Flexibilisierung von Geschäftsprozessen in der Praxis: Case Study ...
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Institute of Management Berl<strong>in</strong> (IMB) Work<strong>in</strong>g paper No.40<br />
Fachhochschule für Wirtschaft Berl<strong>in</strong> - Berl<strong>in</strong> School of Economics<br />
Abstract:<br />
Die Firma Westfleisch ist e<strong>in</strong>e Unternehmensgruppe <strong>der</strong> Fleisch verarbeitenden Industrie.<br />
Mit e<strong>in</strong>em Jahresumsatz <strong>von</strong> 1,67 Mrd. Euro gehört Westfleisch zu Europas führenden<br />
Schlachtunternehmen.<br />
Durch Übernahmen, verschärften Wettbewerb sowie – auch <strong>in</strong>folge <strong>von</strong> Fleischskandalen –<br />
strengere Reglementierungen steigen die Anfor<strong>der</strong>ungen an die Abläufe im Unternehmen.<br />
Insbeson<strong>der</strong>e die Flexibilität <strong>der</strong> Geschäftsprozesse steht hier im Mittelpunkt. Exemplarisch<br />
seien Integrationsaufgaben nach M&A-Situationen o<strong>der</strong> die zunehmende Bedeutung des<br />
selektiven Outsourc<strong>in</strong>g („Outtask<strong>in</strong>g“) genannt. Die Informatik muss nach Möglichkeiten<br />
suchen, diese For<strong>der</strong>ung nach Flexibilität <strong>der</strong> Prozesse mit Hilfe mo<strong>der</strong>ner IT-Systeme zu<br />
erfüllen.<br />
Größere Unternehmen verfügen heute über e<strong>in</strong>e Vielzahl so genannter monolithischer<br />
Systeme, beispielsweise Enterprise-Ressource-Systeme wie das SAP ERP o<strong>der</strong> Customer-<br />
Relationship-Management-Systeme wie die CRM-Lösungen <strong>von</strong> Oracle. Diese weisen zwar<br />
e<strong>in</strong>en hohen Integrationsgrad auf, da bereichsübergreifend mit e<strong>in</strong>em geme<strong>in</strong>samen System<br />
gearbeitet wird. Allerd<strong>in</strong>gs s<strong>in</strong>d sie im H<strong>in</strong>blick auf die Nutzung nicht son<strong>der</strong>lich flexibel, da<br />
sich ihre Funktionalität nur <strong>in</strong> den durch das System def<strong>in</strong>ierten Grenzen und nur mit<br />
Unterstützung <strong>der</strong> IT-Abteilung än<strong>der</strong>n lässt.<br />
Vor diesem H<strong>in</strong>tergrund ist <strong>in</strong> den letzten Jahren mit SOA (Service-orientierte Architektur) e<strong>in</strong><br />
neuer Ansatz zur Integration <strong>von</strong> Unternehmensanwendungen entstanden. Neben <strong>der</strong><br />
Software-technischen Seite zielt SOA darauf ab, organisatorische Aspekte <strong>der</strong> Integration<br />
stärker <strong>in</strong> den Mittelpunkt zu rücken. Wesentlich für SOA als Architekturpr<strong>in</strong>zip ist, dass die<br />
mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> verknüpften Anwendungen e<strong>in</strong>es (o<strong>der</strong> mehrerer) Unternehmen ihre jeweiligen<br />
Funktionen e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> als Dienste zur Verfügung stellen. Beispiele für solche Dienste wären<br />
etwa das Anlegen e<strong>in</strong>es neuen Kunden o<strong>der</strong> die Erstellung e<strong>in</strong>er Rechnung. Je<strong>der</strong> dieser<br />
Dienste steht zum Abruf an e<strong>in</strong>em so genannten Enterprise Service Bus (ESB) zur<br />
Verfügung. Möchte nun e<strong>in</strong> an e<strong>in</strong>er SOA beteiligtes Programm den Dienst e<strong>in</strong>es an<strong>der</strong>en<br />
Programms nutzen, so braucht es diesem lediglich e<strong>in</strong>e entsprechende Nachricht über den<br />
ESB zu schicken; da diese Kommunikation <strong>in</strong> standardisierter Form über den ESB abläuft,<br />
lassen sich die entsprechenden Anwendungen vergleichsweise e<strong>in</strong>fach mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> koppeln.<br />
Die sche<strong>in</strong>bare E<strong>in</strong>fachheit und Eleganz dieses Architekturpr<strong>in</strong>zips darf allerd<strong>in</strong>gs nicht<br />
darüber h<strong>in</strong>wegtäuschen, dass die Realisierung e<strong>in</strong>er SOA <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Praxis</strong> oft e<strong>in</strong>e erhebliche<br />
Herausfor<strong>der</strong>ung für alle Beteiligten darstellt – sowohl <strong>in</strong> technischer als auch <strong>in</strong><br />
organisatorischer H<strong>in</strong>sicht.<br />
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