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Erfolg_Ausgabe Nr. 7/8 - Juli/August 2014

Die Zeitung "Erfolg" ist offizielles Organ des Schweizerischen KMU Verbandes

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ERFOLG Gesundheit <strong>Ausgabe</strong> 7/8 • <strong>Juli</strong>/<strong>August</strong> <strong>2014</strong> 29<br />

Starke Unternehmen dank Gesundheitsmanagement<br />

Gesundheit und Wohlbefinden der Mitarbeitenden<br />

sind wichtige Voraussetzungen,<br />

um langfristig die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit<br />

eines Unternehmens zu gewährleisten.<br />

Das Betriebliche Gesundheitsmanagement<br />

(BGM) wirkt systematisch auf die<br />

gesundheitsrelevanten Faktoren ein – zum<br />

Nutzen aller Beteiligten.<br />

Die Arbeit nimmt eine zentrale Rolle im täglichen<br />

Leben ein und beeinflusst zwangsläufig<br />

die Gesundheit sowie das Wohlbefinden. Die<br />

stetig wachsenden Ansprüche im Berufsleben<br />

hinterlassen ihre Spuren: Stress und andauernde<br />

Belastung gehören heute zu den wichtigsten<br />

Ursachen von Arbeitsausfällen in Schweizer<br />

Unternehmen. Die volkswirtschaftlichen Kosten<br />

für Stress am Arbeitsplatz werden auf mehr<br />

als vier Milliarden Franken pro Jahr geschätzt,<br />

Tendenz steigend. Doch Unternehmen wie<br />

auch Mitarbeitende sind dem Stress und<br />

dessen Folgen nicht wehrlos ausgeliefert. Erkenntnisse<br />

aus der betrieblichen Gesundheitsförderung<br />

zeigen, dass Unternehmen durchaus<br />

Möglichkeiten haben, die Belastung der<br />

Arbeitnehmenden ausgeglichen zu gestalten.<br />

Ein systematisches BGM ermöglicht einen<br />

ganzheitlichen Arbeitnehmerschutz für die<br />

körperliche und psychische Gesundheit der<br />

Mitarbeitenden.<br />

Investieren und Kosten sparen<br />

Systematisches BGM ist weder von der Grösse<br />

noch von der Branchenzugehörigkeit eines<br />

Unternehmens abhängig. Trotzdem verfolgen<br />

viele kleinere und mittlere Unternehmen noch<br />

keine aktive Strategie, um die Gesundheit ihrer<br />

Mitarbeitenden zu fördern. Die Gründe dafür<br />

liegen oft in den begrenzten personellen sowie<br />

finanziellen Ressourcen. Ein integriertes<br />

BGM stärkt Mitarbeitende und Unternehmen<br />

gleichermassen: Gesunde und motivierte Mitarbeitende<br />

können mit den hohen Anforderungen<br />

im Berufsalltag besser umgehen und<br />

sind so weniger krankheitsanfällig. Dies reduziert<br />

die Absenzrate und spart so dem<br />

Unternehmen Kosten.<br />

Für die Einführung eines kontinuierlichen<br />

BGM stehen KMU eine Reihe von etablierten<br />

Instrumenten zur Verfügung. Speziell für sie<br />

entwickelt wurde das modulare und kostenlose<br />

Programm KMU-vital, für dessen Umsetzung<br />

keine Vorkenntnisse erforderlich sind.<br />

KMU-vital zeigt anhand von zehn Schritten –<br />

von der Betriebsanalyse über die Strategieentwicklung,<br />

die Umsetzung der Massnahmen<br />

bis hin zur begleitenden Evaluation – wie<br />

betriebliche Gesundheitsförderung in Unternehmen<br />

jeder Grösse umgesetzt werden kann.<br />

Gesundheitsförderung Schweiz bietet neben<br />

KMU-vital weitere teils kostenlose Instrumente<br />

zur Systematisierung des BGM an wie<br />

Workshops, Weiterbildungen, Checklisten und<br />

Online-Analysen. So zum Beispiel das Stress-<br />

Barometer S-Tool, ein Online-Fragebogen, der<br />

einen detaillierten Überblick über das Stressgeschehen<br />

im Unternehmen ermöglicht. Die<br />

Ergebnisse zeigen, wie hoch die subjektiv erlebten<br />

