6 UnbÜrokratisch Der Grafiker Frederik Linke verlegt sein Büro gerne ins Café, zum Beispiel ins Zürcher Bistro «My Place». Foto: Atelier MFM/Ex-Press context 8 – <strong>2011</strong>
Leserbriefe «Alle, die arbeiten, sollten genügend verdienen, um gut über die Runden zu kommen.» context 6/7 – <strong>2011</strong> Monatsinterview zum bedingungslosen Grundeinkommen Wäre es möglich, bei einer Umfrage die manipulativen und sehr naiven Begründungen wegzulassen und als Antworten nur «ja»,«nein» oder «weiss nicht» zur Auswahl zu stellen? Ich habe sehr gezögert, eine Antwort anzuklicken, zu der ich stehen kann. Ich bin gegen ein bedingungsloses Grundeinkommen, aber nicht, weil niemand mehr arbeiten gehen wird. Es werden zu wenige arbeiten und deshalb wird diese Vision längerfristig nicht finanzierbar sein. Die Weichen werden so falsch gestellt: Es ist eine Einladung, keine Selbstverantwortung mehr zu übernehmen und es anderen zu überlassen, für einen zu sorgen und auf deren Kosten zu leben. Es werden diejenigen «belohnt», die arbeiten könnten. Diejenigen, die noch arbeiten, werden «ausgeblutet», denn sie müssen das finanzieren. Es ist ein Anreiz, bei den kleinsten Problemen den Job hinzuschmeissen, weil ja für einen gesorgt ist und die Konsequenzen gering sind. Ich denke, dass es in die Richtung gehen sollte, dass alle, die arbeiten, auch genügend verdienen, um gut über die Runden zu kommen und sich auch mal ein Extra leisten zu können: also auch die Putzfrau, der Kellner, die Verkäuferin, der Handwerker, der Erdbeerpflücker… Und dass diesen perversen Löhnen einer gewissenlosen «Führungselite» die Spitze gebrochen wird. Wären die Löhne fairer verteilt, wäre auch ein Anreiz da, einen «einfacheren» Job zu machen. Ursula Brönnimann Moser, Rubigen WebratinG sind sie für das bedingungslose Grundeinkommen? Ja: 54,5 Nein: 21,5 % Weiss nicht: 24 % context 8 – <strong>2011</strong> context 5 – <strong>2011</strong> «Die Welt dazwischen» In Ihrem Artikel steht zu Beginn: «Die einen loben…». Die andern loben dies nicht. Auf jeden Fall könnte man mit dieser Formulierung eine Pattstellung vermuten. Interessanterweise wurde im letzten Herbst in einer Zeitung eine Umfrage publiziert, die im Zürcher Hauptbahnhof erfolgte. Befragt wurden über 300 Pendler. Man höre und staune: 93 Prozent empfanden die Pendlerei als grosses Übel, dem man aufgrund des Arbeitsmarktangebotes aber nicht entgehen könne. Die wenigen, die das schätzen, sollen das weiterhin tun. Sie schreiben: «Im Zug habe ich Zeit für mich. Es ist die Zeit, in der keiner etwas von mir will.» Es gäbe ja noch die Möglichkeit, abends eine Stunde joggen zu gehen (oder spazieren). Dann ist man noch sicherer, dass keiner etwas von einem will. Aber eben, das würde schon aktive Freizeitgestaltung bedeuten und nicht nur passives Abschalten. Überfüllte Züge, gehetzte Menschen, Verspätungen usw. sind der Normalfall. Da erstaunt es nicht, dass es für über 90 Prozent der Pendler die Hölle ist. Das Verhältnis der beiden Gruppen kam in Ihrem Artikel leider nicht zum Ausdruck, obwohl dies eigentlich der wichtige Punkt beim «Not»-Pendeln ist. Otto Gerber, Wädenswil Context freut sich über Ihren Leserbrief! Bitte mit Vor-/Nachnamen sowie Wohnort an: context@kvschweiz.ch, oder an context, Postfach, 8027 Zürich Jetzt abstimmen: www.context.ch ist die karriere planbar? > Ja > Nein > Teilweise kV in Den MeDien Heute sei eine starke Direktionsassistentin «eine heimliche Führungskraft mit erheblicher Macht», sagt Sandra Gerschwiler, beim Kaufmännischen Verband <strong>Schweiz</strong> verantwortlich für den eidgenössisch anerkannten Direktionsassistentinnen-Abschluss. (…) Sie muss die modernen Ansprüche erfüllen, die inzwischen auch in die Prüfungsordnung für die Assistentinnen-Ausbildung eingeflossen sind. Dazu gehört laut Sandra Gerschwiler, dass sie eine virtuose EDV-Anwenderin ist, dass sie neben der Erstsprache (in der Regel Deutsch) auch Fremdsprachen (vor allem Englisch) perfekt beherrscht. 15.8.<strong>2011</strong> Für die Diplomfeier ist die Aula an der grössten Berufsschule der <strong>Schweiz</strong> zu klein. Die <strong>KV</strong> Business School muss dafür eine Hälfte des Hallenstadions mieten. Sie war am Montagabend gut gefüllt mit 1246 Lehrlingen, mit etwa 3000 stolzen Vätern und Müttern, mit Kollegen, mit Lehrern – und mit mehr oder weniger stolzen Lehrmeistern. (…) Am Rednerpult wechselten sich die Gratulanten im Minutentakt ab. Regierungsrat Mario Fehr (SP) verneigte sich vor den Stiften: «Sie haben sich in eine hervorragende Ausgangslage gebracht.» 13.7.<strong>2011</strong> Vor allem technische und landwirtschaftliche Berufe haben Mühe, geeigneten Nachwuchs zu finden und auszubilden. Im Gegensatz dazu die kaufmännischen Berufe sowie die Berufe des Detailhandels: Lernende zu finden ist für Betriebe einfach, denn es fehlen seit Jahren Ausbildungsplätze. Der Kaufmännische Verband Ost (<strong>KV</strong> Ost) zeigt sich daher in einem Communiqué erstaunt, dass Ostschweizer Betriebe Lehrverträge für diese Ausbildung trotzdem immer früher abschliessen. 12.7.<strong>2011</strong> 7