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Polarlichter (Aurora Borealis und Auroa Australis ... - Astronomie.de

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<strong>Polarlichter</strong>scheinungen waren damals zwar beschreibbar, aber für die Menschen nicht erklärbar<br />

<strong>und</strong> wur<strong>de</strong>n somit meist als Unglücksboten für große Katastrophen o<strong>de</strong>r Dürreperio<strong>de</strong>n<br />

– ähnlich wie bei Kometenerscheinungen - ge<strong>de</strong>utet.<br />

Die ersten wissenschaftlichen Deutungsversuche gehen etwa auf das Jahr 1716 <strong>und</strong> <strong>de</strong>n<br />

englischen Astronomen Edmond Halley zurück (Stichwort: Halleyscher Komet, erste Bahnberechnung<br />

einer Kometenbahn <strong>und</strong> Vorhersage <strong>de</strong>s periodischen Erscheinen von Kometen).<br />

Halley hat selber <strong>Polarlichter</strong> nie gesehen, er soll dazu einmal gesagt haben:<br />

„... ich wür<strong>de</strong> mein Leben geben, um einmal ein Polarlicht zu sehen <strong>und</strong> glaube nun<br />

sterben zu müssen, ohne es gesehen zu haben....“<br />

Halley vermutete durchaus richtig, dass <strong>Polarlichter</strong>scheinungen mit <strong>de</strong>m Erdmagnetfeld<br />

zusammenhängen.<br />

Im Jahre 1741 ließ <strong>de</strong>r schwedische Physiker Celsius einen Assistenten ein ganzes Jahr<br />

lang die Stellung einer Kompassna<strong>de</strong>l beobachten <strong>und</strong> registrieren. Das Jahr hat 8.760 St<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> <strong>de</strong>r Assistent brachte es immerhin auf 6500 Eintragungen! Die erfolgreichen Messungen<br />

zeigten <strong>de</strong>utlich einen Zusammenhang zwischen Än<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s Erdmagnetfel<strong>de</strong>s<br />

<strong>und</strong> von <strong>Polarlichter</strong>scheinungen.<br />

Auch „Allro<strong>und</strong>forscher“ wie Humbold <strong>und</strong> Gauß beschäftigten sich mit <strong>Polarlichter</strong>n. Allen<br />

war jedoch bei Ihren Theorien <strong>de</strong>r Fehler gemein, dass Sie die eigentlichen Leuchterscheinungen<br />

als reflektiertes Sonnenlicht an Eiskristallen, Wolken o<strong>de</strong>r „atmosphärischen Gasen“<br />

interpretierten.<br />

Dies än<strong>de</strong>rte sich erst im Jahre 1867 (die Spektralanalyse war erst kurz zuvor von Fraunhofer<br />

ent<strong>de</strong>ckt wor<strong>de</strong>n). Der Schwe<strong>de</strong> Angström konnte durch Spektralanalyse eines Polarlichtes<br />

nachweisen, dass <strong>Polarlichter</strong> selbstleuchten<strong>de</strong> <strong>und</strong> nicht lichtreflektieren<strong>de</strong> Erscheinungen<br />

waren (Spektren von selbstleuchten<strong>de</strong>n Gasen unterschei<strong>de</strong>n sich <strong>de</strong>utlich von<br />

Spektren reflektiertem Licht). Somit schied reflektiertes Sonnenlicht als Ursache aus.<br />

Bahnbrechend für die richtige Deutung von <strong>Polarlichter</strong>n waren um die Jahrh<strong>und</strong>ertwen<strong>de</strong><br />

Arbeiten <strong>de</strong>s Schwedischen Physikers Birkeland (Pioniere <strong>de</strong>r Polarlichtforschung waren<br />

hauptsächlich Schwe<strong>de</strong>n, Finnen <strong>und</strong> Norweger. Wen w<strong>und</strong>ert es, da in geographischen<br />

Breiten höher 70 Grad <strong>Polarlichter</strong> theoretisch in 365 Nächten im Jahr sichtbar sind).<br />

Birkeland brachte eine Eisenkugel in ein luftleer gepumptes Gefäß, legte eine elektrische<br />

Spannung an die Kugel (simuliertes Stabmagnetfeld) <strong>und</strong> schoss Elektronen auf diese Kugel<br />

<strong>und</strong> konnte damit w<strong>und</strong>erbare <strong>Polarlichter</strong> simulieren.<br />

Das Erdmagnetfeld (Quelle: Verlag Spektrum<br />

<strong>de</strong>r Wissenschaft)<br />

Einer seiner Schüler, Carl Störmer, berechnete<br />

später die Flugbahn eines einzelnen Elektrons<br />

an einer Erdmagnetfeldlinie (dies dauerte<br />

damals 5.000 St<strong>und</strong>en, es gab ja noch keine<br />

Computer. Heute dauert so eine Rechnung<br />

weniger als 1/1000 Sek<strong>und</strong>e einschließlich <strong>de</strong>r<br />

graphischen Darstellung auf <strong>de</strong>m Bildschirm).<br />

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