11.11.2016 Aufrufe

s'Magazin usm Ländle, 13. November 2016

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

DIAGNOSE<br />

Raimund Jäger<br />

und Reinhard<br />

Haller über<br />

Massenmörder<br />

PROGNOSE<br />

Martin Hellrigl<br />

kennt die<br />

Anforderungen<br />

der Zukunft<br />

<br />

SONNTAG, <strong>13.</strong> NOVEMBER <strong>2016</strong><br />

MARIJANA „MAJA“ MAKSIMOVIC<br />

GUT BEI<br />

STIMME<br />

Die 16-jährige Harderin verzaubert<br />

die Juryvon „TheVoiceofGermany“<br />

Fotos: Lisa Mathis


DAS KRONE-MAGAZIN<br />

AS KRONE-MAGAZIN Ù WINTERURLAUB IN ÖSTERREICH Ù<br />

FIT & GESUND<br />

AKTIVURLAUB<br />

IN DEN BERGEN<br />

DIE SCHÖNSTEN<br />

HOTELS & CHALETS<br />

WO SIE DIREKT AN DER<br />

PISTE WUNDERBARE TAGE<br />

VERBRINGEN KÖNNEN<br />

THERMEN &<br />

WELLNESSHOTELS<br />

HERRLICHE ADRESSEN<br />

ZUR ENTSPANNUNG<br />

UND ERHOLUNG<br />

BEST OF<br />

AUSTRIA<br />

Tipps<br />

Ù Ù<br />

FÜR DEN WINTER<br />

SKI Ù WELLNESS Ù ADVENT IN UNSEREM LAND € 4,90<br />

REISEZEIT<br />

Winterurlaub<br />

in Österreich<br />

HÜTTEN,<br />

TOUREN,<br />

BRAUCHTUM<br />

&HOTSPOTS<br />

DIE TOP<br />

19<br />

ADVENTMÄRKTE<br />

EINE STIMMUNGSVOLLE<br />

REISE DURCH<br />

ÖSTERREICH<br />

ÖSTERREICH IST EIN<br />

WAHRES WINTERPARADIES!<br />

WIR HABEN FÜR SIE DIE BESTEN DESTINATIONEN<br />

FÜR SPORT, ENTSPANNUNG & ACTION GEFUNDEN.<br />

Mit diesem Coupon<br />

€1 sparen!<br />

Gutschein gültig von 28.10. – 10.12.<strong>2016</strong>,<br />

solange der Vorrat reicht.<br />

Jetzt neu<br />

um € 4,90<br />

in Trafik und<br />

Handel.<br />

te teritie<br />

irernnienernieinerzeit<br />

Winterwunderland.<br />

Urlaub in Österreich:<br />

Das neue „Krone“-Magazin präsentiert die besten Reiseziele<br />

für die kalte Jahreszeit. Vom Aktivurlaub in den Bergen bis zum<br />

Entspannungs-Wochenende in heimischen Wellness-Oasen.


