FIRMEN AUTO
FA_2016_10
FA_2016_10
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Fotos: Fotolia (1)<br />
Jahr<br />
2015<br />
2010<br />
2005<br />
2000<br />
BESCHÄDIGTE <strong>AUTO</strong>S<br />
Über 220.000 Fälle pro Jahr<br />
1995<br />
200.000 220.000 240.000 260.000 280.000<br />
Vandalismus-Fälle<br />
mit Unterbrechungen Quelle: Statista 2016<br />
VW Touran (Modelljahr 2014)<br />
Frontscheibe: 284 Euro (mit Spurhalteassistent<br />
299 Euro)<br />
Scheinwerfer: 208 Euro (Xenonlicht mit Fernlichtautomatik<br />
789 Euro)<br />
Außenspiegel: 101 Euro (mit Klapp-/Abblendfunktion<br />
214 Euro)<br />
BMW 3er (Modelljahr 2016)<br />
Frontscheibe: 221 Euro<br />
(mit Head-up Display 336 Euro)<br />
Scheinwerfer: 299 Euro (mit LED-Scheinwerfer<br />
1.026 Euro)<br />
Außenspiegel: 209 Euro (mit Spurwechselassistent/Surround<br />
View 525 Euro)<br />
Mercedes C-Klasse (Modelljahr 2016)<br />
Frontscheibe: 325 Euro (mit Head-up-Display<br />
431 Euro)<br />
Scheinwerfer: 352 Euro (mit LED/Intelligent<br />
Light System 1.379 Euro)<br />
Außenspiegel: 204 Euro (mit Totwinkelassistent/<br />
Kamerasystem 388 Euro)<br />
ligen Handlungen, wie Vandalismus in<br />
der Versicherungsbranche heißt. Für<br />
lose Gegenstände im Auto ist die Hausratversicherung<br />
die bessere Adresse.<br />
Doch die Kasko-Versicherungen ersetzen<br />
oft nicht den gesamten Schaden. Zum<br />
einen ist ein Selbstbehalt üblich, zum anderen<br />
bezahlt die Versicherung zum Beispiel<br />
bei geklauten Navigationsgeräten<br />
bloß den Zeitwert. Dumm nur: Die Technik<br />
schreitet so rasch voran, dass die Geräte<br />
rasant an Wert verlieren und die Unternehmen<br />
meist auf einem Großteil der<br />
Kosten sitzen bleiben. Und die können<br />
hoch ausfallen: Ein Navisystem für den<br />
VW Touran Modelljahr 2014 kostet zum<br />
Beispiel 2.700 Euro. Eine neue Frontscheibe<br />
beläuft sich auf 284 Euro, Xenon-<br />
Scheinwerfer mit Fernlichtregulierung<br />
kosten knapp 800 Euro. Beim aktuellen<br />
BMW 3er werden für neuen LED-Scheinwerfer<br />
sogar mehr als 1.000 Euro fällig<br />
(siehe Kasten). Früher war ein Spiegel ein<br />
Spiegel, heute ist er ein Hightech-Ersatzteil<br />
mit integrierten LED-Blinkleuchten<br />
und Kamerasystemen für den Totwinkelassistenten.<br />
Laut Bundeskriminalamt (BKA) haben<br />
es Autoknacker vor allem auf fest eingebaute<br />
Navis abgesehen. Wobei die Diebstahlquote<br />
sinkt, denn viele Autofahrer<br />
nutzen heute ihr Smartphone zum Navigieren.<br />
Das zeigen Zahlen des Polizeipräsidiums<br />
Stuttgart. 2011 wurden in Stuttgart<br />
114 fest eingebaute Navis geklaut,<br />
2015 nur noch 39. Weiterer Grund für den<br />
Rückgang: Autos werden immer sicherer.<br />
Allerdings gibt es regionale Unterschiede.<br />
Nordrhein-Westfalen ist seit Jahren<br />
Brennpunkt für Auto-Kriminalität,<br />
aber auch Berlin und die östlichen Bundesländer<br />
sind stark betroffen. Am beliebtesten<br />
bei Navi-Dieben sind Geräte<br />
von BMW, Mercedes, VW und Audi.<br />
Auch teure Aluräder, Katalysatoren,<br />
Scheinwerfer, Airbags oder Außenspiegel<br />
sind beliebtes Diebesgut. Viele Firmenwagen<br />
werden sogar komplett geklaut,<br />
ausgeschlachtet und in Einzelteilen<br />
wieder verkauft. 2015 verschwanden in<br />
Deutschland rund 37.000 Autos.<br />
Doch während die Zahl der Diebstähle<br />
von und aus Autos rückläufig ist, stagnieren<br />
die Zahlen beim Thema Vandalismus<br />
in Deutschland seit 20 Jahren<br />
zwischen rund 225.000 und 287.000 Fällen<br />
im Jahr. Auf Platz eins in Stuttgart:<br />
zerkratzter Lack oder Scheiben. 1.013 beschädigte<br />
Autos registrierten die Beamten<br />
2015. Danach folgen sämtliche Arten<br />
von Zerstören und Beschädigen, zerstochene<br />
Reifen, eingeschlagene Scheiben<br />
und abgeschlagene Seitenspiegel oder andere<br />
Fahrzeugteile. In Stuttgart konnte<br />
die Polizei nur 13,5 Prozent der Fälle aufklären.<br />
KOSTEN FÜR FAHRZEUG-ERSATZTEILE<br />
Vandalismus-Schäden werden teuer<br />
Quelle: Audatex Auto online<br />
Wie im Fall von Rüdiger Fischer und<br />
seiner Kollegin wurden die wenigsten Täter<br />
gefasst. Sind Flottenchefs und deren<br />
Fahrer den Tätern also hilflos ausgeliefert?<br />
»Oft haben kleine Tipps die größte Wirkung«,<br />
erklärt Gerhard Klotter, Vorsitzender<br />
der Polizeilichen Kriminalprävention<br />
der Länder und des Bundes (Pro PK). »Es<br />
hilft schon, wenn der Fahrer das Auto konsequent<br />
abschließt, auch an der Tankstelle.<br />
Oder beim Aussteigen den Zündschlüssel<br />
abzieht. Oder die Alarmanlage<br />
einschaltet.« Außerdem sollte man immer<br />
prüfen, ob die Funkfernbedienung den<br />
Wagen wirklich verriegelt. Professionelle<br />
Autoknacker verwenden Störsender, um<br />
das Abschließen zu verhindern.<br />
Auf verdächtige Personen achten<br />
Es könne aber auch hilfreich sein, auf Personen<br />
oder Fahrzeuge mit auswärtigen<br />
Kennzeichen zu achten, die langsam<br />
durch die Straßen patrouillieren. Wenn<br />
sie dann sogar das Auto fotografieren, ist<br />
Wachsamkeit angesagt.<br />
Vor Vandalismus lässt sich der Firmenwagen<br />
allerdings nicht wirklich effektiv<br />
schützen. Vorbeugen kann man aber<br />
schon. Etwa bei Großveranstaltungen abseits<br />
parken und belebte und gut beleuchtete<br />
Parkplätze nutzen. Der beste Schutz<br />
vor Diebstahl und Vandalismus ist und<br />
bleibt aber wohl die Garage.<br />
August 2016 <strong>FIRMEN</strong><strong>AUTO</strong> 39