18.11.2016 Aufrufe

Jaguar Magazine DYNAMIC – German Retail

In der Jaguar Magazine Ausgabe 02-2015 stellen wir nicht nur den neuen Jaguar XF vor, sondern auch die verantwortlichen Technik-Experten dahinter. Außerdem ist es uns gelungen, ein Treffen mit zwei der gefragtesten britischen Schauspieler zu organisieren: Idris Elba begleiteten wir auf seiner Spritztour nach Berlin im neuen XE und Benedict Cumberbatch interviewten wir über den Dächern Londons ...

In der Jaguar Magazine Ausgabe 02-2015 stellen wir nicht nur den neuen Jaguar XF vor, sondern auch die verantwortlichen Technik-Experten dahinter. Außerdem ist es uns gelungen, ein Treffen mit zwei der gefragtesten britischen Schauspieler zu organisieren: Idris Elba begleiteten wir auf seiner Spritztour nach Berlin im neuen XE und Benedict Cumberbatch interviewten wir über den Dächern Londons ...

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NEU!<br />

J 1 -2 0 1 5<br />

4,00 €<br />

WELTEXKLUSIV<br />

Benedict Cumberbatch<br />

über Schauspiel,<br />

Fahrspaß und das Leben<br />

SPRITZTOUR<br />

Idris Elba<br />

nimmt den XE<br />

mit auf<br />

musikalische<br />

Mission<br />

<strong>DYNAMIC</strong><br />

PLUS Die Enthüllung des neuen XF, ein Lob auf <strong>Jaguar</strong>s Helden der Technik<br />

und Kunststar Olafur Eliasson im Porträt


www.gievesandhawkes.com


THE RUSH<br />

Auf Tuchfühlung ...<br />

Der XF der zweiten Generation legt die Latte höher,<br />

was Ausstattung und Technik von Oberklasselimousinen<br />

betrifft. Ab Seite 16 finden Sie unsere zwölfseitige,<br />

exklusive Fotostrecke und Interviews mit den Schlüsselfiguren<br />

hinter diesem überragend dynamischen Wagen ...<br />

FOTOS: David Ryle<br />

Der brandneue XF. Um online mehr zu erfahren, besuchen Sie: www.jaguar.de<br />

<strong>DYNAMIC</strong> j 5


CONTENTS<br />

<strong>DYNAMIC</strong> Liebe Leserin, lieber Leser, wir heißen Sie herzlich willkommen zur<br />

neuesten Ausgabe des J-<strong>Magazine</strong>. Und geben gleich zu: wir sind wirklich stolz auf unser aktuelles<br />

Heft. Denn unserem Team ist es gelungen, gleich zwei der angesagtesten britischen Schauspieler zu<br />

treffen. Wir unternehmen eine Spritztour im neuen XE mit Idris Elba <strong>–</strong> dem Mann, der es schafft,<br />

Kriminelle, Detective John Luther und Nelson Mandela gleichermaßen überzeugend vor der Kamera<br />

darzustellen. Außerdem haben wir den genialen „Sherlock“-Darsteller Benedict Cumberbatch<br />

welt exklusiv interviewt und fotografiert. Hoffentlich teilen Sie unsere Begeisterung über ein Treffen<br />