<strong>13.</strong> NOVEMBER <strong>2016</strong> | INHALT<br />

17<br />

18<br />

Posten statt Pfosten:<br />

Martin Oehry wechselte vom<br />

Posten statt Pfosten:<br />

Schwein gehabt:<br />

Foodbloggerin Christine Mähr<br />

setzt auf Fleisch<br />

Fotos: Mathis Fotografie, LisaMathis, privat, PatriciaKeckeis<br />

15<br />

Dialekt für Wissenschafter:<br />

Wie man mit einem „Tschopa“ die<br />

Temperatur messen kann<br />

11<br />

Vereinsmeier par excellence:<br />

Starker Wille für Musik für alle<br />

4 AKTUELL<br />

VonmörderischenSeelen: Skurril,<br />

beängstigendund musikalisch<br />

6 INTERVIEW<br />

Zukunftsforscher Martin Hellrigl<br />

über Demokratie und Paradigmen<br />

9 SCHNEIDERS BRILLE<br />

Robert Schneider glaubt den<br />

Meinungsforschern nicht<br />

10 GSIBERGER Z’WIAN<br />

Carola Purtscher trifft die<br />

VertriebsleiterinDenise Polzhofer<br />

11 ORIGINAL<br />

Magnet für Publikumsmagnete:<br />

Armin Wille und die Musik<br />

12 THE VOICE OF VORARLBERG<br />

Maja Maksimovic ist Kandidatin<br />

bei „The Voice of Germany“<br />

14 HISTORISCHES BILD<br />

Bregenzer Bilgerikaserne um 1930<br />

15 VÖGELS LEXIKON<br />

Nicht nur wärmend, sondern<br />

auch informativ: ein Tschopa!<br />

16 EVENTS<br />

Was Sie auf keinen Fall<br />

verpassen sollten!<br />

17 KULINARIK<br />

Feines Schwein: Filets mit<br />

orientalischen Karottengemüse<br />

18 WAS WURDE AUS ...<br />

...Martin Oehry?<br />

s’Magazin 3


KRIMINALGESCHICHTE<br />

Fotos: Dietmar Mathis/Fotografenmeist<br />

Links: ReinhardHaller ist einer<br />

der bekanntesten<br />

Gerichtsgutachter.Kaum<br />

jemand kennt die Psyche des<br />

Verbrechens so gut wie er.<br />

Mord istsein Hobby<br />

Nicht ganz alltäglich: Autor, Journalist,Musiker und „Krone“-Kolumnist<br />

Raimund Tschako Jäger beschäftigt sich seit Jahren mit dem Phänomen<br />

Massenmord. Bei den „Montforter Zwischentönen“ wird er aus seinem<br />

Lexikon der Mörder lesen –Psychiater Reinhard Haller kommentiert.<br />

Leben, als ein Mord“, sagt Jäger.<br />

Dieses Fremde, das durchaus<br />

spannungsbehaftet ist, versucht<br />

derOrdnungsfanatikerJäger also<br />

in etwas Fassbares zu verwandeln<br />

–ineine Liste, eine Statistik. In<br />

knappen Absätzen skizziert er Tat<br />

undTäter ingewohntpointiertem<br />

Stil. Derzeitiger Stand: 3000 Fälle,<br />

3400 Täter, 22.0000 erwiesene<br />

Opfer. In ein, zwei Jahren soll das<br />

Lexikon fertig gestellt sein –genug<br />

gemordet. Das schaurige<br />

Mammutprojekt vergleicht der<br />

Autor gerne mit dem „Guinness-<br />

Mord, das sei der<br />

größtmögliche<br />

innere Ausbruch,<br />

eine Art<br />

psychischerRevolution,<br />

erklärt Tschako Jäger<br />

seineFaszination für Massenmörder.Er,<br />

der keiner Fliege etwaszuleide<br />

tun könnte, beschäftigt sich<br />

seit fünf Jahren intensiv mit dem<br />

Thema. Tausendfach wird auf<br />

Bildschirmen in Österreich täglich<br />

gemordet und gestorben.<br />

Trotzdem –„es gibt nichts, was<br />

weiter weg ist vom alltäglichen<br />

Buchder Rekorde“ –„nursind die<br />

Disziplinen dort etwas sanfter.“<br />

Wer sich von Jäger ob seines Interesses<br />

an dem Thema irritiert<br />

abwendet, soll überprüfen, ob er<br />

sich lieber den „Tatort“ oder eine<br />

Rosamunde-Pilcher-Verfilmung<br />

ansehe, empfiehlt er lapidar.<br />

Manchmal aber ist Jäger selbst<br />

nicht gelassen, wenn es sich um<br />

Mord handelt. Dann nämlich,<br />

wenn eraus einem seiner immer<br />

wiederkehrenden Alpträume aufwacht,indem<br />

er selbst zum Täter<br />

wurde: „Das sind schreckliche<br />

Momente. Ich habe jakein Verständnis<br />

für Gewalt.“ Einen der<br />

Protagonisten aus dem Lexikon<br />

kannteJägerpersönlich –Helmut<br />

Frodl. Frodl habekeineswegs verrückt<br />

gewirkt, sei es aberwohlge-<br />

4<br />

s’Magazin


KRIMINALGESCHICHTE<br />

Hier im Ried wurde einst<br />

Heide HammerersLeiche<br />

gefunden. Links: Jack<br />

Unterweger bei seiner<br />

Verhaftung<br />

wesen: Der ehemalige Moderator<br />

von„Ohne Maulkorb“ zerstückeltebekanntlich<br />

den Filmproduzenten<br />

Fritz Köberl in Budapest.<br />

Selbst bis nach Vorarlberg zieht<br />

sich die Spur des Massenmords:<br />

So tötete Jack Unterweger 1990<br />

in Lustenaudie ProstituierteHeide<br />

Hammerer und legte ihre LeicheimRied<br />

ab.<br />

Wer sich den einen oder anderen<br />

Schauer über den Rücken jagen<br />

lassen will, ist diesmal bei den<br />

„Montforter Zwischentönen“<br />

richtig: Reinhard Haller wird die<br />

von Tschako präsentierten Fälle<br />

professionell kommentieren,<br />

während der Schlagzeuger Alfred<br />

Vogel für Trommelwirbel sorgen<br />

wird.Mörderisch gut.<br />

Angelika Drnek<br />

„Montforter Zwischentöne“<br />

••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />

Am 17.<strong>November</strong> laden die „Montforter Zwischentöne“<br />

indas Alte Hallenbad in Feldkirch:<br />

Gerichtspsychiater Reinhard Haller,<br />

Autor Raimund TschakoJäger und Schlagzeuger<br />

Alfred Vogel im Dialog. 20 Uhr.<br />

Für Raimund<br />

TschakoJäger ist<br />

das Erstellen eines<br />

Lexikons keine<br />

besondere<br />

Anstrengung: Er<br />

findet es<br />

entspannend,<br />

Listen zu<br />

verfassen.<br />

s’Magazin 5


ZUKUNFTSFRAGEN<br />

Das politische<br />

Betriebssystem benötige<br />

dringend ein Update, sagt<br />

Dr.Manfred Hellrigl im<br />

Gespräch mit der<br />

„Vorarlberg-Krone“.<br />

6<br />

s’Magazin


ZUKUNFTSFRAGEN<br />

Wird Vorarlberg zum Land<br />

derReichen,HerrHellrigl?<br />

INTER<br />

VIEW<br />

Seit 1999 leitet der Bregenzer Dr. Manfred Hellrigl das Büro für Zukunftsfragen. Hier<br />

beschäftigt er sich mit seinem Team in erster Linie mit der Frage, wie sich<br />

gesellschaftliche und politische Systeme entwickeln und verändern und wie eventuelle<br />

Systemumbrüche am einfachsten zu bewältigen sind. Mit „Krone“-Redakteur Harald<br />

Küng sprach der 55-Jährige über die Rolle von Populisten in der Gesellschaft, die<br />

