Prof. Dr. W. Stenkamp Konstruktion I
Prof. Dr. W. Stenkamp Konstruktion I
Prof. Dr. W. Stenkamp Konstruktion I
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Getriebe mit<br />
Hohlwelle<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. W. <strong>Stenkamp</strong><br />
<strong>Konstruktion</strong> I<br />
September 2007<br />
Trommelbremse Strömungskupplung<br />
Schwinge E-Motor<br />
Antriebssystem<br />
Förderbandantrieb
Vorlesungsergänzung <strong>Konstruktion</strong> I Thema: Inhalt<br />
Lehrgebiet: <strong>Konstruktion</strong> I ( V2 / Ü2 ) Prüfungsleistung K2 + E oder R + E<br />
Vorlesung<br />
1. Zahnräder und Zahnradgetriebe<br />
1.1 Allgemeines<br />
1.2 Verzahnungsgesetz<br />
1.3 Erzeugung von Evolventenprofilen<br />
1.4 Bezugsprofil und Herstellung der Evolventenverzahnung<br />
1.5 Geometrie der Geradzahnstirnräder mit Evolventenverzahnung<br />
1.5.1 Begriffe und Bestimmungsgrößen<br />
1.5.2 Verzahnungsmaße der Nullräder<br />
1.5.3 Eingriffsstrecke, <strong>Prof</strong>ilüberdeckung<br />
1.5.4 Unterschnitt, Grenzzähnezahl und <strong>Prof</strong>ilverschiebung<br />
1.5.5 Evolventenfunktion-Zahndicke<br />
1.5.6 Zahnradpaarung<br />
1.6 Geometrie der Schrägstirnräder<br />
1.7 Berechnungsbeispiel, Schrägverzahnung-Geometrie, Roloff/Matek S. 711<br />
1.8 Toleranzen, Verzahnungsqualität<br />
1.9 Zahnkräfte<br />
1.10 Tragfähigkeitsberechnung<br />
1.11 Berechnungsbeispiel, Schrägverzahnung-Tragfähigkeit, Roloff/Matek S. 711<br />
1.12 Entwurfsberechnung<br />
1.13 Gestaltung von Getrieben –Beispiele-<br />
2. Kupplungen<br />
Übungen:<br />
2.1 Aufgaben und systematische Einteilung<br />
2.2 Berechnungsgrundlagen<br />
2.3 Bauformen nicht schaltbarer Kupplungen<br />
2.4 Bauformen schaltbarer Kupplungen<br />
Einführung in die Nutzung umfangreicher Berechnungssoftware.<br />
Rechnerunterstützte Bearbeitung einer Entwurfsaufgabe als Studienarbeit am Beispiel einer<br />
Maschine zur Übertragung mechanischer Leistung.<br />
Prüfungsanforderungen<br />
Kenntnisse über die Berechnungsgrundlagen und Eigenschaften von Kupplungen. Vertiefte<br />
Kenntnisse über die geometrische Auslegung von Stirnradgetrieben, deren<br />
Festigkeitsberechnung und Gestaltung.<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. W. <strong>Stenkamp</strong><br />
Seite I
Vorlesungsergänzung <strong>Konstruktion</strong> I Thema: Inhalt<br />
Literatur<br />
Roloff/Matek Maschinenelemente Lehrbuch 2005 Vieweg Verlag 17. Auflage<br />
Rolof/Matek Maschinenelemente Tabellen 2005 Vieweg Verlag 17. Auflage<br />
Niemann/Winter Maschinenelemente 1985 Springer Verlag 2. Auflage<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. W. <strong>Stenkamp</strong><br />
Seite II
Vorlesungsergänzung <strong>Konstruktion</strong> I Thema: Zahnräder und Zahnradgetriebe<br />
1. Zahnräder und Zahnradgetriebe<br />
1.1 Allgemeines<br />
Bild 1.1 zeigt den prinzipiellen Aufbau einer Maschinenanlage (z.B. Förderbandantrieb).<br />
<strong>Dr</strong>ehzahl nab und <strong>Dr</strong>ehmomentenbedarf Tab der Arbeitsmaschine (Förderband) sind durch<br />
den Arbeitsprozess vorgegeben.<br />
Beispiele für Maschinenanlagen:<br />
• nab konstant, sehr hoch und Tab konstant bei einem Verdichter,<br />
• nab klein und Tab konstant, groß bei einem Förderband oder manchen<br />
Werkzeugmaschinen,<br />
• wechselnd: nab klein / Tab groß beim Anfahren eines Kraftfahrzeuges und nab groß /<br />
Tab klein beim Fahren in der Ebene,<br />
• geradlinige Vorschubbewegung mit unterschiedlicher Geschwindigkeit<br />
(Werkzeugmaschine).<br />
Förderband<br />
Pab ; nab ;<br />
Pv<br />
Motor<br />
Pan ; nan ; Tan<br />
1 <strong>Dr</strong>ehstrommotor<br />
2 Kupplung<br />
3 Trommelbremse<br />
4 Getriebe<br />
5 Förderbandtrommel<br />
6 Stehlager<br />
7 <strong>Dr</strong>ehmomentenstütze<br />
Pan zugeführte Leistung<br />
Pab abgeführte Leistung<br />
Pv Verlustleistung Antriebssystem<br />
Getriebe<br />
<strong>Dr</strong>ehmoment Tan > oder < Tab<br />
<strong>Dr</strong>ehzahl nan > oder < nab<br />
Leistung Pan = Pab + Pv<br />
Kupplung<br />
<strong>Dr</strong>ehmoment Tan = Tab<br />
<strong>Dr</strong>ehzahl nan ≥ nab<br />
Leistung Pan = Pab + Pv<br />
Verlustleistung Pv bei Schlupf<br />
Bild 1.1 Bezeichnungen für Getriebe und Kupplung bei Leistungsübertragung<br />
Der meist verwendete, robuste <strong>Dr</strong>ehstrom-Asynchron-Motor wird aus Kostengründen 2 -, 4 -<br />
oder 6 polig ausgeführt. Bei einer Netzfrequenz von 50 Hz liegen damit die<br />
Synchrondrehzahlen ns = 3 000, 1 500 oder 750 min -1 fest. Auch ein Verbrennungsmotor<br />
arbeitet nur in einem kleinen <strong>Dr</strong>ehzahlbereich wirtschaftlich. Turbinen kleiner und mittlerer<br />
Leistung werden aus demselben Grund für hohe <strong>Dr</strong>ehzahlen ausgelegt.<br />
Das Getriebe wandelt <strong>Dr</strong>ehzahl und <strong>Dr</strong>ehmoment der Kraftmaschine und passt beide<br />
dem Bedarf der Arbeitsmaschine an<br />
Je nach der Art des Arbeitsprozesses benötigt man demnach Getriebe mit konstanter oder<br />
mit veränderlicher Übersetzung (Verstellgetriebe). Bleibt das Verhältnis zwischen An- und<br />
Abtriebdrehzahl konstant, so spricht man von gleichförmig übersetzenden Getrieben. Ein<br />
Getriebe besteht im Prinzip aus mindestens drei Gliedern: Antriebs- und Abtriebswelle und<br />
1
Vorlesungsergänzung <strong>Konstruktion</strong> I Thema: Zahnräder und Zahnradgetriebe<br />
feststehendem Gestell (Gehäuse), in dem beide Wellen miteinander gekoppelt sind. Das<br />
Gestell überträgt ein Abstützmoment auf das Fundament.<br />
Übersetzung i = nan / nab = n1 / n2 = ω1 / ω2<br />
Getriebe mehrstufig i = i1,2 ⋅ i3,4 ⋅ i5,6 ......<br />
Leistung P P = T ω = Pab = Pan = konstant mit Wirkungsgrad η = 1<br />
Abstützmoment(Gestell) TG = Tab - Tan<br />
Die Bewegungsübertragung kann dabei entweder formschlüssig oder reibschlüssig erfolgen.<br />
Die wichtigsten Bauarten formschlüssiger Getriebe sind in Bild 1.2 dargestellt<br />
a) Schraubradgetriebe b) Schneckengetriebe c) Kegelschraubgetriebe (Hypoidräder)<br />
Bild 1.2 Bauarten von Getrieben<br />
Wellen parallel<br />
a) b) c)<br />
Wellen schneiden sich<br />
Wellen<br />
kreuzen sich<br />
2
Vorlesungsergänzung <strong>Konstruktion</strong> I Thema: Zahnräder und Zahnradgetriebe<br />
1.2 Verzahnungsgesetz<br />
Bild 1.3 Wälzzylinder mit<br />
gemeinsamer Wälzebene<br />
Umfangsgeschwindigkeit vt = r1 ω1 = r2 ω2 Übersetzung i = ω1 / ω2 = - r2 / r1 = konstant<br />
Bild 1.4 Eingriffsstellungen und Umfangsgeschwindigkeiten. a) bei Beginn ( v1 < v2), b) in der<br />
Mitte (v1 = v2), c) am Ende des Eingriffs (v1 > v2)<br />
v1 = ω1 R1 und v2 = ω2 R2 ; i = ω1 / ω2 = (v1 R2) / (v2 R1) = konstant<br />
im Wälzpunkt C (Bild 1.4 b): R1 = r1 und R2 = r2 und damit i = ω1 / ω2 = - r2 / r1<br />
Zerlegen der Umfangsgeschwindigkeit v1 und v2 nach Bild 1.5 in Richtung der gemeinsamen<br />
Tangenten und Normalen<br />
vn1 = ω1 rn1; vn1 / v1 = (ω1 rn1) / (ω1 R1) = rn1 / R1<br />
vn2 = ω2 rn2; vn2 / v2 = (ω2 rn2) / (ω2 R2) = rn2 / R2<br />
1 Achse des Kleinrades (Ritzel); treibend mit ω1<br />
2 Achse des Großrades (Rad); getrieben mit ω2<br />
a Achsabstand a = (r1+r2) / 2<br />
Ein Zahnradpaar muss <strong>Dr</strong>ehmoment wandeln und die<br />
<strong>Dr</strong>ehbewegung von einer Welle auf eine zweite<br />
gleichförmig übertragen, d.h., es muss ω1 / ω2 =<br />
konstant sein. Dies geschieht, wenn zwei<br />
Wälzzylinder mit gemeinsamer Wälzebene ohne<br />
Schlupf aufeinander abwälzen. Die Wälzachse C-C ist<br />
dabei die Momentanachse der Bewegung. Da bei<br />
Zahnrädern die Bewegung durch Formschluss<br />
übertragen wird, müssen die Zahnformen so<br />
beschaffen sein, dass sich in beide<br />
zusammenlaufende Zahnräder gedachte Wälzzylinder<br />
einschreiben lassen, die ohne Schlupf aufeinander<br />
abwälzen.<br />
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Vorlesungsergänzung <strong>Konstruktion</strong> I Thema: Zahnräder und Zahnradgetriebe<br />
Da die Normale durch den Wälzpunkt C geht müssen auch die Umfangsgeschwindigkeiten<br />
vn1 und vn2 gleichgerichtet und gleich groß sein (vn1 = vn2). Die Flanken würden sich sonst<br />
voneinander abheben oder die treibende sich in die getriebene eindrücken.<br />
rn1 (v1 / R1) = rn2 (v2 / R2) Es gilt somit: i = ω1 / ω2 = - rn2 / rn1 = - r2 / r1 (1.1)<br />
rn1 ω1 = rn2 ω2<br />
Die Gleichung besagt, dass der Schnittpunkt C der Wälzpunkt sein muss und dass r1 und r2<br />
die Wälzkreisradien sind. Die Normale im Berührungspunkt zweier Zahnflanken muss also<br />
