Ein Jahr „Hörscreening für Neugeborene“ - Kassenärztliche ...
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Journal KVMV 11/2003<br />
Ingolf Otto Torsten Lange Bernhard Scholz<br />
Wort: „Niemals wurde ein Gesetz<br />
mit so viel Diffamierung, Verunglimpfung<br />
und Beleidigungen der<br />
Betroffenen vorbereitet. Über Monate<br />
hinweg wurden wir als Falschabrechner,<br />
als Scharlatane und als Abzocker<br />
in den öffentlichen Medien<br />
dargestellt.“ Auch die <strong>Kassenärztliche</strong>n<br />
Vereinigungen, vom Gesetzge-<br />
Ambulante Medizin ab dem <strong>Jahr</strong> 2004<br />
ber bereits heute schon fast handlungsunfähig<br />
gemacht, seien als verkrustete<br />
monopolistische Strukturen<br />
dargestellt worden. Ihre großen Leistungen<br />
<strong>für</strong> die hohe Qualität der<br />
ambulanten Versorgung dagegen<br />
seien verschwiegen worden. Zu den<br />
gravierendsten Auswirkungen der<br />
neuen Gesundheitsgesetze zählt die<br />
wiederum ansteigende Bürokratie.<br />
Eckert dazu: „Auf uns in Mecklenburg-Vorpommern<br />
kommt eine Bü-<br />
rokratie ungeahnten Ausmaßes<br />
durch die <strong>Ein</strong>treibung der Praxisgebühr<br />
<strong>für</strong> die Krankenkassen, die<br />
<strong>Ein</strong>führung des korrigierten ICD 10,<br />
die hundertprozentige Durchsetzung<br />
der EDV-Abrechnung und die<br />
auf Wunsch der Patienten zu erstellende<br />
Patientenquittung <strong>für</strong> alle<br />
erbrachten Leistungen zu. Die bei<br />
abgesenkten Honorarbudgets einzuführenden<br />
Regelleistungsvolumina<br />
und die Welle von DMP-Verträgen<br />
runden das Bild ab.“ Zum politisch<br />
gewollten Wettbewerb zwischen den<br />
medizinischen Leistungserbringern<br />
stellte Eckert unmissverständlich<br />
klar, dass freiberuflich tätige Ärzte<br />
den Wettbewerb nicht <strong>für</strong>chten, er<br />
aber ohne all die gesetzlichen<br />
Hemmnisse und mit dem Recht,<br />
<strong>für</strong> eine angemessene Vergütung<br />
Blick in den gefüllten Saal Medieninformation im Vorfeld<br />
kämpfen zu können, geführt werden<br />
müsse.<br />
In der anschließend auch emotional<br />
geführten Diskussion wurde vor allem<br />
eines klar: Das größte Problem<br />
<strong>für</strong> die Ärzte in Mecklenburg-Vorpommern<br />
ist die Bürokratie, die ihnen<br />
vom Gesetzgeber aufgezwungen<br />
wird. Werner Baumgärtner fasste<br />
seine Ansicht dazu am Beispiel der<br />
Praxisgebühr so zusammen: „Wenn<br />
wir diesen ganzen Schwachsinn<br />
schon machen müssen, dann müssen<br />
die Krankenkassen das auch bezahlen.“<br />
Genau diese Forderung<br />
wird in den kommenden Verhandlungen<br />
mit den Krankenkassen auf<br />
Bundesebene und in Mecklenburg-<br />
Vorpommern gestellt werden.<br />
Mark Richter<br />
Vorstandsmitglieder im Gespräch<br />
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