mit diesen außergewöhnlichen Männern!<br />

Außerdem stellen wir den neuen XF vor,<br />

statten der High-Tech-Stadt Seoul einen<br />

Besuch ab und zeigen die magischen Kunstwerke<br />

des dänisch-isländischen Naturkünstlers<br />

Olafur Eliasson. Und erfahren von<br />

den Experten bei <strong>Jaguar</strong>, wie sie es schaffen,<br />

dass die Autos von morgen noch ein<br />

bisschen besser werden <strong>–</strong> mit anderen<br />

Worten: dynamischer Stoff ...<br />

62<br />

54<br />

58<br />

28<br />

BEITRÄGE ZU DIESER AUSGABE<br />

David Ryle hat für The Sunday Times<br />

<strong>Magazine</strong> und Esquire fotografiert. Dem<br />

XF näherte er sich dynamisch an, um ihn<br />

für diese Ausgabe abzulichten. „Für die<br />

Aufnahmen bin ich zwischen die Dachs<br />

parren geklettert. Durch ein kleines Loch<br />

musste ich auf das Auto<br />

hinunterschauen. Das Studio<br />

lag ganz im Dunkeln,<br />

nur die Scheinwerfer<br />

des XF leuchteten <strong>–</strong> ich<br />

habe plötzlich alles aus<br />

einer neuen Perspektive<br />

ge sehen“ (S. 16 und S. 78)<br />

Ellie Pithers ist Senior Fashion News<br />

and Features Editor bei The Telegraph <strong>–</strong><br />

kürzer ausgedrückt: Sie schreibt,<br />

haupt sächlich über Mode, und wittert<br />

die neuesten Trends. Das Dynamischste,<br />

was sie in letzter Zeit erlebt hat?<br />

„Letztes Jahr habe ich<br />

Debbie Harry interviewt.<br />

Sie hat mir ein<br />

Kompliment über<br />

meine Stiefel gemacht.<br />

So beschwingt war<br />

ich seit Jahren nicht<br />

mehr“ (S. 42)<br />

Peter Stadden ist ein Londoner Designer.<br />

Er arbeitete für die Zeitschrift Intersection<br />

und ist jetzt im Bereich der Innenarchitektur<br />

tätig. Aber seine Liebe zu Autos und Grafikdesign<br />

ist noch da, und er hat die Infografik<br />

von Erfindungen-Verbindungen zu dieser Ausgabe<br />

beigesteuert. Das Dynamischste,<br />

was er zuletzt<br />

angestellt hat? „Mit dem<br />

Fahrrad durch die fremdartige,<br />

tropische Landschaft<br />

der japanischen Insel<br />

Miyako-jima zu fahren.“<br />

Das gilt, finden wir (S. 54)<br />

6 j <strong>DYNAMIC</strong>


46<br />

16<br />

36<br />

42<br />

08 Ignition<br />

Wir empfehlen Neuentdeckungen zum Anziehen,<br />

Fahren, Essen, Kaufen, Ansehen und Reisen, von<br />

Südafrika bis Istanbul.<br />

16 Interstellar: Der neue XF<br />

Genießen Sie die exklusiven Aufnahmen von <strong>Jaguar</strong>s<br />

eleganter neuer Oberklasselimousine. Die Designer<br />

erklären Ihnen alles dazu.<br />

28 Gestatten: Die Experten<br />

Wir interviewen eine Auswahl von <strong>Jaguar</strong>s<br />

unbesungenen Helden <strong>–</strong> Experten für Technik oder<br />

Akustik <strong>–</strong> die daran arbeiten, die nächste<br />

<strong>Jaguar</strong>-Generation noch besser zu machen.<br />

36 Travel: Seoul<br />

Warum Südkoreas High-Tech-City die neue<br />

treibende Kraft in Asien ist <strong>–</strong> und außerdem ein<br />

dynamisches Reiseziel.<br />

42 3D Fashion<br />

Werden wir uns wirklich bald vom Schreibtisch<br />

aus ein neues Outfit drucken können? J-Mag untersucht,<br />

was hinter dem Hype steckt.<br />

46 Titelgeschichte: Spritztour!<br />

Idris Elba, der Mann der Stunde, fährt den neuen XE<br />

auf einer musikalischen Mission von London nach Berlin.<br />

Wir kommen mit.<br />

54 Erfindungen <strong>–</strong> Verbindungen<br />

Eine Infografik mit Erfindungen, die unsere Welt<br />

verändert haben (oder auch nicht).<br />

58 Kunst: Olafur Eliasson<br />

Ein Porträt des Mannes, der magische Plätze entwirft,<br />

die den Blick auf unsere Umgebung verändern.<br />

62 Weltexklusiv: Benedict Cumberbatch<br />

Oben auf The Shard verbringen wir ein paar Stunden<br />

mit dem für einen Oscar nominierten Star, um mit<br />

ihm über Karriere, Autos und das Leben zu sprechen.<br />

70 Rund um die Welt mit <strong>Jaguar</strong><br />

Erfahren Sie, was bei <strong>Jaguar</strong> weltweit alles los<br />

ist <strong>–</strong> von südafrikanischen Geschwindigkeitstests bis<br />

zu Präsentationen in LA.<br />

72 News & Events<br />

Begleiten Sie die Schauspieler und <strong>Jaguar</strong> Markenbotschafter<br />