den Achsabstand a = r1 + r2 im konstanten Übersetzungsverhältnis teilen. Dieses Gesetz<br />
heißt das allgemeine Verzahnungsgesetz.<br />
Bild 1.5 Geschwindigkeitsvektoren<br />
beim Zahneingriff<br />
1.3 Erzeugung von Evolventenprofilen<br />
Verzahnungsgesetz:<br />
Die Verzahnung ist zur Übertragung einer<br />
<strong>Dr</strong>ehbewegung mit konstanter Übersetzung<br />
dann brauchbar, wenn die gemeinsame<br />
Normale n-n in jedem Eingriffspunkt<br />
(Berührung) B zweier Zahnflanken durch den<br />
Wälzpunkt C geht.<br />
Neben dem Wälzen tritt Gleiten auf.<br />
Gleitgeschwindigkeit vg = vt2 –vt1<br />
Bei Berührung der Zahnflanken im Wälzpunkt C<br />
tritt kein Gleiten auf (reines Wälzen).<br />
Mit v1 > v2 ist bei Kopfangriff am Rad 1 die<br />
Gleitgeschwindigkeit negativ. Die Bahn die der<br />
Berührungspunkt B beschreibt ist die<br />
Eingriffslinie. Sie ist also der geometrische Ort<br />
aller aufeinander folgenden Berührungspunkte<br />
zweier Zahnflanken.<br />
Zwei Flankenprofile können nur<br />
zusammenarbeiten, wenn Sie die gleichen<br />
Eingriffslinien haben, deren Verlauf durch<br />
das Verzahnungsgesetz festgelegt ist.<br />
Aus dem allgemeinen Verzahnungsgesetz geht hervor, dass alle Kurven, deren Normalen<br />
den zugehörigen Wälzkreis in einer Richtung fortschreitend schneiden, als Flankenprofil<br />
geeignet sind. Für die Praxis sind jedoch nur solche Flankenprofile sinnvoll, die einfache<br />
Eingriffslinien ergeben und die mit einfachen Werkzeugen sehr genau hergestellt werden<br />
können. Neben der wirtschaftlichen Herstellung ist natürlich die Austauschbarkeit<br />
(Ersatzteile) ein wichtiges Argument für die Einschränkung der Vielzahl unterschiedlicher<br />
Flankenformen. Die im Maschinenbau vorherrschende Verzahnungsart ist die<br />
Evolventenverzahnung mit Evolventen als Zahnflanken. Eine andere Verzahnungsart,<br />
die Zykloidenverzahnung, wird für besondere Anwendungen(z.B. Triebstockverzahnung)<br />
eingesetzt.<br />
Kreisevolventen sind Kurven, die ein Punkt einer Geraden beschreibt, der auf einen<br />
Grundkreis mit dem Grundkreisradius rb abrollt (Bild 1.6a). Die Evolventenverzahnung zeigt<br />
die Stirnprofile des Zahnrades als Teile der Evolventen (Bild1.6b). Bei einem<br />
außenverzahntem Stirnpaar ist entsprechend dem Verzahnungsgesetz die Eingriffslinie eine<br />
Gerade (Rollgerade), die beide Grundkreise der Räder rb1 und rb2 in den Punkten T1 und T2<br />
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Vorlesungsergänzung <strong>Konstruktion</strong> I Thema: Zahnräder und Zahnradgetriebe<br />
tangiert (Bild 1.7). Die Eingriffslinie schließt mit der Tangente an die Grundkreise in C den<br />
Winkel α ein, der als Eingriffswinkel bezeichnet wird.<br />
Bild 1.6 a) Kreisevolvente b) Evolventen am Bild 1.7 Grundlagen der Evolventenverzahnung<br />
Stirnrad<br />
Bild 1.8 Erzeugung eines Radzahnprofiles mit<br />
einem geradlinigen Zahnstangenprofil<br />
Die Erzeugung eines Zahnprofiles mit einem<br />
geradlinigen Zahnprofil b2, das zu einer<br />
Zahnstange mit r2 → ∞ gehört, bietet den<br />
Vorteil einer aufwandarmen Herstellung des<br />
benötigten Herstellwerkzeuges.<br />
Anhand von Bild 1.8 lassen sich folgende<br />
Schritte erklären:<br />
- Auf Zahnprofil b2 Punkt B2 wählen und<br />
Normale in B2 auf b2 in C`mit Rollgeraden zum<br />
Schnitt bringen.<br />
- Teilkreise um Strecke CC`= Bogenlänge CC“<br />
abrollen lassen, so dass B2 nach B gelangt. B<br />
stellt einen Punkt der Eingriffslinie dar, da die<br />
<strong>Prof</strong>ilnormale durch den Wälzpunk C geht und<br />
das Verzahnungsgesetz erfüllt ist.<br />
- Durch <strong>Dr</strong>ehen des Rades in seine<br />
Ausgangsposition kommt der Punkt B nach B1.<br />
B1 ist ein Punkt des gesuchten Zahnprofiles b1.<br />
Alle Punkte Bj mit i = 1, 2, 3, .... ergeben das<br />
Zahnprofil b1.<br />
- Alle Punkte der Eingriffslinie liegen auf der<br />
Geraden durch C und B.<br />
5
Vorlesungsergänzung <strong>Konstruktion</strong> I Thema: Zahnräder und Zahnradgetriebe<br />
- α = α0 ist der halbe Eingriffswinkel des Zahnstangenprofils. Man bezeichnet ihn auch als<br />
Herstellungseingriffswinkel.<br />
- Der kleinste Kreis für die <strong>Konstruktion</strong> von Bj – Punkten tangiert im Punkt T1 die<br />
Eingriffsgerade. Er heißt Grundkreis mit dem Radius rb1.<br />
- Die Eingriffsgerade rollt bei der Erzeugung der Punkte Bj auf dem Grundkreis ab. Das<br />
erzeugte <strong>Prof</strong>il b1 ist also ein Evolventenprofil.<br />
- Der Endpunkt C eines um den Grundkreis gewickelten Fadens beschreibt beim gestrafften<br />
abrollen eine Kurvenbahn, die gleich der Evolvente b1 ist. Die Strecken CT stellen jeweils die<br />
Krümmungsradien ρ der Evolventen dar.<br />
- Die Eingriffslinie ist zentralsymmetrisch<br />
- Mit vorgegebenem geradlinigen Zahnprofil b2 lassen sich durch unterschiedlich große<br />
Teilkreisradien r1 verschiedene Evolventenprofile b1 erzeugen. Sie haben alle die gleiche<br />
zentralsymmetrische Eingriffslinie. Somit sind die verschiedenen Evolventenprofile b1 unter<br />
Wahrung des Verzahnungsgesetzes untereinander paarbar.<br />
- Evolventenprofile haben also Satzrädereigenschaften, da Eingriffsprofile vom Wälzpunkt<br />
zum Zahnfuß mit Eingriffsprofilen vom Wälzpunkt zum Zahnkopf miteinander kämmen<br />
können.<br />
1.4 Bezugsprofil und Herstellung der Evolventenverzahnung<br />
Bild 1.9<br />
Evolventen-Zahnstangengetriebe<br />
mit z2 = ∞<br />
Wird die Zähnezahl des Rades z2 = ∞, so werden der Wälzkreisradius r2 und der Grundkreis<br />
rb2 unendlich groß. Das heißt, der Wälzkreis 2 geht in eine Wälzgerade über, die Flanke 2<br />
wird geradlinig, und es entsteht auf diese Art ein Zahnstangengetriebe (Bild 1.9). Das<br />
entstehende Zahnprofil (von der Ausrundung im Fuß abgesehen) wird auch Bezugsprofil<br />
genannt. Es ist in DIN 867 mit α = αP =α0 (= halber Flankenwinkel) genormt (Bild 1.10). Aus<br />
Bild 1.11 geht hervor, dass man die Flanke des Rades 1 auch dadurch erhält, das man die<br />
Zahnstange mit ihrer Wälzgeraden am Wälzkreis 1 abrollt. Hierauf beruht die einfachste und<br />
am meisten verwendete Herstellung von Evolventenverzahnungen mit Hilfe von<br />
geradflankigen Zahnstangenwerkzeugen (Hobelkamm, Abwälzfräser). Das Zahnstangen-<br />
Werkzeugprofil ist in Bild 1.10 dargestellt.<br />
6
Vorlesungsergänzung <strong>Konstruktion</strong> I Thema: Zahnräder und Zahnradgetriebe<br />
Aus praktischen Gründen (Austauschbarkeit und Vereinheitlichung der Werkzeuge) ist eine<br />
„Normverzahnung“ mit einem Eingriffswinkel α = 20° festgelegt worden. Der <strong>Prof</strong>ilwinkel αP<br />
ist somit gleich dem Eingriffswinkel α. Die Maße am Bezugsprofil sind festgelegt durch den<br />
Modul m und die <strong>Prof</strong>ilbezugslinie : auf P-P werden die Teilung p, die Zahndicke s und<br />
die Lückenweite e angegeben; auf P-P bezogen werden die Kopfhöhe haP = m (m =<br />
Modul) und die die Fußhöhe hfP = m + c, die zusammen die Zahnhöhe des Bezugsprofils<br />
hP = 2m + c ergeben. Die nutzbare Zahnflanke ist durch die gemeinsame Zahnhöhe hwP =<br />
2m festgelegt.<br />
Für die Herstellung der Fußausrundung sind dem Kopfspiel entsprechend die<br />
Werkzeugschneiden über das Maß m hinaus verlängert. Die Kopfspielrundung muss an oder<br />
unterhalb von A2 beginnen, so das der Abrundungsradius ρa0 = c / (1 - sinα0) wird.<br />
P P<br />
Bild 1.10<br />
Bezugsprofil<br />
nach DIN 867<br />
Bild 1.11 Herstellung einer Evolventenverzahnung mit geradflankigem Zahnstangen-<br />
Werkzeug<br />
Zahnflanken können auch mit einem Schneidrad hergestellt werden (Bild 1.13), das<br />
hinterschliffene Zahnflanken und einen hinterschliffenen Außendurchmesser besitzt. Dieses<br />
Schneidrad führt beim Abwälzen wie der Hobelkamm eine hin- und hergehende<br />
Stoßbewegung in Zahnrichtung aus. In DIN 3972 sind abhängig vom Fertigungsverfahren<br />
vier Werkzeug-Bezugsprofile mit unterschiedlichen Zahnhöhen definiert<br />
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Vorlesungsergänzung <strong>Konstruktion</strong> I Thema: Zahnräder und Zahnradgetriebe<br />
Bild 1.13 a) Wälzstoßen mit Schneidrad b) Wälzhobeln mit Hobelkamm<br />
c) Hüllschnitte d) Wälzfräsen<br />
Bild 1.12 nebenstehend<br />
a) Zahnflanke nach Abspanen der<br />
Bearbeitungszugabe tn<br />
b) Abspanen mit Protuberanz-<br />
Wälzfräser<br />
Durch das Abspanen der<br />
Bearbeitungszugabe beim Schleifen<br />
entsteht eine Kerbe am Zahnfuß und<br />
mindert die Dauerhaltbarkeit des<br />
Zahnes. Die lässt sich vermeiden durch<br />