„Blaue Banane“ sowie die größer werdende Schere zwischen Arm und Reich.<br />

•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />

Das Büro für Zukunftsfragen<br />

des<br />

Landes Vorarlberg<br />

liegt etwas versteckt<br />

in einem mehrgeschossigen<br />

Haus in der Bregenzer<br />

Jahnstraße. Nach längerem Suchen<br />

– und mit leichter Verspätung<br />

–erreichen wir die Einrichtung<br />

schließlich. Leiter Dr. Manfred<br />

Hellrigl erwartet uns bereits.<br />

Wir nehmen in seinemhellen Büro<br />

Platzund legen auch gleich los.<br />

Herr Hellrigl, Sie waren schon als Jugendlicher<br />

in der Umweltszene aktiv<br />

und kamen früh mit Politik in Berührung,<br />

haben sich allerdings nie parteipolitisch<br />

tätig. Warum?<br />

Ich binineinerZeit aufgewachsen,<br />

als es ganz viele Kraftwerkskonflikte<br />

gegeben hat: Zwentendorf,<br />

Hainburg, Wackersdorf –dawar<br />

ich überall aktiv involviert. Ich habe<br />

nach dem Studium der Politikwissenschaft<br />

in Salzburg auch ein<br />

Greenpeace-Büro gegründet und<br />

geleitet. Da gab es natürlich immer<br />

einNaheverhältnis zu den Grünen,<br />

ich habe auch als technischer<br />

Wahlkampfleiter den Landtagswahlkampf<br />

der Grünen organisiert.<br />

Das waren Zeiten, das kann<br />

man sich heute gar nicht mehr<br />

vorstellen, es herrschte eine große<br />

Aufbruchsstimmung. Ich habe damals<br />

Voggenhuber, Fuchsund wie<br />

sie alle heißen, näher kennengelernt<br />

und früh mitbekommen, wie<br />

Politik funktioniert. Das war sehr<br />

ernüchternd. Deshalb habe ich für<br />

mich damals den Entschluss gefasst,<br />

mich nichtparteipolitisch zu<br />

engagieren. Eine Entscheidung,<br />

die ich bis zum heutigen Tage<br />

nichtbereuthabe.<br />

Sie leiten heute das Büro für Zukunftsfragen<br />

–welche Aufgabe hat<br />

diese Institution genau?<br />

Ich befasse mich bereits seit 30<br />

Jahren intensiv mit der Frage, wie<br />

sich vorherrschende Systeme verändern<br />

und entwickeln. Man<br />

spricht hierbei von Paradigmen<br />

und Paradigmenwechseln. Der<br />

Mensch wird ja nicht einfach<br />

schlauer und schlauer, sondern er<br />

bewegt sichlangeauf einer Ebene,<br />

bis es zu einem Quantensprung<br />

kommt, der die Gesellschaft auf<br />

die nächste Ebene hievt – oder<br />

auch zurückwirft. Unsere Geschichte<br />

istgeprägt von derartigen<br />

Paradigmenwechseln: Lange<br />

glaubte man, die Erde sei der Mittelpunkt<br />

unserer Welt, das geozentrische<br />

Weltbild war lange verbreitet.<br />

Bis jemand diese Idee verwarfund<br />

das heliozentrische Weltbild<br />

entwarf. Wir alle kennen die<br />

Geschichten von Kopernikus, Galileo<br />

Galilei und der katholischen<br />

Kirche. Damals standen das vorherrschende<br />

Paradigma in Konflikt<br />

mit derneuen Idee. Heutestehen<br />

wir gesellschaftlich an einem<br />

ähnlichen Punkt. Die Übergänge<br />

zwischen solchen Phasen sind oft<br />

durch Brüche gekennzeichnet. Die<br />

Rolle unseres Bürosliegtdarin,der<br />

Gesellschaft zu helfen, solche<br />

Übergänge zu meistern.<br />

Warum glauben Sie, dass uns ein<br />

weiterer Umbruch bevorsteht?<br />

Der Club of Rome berichtet bereits<br />

seit 40 Jahren, dass unsere Art zu<br />

wirtschaften und zu leben nicht<br />

nachhaltigist. Gleichzeitig stecken<br />

wir in einem Dilemma, weil die<br />

Politik nicht weiß, wie Wohlstand<br />

gewährleistet werden soll, wenn<br />

die Wirtschaft nicht wächst. Da<br />

prallen zwei Weltbilder aufeinander.<br />

Wir leben in Zei- <br />

s’Magazin 7


ZUKUNFTSFRAGEN<br />

FORTSETZUNG<br />

ten rasanter Klimaerwärmung und<br />

grenzenlosen Ressourcenverbrauchs.<br />

Es lebenüber siebenMilliarden Menschenauf<br />

derWelt –dafrage ich: Wie<br />

soll das alles zusammengehen? Populismus<br />

und Polarisierung sind heute<br />

zudem weit verbreitete Zugänge. Um<br />

Probleme zu lösen, hilft uns das aber<br />

nicht weiter. Wir müssen lernen, mit<br />

Menschen aneinen Tisch zu sitzen,<br />

die anderer Meinung sind. Denn nur<br />

durch diesen Austausch sind wir in<br />

der Lage, Systemübergänge friedlich<br />

zu bewältigen. Alles andere endet in<br />

einer Katastrophe.<br />

In den USA –der größten Demokratie<br />

der Welt – wurde unlängst Donald<br />

Trump zum neuen Präsidenten gewählt.Bei<br />

uns steht im Dezember Norbert<br />

Hofer gegen Alexander Van der<br />

Bellen zur Wahl. Trump und Hofer sind<br />

klassische Populisten: Wasbedeutet es<br />

für die Gesellschaft,wenn solche Menschen<br />

an der Macht sind?<br />

Wir beobachten weltweit ein sehr interessantes<br />

Phänomen. Nämlich,<br />

dass die Demokratie immer mehr an<br />

ihre Grenzen stößt. Wir sprechen<br />

heute von repräsentativer Demokratie:<br />

Im Zuge eines Wettbewerbs kristallisieren<br />

sich Kandidaten heraus,<br />

die dann für das Wohl und Wehe einer<br />

Gesellschaft zuständig sind. Dieses<br />

Modell ist hilfreich,wenn man eine<br />

relativ homogene Gesellschaft hat<br />

und Kontinuität angesagt ist. Beides<br />

ist heute nicht mehr der Fall. Was<br />

heute dringend notwendig ist, sind<br />

gesellschaftliche Aushandlungsprozesse,<br />

in denen es uns gelingt, einen<br />

gemeinsamen Konsens darüber zu<br />

finden, in welche Zukunft wir uns<br />

entwickeln wollen. Gelingt das nicht,<br />

haben wir eine Polarisierung –Clinton/Trump<br />

und Hofer/Van der Bellen<br />

sind dazu die besten Beispiele.<br />

SolcheProzesse führen dazu, dass 50<br />

Prozent der Gesellschaft Verlierer<br />

sind und die anderen 50 Prozent Gewinner,<br />

die aber letztlich auch nicht<br />