Jürgen Vogel und Anja Kling auf<br />

ihrer Spritztour mit dem <strong>Jaguar</strong> XE durch Berlin<br />

und lesen Sie News zu aktuellen Auszeichnungen<br />

und brandneuen Technologien von <strong>Jaguar</strong>.<br />

78 Hinter den Kulissen<br />

Da die Produktion dieser Ausgabe ein bisschen<br />

speziell war, haben wir beschlossen, Sie „hinter<br />

die Kulissen“ blicken zu lassen.<br />

Viel Spaß mit unseren Lieblingsbildern ...<br />

<strong>DYNAMIC</strong> j 7


Aufheizen ...<br />

... UND ABDÜSEN<br />

Frage: Was hat der <strong>Jaguar</strong> F-TYPE Allrad mit<br />

einem Düsen flugzeug gemeinsam? Antwort: Beide<br />

testeten in Südafrika Kommunikationsgeräte<br />

bei hohem Tempo <strong>–</strong> mit dem Bloodhound SSC<br />

Team, das einen neuen Landgeschwindig keits rekord<br />

auf stellen will. Für einen <strong>Jaguar</strong> mit 300km/h<br />

Höchstgeschwindigkeit kein Problem. Verfolgen Sie<br />

den Rekordversuch auf bloodhoundssc.com<br />

ignition<br />

Mix & Match<br />

DIE KOMBINATION Dieser Stil wurde zuerst in den<br />

Straßen der Modehauptstädte Mailand, Paris und<br />

London gesichtet und ist heute alltäglich: die Kunst,<br />

unterschiedliche Hosen und Blazer zu kombinieren<br />

<strong>–</strong> eine individuellere Alternative zum gewöhnlichen<br />

Anzug und eine stylische Interpretation<br />

des gefürchteten Dresscodes „Smart casual“<br />

DER MARINEBLAUE<br />

ZWEIREIHER<br />

Ein klassischer Grundbestandteil<br />

des Kleiderschranks,<br />

den man schick<br />

oder lässig kombinieren<br />

kann. (772 €) Hackett.com<br />

DAS WEISSE HEMD<br />

Ein legeres Leinenhemd<br />

als Kontrast zum<br />

Rest des Outfits<br />

macht den Look etwas<br />

zwangloser. (115 €)<br />

thomaspink.com<br />

DIE GRAUE<br />

WOLLHOSE<br />

Diese Slacks von AMI<br />

haben die perfekte<br />

Kontrastfarbe und<br />

passen zu jedem<br />

Blazer in Ihrem<br />

Schrank. (240 €)<br />

mrporter.com<br />

Kombinieren Sie Jacken und Hosen, mieten<br />

Sie Kunstwerke statt sie zu kaufen,<br />

investieren Sie in eine VON JAGUAR<br />

INSPIRIERTE Uhr, fahren Sie ein Fahrrad aus<br />

Detroit und besuchen Sie einmal eine<br />

südafrikanische Wüste <strong>–</strong> oder legen Sie sich<br />

zumindest klassische Desert Boots zu<br />

Die Kunst<br />

KUNST ZU KAUFEN, das kann aufwendig<br />

und teuer sein, und womöglich<br />

gefällt Ihnen das gute Stück nach ein<br />

paar Monaten nicht mehr. Diese Probleme<br />

hat man nicht, wenn man mietet <strong>–</strong> Rise<br />

Art bietet bezahlbare Möglichkeiten an.<br />

Füllen Sie einen Fragebogen aus, um<br />

nach Ihren Vorlieben beraten zu werden,<br />

oder wählen Sie einfach selbst, dann<br />

liefert Rise Art das Kunstwerk fertig zum<br />

Aufhängen ab £25 monatlich. Was, wenn<br />

die Katze einen Klassiker in die Pfoten<br />

bekommt? Es zahlt sich wahrscheinlich<br />

aus, vorher eine Haftpflichtversicherung<br />

abzuschließen. Riseart.com<br />

8 j <strong>DYNAMIC</strong>


Mk I<br />

Watch out...<br />

JAGUAR WIRD GRIMMIG<br />

Die nächste Folge der <strong>Jaguar</strong>-Kampagne wird<br />

ab diesem Sommer zu sehen sein. Die Fortsetzung<br />

der schurkischen Geschichte mit den gefeierten<br />

Schauspielern Sir Ben Kingsley, Tom Hiddleston<br />

und Mark Strong präsentiert den neuen XE.<br />

Mk II<br />

Die Zeit<br />

BREMONT E-TYPE CHRONO<br />

Befeuert von ihrer ersten ultra-limitierten<br />

Edition von Weißgolduhren<br />

haben Bremont und <strong>Jaguar</strong> zwei weitere<br />

Modelle auf den Markt gebracht. Die<br />

neuesten Mk I & Mk II Chronographen<br />

bestehen aus einem<br />

43 mm starken Edelstahlgehäuse,<br />

die Zifferblätter wurden vom<br />

Tacho und Drehzahlmesser<br />

des Autos inspiriert, der Rotor<br />

sieht aus wie das Lenkrad.<br />

Cool, oder? bremont.com<br />

DRAKE’S<br />

Der Laden in dem Sie kaufen sollten<br />

Die richtige Krawatte zu finden, ist nicht immer ganz einfach.<br />

Aber nur, wenn Sie Drake’s nicht kennen, das Londoner<br />

Krawatten- und Accessoires-Geschäft, das sich damit rühmt,<br />

eine der größten Qualitätskollektionen in jedem nur denkbaren<br />

Farbton und Stil zu haben. Alles wird in London<br />

entworfen und hergestellt, in der Nähe der „Schneidermeile“<br />

Savile Row. Unbedingt einen Besuch wert. Drakes.com<br />

Etwas für ...<br />

das Wochenende<br />

FÜR GEISTESBLITZE<br />

Wir alle haben hin und wieder geniale Ideen,<br />

die wir mal umsetzen, mal nicht. Dieses in feines<br />

Lammleder gebundene Bright-Ideas-Notizbuch<br />

von Smythson bewahrt die Geistesblitze mit einem Funken<br />

Ironie auf und verleiht gleichzeitig unserem Schreibtisch<br />

etwas Klasse. (45 €) smythson.com<br />

DIE WOCHENENDSCHUHE<br />

Nicht zu elegant oder leger, fest, aber bequem -<br />

der Clarks Original Desert Boot von 1949 gehört<br />

für stilbewusste Männer seit Jahrzehnten zur Grundausstattung.<br />

Ein sandfarbenes Paar passt zu allem. (115 €) clarks.com<br />

DIE INVESTITION<br />

Wochenendausflüge sind nicht dasselbe, wenn man mit einer<br />

alten Sporttasche daherkommt, in die man seine Kleider<br />

gestopft hat. Heutzutage gibt es noch weniger<br />

Entschuldigungen, denn immer mehr Hersteller<br />

bemühen sich um die Perfektion des Weekenders.<br />

Diese Tasche aus braunem Leder<br />

kann einiges einstecken und hat echte<br />

Starqualitäten. (3.615 €) ralphlauren.com<br />

SHINOLA<br />

Die Marke<br />

die Sie kennen sollten<br />

Detroit ist seit Jahrzehnten für seine Autos<br />

und seine Musik bekannt, aber Shinola, die<br />

neue Marke für Lifestyleprodukte und Accessoires,<br />

offenbart ganz neue Talente der gebeutelten<br />

Stadt. 2013 erfolgte der Relaunch<br />

der ehemaligen Schuhcreme-Marke, die jetzt<br />

Uhren, Fahrräder, Ledertaschen, Jacken und<br />

Schreibwaren im Angebot hat. Gute Qualität<br />

im stylischen Design und zu bezahlbaren Preisen,<br />

das ist eine bestechende Kombination,<br />

die Optimismus für die Autostadt und Originalität<br />

für Ihr Outfit bedeutet. shinola.com<br />

<strong>DYNAMIC</strong> j 9


IGNITION<br />

Ausgestellt:<br />

B wie ...<br />

BJÖRK IM MUSEUM Nach David Bowies extrem<br />

erfolgreicher Retrospektive im Londoner<br />

Victoria & Albert Museum wird nun die Musikerin<br />

Björk gleichermaßen gewürdigt. Das New<br />

Yorker Museum of Modern Art präsentiert<br />

Sounds, Filme, Videoarbeiten, Kostüme und<br />

Auftritte aus den letzten 20 Jahren. Auch<br />

Björks Leben wird auf fesselnde Weise nacherzählt.<br />

Dabei spicken die beiden Autoren,<br />

Björk und der isländische Schriftsteller<br />

Sjón, die Fakten mit <strong>–</strong> zweifellos surrealen <strong>–</strong><br />