Freiarbeiten des Zahnfußes bei<br />
Vorbearbeitung mittels Protuberanz-<br />
Wälzfräser (Sonderwerkzeug).<br />
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Vorlesungsergänzung <strong>Konstruktion</strong> I Thema: Zahnräder und Zahnradgetriebe<br />
1.5 Geometrie der Geradzahnstirnräder mit Evolventenverzahnung<br />
1.5.1 Begriffe und Bestimmungsgrößen<br />
Bild 1.14 Bezeichnungen am außenverzahnten Geradstirnrad Bild 1.15 Teilungen am<br />
Geradstirnrad<br />
Für die Verzahnungen der Stirnräder werden die in Bild 1.14 dargestellten Bezeichnungen<br />
verwendet. Das Kleinrad(Ritzel) erhält den Index 1 und das Großrad(Rad) den Index 2 bzw.<br />
ohne Index gelten die Gleichungen sowohl für das Ritzel und das Rad. Unter der<br />
Teilung p versteht man die auf dem „Teilkreis“ gemessene Entfernung zwischen zwei<br />
aufeinander folgenden Rechts- oder Linksflanken. Sind die Teilkreise gleich den<br />
Wälzkreisen, so muss bei zwei miteinander kämmenden Rädern jeweils die gleiche Teilung p<br />
vorhanden sein. Mit dem Teilkreisumfang U1 = d1 π = z1 p und U2 = d2 π = z2 p<br />
erhält man die<br />
p<br />
Teilkreisdurchmesser d1,2 = ⋅ z1,2 = m ⋅ z1,2 mit p = m ⋅ π (1.2)<br />
π<br />
Die Teilung p wird also als Vielfaches von π angegeben, wobei m als Modul bezeichnet wird<br />
und eine Bezugsgröße für Zahnradabmessungen darstellt. Modulreihen sind in DIN 780<br />
genormt (TB21-1).<br />
Die Zahndicke s und die Lückenweite e ergänzen sich zu p = s + e.<br />
Die Zahnflankenevolvente beginnt auf dem Grundkreis db. Nach Bild 1.15 gilt mit dem<br />
Grundkreisumfang Ub = db ⋅ π = z ⋅ pb<br />
Grundkreisdurchmesser db1,2 = d1,2 ⋅ cos α = z1,2 ⋅ m ⋅ cos α (1.3)<br />
Grundkreisteilung pb = db1,2 ⋅ π / z1,2 = p ⋅ cos α (1.4)<br />
Eingriffsteilung pe = pb (1.5)<br />
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Vorlesungsergänzung <strong>Konstruktion</strong> I Thema: Zahnräder und Zahnradgetriebe<br />
Zahndickenhalbwinkel am Teilkreis Ψ = s / d (1.6)<br />
Zahndickenhalbwinkel am Kopfkreis Ψa = sa / da (1.7)<br />
1.5.2 Verzahnungsmaße der Nullräder<br />
Wird bei der Erzeugung der Verzahnung die <strong>Prof</strong>ilbezugslinie P-P des Werkzeuges jeweils<br />
auf dem Teilkreis von Ritzel und Rad abgerollt, entsteht ein Zahnradpaar mit Nullverzahnung<br />
(die Wälzgerade fällt mit der <strong>Prof</strong>ilbezugslinie zusammen). Der Betriebseingriffswinkel αw<br />
(Winkel zwischen der Tangente an die Grundkreise und der Wälzgeraden) ist gleich dem<br />
Erzeugungseingriffswinkel α = 20° und die Erzeugungs-Wälzkreise gleich Teilkreise ( dw1,2 =<br />
d1,2) sind auch Betriebswälzkreise, die sich im Wälzpunkt C berühren (Null-Radpaar).<br />
Bild 1.16 Null-Radpaar: Paarung zweier Nullräder mit gemeinsamen Bezugsprofil<br />
Die Zahnradabmessungen sind durch das Bezugsprofil nach DIN 867 (Bild 1.10) mit dem<br />
Kopfspiel c, als Nennmaße bestimmt:<br />
Zahnkopfhöhe ha = haP = m (1.8)<br />
Zahnfußhöhe hf = hfP = m + c (1.9)<br />
Zahnhöhe h = ha + hf = hP = 2m + c (1.10)<br />
Kopfkreisdurchmesser da1,2 = d1,2 + 2 ⋅ ha = m ⋅ (z1,2 + 2) (1.11)<br />
Fußkreisdurchmesser df1,2 = d1,2 - 2 ⋅ hf (1.12)<br />
Null-Achsabstand ad = (d1 + d2) / 2 (1.13)<br />
Umfangsgeschwindigkeit am Teilkreis v = d1 ⋅ π ⋅ n1 = d2 ⋅ π ⋅ n2 (1.14)<br />
Übersetzung<br />
ω1<br />
n<br />
i = =<br />
ω2<br />
n<br />
Zähnezahlverhältnis mit z2 ≥ z1<br />
1<br />
2<br />
i = −<br />
d<br />
d<br />
2<br />
1<br />
z<br />
i −<br />
z<br />
2<br />
= (1.15)<br />
u = -z2 / z 1 (1.16)<br />
Bei gegebener Übersetzung ins Langsame (i = u) lassen sich für einen gewünschten Null-<br />
Achsabstand ad die Teilkreisdurchmesser d1 und d2 berechnen zu<br />
1<br />
10
Vorlesungsergänzung <strong>Konstruktion</strong> I Thema: Zahnräder und Zahnradgetriebe<br />
Teilkreisdurchmesser<br />
d<br />
1<br />
2 ⋅ ad<br />
=<br />
1 + u<br />
1.5.3 Eingriffsstrecke, <strong>Prof</strong>ilüberdeckung<br />
Bild 1.17 Eingriffsstrecke AE = gα<br />
d<br />
2<br />
2 ⋅ ad<br />
⋅ u<br />
=<br />
1 + u<br />
1.5.4 Unterschnitt, Grenzzähnezahl und <strong>Prof</strong>ilverschiebung<br />
Bild 1.18 Unterschnitt am Zahnrad mit z = 7<br />
Um eine gleichförmige Kraft- und Bewegungsübertragung<br />
eines außenverzahnten<br />
Nullradpaares zu gewährleisten, muss bereits ein<br />
neuer Zahn im Eingriff sein, wenn der<br />
vorhergehende Zahn außer Eingriff kommt. Die<br />
durch den Schnittpunkt der Kopfkreise mit der<br />
Eingriffslinie festgelegte Eingriffsstrecke<br />
g α = AE muß größer als die Eingriffsteilung pe<br />
sein (s. Bild 1.15 und Bild 1.16).<br />
Es gilt nach Bild 1.17:<br />
T 2<br />
AE 2<br />
1 T2<br />
= T1E<br />
− AE + T A<br />
= T1<br />
E + T2A<br />
− T1T<br />
= gα<br />
(1.17)<br />
2 2 2 2<br />
( d a1<br />
− d b1<br />
+ d a2<br />
− d b2<br />
) − a ⋅ α<br />
gα = 0,<br />
5⋅<br />
d sin<br />
Das Verhältnis der Eingriffsstrecke gα zur<br />
Eingriffsteilung pe ist die <strong>Prof</strong>ilüberdeckung<br />
gα<br />
εα<br />
= =<br />
pe<br />
gα<br />
≥ 1,<br />
1 (1.18)<br />
π ⋅ m ⋅ cosα<br />
Das <strong>Prof</strong>il des Zahnfußes kann durch<br />
Abrollen der <strong>Prof</strong>ilmittellinie auf dem<br />
Wälzkreis zeichnerisch bestimmt<br />
werden, indem zuerst die Relativbahn<br />
des Abrundungsmittelpunktes Am<br />
bestimmt und danach im Abstand ρ die<br />
Hüllkurve (oder Äquidistante) gezogen<br />
wird. Bei Zähnezahlen (z ≥ 17 bis 21)<br />
gehen die Evolventen und die Hüllkurve<br />
(Fußausrundung) tangential ineinander<br />
über. Bei kleineren Zähnezahlen dringt<br />
das Werkzeug jedoch zu weit in den<br />
Zahnfuß ein, so dass ein Unterschnitt<br />
entsteht. In Bild 1.18 ist der Zahn eines<br />
Zahnrades mit z = 17 Zähnen dargestellt,<br />
bei dem infolge Unterschnitt der Zahnfuß<br />
viel zu schwach und die wirksame<br />
Eingriffsstrecke zu klein ist. Ein Vergleich<br />
von Bild 1.9 mit Bild 1.18 zeigt, dass<br />
theoretisch nur dann eine brauchbare<br />
Zahnform entsteht, wenn der Punkt A`<br />
11
Vorlesungsergänzung <strong>Konstruktion</strong> I Thema: Zahnräder und Zahnradgetriebe<br />
auf T1 liegt, da die nutzbare Evolvente oberhalb des Grundkreises liegen sollte. Es entsteht<br />
also nur dann theoretisch eine brauchbare Zahnform, wenn der der Punkt A` innerhalb von<br />
T1 – C zu liegen kommt. Für den Grenzfall (kein Unterschnitt) liegt A´= A auf T1.<br />
Um bei Zähnezahlen kleiner als der Grenzzähnezahl z = zg Unterschnitt zu vermeiden, wird<br />
das Zahnprofil verschoben. <strong>Prof</strong>ilverschobene Zahnräder werden auch zur Anpassung von<br />
vorgegebenen Achsabständen verwendet oder um günstigere Zahnformen, höhere<br />
Tragfähigkeit oder bessere Gleit- und Verschleißverschleißverhältnisse zu erhalten.<br />
Zur Herstellung eines profilverschobenen Zahnrades wird die <strong>Prof</strong>ilmittellinie des<br />
Verzahnungswerkzeuges so verschoben, dass die <strong>Prof</strong>ilmittellinie nicht mehr den Wälzkreis<br />
C berührt, sondern das vielmehr eine um den Betrag der <strong>Prof</strong>ilverschiebung entfernte<br />
Parallele zur Wälzgeraden wird (Bild 1.19). Die <strong>Prof</strong>ilverschiebung wird abhängig vom Modul<br />
ausgedrückt. Ein Abrücken um den Betrag + x ⋅⋅⋅⋅ m von der Radmitte nach außen wird als<br />
positive, eine Verschiebung um – x ⋅⋅⋅⋅ m zur Radmitte nach innen wird als negative<br />
<strong>Prof</strong>ilverschiebung bezeichnet. Der Faktor x heißt <strong>Prof</strong>ilverschiebungsfaktor. In<br />
Abhängigkeit von der <strong>Prof</strong>ilverschiebung ändert sich die Zahnform nach Bild 1.20.<br />
Je nach Art der <strong>Prof</strong>ilverschiebung unterscheidet man:<br />
Bild 1.19 <strong>Prof</strong>ilverschiebung<br />
(Herstellung eines profilverschobenen<br />
Zahnrades)<br />
Bild 1.20<br />
Zahnform in Abhängigkeit<br />
von der <strong>Prof</strong>ilverschiebung<br />
a) beim Nullrad<br />
b) bei pos. Verschiebung<br />
c) bei neg. Verschiebung<br />
-Nullräder, bei denen keine <strong>Prof</strong>ilverschiebung vorgenommen worden ist.<br />
Das Nennmaß der Zahndicke am Teilkreis beträgt s = p / 2 = e (Lückenweite).<br />
-V-Räder sind Zahnräder mit <strong>Prof</strong>ilverschiebung.<br />
Vplus - Räder haben positive <strong>Prof</strong>ilverschiebung, wodurch sich Kopf- und Fußkreis<br />
vergrößern. Die Zähne werden am Zahnkopf spitzer und am Zahnfuß breiter<br />
12
Vorlesungsergänzung <strong>Konstruktion</strong> I Thema: Zahnräder und Zahnradgetriebe<br />
gegenüber Nullräder. Am Teilkreis gilt für die Zahndicke s > p / 2 und e < p / 2<br />