STECK<br />

BRIEF<br />

wirklich gewinnen. Denn eigentlich<br />

verlierenwir alle, unddas können wir<br />

unsnicht leisten.<br />

Machen wir es uns in unserer Denkweise<br />

heute also oftmals zu einfach?<br />

Definitiv. Wir verfallen allzu leicht in<br />

ein Schwarz-Weiß-Denken: gut–böse,<br />

rechts–links etc. Wir dürfen auf<br />

gar keinen Fall den Fehler machen,<br />

bestimmte Wählergruppen pauschal<br />

als fremdenfeindlich und konservativ<br />

abzuqualifizieren. Menschen, die<br />

Trump oder Hofer wählen, sind oft<br />

Wohlstandsverlierer, die extrem unter<br />

Druck stehen, was Arbeitsplatz,<br />

Wohnung oder auch Familie angeht<br />

und die in der momentanen Entwicklung<br />

keinerlei Perspektive sehen. Es<br />

ist viel zu einfach zu sagen: Das sind<br />

die Ewiggestrigen. Das Problem der<br />

Menschen muss man erkennen, man<br />

muss mit ihnen reden, und man muss<br />

sie ernstnehmen.<br />

Geboren 1961inDornbirn, studierte<br />

Politikwissenschaft,Publizistik<br />

und Kommunikationswissenschaft<br />

in Salzburg. Lebt in Bregenz,verheiratet,zwei<br />

Kinder.<br />

•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />

Wie kann das gelingen?<br />

Wir sprechen von partizipativer Demokratie.<br />

Ich bin überzeugt, dass jeder<br />

Mensch zu Demokratie fähig ist.<br />

Die Zivilgesellschaft wird inZukunft<br />

eine ganz wichtige Rolle einnehmen,<br />

und jeder Bürger wird mehr Verantwortung<br />

übernehmen müssen. Wir<br />

können uns nicht darauf verlassen,<br />

dass Politik und Wirtschaft alles regeln<br />

können. Zudem ist es höchste<br />

Zeit, Feindbilder abzubauen und eine<br />

kultivierte Kommunikation mit Andersdenkenden<br />

zu entwickeln. Injeder<br />

Gesellschaft steckt eine kreative<br />

Kraft, kreatives Potenzial. Darauf<br />

müssen wir uns fokussieren. Und wir<br />

werden uns künftig auch eindringlich<br />

mit Dingen wie etwa einem bedingungslosen<br />

Grundeinkommen auseinandersetzen<br />

müssen.<br />

Wenn wir gerade beim Geld sind. Viele<br />

Menschen können es sich heute schon<br />

kaum mehr leisten, im <strong>Ländle</strong> zu leben.<br />

Wird Vorarlberg inZukunft ein <strong>Ländle</strong><br />

der Superreichen?<br />

Ich bin daeigentlichmehr aufder optimistischen<br />

Seite. Wir stehen in<br />

Vorarlberg unter demselben Druck,<br />

wie andernorts:Konkurrenz, Wettbewerb,<br />

globale Herausforderungen wie<br />

Klimawandel, Artenschwund etc.<br />

Wir leben ineiner sehr prosperierenden<br />

und wohlhabenden Gegend.Vorarlberg<br />

liegt innerhalb der sogenannten<br />

„BlauenBanane“,einerRegion in<br />

Europa, die sich extrem gut entwickelt<br />

und sehr positive Zukunftsperspektiven<br />

hat. Und obwohl wir so<br />

klein sind, dass wir beispielsweise in<br />

Deutschland höchstens ein Landkreis<br />

wären, verfügenwir über sämtliche<br />

Strukturen: Wir haben ein Parlament,<br />

eine Regierung. DieLeute kennen<br />

sich, sprechen miteinander. Und<br />

das ist eine sehr gute Ausgangslage –<br />

auch wenn wir sicherlich mit schwierigen<br />

Situationen konfrontiert werden.<br />

Der Punkt, den Sie ansprechen,<br />

8<br />

s’Magazin


ARBEITSMARKT<br />

<br />

Dr.Manfred Hellrigl, Leiter des<br />

Büros für Zukunftsfragen,<br />

beantwortet die Fragen von<br />

„Krone“-Redakteur Harald Küng.<br />

••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />

istein sehr virulenter –nämlich, dass sich<br />

die Gesellschaft in Arm und Reich ausdifferenziert,<br />

dass der Mittelstand verloren<br />

geht. Das ist auch ein Grund, warum<br />

ich vorher das Grundeinkommen angesprochen<br />

habe: Wir werden uns überlegen<br />

müssen, wie der Zusammenhalt der<br />

Gesellschaft gewährleistet werden kann.<br />

Ich bin auch schon sehr gespannt darauf,<br />

wie es uns gelingen wird, dieses klassische<br />

Vorarlbergertum mit „Schaffa,<br />

schaffa, Hüsle baua“ abzulegen. Für viele<br />

junge Menschen kommt das heute tatsächlich<br />

schon nicht mehr in Frage.<br />

Wie realistisch sehen Sie die Energieautonomie<br />

des Landes?<br />

Hätte man mir diese Frage vor zehn, 15<br />

Jahren gestellt, hätte ich vermutlich laut<br />

losgelacht. Damals wäre mir dieses Vorhaben<br />

ganz schön naiv vorgekommen.<br />

Doch heute befindet sich der ganze Energiebereich<br />

in einem gewaltigen Umbruch,<br />

es findet eine Demokratisierung<br />

und Dezentralisierung des Energiesystemsstatt.<br />

Eine Tatsache,die auch die illwerkevkw,<br />

einen Stützpfeilerdes Landes<br />

Vorarlberg, nochvor große Herausforderungen<br />

stellen wird. Es istjaeine hochinteressante<br />

Entwicklung, dass man einen<br />

Energiespeicher im Keller und Solarziegel<br />

auf dem Dach hat und dass man mit<br />

einem E-Auto oderE-Fahrradunterwegs<br />

ist, für das man den Strom selbst produziert<br />

hat. Das sind atemberaubende Perspektiven.<br />

Und ich bin da sehr neugierig,<br />

wasdie Zukunft bringenwird.<br />

Fotos: lisamathis.at<br />

Donaldunser<br />

••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />

Da ist doch was schiefgelaufen mit der Präsidentschaftswahl.<br />

Nicht mit der österreichischen, sondern<br />

der amerikanischen. Über Ersteredenkeich<br />

nicht mehr nach, weil wir vermutlich nie mehr einen<br />

Präsidenten haben werden und der Welt tragikomisch<br />

beweisen, dass man auch ohne Staatsoberhaupt<br />

leben kann. Schiefgegangen ist nicht,dass Donald<br />

Trump Präsident geworden ist,sondern nahezu<br />

alle demografischen Institute mit ihren Prognosen<br />

kapital danebenlagen. Trump hat nicht hauchdünn<br />