Fiktionen. Bis zum 7. Juni 2015. moma.org<br />

Reisebegleiter<br />

PARROT ZIK 2.0<br />

Die ersten von Philippe Starck designten,<br />

kabellosen Parrot Zik Kopfhörer überzeugen<br />

durch ihr Aussehen und die intuitive Handhabung<br />

<strong>–</strong> samt Touch-Bedienfeld seitlich am<br />

Ohrpolster und bester Tonqualität. Das<br />

neueste Modell wurde nun verfeinert. Es ist<br />

leichter, hält sieben Stunden lang durch <strong>–</strong> und<br />

unterdrückt dabei noch störende Umweltgeräusche.<br />

Vielleicht etwas für ihren nächsten<br />

Langstreckenflug? (380 €) parrot.com<br />

Zukunftsretro<br />

FLEXSON VINYLPLAY<br />

In Großbritannien wurden im Jahr 2014 so viele Schallplatten<br />

verkauft wie seit 20 Jahren nicht mehr. So verwundert<br />

es nicht, dass es eine neue Generation von Plattenspielern<br />

gibt, die die alte Technik mit der neuen verbinden. Einer der besten<br />

ist der VinylPlay von der britischen Firma Flexson. Mit ihm<br />

kann man kabellos über das Netzwerk zu Hause Musik streamen, und<br />

er verwandelt Ihre Plattensammlung in digitale Daten.<br />

Ach ja, und er spielt auch Platten ab. (420 €) Flexson.com<br />

tech<br />

Verbessern Sie Ihren Golfschwung,<br />

digitalisieren Sie<br />

Ihre alten New Jack Swing<br />

Platten, besuchen Sie Björk<br />

im MUSEUM und hören Sie<br />

sich dann alles mit den<br />

neuen Parrot-Kopfhörern an<br />

Technik zum Tragen<br />

2014 war das Jahr, in dem alle über die<br />

neuen tragbaren Technologien gesprochen<br />

haben. 2015 scheint das Jahr zu sein, in<br />

dem wir wirklich anfangen, sie zu tragen.<br />

Hier sind drei unserer Favoriten ...<br />

DER ALL-ROUNDER:<br />

JAWBONE UP24<br />

Dieses schlicht gehaltene<br />

Armband speichert Bewegungs-<br />

und Schlaf muster <strong>–</strong><br />

und vibriert sanft, wenn<br />

man gerade nachlässt.<br />

(115 €) jawbone.com<br />

DER GOLFER: ZEPP<br />

Die am Handschuh befestigte<br />

Apparatur schickt Daten an eine<br />

App, damit Sie verstehen, warum<br />

Sie ständig Bälle in die Bäume<br />

schlagen. (153 €) zepp.com<br />

Gewinnen Sie<br />

EINE VON<br />

FÜNF GOPRO<br />

KAMERAS<br />

IM WERT VON<br />

JE 450 €<br />

Wie finden Sie das<br />

J-<strong>Magazine</strong>? Wenn<br />

Sie diese einfache Frage und<br />

ein paar mehr in unserer kurzen Onlinebefragung<br />

beantworten, können Sie eine<br />

von fünf GoPro Hero 3+ Black Edition<br />

Action-Kameras gewinnen. Näheres unter:<br />

jaguarsurveys.com/april2015<br />

10 j <strong>DYNAMIC</strong>


musicischanging.com<br />

DSP8000SE<br />

LOUDSPEAKER OF<br />

THE YEAR CES 2015<br />

Meridian’s DSP8000 Special Edition<br />

Digital Active Loudspeaker. Now with MQA.<br />

The most lifelike-sounding loudspeakers Meridian has ever made<br />

now include MQA, bringing the true sound of the studio into your home.<br />

Experience Meridian and MQA for yourself at your nearest retailer<br />

meridian-audio.com/store-locator<br />

meridian-audio.com


Kaffee<br />

direkt<br />

KEINE LUST MEHR, IN<br />

IHREM STAMMCAFÉ EIN<br />

VERMÖGEN AUSZUGEBEN<br />

oder in Ihrem schlecht sortierten<br />

Supermarkt Massenware zu<br />

kaufen? Der findige Versandservice<br />

Kopi wählt jeden<br />

Monat einen anderen Single<br />

Origin Kaffee aus der ganzen<br />

Welt aus und verschickt ihn<br />

versandkostenfrei in<br />

einem schlanken,<br />

briefkastenfreundlichen<br />

Päckchen, zusammen<br />

mit Hinweisen für die<br />

Verkostung. Alles<br />

für 42 Cent pro<br />

Tasse oder 10 €<br />

monatlich.<br />

Kopi.co.uk<br />

DAS NOMA IN KOPENHAGEN wurde 2014 zum<br />

besten Restaurant der Welt gekürt. Damit wurde es<br />

naturgemäß noch schwerer, einen Tisch zu reservieren.<br />

Aber die dänische Hauptstadt bietet auch Alternativen,<br />

zum Beispiel das hippe Relae, das von zwei ehemaligen<br />

Noma-Köchen in<br />

Heute<br />

Abend mal<br />

skandinavischitalienisch?<br />

IGNITION<br />

essen &<br />

trinken<br />

Knabbern Sie Pekingentenpizza<br />

im 99. Stock in Shenzhen,<br />

verspeisen Sie 20 Gänge in<br />

der Wildnis von Nordschweden<br />

oder warten Sie<br />

zu Hause auf exotischen<br />

frischen Kaffee<br />

dem aufpolierten Viertel<br />

Nørrebro eröffnet wurde.<br />

Freuen Sie sich auf skandinavische<br />

Küche mit einer<br />

Prise Italienisch vom<br />

Chefkoch Christian Puglisi,<br />

der auch in dem legendären<br />

El Bulli gearbeitet hat.<br />

restaurant-relae.dk<br />

High Dining<br />

Abgelegen<br />

speisen<br />

HAUTE CUISINE IN GANZ NEUER<br />

DIMENSION gibt es in den vielen neuen<br />

Wolkenkratzern. Zu den höchsten<br />

Restaurants der Welt zu gehören, wird<br />

immer begehrter. Hätten Sie gerne etwas<br />

Höhenangst zur Vorspeise, Sir?<br />

AT.MOSPHERE<br />

Burj Khalifa, Dubai<br />

442 m / 122. Stock<br />

Edel speisen, mit schwindelerregenden<br />

Ausblicken über<br />

den Persischen Golf (links)<br />

ELBA ITALIAN RESTAURANT<br />

St Regis Hotel, Shenzhen<br />

426 m / 99. Stock<br />

In Chinas höchstgelegenem<br />

Lokal steht Pizza Pekingente<br />

auf der Karte. Interessant ...<br />

TWIST MEDITERRANEAN<br />

BUFFET<br />

Canton Tower, Guangzhou<br />

423 m / 106. Stock<br />

Dieses Restaurant dreht sich<br />

auch noch, der Ausblick dürfte<br />

daher nie langweilig werden<br />

ABGELEGENER KANN EIN RESTAURANT KAUM LIEGEN<br />

als das Fäviken Magasinet <strong>–</strong> ein ehemaliger Korn speicher auf<br />

einem 8000 Hektar großen Gut im wildesten Nordschweden.<br />

Magnus Nilsson kocht jeden Abend ein 20-Gänge-Menü<br />

mit regionalen Zutaten <strong>–</strong> für nur 12 Gäste. Schwer zu erreichen,<br />

aber kaum zu vergessen. Das Dinner im Fäviken kostet 210 €<br />

(SEK1750) pro Person favikenmagasinet.se/en<br />

12 j <strong>DYNAMIC</strong>


SOURCE OF INSPIRATIONS<br />

by CARLO ORSI<br />

TASTE THEM<br />

LOVE THEM<br />

lesvinsduvalais.ch<br />

SWISS WINE


IGNITION<br />

INDIEN<br />

Lieber wären wir in ...<br />

SRI LANKA<br />

CAPE WELIGAMA Die Südküste Sri Lankas ist immer gut für einen Aufenthalt, sei es wegen<br />

der legendären Meeresfrüchte in der historischen Stadt Galle Fort oder ihrer Palmenstrände. Aber nun<br />