(Lückenweite).<br />
Vminus - Räder haben negative <strong>Prof</strong>ilverschiebung. Kopf- und Fußkreis werden<br />
kleiner. Am Teilkreis gilt s < p / 2 und e > p / 2. Die Unterschnittgefahr nimmt zu, der<br />
Zahnfuß wird geschwächt und die Tragfähigkeit vermindert.<br />
Nach Bild 1.21 gilt:<br />
( ha0<br />
− ρa0<br />
⋅ ( 1 − sin α)<br />
− x ⋅ m)<br />
m ⋅ zg<br />
⋅ sin α<br />
TC = = r ⋅ sin α =<br />
(1.19)<br />
sin α<br />
2<br />
z.B. mit dem Bezugsprofil II (ha0 = 1,25 ⋅ m ; ρa0 = 0,2 ⋅ m ; α = 20°) erhält man<br />
z zg<br />
= 17,<br />
1⋅<br />
( 1,<br />
12 − x)<br />
A2<br />
Bild 1.21 Rad mit Zähnezahl an der Unterschnittsgrenze<br />
und Bezugsprofil mit Werkzeugkopfabrundung<br />
Um Eingriffsstörungen zu<br />
vermeiden müssen die<br />
Schnittpunkte der Kopfkreise A<br />
und E auf der Eingriffslinie<br />
zwischen den Tangentenpunkten<br />
T1 und T2 liegen (Bild 1.16 und<br />
Bild 1.17). Unterschnitt lässt sich<br />
bei Geradverzahnung bei<br />
Zähnezahlen unterhalb von<br />
z = zg = 17 bis 21<br />
vermeiden, wenn für das<br />
erzeugende Werkzeug mit der<br />
Kopfhöhe ha0 und dem<br />
Kopfkanten-<br />
Rundungshalbmesser ρa0 ein<br />
Mindest-<strong>Prof</strong>ilverschiebungsfaktor<br />
xmin nicht unterschritten wird. Das<br />
Bild 1.21 zeigt den Zahn eines<br />
Rades mit der Grenzzähnezahl<br />
zg, bei deren Unterschreitung<br />
Unterschnitt entsteht ( Punkt A2<br />
am Werkzeug liegt auf dem<br />
Tangentenpunkt am Grundkreis<br />
rb ), d.h. ein Teil der Evolvente<br />
durch das Werkzeug weg-<br />
geschnitten würde.<br />
> (1.20) und bei x = 0 die Grenzzähnezahl zg = 19.<br />
Mit zunehmender <strong>Prof</strong>ilverschiebung kann die Grenzzähnezahl weiter herabgesetzt werden.<br />
Bei einer bestimmten Größe der <strong>Prof</strong>ilverschiebung + x laufen die Flankenevolventen am<br />
Kopfkreis zur Spitze zusammen, es tritt Spitzenbildung ein. Für die praktische Anwendung<br />
sollte jedoch die Kopfdicke des Zahnes den Wert sa ≥≥≥≥ 0,2 ⋅⋅⋅⋅ m und bei gehärteten Zähnen<br />
13
Vorlesungsergänzung <strong>Konstruktion</strong> I Thema: Zahnräder und Zahnradgetriebe<br />
sa ≥≥≥≥ 0,4 ⋅⋅⋅⋅ m nicht unterschreiten. Die Evolventenfunktion gestattet die genaue Berechnung<br />
von Abmessungen am Zahnrad und Getriebe, die für <strong>Konstruktion</strong>, Herstellung und Prüfung<br />
wichtig sind, z.B. Zahndicken, Lückenweiten und Achsabstand.<br />
1.5.5 Evolventenfunktion – Zahndicke<br />
Bild 1.22 Zahndicke am Teilkreis<br />
bei <strong>Prof</strong>ilverschiebung<br />
p<br />
m ⋅ π<br />
s = + 2 ⋅ x ⋅ m ⋅ tanα<br />
s = + 2⋅<br />
x ⋅ m ⋅ tan α (1.21)<br />
2<br />
2<br />
m ⋅ π<br />
e = − 2⋅<br />
x ⋅ m ⋅ tan α (1.22)<br />
2<br />
Bei positiver Provilverschiebung wird demnach die Zahndicke am Teilkreis größer und die<br />
Zahnlücke am Teilkreis kleiner.<br />
Evolventenbeziehung<br />
G<br />
α =<br />
Py<br />
tanαy − αy<br />
ϕy<br />
0<br />
Bild 1.23 Darstellung zur Herleitung<br />
der Evolventenfunktion<br />
Der <strong>Prof</strong>ilwinkel αy und αa kann<br />
berechnet werden aus:<br />
ry ⋅ cosαy<br />
= r ⋅ cosα<br />
r<br />
r<br />
cosαy<br />
= cosα<br />
u. cosαa<br />
= cosα<br />
ry<br />
ra<br />
Wie nebenstehend dargestellt sind<br />
herstellbedingt bei <strong>Prof</strong>ilverschiebung<br />
die Zahndicke und Zahnlücke nicht<br />
mehr gleich groß. Die Zahndicke und<br />
die Zahnlücke wird mit p = m ⋅ π<br />
allgemein am Teilkreis d<br />
Die Evolvente eines Zahnrades entsteht, wenn man eine<br />
Gerade an einem Grundkreis mit dem Radius rb abwälzt<br />
(Bild 1.23). Es gilt:<br />
rb ⋅ tanαy<br />
− rb<br />
⋅ ϕy<br />
= rb<br />
⋅ αy<br />
ϕ y = tanαy − αy<br />
= invαy<br />
(1.23)<br />
Die vorstehende Beziehung wird<br />
Evolventenfunktion (inv = involut) genannt.<br />
(1.24)<br />
Bild 1.24<br />
Zahndicken<br />
Die Zahndicke sy auf einem Kreis mit beliebigem Radius ry lässt sich bei gegebener<br />
Zahndicke auf den Teilkreis mit Hilfe von Bild 1.24 ableiten:<br />
14
Vorlesungsergänzung <strong>Konstruktion</strong> I Thema: Zahnräder und Zahnradgetriebe<br />
s<br />
s y = 2 ⋅ ry[<br />
δ − ( ϕy<br />
− ϕ)<br />
] mit δ = s = Zahndicke am Teilkreis<br />
2 ⋅ r<br />
Mit ϕ = inv α , ϕ y = invαy<br />
und 2 ⋅ r = m ⋅ z ergibt sich die Zahndicke an einem beliebigen<br />
Radius ry<br />
⎡1<br />
⎛ π<br />
⎞<br />
⎤<br />
y = 2 ⋅ ry<br />
⋅ ⎢⎣<br />
⋅ ⎜⎝<br />
+ 2 ⋅ x ⋅ tanα⎟⎠<br />
− ( invα<br />
− invα)<br />
z 2<br />
⎥⎦ (1.25)<br />
s y<br />
und für die <strong>Prof</strong>ilverschiebung von besonderem Interesse die Zahndicke am Radius ra<br />
⎡1<br />
⎛ π<br />
⎞<br />
⎤<br />
a = 2 ⋅ ra<br />
⋅ ⎢⎣<br />
⋅ ⎜⎝<br />
+ 2 ⋅ x ⋅ tanα⎟⎠<br />
− ( invα<br />
− invα)<br />
z 2<br />
⎥⎦ (1.26)<br />
s a<br />
Die Zahndicke am Kopfkreis sollte sa ≥≥≥≥ 0,2 ⋅⋅⋅⋅ m sein und bei gehärteten Zahnrädern wird<br />
sa ≥≥≥≥ 0,4 ⋅⋅⋅⋅ m empfohlen. Auch der Radius rsp auf dem S liegt kann mit setzen von sa = 0<br />
einfach berechnet werden. Analog kann die Lückenweite ey am beliebigen Durchmesser dy<br />
mit der Zahnlücke am Teilkreis e = m ⋅⋅⋅⋅ ππππ / 2 – 2 ⋅⋅⋅⋅ x ⋅⋅⋅⋅ m ⋅⋅⋅⋅ tanα berechnet werden<br />
⎡1<br />
⎛ π<br />
⎞<br />
⎤<br />
y = 2 ⋅ ry<br />
⋅ ⎢⎣<br />
⋅ ⎜⎝<br />
− 2 ⋅ x ⋅ tanα⎟⎠<br />
− ( invα<br />
− invα)<br />
z 2<br />
⎥⎦ (1.27)<br />
e y<br />
Mit zunehmender <strong>Prof</strong>ilverschiebung<br />
nimmt die Zahndicke am Teilkreis zu<br />
und die Zahnlücke wird kleiner. Bei<br />
zunehmender negativer Verschiebung<br />
(x ist negativ einzusetzen) nimmt die<br />
Zahndicke am Teilkreis ab und die<br />
Lückenweite wird größer.<br />
Das nebenstehende Bild zeigt für<br />
Geradverzahnung mit Bezugsprofil II<br />
den Verlauf der Grenzzähnezahlen zgu<br />
und zgk in Abhängigkeit vom<br />
<strong>Prof</strong>ilverschiebungsfaktor x.<br />
z = zgu = Grenzzähnezahl, bei deren<br />
Unterschreitung Unterschnitt entsteht.<br />
z = zgk = Grenzzähnezahl, bei deren<br />
Unterschreitung die Zahnkopfdicke sa =<br />
0,25 ⋅ m wird.<br />
Bild 1.25 Grenzzähnezahlen für Geradverzahnung<br />
zg<br />
15
Vorlesungsergänzung <strong>Konstruktion</strong> I Thema: Zahnräder und Zahnradgetriebe<br />
1.5.6 Zahnradpaarung<br />
Mit denselben Normwerkzeugen (α0 = 20°) hergestellte V- und Nullräder können belieb ig<br />
zusammengesetzt werden, ohne das Eingriffs- und Abwälzverhältnisse dadurch gestört<br />
werden. Wie in Bild 1.26 dargestellt, sind die Grund- und Teilkreisradien von der<br />
<strong>Prof</strong>ilverschiebung unabhängig. Das Übersetzungsverhältnis ist allein von den<br />
Grundkreisen abhängig. Da dieselben Grundkreise vorliegen, ergeben sich also auch<br />
die gleichen Evolventen. Alle anderen Größen wie Achsabstand, Wälz-, Fuß- und<br />
Kopfkreisradien, Teilung pw auf dem Betriebwälzkreis, Betriebseingriffswinkel αw usw.<br />
verändern sich mit der <strong>Prof</strong>ilverschiebung. In Bild 1.25 (rechts) ist der Achsabstand<br />
auf a = ad – ∆a verringert (Σ x ist negativ). Je nach Paarung der Räder unterscheidet man:<br />
- Nullgetriebe bei Paarung zweier Nullräder mit Nullachsabstand ad. Die Teilkreise<br />
berühren sich im Wälzpunkt C.<br />
- V-Nullgetriebe bei Paarung eines Vplus - Rades mit einem Vminus - Rad gleicher<br />
positiver und negativer <strong>Prof</strong>ilverschiebung (x1+x2 = 0). Die Teilkreise sind auch<br />
Wälzkreise und berühren sich in C. Der Achsabstand a ist gleich dem Null-<br />
Achsabstand ad.<br />
- V-Getriebe, bei denen ein V-Rad mit einem Nullrad oder V-Räder mit<br />
unterschiedlicher <strong>Prof</strong>ilverschiebung gepaart sind. Die Teilkreise sind nicht mehr<br />
Wälzkreise, sondern es ergeben sich neue Wälzkreise, die Betriebswälzkreise (Bild<br />
1.27). Der Achsabstand a ist ungleich ad und es ergibt sich ein Betriebseingriffswinkel<br />
αw, der ungleich dem Eingriffswinkel α ist.<br />
Bei Σ x < 0 wird a < ad und bei Σx > 0 wird a > ad<br />
Bild 1.26 Zahnradpaarung mit Σ x = 0 (links) und mit Σ x < 0 (rechts)<br />
Damit zwei Zahnräder spielfrei miteinander abwälzen können, muss die Summe der<br />
Zahndicken sw1 = ew2 und sw2 = ew1 auf den Betriebswälzkreisen dw1 und dw2 gleich der<br />
Teilung pw = sw1+ew1 = sw2 + ew2 sein (Bild 1.27). Es gilt nach Gl. (1.25):<br />
⎡ 1 ⎛ π<br />
⎞<br />
⎤<br />
w 1 = 2⋅<br />
rw1⋅<br />
⎢⎣<br />
⋅⎜⎝<br />
+ 2⋅<br />
x1⋅<br />
tanα⎟⎠<br />
− ( invα<br />
− invα)<br />
z 2<br />
⎥⎦ (1.28)<br />
1<br />
s w<br />
16
Vorlesungsergänzung <strong>Konstruktion</strong> I Thema: Zahnräder und Zahnradgetriebe<br />
⎡ 1 ⎛ π<br />
⎞<br />
⎤<br />
w 2 = 2⋅<br />
