />
des Konzerns; der gesamte Bereich<br />
Mitarbeiter-Mobilität, also Flüge, Auto,<br />
Bahn oder Bus, ist für insgesamt drei<br />
Viertel der CO 2<br />
-Emissionen verantwortlich.<br />
Hier steckt noch viel Potenzial. »Deshalb<br />
bieten wir seit einiger Zeit neben<br />
dem klassischen Firmenwagen neue<br />
Mobilitätsalternativen an«, sagt Falk.<br />
Dazu gehören unter anderem die Bahncard<br />
100 oder ein Leasingfahrrad.<br />
WIRTSCHAFTS-RAUM-WUNDER.<br />
DER NEUE FIAT TIPO KOMBI<br />
Es braucht nicht viel, um mehr zu bekommen. Das beweist der neue Fiat<br />
Tipo Kombi LOUNGE mit seiner umfangreichen Ausstattung inklusive<br />
16”-Leichtmetallfelgen, Klimaautomatik mit Pollenfilter, Licht- und<br />
Regensensor sowie Geschwindigkeitsregelanlage. Auch sein geräumiger<br />
Kofferraum mit 550 l Ladevolumen und variablem Ladeboden sowie das<br />
Uconnect LIVE Entertainmentsystem 3 mit 7”-Touchscreen machen<br />
den neuen Fiat Tipo Kombi LOUNGE zum perfekten Begleiter für Ihren<br />
Arbeitsalltag.<br />
149,–<br />
€ 1<br />
AB<br />
Business Leasing optional mit Wartung & Reparatur 2<br />
Ihr Direktkontakt zu uns: flotte@fcagroup.com<br />
fca-flotte.de<br />
INKL. LOUNGE BUSINESS PAKET<br />
UND SICHERHEITSPAKET FÜR NUR<br />
€<br />
12,–<br />
MEHR IM MONAT<br />
LOUNGE BUSINESS PAKET<br />
· Uconnect NAV Europa<br />
· Rückfahrkamera<br />
· Parksensoren hinten<br />
· Lordosenstütze Fahrer<br />
SICHERHEITSPAKET<br />
· Notbremsassistent<br />
· Geschwindigkeitsbegrenzer<br />
1<br />
Ein gewerbliches Leasingangebot der FCA Bank Deutschland GmbH, Salzstraße 138, 74076 Heilbronn,<br />
für den Fiat Tipo Kombi 1.3 MultiJet LOUNGE mit 70 kW (95 PS). 48 Monate Laufzeit, 40.000 km<br />
Gesamtfahrleistung, ohne Leasingsonderzahlung, 149 € monatliche Leasingrate (exkl. MwSt.) inkl.<br />
GAP-Versicherung, zzgl. Transport- und Zulassungskosten.<br />
2<br />
Details erhalten Sie bei Ihrem Fiat Vertragspartner.<br />
3<br />
Kompatibilität 18 <strong>FIRMEN</strong><strong>AUTO</strong> vorausgesetzt. Eine Oktober Liste der kompatiblen 2016 Geräte finden Sie unter uconnectphone.com<br />
4<br />
Die Autobest-Jury, bestehend aus 26 führenden europäischen Automobiljournalisten, hat den<br />
Fiat Tipo 2016 zum „Best Buy Car of Europe“ gewählt. Quelle: autobest.org<br />
Die Angebote sind gültig für gewerbliche Kunden und nur für Bestellungen von nicht bereits<br />
zugelassenen Neufahrzeugen Fiat Tipo Kombi 1.3 MultiJet LOUNGE mit 70 kW (95 PS) bis<br />
31.12.2016. Nicht kombinierbar mit anderen Aktionen. Nur bei teilnehmenden Fiat Partnern.<br />
Abbildung zeigt Sonderausstattung.
»Mittlerweile haben wir mehr als 1.500<br />
Räder im Bestand. Das hätten wir nie für<br />
möglich gehalten.« Gleichwohl geht es<br />
in diesem Fall nicht um CO 2<br />
-neutrale<br />
Dienstreisen, sondern vielmehr um<br />
Gesundheit und um den Spaß an Bewegung.<br />
»Deshalb erlauben wir auch ein<br />
zweites Fahrrad für den Lebenspartner«,<br />
erklärt Wagner.<br />
Mittlerweile nutzen etwa 1.300 Mitarbeiter<br />
in Deutschland das Angebot zur<br />
Barlohnumwandlung, auch der Fuhrparkchef<br />
selbst. Wann immer es die Witterung<br />
zulässt, schwingt er sich aufs Rad<br />
um damit zum Büro zu fahren: »Damit<br />
erreichen wir positive Effekte. Die Parkplatzsituation<br />
entspannt sich, außerdem<br />
fällt kein CO 2<br />
an. Die Fahrräder werden<br />
hauptsächlich für das tägliche Pendeln<br />
in die Geschäftsstelle oder in der Freizeit<br />
genutzt. Die Umsetzung erfolgte in enger<br />
Abstimmung mit unseren Sozialpartnern<br />
und den Arbeitssicherheitsexperten, um<br />
alle Sicherheitsvorschriften einzuhalten.«<br />
Es geht nicht darum, den Mitarbeitern<br />
etwas wegzunehmen, sondern sie diese<br />
über neue Alternativen für nachhaltige<br />
Mobilität zu sensibilisieren. Dabei geht es<br />
nicht ausschließlich um das starre Konstrukt<br />
der Firmenwagen-Flotte. Für Wagner<br />
zeichnet sich ein Wandel ab: weg<br />
von »vertikaler« hin zur »End-to-end«-<br />
Mobilität. »Allerdings wird dieser Prozess<br />
nicht morgen und auch nicht übermorgen<br />
abgeschlossen sein.«<br />
Das operative Geschäft wird von einem<br />
externen Dienstleister gemanagt<br />
Seit rund zwei Jahren arbeitet SAP im<br />
operativen Bereich mit Sixt Mobility Consulting<br />
zusammen und steuert die deutsche<br />
Flotte mit ihren rund 16.000 Pkw im<br />
Kauffuhrpark. Das neue internationale<br />
Reporting soll lokale Daten durch eine<br />
DER FUHRPARK VON SAP<br />
14 Mitarbeiter kümmern sich um 25.000 Fahrzeuge<br />
Die SAP ist dem Umsatz nach der größte europäische Softwarehersteller. Gegründet wurde das Unternehmen<br />
1976. Derzeit beschäftigt der Konzern in Deutschland knapp 18.000 Mitarbeiter, weltweit sind es rund 80.000.<br />
Der Fuhrpark umfasst in Deutschland mehr als 16.000 Fahrzeuge, weltweit sind es 22.000 Einheiten. Die Flotte<br />
wird zentral vom Hauptsitz Walldorf verwaltet. Als externen Partner für das operative Geschäft holte die SAP<br />
vor zwei Jahren die Sixt Mobility Consulting ins Boot. Die SAP kauft ihre Firmenwagen in der Regel, die Laufzeit<br />
beträgt in der Regel vier Jahre.<br />
einheitliche Erfassung und automatische<br />
Übersetzung in die jeweilige Landessprache<br />
global nutzbar machen, auch bei CO 2<br />
-<br />
Reportings.<br />
Doch SAP wäre kein Softwarekonzern,<br />
wenn sie nicht ihre eigenen Tools für die<br />
Verwaltung der Fuhrpark-Stammdaten<br />
nutzen würde. Dagegen laufen zum Beispiel<br />
Zulassung, Betreuung etwa bei<br />
Schadenfällen, Abwicklung von Wartung<br />
und Reparatur sowie das Remarketing<br />
über den externen Dienstleister. Inzwischen<br />
gibt es am Standort Walldorf sogar<br />
ein Callcenter des Dienstleisters mit fünf<br />
Mitarbeitern. Klar, dass SAP strategische<br />
Entscheidungen, etwa Car Policy, Ladeinfrastruktur<br />
oder die Mitfahrlösung<br />
Two-Go nicht aus der Hand gibt.<br />
Anzeige<br />
4<br />
Kraftstoffverbrauch (l/100 km) nach RL 80/1268/EWG für den Fiat Tipo<br />
Kombi 1.3 MultiJet LOUNGE mit 70 kW (95 PS): innerorts 4,5; außerorts<br />
3,3; kombiniert 3,7. CO 2<br />
-Emission (g/km): kombiniert 99.<br />
Oktober 2016 <strong>FIRMEN</strong><strong>AUTO</strong> 19
SCHWERPUNKT | Digitale Fahrtenbücher<br />
SCHREIBEN SIE NOCH,<br />
ODER TIPPEN SIE SCHON?<br />
Zum Fahrtenbuch gibt es keine Alternative, aber die elektronische Variante reduziert wenigstens<br />
den Aufwand. Unsere Marktübersicht zeigt 24 Modelle und was sie draufhaben.<br />
Text: Nicole Holzer<br />
FAHRTENBUCH-TIPPS<br />
Da schauen die Beamten besonders hin<br />
• Die Entfernung zwischen den Tankungen sollte nicht<br />
stark von der normalen Reichweite abweichen.<br />
• Ölverbrauch muss zu den Kilometerangaben passen.<br />
• Park-, Tank- und Bewirtungsbelege müssen mit Angaben<br />
im Fahrtenbuch übereinstimmen. Das gilt auch<br />
für dokumentierte Kilometerstände von Werkstätten-,<br />
UVV- oder Hauptuntersuchungen.<br />
Jedes Jahr verschenken geschäftliche<br />
Vielfahrer, die ohne Fahrtenbuch<br />
unterwegs sind, im Schnitt<br />
2.758 Euro an das Finanzamt«, sagt Andreas<br />
Schneider von Vimcar. Dennoch<br />
entscheidet sich der Großteil der Dienstwagenfahrer<br />
für die Pauschalversteuerung.<br />
Kein Wunder, denn, wer schon mal<br />
ein handgeschriebenes Fahrtenbuch geführt<br />
hat, kennt den Stress. »Mehr als<br />
zwei Stunden pro Monat müssen Dienstwagenfahrer<br />
investieren, um ihre gefahrenen<br />
Kilometer zu erfassen«, sagt Wolfgang<br />
Schmidt von Tom Tom Telematics.<br />
Das verlangt Disziplin und birgt das Risiko,<br />
dass man nie sicher sein kann, dass<br />
der zuständige Finanzbeamte nicht doch<br />
eine klitzekleine Ungereimtheit entdeckt.<br />
Private Fahrten pauschal zu versteuern<br />
birgt auch für die Firma hohe Kosten<br />
Deshalb entscheiden sich viele Unternehmen<br />
der Einfachheit halber für die pauschale<br />
Ein-Prozent-Regel. Das mag auf<br />
den ersten Blick einleuchten, gehen sie<br />
doch so bei einer möglichen Betriebsprüfung<br />
kein Risiko ein. Andererseits kann<br />
das Unternehmen hier in die Kosten falle<br />
tappen.<br />
Denn Fahrer, die jeden Monat einige<br />
Hundert Euro für die private Nutzung<br />
ans Finanzamt überweisen müssen,<br />
gehen eher sorglos mit dem Dienst wagen<br />
um. Dazu kommt, dass sie tendenziell<br />
mehr fahren als mit dem eigenen Auto.<br />
Mehr Kilometer bedeuten höhere Spritkosten<br />
und ein höheres Unfallrisiko.<br />
Beträge, auf denen am Ende der Flottenchef<br />
sitzen bleibt. Dazu fallen bei der<br />
Ein-Prozent-Methode Umsatzsteuer und<br />
Sozialabgaben an.<br />
Es spricht also viel für den Einbau eines<br />
elektronischen Fahrtenbuchs. Entsprechend<br />
boomt der Markt. Das zeigt<br />
auch unsere aktuelle Marktübersicht mit<br />
vier Neuzugängen. Darüber hinaus bietet<br />
nun auch Sixt Leasing ein eigenes<br />
elektronisches Fahrtenbuch an, nach eigenen<br />
Angaben als einzige Leasinggesellschaft.<br />
Dieses soll auf die Prozesse im<br />
Flottenbereich abgestimmt sein. »Für<br />
Fuhrparkmanager und Fahrer entsteht<br />
Fotos: Fotolia (1)<br />
20 <strong>FIRMEN</strong><strong>AUTO</strong> Oktober 2016
Mit mir den ContiWinterGrip erleben.<br />
Perfektion beim Fahren und Laufen.<br />
Kurze Bremswege,<br />
wenn es drauf ankommt.<br />
Vom Reifen zum Laufschuh.<br />
Mit Continental-Reifentechnologie<br />
immer eine sichere Verbindung zum Boden.
SCHWERPUNKT | Digitale Fahrtenbücher<br />
PRIVATNUTZUNG VON <strong>FIRMEN</strong>WAGEN<br />
So können Sie die privaten Fahrten versteuern<br />
Ein-Prozent-Regelung: Monatlich wird pauschal ein Prozent des Bruttolistenpreises des Fahrzeugs plus 0,03<br />
Prozent pro Entfernungs kilometer zwischen Wohnung und Arbeitsplatz auf das zu versteuernde Einkommen<br />
aufge schlagen. Lohnt sich für alle, die den Dienstwagen häufig privat nutzen.<br />
Fahrtenbuch-Methode: Der Fahrer muss jede Fahrt akribisch dokumentieren. Es müssen zeitnah folgende<br />
Angaben erfasst werden: Datum, Uhrzeit, Kilometerangaben, Reiseziel, -route und -zweck und Geschäftspartner.<br />
Außerdem müssen nachträgliche Änderungen als solche gekennzeichnet werden.<br />
Kilometergeld: Nur für Selbstständige und Unternehmer, nicht für Dienstwagen, die vom Betrieb auch für<br />
Privatfahrten zur Verfügung gestellt werden. In diesem Fall werden betriebliche Fahrten mit 30 Cent pro Kilometer<br />
angesetzt. Vorsicht: Das Auto muss mehr als 50 Prozent betrieblich genutzt werden.<br />
keinerlei Aufwand. Das Fahrzeug wird<br />
mit installiertem Fahrtenbuch ausgeliefert«,<br />
verspricht Vinzenz Pflanz,<br />
Vertriebschef von Sixt Leasing.<br />
Im Grunde muss ein elektronisches dieselben<br />
Kriterien wie ein handgeschriebenes<br />
Fahrtenbuch erfüllen: Digitale Aufzeichnungen<br />
müssen zeitnah und vollständig<br />
erfolgen, Änderungen nachvollziehbar<br />
und nachträgliche Manipulationen<br />
ausgeschlossen sein. Dabei können<br />
die meisten elektronischen Fahrtenbücher<br />
mehr. So verfügen beispielsweise<br />
GPS-Car-Magic über Ortungs- und<br />
Marktübersicht: digitale Fahrtenbücher<br />
Anbieter Arealcontrol Bornemann Bury Carbook Plus Carpanion Compilot Car<br />
Computer<br />
Ctrack<br />
GPS-Watch<br />
Produkt GT3850 Teamy IQ Logbook CL 1010 Time Carbook Plus Carpanion Fahrtenbuch Compilot AD + Accredis Ctrack Online Drive & Print<br />
Kaufpreis Euro 289 – 168 – 180 445 279 79<br />
Mietpreis Euro 19,95/Monat 14,28/Monat – – – – k.A. –<br />
Einbau Euro 89 k. A. k. A. – 100 100/150 Staffelpreise 99 k. A.<br />
Software Euro 12,90/Monat 49 – – 14,90/Monat 110 und 5/Monat 9,95/Monat –<br />
Übertragung Euro – – – – – – – 11,55/Monat<br />
Weitere Kosten Euro – – – – – – – –<br />
Produktinfos<br />
Maße in mm (L/B/H) 106/78/28 50–104/57–75/20–33 60/55/20 – 70/70/20 140/75/30 95/68/23 60/45/30<br />
Einbauort<br />
Armaturenbrett, OBD-<br />
Schnittstelle, Fußraum<br />
Armaturenbrett, Fußraum,<br />
Kofferraum, OBD,<br />
Zigarettenanzünder<br />
Armaturenbrett, flexibel OBD-Schnittstelle<br />
(optional)<br />
Rückspiegel<br />
Armaturenbrett,<br />
Fußraum, flexibel<br />
Armaturenbrett, flexibel OBD-Schnittstelle,<br />
Zigarettenanzünder<br />
Fahrerlegitimation<br />
Diese Daten werden<br />
automatisch erfasst<br />
Diese Daten gibt der<br />
Fahrer ein<br />
So erfolgt die<br />
Datenübernahme<br />
So erfolgt die<br />
Datenauswertung<br />
Erfüllt Anforderungen<br />
des Finanzamts<br />
Besonderheiten<br />
• ja; – nein; k. A. keine Angaben<br />
nicht erforderlich,<br />
Führerschein, RFID-Chip,<br />
PIN-Code, iButton,<br />
Smartphone<br />
Fahrzeug, Fahrer,<br />
Uhrzeit, Datum,<br />
Kennzeichen,<br />
GPS-Koordinaten,<br />
Start-/Zieladresse,<br />
km-Stand, Tages-km,<br />
Pausen. Optional: Fahrverhalten,<br />
EDR-Daten<br />
Fahrtzweck, Besuchsgrund,<br />
besuchte Person/<br />
Firma<br />
nicht erforderlich; wenn<br />
gewünscht: Führersch,<br />
Passwort, App, iButton,<br />
RFID-Chip<br />
Fahrzeug, Fahrer,<br />
Uhrzeit, Datum,<br />
Kennzeichen,<br />
GPS-Koordinaten,<br />
Start-/Zieladresse,<br />
km-Stand, Tages-km,<br />
Pausen<br />
Fahrtzweck, Besuchsgrund,<br />
besuchte Person/<br />
Firma, Bemerkungen<br />
nicht erforderlich, am<br />
PC im Verwaltungsprogamm<br />
Time Suite<br />
Fahrzeug, Fahrer,<br />
Uhrzeit, Datum,<br />
Kennzeichen,<br />
GPS-Koordinaten,<br />
Start-/Zieladresse,<br />
km-Stand, Tages-km<br />
Fahrtzweck, Besuchsgrund,<br />
besuchte Person/<br />
Firma<br />
App Passwort, PIN-Code Name, Personalnummer nicht erforderlich,<br />
Führerschein, RFID-Chip<br />
Fahrzeug, Fahrer,<br />
Uhrzeit, Datum,<br />
Kennzeichen,<br />
GPS-Koordinaten,<br />
Start-/Zieladresse,<br />
km-Stand<br />
Fahrtzweck, Besuchsgrund<br />
Uhrzeit, Datum,<br />
GPS-Koordinaten,<br />
Kilometerstand,<br />
Start-/Zieladresse<br />
Fahrtzweck, Besuchsgrund,<br />
besuchte Person/<br />
Firma<br />
Fahrzeug, Fahrer,<br />
Uhrzeit, Datum,<br />
Kennzeichen, Pausen,<br />
km-Stand, separate<br />
Aufzeichnung der<br />
Fahrstrecken und<br />
Stillstandszeiten<br />
Fahrtzweck, Besuchsgrund,<br />
besuchte Person/<br />
Firma<br />
Fahrzeug, Fahrer,<br />
Uhrzeit, Datum,<br />
Kennzeichen, GPS-<br />
Koordinaten, Start-/<br />
Zieladresse, km-Stand,<br />
Tages-km, Pausen,<br />
POI (sofern angelegt)<br />
Fahrtzweck, Besuchsgrund,<br />
besuchte Person/<br />
Firma, Bemerkungen<br />
nicht erforderlich<br />
Fahrzeug, Uhrzeit,<br />
Datum, Kennzeichen,<br />
GPS-Koordinaten,<br />
Start-/Zieladresse,<br />
km-Stand, Tages-km<br />
Fahrtzweck, Besuchsgrund<br />
Mobilfunk Mobilfunk USB Mobilfunk Mobilfunk direkt aus Fahrzeugrechner<br />
in PC<br />
Mobilfunk<br />
Mobilfunk<br />
webbasiert webbasiert lokal webbasiert webbasiert lokal webbasiert, lokal, automat.<br />
webbasiert<br />
Berichtswesen<br />
• • • • • • • •<br />
optional: Arbeitszeiterfassung<br />
Fahrer/<br />
Mitfahrer, Connected<br />
Navigation, Tourenplanung,<br />
Fernstopp-Funktion<br />
im Diebstahlfall,<br />
Diebstahlvermeidung<br />
optional: Privatschalter,<br />
elektr. Führerscheinkontrolle,<br />
Tankkarten-/<br />
Kosten-/Strafmandatsverwaltung,<br />
Inventarisierung<br />
zur Einhaltung<br />
der UVV, App<br />
4 x im Jahr kostenlose<br />
Kartendaten-Updates,<br />
einfache Bedienung,<br />
12–24-Volt-tauglich,<br />
telefonischer Support/<br />
Hotline<br />
kostenloser Service<br />
zum Managen von Fahrzeugen<br />
oder Flotten<br />
Abnahme der Daten<br />
direkt am CAN-Bus des<br />
Fahrzeugs, Security<br />
und Privacy Konzept,<br />
inklusive EU-weitem<br />
Roaming<br />
einziges System mit<br />
tachogebundener<br />
Entfernungsermittlung,<br />
Fahrtenbuch<br />
wird vollständig im<br />
Fahrzeug geführt, hohe<br />
Lebensdauer<br />
versteckter Einbau<br />
gewährleistet Diebstahlschutz.<br />
Optional:<br />
Dienst-/Privatfahrtschalter,<br />
Anlegen von<br />
Ortspositionen, App<br />
Ctrack Mobi<br />
Standorte der Fzg. in<br />
Echtzeit; einsehen,<br />
welche Strecken<br />
gefahren, Auswertungen,<br />
Benachrichtigung<br />
per SMS; Mail, wenn<br />
Fahrtziele erreicht<br />
22 <strong>FIRMEN</strong><strong>AUTO</strong> Oktober 2016
Alarmsysteme: »Fuhrparkleiter können<br />
ihre Fahrzeuge jederzeit orten und einen<br />
Alarm generieren, wenn diese zu ungewöhnlichen<br />
Zeiten bewegt werden«, sagt<br />
Tino Zanner von GPS-Car-Magic.<br />
Die meisten Systeme sind GPS-gestützt.<br />
Das heißt, dass die gefahrene<br />
Strecke per Satellit errechnet wird. Im<br />
Gegensatz dazu ermittelt etwa das<br />
tachogebundene System von Compilot<br />
Car Computer die gefahrenen Strecken<br />
analog zum Tacho. »Entscheidend ist<br />
eine verschlüsselte Datenübertragung«,<br />
sagt Theo Stettner von Compilot Car<br />
»Im Vergleich zur Ein-Prozent-Regel<br />
spart ein Fahrtenbuch im Schnitt<br />
2.758 Euro an Steuerabgaben«<br />
Andreas Schneider<br />
Vimcar<br />
IGL Telematics M4 Telematics Group Probasys Software PTC GPS-Services Securysat Sixt Leasing S-Tec Sycada<br />
Oscar 7xx FB GPS Fahrtenbuch Drivers-Log NT Fahrtenbuch GPS-E-Fahrtenbuch Securysat Fleet Sixt Fahrtenbuch GPS-Car-Magic Sycada m-Trace<br />
599 99 ab 7,52/montl./Fzg. auf Anfrage 229 nach Vereinbarung 249 ab 99<br />
auf Anfrage 7,60/Monat – 24,95/Monat – ab 15,96 auf Anfrage ab 4<br />
150 79 – 96 79 nach Vereinbarung abhängig von<br />
ab 59<br />
Art und Umfang<br />
– 9,90/Monat – – 10,90/Monat nach Vereinbarung – ab 7<br />
– 3,90/Monat – – – nach Vereinbarung 99/Jahr –<br />
199 (Aufschaltkosten für<br />
Webportal)<br />
69 (Aufschaltkosten für<br />
Webportal)<br />
– – – nach Vereinbarung abhängig von zusätzlichen<br />
Services<br />
–<br />
85/50/25 100/67/20 k. A. 105/83/28 123/65/28 75/50/23 65/56,6/18,5 89/54/16<br />
OBD-Schnittstelle, Zigarettenanzünder,<br />
flexibel<br />
Armaturenbrett entfällt (app-basiert) flexibel Armaturenbrett OBD-Schnittstelle flexibel Armaturenbrett, Fußraum,<br />
OBD, Zigarettenanzünder,<br />
flexibel<br />
über Portal-Login RFID-Chip Mobilfunknummer, App,<br />
PIN-Code<br />
nicht erforderlich Führerschein, Dallas Key Passwort nicht erforderlich,<br />
RFID-Chip<br />
nicht erforderlich, PIN-<br />
Code, iButton, RFID-Chip<br />
Uhrzeit, Datum,<br />
GPS-Koordinaten,<br />
Start-/Zieladresse,<br />
km-Stand, Tages-km<br />
Fahrzeug, Uhrzeit,<br />
Datum, Kennzeichen,<br />
GPS-Koordinaten,<br />
Start-/Zieladresse,<br />
km-Stand, Tages-km,<br />
Pausen, Fahrverhalten<br />
Fahrzeug, Uhrzeit,<br />
Datum, Kennzeichen,<br />
GPS-Koordinaten,<br />
Start-/Zieladresse,<br />
km-Stand<br />
Fahrzeug, Fahrer, Uhrzeit,<br />
Datum, Kennzeichen,<br />
GPS-Koordinaten, Start-/<br />
Zieladresse, km-Stand,<br />
Tages-km, Pausen, Stopps,<br />
Durchfahrten, Zündungszeiten,<br />
Betriebsstunden<br />
Fahrzeug, Uhrzeit,<br />
Datum, Kennzeichen,<br />
GPS-Koordinaten,<br />
Start-/Zieladresse,<br />
km-Stand, Tages-km,<br />
Pausen<br />
Fahrzeug, Fahrer,<br />
Uhrzeit, Datum,<br />
Kennzeichen,<br />
GPS-Koordinaten,<br />
Start-/Zieladresse,<br />
km-Stand, Pausen<br />
Fahrzeug, Fahrer, Uhrzeit,<br />
Datum, Kennzeichen,<br />
GPS-Koordinaten,<br />
Start-/Zieladresse,<br />
km-Stand, Tages-km,<br />
Pausen, weitere Daten mit<br />
CAN-Bus<br />
Fahrzeug, Fahrer, Uhrzeit,<br />
Datum, Kennzeichen,<br />
GPS-Koordinaten,<br />
Start-/Zieladresse,<br />
km-Stand, Pausen<br />
Fahrtzweck, Besuchsgrund,<br />
besuchte Person/Firma<br />
Fahrtzweck, Besuchsgrund<br />
(Datenbank verfügbar für<br />
wiederkehrende Ziele)<br />
Fahrtzweck, Besuchsgrund,<br />
besuchte Person/Firma,<br />
Tankbelege<br />
Fahrtzweck, Besuchsgrund,<br />
besuchte Person/Firma<br />
Fahrtzweck, Besuchsgrund<br />
Fahrtzweck, Besuchsgrund,<br />
besuchte Person/Firma<br />
Fahrtzweck, Besuchsgrund,<br />
besuchte Person/Firma<br />
Fahrtzweck, Besuchsgrund,<br />
besuchte Person/Firma<br />
Mobilfunk Mobilfunk Mobilfunk Mobilfunk Mobilfunk Mobilfunk Mobilfunk Mobilfunk<br />
webbasiert webbasiert webbasiert webbasiert webbasiert webbasiert webbasiert, lokal,<br />
webbasiert<br />
per App<br />
• • • • • • • •<br />
fahrzeugspezifischer, nicht<br />
sichtbarer Festeinbau<br />
Fahrtgrundschalter (privat/<br />
dienstlich) im Fahrzeug,<br />
automatische Fahrzielverknüpfung,<br />
automatische<br />
Erkennung anhand<br />
Schalterstellung<br />
individuelle Auswertungen,<br />
integrierte Führerscheinkontrolle<br />
praxisorientierte Branchenlösungen,<br />
optimierte<br />
Tourenplanung, über<br />
GPS-Datenerfassung umfassende<br />
Auswertungen,<br />
Echtzeitortung, Hinweis-,<br />
Warnfunktionen<br />
europaweite Freischaltung<br />
ohne Aufpreis,<br />
Privat schalter, kann als<br />
vollständiges Flottenmanagementsystem<br />
erweitert werden<br />
Fahrtenbuch ist auf<br />
die Prozesse im<br />
Flotten kundenbereich<br />
abgestimmt, sodass kein<br />
Mehraufwand für Flottenbetreiber<br />
entsteht<br />
mögliche Erweiterungen:<br />
CAN-Bus, Privatschalter,<br />
iButton; modulares System,<br />
das individuell an die<br />
Bedürfnisse des Kunden<br />
angepasst werden kann<br />
Schnittstellen zum Upload<br />
von Kundenstandorten,<br />
Berücksichtigung von<br />
Fahrer- und Fahrzeugwechseln,<br />
Fahrstil- und<br />
Verbrauchsauswertung<br />
Quelle: Angaben der Unternehmen (Stand: 8/2016)<br />
Oktober 2016 <strong>FIRMEN</strong><strong>AUTO</strong> 23
SCHWERPUNKT | Digitale Fahrtenbücher<br />
Vinzenz Pflanz<br />
Sixt Leasing<br />
»Handschriftliche Fahrtenbücher<br />
sind zeitaufwendig<br />
und sehr fehleranfällig«<br />
Computer. Theoretisch könne jede Art<br />
von Textdatei nachträglich verändert<br />
werden. Dann würde das Fahrtenbuch<br />
abgelehnt und die pauschale Ein-Prozent-Steuer<br />
zugrunde gelegt.<br />
In jedem Fall sollte man sich nicht<br />
allein auf die Aussage des Anbieters verlassen,<br />
dass sein Fahrtenbuch die gesetzlichen<br />
Auflagen erfüllt. Lassen Sie das<br />
von Ihrem Steuerberater prüfen, bevor<br />
Sie sich für den Einsatz eines bestimmten<br />
digitalen Fahrtenbuchs entscheiden.<br />
Schließlich werden Fahrtenbücher nicht<br />
nur bei Betriebsprüfungen gekippt. »Die<br />
Finanzbehörden gehen dazu über, sich<br />
Fahrtenbücher zur Veranlagung nach Abgabe<br />
der persönlichen Steuererklärung<br />
vorlegen zu lassen. Wenn das Fahrtenbuch<br />
eines Mitarbeiters beanstandet wird,<br />
kann das Folgen für die ganze Flotte, und<br />
damit für den Fahrzeughalter haben, der<br />
ja für die ordnungsgemäße Abführung<br />
von Steuern und Sozialabgaben verantwortlich<br />
ist«, erklärt Stettner.<br />
Zwar geben alle Anbieter an, dass ihr<br />
Produkt Finanzamt-konform sei, allerdings<br />
gibt es für kein Gerät ein Zertifikat<br />
vom Bundesfinanzhof oder einer einzelnen<br />
Finanzbehörde. Das sieht Frank<br />
Schreiner vom niederländischen Anbieter<br />
Track Jack kritisch: »Im Gegensatz zu<br />
den Niederlanden steckt die Verbreitung<br />
von elektronischen Fahrtenbüchern in<br />
Deutschland noch in den Kinderschuhen.<br />
Neben Datenschutz ist die fehlende<br />
Zertifizierung durch die Finanzverwaltung<br />
und die damit verbundene Unsicherheit<br />
ein Hinderungsgrund.«<br />
Marktübersicht: digitale Fahrtenbücher<br />
Anbieter Systemics Elektronik Tom Tom Telematics Tom Tom Telematics Track Jack Vimcar Vispiron Carsync Wollnikom Yellowfox<br />
Produkt Travel Control Webfleet Logbook<br />
Lite+Link 410<br />
Webfleet Logbook<br />
Link 410+Pro<br />
Track Jack OTM 3 Vimcar Fahrtenbuch Carsync Elektronisches<br />
Fahrtenbuch<br />
Road Data Yellow Tracker 100<br />
Kaufpreis Euro 799 – 548 165,25 – ab 249 179 ab 199<br />
Mietpreis Euro – ab 15,95/Monat pro Fzg. – auf Anfrage – ab 9/Monat 5,50/Monat ab 16,95/Monat<br />
Einbau Euro 159 – – 75 – ab 99 79 75<br />
Software Euro 189 einmalig – 21,40/Monat – 16,59/Monat ab 9,90/Monat – –<br />
Übertragung Euro – – ab 19,90/Monat pro Fzg. 83,19/Jahr – ab 5/Monat 9,90/Monat –<br />
Weitere Kosten Euro – – einmalig 29 – – – – –<br />
Produktinfos<br />
Maße in mm (L/B/H) 140/105/25 27/48/49 121–145/20–57/22–90 87/45/17 45/25/60 89/115/30 65/55/14 80/60/24<br />
Einbauort<br />
Fahrerlegitimation<br />
Diese Daten werden<br />
automatisch erfasst<br />
Diese Daten gibt der<br />
Fahrer ein<br />
So erfolgt die<br />
Datenübernahme<br />
So erfolgt die<br />
Datenauswertung<br />
Erfüllt Anforderungen<br />
des Finanzamts<br />
Besonderheiten<br />
Armaturenbrett,<br />
Fußraum, Zigarettenanzünder,<br />
flexibel<br />
nicht erforderlich,<br />
Chipkarte<br />
Fahrzeug, Fahrer, Uhrzeit,<br />
Datum, Kennzeichen,<br />
GPS-Koordinaten, Start-/<br />
Zieladresse, km-Stand,<br />
Tages-km, Pausen<br />
Fahrtzweck, Besuchsgrund,<br />
besuchte<br />
Person/Firma<br />
OBD-Schnittstelle Armaturenbrett Armaturenbrett,<br />
flexibel<br />
OBD-Schnittstelle,<br />
flexibel<br />
App PIN-Code, App nicht erforderlich Nutzer-Account,<br />
Passwort<br />
Fahrzeug, Uhrzeit,<br />
Datum, GPS-Koordinaten,<br />
km-Stand, Tageskm,<br />
Start-/Zieladresse<br />
Fahrtzweck, Besuchsgrund,<br />
besuchte<br />
Person/Firma<br />
Uhrzeit, Datum,<br />
GPS-Koordinaten,<br />
km-Stand, Tages-km,<br />
Start-/Zieladresse<br />
Fahrtzweck, Besuchsgrund,<br />
besuchte<br />
Person/Firma<br />
Fahrzeug,<br />
Uhrzeit, Datum, GPS-<br />
Koordinaten, km-Stand,<br />
Start-/Zieladresse<br />
Fahrtzweck, Besuchsgrund,<br />
besuchte<br />
Person/Firma<br />
Fahrzeug, Fahrer,<br />
Uhrzeit, Datum,<br />
Kilometerstrecke,<br />
GPS-Koordinaten,<br />
Start-/Zieladresse<br />
Fahrtzweck, Besuchsgrund,<br />
Geschäftspartner,<br />
Kommentar<br />
CAN-Bus-Anschluss<br />
RFID-Chip,<br />
Führerschein<br />
Fahrzeug, Fahrer,<br />
Uhrzeit, Datum,<br />
Kilometerstrecke, GPS-<br />
Koordinaten, Start-/<br />
Zieladresse, Arbeits-/<br />
Auftragszeiten<br />
Fahrtzweck, Besuchsgrund,<br />
besuchte<br />
Person/Firma<br />
OBD-Schnittstelle,<br />
flexibel<br />
nicht erforderlich, App,<br />
RFID-Tag, iButton,<br />
Passwort, PIN-Code<br />
Fahrzeug, Fahrer,<br />
Uhrzeit, Datum,<br />
Kilometerstrecke,<br />
GPS-Koordinaten,<br />
Start-/Zieladresse,<br />
Tages-km<br />
Fahrtzweck, Besuchsgrund,<br />
besuchte<br />
Person/Firma<br />
flexibel<br />
App<br />
Fahrzeug, Fahrer,<br />
Uhrzeit, Datum,<br />
Kilometerstrecke,<br />
GPS-Koordinaten,<br />
Start-/Zieladresse,<br />
Tages-km<br />
Fahrtzweck, Besuchsgrund,<br />
besuchte<br />
Person/Firma<br />
Mobilfunk Mobilfunk Mobilfunk Mobilfunk Mobilfunk Mobilfunk Mobilfunk Mobilfunk<br />
lokal webbasiert webbasiert webbasiert webbasiert, per App webbasiert webbasiert, per App webbasiert<br />
• • • • • • • •<br />
6 Jahre Garantie auf<br />
Travel Control personal<br />
Überblick über bis zu<br />
5 OptiDrive-360-Leistungsindikatoren<br />
(Tempoverstöße, auffällige<br />
Fahrmanöver etc.)<br />
jeder im Fahrtenbuch<br />
geänderte Eintrag<br />
wird markiert und<br />
protokolliert<br />
kein zusätzlicher<br />
Mobilfunkvertrag nötig,<br />
EU-Abdeckung Standard,<br />
Alarmaufschaltung<br />
mögl., div. Alarme inkl.<br />
Sicherheitszone, RFID-<br />
Identifizierung opt.<br />
keine Installationskosten,<br />
flexibler<br />
Fahrzeugwechsel,<br />
Rahmenverträge<br />
mit dem Deutschen<br />
Steuerberaterverband<br />
DStV und Auto Bank<br />
modulares System:<br />
Fahrtenbuch,<br />
Führerscheinkontrolle,<br />
Schlüsselverwaltung,<br />
Fahrverhalten, Poolwagen,<br />
Verbrauchsmanagement<br />
etc.<br />
Wahlweise konventionelle<br />
Blackbox<br />
oder OBD-II-Box, alle<br />
Angaben können per<br />
Smartphone oder Tablet<br />
sofort im Fzg. über die<br />
App erfasst werden<br />
App für alle Betriebssysteme<br />
• ja; – nein; k. A. keine Angaben Quelle: Angaben der Unternehmen (Stand: 8/2016)<br />
24 <strong>FIRMEN</strong><strong>AUTO</strong> Oktober 2016
kia.com<br />
Zu dieser Beförderung<br />
kann man nur gratulieren.<br />
Full Service Leasing<br />
ab € 197,– 1 mtl.<br />
Der neue Kia Optima Sportswagon.<br />
Mach es besser. Mach es mit Stil.<br />
Eine schöne Vorstellung: der Kia Optima Sportswagon als Dienstwagen. Der ist nicht nur<br />
aufgrund seiner Ausstattung für alles zu haben, sondern Sie können mit ihm sogar<br />
deutlich bei der Versteuerung Ihres geldwerten Vorteils sparen, wenn Sie sich für die<br />
Ausstattungsvarianten BUSINESS oder BUSINESS SUPREME entscheiden. Erkundigen Sie<br />
sich nach unserem attraktiven Full Service Leasing – deutschlandweit bei Ihrem Kia Vertragshändler<br />
und überzeugen Sie sich auch bei einer Probefahrt unter 0800 777 30 44 2 .<br />
Platz 1 für Kia im<br />
<strong>AUTO</strong> BILD Qualitätsreport 2015.<br />
Ausgabe 50/2015.<br />
Kraftstoffverbrauch in l/100 km Kia Optima Sportswagon 1.7 CRDi EDITION 7: innerorts 5,2; außerorts 4,8–4,2; kombiniert 4,6–4,4.<br />
CO 2-Emission: kombiniert 120–113 g/km. Nach Messverfahren (VO/EG/715/2007 in der aktuellen Fassung) ermittelt. Abbildung zeigt<br />
kostenpflichtige Sonderausstattung.<br />
* Max. 150.000 km. Gemäß den gültigen Garantiebedingungen. Einzelheiten erfahren Sie bei Ihrem Kia-Vertragshändler und unter www.kia.com/de/kaufen/7-jahre-kia-herstellergarantie<br />
1<br />
Ein Leasingangebot der Kia Leasing – ein Produkt der ALD AutoLeasing D GmbH, Nedderfeld 95, 22529 Hamburg, nur für Gewerbetreibende, zzgl. Überführungs- und Zulassungskosten<br />
sowie zzgl. gesetzliche MwSt., für den Kia Optima Sportswagon 1.7 CRDi EDITION 7 UVP € 23.773,11, Anzahlung € 0,- , Full-Service-Leasingrate € 196,75 pro Monat. Laufzeit jeweils<br />
36 Monate, Laufleistung 10.000 km/Jahr. Monatliche Full-Service-Leasingraten, in denen auch die Kosten (netto) für die ersten drei intervallgerechten Wartungen und Verschleißreparaturen<br />
(ohne Zusatzarbeiten) bei einem teilnehmenden Kia Vertragshändler enthalten sind. Dieses Angebot gilt nicht für Fahrzeuge, die als Taxi oder Mietwagen genutzt werden.<br />
Die Zahlungsübernahme erfolgt direkt zwischen dem ausführenden Kia Vertragshändler und dem Leasinggeber. Nur bei teilnehmenden Kia Vertragshändlern. Unverbindliche Preisempfehlung<br />
der Kia Motors Deutschland GmbH, zzgl. Überführungs- und Zulassungskosten sowie zzgl. gesetzliche MwSt.<br />
2<br />
Kostenfrei aus dem deutschen Festnetz der Telekom Deutschland GmbH, Mobilfunkpreise ggf. abweichend.