Belastungen sind und wie es um das<br />

momentane Befinden der Belegschaft steht.<br />

Die teilnehmenden Mitarbeitenden erhalten<br />

unmittelbar nach dem Ausfüllen des Fragebogens<br />

die individuellen Ergebnisse mit Tipps<br />

zum Umgang mit Stress. Diese Erkenntnisse<br />

ermöglichen ein aktives Stressmanagement,<br />

das sich positiv auf das Arbeitsklima sowie<br />

die Produktivität auswirkt.<br />

Gesundheit ist Führungsaufgabe<br />

Viele Unternehmen sind – bewusst oder unbewusst<br />

– bereits aktiv in der betrieblichen<br />

Gesundheitsförderung. Sei dies durch Verbesserung<br />

der Arbeitssicherheit, Sensibilisierung<br />

für Gesundheitsfragen oder Sportangebote<br />

für die Mitarbeiter. Damit es nicht bei Einzelmassnahmen<br />

und punktuellen Verbesserungen<br />

bleibt, können sich Unternehmen zum<br />

Beispiel an den Qualitätskriterien des Labels<br />

Friendly Work Space orientieren. Diese helfen<br />

die richtigen Massnahmen für eine nachhaltige<br />

Optimierung der betrieblichen Rahmenbedingungen<br />

zu definieren. Zu den Unternehmen<br />

und Institutionen, die die Auszeichnung als<br />

Friendly Work Space bisher erhalten haben,<br />

gehören auch zahlreiche KMU.<br />

Egal, welche Massnahmen ergriffen werden,<br />

wichtig ist, dass BGM als Führungsaufgabe<br />

verstanden wird. Es nur in die Unternehmensstrategie<br />

zu integrieren, reicht nicht aus. Als<br />

Vorbilder müssen Führungskräfte entsprechend<br />

geschult sein, um BGM vorzuleben zu<br />

können und um ungünstige Arbeitssituationen<br />

frühzeitig zu erkennen. So sind sie in der Lage,<br />

gemeinsam mit den Mitarbeitenden Lösungswege<br />

für bessere Arbeitsbedingungen<br />

zu erarbeiten.<br />

Nationale Tagung<br />

Am 3. September <strong>2014</strong> nimmt sich die Nationale<br />

Tagung für betriebliche Gesundheitsförderung<br />

dem Thema an und beleuchtet<br />

unter dem Fokus «Gesundheit für jedes Alter»<br />

zusätzlich das Generationenmanagement in<br />

Unternehmen. Detaillierte Informationen finden<br />

Sie unter<br />

www.gesundheitsfoerderung.ch/tagung.<br />

Thomas Mattig<br />

Direktor Gesundheitsförderung Schweiz<br />

Warnsignale frühzeitig erkennen<br />

Erkennen Sie Anzeichen von Stress bei<br />

der Arbeit frühzeitig, um zu handeln, bevor<br />

es zu spät ist. Treten folgende Signale vermehrt,<br />

immer wieder oder ganz deutlich<br />

auf, sind Massnahmen zur Stressreduktion<br />

angebracht.<br />

Anzeichen, auf die Arbeitgeber<br />

achten sollten<br />

• Hohe Fluktuation im Team<br />

• Erhöhte Krankheits- und<br />

Abwesenheitsrate der Angestellten<br />

• Deutliche Zunahme der Überstunden<br />

• Häufung von Unfällen<br />

• Leistungsabfall und<br />

Produktivitätseinbussen<br />

• Vermehrte Spannungen, Streit oder<br />

Mobbing unter den Mitarbeitenden<br />

• Abnahme von Kommunikation und<br />

Teambereitschaft<br />

Anzeichen, auf die jede Arbeitskraft bei<br />

sich achten sollte<br />

• Innere Kündigung<br />

• Erhöhter Konsum von Genuss- und<br />

Suchtmitteln<br />

• Workaholismus<br />

• Häufung von Unfällen oder<br />

Missgeschicken<br />

• Konzentrationsprobleme<br />

• Generelles Misstrauen, Neid oder<br />

Eifersucht<br />

• Spannungen oder Mobbing<br />

• Störungen von Beziehungen oder<br />

Wunsch nach Isolation<br />

Gesundheitsförderung Schweiz<br />

Dufourstrasse 30<br />

Postfach 311, 3000 Bern 6<br />

Tel. 031 350 04 04<br />

www. gesundheitsfoerderung.ch

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