kommt noch ein Luxusrefugium über der Steilküste hinzu. Es bietet 40 Suiten und Villen mit<br />

spektakulärem Blick über den Indischen Ozean. Private Villen gibt es ab 400 €. capeweligama.com<br />

reisen<br />

Trinken Sie lokalen Shiraz in<br />

Südafrika, genießen Sie frische<br />

Meeresfrüchte in Sri Lanka<br />

und fühlen Sie sich KREATIV in<br />

dem neuen türkischen Ableger<br />

des Soho House <strong>–</strong> selbst<br />

wenn Sie am Ende bloß auf<br />

der Massagebank liegen<br />

AFRIKA<br />

ISTANBUL<br />

TÜRKEI<br />

Die Eröffnung...<br />

DAS SOHO HOUSE IN LONDON<br />

wurde 1995 eröffnet, als intimer<br />

Privatclub für Mitarbeiter der<br />

Film- und Medienindustrie in Soho<br />

<strong>–</strong> Menschen mit „kreativer Seele“,<br />

wie der Club es nennt. 20 Jahre<br />

später ist die Gruppe ein Global<br />

Player (11 Hotels in den USA und<br />

Europa) und hat beachtliche Pläne.<br />

Die neueste <strong>–</strong> und größte <strong>–</strong><br />

Eröffnung ist in diesem Jahr für<br />

Istanbul geplant, in einem geräumigen<br />

historischen Herrenhaus in<br />

dem brummenden Viertel Beyoglu,<br />

mit 87 Zimmern, einem Cecconi’s<br />

Restaurant, zwei Pools auf dem<br />

Dach, einem Cowshed-Spa und<br />

sogar einem Nachtclub.<br />

Wahrscheinlich kommt man so<br />

leicht nicht wieder weg.<br />

sohohouseistanbul.com<br />

SÜDAFRIKA<br />

Gourmetreise<br />

RICHARD BRANSONS NEUE<br />

SÜDAFRIKANISCHE WEIN-LODGE Mont<br />

Rochelle in Franschhoek liegt in der Feinschmeckerhauptstadt<br />

des Westkap und ist der ideale<br />

Ausgangspunkt für Ausflüge in die nahegelegenen<br />

Weinberge. Die hoteleigene Kellerei kultiviert<br />

Sauvignon Blanc, Chardonnay, Merlot, Shiraz und<br />

Cabernet Sauvignon, also rechnen Sie reichlich<br />

mit Verkostungen. Ab 300 € pro Nacht.<br />

virginlimitededition.com/en/mont-rochelle<br />

14 j <strong>DYNAMIC</strong>


Interstellar<br />

EINE LANZE AUS LICHT<br />

Die feine „Riffelung“ des neuen XF zieht<br />

sich von den Scheinwerfern über die gesamte<br />

Motorhaube, ganz wie bei einem klassischen<br />

<strong>Jaguar</strong>. Und die sogenannte „Lichtlanze“<br />

verleiht der Karosserie vom vorderen Radlauf<br />

aus eine helle, schlanke Linie<br />

16 j <strong>DYNAMIC</strong>


DER NEU E XF<br />

DAS DESIGN DES NEUEN JAGUAR XF WURDE WEITER VERBESSERT,<br />

EBENSO WIE DIE TECHNOLOGIEN UND BANDBREITE SEINER PERFORMANCE<br />

<strong>–</strong> VON 104 G CO2/KM BIS 300 KM/H <strong>–</strong> REVOLUTIONÄR. DIE DESIGNER<br />

IAN CALLUM UND ADAM HATTON ERZÄHLEN BEN OLIVER,<br />

WIE DAS HERZSTÜCK VON JAGUAR ERWACHSEN GEWORDEN IST<br />

FOTOS: David Ryle


DER NEUE XF<br />

Wenn Sie sich Ihrem neuen<br />

<strong>Jaguar</strong> XF vom Heck nähern<br />

und mit der Hand nach dem<br />

Türgriff greifen, erkennen Sie<br />

möglicherweise in der Rundung<br />

der Motorhaube eine Anspielung auf die allererste<br />

sportliche Limousine von <strong>Jaguar</strong>, den Mk II aus den<br />

1960er Jahren. Wer diese Automobilikone kennt, wird<br />

verblüfft sein, die liebgewonnene Kurve in einem so<br />

modernen Fahrzeug wie dem neuen XF wiederzufinden.<br />

Das Design ist topmodern, die Form ebenso zukunftsweisend<br />

wie die darunter verpackte Performance und<br />

Technologie. Doch dank der Genialität des Chefdesigners<br />

von <strong>Jaguar</strong>, Ian Callum, und seines Teams werden derlei<br />

subtile Referenzen nahtlos integriert, ohne dem neuen XF<br />

den Anschein von etwas Altmodischem zu verleihen. Die<br />

Designer haben einfach Freude an solchen Details.<br />

Und wie alle guten Kreationen wird Ihnen auch dieses<br />

neue Schmuckstück immer neue Einzelheiten enthüllen,<br />

je länger Sie sich mit ihm beschäftigen.<br />

Der alte <strong>Jaguar</strong> XF ist schon jetzt ein Auto mit Kultstatus.<br />

„Deswegen haben wir uns ganz bewusst dafür<br />

entschieden, ihn weiterzuentwickeln“, eröffnet Callum das<br />

Gespräch. „Der erste XF hat der Marke eine neue Richtung<br />

gewiesen, mit einer neuen, modernen Designsprache“,<br />

fährt Adam Hatton fort, den Callum mit der Überarbeitung<br />

des Außendesigns beauftragt hat. Wobei er auch in der<br />

Gestaltung des ersten XF federführend war. „Ein gutes<br />

Design zeichnet sich meiner Meinung nach dadurch aus,<br />

dass es selbst nach Einführung eines neuen Designs<br />

auf der Straße immer noch gut aussieht und sich auch<br />

weiter gut verkauft. Deshalb ging es uns nicht darum, den<br />

XF zu revolutionieren. Sondern wir wollten ihn auf seinen<br />

Stärken aufbauend weiterentwickeln.“<br />

Natürlich hat sich seit der Markteinführung des ersten XF<br />

im Jahr 2007 viel verändert. Die kompaktere, sportliche<br />

Limousine XE ist jetzt da, so dass der größere XF ganz in<br />

Ruhe reifen kann. Und dank umfangreicher Investitionen<br />

in neue Technologien wartet <strong>Jaguar</strong> nun mit einer Leichtmetallkonstruktion<br />