SCHWERPUNKT | Digitale Fahrtenbücher<br />
FAHRTENBUCH<br />
FÜR KLEINES GELD<br />
Die Steuerberatungsgesellschaft felix1.de hat zehn Fahrtenbuch-Apps auf ihre Alltagstauglichkeit<br />
getestet. Nicht alle sind gut, die meisten aber finanzamtskonform.<br />
Text: Hanno Boblenz<br />
Können Fahrtenbuch-Apps für<br />
Smartphones wirklich ein handschriftliches<br />
Fahrtenbuch ersetzen? Dieser<br />
Frage sind die Experten der Steuerberatungsgesellschaft<br />
felix1.de auf den<br />
Grund gegangen. Zehn Apps, je fünf<br />
für Android und Apple iOS, haben die<br />
Steuerberater getestet. Ergebnis: Acht<br />
der zehn digitalen Fahrtenbücher sind<br />
finanz amts kon form, die meisten von<br />
ihnen sind auch mit mehreren Fahrzeugen<br />
oder Fahrern und sogar auf mehreren<br />
Mobiltelefonen gleichzeitig nutzbar.<br />
Größte Herausforderung waren die formalen<br />
steuerrechtlichen Ansprüche. Viele<br />
Finanzämter lehnen gleich das ganze<br />
Fahrtenbuch schon wegen kleineren<br />
Apps für Android<br />
Name Mileage Logbook Fahrtenbuch Pro Kfz-Fahrtenbuch 5.1 Fahrtenbuch2go Trip Tracker Pro-Fahrtenbuch<br />
Version 1.913 2.2.12 5.1.1 2.8.1 5.5.0<br />
Preis 2,56 Euro 4,89 Euro Basisversion kostenlos 4,89 Euro 6,90 Euro<br />
Abo – – 19,90 Euro/Jahr – 1,90 Euro/Monat<br />
Gratis-Testversion • • • – •<br />
Support Mail Mail Mail Mail Kontaktformular<br />
Funktionen<br />
Erfassung Tacho und km manuell manuell manuell manuell manuell 1)<br />
Kategorien: privat/geschäftl./Arbeitsweg •/•/– •/•/• •/•/• •/•/• •/•/•<br />
Manipulationssicher • • • • •<br />
Dokumentation von Änderungen – • • • •<br />
Export als<br />
CSV, Excel, HTML (nur über<br />
Downloadbereich)<br />
HTML, CSV, XML, Intex,<br />
Euro-Fahrtenbuch, Fahrtenbuch<br />
Express, WISO<br />
PDF, CSV PDF, CSV, WISO PDF, Excel, WISO, zip<br />
Auswertung – • • • •<br />
Anbindung an Adressverwaltung – • – – •<br />
GPS-Tracking • • • • •<br />
Besuchte Orte merken – • • • •<br />
Belege verwalten – • – • •<br />
Mehrere Fahrer/Fahrzeuge/Mobilgeräte –/–/– •/•/• (über Backup-Dateien) •/•/– •/•/• (über Backup-Dateien) •/•/•<br />
Erfüllt Anforderungen des Finanzamts – • • • •<br />
• ja, – nein<br />
1)<br />
Erfassung der km erfolgt automatisch Quelle: felix1<br />
26 <strong>FIRMEN</strong><strong>AUTO</strong> Oktober 2016
INKLUSIVE<br />
PRIVAT<br />
SEKRETÄR<br />
Der neue Astra Sports Tourer<br />
mit<br />
Das „Auto des Jahres 2016“ überzeugt mit den Innovationen der Oberklasse<br />
wie Opel OnStar, Ihrem persönlichen Online- und Service-Assistenten * :<br />
• Ruft im Notfall automatisch Hilfe<br />
• Bietet WLAN Hotspot für unterwegs **<br />
• Sendet Ihre Wunschroute direkt auf Ihr Navi ***<br />
• Hat die wichtigsten Daten und Füllstände im Blick<br />
Mehr auf Opel.de<br />
*<br />
Optional bzw. in höheren Ausstattungsvarianten verfügbar. ** OnStar<br />
Dienste und WLAN Nutzung bei Ausstattung mit OnStar kostenlos für<br />
12 Monate ab Erst zulassung, danach jährliche Gebühr von derzeit<br />
€ 99 für OnStar Dienste, zusätzliche Gebühr für WLAN Nutzung.<br />
***<br />
Nur in Verb. mit Infotainment-System Navi 900 IntelliLink.<br />
Abb. zeigt Sonderausstattung.
SCHWERPUNKT | Digitale Fahrtenbücher<br />
»Damit das Finanzamt mitspielt, muss die App<br />
alle Voraussetzungen erfüllen und der Nutzer<br />
die Daten lückenlos und zeitnah einpflegen«<br />
Andreas Reichert<br />
Steuerberater und Vorstand bei felix1.de<br />
Flüchtigkeitsfehlern ab. Dazu gehören<br />
eine nicht eingetragene Fahrt oder unleserliche<br />
Schrift.<br />
Da auch elektronische Datenträger den<br />
formalen Anspruch an Fahrtenbücher erfüllen<br />
müssen, stellten die Tester klare Vorgaben:<br />
Ein Fahrtenbuch muss zum Beispiel<br />
in einem fälschungssicheren<br />
Dateiformat eingereicht werden. Die<br />
Daten nachträglich zu ändern darf nicht<br />
möglich sein. Geschafft haben das alle,<br />
außer »Mileage Logbook« und »iFahrtenbuch«.<br />
Laut felix1 sind selbstständige Vielfahrer<br />
zum Beispiel mit der Android-App<br />
»Fahrtenbuch Pro« oder der iOS-App<br />
»Driverslog Pro« am besten beraten. Diese<br />
beiden Apps zeichnen sich durch gute<br />
Bedienbarkeit, Finanzamtskonformität<br />
und geringe Fehleranfälligkeit aus. Die<br />
Apps »TripTracker PRO« (Android) und<br />
»Gemeinsames Fahrtenbuch« (iOS) sind<br />
laut Studie für Familienunternehmen<br />
empfehlenswert. Beide Apps bieten Lösungen<br />
für die Nutzung eines Fahrzeugs<br />
durch mehrere Personen.<br />
Am meisten profitieren selbstständige<br />
Vielfahrer von Fahrtenbuch-Apps<br />
Alle acht finanzamtskonformen Apps<br />
sind nach Aussage der Tester theoretisch<br />
auch für Unternehmen mit Fuhrparks<br />
und mehreren Fahrern geeignet. In<br />
der Praxis sei es allerdings kaum durchhaltbar,<br />
die Apps zu steuerlichen Zwecken<br />
ganzjährig für viele Fahrzeuge zu<br />
nutzen. Hier zeigt sich der Gewinn der<br />
Fahrtenbuch-Apps eher als Ergänzung<br />
zur wirtschaftlichen Analyse der getätigten<br />
Fahrten. Am meisten profitieren<br />
selbstständige Vielfahrer. Bei dieser Personengruppe<br />
sei die Fehleranfälligkeit<br />
minimal und die Nutzerfreundlichkeit<br />
der getesteten Apps am höchsten.<br />
TEST-KRITERIEN<br />
Hauptsache nicht manipulierbar<br />
Die Auswahl der Apps erfolgte nach der Position im<br />
App-Store bei Eingabe des Suchbegriffs Fahrtenbuch.<br />
Die Tests umfassten den Funktionsumfang<br />
der Apps, dabei lag der Fokus auf der Finanzamtskonformität.<br />
Geprüft wurde, ob die durch die Apps<br />
erstellten Fahrtenbücher manipulationssicher<br />
sind. Die Manipulationssicherheit der Datensätze<br />
wurde nur aus inhaltlicher, nicht aus technischer<br />
Sicht geprüft. Im Gegensatz zu Excel- oder Text-<br />
Dateien haben die Tester PDF-Dateien und Datenbankexporte<br />
als manipulationssicher eingestuft.<br />
Apps für iOS<br />
Name Fahrtenbuch WISO Fahrtenbuch iFahrtenbuch Driverslog Pro Gemeinsames Fahrtenbuch<br />
Version 6.7.1 2.1.0 1.0.1 2.26.4 1.4.5<br />
Preis 5,99 Euro 3,99 Euro 2,99 Euro 4,99 Euro 5,99 Euro<br />
Abo – – – – –<br />
Gratis-Testversion • – • – –<br />
Support Kontaktfomular Mail, Telefon Facebook, Telefon Mail, Forum, Kontaktfomular Mail, Kontaktfomular<br />
Funktionen<br />
Erfassung Tacho/km manuell manuell manuell manuell manuell<br />
Kategorien: privat/geschäftl./Arbeitsweg •/•/• •/•/• •/•/• •/•/• •/•/•<br />
Manipulationssicher • • – • •<br />
Dokumentation von Änderungen • • – • •<br />
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CSV, PDF, weitere gegen<br />
Aufpreis<br />
PDF, CSV, ICal, XML, SQL, WISO CSV PDF, CSV, ICAL, XML, SQL,<br />
weitere gegen Aufpreis<br />
Auswertung • • – • •<br />
Anbindung an Adressverwaltung • • – • •<br />
GPS-Tracking • (4,99 Euro) • • • •<br />
Besuchte Orte merken • • – • •<br />
Belege verwalten • • • • Aufpreis 2,99 Euro –<br />
Mehrere Fahrer/Fahrzeuge/Mobilgeräte<br />
•/•/•<br />
(über Backup-Dateien)<br />
•/•/–<br />
–/•/•<br />
(über Backup-Dateien)<br />
•/•/–<br />
PDF, CSV<br />
•/•/•<br />
(über Backup-Dateien)<br />
Erfüllt Anforderungen des Finanzamts • • – • •<br />
• ja, – nein <br />
Quelle: felix1<br />
28 <strong>FIRMEN</strong><strong>AUTO</strong> Oktober 2016
NISSAN QASHQAI VISIA<br />
1.5 l dCi, 81 kW (110 PS)<br />
Leasingsonderzahlung: € 0,–<br />
Laufzeit: 48 Monate<br />
Gesamtlaufleistung: 60.000 km<br />
Monatliche Leasingrate:<br />
AB € 220,– 1 (NETTO)<br />
AB € 262,– 1 (BRUTTO)<br />
inkl. Technikservice 2<br />
ÜBERHOLT IHRE VORSTELLUNG<br />
VON UNTERHALT UND EFFIZIENZ.<br />
DER NISSAN QASHQAI.<br />
Dürfen wir vorstellen? Der NISSAN QASHQAI – der vielleicht effizienteste Mitarbeiter in Ihrem Team! Mit der günstigen<br />
Leasingrate und mit schlanken 3,8 I auf 100 km einem der geringsten Kraftstoff-Normverbräuche3 seiner Klasse<br />
lässt er hohe Unterhaltskosten hinter sich und überzeugt mit komfortablem Fahrverhalten auf jeder Dienstfahrt.<br />
Mehr auf nissan-fleet.de<br />
NISSAN QASHQAI VISIA 1.5 l dCi, 81 kW (110 PS): Kraftstoffverbrauch (I/100 km): innerorts 4,2, außerorts 3,6, kombiniert 3,8;<br />
CO 2-Emissionen (g/km): kombiniert 99,0; Effizienzklasse A+.<br />
Abb. zeigt Sonderausstattung. 1 Berechnungsbeispiel für das gewerbliche Leasing bei einer Laufzeit von 48 Monaten bis 60.000 Kilometer<br />
netto (zzgl. gesetzlicher MwSt.). Nur bei teilnehmenden NISSAN Händlern, zzgl. Überführung und Zulassung. Gültig für alle bis zum 30.09.2016<br />
abgeschlossenen Leasingverträge für den NISSAN QASHQAI VISIA 1.5 l dCi, 81 kW (110 PS). Ein Angebot für Gewerbekunden von NISSAN Fleet Services.<br />
Ein Produkt der ALD AutoLeasing D GmbH, Nedderfeld 95, 22529 Hamburg, in Kooperation mit der RCI Banque S.A. Niederlassung Deutschland,<br />
Jagenbergstraße 1, 41468 Neuss. 2 Der Technikservice beinhaltet Wartungskosten und Verschleißreparaturen (gemäß AGB) für die Vertragslaufzeit. Ein<br />
Angebot für Gewerbekunden von NISSAN Fleet Services. Ein Produkt der ALD AutoLeasing D GmbH, Nedderfeld 95, 22529 Hamburg, in Kooperation mit<br />
der RCI Banque S.A. Niederlassung Deutschland, Jagenbergstraße 1, 41468 Neuss. Bei allen teilnehmenden NISSAN Händlern. Das Angebot ist gültig<br />
für Kleingewerbe mit einem Fuhrpark bis 5 Einheiten sowie Mitglieder eines Verbandes mit Rahmenabkommen mit der NISSAN CENTER EUROPE<br />
GMBH über Abrufschein, solange der Vorrat reicht. 3 Kombinierter Normverbrauch beim 1.5 l dCi Dieselmotor. Angabe nur gültig bei vergleichbaren<br />
Verbrennungsmotoren. Stand 1. April 2015. NISSAN CENTER EUROPE GMBH, Postfach, 50319 Brühl.
MANAGEMENT | Fahrzeugpool<br />
SO WERDEN PRIVATFAHRTEN VON<br />
POOLFAHRZEUGEN BERECHNET<br />
Für Poolfahrzeuge gelten beim Ermitteln des geldwerten Vorteils eigene Vorschriften. Wer kein<br />
Fahrtenbuch führt, muss pauschal versteuern. Aber nach besonderen Regeln. Text: Nicole Holzer<br />
Poolfahrzeuge gelten in den meisten<br />
Firmen als heikles Steuerthema. Denn<br />
nicht in jedem Fall sind diese nur für<br />
dienstliche Fahrten reserviert, sondern<br />
dürfen auch privat genutzt werden. Ist<br />
das erlaubt, wird’s kompliziert. Privatfahrten<br />
gelten als beliebtes Thema der<br />
Betriebsprüfer. Sie wittern in diesen Fällen<br />
häufig Fehler und damit auch Nachversteuerungspotenzial.<br />
Wir zeigen, wie Sie die pauschale Ein-<br />
Prozent-Methode bei einem Fahrzeugpool<br />
berechnen. Unser Muster-Fuhrpark<br />
besteht aus zehn Autos (Bruttolistenpreis:<br />
5 Autos à 15.000 Euro, 5 Autos à 20.000<br />
Euro) und 30 Mitarbeitern, die diese Poolfahrzeuge<br />
regelmäßig auch privat fahren.<br />
1. Wert des Pools ermitteln<br />
Basis der Versteuerung ist der Bruttolistenpreis<br />
aller Poolfahrzeuge: 5 x 15.000<br />
Euro + 5 x 20.000 Euro = 175.000 Euro.<br />
2. Ein-Prozent-Regelung anwenden<br />
Der Gesamtlistenpreis der Autos wird<br />
auf die Mitarbeiter umgerechnet:<br />
1 % von 175.000 Euro = 1.750 Euro.<br />
Dieser Betrag wird auf 30 Angestellte verteilt,<br />
egal wie viele Kilometer sie privat fahren:<br />
1.750 Euro : 30 Fahrer = 58 Euro.<br />
Für die pauschale Ein-Prozent-Regelung<br />
wird dieser Betrag bei jedem Mitarbeiter<br />
auf sein zu versteuerndes Einkommen<br />
aufgeschlagen.<br />
3. Private Heimfahrten<br />
Die werden pauschal mit 0,03 Prozent des<br />
Fahrzeuglistenpreises pro Entfernungskilometer<br />
versteuert. Die Berechnung für<br />
den Pool funktioniert wie oben:<br />
0,03 % von 175.000 Euro = 52,50 Euro.<br />
52,50 Euro : 30 Fahrer = 1,75 Euro/Entfernungskilometer.<br />
Dieser Betrag wird jedem<br />
Mitarbeiter entsprechend der einfachen<br />
Entfernung zwischen Wohnung und Arbeit<br />
auf sein zu versteuerndes Einkommen<br />
aufgeschlagen. Darüber hinaus erlaubt<br />
das Finanzamt Mitarbeitern, für<br />
maximal fünf Tage pro Monat Poolfahrzeuge<br />
für private Fahrten und Fahrten<br />
zwischen Wohnung und Firma zu nutzen.<br />
In diesem Fall werden 0,001 Prozent des<br />
Listenpreises pro Kilometer fällig.<br />
4. Rufbereitschaften<br />
Wer mit dem Poolfahrzeug nach Hause<br />
fährt, aber Bereitschaft hat, muss dies<br />
nicht als private Heimfahrt versteuern.<br />
5. Dienstreisen vom Wohnort aus<br />
Startet der Mitarbeiter mit dem Poolwagen<br />
von zu Hause auf eine Dienstreise,<br />
muss er die Heimfahrt auch versteuern.<br />
Es sei denn, das Unternehmen verbietet<br />
Privatfahrten mit den Poolfahrzeugen generell.<br />
In diesem Fall gilt die Heimfahrt<br />
bereits als Teil der Dienstreise.<br />
30 <strong>FIRMEN</strong><strong>AUTO</strong> Oktober 2016
Denken Sie an Schöneres<br />
als den anstehenden Winterreifenwechsel<br />
Ihrer Mitarbeiter.<br />
Wir kümmern uns um alles, was zählt: Alphabet Reifenservice.<br />
Mit unserem Rundum-Service sparen Sie nicht nur Geld, sondern auch Zeit. Denn mit unserem<br />
Winterkomplettrad-Prozess haben Sie den passenden Winterreifen inklusive Alu-Felge<br />
bereits bei der Fahrzeugauslieferung erhalten. Auch das Thema Reifendruckkontrollsysteme<br />
(RDKS) ist bei uns in guten Händen – sämtliche Kosten für RDKS sind bereits in Ihren Serviceraten<br />
enthalten. Und mit über 2.000 Standorten sind unsere Service-Partner immer in Ihrer<br />
Nähe und übernehmen für Sie gerne die fachgerechte Einlagerung der Reifen.<br />
Interessiert? Jetzt informieren:<br />
alphabet.de/reifenservice
MANAGEMENT | Skoda<br />
FRISCHES DESIGN,<br />
BESSERER SERVICE<br />
Skoda führt ein neues Markendesign ein und baut eigene Großkundenzentren auf. In Dessau<br />
startet nun der 444. Betrieb im neuen Look.<br />
Text: Mathias Heerwagen<br />
Die Bauhaus-Stadt Dessau<br />
scheint der ideale Standort, um<br />
das neue, weltweite Autohaus-Design<br />
von Skoda zu präsentieren. Bauhaus-<br />
Gründer Walter Gropius hätte der klare<br />
moderne Stil sicher gefallen. Laut Vertriebsleiter<br />
Stefan N. Quary ist das neue<br />
Erscheinungsbild ein entscheidender<br />
Schritt für die Fortsetzung des Wachstumskurses<br />
und höhere Kundenzufriedenheit.<br />
Mehr Licht, mehr Platz, mehr Komfort,<br />
so könnte man die Vorteile des neuen<br />
Designs für die Kunden zusammenfassen.<br />
Ein Konfigurator erleichtert die Wahl<br />
der Fahrzeugausstattung, Gäste können<br />
im WLAN kostenlos surfen. An zwei Dialogannahmen<br />
werden die Kunden noch<br />
schneller bedient und der Serviceberater<br />
nimmt den Auftrag per Tablet direkt am<br />
Fahrzeug entgegen.<br />
Bis Ende 2016 sollen alle Händler im<br />
neuen Design auftreten<br />
444 Autohäuser treten bereits im neuen<br />
Corporate Design auf, bis Ende 2016 sollen<br />
alle 560 Vollhändler in Deutschland<br />
umgestellt sein. In den vergangenen drei<br />
Jahren haben die Vertriebspartner den<br />
Grundstein dafür gelegt. Bereits existierende<br />
Gebäude wurden im Schnitt in drei<br />
bis fünf Monaten auf das neue Markendesign<br />
umgerüstet. Bei Neubauten dauerte<br />
es maximal neun Monate. »Wir sind<br />
ursprünglich von 25 Autohaus-Neubauten<br />
ausgegangen«, sagt Stefan N. Quary.<br />
»Tatsächlich aber entschieden sich 80<br />
Händler für den Neubau. Das ist ein eindrucksvoller<br />
Vertrauensbeweis in das<br />
Potenzial der Marke Skoda.«<br />
Durchschnittlich rund 300.000 Euro<br />
investieren die Händler in einen Umbau,<br />
das Investitionsvolumen für einen Neubau<br />
wie das Autohaus Schandert in Dessau<br />
liegt bei mehr als drei Millionen Euro.<br />
32 <strong>FIRMEN</strong><strong>AUTO</strong> Oktober 2016
Drei Fragen an ...<br />
Stefan N. Quary, Leiter Vertrieb bei Skoda Auto<br />
Deutschland.<br />
Das Geschäft mit Firmenkunden wird für Skoda immer<br />
wichtiger. Für sie baut die Marke Leistungszentren auf.<br />
Fotos: Jürgen Zerha<br />
»Uns kommt die aktuelle Niedrigzinsphase<br />
natürlich sehr entgegen«, freut sich<br />
Geschäftsführer Jochen Schandert. Dass<br />
sich die Investition lohnt, zeigen beeindruckende<br />
Zahlen. Händler, die bereits<br />
auf das neue Corporate Design umstellten,<br />
verkauften im vergangenen Jahr 19<br />
Prozent mehr Autos. Autohäuser im alten<br />
Die Händler werden ausgebildet und sollen den Unternehmer<br />
künftig bei seinem Fuhrparkmanagement unterstützen<br />
Look schafften im Schnitt nur ein Plus<br />
von sieben Prozent.<br />
Bei jedem Händler wurden vor der<br />
Umrüstung das Marktpotenzial analysiert<br />
und die Stärken und Schwächen<br />
in den Bereichen Vertrieb, Service,<br />
Gebrauchtwagen und Organisation<br />
bewertet. Anhand dieser Daten wurde<br />
die optimale Größe des Showrooms oder<br />
die Anzahl der Arbeitsinseln für Verkaufsund<br />
Serviceberater ermittelt. Im Zuge der<br />
Marktanalysen filterte Skoda auch jene<br />
137 Händler heraus, die zu Leistungszen-<br />
Der Serviceberater begutachtet das Auto zusammen mit<br />
dem Kunden und gibt alle Daten direkt ins Tablet ein.<br />
tren für Großkunden ausgebaut werden<br />
(siehe Interview rechts).<br />
Auch das Autohaus Schandert in Dessau<br />
ist ein solches Großkundenleistungszentrum<br />
und deckt den Bereich zwischen<br />
Berlin und Leipzig ab. »Das Großkundengeschäft<br />
ist bei uns für rund 30 Prozent<br />
des Wachstums verantwortlich. Vor<br />
allem der Superb Combi ist ein echtes<br />
Zugpferd bei den Geschäftskunden«,<br />
berichtet Jochen Schandert. 2015 gingen<br />
bei dem Dessauer Händler nur 23 Bestellungen<br />
von Flottenkunden ein. In diesem<br />
Jahr waren es bis Anfang August bereits<br />
86. Weitere Großkunden-Aufträge verspricht<br />
sich Schandert durch den neuen<br />
SUV Kodiaq. »Die Kunden fragen explizit<br />
nach einem Siebensitzer, und die<br />
Anhängelast von 2,5 Tonnen dürfte für<br />
einige Unternehmer auch interessant<br />
sein«, sagt Jochen Schandert.<br />
Was unterscheidet die Leistungszentren von<br />
ande ren Händlerbetrieben?<br />
Stefan N. Quary: Neben einem Hol- und Bring-<br />
Service sowie besonderen Werkstattkonditionen<br />
gibt es noch weitere Vorteile: So gehört ein Overnight-Service<br />
für Wartung und Reparatur ebenso<br />
zum erweiterten Angebot wie eine besondere IT-<br />
Infrastruktur und eine höhere Zahl an Vorführwagen.<br />
Speziell geschultes Verkaufspersonal unterstützt die<br />
Kunden in allen Fragen des Fuhrparkmanagements.<br />
Dies gilt insbesondere für die Betreiber von kleinen<br />
und mittleren Flotten, die dafür keine eigenen Spezialisten<br />
vorhalten.<br />
Was wird sich bei dem Fahrzeug-Konfigurator<br />
ändern?<br />
Wir werden ab Anfang kommenden Jahres dem Flottenkunden<br />
noch bessere Konfigurationsmöglichkeiten<br />
geben. Bislang ist eine Fahrzeughierarchie pro<br />
Kunde nicht abbildbar, das wird demnächst möglich<br />
sein. Der Kunde hat in der Regel nur einen gewissen<br />
finanziellen Spielraum, in dem er sich bewegen darf.<br />
Mit dem neuen Konfigurator weiß er genau, dass er<br />
das Auto auch fahren darf, welches er konfiguriert.<br />
Werden in Zukunft noch mehr Großkundenleistungszentren<br />
entstehen?<br />
Es muss nicht bei den 137 Flottenhändlern bleiben,<br />
aber die Grundstruktur steht, und ich gehe nicht<br />
davon aus, dass es sehr viel mehr werden. Die Netzstruktur<br />
ist davon abhängig, dass es eine gewisse<br />
Populationsstärke und damit ein Gewerbekundengeschäft<br />
gibt. Salopp gesagt: Auf dem platten Land<br />
macht ein solches Zentrum aus Unternehmersicht<br />
wenig Sinn. Schließlich gilt es auch für den Unternehmer,<br />
Standards zu erfüllen, die erst einmal Geld<br />
kosten.<br />
Achsen zu vermessen gehört zum Standard in einem<br />
modernen Autohaus.<br />
Längere Öffnungszeiten: Für Fahrer von Geschäftswagen<br />
ist wichtig, dass sie ihr Auto schnell wiederbekommen.<br />
Oktober 2016 <strong>FIRMEN</strong><strong>AUTO</strong> 33
MANAGEMENT | Gehaltsumwandlung<br />
MIT DEM <strong>AUTO</strong> SPAREN<br />
Ein Dienstfahrzeug zur privaten Nutzung ist ein probates Motivationsmittel für Arbeitgeber.<br />
Das Modell kommt auch für Mitarbeiter infrage, die nicht zu den Berechtigten gehören. Möglich<br />
macht das eine Barlohnumwandlung.<br />
Text: Joachim Geiger<br />
Wenn ein Dienstfahrzeug den<br />
Berechtigten nicht nur zu dienstlichen<br />
Fahrten, sondern auch für den<br />
privaten Gebrauch zur Verfügung steht,<br />
fördert dieses Privileg in der Regel die<br />
Motivation und die Loyalität zum<br />
Unternehmen. Auf die gleiche Weise lassen<br />
sich auch Mitarbeiter ins Boot holen,<br />
denen nach den Regeln der Hausordnung<br />
normalerweise kein betriebliches<br />
Automobil zustünde. Der Arbeitgeber<br />
muss dazu nicht einmal Geschenke verteilen.<br />
Möglich macht das die sogenannte<br />
Barlohnumwandlung. »Der Arbeitnehmer<br />
verzichtet auf einen Teil seines<br />
Entgeltanspruchs. Im Gegenzug überlässt<br />
ihm der Arbeitgeber als Ausgleich<br />
für diesen Verzicht ein Dienstfahrzeug.<br />
Der Lohn für den Mitarbeiter setzt sich<br />
dem nach aus dem reduzierten Barlohn<br />
und dem Sachbezug in Form eines<br />
Dienstfahrzeugs zusammen«, erklärt<br />
Roland Wehl, Geschäftsführer von<br />
AMS Fuhrparkma nagement.<br />
In der Praxis bietet sich das<br />
Modell beispielsweise<br />
als Alternative zu<br />
einer Gehaltser<br />
höhung<br />
an. Der<br />
Mitarbeiter könnte auf das Plus an Barlohn<br />
verzichten und stattdessen einen<br />
Dienstwagen übernehmen.<br />
Denkbar wäre auch, dass sich ein<br />
Arbeit nehmer finanzielle Vorteile ausrechnet,<br />
wenn ihm das Unternehmen<br />
ein Dienstfahrzeug stellt und er auf<br />
diese Weise keinen eigenen Neuwagen<br />
finan zie ren muss. Schließlich<br />
hat der Arbeitgeber beste<br />
Beziehungen zu Autohäusern<br />
und Lea sing unter nehmen.<br />
Warum also nicht ein<br />
Arrangement treffen, das<br />
den Arbeitgeber nichts<br />
kostet, dafür aber den<br />
Fotos: Fotolia (1)<br />
34 <strong>FIRMEN</strong><strong>AUTO</strong> Oktober 2016
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MANAGEMENT | Gehaltsumwandlung<br />
Mit arbei ter mit handfesten Benefits ans<br />
Unternehmen bindet?<br />
Mit genau dieser Zielrichtung führen<br />
Leasinggesellschaften wie Lease Plan, Sixt<br />
und Athlon die Gehaltsumwandlung als<br />
eigenständige Angebote im Programm.<br />
Dahinter stehen meist gut bestückte<br />
Rundum-sorglos-Pakete, die Leistungen<br />
wie Versicherung, Steuer, Tankkarte, Reparaturen<br />
und Wartung enthalten. Damit<br />
das Angebot auch den Arbeitgebern<br />
schmeckt, stellen die Leasinggeber eine<br />
Verbesserung der Einkaufskonditionen<br />
sowie spezielle Absicherungen für Kündigung,<br />
Krankheit und Fahrzeugrückgabe<br />
am Ende der Leasinglaufzeit in Aussicht.<br />
Auf dem Papier liest sich das meistens gut.<br />
Die Umsetzung hält jedoch rechtliche Fallstricke<br />
bereit.<br />
Eine grundlegende Regel für eine Barlohnumwandlung:<br />
Der Entgeltverzicht<br />
muss arbeitsrechtlich zulässig sein. Das<br />
setzt eine schriftliche Änderung des<br />
Arbeitsvertrags für den Mitarbeiter voraus,<br />
die den Verzicht auf den Barlohn und<br />
die Gewährung des Sachlohns dokumentiert.<br />
Liegt dem Arbeitsverhältnis ein<br />
Tarifvertrag zugrunde, dürfte das Modell<br />
problematisch werden. Zwar bieten Öffnungsklauseln<br />
hier und dort einen<br />
betrieblichen Gestaltungsspielraum, für<br />
einen Gehaltsverzicht gegen Firmenwagen<br />
bieten sie in der Regel jedoch keinen<br />
Ansatz.<br />
Die Dienstwagensteuer gilt auch hier<br />
Kommt es zu einem Arrangement, steigt<br />
der Arbeitnehmer gewissermaßen in die<br />
Riege der Nutzer auf, die einen Dienstwagen<br />
als Arbeits- oder Motivationsfahrzeug<br />
besitzen. Für ihn gelten dann die<br />
gleichen Regeln zur steuerlichen Behandlung<br />
wie für die Kollegen. Der Arbeitgeber<br />
ermittelt nach dem Einkommenssteuergesetz<br />
den geldwerten Vorteil für<br />
das Dienstfahrzeug und schlägt diesen<br />
zur Berechnung von Lohnsteuer und<br />
Sozialabgaben auf das jeweilige Bruttogehalt<br />
drauf. Der Lohnzettel wird in diesem<br />
Fall natürlich mit anderen Zahlen<br />
aufwarten als vorher. Schließlich ändert<br />
sich mit dem Gehaltsverzicht auch die<br />
Bezugsgröße für Lohnsteuer und Sozialabga<br />
ben. Wie sich eine Barlohnumwandlung<br />
auf das Einkommen auswirken<br />
könnte, lässt sich im Internet mithilfe<br />
eines Firmenwagenrechners anschaulich<br />
durchspielen (siehe Infokasten).<br />
Der sogenannte Entgeltverzicht muss arbeitsrechtlich zulässig<br />
sein. Dazu muss er beispielsweise im Arbeitsvertrag stehen<br />
Arbeitgeber bleibt der Leasingnehmer<br />
Wie tief ein Arbeitnehmer bei diesem<br />
Modell für das eigene Dienstfahrzeug<br />
in die eigene Tasche greifen muss,<br />
hängt von den Verhandlungen mit dem<br />
Arbeitgeber ab. Dass der Mitarbeiter auf<br />
Gehalt verzichtet, bedeutet allerdings<br />
nicht, dass er über das Dienstfahrzeug<br />
genau so wie über einen Privatwagen<br />
verfügen kann. »Für den Arbeitnehmer<br />
stellt sich das Arrangement oft so dar,<br />
dass er mit seinem Entgeltverzicht die<br />
Leasing raten quasi selbst bezahlt. Aber<br />
das bedeutet nicht, dass er wie ein Leasingnehmer<br />
über das Fahrzeug verfügen<br />
kann«, erklärt Roland Wehl. Tatsächlich<br />
ist bei der Barlohnumwandlung<br />
der Arbeitgeber der Leasingnehmer, der<br />
dem Mitarbeiter das Fahrzeug überlässt.<br />
Das ist eine wichtige Voraussetzung<br />
für die steuerliche Anerkennung. Der<br />
Fiskus spielt nämlich bei der Gehaltsumwand<br />
lung nur mit, wenn es sich um<br />
ein betriebliches Fahrzeug handelt, über<br />
das der Arbeitgeber frei verfügen kann.<br />
Das wiederum bedeutet, dass der Arbeitgeber<br />
jederzeit über den Umfang der<br />
Nutzung entscheiden kann. Das Unternehmen<br />
sollte daher mit Mitarbeitern,<br />
die für das Dienstfahrzeug auf Entgelt<br />
verzichten, grundsätzlich die gleiche<br />
Überlassungsvereinbarung treffen wie<br />
mit allen anderen Berechtigten auch.<br />
<strong>FIRMEN</strong>WAGENRECHNER<br />
Kalkulationen fürs Nettogehalt<br />
Drei Fragen an ...<br />
Roland Wehl, Geschäftsführer von AMS Fuhrparkmanagement<br />
in Berlin.<br />
Wann lohnt sich eine Barlohnumwandlung?<br />
Roland Wehl: Wenn ein Arbeitnehmer ein Dienstfahrzeug<br />
überwiegend privat nutzt, ist der pauschalierte geldwerte<br />
Vorteil meistens geringer als die Fahrzeugkosten, die auf die<br />
private Fahrleistung entfallen. Die Pauschalierungsmethode<br />
belohnt Bescheidenheit. Je niedriger der Listenpreis des<br />
Fahrzeugs, umso geringer ist der Privatanteil – und umso<br />
höher der Anteil der Steuerersparnis, die sich durch die Barlohnumwandlung<br />
ergibt. Die Steuerersparnis mindert die<br />
tatsächliche Kostenbelastung des Arbeitnehmers.<br />
Wer zahlt bei der Barlohnumwandlung die Leasingraten?<br />
Der Arbeitgeber ist der Leasingnehmer, der dem Arbeitnehmer<br />
das Fahrzeug zur Nutzung überlässt. Deshalb zahlt der<br />
Arbeitgeber auch die Leasingraten. Der Gehaltsverzicht des<br />
Arbeitnehmers ist kein Zahlungsmittel. Der Verzicht kann<br />
den Kosten der Sachleistung entsprechen, muss es aber nicht.<br />
Er kann auch höher oder niedriger sein. Gehaltsverzicht und<br />
Fahrzeugüberlassung sind zwei unterschiedliche Paar Schuhe.<br />
Welche Risiken hat der Arbeitgeber?<br />
Die Barlohnumwandlung ist für den Arbeitgeber mit einem<br />
hohen Risiko verbunden. Wenn die Fahrzeugüberlassung<br />
steuerlich nicht anerkannt wird, werden die Leasingraten, die<br />
der Arbeitgeber gezahlt hat, zu einem Teil des ausgezahlten<br />
Nettolohns. Das wird für Arbeitgeber richtig teuer.<br />
Im Internet finden sich rund ein halbes Dutzend Firmenwagenrechner. Sie bieten auf der Basis von Angaben wie<br />
Familienstand, Steuerklasse und Einkommen sowie des Bruttolistenpreises des avisierten Fahrzeugs eine erste<br />
Orientierung zu den Wirkungen einer Gehaltsumwandlung. Mit wenigen Klicks lässt sich herausfinden, wie<br />
sich die Höhe des Entgeltverzichts oder unterschiedliche Bruttolistenpreise auf das Nettogehalt auswirken. Der<br />
Rechner zeigt auch, dass der geldwerte Vorteil für Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsstätte richtig ins Geld<br />
geht, wenn die Entfernung steigt. Im Ergebnis bieten die Rechner die Kalkulationen für das Nettoeinkommen<br />
mit und ohne das gewünschte Dienstfahrzeug. Die Differenz zwischen beiden Rechnungen besagt, wie viel Geld<br />
dem Mitarbeiter zur Verfügung steht, um sich das Fahrzeug durch andere Finanzierungsmodelle zu beschaffen.<br />
Eine Vergleichsgröße sind dafür etwa die Vollkostenrechnungen des ADAC.<br />
36 <strong>FIRMEN</strong><strong>AUTO</strong> Oktober 2016
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(gemäß VO (EG) Nr. 715/2007). Effizienzklasse C–A. Abbildung und Text enthalten Sonderausstattung.