rw2<br />
⋅ ⎢⎣<br />
⋅ ⎜⎝<br />
+ 2⋅<br />
x2<br />
⋅ tanα⎟⎠<br />
− ( invα<br />
− invα)<br />
z 2<br />
⎥⎦ (1.29)<br />
2<br />
s w<br />
z1<br />
⋅ pw<br />
z2<br />
⋅ pw<br />
Mit 2 ⋅ rw1<br />
= und 2 ⋅ rw2<br />
= und s w1 + sw2<br />
= pw<br />
π<br />
π<br />
ergibt sich durch Addition und Auflösung nach invα w<br />
x1<br />
+ x2<br />
invαw<br />
= 2 ⋅ tanα<br />
+ invα<br />
(1.30) Gl. 1.30 kann nur iterativ gelöst werden<br />
z1<br />
+ z2<br />
Nach Gl. (1.24) können die Wälzkreise berechnet werden<br />
cosα<br />
cosα<br />
rw1<br />
= r1<br />
⋅ und rw2<br />
= r2<br />
und der Achsabstand<br />
cosαw<br />
cosαw<br />
a<br />
cosα<br />
cosα<br />
cosα<br />
cosα<br />
= rw1<br />
+ rw2<br />
= ( r1<br />
+ r2)<br />
⋅ = ad<br />
⋅ (1.31)<br />
w<br />
w<br />
Bild 1.27 V-Getriebe bei<br />
spielfreiem Eingriff<br />
In der Regel wählt man die Übersetzung i = z2 / z1 und den Modul m und berechnet daraus<br />
den Nullachsabstand ad = m ⋅ (z1+z2) / 2. Mit der Wahl des Achsabstandes a kann mit Hilfe<br />
der Gl. (1.31) der Betriebseingriffswinkel berechnet werden zu cosαw = ad ⋅ cosα / a. Danach<br />
wird Gl. (1.30) nach x1+x2 umgestellt zu x1 + x2 = (z1+z2) ⋅ (invαw – invα) / (2 ⋅ tanα). Man<br />
erhält also die Summe der <strong>Prof</strong>ilverschiebungsfaktoren, die sinnvoll in x1 (für Rad 1) und x2<br />
(für Rad 2) aufgeteilt werden müssen. Die Wahl der Größe von x1+x2 ist hauptsächlich davon<br />
abhängig, ob eine möglichst<br />
17
Vorlesungsergänzung <strong>Konstruktion</strong> I Thema: Zahnräder und Zahnradgetriebe<br />
hohe Tragfähigkeit mit (x1+x2) ≈≈≈≈ 1 (0,7 ...... 1,2) oder eine<br />
gute Überdeckung mit (x1+x2) ≈≈≈≈ -0,2 (-0,4 ...... 0) erzielt werden soll.<br />
Beispiel: gewählt: i = 3,5; m = 2 mm; z1 = 21; z2 = 73; → ad = 94 mm u. iIst = 3,476<br />
gewählt: a = 96 mm; → αw = 23,075° u. x 1+x2 = 1,075<br />
Eine Empfehlung für die Wahl und die Aufteilung von x1 und x2 gibt auch DIN3994/3995 mit<br />
der 0,5-Verzahnung, bei der jedes Zahnrad einen konstanten <strong>Prof</strong>ilverschiebungsfaktor x1 =<br />
x2 = 0,5 erhält. Der Vorteil der 0,5-Verzahnung liegt in der relativ hohen Tragfähigkeit.<br />
Rad- und Getriebeabmessungen bei V – Außenradpaaren<br />
Die Grund- und Teilkreisdurchmesser für Ritzel und Rad bleiben unverändert.<br />
Teilkreisdurchmesser d = m ⋅ z (1.32)<br />
Grundkreisdurchmesser db = d ⋅ cosα (1.33)<br />
Fußkreisdurchmesser df = d – 2 ⋅ (m + c) + 2 ⋅ m ⋅ x (1.34)<br />
Nach dem Zusammenschieben von profilverschobenen<br />
Rädern muss überprüft werden, ob noch ausreichendes<br />
Kopfspiel jeweils zwischen den Kopf- und Fußkreisen<br />
vorhanden ist und gegebenenfalls müssen die<br />
Kopfkreise nach Bild 1.28 von r`a auf ra gekürzt werden:<br />
ra1 = a – (rf2 + c) und ra2 = a – (rf1 + c)<br />
Kopfhöhenveränderung k = ra1 – r`a1 = ra2 – r`a2<br />
Mit rf = r – (m+c) + m ⋅ x und ra = r + m + m ⋅ x wird<br />
k = a – (rf2 + c) – ra1 ≠ 0<br />
k = a – r2 + m + c – m ⋅ x2 – c – r1 – m – m ⋅ x1<br />
k = a – ad – m ⋅ (x1 + x2) ≠ 0 (1.35)<br />
Bild 1.28 Kopfspiel<br />
Kopfkreisdurchmesser da = d + 2⋅<br />
m + 2⋅<br />
m ⋅ x + 2 ⋅ k (1.36)<br />
⎛ π<br />
⎞<br />
Zahndicke am Teilkreisdurchmesser s = m ⋅ ⎜⎝<br />
+ 2 ⋅ x ⋅ tanα<br />
⎟<br />
2<br />
⎠<br />
(1.37)<br />
⎛ π<br />
⎞<br />
Zahnlücke am Teilkreisdurchmesser e = m ⋅ ⎜⎝<br />
− 2 ⋅ x ⋅ tanα<br />
⎟ (1.38)<br />
2<br />
⎠<br />
( x1<br />
+ x2)<br />
Betriebseingriffswinkel invαw<br />
= 2 ⋅ tanα<br />
⋅ + invα<br />
(1.39)<br />
( z1<br />
+ z2)<br />
cosα<br />
Betriebswälzkreisdurchmesser dw<br />
= d ⋅<br />
cocαw<br />
(1.40)<br />
2 2 2 2<br />
, 5 ⋅ ( d a1<br />
− d b1<br />
+ d a2<br />
− d b2<br />
)<br />
<strong>Prof</strong>ilüberdeckung εα<br />
=<br />
π ⋅ m ⋅ cosα<br />
− a ⋅ sinα<br />
0 w<br />
(1.41)<br />
18
Vorlesungsergänzung <strong>Konstruktion</strong> I Thema: Zahnräder und Zahnradgetriebe<br />
1.6 Geometrie der Schrägzahnstirnräder<br />
Erzeugende als Linien auf der Wälzebene<br />
beschreiben beim Abrollen der Wälzebene auf<br />
dem Grundzylinder die Flanken schräg<br />
verzahnter Zahnräder. Die Begrenzungslinien<br />
auf dem Grundzylinder (db), Teilzylinder (d)<br />
und Kopfzylinder (da) sind Schraubenlinien,<br />
deren Steigungswinkel natürlich verschieden<br />
sind. Bei Zahnrädern wird allerdings der<br />
„Schrägungswinkel“ gegen die Mantellinie, die<br />
der <strong>Dr</strong>ehachse parallel ist, gemessen. Es<br />
ergibt sich aus der Bedingung gleicher<br />
Steigung P folgender Zusammenhang: Bild 1.29 Entstehung schrägverzahnter<br />
Zahnräder<br />
2 ⋅ π ⋅ r<br />
tanβ<br />
= und<br />
P<br />
2 ⋅ π ⋅ rb<br />
ry<br />
tanβ<br />
b = und allg. tanβy<br />
= tanβ<br />
P<br />
r<br />
Als Bezugsangabe dient immer der Schrägungswinkel am Teilkreis. Man unterscheidet wie<br />
bei Schrauben – rechtssteigende und linkssteigende Räder. Bei der Paarung<br />
außenverzahnter Stirnräder ist immer ein Rad rechts-, das andere linkssteigend, wobei der<br />
Betrag von β gleich groß sein muss. Bei schrägverzahnten Stirnrädern sind immer mehrere<br />
Zähne im Eingriff, die Belastung eines Zahnes erfolgt nicht plötzlich über die ganze<br />
Zahnbreite, sondern allmählich, und zwar schräg über die Flankenfläche, und die Folgen<br />
davon sind höhere Belastbarkeit und größere Laufruhe. Die Grenzzähnezahl ist niedriger<br />
gegenüber gradverzahnten Zahnrädern. Das Auftreten einer zusätzlichen Axialkraft kann in<br />
der Regel leicht in den Lagern aufgenommen oder durch Doppelschrägverzahnung bzw.<br />
Pfeilverzahnung ausgeglichen werden. Getriebe mit schrägverzahnten Zahnrädern werden<br />
vorwiegend bei hohen <strong>Dr</strong>ehzahlen und großen Belastungen verwendet und werden mit<br />
Schrägungswinkeln von β = 10.....30° ausgeführt.<br />
Bild 1.30 Größen im Stirnschnitt S-S<br />
und Normalschnitt N-N<br />
Damit für die Herstellung von Gerad- und<br />
Schrägstirnzahnrädern dieselben Werkzeuge<br />
verwendet werden können, wird nicht das <strong>Prof</strong>il im<br />
Stirnschnitt (Schnitt senkrecht zur Achse) sondern<br />
im Normalschnitt (Schnitt senkrecht zur<br />
Flankenlinie am Teilkreisdurchmesser) als<br />
Bezugsprofil verwendet. Der Zusammenhang der<br />
Größen im Stirnschnitt (Index t) und im<br />
Normalschnitt (Index n) ist in Bild 1.30<br />
dargestellt. Die Teilung im Stirnschnitt ist danach<br />
größer als die Teilung im Normalschnitt.<br />
Es gilt:<br />
pn<br />
mn<br />
⋅ π<br />
cos β = = (1.42)<br />
pt<br />
mt<br />
⋅ π<br />
Demnach ist der Stirnmodul<br />
mn<br />
mt<br />
= (1.43)<br />
cosβ<br />
19
Vorlesungsergänzung <strong>Konstruktion</strong> I Thema: Zahnräder und Zahnradgetriebe<br />
Bild 1.31 Zusammenhang der Größen im<br />
Stirnschnitt und im Normalschnitt<br />
Nach Bild 1.31 gilt pn / 2 = lk ⋅ tanαn und pt / 2 = lk ⋅ tanαt und damit wird nach Gl. (1.42)<br />
tanαn<br />
cosβ<br />
= (1.44)<br />
tanαt<br />
Ersatzgeradverzahnung. Wird ein schrägverzahntes Stirnrad senkrecht zur Flankenlinie<br />
durch den Wälzpunkt C geschnitten (Normalschnitt), so werden alle Kreis im Stirnschnitt<br />
(Teilkreis, Grundkreis, usw.) im Normalschnitt zu Ellipsen (Bild 1.32). Wird der große<br />
Krümmungsradius durch einen Ersatzkreis dn = 2 ⋅ rn ersetzt erhält man ein virtuelles<br />
Geradstirnrad, das den Verhältnissen einer Geradverzahnung im Normalschnitt entspricht.<br />
Somit können alle Gleichungen der Geradverzahnung auf die Schrägverzahnung übertragen<br />
werden. Das Ersatzrad hat dann den Teilkreisdurchmesser dn = 2 ⋅ rn = z ⋅ mn. Dieses<br />
Ersatzrad hat bei einer Zähnezahl z des Schrägstirnrades die Ersatzzähnezahl<br />
dn<br />
d<br />
z<br />
zn<br />
= =<br />
=<br />
2<br />
2<br />
(1.45)<br />
mn<br />
cos βb<br />
⋅ mn<br />
cos βb<br />
⋅ cosβ<br />
Bei größeren Schrägungswinkeln lassen sich erheblich kleinere Grenzzähnezahlen<br />
gegenüber der Geradverzahnung realisieren (s. auch Roloff / Matek Bild 21-16).<br />
Sprungüberdeckung. Durch den Schraubenförmigen Verlauf der Flankenlinien sind die<br />
Stirnflächen eines Zahnes um dem sogenannten „Sprung U“ (Bild 1.30) zueinander<br />
versetzt. Der Sprung berechnet sich zu gβ = b ⋅ tanβ. Dadurch entsteht eine zusätzliche<br />
Überdeckung, die Sprungüberdeckung εεεεβ, die als das Verhältnis von Sprung U zur<br />
Stirnteilung definiert ist:<br />
εβ<br />
U b ⋅ tanβ<br />
⋅ cosβ<br />
b ⋅ sinβ<br />
= =<br />
=<br />
pt<br />
pn<br />
mn<br />
⋅ π<br />
Bild 1.32 Ersatzgeradverzahnung<br />
(1.46)<br />
Die Gesamtüberdeckung ist dann die Summe aus <strong>Prof</strong>il- und Sprungüberdeckung.<br />