auf, einem hochmodernen neuen<br />

Ingenium-Vierzylinder, den <strong>Jaguar</strong> in seiner neuen<br />

Motorenfabrik entwickelt hat, sowie einer Reihe neuer<br />

Technologien zur Erhöhung des Fahrvergnügens. Vom<br />

neuen InControl Touch Pro Infotainment-System, das in<br />

Sachen Konnektivität branchenführend ist, bis hin zum<br />

All Surface Progress Control, mit dem der Fahrer bei<br />

rutschigem Untergrund ohne Durchdrehen der Räder<br />

anfahren kann <strong>–</strong> eine Weltneuheit in diesem Segment.<br />

Die technischen Verbesserungen des neuen XF spiegeln<br />

sich auch in seinen Formen und Proportionen. Zum<br />

Beispiel in der intelligenten, aluminiumintensiven<br />

Architektur, die genau das ist: eine Architektur, keine feste<br />

„Plattform“, an deren starre Vorgaben sich die Karosserie<br />

anzupassen hätte. Dadurch war das Designteam sehr frei<br />

18 j <strong>DYNAMIC</strong>


DAS „SECHSTE LICHT“ UND DIE ETWAS STRENGERE<br />

KOFFERRAUMABDECKUNG SIND DIE VIELLEICHT<br />

AUFFÄLLIGSTEN NEUERUNGEN DES NEUEN XF


DER NEUE XF<br />

AUCH AM XF ERKENNT MAN CALLUMS MARKEN-<br />

ZEICHEN: DIE SINNLICHE KONTUR AUS DER<br />

VOGELPERSPEKTIVE, MIT DER SICH AUCH DIE EIGENE<br />

WAHRNEHMUNG „AUF AUGENHÖHE“ VERÄNDERT<br />

20 j <strong>DYNAMIC</strong>


SMARTPHONE-BILDSCHIRM<br />

Für das hochmoderne Infotainment-System des<br />

neuen XF wurden die Lüftungsschlitze weiter nach<br />

oben verlegt, um Platz für den 8 Zoll großen<br />

leistungsfähigen Touchscreen zu schaffen (optional<br />

ist auch ein 10 Zoll-Touchscreen erhältlich), der<br />

sich wie ein Smartphone mit Gestensteuerung wie<br />

„Wischen“ oder „Ziehen“ bedienen lässt. Die<br />

Hauptinstrumente können auf einem 12 Zoll-TFT-<br />

Bildschirm in vier verschiedenen Konfigurationen<br />

angezeigt werden. Dabei werden wichtige<br />

Informationen über ein laserbasiertes Head-Up-<br />

Display auf die Windschutzscheibe projiziert.<br />

MEHR KOPFFREIHEIT<br />

Trotz der niedrigeren Dachlinie bietet der neue XF im Kopfbereich<br />

24 mm mehr Raum als sein Vorgänger. Zudem hat <strong>Jaguar</strong> Wert<br />

darauf gelegt, Insassen vorn wie hinten gleich zu behandeln, sodass<br />

die Rückbank die größte Beinfreiheit in dieser Klasse genießt. Die<br />

Front wartet mit dem schon vom größeren XJ bekannten<br />

„Riva-Hoop“ auf, eine Wölbung, die ans Cockpit dieses luxuriösen<br />

Motorboots erinnert und sich von den formschönen Türen über<br />

das Armaturenbrett zieht. Bei der Innenverkleidung steht ein<br />

breites Portfolio von traditionell bis modern zur Verfügung, in<br />

jeweils zehn verschiedenen Farbschattierungen, die von der<br />

LED Innenraumbeleuchtung bestens in Szene gesetzt werden.<br />

22 j <strong>DYNAMIC</strong>


DER NEUE XF<br />

DER NEUE INNENRAUM IST MIT<br />

HOCHWERTIGEN MATERIALIEN<br />

VERKLEIDET UND MIT LEISTUNGS-<br />

STARKEN TOUCHSCREENS<br />

AUSGESTATTET DIE SICH WIE EIN<br />

SMARTPHONE BEDIENEN LASSEN<br />

in der Entwicklung und konnte, ausgehend von einigen<br />

grundlegenden Parametern, etwa die Räder genau so<br />

positionieren, dass sich eine charakterstarke Silhouette mit<br />

perfekten Proportionen ergab. Obwohl die neue Version<br />

etwas kürzer ist als der erste XF, um in der Stadt wendiger<br />

agieren zu können, wirkt sie größer und seriöser, weil der<br />

Achsabstand verlängert und die Räder weiter nach außen<br />

verlegt wurden. Die kürzere Front bringt den strengeren,<br />

geraden Kühlergrill in eine perfekte Balance, um für<br />

höchste Dynamik zu sorgen, während der Abstand<br />

zwischen Vorderachse und Steuerrad vergrößert wurde,<br />

wodurch sich ein hoch luxuriöses Fahrgefühl ergibt.<br />

Ideale Proportionen also für eine Limousine mit einem<br />

großen Motor und Hinterradantrieb (wobei der XF auch<br />

mit Vierzylinder und Allradantrieb lieferbar ist). „Wir<br />

können den XF jetzt etwas anders auf dem Markt positionieren,<br />

weil wir den XE im Portfolio haben“, sagt Hatton.<br />

„Der alte XF musste alles in einem sein: Einstiegswagen,<br />

Geschäftswagen, Viertürer-Coupé. Dank des neuen XE<br />

kann der XF sich nun endlich voll und ganz entfalten.“<br />

Natürlich sorgt der größere Achsabstand auch für<br />

mehr Platz im Innenraum. Der neue XF bietet<br />

die größte Beinfreiheit in dieser Klasse, was das<br />

Designteam durch ein „sechstes Licht“ hervorhebt:<br />

ein zusätzliches Fenster, das hinter den Hecktüren in<br />

die C-Säule integriert ist <strong>–</strong> neben der aus sage kräftigen<br />

Kofferraumabdeckung sicher die auffälligste Neuerung<br />

gegenüber der ersten Version.<br />

Doch viele Details der filigranen Arbeit am neuen XF<br />

entdeckt man erst im Gespräch mit den Desig nern<br />

selbst: etwa die Art und Weise, in der das Licht eingefangen<br />

und verteilt wird, um eine lebendige Form entstehen


DER NEUE XF<br />

zu lassen, in die wir uns sofort verlieben, ohne genau zu<br />

wissen warum. Man sehe sich nur beispielsweise die feine<br />

Riffelung des neuen XF an, die sich von den Scheinwerfern<br />

über die gesamte Motorhaube zieht <strong>–</strong> ein Markenzeichen<br />

der <strong>Jaguar</strong> Limousinen alter Prägung <strong>–</strong> und die gleichsam<br />

