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Lagerfeuerküche - Venatus

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Kelly-Kettle<br />

Die beiden Brüder Patrick und Seamus Kelly sind in der vierten Generation<br />

die Inhaber der irischen Firma „Kelly Kettle Co.“ Patrick und Seamus sind beide<br />

leidenschaftliche Angler, Mitglieder der Angel-Nationalmannschaft und<br />

gerne in der Natur. Die Kelly-Familie ist seit Jahrzehnten in der Fliegenfischer-<br />

Szene in Irland und weltweit wohlbekannt. Nach dem Studium haben die<br />

beiden Brüder das Familienunternehmen im Sommer 2005 von ihrem Vater<br />

übernommen. Die Firma sitzt im Westen von Irland, dem Erfindungsort<br />

des Kelly-Kettle, und die Familie besitzt dort immer noch eine Angelreisen-<br />

Agentur. So bewahren sie die Tradition, am Lough Conn bei einer Pause<br />

zusammen mit dem Angelführer eine Tasse heißen Tee zu genießen. So wie<br />

es schon seit vier Generationen gemacht wird.<br />

Was ist der Kelly-Kettle?<br />

Bei dieser genialen Konstruktion aus<br />

reinem Aluminium handelt es sich<br />

um einen Kessel zum Erhitzen von<br />

Wasser. Der doppelwandige Kessel<br />

wird mit 2,5 Pint Wasser (rund 1,42<br />

Liter) beziehungsweise 1 Pint (0,57<br />

Liter) in der kleinen Ausführung<br />

gefüllt und in dem Unterteil ein kleines<br />

Feuer aus Gras und trockenen<br />

Ästen entzündet. Dann stellen Sie<br />

den Kelly Kettle auf das Unterteil<br />

und füttern das Feuer von oben mit<br />

weiteren dünnen Ästen. Schon nach<br />

fünf bis sechs Minuten kocht das<br />

Wasser. Der Kamineffekt sorgt für<br />

ausreichend Zug und ermöglicht so<br />

die Verwendung von Brennstoffen,<br />

die ansonsten niemals ausgereicht<br />

hätten, diese Menge Wasser in<br />

einem offenen Kessel zu erhitzen.<br />

Als Brennstoff eignet sich beispielsweise<br />

Gras, Laub, Papier, Schilf, Rohrkolben, Äste<br />

bis zur Dicke eines Bleistifts, aber auch<br />

trockener Pferde- oder Kameldung.<br />

Besonders pfiffig ist die Tatsache, daß<br />

der Ruß im Inneren des Kamins bleibt<br />

und so die Ausrüstung – anders als bei<br />

einem normalen Kessel – nicht so leicht<br />

verschmutzen kann.<br />

Die Geschichte<br />

Die Tradition, sich das Wasser für den Lunch mit einem Kelly-Kettle zu<br />

kochen, ist schon über 100 Jahre alt, und das Design der Kessel hat sich seit<br />

der ersten Produktion fast nicht verändert. Lough Conn ist berühmt für die<br />

Besätze der Seeforellen und Lachse, und so zieht es schon lange Fliegenfischer<br />

aus aller Welt hierher. Der See bot und bietet reichlich Brennstoff<br />

für den Kessel, am Ufer findet man neben dem Schilf reichlich trockenes<br />

Treibholz.<br />

An nassen und windigen Tagen haben die Ghillies, die angestellten Jagdführer,<br />

nach den kleinen Rauchsäulen am Ufer Ausschau gehalten, die den Ort<br />

verraten, an dem ein Kollege schon einen Kessel angeheizt hatte. Eine heiße<br />

Tasse Tee oder eine Suppe erwartete jeden, der am Ufer landete, und der<br />

Kessel wurde wieder und wieder zum Kochen gebracht, so lange Boote mit<br />

Anglern kamen.<br />

Der Brauch verlangte es, daß der Ghillie zusammen mit seinen Kunden –<br />

üblicherweise zwei pro Boot – das Feuerholz suchte. Der Ghillie setzte dann<br />

das Wasser auf – was immer unter den erstaunten Augen der Gäste geschah<br />

und auch im schlimmsten Sturm gelang. Er bereitete den Tee und teilte ihn<br />

mit den Gästen, die dafür aus den immer reichlich bemessenen Lunchpaketen<br />

den Ghillie freihielten.<br />

Die vielen Angeltouristen haben über die Jahrzehnte die Kelly-Kettles in der<br />

ganzen Welt bekannt gemacht. Heute exportieren die beiden Brüder Patrick<br />

und Seamus Kelly in die ganze Welt.<br />

42 www.venatus.de <strong>Lagerfeuerküche</strong> 43

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