MANAGEMENT | Kriminalität<br />
TATORT <strong>AUTO</strong><br />
Jedes Jahr werden Tausende Firmenwagen gestohlen oder mutwillig beschädigt. Schon ein<br />
Außenspiegel kann über 500 Euro kosten. Und die Versicherung zahlt nicht immer. Text: Franziska Nieß<br />
Sechs abgetretene Außenspiegel,<br />
vier komplett verkratzte Firmenwagen:<br />
Das ist die traurige Bilanz,<br />
die Rüdiger Fischer, Fahrdienstleiter<br />
beim Arbeiter-Samariter-Bund (ASB)<br />
Coburg, für das Jahr 2015 zieht. Die Vollkasko-Versicherung<br />
übernahm zwar die<br />
kompletten Kosten, aber der Ärger<br />
bleibt. Der oder die Täter wurden nie<br />
gefasst. Ähnliches berichtet eine andere<br />
Fuhrparkleiterin, die namentlich nicht<br />
genannt werden will. Ende 2015 fand einer<br />
ihrer Fahrer einen aufgebrochenen<br />
Transporter vor. Werkzeug und ein Laptop<br />
waren gestohlen. Wie im Fall von<br />
Rüdiger Fischer fehlt bis heute von den<br />
Tätern jede Spur. Noch ärgerlicher allerdings:<br />
Trotz Vollkasko-Schutz musste<br />
der Betrieb für die meisten Kosten selbst<br />
aufkommen.<br />
Die Versicherung haftet nämlich nicht<br />
für lose Gegenstände im Fahrzeug, was<br />
bei Werkzeug und Laptop der Fall war.<br />
Nur die Einbruchschäden wurden erstattet.<br />
Grundsätzlich lässt sich sagen:<br />
Wer nur eine Haftpflichtversicherung abgeschlossen<br />
hat, geht leer aus.<br />
Vandalismus-Schäden ersetzt nur die<br />
Vollkasko-Versicherung<br />
Die Teilkasko übernimmt die Kosten für<br />
den Diebstahl fest eingebauter Geräte,<br />
Zubehör wie das Warndreieck und Fahrzeugteile.<br />
Für Vandalismus-Schäden<br />
kommt sie nicht auf. Die Vollkasko<br />
schützt zusätzlich vor mut- und böswil-<br />
38 <strong>FIRMEN</strong><strong>AUTO</strong> August 2016
Fotos: Fotolia (1)<br />
Jahr<br />
2015<br />
2010<br />
2005<br />
2000<br />
BESCHÄDIGTE <strong>AUTO</strong>S<br />
Über 220.000 Fälle pro Jahr<br />
1995<br />
200.000 220.000 240.000 260.000 280.000<br />
Vandalismus-Fälle<br />
mit Unterbrechungen Quelle: Statista 2016<br />
VW Touran (Modelljahr 2014)<br />
Frontscheibe: 284 Euro (mit Spurhalteassistent<br />
299 Euro)<br />
Scheinwerfer: 208 Euro (Xenonlicht mit Fernlichtautomatik<br />
789 Euro)<br />
Außenspiegel: 101 Euro (mit Klapp-/Abblendfunktion<br />
214 Euro)<br />
BMW 3er (Modelljahr 2016)<br />
Frontscheibe: 221 Euro<br />
(mit Head-up Display 336 Euro)<br />
Scheinwerfer: 299 Euro (mit LED-Scheinwerfer<br />
1.026 Euro)<br />
Außenspiegel: 209 Euro (mit Spurwechselassistent/Surround<br />
View 525 Euro)<br />
Mercedes C-Klasse (Modelljahr 2016)<br />
Frontscheibe: 325 Euro (mit Head-up-Display<br />
431 Euro)<br />
Scheinwerfer: 352 Euro (mit LED/Intelligent<br />
Light System 1.379 Euro)<br />
Außenspiegel: 204 Euro (mit Totwinkelassistent/<br />
Kamerasystem 388 Euro)<br />
ligen Handlungen, wie Vandalismus in<br />
der Versicherungsbranche heißt. Für<br />
lose Gegenstände im Auto ist die Hausratversicherung<br />
die bessere Adresse.<br />
Doch die Kasko-Versicherungen ersetzen<br />
oft nicht den gesamten Schaden. Zum<br />
einen ist ein Selbstbehalt üblich, zum anderen<br />
bezahlt die Versicherung zum Beispiel<br />
bei geklauten Navigationsgeräten<br />
bloß den Zeitwert. Dumm nur: Die Technik<br />
schreitet so rasch voran, dass die Geräte<br />
rasant an Wert verlieren und die Unternehmen<br />
meist auf einem Großteil der<br />
Kosten sitzen bleiben. Und die können<br />
hoch ausfallen: Ein Navisystem für den<br />
VW Touran Modelljahr 2014 kostet zum<br />
Beispiel 2.700 Euro. Eine neue Frontscheibe<br />
beläuft sich auf 284 Euro, Xenon-<br />
Scheinwerfer mit Fernlichtregulierung<br />
kosten knapp 800 Euro. Beim aktuellen<br />
BMW 3er werden für neuen LED-Scheinwerfer<br />
sogar mehr als 1.000 Euro fällig<br />
(siehe Kasten). Früher war ein Spiegel ein<br />
Spiegel, heute ist er ein Hightech-Ersatzteil<br />
mit integrierten LED-Blinkleuchten<br />
und Kamerasystemen für den Totwinkelassistenten.<br />
Laut Bundeskriminalamt (BKA) haben<br />
es Autoknacker vor allem auf fest eingebaute<br />
Navis abgesehen. Wobei die Diebstahlquote<br />
sinkt, denn viele Autofahrer<br />
nutzen heute ihr Smartphone zum Navigieren.<br />
Das zeigen Zahlen des Polizeipräsidiums<br />
Stuttgart. 2011 wurden in Stuttgart<br />
114 fest eingebaute Navis geklaut,<br />
2015 nur noch 39. Weiterer Grund für den<br />
Rückgang: Autos werden immer sicherer.<br />
Allerdings gibt es regionale Unterschiede.<br />
Nordrhein-Westfalen ist seit Jahren<br />
Brennpunkt für Auto-Kriminalität,<br />
aber auch Berlin und die östlichen Bundesländer<br />
sind stark betroffen. Am beliebtesten<br />
bei Navi-Dieben sind Geräte<br />
von BMW, Mercedes, VW und Audi.<br />
Auch teure Aluräder, Katalysatoren,<br />
Scheinwerfer, Airbags oder Außenspiegel<br />
sind beliebtes Diebesgut. Viele Firmenwagen<br />
werden sogar komplett geklaut,<br />
ausgeschlachtet und in Einzelteilen<br />
wieder verkauft. 2015 verschwanden in<br />
Deutschland rund 37.000 Autos.<br />
Doch während die Zahl der Diebstähle<br />
von und aus Autos rückläufig ist, stagnieren<br />
die Zahlen beim Thema Vandalismus<br />
in Deutschland seit 20 Jahren<br />
zwischen rund 225.000 und 287.000 Fällen<br />
im Jahr. Auf Platz eins in Stuttgart:<br />
zerkratzter Lack oder Scheiben. 1.013 beschädigte<br />
Autos registrierten die Beamten<br />
2015. Danach folgen sämtliche Arten<br />
von Zerstören und Beschädigen, zerstochene<br />
Reifen, eingeschlagene Scheiben<br />
und abgeschlagene Seitenspiegel oder andere<br />
Fahrzeugteile. In Stuttgart konnte<br />
die Polizei nur 13,5 Prozent der Fälle aufklären.<br />
KOSTEN FÜR FAHRZEUG-ERSATZTEILE<br />
Vandalismus-Schäden werden teuer<br />
Quelle: Audatex Auto online<br />
Wie im Fall von Rüdiger Fischer und<br />
seiner Kollegin wurden die wenigsten Täter<br />
gefasst. Sind Flottenchefs und deren<br />
Fahrer den Tätern also hilflos ausgeliefert?<br />
»Oft haben kleine Tipps die größte Wirkung«,<br />
erklärt Gerhard Klotter, Vorsitzender<br />
der Polizeilichen Kriminalprävention<br />
der Länder und des Bundes (Pro PK). »Es<br />
hilft schon, wenn der Fahrer das Auto konsequent<br />
abschließt, auch an der Tankstelle.<br />
Oder beim Aussteigen den Zündschlüssel<br />
abzieht. Oder die Alarmanlage<br />
einschaltet.« Außerdem sollte man immer<br />
prüfen, ob die Funkfernbedienung den<br />
Wagen wirklich verriegelt. Professionelle<br />
Autoknacker verwenden Störsender, um<br />
das Abschließen zu verhindern.<br />
Auf verdächtige Personen achten<br />
Es könne aber auch hilfreich sein, auf Personen<br />
oder Fahrzeuge mit auswärtigen<br />
Kennzeichen zu achten, die langsam<br />
durch die Straßen patrouillieren. Wenn<br />
sie dann sogar das Auto fotografieren, ist<br />
Wachsamkeit angesagt.<br />
Vor Vandalismus lässt sich der Firmenwagen<br />
allerdings nicht wirklich effektiv<br />
schützen. Vorbeugen kann man aber<br />
schon. Etwa bei Großveranstaltungen abseits<br />
parken und belebte und gut beleuchtete<br />
Parkplätze nutzen. Der beste Schutz<br />
vor Diebstahl und Vandalismus ist und<br />
bleibt aber wohl die Garage.<br />
August 2016 <strong>FIRMEN</strong><strong>AUTO</strong> 39
MANAGEMENT | Diensträder<br />
»DIE TUN WAS FÜR UNS«<br />
Es muss nicht immer das Auto sein: Bei der Bertelsmann-Tochter Arvato Financial Solutions flitzen<br />
immer mehr Kollegen auf zwei Rädern durch Baden-Baden.<br />
Text: Wolfgang Schäffer<br />
Für Kai Burr, Personalleiter bei<br />
Arvato Financial Solutions in<br />
Baden-Baden, steht fest: »Das Angebot<br />
von Dienstfahrrädern macht unser Unternehmen<br />
interessanter und attraktiver.<br />
Die Resonanz der Mitarbeiter ist groß.<br />
Und nicht nur das. Nach dem erfolgreichen<br />
Start bei uns hat das Thema im kompletten<br />
Bertelsmann-Konzern Kreise gezogen,<br />
wurde entsprechend ausgeweitet.«<br />
Insgesamt elf Standorte bundesweit haben<br />
sich mittlerweile dem Projekt angeschlossen,<br />
Tendenz steigend. Burr geht<br />
davon aus, dass mittelfristig 15 bis 20 Prozent<br />
der Beschäftigten auf geleasten<br />
Diensträdern unterwegs sind.<br />
Ganz wichtig war für ihn von Anfang<br />
an, dass alle Einkommensgruppen das<br />
Angebot annehmen können. Deshalb stehen<br />
auch günstige Einstiegsräder zur<br />
Wahl. Nach oben allerdings gibt es auf<br />
der Preisskala keine Grenze. Wer mag,<br />
kann online wahlweise ein hochwertiges<br />
Carbon-Rennrad, ein teures Mountainbike<br />
für den harten Einsatz im Wald oder<br />
E-Bikes und sogar S-Pedelecs buchen. Geliefert<br />
werden die Räder von Company<br />
Bike Solutions.<br />
RÄDER FÜR DIE BELEGSCHAFT<br />
Das müssen Sie wissen<br />
Diensträder sind steuerlich Firmenwagen gleichgestellt.<br />
Mitarbeiter versteuern private Fahrten<br />
also nach der Ein-Prozent-Regelung. Der Arbeitgeber<br />
muss dafür sorgen, dass die Bikes den Vorschriften<br />
der StVZO entsprechen und mit Klingel,<br />
Bremsen oder Reflektorstreifen ausgerüstet sind.<br />
Und damit im Falle eines Falles die Berufsgenossenschaft<br />
bezahlt, sollten die Fahrer immer geeignete<br />
Schutzausrüstung tragen. Was das heißt?<br />
Fragen Sie Ihre BG, aber Helm und Handschuhe<br />
sind die Mindestanforderung.<br />
40 <strong>FIRMEN</strong><strong>AUTO</strong> Oktober 2016
JETZT<br />
AUCH<br />
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FÜR PC, TABLET ODER<br />
SMARTPHONE<br />
Es gibt regelmäßige Service-Tage, an denen sich der Fahrraddoktor um kleinere Probleme kümmert.<br />
Für die Zusammenarbeit mit diesem<br />
Unternehmen hatte sich Arvato nach eigenen<br />
Angaben auf der einen Seite entschieden,<br />
weil die Bandbreite der Räder<br />
so groß sei. Vor allem aber überzeugte<br />
der in München beheimatete Leasinggeber<br />
mit der Nähe zu den Part ner betrieben.<br />
So werden die von den Mitarbeitern<br />
ausgewählten Räder direkt auf dem jeweiligen<br />
Firmengelände übergeben und<br />
passend auf die Körpergröße eingestellt.<br />
Jeder neue Standort wird mit einer<br />
Kick-off-Veranstaltung gefeiert, es gibt<br />
regelmäßige Servicetage, bei denen der<br />
Fahrraddoktor vor Ort ist, um kleine und<br />
größere Probleme zu beheben. »Damit<br />
hatte Bike Solutions ein Alleinstellungsmerkmal,<br />
als wir das Projekt ausgeschrieben<br />
haben«, erklärt Burr. »Da alles<br />
mehr oder weniger vor den Augen der<br />
Mitarbeiter stattfindet, sehen die auch,<br />
dass das Unternehmen etwas für seine<br />
Angestellten tut.«<br />
Nicht zu unterschätzen für alle Beteiligten<br />
sei der Gesundheitsfaktor. Wer<br />
sich mehr bewege, das dazu an der frischen<br />
Luft, sei auf Dauer gesünder. Damit<br />
unterstütze man auch das betriebliche<br />
Gesundheitsmanagement. Aus<br />
diesem Grund stellt Arvato auch sogenannte<br />
Pendlerräder zur Verfügung, die<br />
am Bahnhof in Baden-Baden stationiert<br />
sind. Wer mit dem Zug ankommt, kann<br />
sich aus der Flotte bedienen, dann ins<br />
Büro und abends wieder zurückfahren.<br />
Ein Angebot, das von so vielen Kollegen<br />
angenommen werde, dass die Flotte<br />
demnächst vergrößert werden soll.<br />
Die monatliche Rate wird den Mit arbeitern<br />
vom Bruttogehalt abgezogen<br />
Die Angestellten können sogar zwei Räder<br />
auswählen. Wer sich für das Radleasing<br />
entscheidet, stimmt einer Gehaltsumwandlung<br />
zu. Das bedeutet,<br />
dass der Betrieb dem Mitarbeiter das<br />
bei Bike Solutions ausgewählte Rad für<br />
36 Monate zur Verfügung stellt. Der Beschäftigte<br />
zahlt die monatliche Rate über<br />
sein Bruttogehalt und versteuert ein Prozent<br />
des Fahrradpreises als geldwerten<br />
Vorteil. »Da wir damit so auch ein paar<br />
Euro Gehalt sparen, haben wir uns entschlossen,<br />
das als Zuschuss zurückzugeben.<br />
Wer ein Rad least, bekommt von uns<br />
fünf Euro im Monat dazu.« Burr weiß<br />
aus vielen Gesprächen, dass diese Maßnahme<br />
sehr gut ankommt.<br />
Jede <strong>FIRMEN</strong><strong>AUTO</strong>-Ausgabe<br />
gibt es jetzt auch als E-Paper.<br />
Unabhängig und flexibel.<br />
Präsentiert von:<br />
»Die Kollegen müssen den<br />
geldwerten Vorteil versteuern. Den Betrag<br />
geben wir ihnen als Zuschuss zurück«<br />
Kai Burr<br />
Personalleiter bei Arvato Financial Solutions<br />
Jetzt Newsletter abonnieren<br />
und jede aktuelle Ausgabe<br />
GRATIS digital lesen:<br />
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firmenauto.de/<br />
Oktober newsletter<br />
2016 <strong>FIRMEN</strong><strong>AUTO</strong> 41
MANAGEMENT | Versicherung<br />
WENIGER SCHÄDEN MIT<br />
TELEMATIK<br />
Telematik wird für die Schadenprävention immer wichtiger. Das macht sich auch bei den<br />
Prämien bemerkbar. Doch nicht alle Optionen sind für Flotten sinnvoll. Text: Uwe Schmidt-Kasparek<br />
Telematiksysteme helfen die<br />
Schadenverhütung deutlich zu<br />
verbessern. Klar, dass hier die Versicherungen<br />
vorn mit dabei sind und mit<br />
neuen Systemen und entsprechenden<br />
Tarifen auf den Markt kommen. So wie<br />
die Itzehoer Versicherung mit ihrem Telematik-Tarif<br />
Secure-Business, speziell<br />
für Flotten ab zehn Einheiten. Das System<br />
bietet als Zusatzservice unter anderem<br />
eine Fahrtenbuchfunktion sowie<br />
Diebstahlschutz per GPS. In diesem Fall<br />
erhält der Kunde eine SMS, sobald das<br />
Auto den definierten Umkreis verlässt.<br />
Solche Features wirken sich positiv auf<br />
die Schadenentwicklung aus. Da ist sich<br />
Frank Thomsen, Vorstand der Itzehoer<br />
Versicherungen, sicher. Entsprechend<br />
winkt ein Nachlass von fünf bis 20 Prozent.<br />
Ähnliche Angebote für Flotten gibt<br />
es längst von der Zurich Versicherung<br />
und in Zusammenarbeit mit Daimler von<br />
der HDI Global.<br />
Noch bieten die Systeme eine sehr unterschiedliche<br />
Servicetiefe. Allen ist jedoch<br />
gemein, dass sie das wichtige Schadenreporting<br />
digitalisieren und deutlich<br />
schneller machen. Flottenmanager<br />
können daher künftig in Echtzeit auf<br />
negative Entwicklungen reagieren. Wie<br />
wichtig das ist, zeigt ein Beispiel des<br />
Dienstleisters AFC AutoFleet Control.<br />
So werden gleiche Schadenarten, etwa<br />
bestimmte Kollisionen oder Diebstähle,<br />
systematisch analysiert.<br />
Schnellere Schadenanalyse mithilfe<br />
von Telematiksystemen<br />
»Oft liegen diesen Schäden kurzfristige<br />
Trends zugrunde, häufig geografisch<br />
oder auf bestimmte Fahrzeugtypen<br />
beschränkt«, heißt es beim AFC. In<br />
42 <strong>FIRMEN</strong><strong>AUTO</strong> Oktober 2016
»Telematik-Tools sind nur dann sinnvoll,<br />
wenn Flottenchefs zeitnah und aktiv auf negative<br />
Schadenverläufe reagieren«<br />
Carlos Reiss<br />
Versicherungsmakler Hoesch & Partner<br />
3D-Illustration: Florence Frieser (1)<br />
einem konkreten Fall kam es in einem<br />
Berliner Stadtteil zu einer Häufung von<br />
Navi-Diebstählen. Innerhalb weniger<br />
Tage rüstet daher der Flottenbetreiber<br />
auf Anraten der AFC seine Fahrzeuge<br />
mit Alarmanlagen nach und verpflichtet<br />
zudem die in dieser Gegend wohnenden<br />
Mitarbeiter zum Parken in Garagen. So<br />
vermied das Unternehmen die nicht versicherten<br />
Nebenkosten und hielt gleichzeitig<br />
die Schadenquote konstant.<br />
Sinkender Spritverbrauch, weniger<br />
Schäden und geringerer Verschleiß<br />
Neben den Anschaffungskosten sind die<br />
Hauptkostentreiber einer Flotte Kraftstoffverbrauch,<br />
Verschleiß und Schäden.<br />
»Durch den intelligenten und nachhaltigen<br />
Einsatz von Telematik können diese<br />
drei Kostenblöcke reduziert werden«,<br />
so Dr. Edgar Puls, Vorstandsmitglied der<br />
HDI Global. Erfolgreich ist hier bereits<br />
die Zurich Versicherung, die ihren Kunden<br />
seit 2012 ab einer Fuhrparkgröße von<br />
50 Fahrzeugen das System »Fleet Intelligence«<br />
anbietet. Das Einsparungspotenzial<br />
sei gewaltig. Die gezielte Förderung<br />
einer vorausschauenden und defensiven<br />
Fahrweise bewirkt, dass die Betriebskosten<br />
um bis zu zehn Prozent sinken.<br />
»Zudem bietet das System den Fahrern<br />
jederzeit Einblick in ihre persönliche Auswertung<br />
und motiviert sie so, ihre eigene<br />
Fahrleistung zu verbessern«, meint<br />
Zurich-Sprecher Bernd Engelien. Ȇber<br />
unsere individuell erstellten Trainingsund<br />
Schulungsbausteine zu Fahrverhalten<br />
und Verkehrssicherheit lässt sich die<br />
Zahl der Unfälle nachweislich um bis zu<br />
20 Prozent reduzieren.«<br />
Eine 100-prozentige Mobilität bietet<br />
auch das Online-Schadenmanagement<br />
des Versicherungsmaklers Aktiv Assekuranz.<br />
»Damit können die Unternehmen<br />
entscheiden, ob sie aktiv an der Bestandsverwaltung<br />
ihres Fuhrparks und<br />
der Schäden mitarbeiten wollen«, sagt<br />
Geschäftsführer Winfried Nibus. Dargestellt<br />
würden die Ersterfassung der Schäden,<br />
Zahlungsflüsse und jegliche Kommunikation<br />
zu Kunden, Versicherern,<br />
Werkstätten, Sachverständigen, Mietwagen<br />
und Leasinggesellschaften. Fast alle<br />
großen Versicherungsmakler von Marsh<br />
über Aon bis hin zu Oskar Schunck und<br />
der Funk-Gruppe haben ähnliche Online-<br />
Reportings-Systeme entwickelt.<br />
Natürlich besteht die Möglichkeit, einen<br />
ähnlichen Service über Dienstleister<br />
oder Leasinganbieter zu erhalten. Sinnvoll<br />
ist das aber nur, wenn die Flottenverantwortlichen<br />
zeitnah und aktiv auf Veränderungen<br />
reagieren. »Weniger Schäden<br />
bedeuten weniger Selbstbeteiligung und<br />
geringere indirekte Kosten«, sagt Versicherungsmakler<br />
Carlos Reiss von Hoesch<br />
& Partner.<br />
GPS-Überwachung kann mit der<br />
Fürsorgepflicht begründet werden<br />
Unternehmen, die ein Telematiksystem<br />
nicht nur zur Schadenanalyse, sondern<br />
auch zur Schadenabwehr nutzen wollen,<br />
müssen die GPS-Überwachung ihrer Fahrer<br />
mit dem Betriebsrat absprechen und<br />
transparent darlegen. »Auf gar keinen<br />
Fall darf eine solche Überwachung heimlich<br />
passieren«, warnt Heiko Granzin,<br />
Fachanwalt für Arbeitsrecht und Strafrecht.<br />
Die Mitarbeiter müssen in jedem<br />
Fall informiert werden.<br />
Einen Hinderungsgrund zur Einführung<br />
einer solchen Kontrolle gebe es aus<br />
rechtlicher Sicht nicht. Sie gelte als Arbeitszeitenkontrolle<br />
und könne somit<br />
als praktische Ausübung des Gesetzes<br />
und der Fürsorgepflicht des Arbeitgebers<br />
zur Verhinderung von Pflichtverletzungen<br />
begründet werden. Bei der<br />
Abwägung zwischen Datenschutz und<br />
Kosten sollte man zudem im Auge haben,<br />
dass Fahrer- und Fahrzeugausfall oft<br />
deutlich höher zu Buche schlagen als die<br />
94 Prozent aller Unfallschäden sind auf menschliches<br />
Fehlverhalten hinterm Steuer zurückzuführen<br />
Entschädigung durch die Versicherung.<br />
Das gilt beispielsweise, weil eine wichtige<br />
Ware nicht ans Ziel gebracht werden<br />
kann oder wertvolles Know-how verloren<br />
geht, weil der Fahrer ins Krankenhaus<br />
muss.<br />
Zwar bieten die Hersteller für die meisten<br />
Modelle eine umfangreiche Auswahl<br />
an Fahrsicherheitssystemen wie Tempomat,<br />
Notbrems-, Toter-Winkel- und Parkassis<br />
ten ten. Trotzdem wirkt die Sicherheitstechnik<br />
oft nur wie ein Tropfen auf<br />
einem heißen Stein. Laut einer Daimler-<br />
Studie gehen rund 94 Prozent aller Schäden<br />
auf menschliches Fehlverhalten zurück.<br />
Die Suche nach Problemfahrern<br />
und ihre Schulung, etwa durch Fahrsicher<br />
heits trainings, gehört daher zu einer<br />
kontinuierlichen Risikoanalyse. Als<br />
wirksame Motivationshilfe gilt es noch<br />
immer, Unfallfreiheit mit einem jährlichen<br />
Bonus zu belohnen.<br />
Oktober 2016 <strong>FIRMEN</strong><strong>AUTO</strong> 43
MANAGEMENT | Recht und Steuer<br />
AUF DIE FORMULIERUNG KOMMT ES AN<br />
Die Automatik des neuen<br />
Firmenwagens funktioniert<br />
nicht? Wollen Sie vom Kaufvertrag<br />
zurücktreten, dürfen<br />
Sie keinen Formfehler machen.<br />
Angenommen, bei einem Ihrer noch<br />
ganz jungen Firmenwagen macht das Automatikgetriebe<br />
Probleme. Klar, dass Sie<br />
das sofort beim Verkäufer monieren. Der<br />
kommt aber nicht in die Gänge. Deshalb<br />
treten Sie vom Kaufvertrag zurück,<br />
verlangen den Kaufpreis<br />
und wollen vor Gericht zusätzlich<br />
Ersatz von Mietwagenkosten<br />
erstreiten. Und dann kommt<br />
in zweiter Instanz die böse<br />
Überraschung: Der Richter gesteht<br />
Ihnen die Mietwagenkosten<br />
zu, aber keine Rückgabe des<br />
Autos. Zusätzlich sollen Sie<br />
auch noch satte 85 Prozent der<br />
Verfahrenskosten übernehmen.<br />
Urs Heck<br />
Rechtsanwalt<br />
So geschehen vor dem OLG Bremen, wo<br />
eine Autobesitzerin nur wegen eines<br />
Formfehlers so auflief (Az.: 2 U 12/15).<br />
Was ging schief? Die Berufsrichter<br />
stimmten überein, dass der Wagen bei<br />
Übergabe mangelhaft war. Zu<br />
Recht habe die Käuferin den Mangel<br />
angezeigt und damit Anspruch<br />
auf »Nacherfüllung«. Dummerweise<br />
forderte sie den Händler auf, den<br />
Austausch des Getriebes »in Auftrag<br />
zu geben«. Nach Auffassung<br />
des Senats lag darin eben keine<br />
wirksame Fristsetzung nach § 323<br />
Abs. 1 BGB vor, was Voraussetzung<br />
für einen Rücktritt vom Kaufvertrag<br />
ist. So eine Erklärung sei lediglich<br />
eine bloße und nicht ausreichende<br />
Aufforderung, sich über die Leis tungsbereit<br />
schaft zu erklären. Der Käufer kann<br />
nicht eine bestimmte Maßnahme, wie den<br />
Tausch eines Getriebes, verlangen. Vielmehr<br />
muss er es dem Verkäufer überlassen,<br />
wie er das Auto in einen vertragsgemäßen<br />
Zustand versetzt. Ob das durch<br />
Austausch oder Reparatur einzelner Teile<br />
oder anders geschieht, kann der Käufer<br />
nicht vorschreiben.<br />
Deshalb sollten Sie immer dem Verkäufer<br />
den Mangel beschreiben und ihm eine<br />
angemessene Frist setzen, zu der er den<br />
Mangel behebt. Erst wenn der Verkäufer<br />
nicht reagiert, können Sie vom Vertrag<br />
zurücktreten.<br />
Fotos: Götz Mannchen (1), Wolfgang Groeger-Maier (1), Volker Hammermeister (1)<br />
AUSSTEIGEN<br />
Vorsicht beim Öffnen der Tür<br />
Beim Vorbeifahren an einem geparkten Auto kollidierte eine Autofahrerin mit der offen stehenden<br />
hinteren Tür. Die Frau behauptete, der Fahrer habe die Tür plötzlich geöffnet, als sie daran<br />
vorbeigefahren sei. Der Mann dagegen erklärte, die Tür habe schon länger offen gestanden,<br />
da er gerade sein Enkelkind im Kindersitz angeschnallt habe. Die Klage der Frau war teilweise<br />
erfolgreich. Das Gericht gab dem Mann 70 Prozent der Schuld. Dieser habe ein erhebliches Hindernis<br />
dadurch geschaffen, dass er seine Tür für eine nicht unbedeutende Zeit vollständig habe<br />
offen stehen lassen. Da der Unfall in der Morgendämmerung<br />
geschah, habe man dies auf<br />
große Entfernung nicht erkennen können.<br />
Das Gericht war aber auch davon überzeugt,<br />
dass die Tür bereits längere Zeit geöffnet war<br />
und berücksichtigte die Betriebsgefahr des<br />
anderen Fahrzeugs. Die Frau musste deshalb<br />
30 Prozent des Schadens tragen.<br />
MIETWAGEN<br />
Bei Unfall besser Polizei verständigen<br />
Fahrer eines Mietwagens<br />
müssen bei einem Unfall<br />
die Polizei benachrichtigen,<br />
wenn dies so in<br />
den Vertragsbedingungen<br />
steht. Dies gilt laut<br />
»Finanztest« selbst dann,<br />
wenn der Unfallgegner<br />
bekannt ist (AG München,<br />
Az.: 233 C 7550/15). In dem Fall ging es zwar um einen über einen Reiseveranstalter<br />
in Italien gebuchten Mietwagen. Doch solche Klauseln finden sich auch hierzulande<br />
in Mietverträgen. Mobilitätsmanager oder Reisestellen von Unternehmen<br />
sollten ihre Mitarbeiter deshalb darauf hinweisen und nicht darauf vertrauen, dass<br />
die Kollegen das Kleingedruckte lesen.<br />
44 <strong>FIRMEN</strong><strong>AUTO</strong> Oktober 2016
PRIVATNUTZUNG<br />
Streit um Ein-Prozent-Regelung<br />
Ist die Ein-Prozent-Regelung für Unternehmer gedeckelt,<br />
wenn die tatsächlichen Fahrzeugkosten den pauschalen<br />
Privatanteil übersteigen? Theoretisch ja. Bis das BFH in<br />
einem aktuellen Fall entscheidet.<br />
Unternehmer müssen ihre privaten Fahrten mit dem<br />
Firmenwagen genauso wie Angestellte versteuern. Diese<br />
Aufwendungen für die private Nutzung stellen aber keine<br />
Betriebsausgaben dar, sondern sind Privatentnahmen<br />
aus dem Betrieb. Ist der Firmenchef mehr als 50 Prozent<br />
dienstlich mit seinem Auto unterwegs, kann er für<br />
den privaten Nutzungsanteil<br />
monatlich pauschal die Ein-<br />
Prozent-Regelung ansetzen.<br />
Bei Anwendung dieser Methode<br />
sieht die Finanzverwaltung<br />
eine Kostendeckelung vor.<br />
Übersteigen die tatsächlichen<br />
Daniel Ehlke<br />
Steuerberater<br />
Gesamtkosten für den Pkw den<br />
pauschal ermittelten Privatanteil,<br />
darf der Chef für seine Privatfahrten<br />
die geringeren tatsächlichen<br />
Kosten ansetzen.<br />
Beträgt also der pauschale<br />
Privatanteil 6.000 Euro, die<br />
tatsächlichen Kosten aber<br />
nur 5.000 Euro, wären nach<br />
der Kostendeckelung nur<br />
5.000 Euro als Entnahme für<br />
die private Pkw-Nutzung<br />
anzusetzen.<br />
Da die Ein-Prozent-Regelung<br />
nur bei mindestens 50<br />
Prozent betrieblicher Nutzung<br />
möglich ist, herrscht<br />
allgemein die Auffassung, dass für die Kostendeckelung<br />
auch nur 50 Prozent der tatsächlichen Kosten heranzuziehen<br />
sind. Schließlich kann ja höchstens die Hälfte der<br />
Gesamtkosten privat veranlasst sein. Sonst würde die<br />
pauschale Ein-Prozent-Regelung nicht greifen.<br />
Dies sieht jedoch das Finanzgericht München anders und<br />
urteilte am 09.12.2014 gegen genau diese Argumentation<br />
eines Steuerpflichtigen. Dieser legte erfolgreich<br />
Revision beim Bundesfinanzhof ein. Somit wird nun<br />
höchstrichterlich über die Frage zu entscheiden sein<br />
(Az.: X R 28/15). Unternehmer in ähnlichen Situationen<br />
sollten nun abwarten, wie der BFH entscheidet. Eines<br />
ist aber schon klar: Überlässt das Unternehmen Firmen<br />
wagen an Mitarbeiter, hat dieser Fall keine Auswirkung.<br />
Hier unterstellen die Finanzbeamten immer eine<br />
100-prozentig betriebliche Nutzung.<br />
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<strong>AUTO</strong> | Neuvorstellung Audi Q2<br />
Q WIE COOL<br />
Audi bringt mit dem Q2 seinen ersten Mini-SUV mit ungewohnten Formen und<br />
Proportionen, aber vertrautem Innenleben und bekannten Motoren.<br />
Text: Frank Wald<br />
Mit dem Q2 fährt Audi ab<br />
November einen echten Trendsetter<br />
zum Händler. Mini-SUV wie<br />
Skoda Yeti, Mazda CX-3 oder Peugeot<br />
2008 gibt es zwar mehr als genug, doch<br />
in der sogenannten Premiumklasse mussten<br />
Dienstwagenfahrer bislang auf<br />
die größeren und teureren Audi Q3,<br />
Mercedes GLA oder BMW X1 zurückgreifen.<br />
Den Q2 gibt’s für unter 20.000 Euro.<br />
Die Frage, warum es nun ein Q2 sein<br />
muss, wo es den technisch wie preislich<br />
ähnlichen A3 Sportback gibt, darf man<br />
eigentlich nicht mehr stellen. SUV sind<br />
eben cooler als Kombis, bieten eine<br />
höhere Sitzposition, mehr Übersicht und<br />
gehören auch in deutschen Unternehmensfuhrparks<br />
inzwischen zur festen<br />
Größe. Vor allem die Mini-Ausgaben werden<br />
die Nachfrage weiter befeuern, kommen<br />
sie doch nicht ganz so wuchtig und<br />
wichtig daher und sind meist günstiger<br />
in Anschaffung, Unterhalt und Spritverbrauch.<br />
Das alles gilt auch für den Audi<br />
Q2, mit dem die Bayern nun jüngere Kunden<br />
für die Marke gewinnen wollen.<br />
Audi geht weg vom Einheitsbrei<br />
Deshalb ist er etwas frecher gezeichnet,<br />
hebt sich vom gewohnten Audi-Einheitslook<br />
durch Ecken und Kanten ab. Der<br />
Singleframe-Grill ist als Achteck gestaltet,<br />
links und rechts flankiert von großen<br />
