Jubiläumschronik 25 Jahre NFP-Zentrum - NFP- Zentrum Leipzig
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Wie alles bei uns in <strong>Leipzig</strong> begann<br />
14<br />
Brigitte Ohm<br />
Stationsschwester der neurologischen Klinik<br />
Universität <strong>Leipzig</strong><br />
Vor mehr als <strong>25</strong> <strong>Jahre</strong>n habe ich begonnen, den Weg für das <strong>Zentrum</strong> für<br />
<strong>NFP</strong> am St. Elisabeth-Krankenhaus zu bahnen. Bereits während der letzten<br />
Schuljahre – in der katholischen Pfarrjugend – und dann während meiner<br />
Ausbildung habe ich mich für Möglichkeiten der natürlichen Empfängnisregelung<br />
interessiert. Im Fach Gynäkologie/Geburtshilfe gab es dazu aber<br />
leider wenig Informationen. So suchte ich selbst – allerdings unter weitaus<br />
schwierigeren Bedingungen als heute – denn Internet gab es noch nicht.<br />
Man musste sich schon selbst bewegen z.B. zu Bibliotheken fahren usw.<br />
So fand ich dann auch Publikationen von Prof. Döring, von Dr. Billings und<br />
Dr. Rötzer. Was ich da las, fand ich so spannend, dass ich anfing, eigene<br />
Beobachtungen zu machen und Zyklusaufzeichnungen zu führen.<br />
Als ich nach Abschluss meiner Ausbildung an das St. Elisabeth-Krankenhaus<br />
wechselte, dachte ich, da müsste ich doch für Dinge wie natürliche<br />
Methoden zur Empfängnisregelung „offene Ohren“ finden. Aber zuerst<br />
arbeitete ich auf der Intensivstation und da waren diese Dinge nicht gerade<br />
das Thema. Selbst unter meinen „Mitschwestern“ gab es kaum Interesse.<br />
Das lag aber auch daran, dass keine von uns verheiratet war oder in einer<br />
Partnerschaft lebte.<br />
1977/78 verließ ich die Intensivstation, um mich neu zu orientieren. Nach<br />
langen <strong>Jahre</strong>n, in denen ich oft mit dem Tod konfrontiert worden war, wollte<br />
ich nun den Weg ins Leben begleiten. Ich begann eine Ausbildung zur<br />
Hebamme und dachte, dass in diesem Fachgebiet Gynäkologie/Geburtshilfe<br />
das Thema wieder aktuell werden sollte. Doch auch da musste ich<br />
feststellen: Wege zur natürlichen Familienplanung waren utopisch.<br />
In der Öffentlichkeit der DDR wurde Familienplanung mit Pille, Spirale und<br />
später auch mit einem Schwangerschaftsabbruch geregelt. Alternative,<br />
Grüne und überzeugte Christen waren sowieso in der Minderheit und wur-