20
Vorlesungsergänzung <strong>Konstruktion</strong> I Thema: Zahnräder und Zahnradgetriebe<br />
Mit den Bezeichnungen im Stirnschnitt können weitgehend die Gleichungen der<br />
Geradverzahnung übernommen werden.<br />
Geometrie der Schrägverzahnung – Grundlegende Berechnungsgleichungen.<br />
Winkelbeziehungen<br />
mn<br />
cos β = (1.47)<br />
mt<br />
tanαn<br />
cosβ<br />
= (1.48)<br />
tanαt<br />
tanβ b = tanβ<br />
⋅ cosαt<br />
(1.49)<br />
sinβ b = sinβ<br />
⋅ cos αn<br />
(1.50)<br />
sin αn<br />
dw<br />
cosβ<br />
b = (1.51) tanβ<br />
w = tanβ<br />
(1.52)<br />
sin αt<br />
d<br />
Geometrie<br />
mn<br />
⋅ z<br />
d1<br />
+ d2<br />
ad<br />
d = (1.53) ad<br />
= (1.54) cosα wt = cosαt<br />
(1.55)<br />
cosβ<br />
2<br />
a<br />
invαwt<br />
− invαt<br />
x1 + x2<br />
=<br />
( z1<br />
+ z2)<br />
(1.56)<br />
tanαn<br />
⋅ 2<br />
x1<br />
+ x2<br />
x1<br />
+ x2<br />
lgu<br />
x1<br />
≈ + ( 0,<br />
5 − )<br />
(1.57)<br />
2<br />
2 z1<br />
⋅ z2<br />
lg<br />
100<br />
Die endgültige Wahl von x1 und x2 erfolgt nach verschienen Kriterien nach DIN 3992<br />
cosαt<br />
db<br />
= d (1.58)<br />
cosαwt<br />
cosαt<br />
dw<br />
1 + dw2<br />
dw<br />
= d (1.59) a = (1.60)<br />
cosαwt<br />
2<br />
da = d + 2 ⋅ mn<br />
+ 2 ⋅ mn<br />
⋅ x + 2 ⋅ k (1.61) k = a − ad<br />
− mn<br />
⋅ ( x1<br />
+ x2)<br />
(1.62)<br />
df 1 = 2 ⋅ a − da2<br />
− 2 ⋅ c (1.63) df 2 = 2 ⋅ a − da1<br />
− 2 ⋅ c (1.64)<br />
da<br />
− df<br />
h =<br />
2<br />
da<br />
− d<br />
ha<br />
=<br />
2<br />
d − df<br />
hf<br />
= (1.65)<br />
2<br />
Überdeckungsgrad<br />
gα<br />
2<br />
2<br />
2<br />
ε α = gα = 0,<br />
5 ⋅ ( pet<br />
d a1<br />
− d b1<br />
+ d a2<br />
− d b2<br />
) − a ⋅ sinαwt<br />
(1.66)<br />
b ⋅ sinβ<br />
pet = π ⋅ mn<br />
⋅ cosαt<br />
(1.67) εβ =<br />
(1.68) εg = εγ<br />
= εα<br />
+ εβ<br />
(1.69)<br />
π ⋅ mn<br />
Zahndicke am Teil- und Kopfkreis<br />
mn<br />
⎛ π<br />
⎞<br />
⎛ st<br />
⎞<br />
s t = ⎜⎝<br />
+ 2⋅<br />
x ⋅ tan αn⎟⎠<br />
(1.70) s at = da⎜⎝<br />
+ invαt<br />
− invαat<br />
⎟ (1.71)<br />
cosβ<br />
2<br />
d<br />
⎠<br />
d<br />
cosαt<br />
cosα at = cosαt<br />
(1.72) tanβ<br />
a = tanβ<br />
(1.73) san = sat<br />
⋅ cosβ<br />
a (1.74)<br />
da<br />
cosαat<br />
2<br />
21
Vorlesungsergänzung <strong>Konstruktion</strong> I Thema: Zahnräder und Zahnradgetriebe<br />
1.7 Berechnungsbeispiel<br />
KISSsoft/Hirnware Rel. 10-2003<br />
KISSsoft - Hochschulversion (Einzelplatz)<br />
Dateiname : C:/Dokumente und Einstellungen/<strong>Stenkamp</strong>/LehreFH/<strong>Konstruktion</strong>/Rolof711a1.Z12<br />
Projekt : <strong>Konstruktion</strong> 1<br />
Datum: 22.08.2006/08:30:11 Anwender: <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. W. <strong>Stenkamp</strong><br />
Beschreibung : Roloff S. 711 Komm.Nr: WS 2006/2007<br />
Wichtiger Hinweis: Bei der Berechnung sind Warnungen aufgetreten:<br />
1-> Hinweis zu Rad 1:<br />
Rollenmass ist nicht messbar!<br />
2-> Hinweis zu Rad 2:<br />
Rollenmass ist nicht messbar!<br />
STIRNRAD-BERECHNUNG (STIRNRAD-PAAR)<br />
Zeichnungs- oder Artikelnummer:<br />
Rad 1: 0.000.0<br />
Rad 2: 0.000.0<br />
Rechenmethode ISO 6336 Methode B (1996), YF Methode C<br />
------- RAD 1 --------- RAD 2 --<br />
Nennleistung (kW) [P] 22.000<br />
<strong>Dr</strong>ehzahl (1/min) [n] 1400.0 1358.8<br />
<strong>Dr</strong>ehmoment (Nm) [T] 150.1 154.6<br />
Anwendungsfaktor [KA] 1.25<br />
Lebensdauer in Stunden [H] 59.52<br />
Rad treibend (+) / getrieben (-) + -<br />
1. ZAHNGEOMETRIE UND WERKSTOFF<br />
(Geometrieberechnung nach DIN 3960)<br />
------- RAD 1 --------- RAD 2 --<br />
Achsabstand (mm) [a] 74.000<br />
Achsabstands-Toleranz ISO 286 Abmass js7<br />
Normalmodul (mm) [mn] 2.0000<br />
Eingriffswinkel im Normalschnitt (°) [alfn] 20.0000<br />
Schrägungswinkel am Teilkreis (°) [beta] 24.0000<br />
Zähnezahl [z] 33 34<br />
Zahnbreite (mm) [b] 17.50 16.50<br />
Schrägungsrichtung Links<br />
Rechts<br />
Verzahnungsqualität [Q-ISO1328] 6 6<br />
Innendurchmesser Ring (mm) [dRing] 0.00 0.00<br />
Innendurchmesser Radkörper (mm) [di] 0.00 0.00<br />
Werkstoff(Eigene Eingabe) 16 MnCr 5 (1) 16 MnCr 5 (1)<br />
Einsatzstahl Einsatzstahl<br />
einsatzgehärtet einsatzgehärtet<br />
Oberflächen-Härte HRC 59 HRC 59<br />
Werkstoff-Behandlung nach ISO6336: ML (normal)<br />
Dauerfestigk. Zahnfussspannung (N/mm²) [sigFlim] 450.00 450.00<br />
Dauerfestig. Hertzsche Pressung (N/mm²) [sigHlim] 1450.00 1450.00<br />
Streckgrenze (N/mm²) [Rp] 635.00 695.00<br />
Elastizitätsmodul (N/mm²) [E] 206000 206000<br />
Poisson-Zahl [ny] 0.300 0.300<br />
Gemittelte Rauhtiefe Rz, Flanke (µm) [RZH] 4.00 4.00<br />
Gemittelte Rauhtiefe Rz, Fuss (µm) [RZF] 20.00 20.00<br />
Fusshöhe Bezugsprofil (in Modul) [hfP*] 1.250 1.250<br />
Fussradius Bezugsprofil (in Modul) [rofP*] 0.380 0.380<br />
Kopfhöhe Bezugsprofil (in Modul) [haP*] 1.000 1.000<br />
Protuberanz-Höhe (in Modul) [hk*] 0.000 0.000<br />
Protuberanz-Winkel (°) [alfPro] 0.000 0.000<br />
Höhe Knickfussflanke (in Modul) [hko*] 0.000 0.000<br />
Winkel Knickfussflanke (°) [alfnk] 0.000 0.000<br />
Art der <strong>Prof</strong>ilkorrektur: Keine<br />
Kopfrücknahme (µm) (durch Einlaufen) [Ca] 2 2<br />
22
Vorlesungsergänzung <strong>Konstruktion</strong> I Thema: Zahnräder und Zahnradgetriebe<br />
Schmierungsart Öl-Tauchschmierung<br />
Ölsorte Öl: EP-220<br />
Schmierstoff-Basis Mineralöl-Basis<br />
Kinem. Nennvisko. Öl bei 40 Grad (mm²/s) [nu40] 210.00<br />
Kinem. Nennvisko. Öl bei 100 Grad (mm²/s) [nu100] 17.50<br />
FZG-Test A/8.3/90 Stufe [FZGtestA] 12<br />
Spez. Dichte bei 15 Grad (kg/dm³) [roOil] 0.895<br />
Öltemperatur (°C) [theOil] 40.000<br />
Umgebungstemperatur (°C) [theUmg] 20.000<br />
------- RAD 1 --------- RAD 2 --<br />
Gesamtübersetzung [itot] -1.030<br />
Zähnezahlverhältnis [u] 1.030<br />
Stirnmodul (mm) [mt] 2.189<br />
Eingriffswinkel am Teilkreis (°) [alft] 21.723<br />
Betriebseingriffswinkel (°) [alfwt] 22.971<br />
[alfwt.e/i] 22.998 / 22.943<br />
Grundschrägungswinkel (°) [betab] 22.470<br />
Nullachsabstand (mm) [ad] 73.341<br />
Summe der <strong>Prof</strong>ilverschiebung [Summexi] 0.3388<br />
<strong>Prof</strong>ilverschiebungsfaktor [x] 0.1700 0.1688<br />
Zahndicke (Bogen) im Teilkreis (in Modul)[sn*] 1.6945 1.6937<br />
Zahndicke (Bogen) im Teilkreis (mm) [sn] 3.389 3.387<br />
(mm) [sn.e/i] 3.264 / 3.204 3.262 / 3.202<br />
Kopfhöhenänderung (mm) [k*mn] -0.018 -0.018<br />
Teilkreisdurchmesser (mm) [d] 72.246 74.435<br />
Grundkreisdurchmesser (mm) [dB] 67.115 69.149<br />
Kopfkreisdurchmesser (mm) [da] 76.890 79.074<br />
(mm) [da.e/i] 76.890 / 76.880 79.074 / 79.064<br />
Abmasse Kopfkreis (mm) [Ada.e/i] 0.000 / -0.010 0.000 / -0.010<br />
Kopf-Kantenbruch / Kopfrundung (mm) [Fased] 0.000 0.000<br />
Kopf-Nutzkreisdurchmesser (mm) [dNa.e/i] 76.890 / 76.880 79.074 / 79.064<br />
Wälzkreisdurchmesser (mm) [dw] 72.896 75.104<br />
(mm) [dw.e/i] 72.910 / 72.881 75.120 / 75.089<br />
Fusskreisdurchmesser (mm) [df] 67.926 70.110<br />
Erzeugungsprofilverschiebung [xE.e/i] 0.0841 / 0.0429 0.0829 / 0.0417<br />
Erzeugter Fusskreis mit xE (mm) [df.e/i] 67.583 / 67.418 69.767 / 69.602<br />
Kopfspiel theoretisch (mm) [c] 0.500 0.500<br />
Kopfspiel effektiv (mm) [c.e/i] 0.774 / 0.657 0.774 / 0.657<br />
Notwendiger Fuss-Nutzkreisdurchmesser (mm)[dNf] 69.864 72.050<br />
(mm)[dNf.e/i] 69.891 / 69.842 72.078 / 72.029<br />
Hergestellter Fussnutzkreis (Formkreis) (mm) [dNf0] 69.428 71.598<br />
(mm)[dNf0.e/i] 69.196 / 69.089 71.363 / 71.255<br />
Reserve (dNf-dNf0)/2 (mm) [rNf-rNf0.e/i] 0.401 / 0.323 0.412 / 0.333<br />
Addendum (mm) [ha] 2.322 2.320<br />
(mm) [ha.e/i] 2.322 / 2.317 2.320 / 2.315<br />
Dedendum (mm) [hf] 2.160 2.162<br />
(mm) [hf.e/i] 2.332 / 2.414 2.334 / 2.417<br />
<strong>Prof</strong>ilwinkel zu dNa (°) [alf_dNa_t.e/i] 29.206 / 29.192 29.016 / 29.003<br />
<strong>Prof</strong>ilwinkel zu dNf0 (°) [alf_dNf0_t.e/i] 14.087 / 13.729 14.310 / 13.963<br />
Zahnhöhe (mm) [H] 4.482 4.482<br />
Ersatz-Zähnezahl [zn] 42.303 43.585<br />
Normal-Zahndicke am Kopfzylinder (mm) [san] 1.484 1.490<br />
(mm) [san.e/i] 1.352 / 1.294 1.358 / 1.300<br />
Normal-Lückenweite am Fusszylinder (mm) [efn] 1.618 1.606<br />
(mm) [efn.e/i] 1.685 / 1.722 1.670 / 1.705<br />
Max. Gleitgeschwindigkeit am Kopf (m/s) [vga] 1.310 1.307<br />
Spezifisches Gleiten am Kopf [zetaa] 0.476 0.479<br />
Spezifisches Gleiten am Fuss [zetaf] -0.919 -0.910<br />
Gleitfaktor am Kopf [Kga] 0.245 0.245<br />
Gleitfaktor am Fuss [Kgf] -0.245 -0.245<br />
Teilkreisteilung (mm) [pt] 6.878<br />