Lufteinlässen und kantig geformten<br />
Scheinwerfern. Seitlich fällt das abfallende<br />
Dach mit Kontrastblenden an der<br />
C-Säule auf, die für Audi seit dem R8<br />
»Sportlichkeit« suggerieren. Nun ja,<br />
Geschmacksache, als Erkennungszeichen<br />
taugen sie allemal. Die Heckansicht mit<br />
Dachkantenspoiler, Diffusor und Unterfahrschutz<br />
wirkt knackig und kompakt.<br />
Ebenso wie die Proportionen: Exakt 4,19<br />
Meter misst der neue Einstieg in Audis<br />
Q-Herde. Dank 2,60 Meter Radstand und<br />
den kurzen Überhängen hat man jedoch<br />
nie den Eindruck, in einem kleinen Auto<br />
zu sitzen. Vorne ist es sportlich-bequem<br />
wie im A3, mit dem Unterschied, dass<br />
man rund neun Zentimeter höher hockt.<br />
Der Kofferraum fasst 405 Liter, rund 25<br />
mehr als der des Sportback. Bei umgeklappten<br />
Lehnen sind es 1.050 Liter.<br />
Wo die äußere Erscheinung mit dem<br />
gewohnten Bild bricht, wirkt der Innenraum<br />
auf Anhieb gewohnt vertraut.<br />
Instrumente und Bedienung sind mustergültig<br />
geordnet. Was und wohin auch<br />
immer die Finger fassen, fühlt sich gut<br />
und hochwertig an. Immer vorausgesetzt,<br />
46 <strong>FIRMEN</strong><strong>AUTO</strong> Oktober 2016<br />
Mehr Infos, Bilder und<br />
ein Video vom neuen Audi Q2:<br />
www.firmenauto.de/q2
das Budget lässt Spielraum für höhere<br />
Ausstattungen und Optionen. Dann darf<br />
der kleine Q mit all den Technikfeatures<br />
der großen Modellbrüder glänzen. Vom<br />
virtuellen Cockpit über das Infotainmentsystem<br />
MMI-Touch bis zur Onlineanbindung<br />
via LTE mit bordeigener<br />
SIM-Karte, Hotspot und Smartphoneintegration.<br />
Auch Audis komplette<br />
Assistenzarmada steht den Insassen im<br />
alltäglichenVerkehrsgerangel zur Seite.<br />
Alles gegen Aufpreis versteht sich. Nur<br />
der Kollisionswarner und eine Citynotbremse<br />
sind serienmäßig.<br />
Das Interieur, gewohnt hochwertig, kann mit Komfort- und Technikfeatures des Q7 aufgewertet werden.<br />
Fahrer und Beifahrer sitzen sportlich-bequem wie<br />
im A3, nur rund neun Zentimeter höher.<br />
Audi Q2<br />
Hubraum<br />
(cm 3 )<br />
Zylinder<br />
Leistung<br />
kW (PS)<br />
Drehmom.<br />
(Nm/min)<br />
0–100 (s)<br />
Vmax (km/h)<br />
Mit 405 Liter Volumen übertrifft der Q2-Gepäckraum<br />
den des A3 Sportback um 25 Liter.<br />
Verbrauch<br />
(l/100 km)<br />
CO 2 (g/km)<br />
Kofferraum (l)<br />
Zuladung (kg)<br />
Preis (Euro)<br />
Betriebskosten 3)<br />
(ct/km)<br />
1.6 TDI 1.598 4 85 (116) 250/1.500 10,3 197 4,4 D 114 405–1.050 485 21.723 58,2/36,5 A<br />
2.0 TDI 1.968 4 110 (150) 340/1.750 k. A. k. A. k. A. k. A. 405–1.050 k. A. 23.655 –/– 2) k. A.<br />
2.0 TDI 1) 1.968 4 140 (190) 400/1.250 k. A. k. A. k. A. k. A. 405–1.050 k. A. 28.571 –/– 2) k. A.<br />
1.0 TFSI 999 3 85 (116) 200/k. A. k. A. k. A. k. A. k. A. 405–1.050 k. A. 19.243 –/– 2) k. A.<br />
1.4 TFSI COD 1.395 4 110 (150) 250/1.500 8,5 212 5,4 S 124 405–1.050 485 20.924 61,8/40,5 B<br />
2.0 TFSI 1.984 4 140 (190) 320/1.750 k. A. k. A. k. A. k. A. 405–1.050 k. A. 26.722 –/– 2) k. A.<br />
Herstellerangaben. 1) Allrad und Automatik; 2) Daten liegen nicht vor, keine Berechnung möglich.<br />
3) Bei 20.000/40.000 km pro Jahr, 60/36 Monate Laufzeit. <br />
Das Heck wirkt mit<br />
rechteckigen Formen<br />
knackig und kompakt.<br />
Effizienzklasse<br />
Leichtes Spiel für den Dreizylinder<br />
Unter der Haube steckt ebenso Bewährtes<br />
aus dem Ingolstädter Motorenregal:<br />
Drei TDI und drei TFSI, jeweils mit 116,<br />
150 und 190 PS, alle mit Direkteinspritzung<br />
und Turboaufladung. Schon das<br />
Einstiegsmodell 1.0 TFSI mit Dreizylinderbenziner<br />
hält die nur 1.205 Kilogramm<br />
leichte Fuhre locker in Schwung.<br />
200 Nm Drehmoment reichen vollkommen,<br />
um alle Manöver des automobilen<br />
Alltags ohne Murren zu absolvieren. Und<br />
bis auf ein leichtes Knurren ist nicht zu<br />
erkennen, dass ein Zylinder weniger als<br />
üblich am Werk ist. Allerdings ist der<br />
Basisbenziner, ebenso wie der Topturbobenziner<br />
am anderen Ende der Range,<br />
erst fürs nächste Jahr geplant.<br />
Ab sofort zu haben und für Viel- und<br />
Flottenfahrer eine interessante Alternative<br />
ist der 1.4 TFSI mit Zylinderabschaltung,<br />
bleibt der doch mit 5,2 Liter nach<br />
Norm noch unter den 120 g/km CO 2<br />
. Das<br />
150-PS-Triebwerk hängt gut am Gas, gefällt<br />
mit Laufruhe und spritzigem Antritt.<br />
Für den überraschend agilen und handlichen<br />
Fahreindruck sorgt die aus dem<br />
S3 bekannte Progressivlenkung, die beim<br />
Einlenken zunehmend direkter wird und<br />
in jedem Q2 ab Werk eingebaut ist.<br />
Eine gute Wahl, allen aktuellen Unkenrufen<br />
zum Trotz, bleiben die Diesel.<br />
Allen voran der 2.0 TDI, wahlweise mit<br />
150 PS oder 190 PS. Beide Selbstzünder<br />
schieben mit 340 Nm respektive 400 Nm<br />
kräftig an, halten sich akustisch auffallend<br />
zurück. Zu empfehlen ist das<br />
Siebengangdoppelkupplungsgetriebe S<br />
tronic, das bei den beiden TFSI- und TDI-<br />
Topmodellen immer Serie ist, ebenso wie<br />
der Allradantrieb Quattro. Bis alle Motoren<br />
zu bestellen sind, dauert es aber noch:<br />
Zur Einführung im September gibt es nur<br />
den kleinen Diesel sowie den 150-PS-<br />
Benziner.<br />
Oktober 2016 <strong>FIRMEN</strong><strong>AUTO</strong> 47
<strong>AUTO</strong> | Neuvorstellung Porsche Panamera<br />
PANAMERA IN BESTFORM<br />
Sportlimousinen werden selten, auch der Porsche Panamera will keine mehr sein. Er ist jetzt<br />
der große Bruder des 911 und dank neuer Technik Sportler durch und durch.<br />
Text: Martin Schou<br />
Als Buckelwal verspottet, von<br />
echten Porscheanern verleugnet<br />
und von Tunern bis zur Unkenntlichkeit<br />
verhunzt: Panamera Nummer eins hatte<br />
es anfangs schwer. Heute lässt ihn das<br />
kalt. 150.000 verkaufte Modelle in sieben<br />
Jahren sprechen für ihn. Porsche erreichte<br />
mit ihm ganz neue Kunden und belegte<br />
spätestens mit dem Plug-in-Hybriden<br />
an der Seite des Diesels auch den einen<br />
oder anderen Firmenparkplatz. Damit die<br />
zweite Ausgabe von Beginn an richtig sitzt,<br />
wurde sie von Grund auf neu konzipiert.<br />
Nur das Wappen auf der Haube sei noch<br />
das alte, so die Sportwagen-Bosse.<br />
Ihre Leitlinie formulierten die Weissacher<br />
Ingenieure dafür neu: Wir wollen<br />
keine große Sportlimousine bauen, sondern<br />
den Erfolgsgaranten 911 einfach größer<br />
machen. So sieht der neue Panamera<br />
auch aus, als hätte man den 911er nur etwas<br />
in die Länge gezogen und zwei<br />
Fondtüren ins Seitenblech gepresst.<br />
Das Dach verläuft flacher als beim Vorgänger,<br />
die hinteren Kotflügel wölben<br />
sich nicht mehr so stark heraus. Aus dem<br />
pummeligen Panamera ist ein richtig<br />
schlanker, athletischer Typ geworden.<br />
Beim Blick auf das Heck besteht sogar<br />
Verwechslungsgefahr mit der Porsche-<br />
Ikone 911. Auch der Panamera trägt nun<br />
eine durchgehende LED-Blende zwischen<br />
den Leuchten.<br />
Bedientasten mit Feedback<br />
Neue Wege geht Porsche im Cockpit:<br />
Keine Angst, gezündet wird weiterhin<br />
Porsche-typisch links vom Lenkrad. Neu<br />
sind aber die berührungssensitiven<br />
Flächen um den Automatikwählhebel<br />
herum. Unter der dunklen Scheibe in<br />
Glas optik verstecken sich alle Funktionen,<br />
die früher in Form von unzähligen<br />
Tasten und Kippschaltern an ein Flugzeug-Cockpit<br />
erinnerten. Umgewöhnungsprobleme<br />
gibt’s keine. Besonders<br />
gut: Die einzelnen Tasten geben hör- und<br />
spürbar Feedback. Obwohl es sich um<br />
Touchflächen handelt, muss man daher<br />
nicht ständig hinschauen, wo man gerade<br />
drauftippt. Ein Brillenputztuch in<br />
Reichweite wäre allerdings von Vorteil.<br />
Nach kürzester Zeit ist die dunkle Oberfläche<br />
mit Fingertapsern überzogen.<br />
Die neue Generation des Porsche-Infotainmentsystems<br />
wird über einen<br />
12,3-Zoll-Touchscreen bedient. Für das<br />
sportlich geschnittene Cockpit genau<br />
richtig dimensioniert, sitzt der Bildschirm<br />
zwischen Fahrer und Beifahrer<br />
48 <strong>FIRMEN</strong><strong>AUTO</strong> Oktober 2016
mittig im Armaturenträger. Beide können<br />
sich gleichermaßen simpel wie am<br />
Tablet mit Wisch- und Ziehbewegungen<br />
durchs Menü arbeiten. Die Grafik ist top,<br />
das System reagiert blitzschnell und Untermenüs<br />
sind leicht zu finden. Nur die<br />
Klimaregelung hätte Porsche ruhig mit<br />
echten Tasten ausgrenzen dürfen. Selbst<br />
zum Verstellen der zentralen Lüftungslamellen<br />
direkt unterm Bildschirm müssen<br />
wir uns durchs Menü tippen.<br />
Der analoge Drehzahlmesser mit integrierter<br />
digitaler Geschwindigkeitsanzeige<br />
sitzt mittig im Instrumentenfeld. Links<br />
und rechts kreisen ihn zwei Sieben-Zoll-<br />
Displays ein. Über Drehregler am Lenkrad<br />
stellt sich der Fahrer seine Infos bunt<br />
zusammen. Von Navikarte über Bordcomputer<br />
bis zu Assistenzsystemen – auch<br />
dem neuen Nachtsichtassistenten mit Wärmebildkamera<br />
– rückt Porsche die wichtigsten<br />
Fahrerinfos direkt ins Blickfeld.<br />
Gestatten: der Sport Response Button<br />
Unsere Lieblingstaste befindet sich allerdings<br />
innerhalb des Lenkradkranzes,<br />
heißt Sport Response Button, ist Teil des<br />
Sport-Chrono-Pakets und kommt direkt<br />
aus dem 911. Einmal gedrückt, verwandelt<br />
sich der Panamera vom komfortablen<br />
Gleiter zum rassigen Sportwagen.<br />
Das neue Achtgang-Doppelkupplungs-<br />
Die Mittelkonsole steigt nach vorne hin leicht an, was den Fahrer stärker ins Cockpit integriert.<br />
Auf zwei sieben Zoll großen Displays kann der<br />
Fahrer die Navikarte ins Instrumentenfeld holen.<br />
In der Mitte des Drehreglers für die Fahrmodi ist<br />
der Sport Response Button.<br />
Ab 90 km/h klappt der Panamera den Heckspoiler<br />
aus, was für mehr Abtrieb sorgt.<br />
Kaum Tasten: Im neuen Cockpit liegen die meisten<br />
Funktionen unter eine dunklen Scheibe.<br />
Porsche Panamera<br />
Hubraum<br />
(cm 3 )<br />
Zylinder<br />
Leistung<br />
kW (PS)<br />
Drehmom.<br />
(Nm/min)<br />
0–100 (s)<br />
Vmax (km/h)<br />
Verbrauch<br />
(l/100 km)<br />
CO 2 (g/km)<br />
Kofferraum (l)<br />
Zuladung (kg)<br />
Preis (Euro)<br />
Betriebskosten 1)<br />
(ct/km)<br />
4S Diesel 3.956 8 310 (422) 850/1.000 4,3 285 6,7 D 176 495–1.304 510 98.280 158,6/101,5 B<br />
4S 2.894 6 324 (440) 550/1.750 4,2 289 8,1 S 184 495–1.304 550 94.980 162,4/107,4 C<br />
Turbo 3.996 8 404 (550) 770/1.960 3,6 306 9,3 S 212 495–1.304 515 128.580 204,6/137,1 D<br />
Herstellerangaben<br />
1) Bei 20.000/40.000 km pro Jahr, 60/36 Monate Laufzeit. Berechnet von<br />
Effizienzklasse<br />
Mehr Bilder und ein Video vom<br />
neuen Porsche Panamera:<br />
www.firmenauto.de/pp<br />
Oktober 2016 <strong>FIRMEN</strong><strong>AUTO</strong> 49
<strong>AUTO</strong> | Neuvorstellung Porsche Panamera<br />
getriebe schaltet zurück und pendelt die<br />
Gänge zwischen 3.000 und 6.000 Touren<br />
ein. Perfekt für Überholmanöver auf<br />
Landstraßen. Ein leichter Gasstoß genügt<br />
und der Porsche sprintet am Vordermann<br />
vorbei. Nach 20 Sekunden schaltet die<br />
Doppelkupplung automatisch in den<br />
Normalmodus zurück. Ein Countdown<br />
im Tacho zählt die Zeit runter.<br />
Klickt der Fahrer den Drehschalter am<br />
Lenkrad in den Sport-Modus, strafft der<br />
Porsche zudem seine Lenkung, presst<br />
sich mit angezogener Dreikammer-Luftfederung<br />
nah an den Asphalt und wartet<br />
nur auf die kleinste Zuckung im Fußgelenk.<br />
Bekommt er den Befehl vom rechten<br />
Fuß, stürmt er so agil ums Eck, dass<br />
er uns mit jeder Kurve den Gedanken an<br />
eine zwei Tonnen schweren Limousine<br />
mehr und mehr aus dem Kopf schüttelt.<br />
Die Hinterachse lenkt mit<br />
Kräftig unterstützt wird der Panamera<br />
bei seiner Kurvenjagd von jeder Menge<br />
neuer Technik. Damit der Fünf-Meter-<br />
Sportler flink um enge Kehren peitscht,<br />
bremst die elektronische Hinterachs-Differentialsperre<br />
das kurveninnere Rad aus.<br />
Die Hinterräder schlagen zudem je nach<br />
Geschwindigkeit in die gleiche oder die<br />
entgegengesetzte Richtung ein wie die<br />
vorderen. Damit liegt er extrem ruhig auf<br />
der Autobahn und ist dennoch wendig<br />
in engen Passagen. Elektromechanische<br />
Stabilisatoren balancieren den Porsche<br />
trotz seiner Kilos harmonisch aus und<br />
unterdrücken jegliche Wankbewegungen.<br />
Für eine optimale Traktion zwischen Vorder-<br />
und Hinterachse sorgt der All radantrieb<br />
– der ist neu im 4S Diesel.<br />
Im Sport-Plus-Modus packt der<br />
Panamera in allen Belangen noch aggressiver<br />
zu. Im normalen Straßenverkehr ist<br />
er dann kaum noch zu bändigen. Warum<br />
also am Wochenende nicht auf den<br />
Rundkurs? Seinen Platz auf der Rennstrecke<br />
rechtfertigt er mit einer Rundenzeit<br />
von 7:38 Minuten auf der Nordschleife.<br />
In 4,3 Sekunden auf Tempo 100, Top-Speed bei 285 km/h: Der<br />
Porsche 4S Diesel ist die schnellste Diesel-Limousine der Welt<br />
Ganz nebenbei: die gleiche Zeit wie der<br />
911 GT3 der Generation 997.<br />
Die Rundenzeit legte zwar der Panamera<br />
Turbo hin (Vierliter-V8 mit 550 PS). Stolz<br />
ist Porsche aber auch auf den neuen 4S<br />
Diesel, der mit 94.980 Euro kein Schnäppchen,<br />
aber mehr als 30.000 Euro günstiger<br />
als der Turbo ist. Sein V8-Diesel baut<br />
ein mächtiges Drehmoment von 850 Nm<br />
auf, das schon bei 1.000 Touren anliegt. Mit<br />
vier Liter Hubraum und 422 PS ist er der<br />
stärkste Porsche-Diesel aller Zeiten. Fairerweise<br />
müssen wir erwähnen, dass er<br />
aus dem Audi SQ7 stammt. Der Panamera<br />
schlägt den Ingolstädter aber sowohl bei<br />
der Beschleunigung (0–100 km/h in 4,3<br />
Sek.) als auch beim Top-Speed (285 km/h).<br />
Damit ist er der schnellste Seriendiesel der<br />
Welt. Hohn und Spott muss er sich definitiv<br />
nicht mehr gefallen lassen.<br />
»Nochmals deutlich an<br />
Attraktivität gewonnen«<br />
Der neue Panamera trägt mehr Porsche-DNA in sich<br />
denn je. Bekommt er deshalb ein Image-Problem auf<br />
dem Flottenmarkt?<br />
Reinhold Knott: Auf keinen Fall. Der neue Panamera<br />
hat durch seine noch stärkeren Porsche-Gene nochmals<br />
deutlich an Attraktivität gewonnen – das gilt auch im Flottenbereich.<br />
Wir bekommen schon vor der Markteinführung<br />
im November sehr viel positives Feedback und haben<br />
bereits erste Interessenten im gewerblichen Bereich. Der<br />
Panamera ist ein Fahrzeug für das Topmanagement. Wer<br />
sich also in der Vergangenheit für einen Porsche Panamera<br />
entschieden hat, zeigt auch jetzt großes Interesse. Die neuen<br />
Features, wie beispielsweise das neue Interieurkonzept,<br />
steigern die Attraktivität. Gerade für unsere gewerblichen<br />
Kunden sind die Themen Bedienbarkeit, Nutzerkomfort<br />
und Konnectivität sehr wichtig. In diesen Bereichen kann<br />
der neuen Panamera deutlich punkten.<br />
Elektromobilität rückt immer stärker in den Fokus der<br />
Flotten, wie sieht die Elektrozukunft von Porsche aus?<br />
Elektromobilität ist ein großes Thema im Flottenmarkt.<br />
Schon heute bietet Porsche mit dem Panamera S E-Hybrid<br />
und dem Cayenne S E-Hybrid Fahrzeugkonzepte an, die<br />
elektrische Antriebe nutzen. Beide Modelle sind insbesondere<br />
bei unseren Flottenkunden sehr gefragt. Ende<br />
des Jahrzehnts bringen wir mit dem Porsche Mission E den<br />
ersten voll elektrisch betriebenen Sportwagen auf den<br />
Markt. Ich bin sicher, dass auch dieses Auto bei den<br />
Flottenkunden sehr gut ankommen wird.<br />
Welche Rolle spielt der Flottenmarkt für Porsche?<br />
Der Flottenmarkt spielt für Porsche nach wie vor eine wichtige<br />
Rolle. Ein großer Teil der Porsche-Fahrzeuge wird gewerblich<br />
zugelassen und genutzt. Im ersten Halbjahr 2016<br />
wurden laut KBA 4.332 Porsche-Modelle im Flottenmarkt<br />
zugelassen, was einem Anteil an unseren Auslieferungen<br />
von 26,9 % entspricht. Für Porsche sind Fahrzeugflotten<br />
mit mehr als zehn Fahrzeugen für diese Betrachtung relevant.<br />
Neben dem Cayenne und dem Macan kommt auch<br />
der 911 im gewerblichen Bereich sehr gut an. Bei Flotten<br />
mit mehr als zehn Fahrzeugen ist der 911 seit Monaten im<br />
Oberklasse-Segment unter den Top drei.<br />
Wie die 911er-Baureihe bekommt auch der Panamera eine LED-Blende zwischen die Heckleuchten.<br />
Reinhold Knott<br />
Leiter Key Account Management bei Porsche<br />
50 <strong>FIRMEN</strong><strong>AUTO</strong> Oktober 2016
Renault ESPACE und TALISMAN Grandtour<br />
mit Allradlenkung 4CONTROL 1<br />
Ab 259,– € netto monatlich 2<br />
Der Renault TALISMAN Grandtour Intens inkl. 4CONTROL-Paket.<br />
Mehr auf renault.de/firmenkunden<br />
3<br />
2<br />
Z. B. Renault Talisman Grandtour Intens dCi 130 (inkl. 4CONTROL-Paket): 259,– € netto monatlich, Leasingsonderzahlung 0,– € netto, Laufzeit 48 Monate,<br />
Gesamtlaufleistung 40.000 km. Leasingangebot (zzgl. 19 % USt. und Überführung) für Gewerbekunden der Renault Leasing, Geschäftsbereich der RCI<br />
Banque S. A. Niederlassung Deutschland, Jagenbergstraße 1, 41468 Neuss. Gültig bis 31.12.2016 bei allen teilnehmenden Renault Partnern. Optional:<br />
4 Jahre Wartung und Verschleißreparaturen: zzgl. 18,– € netto monatlich. 4<br />
Renault Talisman Grandtour dCi 130: Gesamtverbrauch innerorts/außerorts/kombiniert (l/100 km): 4,6/3,7/4,0; CO 2 -Emissionen kombiniert<br />
(g/km): 106. Renault Espace und Renault Talisman Grandtour: Gesamtverbrauch kombiniert (l/100 km): 6,2 – 3,7; CO 2 -Emissionen kombiniert<br />
(g/km): 140 – 98 (Werte nach EU-Messverfahren).<br />
1<br />
Je nach Version serienmäßig oder optional (gegen Aufpreis), verfügbar ab Ausstattungsniveau Intens. 3 3 Jahre Renault Neuwagengarantie und 2 Jahre<br />
Renault Plus Garantie (Anschlussgarantie nach der Neuwagengarantie) für 60 Monate bzw. 100.000 km ab Erstzulassung gem. Vertragsbedingungen.<br />
4<br />
Zzgl. 19 % USt., Angebot enthält einen Full Service-Vertrag, bestehend aus Anschlussgarantie nach der Neuwagengarantie inkl. Mobilitätsgarantie, aller<br />
Kosten der vorgeschriebenen Wartungs- und Verschleißarbeiten sowie Hauptuntersuchung (HU) für die Vertragsdauer von 48 Monaten bzw. 40.000 km<br />
ab Erstzulassung gemäß Vertragsbedingungen, nur in Verbindung mit einem Leasingvertrag der Renault Leasing. Abbildung zeigt Renault Espace Intens<br />
und Renault Talisman Grandtour Intens, jeweils mit Sonderausstattung. Renault Deutschland AG, Postfach, 50319 Brühl.<br />
Renault empfiehlt
<strong>AUTO</strong> | Neuvorstellung Mazda 6<br />
ETWAS RUHE, BITTE!<br />
Feinschliff im Detail statt großes Facelift: Fahrer des Mazda 6 sollen ihrem Dienstwagen<br />
nach langen Strecken künftig noch gelassener entsteigen.<br />
Text: Hanno Boblenz<br />
Es geht nicht ums Spritsparen.<br />
Auch nicht um mehr Leistung.<br />
Oder gar um Optik. Nein, am Ende<br />
dreht sich alles um Dynamik. Dass der<br />
Firmenwagen noch schneller ums Eck<br />
rennt. Mit G-Vectoring Control, kurz<br />
GVC – es reduziert im neuen 6er für einen<br />
kurzen Sekundenbruchteil das Drehmoment<br />
des Motors. Das Auto bremst<br />
leicht ab, wodurch die Vorderachse stärker<br />
belastet wird. Mehr Gewicht bringt<br />
mehr Traktion und eine bessere Seitenführung,<br />
der Wagen fährt schneller, harmonischer<br />
und sicherer ums Eck.<br />
GVC soll Fahrer und Mitfahrer körperlich<br />
entlasten. Denn in der Kurve spannen<br />
die Passagiere unbewusst ihre Muskeln<br />
an, um gerade sitzen zu bleiben. Jedes<br />
noch so kleine Zucken am Lenkrad<br />
lässt die Muskulatur arbeiten. GVC hilft,<br />
ruhiger zu fahren und mit weniger Lenkkorrekturen<br />
auszukommen.<br />
Ob’s nun am GVC oder am gesamten<br />
Auto liegt: Der Mazda 6 zählt auch gut<br />
drei Jahre nach Produktionsstart zu den<br />
fahrdynamischsten und ausgewogensten<br />
Kombis, in denen Außendienstler<br />
sehr bequem unterwegs sind.<br />
Gegenschall vermindert Dieselnageln<br />
Und künftig noch leiser. Der vibrationsarme,<br />
kräftige Diesel gefiel uns schon immer<br />
gut. Mit einem Kniff haben sich die<br />
Ingenieure jetzt der Akustik des Motors<br />
angenommen. Kleine, flexible Metallröhrchen<br />
in den Kolben sollen Vibrationen<br />
absorbieren und Gegenschall zum Nagelgeräusch<br />
erzeugen. Ob’s funktioniert?<br />
Schwer zu sagen. Geschadet hat’s nicht:<br />
Dieser Diesel zählt zu den feinsten Aggrega<br />
ten auf dem Markt, speziell in Kombination<br />
mit der Sechsgangautomatik.<br />
Dazu gibt’s noch ein paar kleinere Änderungen.<br />
So kann man künftig ein beheizbares<br />
Lenkrad oder eine Sitzheizung<br />
für die Rückbank bestellen. Die höher<br />
auflösenden Instrumente lassen sich besser<br />
ablesen und das Head-up-Display<br />
zeigt jetzt Verkehrszeichen an.<br />
Sicherheitsseitig hält Mazda den 6er<br />
mit einem erweiterten Notbremsassistenten<br />
up to date. Statt eines Nah-Infrarotlasers<br />
scannt nun eine Kamera die Straße.<br />
Sie schaut weiter voraus und erkennt<br />
querende Fußgänger. Statt nur bei<br />
Stadttempo leitet das 2017er-System bis<br />
80 km/h eine Vollbremsung ein. Und<br />
sollte der Fahrer beim Einparken trotz<br />
Rückfahrkamera einen Pfosten oder ein<br />
anderes Hindernis ignorieren, geht der<br />
6er auch dann automatisch in die Eisen.<br />
Keine tief gehenden Neuerungen also.<br />
Wozu auch? Schließlich hatte sich der<br />
Mazda 6 eben erst als bestes Importmodell<br />
in der Mittelklasse den Titel Firmenauto<br />
des Jahres erarbeitet. Zu Recht.<br />
52 <strong>FIRMEN</strong><strong>AUTO</strong> Oktober 2016<br />
Der ausführliche Fahrbericht unter<br />
www.firmenauto.de/mazda6
Jetzt in Farbe: Head-up-Display der Sports-Line.<br />
Lenkradheizung gibt’s auch nur im Sports-Line.<br />
Das Navisystem arbeitet gut. Leider gibt es für den<br />
6er noch kein Apple Car Play oder Android Auto.<br />
Mazda 6 Kombi<br />
Hubraum<br />
(cm 3 )<br />
Zylinder<br />
Leistung<br />
kW (PS)<br />
Drehmom.<br />
(Nm/min)<br />
0–100 (s)<br />
Vmax (km/h)<br />
Verbrauch<br />
(l/100 km)<br />
CO 2 (g/km)<br />
Kofferraum (l)<br />
Zuladung (kg)<br />
Preis (Euro)<br />
Betriebskosten 2)<br />
(ct/km)<br />
Skyactiv-D 150 2.191 4 110 (150) 380/1.800 9,3 210 4,2 D 110 522–1.664 595 24.529 66,9/42,2 A+<br />
Skyactiv-D 175 2.191 4 129 (175) 420/2.000 8,0 221 4,6 D 121 522–1.664 595 31.336 74,2/47,1 A<br />
Skyactiv G 145 1.998 4 107 (145) 210/4.000 9,6 206 5,6 S 131 522–1.664 610 21.588 67,8/44,2 B<br />
Skyactiv G 165 1.998 4 121 (165) 210/4.000 9,1 214 6,0 S 139 522–1.664 600 26.210 72,5/47,4 C<br />
Skyactiv G 192 1) 2.488 4 141 (192) 256/3.250 7,9 220 6,4 S 150 522–1.664 620 31.252 78,3/51,4 C<br />
Herstellerangaben. 1) Automatik<br />
2) Bei 20.000/40.000 km pro Jahr, 60/36 Monate Laufzeit. Berechnet von<br />
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Oktober 2016 <strong>FIRMEN</strong><strong>AUTO</strong> 53<br />
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<strong>AUTO</strong> | Neuvorstellung Mercedes E-Klasse T-Modell<br />
WENIGER KANN MEHR<br />
Das Mercedes E-Klasse T-Modell ist praktischer denn je. Selten war ein Kombi-Heck so<br />
elegant geformt. Nur in einem Punkt geht es einen Schritt zurück.<br />
Text: Martin Schou<br />
Immer höher, immer schneller,<br />
immer weiter: So sind wir nun<br />
mal gestrickt, wir wollen das Maximum.<br />
Auch bei Autos. Verglichen und<br />
bewertet wird gerne anhand von Zahlen.<br />
Harte Fakten eben. Neue Modelle haben<br />
deshalb mehr PS, mehr Top-Speed und<br />
beschleunigen schneller – obwohl das<br />
im heutigen Verkehr gar keinen Sinn<br />
macht. Und bei Kombis? Klar, wer mehr<br />
lädt, kann mehr, so die allgemeine Denke.<br />
Ups, ist dann beim neuen T-Modell etwas<br />
schiefgelaufen? Der E-Klasse-Kombi gibt<br />
Raum für maximal 1.820 Liter Gepäck.<br />
Das sind 130 Liter weniger als vorher.<br />
Schlimm? Nee! Ein maximales Ladevolumen<br />
bedeutet ja, dass die hinteren<br />
Plätze leer bleiben und der Daimler mit<br />
flacher Rückbank als Transportmittel<br />
dient. Auf die Baustelle wird der Benz<br />
aber genauso wenig gejagt, wie er den<br />
Dienstbotenjob für Paketler macht. Der<br />
Einsatzzweck eines Premiumkombis ist<br />
der eines komfortablen Reiseautos für<br />
vier Personen und deren Koffer – der<br />
Mittelsitz ist auch weiterhin keinem Kollegen<br />
für längere Fahrten zuzumuten.<br />
670 Liter Ladevolumen – Klassenbester<br />
Kommen wir also zu den wichtigeren<br />
Zahlen. Denn bei aufrechten Sitzen<br />
bringt das T-Modell satte 640 Liter Gepäck<br />
unter. Mit einem Handgriff lässt sich die<br />
Lehne der Rückbank sogar um zehn Grad<br />
aufstellen, was nochmals 30 Liter Ladevolumen<br />
bringt. In Sachen Stauraum ist<br />
und bleibt das T-Modell also Klassenbester,<br />
auch wenn zum Vorgänger 25 Liter<br />
Volu men fehlen – was so viel wie einer<br />
Aktentasche entspricht. Der geschrumpfte<br />
Kofferraum ist dem steiler abfallenden<br />
Heck geschuldet. Wobei man bei diesen<br />
eleganten Kurven das Aktentäschchen<br />
gerne hinter den Fahrersitz klemmt.<br />
Er ist aber nicht nur schicker denn je,<br />
sondern auch so edel wie nie zuvor ausstaffiert.<br />
Feiner Stoffteppich im kompletten<br />
Kofferraum, funkelnde Chromleisten:<br />
Nicht einmal einem Waschmaschinentransport<br />
würden hier die meisten Besitzer<br />
zustimmen. Schwierigkeiten beim Beladen<br />
sollte es allerdings keine geben. Die<br />
Heckklappe schwingt so weit auf, dass<br />
selbst 1,90 Meter große Personen aufrecht<br />
darunter stehen können. Per Knopfdruck<br />
lässt sich die Klappe in der Höhe justieren,<br />
für niedrige Garagen beispielsweise.<br />
Steht der Fahrer mit vollgepackten<br />
Armen am geschlossenen Heck, genügt es,<br />
wenn er den Fuß unterm Schweller durchschwingt<br />
und die Ladeluke surrt elektrisch<br />
auf. Per Tastendruck an den Kofferraumseiten<br />
fallen die Rücksitzlehnen elektrisch<br />
entriegelt nach vorne. Auf Kniehöhe kann<br />
der Fahrer schwere Gegenstände über die<br />
verchromte Ladekante schieben und auf<br />
54 <strong>FIRMEN</strong><strong>AUTO</strong> Oktober 2016
Die Kommandozentrale der E-Klasse nähert sich<br />
dem Niveau der S-Klasse an.<br />
Der hochauflösende Infotainment-Bildschirm hat<br />
eine Diagonale von über 31 Zentimetern.<br />
Ebener Ladeboden und schmale Radkästen:<br />
Daimler nutzt den Kofferraum optimal aus.<br />
Mercedes E-Klasse T-Modell<br />
Hubraum<br />
(cm 3 )<br />
Zylinder<br />
Leistung<br />
kW (PS)<br />
Drehmom.<br />
(Nm/min)<br />
0–100 (s)<br />
Vmax (km/h)<br />
Verbrauch<br />
(l/100 km)<br />
CO 2 (g/km)<br />
Kofferraum (l)<br />
Zuladung (kg)<br />
Preis (Euro)<br />
Betriebskosten 1)<br />
(ct/km)<br />
220 d 1.950 4 143 (194) 400/1.600 7,7 235 4,2 D 109 640–1.820 670 42.425 91,3/58,5 A+<br />
200 1.991 4 135 (184) 300/1.200 8,1 231 6,2 S 138 640–1.820 670 40.895 91,5/61,0 B<br />
250 1.991 4 155 (211) 350/1.200 7,2 243 6,2 S 138 640–1.820 670 42.650 93,8/62,7 B<br />
Herstellerangaben<br />
1) Bei 20.000/40.000 km pro Jahr, 60/36 Monate Laufzeit. Berechnet von<br />
Effizienzklasse<br />
dem topfebenen Ladeboden bis an den Rücken des Beifahrersitzes<br />
(1.805 mm Laderaumlänge) durchschieben.<br />
Rund 2.800 Euro kostet der T 220 d mehr als die Limousine.<br />
Ein Preisaufschlag zum Vorgänger von 2.500 Euro,<br />
wobei die Automatik nun bei allen Motorisierungen Serie<br />
ist. In der Preisliste des T-Modells stehen natürlich alle<br />
Neuheiten, die schon die Limousine mitbringt: ein umfangreiches<br />
Paket an neuen Fahrerassistenten und Komfortfeatures<br />
sowie den Concierge-Service, den Dienstreisende<br />
auch außerhalb ihres Fahrzeugs um Hilfe bitten<br />
können. Speziell für den Kombi gibt’s ein Gepäckraum-<br />
