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ist modular aufgebaut und erlaubt je<br />

nach gewählter Größe zwischen 80 und<br />

270 Kilometer Reichweite.<br />

Ein KEP-Fahrzeug (KEP = Kurier und<br />

Expressdienst) beispielsweise muss laut<br />

den Berechnungen der Daimer-Experten<br />

40 Kilometer pro Schicht rein elektrisch<br />

schaffen. Somit habe der Vision Van für<br />

den Liefereinsatz mit 80 km Reichweite<br />

das optimale Verhältnis von Fahrzeuggewicht<br />

und Reichweite. Sind die Akkus<br />

leer, schließt der Fahrer den Vision Van<br />

an der Steckdose (Gleich- und Wechselstrom)<br />

an oder stellt ihn auf einem induktiven<br />

Ladefeld ab.<br />

Die KEP-Branche sieht Daimler als<br />

wichtigsten Kunden für Elektrotransporter.<br />

Einfahrverbote für<br />

Verbrennungsmotoren in<br />

Innenstädte oder Paketzustellungen<br />

zu späten<br />

Abendstunden erfordern<br />

neue Konzepte. Gesteuert wird der<br />

Vision Van nicht per Lenkrad und Pedalen,<br />

sondern mit einem in die Türverkleidung<br />

eingebauten Joystick. Ähnliche Systeme<br />

setzt Mercedes bereits als Lenkung<br />

für Menschen mit Behinderung ein.<br />

Der Vision Van wird automatisch beladen.<br />

Dabei werden die Regale außerhalb<br />

des Transporters in einem automatisierten<br />

Verteilzentrum mit Paketen bestückt.<br />

Ein fahrerloses Förderfahrzeug verlädt<br />

die Regale anschließend im sogenannten<br />

One-Shot-Verfahren in die Transporter.<br />

Nicht nur die Beladung, auch die Entladung<br />

will Daimler über sein intelligentes<br />

Lademanagement beschleunigen. Die<br />

cloudbasierte Steuerungssoftware ordnet<br />

die Paketstücke bereits bei der Beladung<br />

platzsparend nach Größe, Gewicht<br />

und Adresse. Stoppt der Kurierfahrer<br />

beim Paketempfänger, nimmt ein elektrischer<br />

Hubarm das vorgesehene Paket<br />

aus dem Regal und stellt es dem Fahrer<br />

neben der Tür bereit. Minutenlanges<br />

Wühlen nach Paketen im dunklen und<br />

Im Vision Van braucht der Kurierfahrer Gefühl im linken<br />

Händchen. Gas, Bremse, Lenkung: alles per Joystick.<br />

Ein automatisierter Hubarm sucht die Pakete aus den<br />

Regalen im Laderaum.<br />

Der Vision Van wird von einem Elektromotor angetrieben,<br />

mit einem Joystick bedient und von Drohnen unterstützt<br />

engen Laderaum ist damit passé.<br />

Höchstens 30 Sekunden<br />

soll die Paketübergabe nach<br />

dem Halt dauern.<br />

Verkürzte Curbside Time<br />

Das Laderaumsystem<br />

ähnelt dabei vom Grundprinzip<br />

her der Tablettrückgabe<br />

in einer Kantine.<br />

Die Pakete stehen<br />

auf rechteckigen Platten,<br />

die jeweils bis<br />

zu 31 Kilogramm verkraften.<br />

Um möglichst<br />

viel Eigen gewicht zu<br />

sparen, bestehen die<br />

La dungs träger aus Aluminium,<br />

das Regal gerüst<br />

aus Carbon. Noch wichti<br />

ger als das Gewicht ist<br />

beim Kurierdienst aber<br />

die Zeit. Auch die Curbside<br />

Time, das ist die Standzeit<br />

des Fahrzeugs am Bordstein,<br />

will Mercedes mit seiner neuen<br />

Lade raumsteuerung deutlich verkürzen.<br />

Verfügt der Kunde über eine Drohnen-<br />

Landefläche, so fliegen zwei Drohnen die<br />

Pakete durch die Luft aus. Der Paketzustel<br />

ler spart sich somit weite Wege und<br />

die Zahl der Haltepunkte sinkt. Die Drohnen<br />

schwirren autonom zum Ziel und<br />

können dabei bis zu zwei Kilogramm<br />

schwere Pakete tragen. Dabei können sie<br />

sich maximal 7,5 Kilometer von ihrer Heimatbasis,<br />

dem Vision Van, entfernen.<br />

»Mit diesem Van integrieren wir die<br />

Intelligenz eines modernen Logistiklagers<br />

in einen Transporter«, sagt Volker<br />

Mornhinweg, Leiter Mercedes Vans.<br />

Nach Einschätzungen der Daimler-Entwickler<br />

ließe sich mit diesem Fahrzeug<br />

die Produktivität in der Zustellung auf<br />

der letzten Meile um 50 Prozent steigern.<br />

Eine weitere Effizienzsteigerung und<br />

mehr Sicherheit verspricht Daimler durch<br />

die Fahrzeugvernetzung. LED-Lichter im<br />

Edelstahlboden des Laderaums beispielsweise<br />

zeigen dem Fahrer an, ob er gefahrlos<br />

das Fahrzeug verlassen kann. An<br />

einer Smartwatch am Handgelenk liest<br />

der Kurierfahrer Name, Adresse und<br />

Stockwerk des Empfängers ab.<br />

Interview mit Volker Mornhinweg,<br />

Leiter Mercedes Vans, über die neuen<br />

Geschäftsmodelle von Daimler<br />

www.firmenauto.de/vm<br />

Oktober 2016 <strong>FIRMEN</strong><strong>AUTO</strong> 89

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