gewonnen, er hat klar gewonnen. Er vereinigte 279<br />

Wahlmänner auf sich, Hillary Clinton 228. Hilflose<br />

Erklärungsversuche der Meinungsforscher: Viele<br />

Trump-Wähler haben in Umfragen ihren Favoriten<br />

nicht genannt,weil sie kein Bekenntnis zu dem umstrittenen<br />

Kandidaten ablegen wollten. Man spricht<br />

hier voneinem sogenannten „sozial erwünschten<br />

Verhalten“. Ich nenne es Feigheit.Mir scheint,dass<br />

das korrupte amerikanische Establishment –und dafür<br />

steht nun mal der Name Hillary Clinton –umjeden<br />

Preis getrickst und geschummelt hat.Natürlich<br />

wussten die Institute, dass Trump gewinnen wird.<br />

Diese Information wurde einfach nicht weitergegeben.<br />

Auch beim Brexit-Votum lagen alle daneben.<br />

Können sich so viele renommierte Institute auf einmal<br />

irren? Gewiss nicht.<br />

Es war ein hässlicher Wahlkampf.Clinton hat<br />

nichts dagegen unternommen. Trump auch nicht.In<br />

ihren Abschieds- und Antrittsreden palaverten beide<br />

wieder mit rührendem Augenaufschlag vonden<br />

amerikanischen Werten. Er (Trump) wolle, dass<br />

Menschen aller Ethnien, aller Religionen und Überzeugungen<br />

sehen, dass ihreRegierung für sie arbeite.<br />

Die vergessenen Menschen sollen nicht länger vergessen<br />

sein ...Und sie, Clinton: „Hört nie auf,daran<br />

zu glauben, dass der Kampf für das, was richtig ist,<br />

den Aufwand wert ist!“ Es würde mich nicht wundern,<br />

wenn Trump dereinst als großartiger amerikanischer<br />

Präsident und edler Menschenfreund in die<br />

Geschichte eingeht.Natürlich liege ich mit meiner<br />

Prognose völlig daneben.Aber die Demografen auch.<br />

s’Magazin 9


GESELLSCHAFT<br />

<br />

<br />

Denise Polzhofer<br />

Vertrieblerin mit Blog<br />

Wo ein Wille ist,<br />

istaucheinWeg<br />

••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />

„Wien ist super,ich möchte nicht mehr weg hier“,<br />

erklärt mir Denise Polzhofer (25) begeistert.Vor<br />

drei Jahren kam die gebürtige Hohenemserin in die<br />

Großstadt,weil sie ihren Freund nicht alleine ziehen<br />

lassen wollte. Und hat den Schritt nicht bereut! Die<br />

Schule war früher nie so wirklich ihreSache, deshalb<br />

startete sie nach ein paar Jahren Sportgymnasium in<br />

Dornbirn die Lehrezur Augenoptikerin und Hörakustikerin.<br />

Da diese Kombination in Ostösterreich nicht<br />

angeboten wird, wechselte sie zur Lehreals Bürokauffrau<br />

in einem Investmentbüro. Und sie holte in<br />

der Abendschule in Wien die Maturanach, „woich<br />

mit unserer Sprache schon eine Exotin war,aber viele<br />

Freunde gefunden habe“, erklärt sie zufrieden.<br />

Mode war immer ihr Hobby–das Nähen hat sie die<br />

Mama gelehrt –und so frönt sie dieser Leidenschaft<br />

einerseits an der Nähmaschine, andererseits teilt<br />

Nadine ihreErfahrungen und Präferenzen auf ihrem<br />

Blog www.dpcouture.com mit vielen Followern. Beruflich<br />

ist die junge Frau nun im Familienunternehmen<br />

eingespannt und verantwortet den Vertrieb eines<br />

kosmetischen Behandlungssystems,<br />

das<br />

ihr Vater entwickelt<br />

hat.Der Job bringt<br />

auch monatliche Heimatbesuche<br />

mit sich,<br />

wo dann ein Spaziergang<br />

auf dem grünen<br />

Damm in Hardnicht<br />

fehlen darf.<br />

Die Vorarlberger Kommunikationsberaterin<br />

Carola<br />

Purtscher (PR-Agentur Purtscher<br />

Relations) lebt seit<br />

über 30 Jahren in Wien. Als<br />

Netzwerkerin lädt sie regelmäßig<br />

zu ihrer exklusiven<br />

„Tafelrunde“.<br />

twitter.com/<br />

CarolaPurtscher<br />

Ihr Selfie: Denise Polzhofer bei<br />

der Arbeit an ihrem Blog.<br />

Übertrieben ist dieses Motto in<br />

seinem Fall keineswegs –Armin<br />

Wille sorgt seit vielen Jahren<br />

dafür, dass sich in Rankweil<br />

sowohl die heimische Szene als<br />

auch Weltstars tummeln. Seien<br />

es Lokalmatadore, internationale<br />

Rocklegenden oder die<br />

Kabarett-Eliten: Sie alle fanden<br />

den Weg nach Rankweil. Sein<br />

Rezept lautet „gemeinsam statt<br />

einsam“ –und meint damit die<br />

ganze Gemeinde.<br />

Während viele Veranstalter gerne<br />

ihr eigenes Süppchen kochen, ziehen<br />

in Rankweil alle an einem Strang. Gebündelt<br />

wurde er von Armin Wille, der<br />

sowohl als Geschäftsführer des Vereins<br />

„Altes Kino“ als auch als Gemeindebediensteter<br />

die Fäden zusammenführte.<br />

„Schon bei den Pfadfindern<br />

organisierte ich Waldfeste“, erinnert<br />

sich der 58-Jährige an seine Anfänge.<br />

Auch der „Rankweiler Sommer“<br />

entstand bereits damals mit gerade<br />

fünf Jugendveranstaltungen; heute<br />

sind es zehnmal so viele. Dass der<br />

gelernte Elektriker auch Licht in die<br />

Szene der 11.000-Einwohner-Marktgemeinde<br />

brachte, wurde in den Amtsstuben<br />

nicht übersehen. Erst als<br />

Schul- und Gebäudewart und später<br />

als Kultur- und Vereinsbeauftragter<br />

lernte er alle technischen und logistischen<br />

Raffinessen bei Veranstaltungen<br />

von der Pieke auf. Das sollte sich<br />

auszahlen: Der Verein „Altes Kino“<br />

mit seiner gleichnamigen Spielstätte<br />

wurde zum Mekka nicht nur der heimischen<br />

Musik- und Kabarettszene.<br />

10<br />

s’Magazin


ORIGINALE<br />

Dass Größen wie Gianna Nannini,<br />

Joe Zawinul oder Konstantin Wecker<br />

im mit 350 Besuchern bereits rappelvollen<br />

Saal gastierten, hängt wohl mit<br />

der dortigen guten Chemie zusammen.<br />

„Im Verein sind etwa 30 Mitglieder,<br />

die das Programm mitentscheiden.<br />

Dass sich dann alle bei „ihren<br />

Events“ voll reinhängen, setzen<br />