Management-Set (295 Euro). Mittels Aluschienen,<br />
Teleskopstangen und zahlreichen Halterungen lässt sich<br />
jegliches Gepäck fest verzurren. Sicherheit geht bei Daimler<br />
schließlich vor. Vielleicht passt auch deshalb das<br />
Gepäckrollo weiterhin nicht unter den Ladeboden. Denn<br />
das dient schließlich gleichzeitig als Sicherheitstrennnetz,<br />
egal ob bei flachen oder aufrechten Rücksitzlehnen.<br />
Professionelles<br />
Flottenmanagement<br />
Für den Fuhrparkleiter transparent und<br />
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Bis zur B-Säule gleicht das T-Modell der Limousine.<br />
www.carano.de<br />
Themenseite zur neuen E-Klasse mit<br />
weiteren Fahreindrücken, Bildern<br />
sowie Infos zu Fahrerassistenten:<br />
www.firmenauto.de/mbe<br />
Oktober 2016 <strong>FIRMEN</strong><strong>AUTO</strong> 55
<strong>AUTO</strong> | Neuvorstellung Infiniti QX30<br />
SUSHI MIT<br />
SPÄTZLE<br />
Mit dem Infiniti QX30 möchte Nissans Edelmarke im kompakten<br />
SUV-Segment wildern. Der Premium-Japaner setzt auf Luxus<br />
und vertraut auf solide Technik von Mercedes. Text: Guido Borck<br />
In den USA hat Nissans Nobeltochter<br />
Infiniti bereits einen<br />
Namen, bei uns fristet der japanische<br />
Edel ableger dagegen noch ein Nischendasein.<br />
Zwar hat der deutsche Infiniti-<br />
Importeur in 2016 mit gut 1.120 Einheiten<br />
bereits mehr Autos verkauft als im<br />
gesamten letzten Jahr, aber mit einem<br />
Marktanteil von gerade einmal 0,1 Prozent<br />
gilt die japanische Edelmarke hierzulande<br />
immer noch als ein Exot.<br />
Vielleicht sorgt ja der neue QX30 für<br />
mehr Schwung bei den Absatzzahlen.<br />
Das eigenständig gestylte SUV zielt auf<br />
privilegierte User Chooser mit Hang zum<br />
Understatement. Was aber keiner vermutet:<br />
Unter dem Blech steckt bewährte<br />
Technik aus Stuttgart. Schließlich stammt<br />
der QX30 aus der Kooperation zwischen<br />
Nissan-Renault und Mercedes und teilt<br />
sich die technische Basis daher mit dem<br />
Mercedes GLA. Neugierige Käufer dürfen<br />
bei der Motorenwahl jedoch keine allzu<br />
hohen Ansprüche stellen, denn Infiniti<br />
bietet den QX30 mit nur einem Antrieb<br />
an. Der 2,2-Liter-Turbodiesel aus dem<br />
GLA leistet im Infiniti nur 170 statt 177<br />
PS. Serienmäßig ist hier wie dort das Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe.<br />
Der<br />
bei Mercedes aufpreispflichtige Allradantrieb<br />
kostet beim QX30 jedoch keinen<br />
Cent extra, er gehört schon zur Grundausstattung.<br />
Von außen sind die optischen Unterschiede<br />
zum Mercedes GLA gewaltig, innen<br />
lässt sich die Blutsverwandtschaft allerdings<br />
nicht verleugnen. Angefangen<br />
beim Lenkrad, über die Instrumente, die<br />
bequemen Sitze bis hin zu den Schaltern<br />
der Mittelkonsole, haben die Japaner viele<br />
Gleichteile aus Stuttgart übernommen.<br />
Selbst die elektrische Sitzverstellung befindet<br />
sich beim Infiniti in den Seitenverkleidungen<br />
der Vordertüren. Der Wählhebel<br />
für das automatisierte Getriebe<br />
wanderte beim SUV aus Fernost hingegen<br />
vom Lenkrad auf den Mitteltunnel.<br />
Auch beim sieben Zoll großen Navi<br />
trennen sich die Wege. Das hat Infiniti<br />
gegen ein gleich großes eigenes System<br />
ausgetauscht. Der Touchscreen ist nicht<br />
56 <strong>FIRMEN</strong><strong>AUTO</strong> Oktober 2016
GÜNSTIG TANKEN<br />
UM DIE ECKE<br />
Bei Bedarf lässt sich das Gepäckabteil auf<br />
1.223 Liter erweitern.<br />
Infiniti QX30 2.2d DCT AWD<br />
Hubraum/Zylindercm 3 2.143/4<br />
Leistung kW (PS) 125 (170)<br />
Drehmoment Nm/min 350/1.400<br />
0 –100/Vmaxs/km/h 8,5/215<br />
NEFZ-Verbrauch/CO 2<br />
l/g 4,9 D/128<br />
Kofferraum/Zuladung l/kg 430–1.223/465<br />
Preis Euro 32.437<br />
Betriebskosten 1) ct/km 77,4/49,3<br />
Effizienzklasse<br />
A<br />
Herstellerangaben.<br />
1)<br />
20.000/40.000 km p. a., 60/36 Monate <br />
frei stehend, sondern direkt ins Cockpit eingepflanzt. Neben<br />
der Touchfunktion lässt sich der Monitor zudem über<br />
einen Dreh-Drück-Regler bedienen. Die Menüstruktur erfordert<br />
etwas Eingewöhnung, dafür ist der in Sunderland<br />
(England) gebaute Japaner penibel verarbeitet.<br />
Fahrwerk und Lenkung hat Infiniti verändert. Allerdings<br />
nur teilweise mit Erfolg. Während der QX30 komfortabel<br />
federt, fühlt sich die elektromechanische Servo<br />
dagegen teigig an. So lädt der QX30 eher zum Cruisen ein.<br />
Dazu passt auch sein Vierzylinder-Diesel, der genügend<br />
Kraft hat, während die Doppelkupplung flott die Gänge<br />
sortiert. Mit 32.437 Euro liegt der Infiniti ein paar Tausender<br />
unter dem Mercedes GLA 220 d. Denn beim Japaner<br />
sind das Navi oder etwa eine Alarmanlage schon im Preis<br />
mit drin, genauso wie drei Jahre Garantie.<br />
NOVOFLEET – SO BEQUEM KANN SPAREN SEIN.<br />
Mit jedem Stopp tanken NOVOFLEET Kunden im Schnitt<br />
4 Cent/Liter Kraftstoff günstiger. Und das ganz bequem an<br />
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Die Instrumente und Schalter sind baugleich mit denen des Mercedes GLA.<br />
Der komplette Fahrbericht,<br />
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xxxxx 2015 Die clevere <strong>FIRMEN</strong><strong>AUTO</strong> Flottenkarte. 57
<strong>AUTO</strong> | Neuvorstellung Toyota Proace Verso<br />
JAPANISCHE RAUMFAHRT<br />
Toyota hat wieder einen Minibus im Programm: Der neue Proace Verso bietet Platz für<br />
bis zu neun Personen und hat auf Wunsch auch einiges an Luxus an Bord.<br />
Text: Guido Borck<br />
Mit dem neuen Proace Verso<br />
möchte Toyota jetzt endlich Fuß<br />
unter den Großraumlimousinen fassen.<br />
Dazu haben die Japaner ihren Kleinbus<br />
ordentlich herausgeputzt und ihm<br />
einige Annehmlichkeiten mit auf den<br />
Weg gegeben. Zwar gab es schon vom<br />
alten Proace einen Van-Ableger, der war<br />
aber nur recht minimalistisch und hatte<br />
den Charme eines möblierten Kleintransporters.<br />
Das ist mit dem Neuen nun völlig<br />
anders.<br />
Auch die zweite Generation des Proace<br />
entstand in Zusammenarbeit mit Citroën<br />
und Peugeot und rollt in dem französischen<br />
PSA-Werk in Valenciennes vom<br />
Band. Ausstattungsbereinigt liegt der<br />
Proace Verso mit dem Citroën SpaceTourer<br />
und dem Peugeot Traveller nahezu<br />
auf einem Preislevel. Die Unterschiede<br />
zu seinen baugleichen Brüdern liegen, neben<br />
optischen Label-Retuschen, im Detail:<br />
Während die beiden Franzosen-Vans<br />
bereits mit dem 95-PS-Diesel loslegen,<br />
nimmt Toyota bei der Einstiegsversion<br />
den kräftigeren 116 PS starken Selbstzünder.<br />
Der startet ab 29.664 Euro, bringt jedoch<br />
– anstelle von nur zwei Jahren Garantie<br />
– gleich ein dreijähriges Versprechen<br />
mit.<br />
Drei Längen, drei Ausstattungen<br />
Toyota bietet den Proace in drei Fahrzeuglängen<br />
und zwei Radständen an.<br />
Los geht’s bei überraschend kurzen<br />
4,60 Meter Länge. Damit eignet er sich<br />
aber ideal als städtisches Großraumtaxi<br />
oder Hotel-Shuttle. Die zweite Variante<br />
kommt auf eine Länge von 4,95 Metern,<br />
die dritte misst 5,30 Meter. Allen gemeinsam<br />
ist eine Höhe von nur 1,90 Metern.<br />
Gerade richtig, somit passt der Proace<br />
Verso noch problemlos in Tiefgaragen<br />
oder Parkhäuser hinein ohne anzuecken.<br />
Drei Ausstattungen stehen für den<br />
Proace Verso im Angebot: Shuttle, Family<br />
und Executive. Sie unterscheiden sich<br />
vor allem in der Art der Sitzkonfiguration.<br />
Das Einstiegsmodell Shuttle startet<br />
generell als Fünfsitzer mit geteilter Heckklappe.<br />
Wer mehr Kollegen befördern<br />
muss, bestellt die optionale dritte Sitzbank<br />
hinzu oder rüstet den Innenraum<br />
mit einer zusätzlichen Beifahrerdoppelsitzbank<br />
aus.<br />
Als Family rollt der Proace Verso ab<br />
Werk mit acht Sitzplätzen vor. Hier ist das<br />
Mobiliar im Fond auf einem Schienensystem<br />
montiert und lässt sich in der Länge<br />
verschieben, mit wenigen Handgriffen<br />
zusammenfalten oder auch ausbauen.<br />
Ebenso hat der Family eine weit nach<br />
oben schwingende Heckklappe. Genauso<br />
wie die Topversion Executive, bei der<br />
es in der mittleren Reihe hinten zwei<br />
drehbare Einzelsitze gibt. So verwandelt<br />
58 <strong>FIRMEN</strong><strong>AUTO</strong> Oktober 2016
sich der Executive in einen kleinen Konferenzraum.<br />
Natürlich sind auch hier die<br />
Sitze ausbaubar. Ist das Mobiliar draußen,<br />
steht ein Ladevolumen von bis zu 1.978<br />
Litern bereit. Bei der 5,30 Meter langen<br />
Version sind es maximal sogar 2.932 Liter.<br />
Innenraum mit leichten Schwächen<br />
Dass sich der Minibus Proace Verso seine<br />
Gene mit dem Proace-Kastenwagen<br />
teilt, ist im vollverkleideten Innenraum<br />
fast nicht zu spüren. Es geht ausgesprochen<br />
wohnlich zu, man sitzt auf bequemen<br />
Polstern und die hohe Sitzposition<br />
gewährt einen erhabenen Blick. Und<br />
Platz gibt es reichlich, ab der mittleren<br />
Variante selbst noch ganz hinten.<br />
Das Cockpit ist mit seinen chromverzierten<br />
Instrumenten schick gestaltet, einzig<br />
der hohe Hartplastik-Anteil gefällt<br />
nicht. Dafür wurde an reichlich Ablagen<br />
gedacht, und der sieben Zoll große<br />
Touchscreen-Monitor ist leicht bedienbar.<br />
Smartphones bindet er via Mirror Link<br />
mit ein. Richtig luxuriös wird es in der<br />
Executive-Ausstattung. Beispielsweise<br />
mit elektrischen Schiebetüren, die sich<br />
von den Gästen im Fond per angedeutetem<br />
Fußkick öffnen lassen. Optional gibt<br />
es zudem Ledersitze, die den Fahrer und<br />
Beifahrer entspannend massieren.<br />
Der gefahrene 150-PS-Diesel (alle Motoren<br />
mit Adblue) entfaltet seine Kraft<br />
zwar etwas verzögert, aber anschließend<br />
geht es munter voran. Gefallen findet zudem<br />
die niedrige Geräuschkulisse und<br />
der gute Fahrkomfort. So gesehen hinterlässt<br />
der Toyota Proace Verso einen gediegenen<br />
Eindruck. Nur die harten Kunststoffe<br />
trüben etwas das Gesamtbild, Schade,<br />
denn eigentlich ist der Innen raum<br />
richtig schick gemacht.<br />
Den Proace Verso gibt es in drei Längen und zwei<br />
unterschiedlichen Radständen.<br />
Toyota Proace Verso<br />
Hubraum<br />
(cm 3 )<br />
Zylinder<br />
Leistung<br />
kW (PS)<br />
Drehmom.<br />
(Nm/min)<br />
0–100 (s)<br />
Vmax (km/h)<br />
Bei der mittleren Karosserievariante sitzt es sich<br />
selbst ganz hinten noch bequem.<br />
Verbrauch<br />
(l/100 km)<br />
CO 2 (g/km)<br />
Kofferraum (l)<br />
Zuladung (kg)<br />
Preis (Euro)<br />
Betriebskosten 1)<br />
(ct/km)<br />
1.6 Diesel 1.560 4 85 (116) 300/1.750 17,3 160 5,1 D 133 224–1.978 1.000 29.664 76,4/48,5 A<br />
2.0 Diesel 1.997 4 110 (150) 370/2.000 11,0 170 5,3 D 139 224–1.978 1.000 32.731 81,5/52,4 A<br />
2.0 Diesel 1.997 4 130 (177) 400/2.000 10,1 170 5,7 D 151 224–1.978 1.000 34.748 84,3/54,2 A<br />
Herstellerangaben.<br />
1) Bei 20.000/40.000 km pro Jahr, 60/36 Monate Laufzeit. Berechnet von<br />
Effizienzklasse<br />
Anzeige<br />
Der Toyota hat ein schickes Cockpit und fährt sich so einfach wie ein Pkw.<br />
Mehr Infos und Bilder zum<br />
neuen Toyota Proace Verso:<br />
www.firmenauto.de/proace<br />
Oktober 2016 <strong>FIRMEN</strong><strong>AUTO</strong> 59
<strong>AUTO</strong> | Neuvorstellung Kia Optima Sportswagon<br />
KIA-KOMBI FÜR DIE FLOTTE<br />
Die Limousine lief gar nicht. Jetzt soll der Kia Optima Sportswagon bei den Fahrern von<br />
Firmenwagen punkten.<br />
Text: Frank Wald<br />
Die KBA-Zahlen sind ernüchternd.<br />
Trotz preisgekröntem<br />
Design und Fünf-Sterne-Wertung im<br />
Euro-NCAP-Crashtest wurden im ersten<br />
Halbjahr 2016 gerade mal 564 Kia<br />
Optima zugelassen. So viele Autos verkaufen<br />
Mazda vom 6, Renault vom Talisman<br />
und sogar Hyundai vom i40 jeden<br />
Monat. Wobei hier allerdings auch Kombis<br />
mitzählen, die in dem Segment 87 Prozent<br />
aller Zulassungen ausmachten. Und<br />
da hatte Kia bislang nichts zu bieten.<br />
Doch jetzt gibt es den Optima Sportswagon,<br />
laut Kia-Geschäftsführer Steffen<br />
Cost ein wichtiges Eroberungsprodukt,<br />
um neue private und gewerbliche Käufer<br />
zu gewinnen.<br />
Mit 4,86 Metern ist er jedenfalls exakt so<br />
lang und breit wie die Limousine. Wuchtige<br />
Motorhaube, breite Kühlergrill-Spange<br />
samt LED-Scheinwerfern (Serie ab Spirit):<br />
Auch optisch unterscheidet er sich<br />
vorne nicht. Eine leicht abfallende Dachund<br />
eine nach hinten stark ansteigende<br />
Fensterlinie kennzeichnen das massige<br />
Heck, das sich in der Rück ansicht mit<br />
weit ums Eck laufenden Rückleuchten<br />
(LED ab Spirit), Dachspoiler und Diffusor<br />
sowie vergleichsweise schmalem Heckfenster<br />
breit macht. Das sieht elegant aus,<br />
ergibt mit der zugespitzten Seitenfenstergrafik<br />
allerdings eine lausige Sicht nach<br />
hinten. Zum Glück packt Kia eine Rückfahrkamera<br />
serienmäßig bei. Parkpieper<br />
gibt es nur im Options-Paket.<br />
Großer, gut zugänglicher Kofferraum<br />
Das Kofferraumvolumen kommt jedoch<br />
nicht zu kurz. 552 Liter, bei umgeklappter<br />
Rücksitzbank 1.686 Liter packt das<br />
Heckabteil mit seiner niedrigen Ladekante.<br />
Praktisch: Die doppelt geteilte Rücklehne<br />
lässt sich vom Gepäckraum aus mit<br />
einem Handgriff umlegen. Trennnetz<br />
und aufteilendes Schienensystem sind ab<br />
der zweiten Ausstattung Serie, eine sensorgesteuerte<br />
elektrische Heckklappe nur<br />
in der Topversion zu haben.<br />
Auch Interieur und Ausstattung sind<br />
identisch zur Limousine. Cockpit und Armaturen<br />
sind übersichtlich und funktional,<br />
fast schon ein wenig zu sachlich-dröge<br />
gestaltet, lassen sich aber intuitiv bedienen.<br />
Im Fond genießt man eine üppige<br />
Knie- und Beinfreiheit, selbst wenn<br />
vorne ein langer Lulatsch sitzt. Besonders<br />
luxuriös wird es in den beiden neuen<br />
Top-Ausführungen GT und GT-Line mit<br />
schwarzem Dachhimmel und Lederausstattung,<br />
die es für Unerschrockene wahlweise<br />
auch ganz in Rot gibt.<br />
Apropos Topversion. Mit dem Sportswagon<br />
führen die Koreaner ihren neuen<br />
Zweiliter-Turbobenziner mit Direkteinspritzung<br />
ein. Das 245-PS-Triebwerk ist<br />
stets mit einer Sechsstufen-Automatik ge<br />
60 <strong>FIRMEN</strong><strong>AUTO</strong> Oktober 2016
Ums Eck laufende Rückleuchten, Dachspoiler und<br />
Diffusor ziehen den Kombi in die Breite.<br />
Cockpit und Interieur wirken aufgeräumt und funktional, fast schon ein wenig zu sachlich.<br />
Der Kofferraum mit doppelt geteilter Rückbank<br />
hat 552 bis 1.686 Liter Volumen.<br />
Kia Optima Sportswagon<br />
Hubraum<br />
(cm 3 )<br />
Zylinder<br />
Leistung<br />
kW (PS)<br />
Drehmom.<br />
(Nm/min)<br />
0–100 (s)<br />
Vmax (km/h)<br />
Verbrauch<br />
(l/100 km)<br />
CO 2 (g/km)<br />
Kofferraum (l)<br />
Zuladung (kg)<br />
Preis (Euro)<br />
Betriebskosten 1)<br />
(ct/km)<br />
1.7 CRDi 1.685 4 104 (141) 340/1.750 10,2 200 4,4 D 113 552–1.686 520 23.773 69,9/43,8 A+<br />
2.0 CVVL 1.999 4 120 (163) 196/4.800 9,6 206 7,6 S 174 552–1.686 520 21.840 73,2/47,6 D<br />
2.0 T-GDI 1.998 4 180 (245) 350/1.350 7,6 350 8,2 S 191 552–1.686 510 35.118 91,1/60,4 D<br />
Herstellerangaben<br />
1) Bei 20.000/40.000 km pro Jahr, 60/36 Monate Laufzeit. Berechnet von<br />
Effizienzklasse<br />
koppelt, die schnell und aufmerksam die<br />
350 Newtonmeter Drehmoment zwischen<br />
1.350 und 4.000 Touren zu verteilen<br />
weiß, sodass der Kombi sehr flott zur<br />
Sache geht. Allerdings ist der Motor nur<br />
in dieser Konfiguration für 35.118 Euro<br />
zu haben.<br />
Der 1.7 CRDi zieht ordentlich durch<br />
Gut und günstiger unterwegs ist man mit<br />
den beiden bekannten Motoren, dem 2.0<br />
CVVL-Benziner mit 163 PS und dem 1.7<br />
CRDi mit 141 PS. Vor allem der Diesel<br />
entwickelt mit 340 Nm Drehmoment jetzt<br />
einen ordentlichen Durchzug, der im beherzten<br />
Sprint ebenso überzeugt wie<br />
beim Cruisen über Land oder schaltfaulen<br />
Bummeln in der Stadt. An Stelle des<br />
ab Werk verbauten solide schaltenden<br />
Sechsganggetriebes empfehlen wir die<br />
neue Siebengang-Doppelkupplung (1.681<br />
Euro). Sie wechselt die Gänge komfortabel<br />
und belässt den Normverbrauch bei<br />
4,6 Litern (120 g CO 2<br />
).<br />
Bekannt ist Kia für sein gutes Preis-<br />
Leistungs-Verhältnis, aber auch für die<br />
knifflige Aufpreispolitik. Ihre Neuerungen<br />
verstecken die Koreaner gerne in<br />
zahlreichen Optionspaketen. Dennoch<br />
kommt schon die Basisvariante Edition7<br />
umfangreich ausgestattet auf den Markt.<br />
Neben Rückfahrkamera und Navisystem<br />
zählen Klima- und Audioanlage, Tempomat<br />
sowie 16-Zoll-Alufelgen dazu.<br />
Wer es sich leisten kann, sollte allerdings<br />
zur mittleren Ausstattung Spirit<br />
(ab 27.555 Euro) greifen. Nicht nur wegen<br />
nochmals gesteigerter Ausstattung,<br />
sondern weil der Käufer erst dann Options-Pakete<br />
und Assistenten wie Parkassis<br />
tent, Querverkehrswarner und mehr<br />
ordern kann.<br />
KIA OPTIMA PLUG-IN-HYBRID<br />
Den größten Absatzerfolg erwartet<br />
Kia vom Diesel, für den der deutsche<br />
Importeur exklusiv für Gewerbekunden<br />
zwei Business-Ausführungen aufgelegt<br />
hat, die weitgehend der Edition7-<br />
(plus Klima auto ma tik) und Spirit-Version<br />
(ohne Soundsystem und 8-Zoll-Navi)<br />
entsprechen und mit kräftigem Nachlass<br />
für 22.092 Euro und 25.454 Euro angeboten<br />
werden.<br />
Den Optima für die Steckdose gibt es vorerst nur als Limousine<br />
Auch die Limousine bekommt neuen Schub, aus der Steckdose. Zeitgleich mit dem Kombi rollt Kias erstes Plugin-Hybridmodell<br />
ins Autohaus. Der Benzin-Elektro-Zwitter mit 205 PS Systemleistung beschleunigt die aerodynamisch<br />
optimierte Limousine in 9,4 Sekunden von null auf 100 km/h. Eine 9,8-kWh-Batterie soll für 54<br />
Kilometer elektrische Reichweite sorgen und so den Normverbrauch auf 1,6 Liter (37 g/km CO 2<br />
) drücken. 34.025<br />
Euro ruft Kia für den Optima Plug-in-Hybrid auf. Mitte nächsten Jahres soll der Kombi als Plug-in-Hybrid folgen.<br />
Der ausführliche Fahrbericht mit<br />
Bildergalerie unter:<br />
www.firmenauto.de/optimasw<br />
Oktober 2016 <strong>FIRMEN</strong><strong>AUTO</strong> 61
<strong>AUTO</strong> | Vergleichstest Kompakte SUV<br />
WER MACHT HIER WEN<br />
Seat verspricht sich viel von seinem ersten SUV, auch als Geschäftswagen. Im Vergleichstest tritt<br />
der Seat Ateca gegen Ford Kuga und Bestseller VW Tiguan an. Text: Sebastian Renz, Hanno Boblenz<br />
An einem kompakten SUV entwickelte<br />
Seat bereits so lange<br />
herum, dass man die Pläne 2012 schon<br />
mal komplett aufgab. Danach flackerten<br />
neue Ideen auf, die erst dementiert,<br />
dann doch verwirklicht wurden. 22 Jahre<br />
zogen ins Land, seit Toyota mit dem<br />
RAV4 diese Klasse gründete, nun kommt<br />
der Ateca.<br />
Spät, oder bereits zu spät tritt er in einer<br />
Fahrzeugklasse an, die auch bei Fahrern<br />
von Firmenwagen immer beliebter wird.<br />
Im Test trifft er auf den Ford Kuga, seit<br />
2008 dabei und seit 2013 in der aktuellen<br />
Generation. Dazu der im Geschäft mit<br />
Flottenkunden so erfolgreiche VW Tiguan,<br />
der seinen Vorgänger im April nach neun<br />
Jahren ersetzte. Alle drei treten mit<br />
150-PS-Diesel und Allrad an. Die Formalitäten<br />
wären geklärt, also los.<br />
Kuga: bequem, aber karg ausgestattet<br />
So ganz muss man die Ford-Modellstrategie<br />
nicht verstehen. Im letzten Herbst<br />
bekam der Kuga eine Interieur-Auffrischung,<br />
dann zeigte Ford Ende Februar<br />
den äußerlich modifizierten Kuga mit<br />
chromgeschmücktem Bug, der aber erst<br />
Anfang 2017 ausgeliefert wird. Ja nun,<br />
drinnen jedenfalls bietet der Kuga unverändert<br />
genug Platz für fünf Passagiere,<br />
kann die Lehne der Rückbank neigungsverstellen<br />
und die ganze Bank klappen –<br />
wobei eine kleine Stufe im Laderaum<br />
bleibt. Pilot und Co. sitzen höher als in<br />
Ateca und Tiguan auf gut konturierten<br />
Polstern. Letzten Herbst bekam der Kuga<br />
das neue Infotainment- System mit Touchscreen<br />
und kleinem Dreh-drück-Schiebe-<br />
Fotos: Hans-Dieter Seufert<br />
62 <strong>FIRMEN</strong><strong>AUTO</strong> Oktober 2016
FORD KUGA<br />
1 Die glorreichen Zeiten sind für den Kuga vorüber.<br />
Im Detail merkt man ihm einfach sein Alter an.<br />
2 Wer sich die Titanium-Ausstattung gönnt, wird mit<br />
bequemen Stoff-Leder-Sitzen belohnt.<br />
3 Vielleicht sollten sich die Ford-Ingenieure mal bei<br />
der Konkurrenz anschauen, wie einfach sich deren Navis<br />
bedienen lassen und wie gut deren Darstellung ist?<br />
4 Da hat Ford den Innenraum erst kürzlich aufgefrischt,<br />
aber leider vergessen aufzuräumen.<br />
5 Die alte Stärke bleibt: Der Kuga ist einer der geräumigeren<br />
SUV, trotz der Stufe im Kofferraum.<br />
6 Die Lehne der Rückbank lässt sich in der Neigung<br />
verstellen, die Bank ist fix.<br />
1<br />
2 3<br />
IM TEST<br />
Ford Kuga 2.0 TDCi 4x4 Titanium<br />
Seat Ateca 2.0 TDI 4Drive Style<br />
VW Tiguan 2.0 TDI 4Motion Highline<br />
27.521 Euro<br />
24.714 Euro<br />
32.310 Euro<br />
4<br />
NASS?<br />
5 6<br />
knubbel. Der fügt sich subtil in die restliche<br />
Bedienlogik ein, die allein ein Grund<br />
sein kann, vom Erwerb des Kuga Abstand<br />
zu nehmen. Denn ob es nun gilt, Senderlisten<br />
zu durchforsten, Assistenzsysteme<br />
zu konditionieren oder das Navi zu programmieren:<br />
Alles funktioniert nur<br />
umständlich, lenkt stark vom Fahren ab<br />
und spricht dagegen, den Kuga beispielsweise<br />
in einem Fahrzeugpool mit wechselnden<br />
Fahrern einzusetzen.<br />
Dabei ging es dem Kuga doch immer<br />
ums Fahren. Sein Zweiliter-Diesel legt<br />
Oktober 2016 <strong>FIRMEN</strong><strong>AUTO</strong> 63
<strong>AUTO</strong> | Vergleichstest Kompakte SUV<br />
SEAT ATECA<br />
1 Die Style-Ausstattung kommt nur mit LED-Tagfahrlicht.<br />
Voll-LED-Scheinwerfer kosten 832 Euro extra.<br />
2 Im Ateca sitzt man tiefer, besser ins Fahrzeug<br />
integriert als in den beiden anderen SUV. Komfortsitze<br />
mit Alcantara-Mittelbahn kosten 546 Euro Aufpreis.<br />
3 Antrieb, Lenkung, Dämpfer und Ansprechverhalten<br />
des Motor lassen sich über den Drehknopf einstellen.<br />
4 Der Innenraum ähnelt dem des Tiguan. Unterschiede<br />
liegen im Detail: Der Seat wirkt etwas schlichter, das<br />
Navi arbeitet ohne Online-Verkehrsdaten.<br />
5 Rücklehne klappen, mehr geht nicht. Und dann<br />
bleibt auch noch eine Stufe im Kofferraum.<br />
6 Doch, man sitzt sehr bequem auf der Rückbank.<br />
1<br />
2 3<br />
nach kurzem Laderzögern vehement los<br />
– in Kraft- wie Klangentfaltung gleichermaßen<br />
–, dreht beherzter als die VW-<br />
Motoren. Freundlich unterstützt vom<br />
passend gestuften Sechsganggetriebe,<br />
geht es ordentlich, aber mit 7,8 l/100 km<br />
nicht sehr sparsam voran.<br />
Wie der Focus, auf dem er basiert, hat<br />
sich der Kuga das Handling in der aktuellen<br />
Generation etwas abtrainiert, versucht<br />
das mit der präzisen, aber scharf<br />
ansprechenden Lenkung zu überspielen.<br />
Auf der Landstraße biegt er schneidig in<br />
Kurven, drängt bei Lastwechseln sacht<br />
mit dem Heck, was das ESP eilig wegregelt.<br />
Auf der Autobahn wirken die Lenkung<br />
und das straffe Fahrwerk zu zappelig.<br />
Mit 18-Zoll-Rädern (504 Euro)<br />
rempelt der Kuga über kurze Unebenheiten.<br />
Lange Wellen steckt er leer wie beladen<br />
besser weg.<br />
Dass es am Ende nicht noch besser ausgeht<br />
für den Kuga, liegt einerseits an seiner<br />
kargen Sicherheits- und Serienausstattung,<br />
nur durchschnittlichen Bremsen<br />
und der rustikaleren Materialauswahl.<br />
Andererseits aber vor allem an der Güte<br />
der Gegner.<br />
5 6<br />
4<br />
Ateca: agil, aber wenige Extras<br />
Wir wollten es hier mal hinbekommen,<br />
ohne den modularen Querbaukasten zu<br />
erwähnen, auf dem Ateca, Tiguan und<br />
der kommende Skoda Kodiaq basieren.<br />
Doch ein Detail zeigt so schön, wie weit<br />
das Baukastenprinzip geht: In der Tankklappe<br />
hat der Ateca die Aussparung, die<br />
beim Kodiaq den Skoda-typischen Eiskratzer<br />
beherbergen wird. Daraus zu<br />
schließen, die VW-Konzern-SUV seien<br />
alle gleich, wäre leicht. Und falsch.<br />
Der Ateca ist 12,3 Zentimeter kürzer<br />
als der Tiguan, 6,2 niedriger, im<br />
Radstand 4,7 Zentimeter knapper. Das<br />
erklärt den kleineren Kofferraum und<br />
die geringere Beinfreiheit im Fond.<br />
Wobei es sich nett sitzt auf der bequem<br />
gepolsterten Rückbank. Die klappt<br />
geteilt um, was es dann ist an Variabilitätstricks,<br />
schon der variable Lade boden<br />
kostet extra (122 Euro). Dass Seat den<br />
Ateca nicht ganz so hochwertig, aber<br />
ebenso solide und leicht bedienbar einräumt<br />
wie VW den Tiguan, fällt auf.<br />
Noch auffälliger aber ist die Sitzhöhe:<br />
Der Seat positioniert den Fahrer sechs<br />
Zentimeter tiefer als der VW. Das mag<br />
Hochsitz-Kaufargumenten widersprechen,<br />
doch integriert der Ateca den Fahrer<br />
besser ins Auto.<br />
64 <strong>FIRMEN</strong><strong>AUTO</strong> Oktober 2016
TOP<br />
LEISTUNG<br />
TOP<br />
PREIS<br />
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<strong>AUTO</strong> | Vergleichstest Kompakte SUV<br />
VW TIGUAN<br />
1 In der teuersten Ausstattungsstufe Highline sind<br />
die Voll-LED-Lichter Serie.<br />
2 Als Alternative zu den elektrisch verstellbaren<br />
Ledersitzen (2.176 Euro) können wir die Ergo-Activsitze<br />
mit dem Gütesiegel der Aktion Gesunder Rücken<br />
empfehlen. Die kosten zusammen nur 445 Euro.<br />
3 Drehen: Kennlinien für den Allradantrieb. Drücken:<br />
Verstellen von Lenkung, Dämpfer und Motor.<br />
4 Etwas Chrom-Look hier, etwas Klavierlack dort – das<br />
sieht alles schick aus und ist solide verarbeitet. Auf<br />
Wunsch gibt’s virtuelles Cockpit und Head-up-Display.<br />
5 Die Rückbank lässt sich 18 Zentimeter verschieben.<br />
6 520 Liter Stauraum, da passt ordentlich was rein.<br />
1<br />
2 3<br />
5 6<br />
4<br />
Startknopf, und der Zweiliter-Turbodiesel<br />
grummelt los. Beim Ateca gibt<br />
es den 150-PS-TDI plus Allrad nur mit<br />
Schaltgetriebe. Doch nicht nur wegen der<br />
präzisen, leichtgängigen und gut abgestuften<br />
Handschaltung fühlt sich der<br />
Seat involvierender, agiler, beschwingter<br />
an als der VW. Das liegt auch daran,<br />
dass er eben leichter ist. So beschleunigt<br />
er vehementer als der gleich motorisierte,<br />
aber 167 Kilo schwerere Tiguan,<br />
zieht druckvoller durch, verbraucht mit<br />
6,8 l/100 km hier am wenigsten.<br />
Trotz des strammen Set-ups federt er<br />
umgänglich, fegt beherzt über Land,<br />
biegt leichtfertiger in Kurven, bleibt<br />
lange neutral, bevor er sich sachtem<br />
Untersteuern hingibt. Lastwechseldrängen<br />
wehrt das ESP rigide ab, und dann<br />
grippt sich der Ateca mit Allradantrieb<br />
die nächste Gerade empor. In den Fahrdynamikwerten<br />
mag er hinter dem VW<br />
zurückbleiben. Auf der Straße aber fühlt<br />
er sich agiler an.<br />
Dass er am Ende Abstand zum VW hält,<br />
scheint einerseits gewollt, denn der Seat<br />
bekommt weniger Assistenzsysteme,<br />
keine Adaptivdämpfer, kein Adaptivlicht.<br />
Andererseits liegt es an schwächeren<br />
Bremsen und daran, dass er innen eben<br />
kleiner ist. Günstiger ist er auch, aber<br />
nicht so viel, dass es für den Tiguan eng<br />
werden könnte. Na, vielleicht brauchte<br />
es mit dem Ateca ja auch so lange, um<br />
ihn so exakt als besten Zweiten hinter<br />
dem VW zu positionieren.<br />
Tiguan: alles beim Alten. Gut so!<br />
Der Tiguan also, der Sachdienlich-<br />
Zweckmäßige. Es gibt Autos, denen es<br />
gelingt, Schwächen mit liebenswerten<br />