Grundkreisteilung (mm) [pbt] 6.389<br />
Stirneingriffsteilung (mm) [pet] 6.389<br />
Axiale Teilung (mm) [px] 15.448<br />
Länge der Eingriffsstrecke (mm) [ga] 9.058<br />
(mm) [ga.e/i] 9.096 / 8.999<br />
Länge T1-A (mm) [T1A] 9.701<br />
Länge T1-B (mm) [T1B] 12.370<br />
Länge T1-C (mm) [T1C] 14.224<br />
Länge T1-D (mm) [T1D] 16.091<br />
Länge T1-E (mm) [T1E] 18.759<br />
<strong>Prof</strong>ilüberdeckung [eps_a] 1.418<br />
<strong>Prof</strong>ilüberdeckung mit Abmassen [eps_a.e/i] 1.424 / 1.408<br />
Sprungüberdeckung [eps_b] 1.068<br />
Gesamtüberdeckung [eps_g] 2.486<br />
23
Vorlesungsergänzung <strong>Konstruktion</strong> I Thema: Zahnräder und Zahnradgetriebe<br />
Gesamtüberdeckung mit Abmassen [eps_g.e/i] 2.492 / 2.477<br />
2. ALLGEMEINE EINFLUSSFAKTOREN<br />
------- RAD 1 --------- RAD 2 --<br />
Nennumfangskraft im Teilkreis (N) [Ft] 4154.2<br />
Axialkraft (N) [Fa] 1849.5<br />
Radialkraft (N) [Fr] 1655.1<br />
Normalkraft (N) [Fnorm] 4839.1<br />
Nennumfangskraft Teilk. pro mm (N/mm) [w] 251.77<br />
Nur zur Information: Kräfte im Wälzkreis:<br />
Nennumfangskraft (N) [Ftw] 4117.1<br />
Axialkraft (N) [Faw] 1833.1<br />
Radialkraft (N) [Frw] 1640.3<br />
Normalkraft (N) [Fnormw] 4796.0<br />
Umfangsgeschwindigkeit Teilk. (m/sec) [v] 5.30<br />
Einlaufbetrag y.a (µm) [ya] 0.5<br />
Korrekturfaktor CM [CM] 0.80<br />
Radkörperfaktor CR [CR] 1.00<br />
Bezugsprofilfaktor CBS [CBS] 0.98<br />
Einzelfedersteifigkeit (N/mm/µm) [c'] 13.143<br />
Eingriffsfedersteifigkeit (N/mm/µm) [cg] 17.259<br />
Reduzierte Masse (kg/mm) [mRed] 0.010<br />
Resonanzdrehzahl (min-1) [nE1] 12232<br />
Bezugsdrehzahl (-) [N] 0.114<br />
Unterkritischer Bereich<br />
Lagerdistanz l der Ritzelwelle (mm) [l] 150.000<br />
Distanz s der Ritzelwelle (mm) [S] 30.000<br />
Aussendurchmesser der Ritzelwelle (mm) [dsh] 60.000<br />
Belastung nach ISO 6336/1 Bild 16 [-] 0<br />
Faktor K' nach ISO 6336/1 Bild 16 [K'] 0.48<br />
0:a), 1:b), 2:c), 3:d), 4:e)<br />
Mit Stützwirkung<br />
Flankenlinienabweichung wirksame (µm) [Fby] 7.62<br />
von Verformung der Wellen (µm) [fsh] 0.73<br />
Zahn ohne Flankenlinien-Korrektur<br />
Lage des Tragbildes : ohne Nachweis oder ungünstig<br />
von Fertigungstoleranzen (µm) [fma] 8.00<br />
Einlaufbetrag y.b (µm) [yb] 1.34<br />
Dynamikfaktor [KV] 1.03<br />
Breitenfaktoren - Flanke [KHb] 1.20<br />
- Zahnfuss [KFb] 1.15<br />
- Fressen [KBb] 1.20<br />
Stirnfaktoren - Flanke [KHa] 1.03<br />
- Zahnfuss [KFa] 1.03<br />
- Fressen [KBa] 1.03<br />
Schrägungsfaktor Fressen [Kbg] 1.22<br />
Anzahl der Lastwechsel (in Mio.) [NL] 5.000 4.853<br />
3. ZAHNFUSS-TRAGFÄHIGKEIT<br />
------- RAD 1 --------- RAD 2 --<br />
Rechnung der Zahnformfaktoren nach Methode: C<br />
(Zahnformfaktoren werden bei Abmassen > 0.05*mn mit Herstellprofilverschiebung xE.e berechnet)<br />
Zahnformfaktor [YF] 2.43 2.42<br />
Spannungskorrekturfaktor [YS] 1.69 1.69<br />
Biegehebelarm (mm) [hF] 3.98 3.98<br />
Kraftangriffswinkel (°) [alfen] 26.16 26.00<br />
Zahnfussdicke (mm) [sFn] 4.34 4.35<br />
Zahnfussradius (mm) [roF] 1.00 1.00<br />
Überdeckungsfaktor [Yeps] 0.702<br />
Schrägungsfaktor [Ybet] 0.800<br />
Massgebende Zahnbreite (mm) [beff] 17.50 16.50<br />
Örtliche Zahnfuss-Spannung (N/mm²) [sigF0] 273.53 289.82<br />
(Effektive) Zahnfuss-Spannung (N/mm²) [sigF] 413.49 438.12<br />
Zulässige Zahnfussspannung von Prüf-Zahnrad<br />
Stützziffer [YdrelT] 0.997 0.997<br />
Oberflächenfaktor [YRrelT] 0.957 0.957<br />
Grössenfaktor (Zahnfuss) [YX] 1.000 1.000<br />
24
Vorlesungsergänzung <strong>Konstruktion</strong> I Thema: Zahnräder und Zahnradgetriebe<br />
Zeitfestigkeits-Faktor [YNT] 0.990 0.990<br />
Wechselbiegungs-Faktor [Kwb] 1.000 1.000<br />
Spannungs-Korrekturfaktor [Yst] 2.00<br />
Zulässige Zahnfuss-Spannung (N/mm²) [sigFG] 849.47 850.07<br />
([sigFP] = [sigFG] / [SFmin]) (N/mm²) [sigFP] 606.77 607.20<br />
Soll-Sicherheit [SFmin] 1.40 1.40<br />
Übertragbare Leistung (kW) [kWRating] 32.28 30.49<br />
Sicherheitsfaktor für Zahnfussspannung [SF=sigFG/sigF] 2.05 1.94<br />
4. FLANKENSICHERHEIT<br />
------- RAD 1 --------- RAD 2 --<br />
Zonenfaktor [ZH] 2.248<br />
Elastizitätsfaktor (N^.5/mm) [ZE] 189.812<br />
Überdeckungsfaktor [Zeps] 0.840<br />
Schrägenfaktor [Zbet] 0.956<br />
Massgebende Zahnbreite (mm) [beff] 16.50<br />
Nennwert der Flankenpressung (N/mm²) [sigH0] 897.52<br />
Flankenpressung am Wälzkreis (N/mm²) [sigH] 1130.03<br />
Schmierstoff-Faktor [ZL] 1.010 1.010<br />
Geschwindigkeits-Faktor [ZV] 0.990 0.990<br />
Rauhigkeitsfaktor [ZR] 0.980 0.980<br />
Werkstoffpaarungs-Faktor [ZW] 1.000 1.000<br />
Zeitfestigkeits-Faktor [ZNT] 1.190 1.193<br />
Kleine Anzahl Grübchen zulässig (0=nein, 1=ja) 0 0<br />
Grössenfaktor (Flanke) [ZX] 1.000 1.000<br />
Zulässige Flankenpressung (N/mm²) [sigHG] 1691.51 1695.59<br />
([sigHP] = [sigHG] / [SHmin]) (N/mm²) [sigHP] 1691.51 1695.59<br />
Sicherheit für Flankenpressung Wälzkreis[SHw] 1.50 1.50<br />
Einzeleingriffs-Faktor [ZBD] 1.00 1.00<br />
Flankenpressung Einzeleingr.pkt (N/mm²) [sigHBD] 1130.03 1130.03<br />
Soll-Sicherheit [SHmin] 1.00 1.00<br />
Übertragbare Leistung (kW) [kWRating] 49.29 49.53<br />
Sicherheit für Pressung Einzeleingriff [SH=sigHG/sigHBD] 1.50 1.50<br />
5. FRESSTRAGFÄHIGKEIT<br />
Rechenmethode nach DIN3990<br />
Schmierfaktor (Fressen) [XS] 1.000<br />
Relativer Gefügefaktor (Fressen) [XWrelT] 1.000<br />
Winkelfaktor [Xalfbet] 1.004<br />
Therm. Kontaktkoeffizient (N/mm/s^.5/K) [BM] 13.795 13.795<br />
Mittenrauhwert Ra, Zahnflanke (µm) [RAH] 0.48 0.48<br />
Massgebende Umfangskraft/Zahnbreite [wbt] 487.325<br />
Blitztemperatur-Kriterium<br />
Massentemperatur (°C) [them] 51.022<br />
Fresstemperatur (°C) [thes] 409.361<br />
Koordinate Gamma (Ort der höchsten Temp.) [Gamma] -0.130<br />
Höchste Kontakttemp. (°C) [theB] 74.475<br />
Blitzfaktor [XM] 50.002<br />
Geometriefaktor [XB] 0.093<br />
Aufteilungsfaktor [XGam] 1.000<br />
Reibungszahl [mymy] 0.061<br />
Soll-Sicherheit [SBmin] 2.000<br />
Sicherheitsfaktor für Fressen (Blitz-T.) [SB] 10.711<br />
Integraltemperatur-Kriterium<br />
Massentemperatur (°C) [theMC] 50.759<br />
Fress-Integraltemperatur (°C) [theSint] 409.361<br />
Blitzfaktor [XM] 50.002<br />
Überdeckungsfaktor [XE] 0.303<br />
Gemittelte Reibungszahl [mym] 0.053<br />
Geometriefaktor [XBE] 0.234<br />
Eingriffsfaktor [XQ] 1.000<br />
Kopfrücknahmefaktor [XCa] 1.009<br />
Integral-Flankentemperatur (°C) [theint] 73.815<br />
Soll-Sicherheit [SSmin] 1.80<br />
Sicherheitsfaktor für Fressen (Int.-T.) [SSint] 5.55<br />
Sicherh. f. übertragenes Moment (Int.-T.) [SSL] 10.92<br />
25
Vorlesungsergänzung <strong>Konstruktion</strong> I Thema: Zahnräder und Zahnradgetriebe<br />
6. PRÜFMASSE FÜR DIE ZAHNDICKE<br />
------- RAD 1 --------- RAD 2 –<br />
Zahndicken-Toleranz DIN3967 b26 DIN3967 b26<br />
Zahndickenabmass im Normalschnitt (mm) [As.e/i] -0.125 / -0.185 -0.125 / -0.185<br />
Messzähnezahl [k] 5.000 6.000<br />
Messkreisdurchmesser (mm) [dMWk] 71.929 75.928<br />
Zahnweite spielfrei (mm) [Wk] 27.997 33.936<br />
Effektive Zahnweite (mm) [Wk.e/i] 27.880 / 27.823 33.819 / 33.762<br />
Theor. Messkörper-Durchmesser (mm) [DM] 3.451 3.447<br />
Eff. Messkörper-Durchmesser (mm) [DMeff] 3.500 3.500<br />
Messkreisdurchmesser (mm) [dMMr] 73.017 75.210<br />
Radiales Einkugel-Mass spielfrei (mm) [MrK] 38.925 40.020<br />
Eff. radiales Einkugel-Mass (mm) [MrK.e/i] 38.776 / 38.703 39.870 / 39.797<br />
Diametrales Zweikugel-Mass spielfrei (mm)[MdK] 77.766 80.039<br />
Eff. diametrales Zweikugel-Mass (mm) [MdK.e/i] 77.468 / 77.323 79.740 / 79.595<br />
Eff. diametrales Rollen-Mass (mm) [MdR.e/i] 77.552 / 77.407 79.740 / 79.595<br />
Effektives <strong>Dr</strong>eirollen-Mass (mm) [Md3K.e/i] 77.552 / 77.407 0.000 / 0.000<br />
Zahndickensehne spielfrei (mm) [smn] 3.388 3.386<br />
Effektive Zahndickensehne (mm) [smn.e/i] 3.263 / 3.203 3.261 / 3.201<br />
Höhe über der Sehne (mm) [ha] 2.355 2.352<br />
Spielfreier Achsabstand (mm) [aControl.e/i] 73.705 / 73.564<br />
Spielfreier Achsabstand, Abmasse (mm) [jta] -0.295 / -0.436<br />
Achsabstands-Abmass (mm) [Aa.e/i] 0.015 / -0.015<br />
<strong>Dr</strong>ehflankenspiel aus Aa [jt-Aa.e/i] 0.012 / -0.012<br />
<strong>Dr</strong>ehflankenspiel (Stirnschnitt) (mm) [jt] 0.419 / 0.260<br />
Normalflankenspiel (mm) [jn] 0.360 / 0.223<br />
7. TOLERANZEN<br />
------- RAD 1 --------- RAD 2 --<br />
Nach ISO 1328:<br />
Verzahnungsqualität [Q-ISO1328] 6 6<br />
Eingriffsteilungsabweichung (µm) [fpb] 7.0 7.0<br />
<strong>Prof</strong>il-Formabweichung (µm) [ffa] 6.0 6.0<br />