wir voraus“, so Wille, der sich in positivem<br />

Sinn als „Vereinsmeier“ bezeichnet.<br />

Dass er und alle anderen<br />

dies ehrenamtlich tun, erwähnt er gar<br />

nicht; das ist eh selbstverständlich.<br />

200 Eventspro Jahr<br />

Mittlerweile ist der Rankweiler<br />

auch in puncto Open-Air das Zentrum<br />

des Landes. Bis zu 300 Freiwillige<br />

helfen mit, wenn mit Größen wie Status<br />

Quo, Hubert von Goisern oder<br />

Amy MacDonald die Rock-Elite vor<br />

6000 Fans auf dem Marktplatz gastiert.<br />

Dass dabei die Rankweiler Gastronomen<br />

unentgeltlich das Catering<br />

für Künstler und Mitarbeiter stellen,<br />

ist wohl nicht nur in Vorarlberg einzigartig.<br />

„200 Veranstaltungen sind<br />

es schon pro Jahr“, so der Vater eines<br />

Sohnes. Belohnt wird er mit unvergesslichen<br />

Momenten: „Nach besonders<br />

gelungenen Abenden gehe ich ein<br />

paar Schritte und schnaufe kräftig<br />

durch; und als ich Zawinul im Fernsehen<br />

sah und registrierte, dass er am<br />

Vortag bei uns zu Gast war, stand ich<br />

wirklich nah am Wasser.“ Also an der<br />

Frutz, an deren Ufer offenbar eine<br />

Hand die andere wäscht. Kein Wunder,<br />

dass auch die von Köhlmeier und<br />

Bilgeri initiierten Krebshilfe-Benefiz-<br />

Abende ihre Heimat im „Alten Kino“<br />

fanden. Was zum 30-Jahre-Jubiläum<br />

im kommenden Jahr auf dem Programm<br />

steht, verrät Armin noch<br />

nicht, aber „wenn sich Kulturveranstalter,<br />

Gemeinde, Vereine und die<br />

Rankweiler Bevölkerung so engagieren<br />

wie all die Jahre, steht uns sicher<br />

Großes bevor.“ Raimund Jäger<br />

Foto: lisamathis.at<br />

s’Magazin 11


MUSIKTALENT<br />

„Singenist<br />

mein Leben!“<br />

Marijana „Maja“ Maksimovic ist ein<br />

echtes Multitalent: Die hübsche<br />

Harderin bereist als professionelle<br />

Karate-Sportlerin die Welt, spielt<br />

Klavier und ist passionierte Sängerin.<br />

Und als erste Vorarlbergerin steht die<br />

16-Jährigenun am kommenden<br />

Donnerstag(17. <strong>November</strong>, 20.15 Uhr,<br />

ProSieben)auf der Bühne der<br />

Musikshow „The Voice of Germany“.<br />

Maja ist die erste<br />

Vorarlbergerin und jüngste<br />

Teilnehmerin bei „The<br />

Voice of Germany“.<br />

Mit ihren erst 16<br />

Jahren hat Maja<br />

Maksimovic<br />

schon einiges<br />

erlebt: Die<br />

Schülerin des<br />

Sportgymnasiums<br />

Dornbirn ist<br />

unter anderem<br />

dreifache Österreichische<br />

Karate-Nachwuchsstaatsmeisterin.<br />

Zudem nahm sie<br />

bereits an zahlreichen internationalen<br />

Bewerben wie etwa der Karate-WM<br />

in Jakarta, Indonesien, teil. Doch Majas<br />

Herz gehört ganz und gar der Musik. Seit<br />

einigenJahren spielt die HarderinKlavier,<br />

Gesang ist aber ihre wahre Leidenschaft:<br />

„Singen ist mein Leben“, verrät Maja, die<br />

ihre Familie schon frühmorgens mit Liedern<br />

von Lana Del Rey oder Amy Winehouse<br />

unterhält.<br />

„Der schönste Tagmeines Lebens“<br />

Nach der Matura möchte die Gymnasiastin<br />

einem Medizinstudium nachgehen.<br />

Doch die Karriereals Chirurgin muss vielleicht<br />

noch etwas warten. Denn Majas<br />

Kindheitstraum, mit Musik ihren Lebens-<br />

12<br />

s’Magazin


MUSIKTALENT<br />

Maja auf der<br />

Bühne –wie es<br />

für die<br />

16-Jährige<br />

gelaufen ist,<br />

erfährt man am<br />

17.<strong>November</strong>.<br />

Fotos: lisamathis.at, ,SAT.1/ProSieben/ Richard H�bner<br />

unterhalt zu bestreiten, istingreifbareNähe<br />

gerückt: Als erste Vorarlbergerin und<br />

zugleichjüngstes Talent schaffte dieTeenagerin<br />

den Sprung indie Blind Auditions<br />

der sechsten Staffel der beliebten Musikshow<br />

„The Voice of Germany“. Damit gelang<br />

ihr, was vielen anderen verwehrt<br />

blieb: Mit ihrer druckvollen Stimme und<br />

natürlichen Artkonnte siesich gegenTausende<br />

Bewerber durchsetzen und wurde als<br />

eines von 150 Talenten nach Berlin eingeladen.<br />

Für die 16-Jährige der bislang<br />

schönste Tag ihres Lebens: „Es ist alles so<br />

aufregend. Man lernt soviele tolle Leute<br />

kennen. Man wartet backstage, bis man an<br />

der Reihe ist, wird immer nervöser. Doch<br />

wenn man dann die Bühne betritt und die<br />

Band einsetzt, vergisstman sofort alles um<br />

sich herum. Dann heißt es, 90 Sekunden<br />

lang alles zu geben. Die Blind Auditions<br />

bei ,The Voice of Germany‘ sind superspannend.<br />

Die Coaches sehen die Kandidaten<br />

ja nicht, es zählt wirklich nur die<br />

Stimme.“<br />

Majas Auftritt auf ProSieben<br />

Wie die Coaches –Yvonne Catterfeld,<br />

Samu Haber (Sunrise Avenue), Michi<br />

Beck, Smudo (Die Fantastischen 4) sowie<br />

Andreas Bourani –die Darbietung der jungen<br />

Vorarlbergerin bewerteten, zeigt der<br />

Sender ProSieben amkommenden Donnerstag,<br />

den17. <strong>November</strong>, ab 20.15 Uhr.<br />

Harald Küng<br />

Marijana Maksimovic<br />

im Gespräch mit<br />

„Krone“-Redakteur<br />

Harald Küng. Bei<br />

unserem Besuch<br />

konnten wir uns<br />

selbst vonden<br />

Gesangsqualitäten<br />

der jungen Harderin<br />

überzeugen.<br />

s’Magazin 13


DieBilgeri-Kaserneum1930<br />

•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />

In den 30er Jahren war die<br />

heutige Bilgerikaserne noch<br />

Standort eines Alpenjägerbataillions.<br />

Zackig marschiert<br />

wurde am Bodensee freilich<br />

schon lange davor: Bereits im<br />

Jahr 1717 wurde Bregenz<br />

durch den Bau einer Kaserne<br />

zur Garnisonsstadt. Im Jahr<br />

1825 wurde gar eine Militärschwimmschule<br />

errichtet –<br />

längst ein Badehaus und jedermann<br />

