Lagerfeuerküche - Venatus
Lagerfeuerküche - Venatus
Lagerfeuerküche - Venatus
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atenen Zutaten in den Topf und rühren vorsichtig einmal um. Würzen Sie<br />
mit Sambal-Olek, Salz und Pfeffer. Die Flüssigkeit sollte das Gemüse knapp<br />
bedecken.<br />
Jetzt sollten Sie den Potjie nur noch mit wenig Glut oder in der Strahlungshitze<br />
des Feuers zwei Stunden köcheln lassen. Auf brennenden Holzscheiten<br />
wie beim Anbraten ist die Hitze viel zu groß und das Essen brennt Ihnen<br />
unweigerlich an.<br />
Ein herrliches Gericht mit einer anderen Geschmacksnote als sonst.<br />
Gegessen wird dieses Gericht traditionell mit Maisbrei (eine Art Polenta)<br />
aus Maismehl, aber auch Reis macht sich gut dazu.<br />
Zutaten:<br />
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1 Hahn mit 1,4 kg<br />
3 große Zwiebeln<br />
2 Knoblauchzehen<br />
2 Mohrrüben<br />
1 Kohlrabi, klein<br />
1 Aubergine<br />
250 g Champignons<br />
1 Tasse Selleriewürfel<br />
Kochen im Kessel<br />
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2 Stangen Porree<br />
2 Paprika<br />
1 Dose Ananas-Stücke mit Saft<br />
Kokosmilch (etwa 800 ml)<br />
Pfeffer, Salz<br />
Curry-Pulver (mindestens 3 El.)<br />
Sambal-Olek<br />
Öl zum Braten<br />
Das Kochen für viele Personen am offenen Feuer und in der Feldküche stellt<br />
besonders hohe Anforderungen an den Lagerfeuerkoch. Schon bei der<br />
Auswahl der Rezepte muß man auf die eingeschränkten Möglichkeiten beim<br />
Kochen Rücksicht nehmen. Für die Verpflegung von rund 50 Personen – das<br />
Größte, was Laien bewältigen können – braucht man einen Kessel mit 30<br />
Litern Inhalt. Das Ausgeben der Portionen an 50 Personen dauert schon rund<br />
eine halbe Stunde, so daß bei mehr Personen eine zweite Ausgabestelle<br />
eingerichtet werden muß. Auch ist ein Topf mit 25 Litern heißer Erbsensuppe<br />
von einer Person alleine nicht mehr sicher zu bewegen.<br />
Pro Person rechnet man mit 400 ml Suppe, bei hungrigen Jägern oder<br />
Wanderern kann man durchaus mit 750 ml rechnen. Aus einem 30-Liter-<br />
Kessel, der nur mit 25 Litern gefüllt werden kann, erhält man daher 33 bis<br />
62 Mahlzeiten. Wenn Sie die Suppe mit Wurst anreichern wollen, schneiden<br />
Sie diese in Scheiben, so läßt sie sich einfacher essen.<br />
Um einen Topf mit 25 Liter Wasser zum Kochen zu bringen, benötigt<br />
man mindestens eine halbe Stunde. Sie sollten den Kessel zum Anbraten<br />
mit daumendicken Holz heizen, das gibt schnell große Hitze. Später zum<br />
Simmern nutzen Sie drei armdicke Scheite, die mehr glühen anstatt zu<br />
brennen, das gibt gleichmäßige Hitze über längere Zeit, wie es für das<br />
Kochen von Suppen notwendig ist. Um die Höhe zwischen Topf und<br />
Feuer zu verändern, stellen Sie die Beine des Dreibeins näher an das Feuer<br />
oder weiter weg. So hängt der Kessel höher oder tiefer. Ein Verlängern<br />
der Kette ist nur schlecht möglich, da der Kessel über dem heißen Feuer<br />
und mit einem Gewicht von 30 kg fast nicht zu bewegen ist. Besser als mit<br />
einer Kette sind Sie mit dem Kesselhaken bedient, mit dem Sie auch einen<br />
gefüllten Kessel unter Last höhe oder tiefer hängen können.<br />
Haben Sie die Absicht, sich öfter als Lagerfeuerkoch zu betätigen, können<br />
Sie Ihren Gästen eine Freude machen und das Essen nicht auf Plastik- oder<br />
Papptellern servieren, sondern auf emaillierten Blechtellern, die man<br />
auch leichter in der Hand halten kann. Werden dazu noch normale Löffel<br />
verwendet, wird das Essen im Freien zu einem wahren Genuß.<br />
Wir haben es immer wieder erlebt: Kaum ein Haushalt hat eine vernünftige<br />
Suppenkelle. Durch unsere Erfahrungen bei der Verpflegung vieler Jäger<br />
ist es klar geworden: Eine richtige Kelle ist ein Muß. Damit jeder schnell und<br />
unkompliziert seine Suppe erhält und die Schlange an der Essensausgabe<br />
nicht zu lang wird, ist es ganz wichtig, daß die Kelle genau 400 ml faßt. Der<br />
Essenausgeber muß dies wissen, denn 400 ml passen genau auf unseren<br />
Emaille-Teller. Das Verfahren ist ganz einfach: Einmal die Kelle durch den Topf<br />
ziehen und ohne schuldhaftes Zögern auf den Teller gießen. Mit den Worten<br />
„Mahlzeit!“, „Guten Appetit!“ oder „der Nächste!“ wendet man sich dem<br />
Nächsten zu, denn auf den Teller paßt ohnehin nichts mehr drauf, und die<br />
Gäste sollen sich, bei Bedarf, später Nachschlag holen. So geht die Ausgabe<br />
flott vonstatten. Der Haken am hinteren Ende der Kelle hat noch eine andere<br />
Funktion: Damit rutscht das gute Stück nicht in den Kessel, wie das bei den<br />
Kellen von Mutters Geschirr so gerne passiert.<br />
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