Eigenheiten zu überdecken. Und es gibt<br />
den Tiguan, einen Ingenieurswagen, der<br />
keine Schwächen hat, die er überdecken<br />
müsste. Aber auch nichts, womit er welche<br />
überdecken könnte. Der VW gewinnt<br />
mit Zahlen und Fakten, hat am meisten<br />
Platz für Passagiere und Gepäck, die<br />
umfassendste Variabilität (die Rückbank<br />
klappt geteilt, rückt um 18 Zentimeter),<br />
er bremst am besten, kurvt am schnellsten<br />
durch Slalom und Spurwechsel,<br />
bleibt am leisesten, sichert sich mit den<br />
meisten Assistenzsystemen ab, strahlt<br />
mit dem aufwendigsten Licht, richtet sich<br />
am hochwertigsten ein. All das sichert<br />
ihm einen so großen Vorsprung, dass er<br />
nicht mal das Kostenkapitel fürchten<br />
muss. Denn unterm Strich relativiert sich<br />
der im Vergleich zum Seat um 30 Pro-<br />
66 <strong>FIRMEN</strong><strong>AUTO</strong> Oktober 2016
In 8 Schritten zum zertifi zierten Fuhrparkmanager.<br />
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Internet www.dekra-akademie.de<br />
E-Mail vertrieb.akademie@dekra.com<br />
Module Zertifizierter Fuhrparkmanager (DEKRA) Frankfurt/M. Hamburg München Berlin<br />
Modul 1 Operative Aufgaben und Prozesse 06.–08.10.2016 17.–19.11.2016 24.–26.11.2016 27.–29.04.2017<br />
Modul 2 Führungstechniken im Fuhrparkmanagement 11.–12.11.2016 09.–10.12.2016 16.–17.12.2016 19.–20.05.2017<br />
Modul 3 Kostenrechnung und Controlling 08.–10.12.2016 12.–14.01.2017 19.–21.01.2017 15.–16.06.2017<br />
Modul 4 Finanzierung, Beschaffung und Verwertung 20.–21.01.2017 10.–11.02.2017 16.–17.02.2017 31.08–01.09.2017<br />
Modul 5 Rechtliche Rahmenbedingungen 16.–18.02.2017 23.–25.03.2017 16.–18.03.2017 28.–30.09.2017<br />
Modul 6 Versicherungs- und Schadenmanagement 23.–25.03.2017 04.–06.05.2017 27.–29.04.2017 19.–21.10.2017<br />
Modul 7<br />
Dienstwagenmanagement und Nachhaltigkeit<br />
im Fuhrpark<br />
20.–22.04.2017 08.–10.06.2017 18.–20.05.2017 09.–11.11.2017<br />
Abschluss Zertifizierung 19.–20.05.2017 23.–24.06.2017 30.06–01.07.2017 24.–25.11.2017<br />
Neu!<br />
Seminar Fuhrparkmanagement - kompakt und aktuell 09.–10.03.2017 15.–16.09.2016 29.–30.09.2016 02.–03.03.2017
Kosten und Technik<br />
Daten und Ausstattung<br />
Ford Kuga 2.0 TDCi<br />
4x4 Titanium<br />
Seat Ateca 2.0 TDI<br />
4Drive Style<br />
VW Tiguan 2.0 TDI<br />
4Motion Highline<br />
Betriebskosten *<br />
Euro<br />
Grundpreis 27.521 24.717 32.310<br />
Teuerung Kaufpreis 4.383/2.551 3.936/2.291 5.146/2.996<br />
Gebundenes Kapital 21.977/22.177 19.725/19.714 25.391/25.404<br />
Feste Kosten pro Jahr<br />
Euro<br />
Kapitalverzinsung 1.846/1.863 1.658/1.656 2.133/2.134<br />
Abschreibung 3.178/4.718 2.857/4.377 3.906/5.954<br />
Kfz-Steuer 270 256 294<br />
Haftpflichtversicherung (Typklasse) 1.917 (HP 17) 1.830 (HP 16) 1.830 (HP 16)<br />
Kaskoversicherung (Typklassen) 1.767 (VK 21/TK 24) 1.648 (VK 20/TK 22) 1.648 (VK 20/TK 22)<br />
Unterstellung/Garage 559 559 559<br />
Summe Fixkosten pro Jahr 9.537/11.094 8.808/10.326 10.370/12.419<br />
Summe Fixkosten ct/km 47,7/27,7 44,0/25,8 51,9/31,1<br />
Variable Kosten<br />
ct/km<br />
Kraftstoffkosten 5,6 4,6 5,1<br />
Reifenkosten 3,4 3,1 3,0<br />
Reparatur und Wartung 11,7/6,6 11,1/6,3 12,1/6,8<br />
Summe 20,7/15,6 18,8/14,0 20,2/14,9<br />
Gesamtkostenct/km 68,4/43,3 62,8/39,8 72,1/46,0<br />
Motordaten<br />
Hubraum/Zylindercm 3 1.997/4 1.968/4 1.968/4<br />
Leistung kW (PS)/min 110 (150)/3.500 110 (150)/3.500 110 (150)/3.500<br />
Drehmoment Nm/min 370/2.000 340/1.750 340/1.750<br />
Getriebe/Antrieb Sechsgang manuell/Allrad Sechsgang manuell/Allrad Siebengang-DSG/Allrad<br />
Abmessungen/Gewichte<br />
Länge/Breite/Höhemm 4.524/1.838/1.701 4.363/1.841/1.611 4.486/1.839/1.673<br />
Kofferraumvolumenl 456–1.653 485–1.579 520–1.655<br />
Leergewicht mit Fahrer/Zuladung kg 1.811/439 1.623/473 1.794/426<br />
Anhängelast gebremst/ungebremst kg 2.100/750 2.000/750 2.500/750<br />
Testwagenbereifung<br />
Continental Sport<br />
Contact 5 235/50 R18 V<br />
Falken Ziex ZE914<br />
Ecorun 225/55 R17 V<br />
Continental Sport<br />
Contact 5 235/55 R 18 V<br />
Fahrleistungen/Verbrauch (Messwerte)<br />
0–80/–100/–140 km/h s 6,7/10,1/21,5 5,9/8,7/18,4 6,1/9,4/19,9<br />
60–100/80–120 km/h s 6,2/8,4 5,2/7,2 5,7/7,7<br />
Höchstgeschwindigkeit km/h 192 196 200<br />
Bremsweg kalt aus 100/130 km/h m 37,6/63,5 37,0/64,0 35,7/61,5<br />
<strong>FIRMEN</strong><strong>AUTO</strong>-Normrunde (200 km) l/100 km 6,4 D 5,3 D 5,9 D<br />
Testverbrauch l/100 km 6,4–9,8; Ø 7,8 D 5,3–9,4; Ø 6,8 D 5,9–9,3; Ø 7,3 D<br />
Tankinhalt/Reichweitel/km 60/769 55/808 60/821<br />
ECE-Verbrauch/CO 2<br />
l/100 km/g 5,2 D/135 5,0 D/128 5,6 D/147<br />
Effizienzklasse A B B<br />
Preise und Ausstattung<br />
Euro<br />
Automatikgetriebe 1.470 – •<br />
Adaptives Fahrwerk/Fahrprofilauswahl –/– –/• 878/151<br />
Parksensoren/Rückfahrkamera/Park-Assistent 336/605 1) /630 1) •/210/319 1) •/zusammen 525<br />
Verkehrszeichenerkennung – 378 1) 269<br />
Kollisionswarner/Notbremssystem zusammen 294 1) •/• •/•<br />
Totwinkelwarner/Spurhalteassistent –/– zusammen 613 1) zusammen 487<br />
Tempomat/Abstandstempomat •/823 •/176 –/•<br />
Klimaautomatik zwei/drei Zonen •/– •/– –/•<br />
Sitzheizung/beheizbares Lenkrad 210/– 327 1) / •/113<br />
Schlüsselloser Zugang/el. Heckklappe 218/311 zusammen 588 327/332<br />
Lederausstattung 2.016 1.008 1), 2) 2.176<br />
Panorama-Glasschiebedach 1.008 924 1.075<br />
Xenonlicht/LED-Licht/LED-Lichtsystem 832/–/– –/zusammen 832 –/•/592<br />
Radio/Digitalradio DAB/Soundsystem •/163/390 •/176/294 •/206/672<br />
Navigation/Apple Car Play bzw. Android Auto 252/– 689/159 764/172<br />
• = Serie, – = nicht erhältlich; 1) zus. mit weiteren Ausstattungen; 2) Teilleder<br />
* 20.000/40.000 km/p. a., 60/36 Monate, berechnet von<br />
zent höhere Preis in den Betriebskosten.<br />
Hier klafft nur noch eine Lücke von rund<br />
15 Prozent zwischen dem Teuersten<br />
(Tiguan) und dem Günstigsten (Ateca).<br />
Aber: Der Tiguan fühlt sich immer etwas<br />
distanziert an. Was vor allem an der hohen<br />
Sitzposition liegt, die dich etwas aus dem<br />
Geschehen heraushebt. Der VW fährt<br />
schnell, sicher, traktionsstark und bestens<br />
ESP-überwacht um Kurven. Seine Lenkung<br />
bietet gute Rückmeldung und Präzision,<br />
wirkt aber nicht ganz so feinfühlig-präzise<br />
wie die des Ateca. Dazu wankt<br />
der VW im Comfort-Modus der Adaptivdämpfer<br />
(878 Euro) in Kurven deutlich<br />
stärker. Allerdings steckt er so leer wie<br />
beladen selbst ruppige Unebenheiten<br />
beflissen weg. Wie der Ateca kann der<br />
Tiguan seinen Allradantrieb mit Haldex-<br />
5-Lamellenkupplung auf unterschiedliche<br />
Untergründe konditionieren.<br />
Als Allradler gibt es den 150-PS-Diesel-<br />
Tiguan nur mit Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe,<br />
was eine angenehme Kombination<br />
ergibt. Der Diesel legt kultiviert<br />
und homogen los, derweil schaltet das<br />
Getriebe treffsicher, schnell und fugenlos,<br />
gerät nur beim Beschleunigen aus höherem<br />
Autobahntempo etwas in Hektik. Im<br />
Eco-Modus schaltet es in den Leerlauf,<br />
wenn das Auto nur rollt, nutzt so den<br />
Schwung und mindert den Verbrauch.<br />
Dass der 0,5 l/100 km über dem des Ateca<br />
liegt, erklärt sich wie die weniger eiligen<br />
Fahrleistungen durch das höhere Gewicht.<br />
Der teure, aber reich ausgestattete<br />
Tiguan gewinnt dennoch. Was nichts<br />
ändert am starken Auftritt des Ateca, der<br />
so lange auf sich hat warten lassen. Und<br />
der es uns so erlaubt, mit einem Zitat aus<br />
»Manche mögen’s heiß« (Marilyn Monroe,<br />
Jack Lemmon, Tony Curtis, United<br />
Artists 1959) zu enden: »Es kommt nicht<br />
drauf an, wie lange man wartet, sondern<br />
worauf.«<br />
68 <strong>FIRMEN</strong><strong>AUTO</strong> Oktober 2016
❶ VW Tiguan<br />
Mit üppigem Raumangebot, vielen<br />
Sicherheits systemen, hohem Komfort<br />
und viel Ausstattung gelingt dem unaufgeregten<br />
Tiguan ein klarer Sieg. Daran<br />
ändern auch die geringfügig höheren<br />
Betriebskosten nichts.<br />
❷ Seat Ateca<br />
Kompakter, leichter, sparsamer und<br />
günstiger als der Tiguan, sortiert sich<br />
der Ateca wie nach Drehbuch hinter<br />
dem VW ein, weil er bei Komfort und<br />
Platz etwas weniger bietet. Wer bei den<br />
Leasingraten gut verhandelt, dürfte<br />
vom Preisvorteil noch mehr profitieren.<br />
❸ Ford Kuga<br />
TESTSIEGER<br />
Gegen die beiden neuen Rivalen fällt<br />
es dem geräumigen, variablen und<br />
fahrvergnüglichen Kuga schwer zu<br />
punkten. Er verbraucht viel, bietet wenig<br />
Ausstattung und ist dafür letztendlich<br />
zu teuer.<br />
TESTERGEBNIS<br />
Fahrzeug<br />
VW Tiguan<br />
2.0 TDI 4Motion<br />
Seat Ateca<br />
2.0 TDI 4Drive<br />
Ford Kuga<br />
2.0 TDCi 4x4<br />
Karosserie<br />
Raumangebot 20 12 11 10<br />
Außenabmessungen 10 4 4 4<br />
Kofferraum 15 10 8 8<br />
Zuladung 10 6 6 6<br />
Variabilität/Funktionalität 10 9 7 8<br />
Instrumente/Anzeige 5 5 4 3<br />
Bedienung 10 8 8 6<br />
Rundumsicht 10 8 7 7<br />
Qualitätsanmutung 10 9 8 6<br />
Summe Karosseriewertung 100 71 63 58<br />
Sicherheit<br />
Sicherheitsausstattung/-assistenz 40 21 18 13<br />
Licht 10 9 6 6<br />
Bremsweg kalt aus 100 km/h 10 4 3 2<br />
Bremsweg kalt aus 130 km/h 5 2 1 1<br />
Bremsweg warm aus 130 km/h 10 3 1 2<br />
Verzögerung aus 160 km/h 5 4 3 3<br />
Pedalgefühl 5 5 5 5<br />
Fahrsicherheit 15 14 14 13<br />
Summe Sicherheitswertung 100 62 51 45<br />
Komfort<br />
Federungskomfort 25 22 20 18<br />
Sitze vorn 15 12 13 11<br />
Sitze hinten 10 9 8 7<br />
Multimedia 20 16 14 10<br />
Komfort-Assistenzsyteme 10 7 7 4<br />
Klimatisierung 10 8 7 7<br />
Innengeräusche (Messwerte) 5 4 3 4<br />
Geräuscheindruck 5 4 4 3<br />
Summe Komfortwertung 100 82 76 64<br />
Antrieb<br />
Laufkultur 10 8 8 7<br />
Durchzugskraft 10 7 7 7<br />
Leistungsentfaltung 5 3 3 4<br />
Schaltung/Getriebeabstufung 10 9 7 6<br />
Beschleunigung/Vmax 15 6 6 4<br />
Zwischenbeschleunigung 5 2 2 2<br />
Testverbrauch 20 11 12 10<br />
Lademöglichkeiten 10 0 0 0<br />
Reichweite Elektro 10 0 0 0<br />
Reichweite 5 5 5 4<br />
Summe Antriebswertung 100 51 50 44<br />
Fahrverhalten<br />
Fahrdynamik 20 6 6 4<br />
Handling/Fahrspaß 25 19 21 18<br />
Lenkung 20 17 18 16<br />
Wendekreis 10 2 3 1<br />
Traktion/Wintertauglichkeit 15 14 14 14<br />
Geradeauslauf/Windempfindl. 10 9 9 8<br />
Summe Fahrverhalten 100 67 71 61<br />
Umwelt<br />
Well-to-Wheel-CO 2 -Emission 30 16 17 15<br />
CO 2 -Ausstoß nach NEFZ 15 9 11 10<br />
Stand- und Fahrgeräusch 5 5 5 5<br />
Summe Umweltwertung 50 30 33 30<br />
Eigenschaftswertung 550 363 344 302<br />
Kosten<br />
Betriebskosten 1) 75 61 75 66<br />
Ausstattung 1) 10 10 5 4<br />
Aufpreisgestaltung 5 3 4 3<br />
Garantie 10 5 5 5<br />
Summe Kosten 100 79 89 78<br />
Gesamtwertung 650 442 433 380<br />
1)<br />
Bester erhält volle Punktzahl<br />
TESTSIEGER<br />
Platzierung 1 2 ❸<br />
Oktober 2016 <strong>FIRMEN</strong><strong>AUTO</strong> 69
<strong>AUTO</strong> | Modellcheck Opel Astra Sports Tourer<br />
TYP-BERATUNG<br />
Das edle Royal Blau ist es nicht,<br />
ein leuchtendes Smaragd Grün<br />
passt wohl auch nicht und das coole<br />
Power Rot kommt für den klassischen<br />
Firmenwagen ebenso wenig in die<br />
engere Auswahl. Fragt man einen Astra-<br />
Fahrer nach seiner Lieblingsfarbe, so lautet<br />
die Antwort zumeist: »Schwarz«.<br />
Rund 33 Prozent aller Käufer entscheiden<br />
sich beim kompakten Opel für die<br />
gedeckte Lackierung, gefolgt von Grau<br />
(16 Prozent) und Weiß (12 Prozent).<br />
Dienstwagenfahrer wie auch Privatkunden<br />
mögen es beim Opel Astra scheinbar<br />
dezent.<br />
Geht es dagegen um die Karosserievarian<br />
te, fällt die Entscheidung praxisorien<br />
tiert aus. Mehr als die Hälfte nehmen<br />
den Kombi, der bei den Rüsselsheimern<br />
Sports Tourer heißt, über 40 Prozent<br />
entscheiden sich für den Fünftürer.<br />
Aus diesem Grund widmen wir die<br />
Kaufberatung dem Bestseller im Astra-<br />
Programm, dem Kombi. Der startet als<br />
100 PS starker Benziner bei 15.345 Euro<br />
und bietet für nur 841 Euro Aufpreis das<br />
gewisse Plus an Raum.<br />
Eine Einparkhilfe ist notwendig<br />
Der Sports Tourer zählt mit 4,70 Metern<br />
zu den längsten Gepäckträgern in der<br />
Kompaktklasse. Das Platzangebot fällt<br />
großzügig aus und kann mit den härtesten<br />
Widersachern VW Golf Variant, Ford<br />
Focus Turnier oder Renault Mégane mithalten.<br />
Auch der quaderförmige Kofferraum<br />
kann sich sehen lassen. Er schluckt<br />
540 bis 1.630 Liter und bleibt selbst nach<br />
dem Umklappen der geteilten Rücksitze<br />
(im Paket für 286 Euro dreiteilig) schön<br />
glattflächig. Und die Ladekante ist angenehm<br />
niedrig.<br />
Dafür ist die Rundumsicht beim Astra<br />
Kombi mäßig. Das Ende der Motorhaube<br />
lässt sich nicht einmal ansatzweise<br />
erahnen und das schmale Heckfenster<br />
erschwert den Blick nach hinten. Deshalb<br />
tun Fuhrparkleiter gut daran, neben der<br />
Einparkhilfe hinten (serienmäßig ab Edition)<br />
auch den Parkpiepser für vorne zu<br />
ordern. Beim Komfort-Paket für 294 Euro<br />
wird man fündig. Darin sind ein Lederlenkrad,<br />
die Mittelarmlehne sowie Nebelscheinwerfer<br />
enthalten.<br />
Grundsätzlich ist der Astra in vier verschiedenen<br />
Ausstattungsstufen erhältlich.<br />
Neben der Einstiegsversion Selection, die<br />
70 <strong>FIRMEN</strong><strong>AUTO</strong> Oktober 2016
Mit 4,70 Metern ist der Opel Astra Sports Tourer einer<br />
der längsten Kombis in der Kompaktklasse.<br />
Den Opel Astra gibt es mit neun Motoren. Dazu etliche<br />
Ausstattungsvarianten, Assistenten und Extras aus der Luxusklasse.<br />
Unsere Kaufberatung gibt einen Überblick und hilft<br />
beim Kauf des nächsten Dienstwagens. Text: Guido Borck, Hanno Boblenz<br />
mit Klimaanlage und einer Laderaumabdeckung<br />
beim Sport Tourer über das Notwendigste<br />
verfügt, rangieren darüber die<br />
Linien Edition, Dynamic und Innovation.<br />
Dabei müssen es nicht unbedingt die<br />
gehobenen Varianten Dynamic oder<br />
Innovation sein, obwohl sie die beliebtesten<br />
beim Astra sind. Nein, denn es gibt<br />
eine günstigere Alternative.<br />
Der Astra Business ist fast schon ein<br />
Geheimtipp, versteckt er sich doch etwas<br />
unscheinbar auf den hinteren Seiten der<br />
Preisliste. Er basiert auf dem Edition, kostet<br />
jedoch rund 1.350 Euro weniger und<br />
ist speziell auf Vielfahrer zugeschnitten.<br />
Klimaanlage, Siebenzoll-Touchscreen,<br />
Gepäcktrennnetz, Bluetooth-Radio sowie<br />
die Einparkhilfe hinten sind im Preis (ab<br />
14.538 Euro) enthalten. Selbst eine Smartphonehalterung<br />
samt Stromanschluss ist<br />
dabei. Dumm nur, dass man die Verbindung<br />
zu Apple Car Play beziehungsweise<br />
zu Android Auto nur über den USB-<br />
Anschluss in der Mittelkonsole herstellen<br />
kann. Der Kabelsalat ist somit programmiert.<br />
Der Sports Tourer ist die beliebteste Karosserievariante<br />
des Opel Astra. 55 Prozent aller Käufer entscheiden sich<br />
für den praktischen Kombi<br />
Da bei der Business-Ausstattung die<br />
meisten wichtigen Extras in kostengünstigen<br />
Paketen zusammengefasst sind,<br />
lässt sich weiteres Geld sparen. Leider<br />
wird dem Astra Business in der Preisliste<br />
etwas zu wenig Aufmerksamkeit gewidmet<br />
und die Kombination von weiterem<br />
Zubehör erweist sich als unnötig kompliziert.<br />
Deshalb lässt man am besten die<br />
Broschüre links liegen und geht direkt<br />
auf die Opel-Homepage in den Konfigurator.<br />
Jedoch hat die Business-Ausstattung<br />
ihre Grenzen. Luxus-Dinge wie<br />
Leder gibt es nicht. Wer also darauf nicht<br />
verzichten will, muss auf Dynamic oder<br />
Innovation umschwenken. Wichtige Fahrerassistenten<br />
(adaptiver Tempomat,<br />
Spurassistent und Spurhalter, Verkehrsschilderkennung)<br />
sind aber auch beim<br />
Astra Business verfügbar, für 1.218 Euro<br />
und natürlich wieder im Paket.<br />
Sieben auf einen Streich: die Motoren<br />
Die Motorenpalette setzt sich aus fünf<br />
Benzinern und vier Dieseln zusammen.<br />
Die wirtschaftlichen, 95 bis 160 PS starken<br />
Selbstzünder schöpfen ihre Kraft<br />
aus 1,6 Liter Hubraum. Besonders die<br />
zweitstärkste Ausbaustufe mit 136 PS<br />
ist gelungen und besetzt eine Lücke, die<br />
beim VW Golf zwischen dem 1.6 TDI mit<br />
110 PS und dem 2.0 TDI mit 150 PS klafft.<br />
Zwar kann der Diesel eine leichte Anfahrschwäche<br />
nicht verleugnen, danach geht<br />
es aber flott voran. Und mit nur 5,4 Liter<br />
Verbrauch auf der <strong>FIRMEN</strong><strong>AUTO</strong>-Normrunde<br />
ist dieser Kombi auch richtig sparsam.<br />
Der 136-PS-Diesel ist Opels einziger<br />
Selbstzünder, der mit einer Sechsstufen-<br />
Automatik (1.088 Euro) lieferbar ist.<br />
Opel bietet für den Astra außergewöhnliche<br />
Extras an, die oft nur in höheren<br />
Fahrzeugkategorien zu finden sind.<br />
Ob es nun die massierenden Vordersitze<br />
mit Ventilation oder die Lenk rad-<br />
Oktober 2016 <strong>FIRMEN</strong><strong>AUTO</strong> 71
<strong>AUTO</strong> | Modellcheck Opel Astra Sports Tourer<br />
heizung sein soll, bleibt Geschmackssache.<br />
Der Ergonomiesitz sollte dagegen<br />
mitbestellt werden. Er begeistert mit hohem<br />
Sitzkomfort. Das mit einem Siegel<br />
der Aktion Gesunder Rücken ausgezeichnete<br />
Mobiliar kostet für den Fahrer 248<br />
Euro, im Verbund mit dem Beifahrersitz<br />
sind es im Travel-Paket 580 Euro.<br />
Ein weiteres Highlight sind die LED-<br />
Matrix-Scheinwerfer, die die Fahrbahn<br />
mit ihrem hellen Lichtkegel hervorragend<br />
ausleuchten. Der Clou: Der Astra<br />
ist permanent mit Fernlicht unterwegs.<br />
Die Matrix-Scheinwerfer erkennen entgegenkommende<br />
Fahrzeuge automatisch<br />
und blenden einzelne Leuchtdioden und<br />
damit Teile des Leuchtkegels ab. Dadurch<br />
werden etwaige Gefahrenquellen wesentlich<br />
früher erkannt, ohne aber den Gegenverkehr<br />
zu blenden.<br />
Bei On Star ist der Butler mit an Bord<br />
Auch das Navi 900 Intellilink mit seinem<br />
acht Zoll großen Touchscreen gefällt mit<br />
einfacher Bedienung und schneller Routenberechnung.<br />
Für gemäßigte 832 Euro<br />
ist ein WLAN-Hotspot sowie der Service-<br />
Assistent On Star integriert. Ein Knopfdruck<br />
und das System verbindet den Fahrer<br />
mit einem Berater des Callcenters. Der<br />
sucht auf Wunsch beispielsweise einen<br />
Blumenladen oder ein Hotel heraus und<br />
schickt die Adresse gleich aufs Navi. Das<br />
funktioniert prima und kostet auch im<br />
Ausland keine Roaminggebühren. Bei<br />
einem schweren Unfall werden automatisch<br />
die Rettungskräfte alarmiert, und<br />
über die Smartphone-App lassen sich<br />
diverse Fahrzeugfunktionen wie Kraftstoffstand<br />
oder Reifendruck aus der<br />
Ferne abfragen. Und sollte der geparkte<br />
Astra in einer fremden Stadt von seinem<br />
Fahrer nicht mehr aufgefunden werden,<br />
lässt er sich lokalisieren. Die Ortungsfunktion<br />
ist aber auch abschaltbar. Über<br />
On Star kann der Fuhrparkchef zudem<br />
ein technisches Reporting jedes Fahrzeugs<br />
anfordern. Die monatliche Zusammenfassung<br />
sagt ihm, ob der Wagen in<br />
Ordnung ist und vor allem, wann die<br />
nächste Inspektion ansteht. Schludrige<br />
Fahrer, die gerne die Fahrt in die Werkstatt<br />
hinausschieben, lassen sich damit<br />
schnell entlarven.<br />
Aber wie steht es um die Kosten? Mit<br />
20.420 Euro ist der 136 PS starke Astra<br />
Business 1.6 CDTi jedenfalls schon mal<br />
ein attraktives Angebot. Der prognostizierte<br />
Wertverlust fällt überdies niedrig<br />
aus, da der Astra noch ein neues<br />
1 Die Lichtautomatik funktioniert<br />
prima. Empfehlenswert ist zudem das<br />
LED-Matrix-Licht, das die Fahrbahn<br />
mit seinem hellen Lichtkegel hervorragend<br />
ausleuchtet.<br />
2 Der Bordcomputer hält alle wichtigen<br />
Infos auf seinem zentralen Farbdisplay<br />
bereit. Sogar die Restlebensdauer<br />
des Motoröls lässt sich abrufen.<br />
Günstiger Einstiegspreis, moderate Aufpreispolitik, viele Sicherheits- und Assistenzsysteme, gelungenes<br />
Navi und Telematik-Infotainment, gutes Raumangebot, großer und leicht beladbarer Kofferraum, sparsamer<br />
Diesel, präzise Lenkung, handlich, komfortable Fahreigenschaften, hervorragende LED-Matrix-Scheinwerfer,<br />
geringer Wertverlust<br />
8<br />
5 Wirksam an frostigen Wintertagen:<br />
Neben den beheizbaren Vordersitzen<br />
bietet Opel den Astra auch mit einer<br />
wärmenden Lenkradheizung an.<br />
6 Der Astra Business kommt mit einer<br />
universellen Halterung samt Stromanschluss<br />
fürs Smartphone. Die Halterung<br />
wird in der Mittelkonsole eingesteckt<br />
und lässt sich auch schnell entfernen.<br />
Business-Ausstattung mit nur eingeschränkten Optionsmöglichkeiten, leichte Anfahrschwäche beim<br />
136 PS starken CDTi, sehr unübersichtliche Karosserie, nur zwei Jahre Garantie<br />
1<br />
2<br />
72 <strong>FIRMEN</strong><strong>AUTO</strong> Oktober 2016
5<br />
6<br />
3<br />
3 Das Navi 900 ist einfach bedienbar<br />
und gefällt mit schneller<br />
Routenberechnung. Über In tellilink<br />
lässt sich zudem ein Smartphone<br />
einbinden.<br />
4 Über den Telematikdienst On<br />
Star kann sich der Fahrer mit einem<br />
Berater verbinden lassen oder bei<br />
einer Panne oder einem Unfall Hilfe<br />
rufen.<br />
7 Um Intellilink und Apps zu nutzen,<br />
muss man das Handy aber an<br />
der USB-Buchse zwischen den Sitzen<br />
anschließen. Da ist Kabelsalat<br />
programmiert.<br />
8 Der sehr bequeme Ergonomiesitz<br />
kostet beim Astra Business nur<br />
248 Euro Aufpreis. Für den Beifahrer<br />
gibt es ihn zusammen im Travelpaket<br />
für 580 Euro extra.<br />
4<br />
7<br />
Ausstattung & Preise<br />
Opel Astra Sports Tourer 1.6 CDTi Business (20.420 Euro)<br />
ABS, ESP, Antriebsschlupfregelung, Berganfahrhilfe, Fahrer- und Beifahrerairbags,<br />
Sidebags vorne, Kopfairbags vorne/hinten, Einparkhilfe<br />
hinten, Reifendruckkontrolle, zwei Isofix-Kindersitzbefestigungen<br />
Außenspiegel elektr. einstell- und beheizbar, Bordcomputer, in Höhe<br />
und Reichweite verstellbares Multifunktionslenkrad, elektrische<br />
Fensterheber vorne/hinten, Klimaanlage mit Fußraumheizung hi.,<br />
Lichtsensor, Tempomat mit Begrenzer, universelle Smartphone-<br />
Halterung mit Stromanschluss, Radio, Bluetooth, USB, Ergonomiesitz<br />
für Fahrer, Mittelkonsole mit Ablage, Rücklehne einfach geteilt,<br />
Laderaum-Trennnetz/-Abdeckung, Steckdose im Kofferraum, Zentralverriegelung<br />
LED-Tagfahrlicht, Dachreling, Reifen-Reparaturset, 16-Zoll-Stahlräder,<br />
Wärmeschutzglas<br />
Ausstattungspakete<br />
Executive (832 Euro): Sitzheizung, Lenkradheizung, Leseleuchten,<br />
Ambientelicht, 16-Zoll-Aluräder<br />
Komfort (294 Euro): Lederlenkrad, verschiebbare Mittelarmlehne,<br />
Nebelscheinwerfer, Einparkhilfe vorne<br />
Innenraum (285 Euro): Rücklehne doppelt geteilt und auf Knopfdruck<br />
umlegbar, Akustik-Windschutzscheibe, Mittelarmlehne hi.<br />
Winterpaket (500 Euro): Beheizbares Lederlenkrad, Sitzheizung<br />
Travel (580 Euro): Ergonomiesitze, Zwei-Zonen-Klimaautomatik, Intellilink<br />
(Apps, Smartphone-Einbindung), getönte Scheiben hinten<br />
Navigation Plus (916 Euro): Festplatten-Navi, Acht-Zoll-Farbbildschirm,<br />
Freisprecheinrichtung, Android Auto, Apple Car Play,<br />
Sprachsteuerung, Licht-/Regensensor, autom. abblendender Rückspiegel,<br />
Kollisionswarner mit Notbremsfunktion (bis 60 km/h),<br />
Verkehrszeichen-Erkennung, Totwinkelwarner, Spurhalteassistent,<br />
Lederlenkrad, Leseleuchten, Ambientelicht<br />
Adapt. Geschwindigkeitsregler (1.218 Euro): Abstandstempomat,<br />
Licht-/Regensensor, autom. abblendender Rückspiegel, Kollisionswarner<br />
mit Notbremsfunktion (bis 60 km/h), Verkehrszeichen-<br />
Erkennung, Totwinkelwarner, Spurhalteassistent, Lederlenkrad<br />
Zusatzausstattung für Business in Euro<br />
Karosserie, Antrieb & Fahrwerk:<br />
Alarmanlage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 281<br />
Anhängekupplung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 584<br />
Aluräder 15/16/17 Zoll . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .–/630/840<br />
Notrad/Reserverad . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .59/75<br />
Sportliche Hinterachsabstimmung (Watt Link)/Sportfahrwerk . . 210/–<br />
Schiebedach/Panoramaglasdach . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 769/–<br />
Lackfarbe Blau/Weiß/Rot/Metallic oder Perleffect . . .•/163/231/470<br />
Komfort:<br />
Klimaanlage/Klimaautomatik . . . . . . . . . . . . . . . . . •/294<br />
Standheizung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.176<br />
Schlüsselloser Zugang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 294<br />
Elektrische Parkbremse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 113<br />
Ergonomiesitz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 248<br />
Sicherheit, Licht und Sicht:<br />
Flex Organizer (Befestigungsschienen im Kofferraum) . . . . . 105<br />
LED-Rückleuchten/mit LED-Matrix-Scheinwerfern . . . . 168/1.218<br />
Einparkhilfe hi./vo. und hi./Rückfahrkamera . . . . . .•/117/248<br />
Nebelscheinwerfer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 155<br />
Multimedia:<br />
Intellilink 4.0: Apple Car Play/Android Auto, USB, Freisprecheinrichtung,<br />
Lenkradfernbedienung, 7-Zoll-Display etc . . . . . . . 294<br />
Festplatten-Navigation 900 Intellilink (8-Zoll-Display etc.) . . . 874<br />
On Star (E-Call, Online- und Telematikdienst, WLAN) . . . . . . 411<br />
CD-Player/DAB-Radio . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 126/84<br />
Die Ausstattung Business richtet sich an Fahrer von Geschäftswagen.<br />
Sie basiert weitgehend auf der Ausstattungslinie Edition<br />
(21.773 Euro). Trotz des um 1.350 Euro günstigeren Preis bietet<br />
sie abgesehen von kleineren Rädern und dem Verzicht auf die<br />
Intellilink-Schnittstelle mehr Ausstattung. Nachteil: Manche Extras<br />
wie Ledersitze sind für den Astra Business nicht erhältlich.<br />
Rot markiert: <strong>FIRMEN</strong><strong>AUTO</strong>-Empfehlung.<br />
•= Serie, – = nicht erhältlich.<br />
Oktober 2016 <strong>FIRMEN</strong><strong>AUTO</strong> 73
<strong>AUTO</strong> | Modellcheck Opel Astra Sports Tourer<br />
Modell ist. Und die langen Ser vice interval<br />
le von 30.000 Kilometer kommen Fahrer<br />
und Flottenmanager entgegen. Bei<br />
den Wartungs- und Verschleißkosten ist<br />
der Rüsselsheimer günstiger als ein vergleichbarer<br />
Ford Focus Turnier 1.5 TD<br />
Ci. Der Kölner Kombi hat zudem nur<br />
120 PS. Der Spitzenreiter in Sachen wirtschaftlicher<br />
Reparaturkosten kommt indes<br />
aus Frankreich: Sowohl bei 36-monatiger<br />
Nutzung als auch nach fünfjährigem<br />
Einsatz schont der Peugeot 308 SW das<br />
Budget am meisten.<br />
Hinten hat man viel Platz und sitzt tief, aber bequem.<br />
Der quaderförmige Gepäckraum lässt sich gut beladen.<br />
Auf Wunsch sind die Rücksitzlehnen nicht nur zweifach,<br />
sondern sogar dreifach geteilt.<br />
Die Varianten des Opel Astra Sports Tourer<br />
Genau genommen sind das fünftürige Fließheck sowie der<br />
Kombi Sports Tourer die beiden einzigen Karosserieversionen<br />
vom aktuellen Astra. Die 4,66 Meter lange Astra Stufenhecklimousine<br />
dagegen basiert technisch noch auf dem Vorgänger<br />
Astra J. Das sieht man ihm innen und außen an. Mit nur zwei<br />
Benzinern mit 115 und 140 PS sowie zwei Dieseln mit 110<br />
und 136 PS ist das Motorenangebot für die Stufenhecklimousine<br />
eingeschränkt, dafür gibt es auch einen Autogas-Antrieb.<br />
Der bivalente 1,4-Liter-Motor fährt sowohl mit Superbenzin<br />
als auch Flüssiggas, leistet 140 PS und startet bei 20.697 Euro.<br />
