35 Jahre - Hetlinger Bote
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<strong>Hetlinger</strong> <strong>Bote</strong> · Sonderausgabe Marsch und Geest Info<br />
<strong>Hetlinger</strong> engagiert sich in Afrika<br />
Bildung ist der Schlüssel für eine bessere Zukunft<br />
Unserem Aufruf, Interessantes<br />
zu berichten, folgte auch<br />
der <strong>Hetlinger</strong> Privatier Hans-<br />
Joachim Thomsen. Uns faszinierte,<br />
was er über Kenia<br />
zu berichten hat so sehr, dass<br />
wir ihm im <strong>Hetlinger</strong> <strong>Bote</strong>n<br />
eine Plattform für seine Berichte,<br />
für sein Projekt gerne<br />
einräumen.<br />
"Mein Projekt und meine<br />
Aufenthalte in Kenia-Tansania"<br />
1982 habe ich zum ersten<br />
Male Kenia besucht; ein<br />
Freund der zu der Zeit an<br />
der Deutschen Schule in Nairobi<br />
(Michael Grzimek) tätig<br />
war, hatte mich eingeladen.<br />
Die Freundschaft zu diesem<br />
Freund und die Neugier gegenüber<br />
einem afrikanischen<br />
Land standen also Pate.<br />
Inzwischen bin ich zig x in<br />
Kenia/Tansania gewesen, immer<br />
als Einzelreisender. Ich<br />
kenne mich aus in bekannten<br />
und weniger bekannten Na-<br />
tionalparks der genannten<br />
Länder zwischen der Ostküste<br />
und dem Victoria-See im Westen,<br />
zwischen dem Samburu<br />
Game Reserve im Norden Kenias<br />
und dem Ngorongoro<br />
Krater in Tansania, "dem Gipfel<br />
des Kilimandscharo war<br />
ich sehr nahe!" (Auf 4.200 m<br />
Höhe).<br />
Ich habe in guten und<br />
schlechten Hotels gewohnt,<br />
in Privathäusern von Europäern<br />
und in Lehmhütten<br />
von Afrikanern, gehockt und<br />
geschlafen auf dem Dach eines<br />
Landrover Geländewagens<br />
wie auch in Zelten.<br />
Ich bin auf die Afrikaner zugegangen<br />
wo immer die<br />
Möglichkeit bestand und<br />
habe Freundschaften geschlossen.<br />
Einen Einblick in<br />
das Leben der Menschen gewann<br />
ich dabei.<br />
Bei meinem Aufenthalt 1997<br />
lernte ich Schulleitung und<br />
Schüler der Kirudi Primary<br />
School Tiwi kennen. Ich sah,<br />
wie im Schatten von Baumkronen<br />
unterrichtet wurde,<br />
weil Klassenräume fehlten,<br />
wie in festen Gebäuden Mauerteile<br />
fehlten, wie Schüler(innen)<br />
auf dem Sandboden saßen,<br />
weil Schulbänke fehlten<br />
und nur wenige Schülerinnen<br />
und Schüler Bücher für den<br />
Unterricht hatten, das etwa<br />
90% den Unterrichtsstoff von<br />
der Wandtafel aus Schiefer<br />
abschreiben und in ihre Hefte<br />
übertragen.<br />
Den Eltern fehlt das Geld,<br />
Lernmittel zu kaufen und der<br />
Staat scheidet als Geldgeber<br />
aus. Als in einem Gespräch<br />
mit der Schulleitung das Fehlen<br />
von Schulbüchern als ein<br />
sehr großes Problem dargestellt<br />
wurde, hatte ich die<br />
Idee, hier zu helfen. Ich wollte<br />
in Deutschland bei Freunden<br />
und Bekannten Gelder sammeln,<br />
wieder kommen und<br />
für gesammelte Beträge gemeinsam<br />
mit der Schulleitung<br />
Schulbücher kaufen. Diese<br />
sollten in das Eigentum der<br />
Schule übergehen und den<br />
Klassen leihweise überlassen<br />
werden.<br />
Mein Projekt war geboren.<br />
Foto: Birute Vijeikiene /Shutterstock