lichte Pfeile wirft. Ein Blickfang sondergleichen. Das<br />

vielleicht Beste am neuen XF ist die sogenannte „Lichtlanze“:<br />

eine Linie, die sich vom vorderen Radlauf aus als<br />

helle, schlanke Linie über die Karosserie zieht und<br />

Formstrenge und Schnittigkeit in einem symbolisiert.<br />

„Der Mark II hatte diese wunderbare Linie, die über dem<br />

Vorderrad ansetzte und sich bis ganz nach hinten zum<br />

Heck zog“, sagt Hatton. „Diese Linie interpretieren wir<br />

letztendlich nur auf eine sehr moderne Weise. Ian hat sie<br />

‚Lichtlanze‘ getauft. Eine perfekte Kurve, die wunderbar<br />

nach hinten ausläuft. Sie verleiht dem Wagen seine typisch<br />

britische Eleganz. Und sie macht ihn noch einen Hauch<br />

schlanker. Der XF ist ein sehr leichtes Auto, und das sollte<br />

sich natürlich auch im Außendesign widerspiegeln.“<br />

In die charakterstarke, wohlproportionierte Silhouette<br />

haben Callum und sein Team viele clevere, subtile<br />

Details integriert. Auch am XF erkennt man wiederum<br />

Callums Markenzeichen: die sinnliche<br />

Kontur, wenn man den Wagen aus der Vogelperspektive<br />

betrachtet. Mit der sich dann auch die eigene Wahrnehmung<br />

verändert, inspiziert man den XF anschließend<br />

wieder „auf Augenhöhe“. Aber Design ist nie Selbstzweck.<br />

Ebenso wie die Aluminiumkonstruktion des XF dieses<br />

Design erst ermöglichte, hat das Designteam den<br />

Ingenieuren und Aerodynamikern von <strong>Jaguar</strong> dabei<br />

geholfen, den <strong>–</strong> neben dem neuen XE <strong>–</strong> aerodynamischsten<br />

<strong>Jaguar</strong> aller Zeiten zu kreieren, mit einem cw-Wert von<br />

nur 0,26. Die fließenden Konturen ergeben im Zusammenspiel<br />

mit dem hocheffizienten neuen Ingenium-Vierzylinder-Dieselmotor,<br />

einer Senkung des Gewichts um 200 kg<br />

und weiteren kraftstoffsparenden Neuerungen wie der<br />

neuen elektrischen Servolenkung einen neuen XF, der pro<br />

gefahrenem Kilometer gerade einmal 104 g CO 2 ausstößt.<br />

„Das ist wirklich eine tolle Sache“, erzählt Callum. „Schon<br />

für den ersten Entwurf haben wir sehr eng mit den<br />

Aerodynamikern zusammengearbeitet. Das Problem beim<br />

ganzheitlichen Ansatz ist: Wenn man versucht, einfach<br />

das Auto als Ganzes möglichst aerodynamisch zu machen,<br />

kommt eine undefinierbare, amorphe Masse dabei heraus.<br />

Deswegen haben wir uns stattdessen auf die Details<br />

konzentriert, auf den Luftstrom, der sich durch den Wagen<br />

und am Wagen vorbei zieht. Wie ein Rennwagen-Ingenieur.<br />

Damit kommt man zu viel besseren Resultaten, sowohl im<br />

Design als auch hinsichtlich der Effizienz.“<br />

Die offiziellen Zahlen zum Treibstoffverbrauch der neuen <strong>Jaguar</strong> XF<br />

Modelle müssen noch in offiziellen Herstellertests in Übereinstimmung<br />

mit dem EU-Recht ermittelt werden.<br />

24 j <strong>DYNAMIC</strong>


„SCHON FÜR DEN ERSTEN ENTWURF<br />

HABEN WIR MIT DEN AERO-<br />

DYNAMIKERN ZUSAMMENGEARBEITET.<br />

DAMIT KOMMT MAN ZU VIEL<br />

BESSEREN RESULTATEN, HINSICHTLICH<br />

DESIGN UND EFFIZIENZ“<br />

Ian Callum, Chefdesigner<br />

DER SECHSTE SINN<br />

Die verglaste diagonale<br />

C-Säule betont den zusätzlichen<br />

Platz im Innenraum und die<br />

Leichtigkeit der Karosserie. Und<br />

auch innen herrscht ein luftiges<br />

Gefühl von Freiheit und man<br />

ist überrascht, wie viel Licht<br />

einem über die Schulter fällt.<br />

<strong>DYNAMIC</strong> j 25


THE XE OFFERS A COMPELLINGLY COMPLETE TECHNICAL<br />

PACKAGE TO SHAKE UP THE HOTLY CONTESTED<br />

PREMIUM COMPACT SALOON SEGMENT. PUT A REMINDER<br />

IN YOUR DIARY TO TEST IT YOURSELF COME SPRING 2015<br />

TESTED TO PERFECTION:<br />

The Gaydon facility features a 3.7-mile (6km) high-speed emissions circuit (below and right)<br />

plus 7.5 miles (12km) of low-speed endurance dual-carriageways and single track roads and<br />

various other uneven, potholed and unusual surfaces to ensure the XE can cope with them all<br />

EINE ECHTE AUGENWEIDE<br />

Auch am neuen XF finden Sie wieder das<br />

Vintage-Rücklicht in Schwertform. Aber es ist<br />

jetzt noch schlanker, passend zu den hochmodernen<br />

LED Frontscheinwerfern. Zudem<br />

wurden die Lichter vorn und hinten aufwendig<br />

<strong>–</strong> und kostspielig <strong>–</strong> in den Wagen eingesenkt<br />

