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Jubiläumschronik 25 Jahre NFP-Zentrum - NFP- Zentrum Leipzig

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Bei der Auswertung der Kurven war mir immer bewusst, was es für die<br />

Paare bedeutete, sich über die intimsten Dinge gegenüber Dritten zu offenbaren<br />

und welche Verantwortung ich bei der Vermittlung der Methode<br />

hatte.<br />

Natürlich kann ich nichts dafür, wenn ein Paar in der fruchtbaren Zeit<br />

Verkehr hat und daraus eine Schwangerschaft entsteht. Doch ich war mir<br />

bewusst, dass ich Mitverantwortung trage. Es lag schon auch an mir, die<br />

Methode so zu vermitteln, dass es den Paaren klar war, worauf sie sich einlassen,<br />

wenn sie in der fruchtbaren Zeit Verkehr haben. Solange sie mit der<br />

ungewollten – ungeplanten Schwangerschaft leben konnten und ihnen bewusst<br />

war, dass sie ein Risiko eingegangen waren, war alles kein Problem.<br />

Doch, wenn sie das werdende Kind nicht akzeptieren wollten oder konnten<br />

... Die Möglichkeit des Schwangerschafsabbruches stand ihnen ja straffrei<br />

offen. Diese Schuld wollte ich mir nicht „aufladen“. So schwang bei jeder<br />

Freude über eine neue Beratung auch immer ein „Quentchen“ Sorge mit.<br />

An der Multiplikatorenausbildung in Berlin nahmen auch Steffanie und<br />

Winfried Schörnig teil. W. Schörnig war leitender Physiotherapeut am St.<br />

Elisabeth-Krankenhaus und Vater von sechs Kindern. Er hatte zusammen<br />

mit seiner Frau immer versucht, entsprechend der Lehre der katholischen<br />

Kirche die eheliche Sexualität zu leben. Doch mit dem fünften Kind merkten<br />

sie auch ihre Grenzen und suchten einen Weg, sich treu zu bleiben<br />

und doch Familienplanung zu „betreiben“. Dies war auch bei überzeugten<br />

Christen nicht unbedingt selbstverständlich. Sie mussten schon suchen,<br />

um Gleichgesinnte zu finden und sie fanden sie. So lebten sie vor,<br />

dass <strong>NFP</strong> lebbar ist. Auch dass es eine sichere Methode ist, wenn es zur<br />

Lebensweise wird. Doch auf dem Weg zur Lebensweise kann es auch zu<br />

„Zugaben“ kommen - wie sie es selbst erlebten.<br />

Aber gerade diese eigene Erfahrung macht es überzeugend. So war es<br />

mir wichtig, W. Schörnig mit „ins Boot“ zu holen. Er war im Krankenhaus<br />

bekannt und akzeptiert, hatte die Ausbildung und so gab es ärztlicherseits<br />

keine Vorbehalte. Mit seinem Schwung und Engagement wurde aus der<br />

Beratung – die meist ja noch wie vorher als Privatsache von Schwester<br />

Brigitte angesehen wurde – das <strong>Zentrum</strong> für <strong>NFP</strong>. Es war das erste <strong>Zentrum</strong>,<br />

das an ein Krankenhaus angegliedert war und zwar in ganz Deutschland.<br />

Und das noch zur DDR-Zeit und ist bis heute so geblieben.<br />

Letztlich verdanken wir W. Schörnig, dass wir heute dieses <strong>25</strong> jährige Jubiläum<br />

feiern können. Und ich denke und glaube, dass er vom „Himmel“<br />

aus seine Freude daran hat.<br />

Brigitte Ohm

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