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FIRMEN AUTO

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SERVICE | Ablenkung<br />

ABGELENKT<br />

IN DEN TOD<br />

Smartphone im Blick: Mit drastischen Crashtests macht Versicherer AXA Winterthur auf die<br />

Folgen von Ablenkung im Straßenverkehr aufmerksam.<br />

Text: Annett Boblenz<br />

Pokémon und kein Ende: Jetzt<br />

greifen auch die Unfallforscher<br />

das Thema auf. Denn seit man allerorts<br />

Menschen mit stierem Blick aufs Display<br />

durch die Straßen irren sieht, immer<br />

auf der Suche nach virtuellen Monstern,<br />

häufen sich die Unfallzahlen. Genauer:<br />

Unfälle durch abgelenkte Verkehrsteilnehmer.<br />

In den USA etwa gab es laut Dekra<br />

bereits etliche Auffahr- und mindestens<br />

einen schweren Gegenverkehrsunfall.<br />

Selbst Motorradfahrer wurden von der<br />

Polizei gestoppt, weil sie Handys mit laufendem<br />

Spiel auf die Lenker montierten.<br />

Doch das ist nur der Gipfel des Eisbergs.<br />

Telefonieren, E-Mails lesen, Nachrichten<br />

schreiben oder Apps checken: Die Versuchung<br />

ist groß, das Smartphone während<br />

der Fahrt mal eben in die Hand zu nehmen.<br />

Gerade Vielfahrer nutzen lange<br />

Arbeitswege gerne, um nebenbei Büroarbeit<br />

zu erledigen oder mit der Familie<br />

Termine zu koordinieren. Doch selbst wer<br />

sich nur in Gedanken mit anderen Dingen<br />

beschäftigt, konzentriert sich nicht<br />

mehr völlig auf den Verkehr. Bettina<br />

Zahnd, Leiterin der Abteilung Unfallforschung<br />

& Prävention der Axa Winterthur,<br />

benennt die vier Arten der Ablenkung:<br />

die motorische, die visuelle, die akustische<br />

und die gedankliche. »Bei der Smartphone-Nutzung<br />

im Straßenverkehr kommen<br />

alle vier Arten zusammen.«<br />

Zahl der Verkehrstoten steigt wieder<br />

Deshalb rückte Axa Winterthur bei den<br />

diesjährigen Crashtests auf dem Flugplatz<br />

in Dübendorf nahe Zürich die Folgen<br />

der Ablenkung in den Fokus. »Alles<br />

klar zum Crash? Crash!« Wenn Bettina<br />

Zahnd diese Worte ausspricht, wird es<br />

auf einmal mucksmäuschenstill. Doch<br />

sobald sich die Autos dann wie berechnet<br />

nach wenigen Sekunden ineinander<br />

bohren, wird die angespannte Stille<br />

schlagartig unterbrochen: Es knallt mächtig,<br />

wenn Blech auf Blech trifft. Glas splittert,<br />

Karosserieteile fliegen durch die<br />

Gegend. Erst wenn dann noch der angefahrene<br />

Dummy nach einem langen Flug<br />

auf die Straße knallt, rührt sich auch das<br />

Publikum wieder. Kaum einer, den diese<br />

Versuche unberührt lassen.<br />

Im realen Leben haben solche Auffahroder<br />

Kollisionsunfälle noch viel dramatischere<br />

Folgen. Sie enden häufig sogar<br />

tödlich. 2015 starben 3.459 Menschen<br />

86 <strong>FIRMEN</strong><strong>AUTO</strong> Oktober 2016

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