<strong>Prof</strong>il-Winkelabweichung (µm) [fHa] 5.5 5.5<br />
<strong>Prof</strong>il-Gesamtabweichung (µm) [Fa] 8.0 8.0<br />
Flankenlinien-Formabweichung (µm) [ffb] 8.0 8.0<br />
Flankenlinien-Winkelabweichung (µm) [fHb] 8.0 8.0<br />
Flankenlinien-Gesamtabweichung (µm) [Fb] 11.0 11.0<br />
Teilungs-Gesamtabweichung (µm) [Fp] 26.0 26.0<br />
Rundlaufabweichung (µm) [Fr] 21.0 21.0<br />
Zweiflanken-Wälzabweichung (µm) [Fi"] 31.0 31.0<br />
Zweiflanken-Wälzsprung (µm) [fi"] 9.0 9.0<br />
Einflanken-Wälzabweichung (µm) [Fi'] 37.0 37.0<br />
Einflanken-Wälzsprung (µm) [fi'] 11.0 11.0<br />
8. ERGÄNZENDE DATEN<br />
Maximal möglicher Achsabstand (eps_a=1.0)[aMAX] 75.082<br />
Verdrehsteifigkeit (MNm/rad) [cr] 0.3 0.4<br />
Mittlere Reibungszahl (nach Niemann) [mum] 0.060<br />
Verschleissgleiten nach Niemann [zetw] 0.677<br />
Zahnverlustleistung aus Zahnbelastung (kW) [PVZ] 0.158<br />
Trägheitsmoment (System bezogen auf Rad 1):<br />
Berechnung ohne Berücksichtigung der exakten Zahnform<br />
Räder einzeln (da...di) (kgm²) [TraeghMom] 0.0001167 0.0001239<br />
System (da...di) (kgm²) [TraeghMom] 0.0002334<br />
Bemerkungen:<br />
- Beim Flankenspiel werden die Achsabstandstoleranzen und die Zahndickenabmasse<br />
berücksichtigt. Angegeben wird das maximale und das minimale Spiel entsprechend<br />
den grössten, beziehungsweise kleinsten Abmassen.<br />
- Details zur Rechenmethode:<br />
cg nach Methode B<br />
KV nach Methode B<br />
KHb, KFb nach Methode C2<br />
KHa, KFa nach Methode B<br />
Ende Report Zeilen : 369<br />
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Vorlesungsergänzung <strong>Konstruktion</strong> I Thema: Zahnräder und Zahnradgetriebe<br />
1.8 Entwurfsberechnung<br />
Für die Auslegung und Gestaltung von Zahnradgetrieben sind viele Gesichtspunkte zu<br />
beachten und erfordern umfangreiche Erfahrungen.<br />
1. Randbedingungen. Die geometrischen und allgemeinen Anforderungen,<br />
insbesondere auch Kundenspezifische Wünsche und Forderungen, werden in einer<br />
Anforderungsliste (Pflichtenheft festgelegt).<br />
2. Übersetzungen. In der Regel werden bei Zahnradgetrieben folgende Übersetzungen<br />
realisiert:<br />
- einstufiges Getriebe i ≤ 6 (8)<br />
- zweistufiges Getriebe i ≤ 35 (45) Erfahrungswert i1/2 ≈ 0,7⋅ i 0,7<br />
- dreistufiges Getriebe i ≤ 150 (200) Erfahrungswert i1/2 ≈ 0,55⋅ i 0,55 u. i3/4 ≈ i 0,32<br />
Aus Funktionsgründen soll die Zähnezahl des Rades kein ganzzahliges<br />
vielfaches des Ritzels sein, da sonst die gleichen Zahnpaare periodisch zum<br />
Eingriff kommen.<br />
3. Überschlägige Wellenberechnung. Die Berechnung erfolgt in der Regel<br />
zunächst mit dem Torsionsmoment. Wegen der Vernachlässigung der<br />
Biegebeanspruchung sollte der Entwurfsdurchmesser um ca. 20 % größer<br />
gewählt werden.<br />
4. Ritzelgestaltung. Der kleinst-<br />
mögliche Ritzelteilkreisdurchmesser<br />
d1 ergibt sich aus der<br />
Entwurfsberechnung der Welle.<br />
a) Ritzelwelle<br />
b) Ritzel<br />
d1 ≈ (1,2....1,4) ⋅ dw<br />
d1 ≈ (2,0....2,5) ⋅ dw<br />
Bild 1.33 Ritzelgestaltung<br />
5. Modul. Die Zahnfußtragfähigkeit ist bei Leistungsgetrieben maßgebend.<br />
m<br />
T ⋅ K ⋅ s<br />
d ⋅ b ⋅ σ<br />
n ><br />
A F<br />
YFs<br />
1 1 F lim<br />
σFlim Zahnfuß-Biegenenndauerfestigkeit der Prüfräder z.B. für Einsatzstahl aus<br />
16MnCr5 oder 20MnCr5.<br />
σFlim = 450 N/mm 2 bei Schwellbelastung<br />
σFlim = 315 N/mm 2 bei Wechselbelastung<br />
Mindestfestigkeitswerte sollten bei Materialbestellung mit dem Lieferanten<br />
festgelegt werden. Bei der Festlegung von d1, b1 und m Erfahrungswerte nach<br />
TB 21-14 beachten.<br />
d1<br />
6. Zähnezahlen z = cosβ<br />
mn<br />
7. Nullachsabstand<br />
1 z2 = z1<br />
⋅ i1<br />
/ 2<br />
a<br />
sF Zahnfußsicherheit nach Vorgabe<br />
YFs ≈ 4 Kopffaktor aus Erfahrung<br />
mn(<br />
z1<br />
+ z2)<br />
2<br />
d = z.B. a > ad wählen um Σ x > 0 zu erhalten.<br />
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Vorlesungsergänzung <strong>Konstruktion</strong> I Thema: Zahnräder und Zahnradgetriebe<br />
Mit den vorgenannten Entwurfswerten erfolgt die endgültige Auslegung rechnergestützt.<br />
Nach der ersten Entwurfsberechnung aller Getriebestufen sollte eine maßstäbliche<br />
Entwurfsskizze angefertigt werden um z.B. minimale Baugröße anzustreben oder aber<br />
vorgegebene Einbaubedingungen zu erfüllen. In der Skizze sind die <strong>Dr</strong>eh-, Steigungs- und<br />
Kraftrichtungen jeweils für Ritzel und Rad einzutragen. Aus Lage und Größe der Nenn-<br />
Umfangskräfte kann die Lagerlebensdauer der Getriebelager näherungsweise bestimmt<br />
werden. Aus der Betriebsweise des gesamten Antriebssystems, die sich aus der gestellten<br />
Aufgabe ergibt, kann eine Betriebsfestigkeitsberechnung ggf. notwendig werden.<br />
Belastungshöhe und Belastungshäufigkeit bei Beschleunigungs- und Bremsvorgängen,<br />
Einschaltdauer und die geforderte Betriebsstundenzahl beeinflussen dann ganz<br />
entscheidend die Auslegung des Getriebes.<br />
1.13 Gestaltung von Getrieben - Beispiele<br />
Bild 1.34-1 Einstufig Bild 1.34-2 Zweistufig Bild 1.34-3 Sammel - und<br />
Verteilergetriebe<br />
Bild 1.35 An- und Abtriebswelle koaxial angeordnet (<strong>Dr</strong>ehelastische Wellen A im Beispiel b;<br />
ferner muss sich mindestens ein Rad so verstellen lassen, dass alle in Kraftrichtung liegende<br />
Zahnflanken anliegen).<br />
Bild 1.36 Zahnradgetriebe-Kombinationen<br />
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Vorlesungsergänzung <strong>Konstruktion</strong> I Thema: Zahnräder und Zahnradgetriebe<br />
Bild 1.37 Industriegetriebe, Gehäuse geteilt, alternativ als Stand- oder Aufsteckgetriebe und<br />
weitere Ausführungsvarianten.<br />
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Vorlesungsergänzung <strong>Konstruktion</strong> I Thema: Zahnräder und Zahnradgetriebe<br />
Bild 1.38 Getriebemotor<br />
Bild 1.39 Stirnradgetriebe, koaxial mit<br />
geschweißten Großrädern<br />
Bild 1.40 Grundformen geschweißter<br />
Zahnräder für Schrägverzahnung<br />
a) Für vergütete Verzahnung<br />
b)c) Für gehärtete Verzahnung<br />
d) Schraubverbindung<br />
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Vorlesungsergänzung <strong>Konstruktion</strong> I Thema: Zahnräder und Zahnradgetriebe<br />
Bild 1.41 Grundformen von Ritzeln und Zahnrädern aus gewalzten oder<br />
geschmiedeten Rohlingen<br />
Bild 1.42 Schneckengetriebe<br />
Die Hauptbelastung an der Schneckenwelle ist axial gerichtet, wobei die Lastrichtung mit<br />
dem <strong>Dr</strong>ehsinn der Welle wechselt. Das Schneckengetriebe wird mit Öl durch<br />
Tauchschmierung geschmiert. Der Ölstand soll hierbei bis zum Teilkreis der Schnecke<br />
reichen. Die Radialwellendichtringe an den Wellendurchgängen verhindern den Ölaustritt<br />
und bieten hinreichenden Schutz gegen das Eindringen von Verunreinigungen.<br />
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Vorlesungsergänzung <strong>Konstruktion</strong> I Thema: Zahnräder und Zahnradgetriebe<br />
Bild 1.43 Schnecken-Planetengetriebe<br />
Mit Planetengetrieben werden auf kleinstem Raum hohe Leistungen und große<br />
<strong>Dr</strong>ehmomente übertragen. Wegen der begrenzten Raumverhältnisse in Planetengetrieben<br />
ergeben Nadellager mit Nadelhülsen besonders günstige Lösungen.<br />
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Bild 1.44 Kegelstirnradgetriebe<br />
Bild 1.45 Norm-Planetengetriebe<br />
Die hintereinander angeordneten Planetenradsätze kämmen mit dem Sonnenritzel und den<br />
innenverzahnten Hohlrädern gleichen Durchmessers. Die Sonnenritzel zentrieren sich durch<br />
das in den Zahnkupplungen vorhandene Spiel selbsttätig. Dadurch wird das zu übertragene<br />
<strong>Dr</strong>ehmoment nahezu gleichmäßig auf die Planetenräder übertragen.<br />
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Vorlesungsergänzung <strong>Konstruktion</strong> I Thema: Zahnräder und Zahnradgetriebe<br />
Bild 1.46 Antriebskomponenten für<br />
Windenergieanlagen<br />
Bild 1.47 Hybridantrieb<br />
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Vorlesungsergänzung <strong>Konstruktion</strong> I Thema: Zahnräder und Zahnradgetriebe<br />
Bild 1.48 Kräfte an<br />
Kegelrädern<br />
Bild 1.49 Schleifen<br />
von Kegelrädern<br />
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Vorlesungsergänzung <strong>Konstruktion</strong> I Thema: Zahnräder und Zahnradgetriebe<br />
Bild 1.50 Kosten-, Gewichts- und Baugrößenvergleich an einem einstufigen Zahnradgetriebe<br />
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