bekannt als „Mili“.<br />

Das heutige Kommandogebäude<br />

wurde 1863 zu Zeiten<br />

der Donaumonarchie realisiert<br />

und beherbergte zunächst<br />

ein Teile eines k.u.k.<br />

Infanterieregiments.<br />

Nach dem Zweiten Weltkrieg,<br />

in welchem sich die<br />

deutsche Wehrmacht einquartiert<br />

hatte, nutzten erst<br />

französische Truppen die Kaserne,<br />

ehe diese dem 1955<br />

gegründeten österreichschen<br />

Bundesheer zufiel. Heute beherbergen<br />

die unter Denkmalschutz<br />

stehenden Gebäude<br />

das Militärkommando Vorarlberg,<br />

dessen Pionierzug,<br />

die Militärmusik Vorarlberg<br />

14<br />

s’Magazin


MUNDART<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Tschopa<br />

Hauptwort<br />

sowie die Kommandoeinrichtungender<br />

Miliz.<br />

Haben Sie auch historische Fotoschätze<br />

zuhause, dann schicken<br />

Sie sie uns per E-Mail an vorarlberg@kronenzeitung.at.<br />

Die besten<br />

Bilder werden veröffentlicht.<br />

Foto: Sammlung Risch-Lau,Landesbibliothek Vorarlberg<br />

••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />

Der Tschopa ist die alemannische Variante der österreichischen<br />

Joppe,die wiederum die österreichische Version<br />

der deutschen Jacke ist.Inseiner Verwendung als Kleidungsstück,<br />

seinem Aussehen oder seiner Stofflichkeit<br />

unterscheidet sich der Tschopa grundsätzlich nicht von<br />

Westen und Sakkos anderer Regionen, doch können in<br />

Voradelbergdank des Tschopa Temperaturunterschiede<br />

ausgedrückt werden:<br />

Hüt isch an Tschopa würmer wia<br />

gescht bedeutet,dass der Einheimische<br />

im Vergleich zum Vortag<br />

eine Jackeweniger anziehen<br />

muss, oder andersgesagt:Die<br />

Temperatur ist um eine Jackenwärme<br />

gestiegen. Die exakte Höhe<br />

dieser Temperaturdifferenz von<br />

einem Tschopa zum nächsten war und<br />

„Kasch luaga -<br />

mornwürd’san<br />

Tschopa kälter!“<br />

ist Anlass zahlreicher Kontroversen, zumal die Art und<br />

Beschaffenheit der geeichten Jackeniemals definiert<br />

wurde und das Wärme- resp. Kälteempfinden des Alemannen<br />

–gerade unterschiedlichen Geschlechts –beträchtlich<br />

variiert.Grobgeschätzt handelt es sich um eine<br />

Varianz vonetwa zehn Grad Celsius. Die Verkleinerungsform<br />

des Tschopa ist das Tschöple,welches aber keinesfalls<br />

zur Beschreibung geringfügiger Temperaturdifferenzen<br />

herangezogen werden darf,sondern nur in seiner<br />

Grundbedeutung als kleine oder dünne Jacke gebraucht<br />

wird. Die einzige Ausnahme bildet das Sprichwort „Leck<br />

mer am Tschöple!“,das eine Beschönigung des Götz-Zitats<br />

darstellt,jedoch nicht nur als Beleidigung,sondern<br />

auch als Ausdruck des Erstaunens verwendet wird.<br />

s’Magazin 15


EVENTS<br />

Foto: Guido Ohlenbostel<br />

Schwanensee in Bregenz<br />

Mit 48 tanzenden Schwänen präsentieren<br />

das St. Petersburg Festival Ballett<br />

und die Staatliche Ballett-Akademie<br />

Kiew am 9. und 10. Jänner 2017 den<br />

„größten Schwanensee“ aller Zeiten im<br />

Festspielhaus in Bregenz.Tschaikowskys<br />

Ballett-Klassiker gilt seit seiner Uraufführung<br />

1877 als Inbegriff der Ballettkunst<br />

und des russischen Tanztheaters<br />

schlechthin. 24 Schwäne hat der russische<br />

Choreograf Marius Petipa einst vorgesehen,<br />

die Verdoppelung dieser Anzahl<br />

ist eine choreografische Meisterleistung.<br />

Tickets: www.oeticket.com<br />

Martin Weinzerl<br />

mit seinem<br />

Solodebüt:<br />

„#redamar“<br />

Im ersten Soloprogramm<br />

skizziert der Vorarlberger<br />

Martin Weinzerl, was ihm<br />

wirklich auf den Nägeln<br />

brennt. Unverschnörkelt,<br />

pur und direkt. Mit Schmäh<br />

und Augenzwinkern: #redamar.<br />

Einen Kabarettabend<br />

lang. Aufgeführt wird das<br />

Stück am Donnerstag, dem<br />

17.11., im Alten Kino<br />

in Rankweil und am<br />

Samstag, 19. 11.,<br />

im Kronensaal<br />

in Bludesch. Tickets:<br />

<strong>Ländle</strong>ticket,<br />

Musikladen,<br />

Elektro<br />

Tschanett.<br />

Foto: AltesKino<br />

Foto: Seiler und Speer<br />

„Seilerund Speer“<br />

live im Event.Center<br />

Seiler und Speer konzertieren am Freitag, dem 18.<br />

<strong>November</strong> <strong>2016</strong>, um 20 Uhr im Event.Center in Hohenems.<br />

Das Duo aus Österreich besteht aus dem Komiker<br />

und Schauspieler Christopher Seiler und dem Filmemacher<br />

Bernhard<br />

Speer. Charakteristisch<br />

für ihre<br />

Songs sind<br />

lebensnahe Texte,<br />

die verschiedene<br />

Alltagssituationen<br />

karikieren.<br />

Tickets:<br />

Musikladen,<br />

laendleticket.at,<br />

oeticket.com<br />

••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />

•<br />

„West Side Story“: Musical<br />

erneut auf Welttournee<br />

Von 22. bis 27. <strong>November</strong> <strong>2016</strong> gastiert das Musical<br />

„West Side Story“inder preisgekrönten Inszenierung von<br />

Joey McKneely, die als einzige die Originalversion vonJérôme<br />

Robbins zeigt,imMusical Theater in Basel und vom<br />

3. bis 15. Jänner 2017 im Theater 11 in Zürich.<br />

Tickets sichern: www.ticketcorner.ch<br />

Foto: WWW.NILZBOEHME.DE<br />

•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />

Impressum<br />

Medieninhaber: KRONE-Verlag GmbH &Co. KG .Herausgeber und Chefredakteur: Dr.Christoph Dichand<br />

Verleger: Mediaprint Zeitungs- und Zeitschriftenverlag GmbH &CoKG, Alle: 1190 Wien, Muthgasse 2<br />

Redaktionsleitung: EmanuelWalser, Redaktion: Harald Küng, Sandra Nemetschke, Angelika Drnek, Sekretariat: Nicole Kinzel, Quellenstr.16, 6900 Bregenz, Tel. 057060-59300<br />