Ansonsten hat Opel mit dem GTC noch einen dynamischen<br />
Pfeil im Köcher. Der dreitürige GTC teilt sich ebenso wie die<br />
Stufenhecklimousine die Plattform mit dem Astra-Vorgängermodell.<br />
Die Motorenpalette fällt im Vergleich zur Limousine<br />
jedoch wesentlich umfangreicher aus. Neben dem 1,6-Liter<br />
Diesel mit 136 PS bietet Opel den GTC mit insgesamt fünf<br />
Benzinmotoren an. Dazu zählt neben dem 170 PS starken<br />
1,6-Liter-Turbo auch ein Zweitliter-Turbo. Der bringt es im<br />
Spitzenmodell GTC OPC auf stramme 280 PS und 400 Nm.<br />
Fünftürer<br />
Kombi<br />
Stufenheck<br />
Hubraum<br />
(cm 3 )<br />
Hubraum<br />
(cm 3 )<br />
Hubraum<br />
(cm 3 )<br />
Zylinder<br />
Zylinder<br />
Zylinder<br />
Leistung<br />
kW (PS)<br />
Leistung<br />
kW (PS)<br />
Leistung<br />
kW (PS)<br />
Drehmom.<br />
(Nm/min)<br />
Drehmom.<br />
(Nm/min)<br />
Drehmom.<br />
(Nm/min)<br />
0–100 (s)<br />
0–100 (s)<br />
0–100 (s)<br />
Vmax (km/h)<br />
Vmax (km/h)<br />
Vmax (km/h)<br />
Verbrauch<br />
(l/100 km)<br />
Verbrauch<br />
(l/100 km)<br />
Verbrauch<br />
(l/100 km)<br />
CO 2 (g/km)<br />
Kofferraum (l)<br />
Zuladung (kg)<br />
Preis (Euro)<br />
Betriebskosten 2)<br />
(ct/km)<br />
1.6 CDTi 1) 1.598 4 81 (110) 300/2.000 11,9 189 4,1 D 109 460 512 19.689 60,6/38,2 A<br />
1.6 CDTi 1) 1.598 4 100 (136) 320/2.000 10,1 205 4,4 D 116 460 522 21.033 62,4/39,4 A<br />
1.6 1.598 4 85 (115) 155/4.000 11,9 193 6,8 S 160 460 510 16.622 60,9/39,8 D<br />
1.4 Turbo 1) 1.364 4 103 (140) 200/1.850 10,2 207 5,9 S 138 460 511 19.147 64,4/42,0 C<br />
1.4 LPG 1.364 4 103 (140) 200/1.850 10,2 202 8,1 LPG 131 460 500 20.697 61,0/38,0 D<br />
Herstellerangaben. 1) Start-Stopp 2) Bei 20.000/40.000 km pro Jahr, 60/36 Monate Laufzeit. Berechnet von<br />
CO 2 (g/km)<br />
Kofferraum (l)<br />
Zuladung (kg)<br />
Preis (Euro)<br />
Betriebskosten 2)<br />
(ct/km)<br />
1.6 CDTi 1.589 4 70 (95) 280/1.500 12,9 185 3,8 D 99 540–1.630 537 17.866 57,2/35,6 A+<br />
1.6 CDTi 1.598 4 81 (110) 300/2.000 11,4 195 3,8 D 99 540–1.630 537 18.790 58,2/36,7 A+<br />
1.6 CDTi 1) 1.598 4 100 (136) 320/2.000 10,1 205 3,9 D 104 540–1.630 547 20.420 60,8/38,3 A<br />
1.6 Biturbo CDTi 1) 1.598 4 118 (160) 350/1.500 8,9 220 4,1 D 109 540–1.630 550 21.302 61,2/38,8 A+<br />
1.4 1.399 4 74 (100) 130/4.300 13,9 185 5,7 S 131 540–1.630 557 15.344 56,3/36,6 C<br />
1.0 Turbo 1) 999 3 77 (105) 170/1.800 11,7 195 4,5 S 103 540–1.630 562 16.269 56,6/36,7 A<br />
1.4 Turbo 1.399 4 92 (125) 245/2.000 9,6 205 5,6 S 130 540–1.630 568 17.227 58,9/38,4 C<br />
1.4 Turbo 1.399 4 110 (150) 245/2.000 8,7 215 5,6 S 130 540–1.630 568 18.277 58,2/38,1 C<br />
1.6 Turbo 1) 1.598 4 147 (200) 300/1.700 7,7 235 6,2 S 142 540–1.630 567 22.235 65,5/43,7 C<br />
CO 2 (g/km)<br />
Kofferraum (l)<br />
Zuladung (kg)<br />
Preis (Euro)<br />
Betriebskosten 2)<br />
(ct/km)<br />
1.6 CDTi 1.589 4 70 (95) 280/1.500 12,7 185 3,7 D 97 370–1.210 515 17.025 56,6/35,0 A+<br />
1.6 CDTi 1.598 4 81 (110) 300/2.000 11,0 195 3,7 D 97 370–1.210 505 17.949 57,8/35,8 A+<br />
1.6 CDTi 1) 1.598 4 100 (136) 320/2.000 9,6 205 3,9 D 103 370–1.210 515 19.496 60,1/37,5 A<br />
1.6 Biturbo CDTi 1) 1.598 4 118 (160) 350/1.500 8,6 220 4,1 D 109 370–1.210 525 20.378 62,3/39,0 A+<br />
1.4 1.399 4 74 (100) 130/4.300 13,4 185 5,5 S 128 370–1.210 516 14.504 56,8/36,8 C<br />
1.0 Turbo 1) 999 3 77 (105) 170/1.800 11,2 195 4,4 S 102 370–1.210 507 15.428 57,1/36,9 A<br />
1.4 Turbo 1.399 4 92 (125) 245/2.000 9,2 205 5,5 S 128 370–1.210 542 16.303 58,4/37,8 C<br />
1.4 Turbo 1.399 4 110 (150) 245/2.000 8,3 215 5,5 S 128 370–1.210 542 17.353 59,8/38,6 C<br />
1.6 Turbo 1) 1.598 4 147 (200) 300/1.700 7,0 235 6,1 S 141 370–1.210 540 21.395 67,4/43,9 C<br />
Effizienzklasse<br />
Effizienzklasse<br />
Effizienzklasse<br />
GTC: sportlicher Dreitürer mit bis zu 280 PS.<br />
Limousine: Stufenheck auf Basis des letzten Astra.<br />
Fünftürer: kompakte Alternative zum Kombi.<br />
74 <strong>FIRMEN</strong><strong>AUTO</strong> Oktober 2016
Die Konkurrenten<br />
Ford Focus Turnier<br />
1.5 TDCi Trend 20.303 Euro<br />
Hyundai i30 Kombi<br />
1.6 CRDi Blue Trend 19.311 Euro<br />
Peugeot 308 SW<br />
Blue HDi 120 Active<br />
20.966 Euro<br />
1.499 cm 3 , 88 kW (120 PS), 270 Nm, 0–100 km/h 10,7 s,<br />
3,8 l D/100 km, 98 g CO 2<br />
, Effizienzklasse A+<br />
Betriebskosten: 57,4/36,6 ct/km<br />
+ Agiles und sicheres Fahrverhalten, viel Platz, gute<br />
Ausstattung<br />
– Älteres Modell, schwächerer Motor, höherer Wertverlust,<br />
nur zwei Jahre Garantie<br />
1.582 cm 3 , 100 kW (136 PS), 280 Nm, 0–100 km/h 10,3 s,<br />
3,9 l D/100 km, 102 g CO 2<br />
, Effizienzklasse A<br />
Betriebskosten: 58,2/37,3 ct/km<br />
+ Gutes Raumangebot, solide Verarbeitung, ausgewogenes<br />
Fahrwerk, günstiger Preis, fünf Jahre Garantie<br />
– Eingeschränkte Rundumsicht, hohe Wartungs- und<br />
Verschleißkosten<br />
1.560 cm 3 , 88 kW (120 PS), 300 Nm, 0–100 km/h 10,1 s,<br />
3,2 l D/100 km, 85 g CO 2<br />
, Effizienzklasse A+<br />
Betriebskosten: 60,6/38,0 ct/km<br />
+ Sehr gutes Raumangebot, gute Ausstattung, sehr<br />
sparsamer Motor, günstige Wartungskosten<br />
– Gewöhnungsbedürftige Bedienung, schwächerer<br />
Motor, nur zwei Jahre Garantie<br />
Fahrbericht vom überarbeiten Focus<br />
www.firmenauto.de/focus<br />
Der Hyundai i30 im Modellcheck<br />
www.firmenauto.de/i30<br />
Der Peugeot 308 SW im Modellcheck<br />
www.firmenauto.de/308<br />
Daten des Opel Astra Sports Tourer 1.6 CDTi<br />
Motor<br />
Bauart Vierzylinder-Diesel mit Turboaufladung,<br />
Direkteinspritzung, Start-Stopp und Rekuperation<br />
Hubraum 1.598 cm³<br />
Leistung 100 kW (136 PS) bei 3.500/min<br />
Drehmoment 320 Nm bei 2.000/min<br />
Getriebe Sechsgang manuell<br />
Kraftübertragung Vorderradantrieb<br />
NEFZ-Verbrauch innerorts/außerorts/gesamt 4,7/3,5/3,9 l 100 km<br />
CO 2<br />
-Ausstoß 104 g/km<br />
Effizienzklasse A<br />
Karosserie und Fahrwerk<br />
Länge/Breite/Höhe 4.702/1.809/1.510 mm<br />
Radstand 2.662 mm<br />
Kofferraumvolumen 540–1.630 l<br />
Tankinhalt 48 l<br />
Sitzplätze 5<br />
Leergewicht (inkl. Fahrer) .1.360 kg<br />
Zuladung 515 kg<br />
Anhängelast gebremst/ungebremst 1.500/680 kg<br />
Dachlast 100 kg<br />
Reifengröße 205/55 R 16<br />
Werte<br />
0–80/–100/–140 km/h 6,3/9,1/18,1 s 1)<br />
60–100 km/h 5,2 s 1)<br />
80–120 km/h 6,9 s 1)<br />
Höchstgeschwindigkeit 205 km/h<br />
Bremsweg aus 100/130 km/h 36,4/59,7 1)<br />
Verbrauch<br />
<strong>FIRMEN</strong><strong>AUTO</strong>-Normrunde 5,4 l D/100 km<br />
Testverbrauch 5,3–6,9; Ø 5,7 l D/100 km<br />
Reichweite 813 km<br />
Wendekreis rechts/links 11,3/11,2 m<br />
1)<br />
Messwerte von »auto motor und sport« für Fünftürer<br />
Fotos: Karl-Heinz Augustin (14)<br />
Betriebskosten<br />
Opel Astra Sports Tourer 1.6 CDTi Business . . . . . 20.420 Euro<br />
Teuerung während der Nutzungsdauer 3.252/1.893<br />
Gebundenes Kapital 14.877/15.258<br />
Festkosten in Euro/Jahr<br />
Kapitalverzinsung 1.250/1.282<br />
Abschreibung 3.104/4.454<br />
Steuer 170<br />
Haftpflicht (HP 18, R7) 1) 2.019<br />
Vollkasko (VK 20/TK 19, R4) 1) 1.648<br />
Unterstellung/Garage 559<br />
Festkosten pro Jahr 8.660/10.132<br />
Festkosten in ct/km 43,3/25,3<br />
Variable Kosten in ct/km<br />
Kraftstoff 5,0<br />
Reifen 2,2<br />
Wartung und Reparatur 10,3/5,8<br />
Summe variable Kosten 17,5/13,0<br />
Gesamtkosten: 60,8/38,3 ct/km<br />
1)<br />
Versicherung (70 Prozent) mit 500 Euro SB einschließlich Teilkasko mit 150 Euro SB.<br />
20.000/40.000 km p. a., 60/36 Monate Berechnet von <br />
Restwert prognosen<br />
Modell<br />
Preis inkl.<br />
Ausstattung<br />
Wertverlust bei 20.000 km/Jahr<br />
und 60 Monaten Nutzung<br />
Wartungs- und Verschleißkosten<br />
Bei 20.000 km/Jahr<br />
und 60 Monaten Nutzung<br />
Wertverlust bei 40.000 km/Jahr<br />
und 36 Monaten Nutzung<br />
Opel Astra Sports Tourer 1.6 CDTi 23.483 67 % 15.850 64 % 15.000<br />
Ford Focus Turnier 1.5 TDCi 23.348 72 % 16.750 70 % 16.300<br />
Hyundai i30 Kombi 1.6 CRDi Blue 23.576 70 % 16.400 67 % 15.800<br />
Peugeot 308 SW Blue HDi 120 24.111 73 % 17.550 67 % 16.100<br />
Händlereinkaufswerte in Euro<br />
Bei 40.000 km/Jahr und<br />
36 Monaten Nutzung<br />
Modell Wartung Verschleiß Summe Wartung Verschleiß Summe<br />
Opel Astra Sports Tourer 1.6 CDTi 1.295 1.783 3.078 1.241 1.355 2.376<br />
Ford Focus Turnier 1.5 TDCi 1.017 1.822 2.839 1.062 1.444 2.506<br />
Hyundai i30 Kombi 1.6 CRDi Blue 1.511 1.632 3.143 1.248 2.185 3.433<br />
Peugeot 308 SW Blue HDi 120 1.090 1.579 2.669 889 1.273 2.162<br />
Angaben in Euro<br />
TecRMI<br />
Oktober 2016 <strong>FIRMEN</strong><strong>AUTO</strong> 75
<strong>AUTO</strong> | Fahrberichte Honda HR-V 1.5 i-VTEC • Seat Toledo 1.6 TDI<br />
COMEBACK MIT MAGIE<br />
Gefälliges Design, komfortabel, praktisch: Der neu aufgelegte Honda HR-V kann im Alltag<br />
überzeugen, wie unser Fahrbericht zeigt.<br />
Text: Martin Schou<br />
Er hatte in etwa das Format einer rollenden<br />
Schuhschachtel. So könnte man<br />
den früheren HR-V, den Honda 2006 einstellte,<br />
kurz umschreiben. Die Neuauflage<br />
tritt moderner auf, rund statt eckig. Fast<br />
eine kleine Ausgabe des größeren CV-R,<br />
mit 4,29 Meter allerdings 30 Zentimeter<br />
kürzer. Damit spielt der HR-V in einer<br />
Liga mit Opel Mokka und Mazda CX-3.<br />
Einfach nur den CR-V zu schrumpfen,<br />
das war den Honda-Designern dann doch<br />
zu langweilig. Weshalb sie sich kleine<br />
Spielereien, wie die senkrecht in die Fensterrahmen<br />
eingelassenen hinteren Türgriffe<br />
einfallen ließen. Oder der je nach Fahrstil<br />
grün und blau aufleuchtende Tacho.<br />
Das Highlight des HR-V sind aber die<br />
variablen Sitze. Legt der Fahrer die Lehnen<br />
der Rückbank um, rutschen die Sitzflächen<br />
so geschickt mit, dass der Ladeboden<br />
komplett eben ausfällt. Sollen lediglich<br />
lange und flache Gegenstände mit,<br />
reicht es, wenn man die Sitzflächen wie<br />
Kinositze hochklappt. Und der umlegba-<br />
re Beifahrersitz macht sogar Platz für bis<br />
zu 2,45 Meter lange Biergarnituren. Simpel<br />
und doch so praktisch, oder wie es<br />
Honda in Marketing-Deutsch ausdrückt:<br />
Magic Seats.<br />
Hinten fehlt es zwar etwas an Kopffreiheit,<br />
dafür ist es um die Knie ungewöhnlich<br />
luftig. Und vorne, eingerahmt zwischen<br />
hoch angesetzter Mittelkonsole und<br />
Wenig Tasten am Armaturenbrett, dafür umso mehr am Lenkrad.<br />
stoffverzierter Türverkleidung, fühlen wir<br />
uns ebenfalls pudelwohl. Nicht ganz den<br />
Vorstellungen entspricht der 1,5-Liter-<br />
Benziner. Im unteren Drehzahlbereich<br />
schwächelt der 130 PS starke Sauger, im<br />
oberen wird er recht laut. Gute Laune<br />
beim Fahren macht nur der Schaltknüppel,<br />
der an das Format eines Joysticks von<br />
Spielekonsolen erinnert.<br />
Honda HR-V 1.5 i-VTEC Executive<br />
Hubraum/Zylindercm 3 1.498/4<br />
Leistung kW (PS) 96 (130)<br />
Drehmoment Nm/min 155/4.600<br />
0 –100 km/h / Vmax s / km/h 10,7/192<br />
Testverbrauch l 5,8–10,0; 0 6,9 S<br />
<strong>FIRMEN</strong><strong>AUTO</strong>-Normrunde 1) l 6,0 S<br />
NEFZ-Verbrauch/CO 2 l/g 5,7 S/134<br />
Kofferraum/Zuladung l/kg 393–1.533/478<br />
Preis Euro 22.218<br />
Betriebskosten 2) ct/km 63,3/40,2<br />
Effizienzklasse<br />
C<br />
Herstellerangaben. 1) 200 km lang,<br />
2)<br />
20.000/40.000 km p.a., 60/36 Monate <br />
Die schmalen Fenster sehen sportlich<br />
aus, verschlechtern dafür die Sicht.<br />
76 <strong>FIRMEN</strong><strong>AUTO</strong> Oktober 2016<br />
Den ausführlichen Fahrbericht und<br />
weitere Bilder finden Sie unter<br />
www.firmenauto.de/hrv
<strong>AUTO</strong> | xxxxx • xxxxxx<br />
GUT VERNETZT<br />
Schon mal vom Seat Toledo gehört? Eben. Grund genug, eines<br />
der meist unterschätzten Autos zu testen. Text: Hanno Boblenz<br />
Clevere Firmenwagenfahrer bestellen<br />
Sondermodelle und sparen bei der<br />
Dienstwagensteuer. Schnäppchenjäger<br />
bedient Seat mit den Connect-Modellen<br />
samt Mirror-Link-Infotainment und etlichen<br />
Designextras. Preisvorteil beim<br />
Toledo: gut 1.000 Euro.<br />
Die Bedienung ist kinderleicht. Handy,<br />
in unserem Fall ein iPhone 6, an der USB-<br />
Buchse anstöpseln, schon öffnet sich<br />
Apple Car Play. Apps werden auf den Bildschirm<br />
gespiegelt, darunter Apple-Karten,<br />
die wir zur Navigation nutzen. Da uns Siri<br />
auch im Auto versteht, müssen wir Ziele<br />
nicht umständlich eintippen. Und dank<br />
Onlineverkehrsdaten folgen wir immer<br />
der schnellsten Route. Das funktioniert so<br />
gut, dass wir die 580 Euro teure Navifunktion<br />
fürs Bordsystem nicht vermissen. Mit<br />
Hilfe der Seat Connect App liest das Auto<br />
Mails, SMS und andere Nachrichten vor.<br />
Antworten diktiert der Fahrer per Spracheingabe<br />
und über die Gestensteuerung<br />
werden Funktionen wie Anrufe oder Kontaktadressen<br />
aufgerufen. Außerdem lässt<br />
sich der Home-Bildschirm mit Wettervorhersagen<br />
oder Terminen individuell<br />
programmieren. Wer den Toledo als<br />
Ge schäftswagen nutzt, findet hier etliche<br />
clevere Funktionen.<br />
Der Toledo kostet 1.500 Euro weniger<br />
als der Leon und ist dazu geräumiger<br />
Im Verkauf ist das aber noch nicht angekommen.<br />
Da fährt die Limousine weit<br />
hinter den anderen Seat-Modellen, vor<br />
allem dem Leon, her. Zu Unrecht. Der<br />
ansehnliche Toledo kostet rund 1.500<br />
Euro weniger als der 25 Zentimeter kürzere<br />
Leon. Außerdem bietet er für ein<br />
Auto der Golfklasse richtig viel Platz, vor<br />
allem im 550 Liter großen Kofferraum.<br />
Vorsicht allerdings beim Beladen. Die<br />
große Heckklappe schwingt zwar weit<br />
hoch, aber nicht hoch genug für über 1,80<br />
Meter große Menschen. Beulen am Kopf<br />
sind programmiert. Außerdem wollen<br />
schwere Kisten oder Koffer über eine<br />
hohe Ladekante gewuchtet werden.<br />
Damit kann man aber leben, zumal auch<br />
das Raumangebot stimmt. Am großzügig<br />
verlegten Hartplastik sieht man aber, wo<br />
die Spanier sparen. Assistenz systeme<br />
gibt’s außer dem City-Kollisionswarner<br />
auch nicht. Wenigstens kann man für 1.000<br />
Euro helles LED-Licht bestellen.<br />
Keine Kompromisse macht Seat beim<br />
Motor: Der 115-PS-Diesel schafft jetzt Euro<br />
6 und macht richtig Spaß. Zum einen, weil<br />
er über flott gefahrene 1.700 Testkilometer<br />
im Schnitt nur 5,3 Liter brauchte. Zum<br />
anderen, weil er seine Anfahrschwäche<br />
abgelegt hat und bis 200 km/h gut durchzieht.<br />
Das tut er, ohne übermäßig zu lärmen<br />
und ohne dass der Fahrtwind die<br />
Insassen nervt. Dazu passt das gutmütig<br />
sichere und eher komfortabel abgestimmte<br />
Fahrwerk. Der Toledo ist weder<br />
supersportlich noch Lastesel noch rollendes<br />
Designobjekt, sondern einfach nur ein<br />
gutes Auto. Was will man mehr?<br />
Für eine kleine Stufenhecklimousine sieht der<br />
Toledo doch richtig gut aus, oder?<br />
Toledo Connect mit Mirror Link, grauen<br />
Rädern und viel Stauraum.<br />
Seat Toledo 1.6 TDI Connect<br />
Hubraum/Zylindercm 3 1.598/4<br />
Leistung kW (PS) 85 (115)<br />
Drehmoment Nm/min 250/1.500<br />
0 –100 km/h / Vmax s / km/h 10,0/201<br />
Testverbrauch l 4,7–5,8; 0 5,3 D<br />
<strong>FIRMEN</strong><strong>AUTO</strong>-Normrunde 1) l 5,0 D<br />
NEFZ-Verbrauch/CO 2 l/g 4,2 D/109<br />
Kofferraum/Zuladung l/kg 550–1.490/460<br />
Preis Euro 20.853<br />
Betriebskosten 2) ct/km 60,2/37,9<br />
Effizienzklasse<br />
A<br />
Herstellerangaben. 1) 200 km lang,<br />
2)<br />
20.000/40.000 km p. a., 60/36 Monate <br />
Fotos: Karl-Heinz Augustin<br />
Mehr Details und wie Mirror Link funktioniert:<br />
www.firmenauto.de/toledo<br />
Oktober 2016 <strong>FIRMEN</strong><strong>AUTO</strong> 77
SERVICE | Kostencheck<br />
KOSTENCHECK<br />
KLEINE SUV<br />
Betriebskosten, Restwerte, Wartungsaufwand: Der Kostencheck nimmt in jedem Heft ein<br />
anderes Segment unter die Lupe und nennt die Kosten für die meistverkauften Firmenwagen.<br />
Dazu ein Ausblick auf die neuen Autos dieser Fahrzeugklasse.<br />
Text: Martin Schou<br />
Kompakt, knuffig und voll im<br />
Kommen: Fast jeder Hersteller<br />
tüftelt gerade an einem neuen Mini-SUV.<br />
Oder wie im Falle Audi, die ihren bereits<br />
stolz der breiten Öffentlichkeit präsentierten.<br />
Der Audi Q2 ist allerdings der erste<br />
und bislang einzige Premium-SUV in dieser<br />
Liga. Mercedes und BMW lassen da<br />
noch auf sich warten. Deren Modelle entstehen<br />
gerade am Zeichenbrett.<br />
Weiter ist da schon die Konkurrenz aus<br />
Rüsselsheim. Den Kompakt-Van Meriva<br />
krempelt Opel nämlich komplett um. Die<br />
nächste Generation entsteht in Kooperation<br />
mit Peugeot und dessen 3008. Wie<br />
der Franzose, tritt dann auch der Meriva<br />
ab Ende 2017 SUV-iger auf und wandelt<br />
sich zum Crossover-Van. Die Drei- und<br />
Vierzylinder-Motoren nimmt Opel aus<br />
dem eigenen Sortiment, gut möglich aber,<br />
dass der Hybridantrieb von Peugeot im<br />
4,30 Meter langen Meriva eingesetzt wird.<br />
Noch im Herbst steht das Facelift des<br />
Der neue Opel Meriva verwandelt sich zum Crossover-Van mit SUV-Elementen und Kontrast-Dach.<br />
Die sparsamsten Diesel und Benziner unter den kleinen SUV (bis 4,30 Metern)<br />
Die Tabelle nennt die sparsamsten Fahrzeuge des Segments. Bei Modellen mit gleicher Motorisierung, aber unterschiedlicher Ausstattung wird nur die sparsamste Variante berücksichtigt.<br />
Diesel kW (PS) Nm l/100 km C0 2 Preis Eff.-Kl.<br />
1 Citroën C4 Cactus Blue HDi 100 1) 73 (99) 254 3,1 D 82 17.092 A+<br />
2 Peugeot 2008 Blue HDi 100 73 (99) 254 3,5 D 90 16.974 A+<br />
3 Renault Captur dCi 90 Energy 66 (90) 220 3,6 D 95 14.697 A<br />
4 Peugeot 2008 Blue HDi 120 88 (120) 300 3,7 D 96 19.538 A+<br />
5 Renault Captur dCi 110 Energy 81 (110) 260 3,7 D 98 17.387 A<br />
6 Opel Mokka 1.6 CDTI Ecoflex 81 (110) 300 3,9 D 103 20.622 A+<br />
7 Honda HR-V 1.6 i-DTEC 88 (120) 300 4,0 D 104 19.319 A<br />
8 Mazda CX-3 1.5 Skyactiv-D 77 (105) 270 4,0 D 105 18.479 A<br />
9 Suzuki Vitara 1.6 DDiS 88 (120) 320 4,0 D 106 19.151 A<br />
10 Opel Mokka 1.6 CDTi Ecoflex 100 (136) 320 4,1 D 106 21.336 A<br />
Herstellerangaben. 1) Start-Stopp-System<br />
Benziner kW (PS) Nm l/100 km C0 2 Preis Eff.-Kl.<br />
1 Kia Niro Hybrid 104 (141) 265 3,8 S 88 21.000 A+<br />
2 Citroën C4 Cactus Puretech 82 1) 60 (82) 118 4,3 S 98 14.697 A<br />
3 Citroën C4 Cactus Puretech 110 2) 81 (110) 205 4,3 S 100 15.580 A<br />
4 Peugeot 2008 Puretech 110 81 (110) 205 4,4 S 103 15.714 A<br />
5 Citroën C4 Cactus Puretech 75 55 (75) 118 4,6 S 105 11.756 B<br />
6 Peugeot 2008 Puretech 130 96 (130) 230 4,8 S 110 18.193 A<br />
7 Peugeot 2008 Puretech 82 60 (82) 118 4,9 S 114 13.025 B<br />
8 Renault Captur TCe 90 Energy 66 (90) 140 5,1 S 114 13.017 B<br />
9 Audi Q2 1.4 TFSI COD S-Tronic 110 (150) 250 5,2 S 119 22.605 B<br />
10 Suzuki Vitara 1.6 88 (120) 156 5,3 S 123 15.118 C<br />
Herstellerangaben. 1) Start-Stopp-System und ETG-Getriebe 2) Start-Stopp-System<br />
Computerretusche: Christian Schulte (3), Foto: Thorsten Weigl (1)<br />
78 <strong>FIRMEN</strong><strong>AUTO</strong> Oktober 2016
ANGEBOT NUR FÜR GEWERBETREIBENDE<br />
DER NEUE CITROËN SPACETOURER<br />
MAKE CONNECTIONS<br />
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zzgl. MwSt. und Fracht für folgendes Aktionsmodell: CITROËN SPACETOURER L2 BLUE HDi 95 STOP&START FEEL (70 kW), Laufzeit 48 Monate, 10.000 km/Jahr Laufl eistung, gültig bis 31.12.2016. 2 Leistungen<br />
gemäß den Bedingungen des CITROËN FreeDrive à la Carte Business-Vertrages der CITROËN DEUTSCHLAND GmbH, Edmund-Rumpler-Straße 4, 51149 Köln. Abb. zeigt evtl. Sonderausstattung/höherwertige<br />
Ausstattung. Quelle Auszeichnung: red-dot.org.<br />
Kraftstoffverbrauch innerorts 6,1 l/100 km, außerorts 5,4 l/100 km, kombiniert 5,6 l/100 km, CO 2 -Emissionen kombiniert<br />
148 g/km. Nach vorgeschriebenem Messverfahren in der gegenwärtig geltenden Fassung. Effizienzklasse: B.
SERVICE | Kostencheck Kleine SUV<br />
1<br />
Der Captur hat den<br />
Skoda Yeti als beliebtesten<br />
Firmenwagen unter den<br />
kleinen SUV abgelöst.<br />
Die als Firmenwagen meistverkauften<br />
SUV<br />
Die Tabelle nennt die im Flottenmarkt meistverkauften Modelle<br />
sowie davon die beliebteste Motorisierung.<br />
<br />
1 Renault Captur dCi 110<br />
2 Skoda Yeti 2.0 TDI 4x4<br />
3 Opel Mokka 1.4 Turbo<br />
4 Mazda CX-3 Skyactiv-G 120<br />
5 Peugeot 2008 Puretech 110<br />
6 Citroën C4 Cactus Blue HDi 100<br />
7 Ford Ecosport 1.0 Ecoboost<br />
8 Mini Countryman One D<br />
9 Jeep Renegade 2.0 Multijet 4x4<br />
10 Suzuki Vitara 1.6 DDiS 4x4<br />
2<br />
Betriebskosten<br />
Der Yeti wird seit 2009<br />
gebaut und ist optisch zwar<br />
etwas in die Jahre gekommen.<br />
Sein Raumkonzept ist<br />
aber immer noch spitze.<br />
Bei 20.000/40.000 km/Jahr und 60/36 Monaten Nutzung<br />
3<br />
Erstaunlicherweise<br />
geben die gewerblichen<br />
Käufer des Opel Mokka<br />
dem Turbo-Benziner den<br />
Vorzug vor dem Diesel.<br />
Modell<br />
Hubraum/<br />
Zylinder cm 3<br />
Leistung<br />
kW (PS)<br />
Verbrauch/CO 2<br />
l/100 km / g<br />
Preis<br />
Euro<br />
Betriebskosten<br />
ct/km<br />
1 Renault Captur dCi 110 Energy 1.461/4 81 (110) 3,7 D/98 17.387 54,2/34,1<br />
2 Peugeot 2008 Puretech 110 1.199/3 81 (110) 4,4 S/103 15.714 54,2/35,4<br />
3 Citroën C4 Cactus Blue HDi 100 1.560/4 73 (99) 3,4 D/90 17.092 54,3/34,4<br />
4 Mini Countryman One D 1.598/4 66 (90) 4,2 D/111 18.697 54,6/34,3<br />
5 Mazda CX-3 2.0 Skyactiv-G 120 1.998/4 88 (120) 5,9 S/137 15.118 56,8/36,9<br />
6 Ford Ecosport 1.0 Ecoboost 998/3 92 (125) 5,4 S/125 16.126 58,1/37,8<br />
7 Opel Mokka 1.4 Turbo 1.364/4 103 (140) 6,0 S/140 19.353 60,7/40,1<br />
8 Skoda Yeti 2.0 TDI SCR 4x4 1.968/4 110 (150) 5,1 D/134 24.613 63,2/40,4<br />
9 Jeep Renegade 2.0 Multijet 4x4 1.956/4 103 (140) 5,1 D/134 22.857 64,2/40,4<br />
10 Suzuki Vitara 1.6 DDiS 4x4 1.598/4 88 (120) 4,2 D/111 20.832 67,3/43,3<br />
<br />
Opel Mokka X an. Neben einer frischen<br />
Optik, neuen Motoren und dem von Tasten<br />
und Knöpfen befreiten Cockpit ist am<br />
modellgepflegten SUV auch der Zusatzbuchstabe<br />
X im Namen neu.<br />
Bleiben wir doch gleich im Hier und<br />
Jetzt. Denn auch bei Suzuki stehen die<br />
Neuheiten schon vor der Tür. Ab September<br />
rollt der SX4 S-Cross umfassend<br />
überarbeitet zum Händler. Mit wuchtigem<br />
Kühler, Powerdomes auf der Haube<br />
und angedeutetem Unterfahrschutz<br />
ist er kaum wiederzuerkennen. Neuer<br />
Einstiegsmotor ist ein 111 PS starker Drei-<br />
zylinder-Benziner. Ab 2017 gesellt sich<br />
mit dem 3,70 Meter kurzen Ignis ein ganz<br />
neues Süvchen dazu. Der kastelige Stadtfloh<br />
ist gut einen halben Meter kleiner<br />
als die restliche Mini-SUV-Bande und somit<br />
Begründer eines ganz neuen Segments,<br />
des Micro-SUV.<br />
80 <strong>FIRMEN</strong><strong>AUTO</strong> Oktober 2016<br />
Mit der Studie T-Cross gab VW<br />
bereits einen Vorgeschmack<br />
auf den Polo-SUV. Auffällig:<br />
der hoch angesetzte Kühler<br />
und die großen Tagfahrlichter.<br />
Im Herbst steht die Modellpflege des Opel<br />
Mokka an. Dann heißt er Mokka X, schaut<br />
etwas moderner aus und strahlt dank<br />
LED-Scheinwerfern kräftiger. Was Sie jetzt<br />
nicht sehen: Auch das Cockpit ist neu.
Wartungs- und<br />
Verschleißkosten<br />
Tec Alliance liefert seinen Kunden Daten über<br />
sämtliche fahrzeugbezogenen Aufwendungen<br />
während der gesamten Haltedauer des<br />
Autos und somit maßgeschneiderte Kostenbe<br />
rech nungen. Mithilfe dieser Daten kann<br />
der Kunde auch bei Full- Service-Verträgen<br />
prüfen, ob die Leasing gesell schaften realistische<br />
Kosten für das Modul Wartungs- und<br />
Verschleißkosten angesetzt haben.<br />
Restwert prognosen<br />
Restwertprognosen von Schwa cke sind die Basis für<br />
die Kalkulation von fast allen Leasingverträgen. Die<br />
Daten sind aber auch für Fuhrparkleiter wichtig. Sie<br />
helfen ihnen zu sehen, ob ein Restwert im Leasingangebot<br />
vernünftig kalkuliert ist. Unternehmen<br />
mit Kauffuhrparks können anhand der Übersicht<br />
abschätzen, welche Fahrzeuge sich später besser und<br />
welche sich schlechter verkaufen. Die Liste vergleicht<br />
Fahrzeuge inklusive Sonderausstattung und nennt<br />
den zu erwartenden Wertverlust auf Basis der Händlereinkaufswerte.<br />
Bei 20.000 km/Jahr und 60 Monaten Nutzung<br />
Bei 40.000 km/Jahr und 36 Monaten Nutzung<br />
Modell Wartung Verschleiß Summe Modell Wartung Verschleiß Summe<br />
1 Renault Captur dCi 110 Energy 949 1.228 2.177 1 Renault Captur dCi 110 971 884 1.855<br />
2 Mazda CX-3 2.0 Skyactiv-G 120 896 1.455 2.351 2 Citroën C4 Cactus Blue HDi 100 876 1.225 2.101<br />
3 Ford Ecosport 1.0 Ecoboost 1.082 1.275 2.357 3 Skoda Yeti 2.0 TDI SCR 4x4 1.068 1.034 2.102<br />
4 Citroën C4 Cactus Blue HDi 100 1.065 1.491 2.556 4 Peugeot 2008 Puretech 110 869 1.302 2.171<br />
5 Skoda Yeti 2.0 TDI SCR 4x4 957 1.674 2.631 5 Ford Ecosport 1.0 Ecoboost 1.270 962 2.232<br />
6 Peugeot 2008 Puretech 110 1.065 1.572 2.637 6 Mazda CX-3 2.0 Skyactiv-G 120 1.312 1.215 2.527<br />
7 Jeep Renegade 2.0 Multijet 4x4 769 1.878 2.647 7 Mini Countryman One D 1.215 1.325 2.540<br />
8 Mini Countryman One D 886 1.958 2.844 8 Jeep Renegade 2.0 Multijet 4x4 1.503 1.045 2.548<br />
9 Suzuki Vitara 1.6 DDiS 4x4 1.752 1.279 3.031 9 Suzuki Vitara 1.6 DDiS 4x4 1.591 1.051 2.642<br />
10 Opel Mokka 1.4 Turbo k. A. 1) k. A. 1) k. A. 1) 10 Opel Mokka 1.4 Turbo k. A. 1) k. A. 1) k. A. 1)<br />
Angaben in Euro. 1) noch keine Daten verfügbar<br />
TecRMI<br />
Wertverlust<br />
Modell<br />
Preis inkl.<br />
Ausstattung<br />
Bei 20.000 km/Jahr und<br />
60 Monaten Nutzung<br />
Bei 40.000 km/Jahr und<br />
36 Monaten Nutzung<br />
1 Mini Countryman One D 20.958 58 % 12.050 55 % 11.600<br />
2 Skoda Yeti 2.0 TDI SCR 4x4 27.739 61 % 16.900 59 % 16.350<br />
3 Renault Captur dCi 110 Energy 20.563 63 % 13.000 59 % 12.200<br />
4 Opel Mokka 1.4 Turbo 24.731 63 % 15.700 62 % 15.450<br />
5 Jeep Renegade 2.0 Multijet 4x4 25.160 64 % 16.000 61 % 15.450<br />
6 Suzuki Vitara 1.6 DDiS 4x4 23.739 66 % 15.700 63 % 15.000<br />
7 Peugeot 2008 Puretech 110 17.874 67 % 11.900 67 % 12.000<br />
8 Mazda CX-3 2.0 Skyactiv-G 120 18.748 68 % 12.650 67 % 12.500<br />
9 Ford Ecosport 1.0 Ecoboost 19.924 70 % 13.900 68 % 13.600<br />
10 Citroën C4 Cactus Blue HDi 100 19.945 71 % 14.050 67 % 13.450<br />
Angaben in Euro<br />
Während die einen schon neue SUV-<br />
Baureihen gründen, schmieden andere<br />
noch Pläne, so wie Daimler in Sachen<br />
Smart. Glaubt man Insidern, dann steht<br />
ein fertig ausgearbeiteter Smart-SUV<br />
schon in den Startlöchern. Alleine das<br />
Okay aus Stuttgart fehlt noch.<br />
Dagegen scheint von der Führungsetage<br />
in Wolfsburg der VW Polo T-Cross bereits<br />
abgesegnet zu sein. Zumindest wurde<br />
der Polo-SUV bereits als Erlkönig<br />
gesichtet und soll ein Jahr nach dem Anfang<br />
2017 neu aufgelegten Kleinwagen<br />
Polo folgen. In etwa im gleichen Zeitraum<br />
launcht die VW-Tochtermarke Seat dann<br />
den Ibiza-SUV. Und na klar, Sie wissen<br />
es: Wenn Seat von VW übernehmen darf,<br />
dann natürlich auch die Tochter aus<br />
Tschechien, Skoda. Der Fabia-SUV<br />
drängt dann den neuen Yeti mit größeren<br />
Abmessungen zu den Kompakt-SUV.<br />
Ab Januar 2017 gibt es den neuen Suzuki Ignis.<br />
Nur 3,70 Meter ist er lang. Damit spielt der<br />
putzige Stadt-SUV in einer ganz eigenen<br />
Liga, in der der Micro-SUV.<br />
Sieht so etwa die SUV-Variante des Smart aus? Ob der bullige Stadtflitzer<br />
kommt, steht noch in den Sternen. Von uns bekommt er definitiv seine Freigabe.<br />
Ab Herbst fährt der<br />
Suzuki SX4 S-Cross mit höher<br />
gerücktem, wuchtigerem<br />
Kühlergrill vor. Auf der Haube<br />
trägt er nun Powerdomes,<br />
seine Offroad-Qualitäten<br />
deutet er mit einem Unterfahrschutz<br />
an.