Herstellung:Druckzentrum Salzburg Betriebsges. m. b. H. ,5020 Salzburg<br />

Offenlegung gem. §25 MedienG online unter www.krone.at/krone-offenlegung<br />

16<br />

s’Magazin


KULINARIK<br />

Schweinsfilets im Speckmantel<br />

mit Karottennudeln<br />

Zubereitung:<br />

1 Schweinsfilet in acht Stückeschneiden, salzen,<br />

pfeffern und mit Speck umwickeln. 2bis 3<br />

Minuten proSeite in Butterschmalz oder Ghee<br />

anbraten, aus der Pfannenehmen, mit Rosmarin<br />

in Alufolie gebenund im auf 80 Grad vorgeheizten<br />

Backofen zirca 10 Minuten ruhen<br />

lassen.<br />

2 Karotten mit dem Sparschäler „zu Nudeln<br />

schälen“.Schalotten in Ringe schneiden. Die<br />

Karottenineinerheißen Pfannemit etwas<br />

Butterschmalz oderGhee bei mittlererHitze<br />

leicht anbraten und mit Garam Marsala, Salz<br />

und Pfefferwürzen. Am Schluss klein geschnittene<br />

Petersilie hinzufügen.<br />

3 1ElButterinder (Fleisch-)Pfanne erhitzen<br />

und die mit Mehl gestaubten Schalottenringe<br />

darin goldbraun anbraten. Ausder Pfanne nehmen<br />

und im Ofen warmhalten.<br />

4 Filets aus demOfennehmen. 1bis 2ElButter<br />

in die Pfanne geben und die Filets zusammen<br />

mit 2Knoblauchzehen darin schwenken.<br />

5 Karottennudeln und Filets auf denTellern<br />

anrichten,Zwiebel aufdas Fleischlegen und<br />

mit der Butter aus der Pfanne übergießen.<br />

Zutaten für 4–5 Personen:<br />

1 Schweinsfilet<br />

8 Scheiben Speck<br />

2 Rosmarinzweige<br />

2 Knoblauchzehen<br />

2 Schalotten<br />

4–6 bunteKarotten<br />

Butterschmalz/Ghee und Butter<br />

Salz, Pfeffer, GaramMarsala (z.B.von<br />

7spices in Feldkirch)<br />

etwas Mehl<br />

Fotos: PatriciaKeckeis, Christiane Mähr<br />

<br />

Auch Schweinefleisch darfsein!<br />

Es ist gesünder, als mandenkt –<br />

und überzeugt auchgeschmacklich.Am<br />

besten kombiniert man es mit Gemüse.<br />

Noch mehr<br />

schmackhafte<br />

Rezepte findet<br />

man auf Ianes<br />

Foodblog.<br />

Ja, Erbsen sind grün, und somit ist auch die „Gesunde Erbse“<br />

auf meinem Bloggrün. Undja, ich liebe Gemüse. Aber: Nein!<br />

Ich bin kein Vegetarier, sondern esse auch Fleisch. Erstens<br />

weil esmir schmeckt. Zweitens weil esgesund ist. Laut Traditioneller<br />

Chinesischer Medizin hat Fleisch eine wärmende<br />

Wirkung, stärkt Magen und Milz, baut Blut auf und stärkt das Qi<br />

(Lebensenergie). Dreimal pro Woche ingeringen Mengen reicht aus.<br />

Menschen mit z. B. Bluthochdruck oder Übergewicht solltensich eher<br />

zurückhalten. Und: Greifen Sie zu guter Qualität, auch wenn das etwas<br />

teurer ist –eszahlt sich aus. www.gesunde-erbsen.com<br />

s’Magazin


WAS WURDE EIGENTLICH AUS ...<br />

...Martin Oehry<br />

Der in Rankweil lebende Liechtensteiner dürfte vielen<br />

Fußballfreunden im <strong>Ländle</strong> noch sehr gut bekannt sein –schließlich<br />

kickte Oehry einst für Rankweil, Frastanz, Schruns und Austria<br />

Lustenau. Und als LiechtensteinischerNationalkeeper machte er<br />

auch international Furore. Heute sorgt er als Polizist für Ordnung.<br />

Martin Oehry Mitte<br />

der 90er Jahrein<br />

Aktion. Der<br />

Liechtensteiner war<br />

damals auch der<br />

„Krone“eine<br />

Kolumne wert.<br />

Ich freumich auf Antonio Schlafmütze“,<br />

tönte Martin Oehry als<br />

Liechtensteiner Nationaltorhüter<br />

einst vor einem Länderspiel<br />

gegenÖsterreich –ein ironischer<br />

Seitenhieb auf den rot-weiß-roten Rekordtorschützen<br />

Toni Polster. „Den<br />

schieß ich zu einer Behinderung“,sodie<br />

nicht gerade galanteAntwort Polsters.<br />

Gegen„ToniDoppelpack“spielteOehry<br />

insgesamt zwei Mal –und kassierte<br />

vondiesemauchzweiTore.Aber:Inbeiden<br />

Partienhielt er je einenElfmeter–<br />

geschossen von Polster! Dieser lehnte<br />

nach dem Spiel den Leiberl-Tausch ab.<br />

„Er war ziemlich verärgert über die vergebenen<br />

Elfer“.Der in Rankweil wohnhafte<br />

Liechtensteiner stand rund 30<br />

Jahre zwischen den Pfosten – sein<br />

Kampfmannschaftsdebüt feierte er im<br />

zarten Alter von 15 Jahren für RW<br />

Rankweil. „Am Mittag klingelte esan<br />

derHaustüre.DastandderKapitänund<br />

teilte mir mit, dass der Stammtorhüter<br />

einen Bänderriss erlitten habe und ich<br />

einspringen müsse“, erinnert sich Oehry,„Mensch<br />

war ich nervös!“<br />

Später galt der Keeperdann aber als<br />

die Ruhe in Person. Sein größter Erfolg<br />

war der Titel „Fußballer des Jahres<br />

1992“ in Liechtenstein –als erster Torhüter<br />

des Kleinstaates überhaupt. Mit<br />

RWRankweilholteder1,84Metergroße<br />

Keeper zweiLandesligameistertitel,<br />

einen gabesspäter dann auch noch mit<br />

dem SV Frastanz. Nur mit dem Cup<br />

stand er auf Kriegsfuß: VierMal stand<br />

OehryimCupfinale,alleviergingenverloren.<br />

Der gelernte Karosseriespengler<br />

ist schon seit 1985bei der Liechtensteiner<br />

Landespolizei angestellt –ersorgt<br />

alsowieeinstalsTormannfürRuheund<br />

Ordnung.Auch sportlich ist er nachwie<br />

vor –nur dass er den grünenRasen mit<br />

dem Eis getauscht hat und anstattTore<br />

zu verhindern, ist er heute gefürchteter<br />

Topscorer beim Club 97 im Vorarlberger<br />

Eishockey-Unterhaus. Fad wird<br />

demzweifachenFamilienvaterohnehin<br />

nie: Nebendem Eishockey zählenSkifahren<br />

und Fischen zuseinen Leidenschaften.AufdemFußballplatzistOehry<br />

indes kaumnoch zu finden, nur ganz<br />

selten besucht er ein Heimspiel seines<br />

Stammvereins Rankweil. Kennen tut<br />

ihn dort freilich jeder noch. Elred Faisst<br />

<strong>2016</strong>: Das Fischen zählt zu den Hobbysdes<br />

Polizisten. Er hatte schon so<br />

manchen Brocken an der Angel.<br />

Fotos: privat<br />

18<br />

s’Magazin


„Unter uns: Ich bin der<br />

faire Tarif für daheim<br />

und<br />

unterwegs.“<br />

Der faire Krone mobile Daten-Tarif:<br />

9 GB Datenvolumen, LTE bis zu 50 Mbit/s<br />

+ Abonnenten-Vorteil: n-Vorteil: 1 GB extra<br />

€ 12,90<br />

pro Monat<br />

+<br />

gratis!<br />

■ Vertrag ohne Bindung<br />

■ Gratis Download und Nutzung des Krone ePapers<br />

■ SIM-Only Tarif, keine Servicegebühren<br />

Der Tarif, der<br />

für sich spricht.<br />

Die Krone mobile Tarife<br />

Alle Infos und Bestellung unter: kronemobile.at<br />

Service-Hotline 0820 810 910<br />

Geschäftsbedingungen und Entgeltbestimmungen zum Tarif erhältlich auf www.kronemobile.at. Ein Angebot der A1 Telekom Austria AG. Alle aktiven Abonnenten der<br />

gedruckten Kronen Zeitung (unentgeltliche Abonnements ausgenommen) erhalten monatlich zusätzlich 1 GB gratis. Inkludierte Leistungen gelten österreichweit, vom freien<br />

Datenvolumen ausgenommen sind verlinkte und eingebettete Inhalte von Drittanbietern.


Jetzt um<br />

€ 13,99<br />

(UVP)<br />

Foto: Sonymusic, Adobe Stock Melinda Nagy<br />

Das neue „Kiddy Contest Vol. 22“-<br />

Album aus der großen TV-Show.<br />

Ab sofort im Fachhandel erhältlich.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!