SERVICE | Test Abstandstempomaten<br />
IM TEST<br />
Audi A4 <br />
Assistenzpaket Tour 1.378 Euro<br />
BMW X1 <br />
Driving Assistant Plus 1.176 Euro<br />
Mercedes C-Klasse Fahrassistenz-Paket Plus 2.100 Euro<br />
Volvo V60 <br />
Fahrerassistenz-Paket 1.806 Euro<br />
VW Passat ACC/Side Assist Plus/Lane Assist 1.336 Euro<br />
BITTE ABSTAND HA<br />
Vorausschauende Tempomaten sollten zur Standardausrüstung des Firmenwagens gehören.<br />
Wie gut sie funktionieren, haben wir in fünf Mittelklasse-Modellen getestet. Text: Dirk Gulde, Annette Napp<br />
Adaptive Tempomaten machen<br />
den Fahrer zwar nicht überflüssig,<br />
sie sollen ihn jedoch entlasten. Radarsensoren<br />
an der Front messen Geschwindigkeit<br />
und Abstand des Vordermanns und<br />
passen das eigene Tempo daran an. Schon<br />
deshalb sollten Flottenmanager Ab standstempo<br />
ma ten genauso wie andere Fahrassis<br />
tenz systeme standardmäßig bei neuen<br />
Firmenwagen mitbestellen.<br />
Bei allen getesteten Systemen kommt<br />
noch eine Kamera ins Spiel, die nach<br />
Fahrbahnmarkierungen Ausschau hält<br />
und das Auto mit Lenkeingriffen in der<br />
Spur hält. Einige der elektronischen Helfer<br />
orientieren sich für die Spurführung<br />
auch am Vordermann, was das Folgefahren<br />
selbst bei schlecht erkennbaren Fahrbahnmarkierungen<br />
ermöglicht.<br />
Allerdings reicht die Lenkunterstützung<br />
bisher nur für weite Kurvenradien, weshalb<br />
die Hände immer am Lenkrad bleiben<br />
müssen. Dies ist auch rechtlich vorgeschrieben:<br />
Der Mensch trägt die volle Verantwortung.<br />
Lässt er das Lenkrad für ein<br />
paar Sekunden los, ermahnt ihn das System<br />
und schaltet sich kurz danach ab.<br />
Hinsichtlich Entwicklungsstand und<br />
Funktionsumfang unter scheiden sich die<br />
getesteten Assistenten und machen so den<br />
Fortschritt erkennbar. Während einfache<br />
Systeme besonders zaghaft lenken oder<br />
sich nur in bestimmten Verkehrssituationen<br />
aktivieren lassen (Stau, Autobahn),<br />
nehmen aktuelle Assistenten dem Fahrer<br />
schon häufig Arbeit ab.<br />
Doch wie gut funktionieren die derzeit<br />
angebotenen Systeme? Arbeiten sie zuverlässig<br />
und entlasten sie den Fahrer wirklich?<br />
Um dies herauszufinden, haben wir<br />
uns fünf Autos der Kompakt- und Mittelklasse<br />
herausgegriffen, die auch als Geschäftswagen<br />
häufig eingesetzt werden.<br />
Sie verfügen über unterschiedlich komplexe<br />
Systeme. Da sie in einer anderen Preisklasse<br />
spielen, wurden luxuriöse Assistenz-Profis<br />
wie die Mercedes E-Klasse oder<br />
der BMW 7er nicht berücksichtigt.<br />
Audi A4<br />
Der A4 bietet den größten Funktionsumfang<br />
aller Kandidaten im Test: So versorgt<br />
das Navigationssystem den Tempomaten<br />
mit Topografiedaten, damit er beispielsweise<br />
vor Kurven oder Kreuzungen selbstständig<br />
das Tempo drosseln kann. Zudem<br />
übernimmt das ACC Tempolimits aus<br />
den Kartendaten und der kameraba sierten<br />
Schildererkennung. Die funktioniert jedoch<br />
nicht immer zuverlässig: Regelmäßig<br />
reagiert der A4 auf durchgestrichene<br />
Tempolimit-Schilder oder solche, die für<br />
eine benachbarte Spur bestimmt sind. Darüber<br />
hinaus orientiert sich sein Spurhalter<br />
teils zu stark am Vordermann und ignoriert<br />
die Fahrbahnmarkierungen. Insgesamt<br />
durchfährt der Audi Kurven angenehm<br />
gemütlich und legt damit einen entspannten<br />
Fahrstil an den Tag. Auch in der<br />
Stadt glänzt der A4 mit einer ruckarmen,<br />
harmonischen Fahrweise und reagiert vergleichsweise<br />
häufig auf stehende Autos,<br />
hinter denen er selbstständig abbremst.<br />
Fotos: Hans-Dieter Seufert<br />
82 <strong>FIRMEN</strong><strong>AUTO</strong> Oktober 2016
AUDI A4<br />
1 Der radarbasierte Abstandstempomat arbeitet aus<br />
dem Stand heraus bis 250 km/h.<br />
2 Das MMI zeigt die aktiven Systeme an. Der Spurhalter<br />
orientiert sich etwas zu sehr am Vordermann<br />
und ignoriert Markierungen.<br />
3 Der Tempomat des A4 bremst ab, wenn die Kamera<br />
ein Tempolimit erkennt.<br />
1<br />
3<br />
2<br />
Feinfühlige Regeleingriffe, hoher<br />
Funktionsumfang, großer Geschwindigkeitsbereich,<br />
angemessener Preis<br />
Tempolimit-Erkennung funktioniert<br />
nicht ganz zuverlässig, mäßige<br />
Spur führungsqualität, versteckte<br />
Bedienelemente<br />
LTEN !<br />
BMW X1<br />
Intuitive Bedienung, kapazitive<br />
Handerkennung, sichere Spurführung,<br />
zügiges Beschleunigen aus<br />
dem Stand<br />
SO HABEN WIR GETESTET<br />
Stadt und Autobahn<br />
Die Assistenzsysteme der Mittelklasse wurden<br />
mehrere Tage in der Stadt sowie auf Autobahnen<br />
getestet. Und zwar zu unterschiedlichen Zeiten,<br />
um verschiedene Verkehrsbedingungen bis hin<br />
zum Stau mitzuerleben. Dabei protokollierte<br />
der Beifahrer das Verhalten der Sensorik, etwa<br />
wie zuverlässig die Spur gehalten oder wie vorausschauend<br />
gebremst und beschleunigt wurde.<br />
Das Testergebnis setzt sich aus dem Funktionsumfang,<br />
der Bedienung und der subjektiven Bewertung<br />
der Regelgüte zusammen.<br />
1 Gut sichtbare und eindeutig beschriftete<br />
Tasten am Lenkrad.<br />
2 Die Sicherheitssysteme lassen sich mit<br />
einem Knopfdruck aktivieren.<br />
3 Bis 60 km/h im Stau übernimmt der X1 Gas<br />
und Steuer, zur Kontrolle muss jedoch eine<br />
Hand am Lenkrad bleiben.<br />
3<br />
1<br />
2<br />
Lenkhilfe nur im Stau, erkennt einscherende<br />
Autos nicht zuverlässig,<br />
teils ruppige Bremseingriffe<br />
Ebenfalls positiv: Die ganze Systemintelligenz<br />
ist im Assistenz paket Tour für 1.378<br />
Euro enthalten.<br />
BMW X1<br />
Der X1 kam Ende 2015 auf den Markt,<br />
ist also das jüngste der getesteten Modelle.<br />
Den Fortschritt ist in Form einer<br />
deutlichen Entlastung spürbar, wenn<br />
auch nur im unteren Geschwindigkeitsbereich.<br />
So übernimmt das ACC (Adaptive<br />
Cruise Control) die Abstands- und<br />
Oktober 2016 <strong>FIRMEN</strong><strong>AUTO</strong> 83
MERCEDES C-KLASSE<br />
Sehr komfortable Lenk- und Bremsmanöver,<br />
mittige Spurführung, überholt auf<br />
der Autobahn nicht rechts<br />
Verschachtelte Bedienung, teils zögerliches<br />
Beschleunigen, ebenfalls nicht in<br />
jeder Situation zuverlässig<br />
1<br />
2<br />
3<br />
1 Praktisch: separate Tasten für<br />
Lenkassistent und Spurhalter. Der<br />
Tempomathebel versteckt sich<br />
zwar hinterm Lenkrad. Doch wenn<br />
man einmal weiß, wie er funktioniert,<br />
lässt er sich intuitiv bedienen.<br />
2 Erkennt das System keine Lenkbewegung<br />
des Fahrers, schaltet<br />
es sich ab.<br />
3 Bis 60 km/h orientiert sich die<br />
C-Klasse auch am Vordermann.<br />
VOLVO V60<br />
1 Die zahlreichen Assistenten lassen<br />
sich zentral im Menü aktivieren.<br />
2 Kollisionswarner in Form von<br />
Leuchtdioden, die das Head-up-<br />
Display auf die Windschutzscheibe<br />
spiegeln. Das System funktioniert<br />
aber nicht perfekt: Bei höherem<br />
Tempo erkennt das ACC stehende<br />
Autos oft spät.<br />
3 Das ACC regelt komfortabel und<br />
bremst sanft bis zum Stand.<br />
2<br />
1<br />
Übersichtliche Bedienung, gute Anzeige im<br />
Tacho, komfortable Geschwindigkeitsregelung<br />
Eingeschränkter Spurhalter, zögerliches Beschleunigen<br />
aus dem Stand, im Stadtverkehr<br />
teils überfordert<br />
Tempo regelung nur bis 140 km/h, die aktive<br />
Spurführung funktioniert gar nur im<br />
Stau auf Autobahnen und Schnellstraßen<br />
bis 60 km/h. Bei höherem Tempo vibriert<br />
es beim Überfahren von Straßen markierungen<br />
lediglich im Lenkrad.<br />
Wer sich aber durch den Stop-and-go-<br />
Verkehr quält, wird es dennoch schätzen,<br />
dass sich sein X1 an den Vordermann heftet<br />
und mitschwimmt. Rein rechtlich<br />
muss der Fahrer die Kontrolle wahren,<br />
dank des kapazitiven Berührungssensors<br />
genügt es jedoch, eine Hand locker am<br />
Lenkrad zu lassen.<br />
Angesichts dessen ist es schade, dass das<br />
System nur auf Autobahnen und Schnellstraßen<br />
funktioniert. Zudem sollte sich der<br />
Fahrer nicht zu sehr auf die Hilfe seines<br />
1.176 Euro teuren Assistenten verlassen:<br />
Knapp vor dem Fahrzeug einscherende<br />
Spur wechsler werden oft sehr spät erkannt.<br />
Zudem überholt der BMW langsamere Autos,<br />
die auf der linken Spur fahren.<br />
3<br />
Mercedes C-Klasse<br />
Das Fahrassistent-Paket unter anderem<br />
mit Abstandstempomat, Totwinkelwarner,<br />
Spurhaltehelfer sowie Lenk-Assistent kostet<br />
für die C-Klasse 2.100 Euro. Die Dis tronic<br />
bremst äußerst komfortabel bis zum<br />
Stillstand, darüber hinaus wirken die<br />
Lenkeingriffe sehr harmonisch. Vorteil des<br />
Mercedes: Er erkennt auf der Autobahn<br />
Fahrzeuge, die auf der linken Spur langsamer<br />
unterwegs sind, und überholt sie<br />
nicht rechts.<br />
84 <strong>FIRMEN</strong><strong>AUTO</strong> Oktober 2016
VW PASSAT<br />
1 Im kleinen Zentraldisplay wird angezeigt,<br />
welche Assistenten aktiv sind.<br />
2 Um das ACC einzuschalten, müssen zwei<br />
Tasten gedrückt werden.<br />
3 Die Spurführung hält den Passat meist<br />
souverän und mittig auf der Fahrbahn, das<br />
ACC reagiert sehr fein fühlig.<br />
1<br />
3<br />
2<br />
Souveräne Spurführung, sehr zuverlässige<br />
und komfortable ACC-Regelung,<br />
reagiert auf einscherende Autos<br />
Bremswirkung teils zu gering,<br />
fummelige Bedienung der Lenkradtasten,<br />
Auto überholt außerorts rechts<br />
Daher entlastet auch der Mercedes seinen<br />
Fahrer spürbar, wenngleich die Technik<br />
nicht allen Situationen gewachsen ist:<br />
Wie bei den meisten Mitbewerbern versagt<br />
das Radar hin und wieder bei der Annäherung<br />
an stehende Fahrzeuge, auch<br />
beim knappen Einscheren anderer Verkehrsteilnehmer<br />
muss der Fahrer stets auf<br />
der Hut sein. Darüber hinaus erfordert die<br />
Bedienung etwas Eingewöhnungszeit, da<br />
der Tempomathebel versteckt hinter dem<br />
Lenkrad sitzt.<br />
Volvo V60<br />
Bei seinem Debüt im Jahre 2010 gehörten<br />
die Fahrhilfen des V60 zum Modernsten,<br />
was der Markt zu bieten hatte. In Sachen<br />
Abstandsregelung kann das im Fah rerassis<br />
tenz-Paket für 1.806 Euro angebotene<br />
System immer noch gut mithalten: So<br />
überzeugt der Radar-Tempomat mit seinen<br />
feinen, ruckfreien Regeleingriffen und<br />
einer Bremsfunktion, die den V60 bis zum<br />
Stillstand verzögert. Geht es innerhalb von<br />
drei Sekunden weiter, fährt der Volvo automatisch<br />
los, bei längeren Stopps genügt<br />
es, das Gaspedal kurz anzutippen. Ebenfalls<br />
positiv: die logische Bedienung über<br />
große, verwechslungssichere Tasten auf<br />
dem Lenkrad sowie die Anzeigen auf dem<br />
Digitaltacho.<br />
Wie stark die Entwicklung in den letzten<br />
Jahren fortgeschritten ist, wird dann<br />
jedoch beim Spurhalter spürbar, der viel<br />
zu sanft ins Lenkrad greift und es nur selten<br />
schafft, den Wagen in der Spur zu halten.<br />
Zudem funktioniert die Lenkhilfe nur<br />
zwischen 65 und 200 km/h und ist damit<br />
ausgerechnet im Stau keine Hilfe. Wie bei<br />
anderen Fahrzeugen auch, reagierte das<br />
Abstandsradar auf stehende Autos oft<br />
überhaupt nicht, weshalb sich die Entlastung<br />
des Fahrers unter dem Strich in Grenzen<br />
hielt.<br />
VW Passat<br />
Auch der Passat begeistert mit seiner hohen<br />
Regelgüte. So kann der Beifahrer oft<br />
nicht einmal sagen, ob Mensch oder Maschine<br />
das Tempo bestimmt. Das ACC hält<br />
bis 210 km/h den Abstand zum Vordermann<br />
und kostet im jetzt beginnenden Modelljahr<br />
2017 nur noch 378 statt 815 Euro.<br />
Wer in den Genuss des Spurhalters kommen<br />
möchte, muss diesen in einem 958<br />
TESTERGEBNIS<br />
Audi<br />
A4<br />
BMW<br />
X1<br />
Euro teuren Paket hinzuordern. Dennoch<br />
eine gute Wahl, denn auch die Spurführung<br />
überzeugt, indem sie den Passat<br />
meist souverän und mittig auf der Bahn<br />
hält und sich sowohl in der Stadt als auch<br />
außerorts aktivieren lässt. Ebenfalls prima:<br />
Je nach Fahrmodus (Comfort beziehungsweise<br />
Sport) fallen die Eingriffe sanfter<br />
oder stärker aus.<br />
Doch auch der Passat sorgt hin und wieder<br />
für Adrenalinschübe. So reicht die<br />
Bremswirkung bei hohem Autobahntempo<br />
nicht immer aus, wenn der Vordermann<br />
stark verzögert. In solchen Fällen wird der<br />
Fahrer per Warnmeldung zum Eingreifen<br />
aufgefordert. Und obwohl der VW einscherende<br />
Autos oft noch rechtzeitig erkannte,<br />
musste der Fahrer hin und wieder<br />
selbst bremsen.<br />
Mercedes<br />
C-Klasse<br />
Volvo<br />
V60<br />
VW<br />
Passat<br />
Funktionsumfang ●●●●● ●●●○○ ●●●●○ ●●○○○ ●●●●○<br />
Regelgüte ACC ●●●●○ ●●●○○ ●●●●○ ●●●○○ ●●●●○<br />
Regelgüte Spurhaltung ●●●○○ ●●○○○ ●●●○○ ●○○○○ ●●●○○<br />
Bedienung ●●●○○ ●●●●● ●●●○○ ●●●●○ ●●●○○<br />
Preis in Euro 1) 1.378 1.176 2.100 1.806 1.336<br />
Gesamtwertung ●●●●○ ●●●○○ ●●●○○ ●●○○○ ●●●○○<br />
1)<br />
Einzel- oder Paketpreis; wurde in Gesamtergebnis nicht berücksichtigt<br />
◗<br />
◗<br />
◗<br />
Oktober 2016 <strong>FIRMEN</strong><strong>AUTO</strong> 85
SERVICE | Ablenkung<br />
ABGELENKT<br />
IN DEN TOD<br />
Smartphone im Blick: Mit drastischen Crashtests macht Versicherer AXA Winterthur auf die<br />
Folgen von Ablenkung im Straßenverkehr aufmerksam.<br />
Text: Annett Boblenz<br />
Pokémon und kein Ende: Jetzt<br />
greifen auch die Unfallforscher<br />
das Thema auf. Denn seit man allerorts<br />
Menschen mit stierem Blick aufs Display<br />
durch die Straßen irren sieht, immer<br />
auf der Suche nach virtuellen Monstern,<br />
häufen sich die Unfallzahlen. Genauer:<br />
Unfälle durch abgelenkte Verkehrsteilnehmer.<br />
In den USA etwa gab es laut Dekra<br />
bereits etliche Auffahr- und mindestens<br />
einen schweren Gegenverkehrsunfall.<br />
Selbst Motorradfahrer wurden von der<br />
Polizei gestoppt, weil sie Handys mit laufendem<br />
Spiel auf die Lenker montierten.<br />
Doch das ist nur der Gipfel des Eisbergs.<br />
Telefonieren, E-Mails lesen, Nachrichten<br />
schreiben oder Apps checken: Die Versuchung<br />
ist groß, das Smartphone während<br />
der Fahrt mal eben in die Hand zu nehmen.<br />
Gerade Vielfahrer nutzen lange<br />
Arbeitswege gerne, um nebenbei Büroarbeit<br />
zu erledigen oder mit der Familie<br />
Termine zu koordinieren. Doch selbst wer<br />
sich nur in Gedanken mit anderen Dingen<br />
beschäftigt, konzentriert sich nicht<br />
mehr völlig auf den Verkehr. Bettina<br />
Zahnd, Leiterin der Abteilung Unfallforschung<br />
& Prävention der Axa Winterthur,<br />
benennt die vier Arten der Ablenkung:<br />
die motorische, die visuelle, die akustische<br />
und die gedankliche. »Bei der Smartphone-Nutzung<br />
im Straßenverkehr kommen<br />
alle vier Arten zusammen.«<br />
Zahl der Verkehrstoten steigt wieder<br />
Deshalb rückte Axa Winterthur bei den<br />
diesjährigen Crashtests auf dem Flugplatz<br />
in Dübendorf nahe Zürich die Folgen<br />
der Ablenkung in den Fokus. »Alles<br />
klar zum Crash? Crash!« Wenn Bettina<br />
Zahnd diese Worte ausspricht, wird es<br />
auf einmal mucksmäuschenstill. Doch<br />
sobald sich die Autos dann wie berechnet<br />
nach wenigen Sekunden ineinander<br />
bohren, wird die angespannte Stille<br />
schlagartig unterbrochen: Es knallt mächtig,<br />
wenn Blech auf Blech trifft. Glas splittert,<br />
Karosserieteile fliegen durch die<br />
Gegend. Erst wenn dann noch der angefahrene<br />
Dummy nach einem langen Flug<br />
auf die Straße knallt, rührt sich auch das<br />
Publikum wieder. Kaum einer, den diese<br />
Versuche unberührt lassen.<br />
Im realen Leben haben solche Auffahroder<br />
Kollisionsunfälle noch viel dramatischere<br />
Folgen. Sie enden häufig sogar<br />
tödlich. 2015 starben 3.459 Menschen<br />
86 <strong>FIRMEN</strong><strong>AUTO</strong> Oktober 2016
auf deutschen Straßen, 82 Menschen<br />
mehr als im Vorjahr. Erstmals<br />
seit Jahren steigt die Zahl<br />
der Todesopfer. Unfallforscher<br />
machen dafür vor allem Verkehrsteilnehmer<br />
verantwortlich,<br />
die sich zu sehr mit ihrem<br />
Smartphone beschäftigen. Der<br />
Durchschnittsschweizer schaltet<br />
es täglich 88-mal an, nutzt es<br />
drei Stunden am Tag, telefoniert<br />
aber in der Regel nicht mehr als<br />
sieben Minuten damit. Die Deutschen,<br />
davon ist auszugehen,<br />
pflegen ein vergleichbar inniges<br />
Verhältnis zu ihrem Smartphone.<br />
Doch nicht nur Autofahrer lassen<br />
sich im Straßenverkehr<br />
ablenken. Gleiches gilt auch für<br />
Fußgänger, die ihre Nachrichten<br />
Haftpflichtversicherung abgeschlossen.<br />
Dabei ist die nicht mal<br />
teuer. Ein Single zahlt kaum<br />
mehr als 25 Euro pro Jahr. Nicht<br />
viel, wenn man bedenkt, dass<br />
die Folgen eines Unfalls in die<br />
Millionenhöhe gehen können.<br />
Zwar entwickeln alle Kfz-<br />
Hersteller Systeme, die Unfälle<br />
durch Ablenkung zu vermeiden<br />
helfen. Der Kollisionswarner<br />
mit Bremseingriff etwa<br />
verhindert häufig Schlimmeres.<br />
»Sicherlich können solche<br />
Systeme zu einem gewissen<br />
Maß schützen«, sagt auch<br />
die Unfallforscherin. Dennoch<br />
bleibt sie skeptisch: »Die Technik<br />
kann auch kontraproduktiv<br />
sein.« Dann nämlich, wenn der<br />
Drei typische Unfallsituationen<br />
Ungebremst ins Stauende<br />
Mit dem ersten Crash simulieren die Unfallforscher von Axa Winterthur<br />
einen klassischen Auffahrunfall, wie er täglich bei Staus auf der Autobahn<br />
geschehen kann. Abgelenkt fährt der Verursacher mit Tempo 60 nahezu<br />
ungebremst auf ein stehendes Fahrzeug auf. Durch den Aufprall wird der<br />
mittlere Pkw stark beschleunigt und kollidiert mit dem Van vor ihm. Der<br />
Letzte im Stau kann das Unglück im Rückspiegel auf sich zurollen sehen.<br />
Dann bleibt laut Unfallforscher nur noch eins: Den Kopf fest an die Kopfstütze<br />
drücken, Körperspannung aufbauen und voll auf die Bremse gehen.<br />
Knopf im Ohr und starrer Blick aufs Display:<br />
Unsere Straßen sind voller Smombies<br />
checken, per Kopfhörer Musik<br />
hören und dabei die Straße queren.<br />
Nicht selten kommt es so zu<br />
schweren Unfällen. Wer überlebt,<br />
muss nicht nur mit den gesundheitlichen<br />
Folgen klarkommen,<br />
sondern trägt oft ein Leben lang<br />
an den finanziellen Folgen des<br />
Unfalls. Hat er nämlich keine<br />
private Haftpflichtversicherung<br />
abgeschlossen, muss er die Kosten<br />
selbst tragen. Junge Erwachsene,<br />
die nicht mehr in der elterlichen<br />
Haftpflicht integriert sind,<br />
haben selten eine eigene private<br />
Mensch sich blind darauf verlässt.<br />
Frei nach dem Motto: »Ich<br />
laufe auf die Straße, das Auto<br />
wird schon bremsen.«<br />
Die Stimmen mehren sich, die<br />
schärfere Sanktionen für Smartphone-Nutzer<br />
im Straßenverkehr<br />
fordern. »Es nützt offensichtlich<br />
nicht, an die Vernunft<br />
der Verkehrsteilnehmer zu<br />
appellieren«, glaubt Zahnd. Es<br />
braucht wohl doch empfindliche<br />
Geldbußen, um vom Handy<br />
ausgehende Risiken für den Verkehr<br />
zu reduzieren.<br />
Smombie im Straßenverkehr<br />
Ein von seinem Smartphone abgelenkter Fußgänger will die Straße queren.<br />
Im Kopfhörer läuft Musik, sodass er das Auto nicht hört. Der Wagen<br />
erfasst den Fußgänger mit 50 km/h. Der knallt erst auf die Motorhaube,<br />
fliegt dann in hohem Bogen durch die Luft und prallt meterweit entfernt<br />
auf die Erde. Nur vier von zehn Personen überleben einen solchen dramatischen<br />
Unfall bei dieser Geschwindigkeit, bei Tempo 35 sind es neun von<br />
zehn. Übrigens: Smombie, eine Wortkombination aus Smartphone und<br />
Zombie, war 2015 das Jugendwort des Jahres.<br />
Fotos: Fotolia (1)<br />
»Es nützt nichts, an die<br />
Vernunft zu appellieren. Wir<br />
brauchen schärfere Strafen«<br />
Bettina Zahnd<br />
Unfallforscherin der<br />
Axa Winterthur Versicherung<br />
Kollision mit entgegenkommendem Lkw<br />
Kaum eine Chance hätte auch der Pkw-Fahrer des dritten Crash-Szenarios.<br />
Er ist auf der Landstraße unterwegs und mehr damit beschäftigt, eine<br />
Nachricht zu tippen, als zu lenken. So bekommt er nicht mit, dass er die<br />
Mittellinie überfährt und auf die Gegenfahrbahn gerät. Der entgegenkommende<br />
Lkw-Fahrer bremst zwar sofort. Trotzdem prallt er mit 30 km/h in<br />
den 60 km/h schnellen Pkw. Durch das ungleiche Kräfteverhältnis wird der<br />
Pkw schwer beschädigt und zurück auf seine Fahrspur geschleudert. Der<br />
Lkw wird dabei nur leicht demoliert.<br />
Oktober 2016 <strong>FIRMEN</strong><strong>AUTO</strong> 87
SERVICE | Mercedes Vision Van<br />
WEITBLICK<br />
MIT ZUKUNFT<br />
Unter dem Begriff Mercedes<br />
Advance bündelt Daimler neue<br />
Geschäftsmodelle für die<br />
Transportbranche der Zukunft.<br />
Was sich dahinter verbirgt, zeigt<br />
die Studie Vision Van.<br />
Text: Martin Schou<br />
Dem Kunden einfach nur einen<br />
Transporter mit vier Rädern<br />
hinzustellen, reicht dem Daimler-Konzern<br />
nicht mehr. »Wir sind eindeutig<br />
mehr als nur ein Transporter-Hersteller«,<br />
sagt Volker Mornhinweg, Leiter<br />
der Van-Sparte. Mercedes richtet die<br />
Aufmerksamkeit über das Fahrzeug hinaus<br />
auf das komplette Geschäftsumfeld<br />
der Kunden. Dafür forscht und arbeitet<br />
in Stuttgart eine neu gegründete Abteilung<br />
seit zwei Jahren an insgesamt neun<br />
Pilot projekten, aus denen sich in naher<br />
Zukunft neue Geschäftsmodelle für die<br />
Transportbranche entwickeln sollen. Alle<br />
Pilotprojekte laufen unter dem Begriff<br />
Advance zusammen. Oder wie es Mercedes<br />
in Anspielung auf die Van-Sparte<br />
gerne schreibt: adVANce.<br />
Einen konkreten Ausblick, wie umfassend<br />
Daimler das Transportgewerbe<br />
revolutionieren möchte, zeigt die Studie<br />
Vision Van. Der elektrisch betriebene,<br />
automatisierte und vollvernetzte Transporter<br />
soll die Paketzustellung auf der<br />
letzten Meile beschleunigen. Wie immer<br />
bei Concept Cars mutet das Design sehr<br />
futuristisch an. Der Elektroantrieb hingegen<br />
scheint nicht allzu weit entfernt<br />
von der Serienreife. Das Batteriepackage<br />
Zwei Drohnen auf dem Dach des<br />
Vision Van fliegen bis zu zwei Kilogramm<br />
schwere Pakete in einem Radius von 7,5<br />
Kilometern automatisiert aus.<br />
88 <strong>FIRMEN</strong><strong>AUTO</strong> Oktober 2016
ist modular aufgebaut und erlaubt je<br />
nach gewählter Größe zwischen 80 und<br />
270 Kilometer Reichweite.<br />
Ein KEP-Fahrzeug (KEP = Kurier und<br />
Expressdienst) beispielsweise muss laut<br />
den Berechnungen der Daimer-Experten<br />
40 Kilometer pro Schicht rein elektrisch<br />
schaffen. Somit habe der Vision Van für<br />
den Liefereinsatz mit 80 km Reichweite<br />
das optimale Verhältnis von Fahrzeuggewicht<br />
und Reichweite. Sind die Akkus<br />
leer, schließt der Fahrer den Vision Van<br />
an der Steckdose (Gleich- und Wechselstrom)<br />
an oder stellt ihn auf einem induktiven<br />
Ladefeld ab.<br />
Die KEP-Branche sieht Daimler als<br />
wichtigsten Kunden für Elektrotransporter.<br />
Einfahrverbote für<br />
Verbrennungsmotoren in<br />
Innenstädte oder Paketzustellungen<br />
zu späten<br />
Abendstunden erfordern<br />
neue Konzepte. Gesteuert wird der<br />
Vision Van nicht per Lenkrad und Pedalen,<br />
sondern mit einem in die Türverkleidung<br />
eingebauten Joystick. Ähnliche Systeme<br />
setzt Mercedes bereits als Lenkung<br />
für Menschen mit Behinderung ein.<br />
Der Vision Van wird automatisch beladen.<br />
Dabei werden die Regale außerhalb<br />
des Transporters in einem automatisierten<br />
Verteilzentrum mit Paketen bestückt.<br />
Ein fahrerloses Förderfahrzeug verlädt<br />
die Regale anschließend im sogenannten<br />
One-Shot-Verfahren in die Transporter.<br />
Nicht nur die Beladung, auch die Entladung<br />
will Daimler über sein intelligentes<br />
Lademanagement beschleunigen. Die<br />
cloudbasierte Steuerungssoftware ordnet<br />
die Paketstücke bereits bei der Beladung<br />
platzsparend nach Größe, Gewicht<br />
und Adresse. Stoppt der Kurierfahrer<br />
beim Paketempfänger, nimmt ein elektrischer<br />
Hubarm das vorgesehene Paket<br />
aus dem Regal und stellt es dem Fahrer<br />
neben der Tür bereit. Minutenlanges<br />
Wühlen nach Paketen im dunklen und<br />
Im Vision Van braucht der Kurierfahrer Gefühl im linken<br />
Händchen. Gas, Bremse, Lenkung: alles per Joystick.<br />
Ein automatisierter Hubarm sucht die Pakete aus den<br />
Regalen im Laderaum.<br />
Der Vision Van wird von einem Elektromotor angetrieben,<br />
mit einem Joystick bedient und von Drohnen unterstützt<br />
engen Laderaum ist damit passé.<br />
Höchstens 30 Sekunden<br />
soll die Paketübergabe nach<br />
dem Halt dauern.<br />
Verkürzte Curbside Time<br />
Das Laderaumsystem<br />
ähnelt dabei vom Grundprinzip<br />
her der Tablettrückgabe<br />
in einer Kantine.<br />
Die Pakete stehen<br />
auf rechteckigen Platten,<br />
die jeweils bis<br />
zu 31 Kilogramm verkraften.<br />
Um möglichst<br />
viel Eigen gewicht zu<br />
sparen, bestehen die<br />
La dungs träger aus Aluminium,<br />
das Regal gerüst<br />
aus Carbon. Noch wichti<br />
ger als das Gewicht ist<br />
beim Kurierdienst aber<br />
die Zeit. Auch die Curbside<br />
Time, das ist die Standzeit<br />
des Fahrzeugs am Bordstein,<br />
will Mercedes mit seiner neuen<br />
Lade raumsteuerung deutlich verkürzen.<br />
Verfügt der Kunde über eine Drohnen-<br />
Landefläche, so fliegen zwei Drohnen die<br />
Pakete durch die Luft aus. Der Paketzustel<br />
ler spart sich somit weite Wege und<br />
die Zahl der Haltepunkte sinkt. Die Drohnen<br />
schwirren autonom zum Ziel und<br />
können dabei bis zu zwei Kilogramm<br />
schwere Pakete tragen. Dabei können sie<br />
sich maximal 7,5 Kilometer von ihrer Heimatbasis,<br />
dem Vision Van, entfernen.<br />
»Mit diesem Van integrieren wir die<br />
Intelligenz eines modernen Logistiklagers<br />
in einen Transporter«, sagt Volker<br />
Mornhinweg, Leiter Mercedes Vans.<br />
Nach Einschätzungen der Daimler-Entwickler<br />
ließe sich mit diesem Fahrzeug<br />
die Produktivität in der Zustellung auf<br />
der letzten Meile um 50 Prozent steigern.<br />
Eine weitere Effizienzsteigerung und<br />
mehr Sicherheit verspricht Daimler durch<br />
die Fahrzeugvernetzung. LED-Lichter im<br />
Edelstahlboden des Laderaums beispielsweise<br />
zeigen dem Fahrer an, ob er gefahrlos<br />
das Fahrzeug verlassen kann. An<br />
einer Smartwatch am Handgelenk liest<br />
der Kurierfahrer Name, Adresse und<br />
Stockwerk des Empfängers ab.<br />
Interview mit Volker Mornhinweg,<br />
Leiter Mercedes Vans, über die neuen<br />
Geschäftsmodelle von Daimler<br />
www.firmenauto.de/vm<br />
Oktober 2016 <strong>FIRMEN</strong><strong>AUTO</strong> 89
RÜCKBLICK | Lada Niva<br />
Der permanente Allradantrieb war ein echtes Verkaufsargument.<br />
Damit kommt er überall durch.<br />
Ur-SUV mit kompakten Ausmaßen: Nur 3,72 Meter<br />
lang war der Lada Niva.<br />
TAIGA-TROMMEL<br />
Kaum zu glauben, der Lada Niva wird 40 Jahre. Zu UdSSR-Zeiten war er der sowjetische<br />
Exportschlager, heute ist er zumindest in Deutschland ein Exot.<br />
Text: Alex Mannschatz<br />
Die Planer der Sowjetwirtschaft mögen<br />
ja vieles in den Sand gesetzt haben,<br />
eine Entscheidung aber erwies sich als<br />
goldrichtig: Der 1976 präsentierte Lada<br />
Niva sollte zum Exportschlager werden.<br />
Nicht nur in den Bruderstaaten, sondern<br />
auch beim Klassenfeind in Westeuropa.<br />
105 Zielländer wurden es im Laufe der<br />
Jahre. Kaum ein Auto auf der Welt kann<br />
da mithalten. Grund für den Erfolg des<br />
Niva: Es gab kaum Alternativen. Wer Mitte<br />
der 70er-Jahre in Europa einen Allrader<br />
benötigte, wurde vielleicht fündig bei<br />
Toyota, Land Rover oder Jeep, sah aber<br />
in deren Geländewagen aus wie Daktari<br />
auf Visite im Zebragehege. Viel zu groß<br />
die Dinger. Wald- und Forstbetriebe, aber<br />
auch Landärzte oder Hotelbesitzer in den<br />
Alpen brauchten etwas Praktischeres,<br />
Kleineres.<br />
So was wie den Lada. Der brachte es<br />
auf kompakte 3,72 Meter und rollte auf<br />
moderat dimensionierten 16-Zoll-Rädern.<br />
Wie man angesichts solcher Maße auf<br />
einen sportplatzartigen Wendekreis von<br />
11,70 Meter kommt, blieb das Geheimnis<br />
der Russen. Keine Fragen offen ließ<br />
dagegen die weitestgehend innovationsfreie<br />
Technik: Lenkung ohne Servounterstützung,<br />
vorne Doppelquerlenker, hinten<br />
Starrachse mit vier Längslenkern und<br />
Panhardstab. Damit ließen sich zwar<br />
sibirische Taigapisten glatt trommeln,<br />
kurvenreiche Straßen aber wurden zur<br />
Herausforderung für die Armmuskulatur.<br />
Auch sonst mussten Lada-Kunden<br />
hart im Nehmen sein.<br />
Allradantrieb für wenig Geld<br />
Der deutsche Importeur ließ 1978 ein Aufbereitungszentrum<br />
in Hamburg errichten,<br />
um die Autos nach ihrer Ankunft aus Toljatti<br />
annähernd auf hiesiges Auslieferungsniveau<br />
zu bringen. Vor allem mit<br />
Rostschutz und Hohlraumversiegelung.<br />
Als Motor gab es eine fremdgezündete,<br />
1,6 Liter große Fiat-Weiterentwicklung<br />
mit 75 PS, sonst nichts. Dass der knapp<br />
1,2 Tonnen schwere Niva damit für den<br />
Sprint von null auf 100 geschlagene<br />
23 Sekunden brauchte, war Nebensache.<br />
Seine Stärken zeigte er im Gelände – egal<br />
ob Geröll, Schotter, Matsch oder Schnee.<br />
Der Niva hatte permanenten All radantrieb,<br />
bot 22 Zentimeter Bodenfreiheit<br />
und eine Wattiefe von 65 Zentimetern.<br />
Wenn es mal steil wurde, ließ sich das Vierganggetriebe<br />
durch einen Schalter auf der<br />
Mittelkonsole zu einer Geländegangbox<br />
untersetzen. Die Gesamtübersetzung im<br />
ersten Gang betrug dann 30 : 1. Lada versprach<br />
damit die Bewältigung von Steigwinkeln<br />
bis zu 58 Prozent, den Kippwinkel<br />
bezifferte man auf 48 Grad. Wenn die<br />
Achsen mal komplett durchdrehten, ließ<br />
sich das Differential zudem über einen<br />
dritten Schalthebel sperren. Das alles seinerzeit<br />
für gerade 15.600 Mark – nicht<br />
schlecht. Zum Schluss das Tollste: Es gibt<br />
ihn noch, den wilden Lada. Taiga heißt er<br />
heute. Das Grundprinzip ist freilich unverändert.<br />
Ein Auto fürs Grobe.<br />
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