26 j <strong>DYNAMIC</strong>


DER NEUE XF<br />

EIN IN DER TAT ÜBERZEUGENDES ERGEBNIS:<br />

FÜHRENDES DESIGN, KOMBINIERT MIT<br />

HERAUSRAGENDEN NEUEN TECHNOLOGIEN UND EINER<br />

ERSTAUNLICHEN BANDBREITE AN PERFORMANCE<br />

Erstellen Sie Ihren individuellen neuen XF unter www.jaguar.de


28 j <strong>DYNAMIC</strong><br />

Gestatten:<br />

Die Experten


PEOPLE<br />

Hunderte von Technik-Genies sind tief im Innern des Entwicklungszentrums<br />

Gaydon damit beschäftigt, die <strong>Jaguar</strong>-Modelle der Zukunft noch besser<br />

zu machen. J-<strong>Magazine</strong> sprach mit glorreichen Sieben von ihnen <strong>–</strong> Spezialisten<br />

für virtuelle Realität, selbstlernende Autos oder den guten Ton<br />

TEXT: Guy Bird<br />

FOTOS: Tom Shaw


PEOPLE<br />

ORLA MURPHY, 25<br />

Beruf: Audio Calibration Engineer Ausbildung: Studium Electronics Engineering<br />

Freizeit: Bratsche im Birmingham Philharmonic Orchestra und 15er-Camogie spielen<br />

(eine Variante der irischen Sportart Hurling)<br />

Ich beschäftige mich mit der Geräuschwahrnehmung im Auto. In einem Orchester hört man<br />

alle möglichen Klänge, von den ganz tiefen Frequenzen einer Tuba bis zu den sehr hohen<br />

Frequenzen einer Piccoloflöte, deshalb ist mein Gehör gut trainiert. Ich habe vor Kurzem eine<br />

Arbeit über 3D Surround Sound geschrieben. Ein spannendes Thema, aber die Zonenbeschallung<br />

<strong>–</strong> durch bereichsspezifische Geräuschunterdrückung werden dabei unterschiedliche<br />

Hörzonen gebildet <strong>–</strong> das ist so etwas wie der Heilige Gral. Wir können jetzt schon den Klang in<br />

bestimmten Bereichen des Autos regeln und dämpfen. Doch wir arbeiten auf ein Szenario hin,<br />

in dem jemand auf dem Rücksitz ein privates Telefongespräch führt, ohne davon gestört zu<br />

werden, was der Fahrer spielt. Der Beifahrer kann Rockmusik hören, während auf dem Rücksitz<br />

Klassik läuft, ohne dass sich das überlagert. Es geht aber nicht nur um Musik. Wir müssen<br />

uns mit Spracherkennung, Parksensoren und allen anderen Tönen in einem Auto befassen.<br />

30 j <strong>DYNAMIC</strong>


BRIAN WATERFIELD, 49<br />

Beruf: Virtual Reality Technical Lead<br />

Ausbildung: Studium Virtual Reality &<br />

Gaming Technology<br />

Freizeit: „Mit Rugby habe ich aufgehört,<br />

es kam nicht so gut an, dass ich ständig<br />

mit einem blauen Auge bei der Arbeit<br />

erschien. Jetzt gehe ich ins Fitnessstudio<br />

und schaue mir TED Talks an“<br />

Unser Virtual Reality Raum war der größte<br />

der Welt, als wir ihn eingerichtet haben. Er<br />

hat drei Wände und eine Decke mit Rückprojektion.<br />

Die Auflösung liegt bei bis zu 4K,<br />

das ist vierfache HD-Qualität. Normalerweise<br />

stellen wir dort ein Innenraummodell<br />

auf und visualisieren den Rest des Autos darum<br />

herum. Mit der Brille sieht man alles im<br />

Maßstab 1:1. Ursprünglich war sie hauptsächlich<br />

für das Packaging-Team und zur<br />

Raumaufteilung gedacht, aber dann wollten<br />

sie immer mehr JLR-Abteilungen verwenden.<br />

Deshalb haben wir eine 2D und 3D Powerwall<br />

gebaut, die mit dem Raum interagiert.<br />

In den Raum selbst passt nur eine beschränkte<br />

Anzahl von Personen, aber die<br />

Powerwall hat eine Tribüne mit 52 Sitzen.<br />

Von dort aus können die Zuschauer genau<br />

mitverfolgen, was im Virtual Reality Raum<br />

vor sich geht. Der Praxistest eines Autos<br />

hängt von vielen Faktoren ab <strong>–</strong> bei Eisoder<br />

Offroadtests ist man dem Wetter ausgeliefert.<br />

In der virtuellen Welt hingegen ist<br />

man völlig ungebunden. Mit der Ent wicklung<br />

weiterer Simulationsmöglichkeiten<br />

werden wir Zeit und Raum bei jedem Wetter<br />

kontrollieren können.


LEE SKRYPCHUK, 35<br />

Beruf: Human Machine Interface (HMI) Specialist<br />

Education: Studium Electronics & Computing und Display<br />

System Technologies, derzeit schreibt er an einer<br />

Doktorarbeit über Automotive Interface Systems<br />

Freizeit: Vater von zwei Kindern und Fan des<br />

Nottingham Forest FC<br />

Übrigens: Lees Nachname hat nur einen<br />

Vokal <strong>–</strong> und den hat sein ukrainischer Großvater<br />

eingefügt, damit der Name für Europäer<br />

aus anderen Ländern leichter auszusprechen ist<br />

Als das iPhone 2007 auf den Markt kam, hat es unseren<br />

Umgang mit dem eigenen Bildschirm verändert. Wir wollen<br />

etwas schaffen, das genauso unmittelbar und begehrenswert<br />

ist, aber gleichzeitig soll man ja noch ein Auto steuern können.<br />

Meine Forschungsgruppe beschäftigt sich mit vielen spekulativen<br />

Entwürfen, die irgendwann in Serie gehen oder auch<br />

nicht, aber unsere Abteilung hat trotzdem immerhin 25<br />

Mitarbeiter. 2007 waren wir nur zu viert. Wir arbeiten gerade<br />

am „off-surface touch“, wie wir es nennen, ein leistungsstarkes<br />

System, das die Finger aus einer Entfernung von 15-20 cm<br />

erkennt. Mit einer Handbewegung kann man zum Beispiel<br />

das Sonnendach öffnen oder schließen <strong>–</strong> über den Sensor, den<br />

ich in der Hand halte. In drei Jahren könnte er in Produktion<br />

gehen. Wir wollen unsere Systeme sensibler machen,<br />

damit sich die Leute schneller von einer<br />

Aufgabe abwenden und einer neuen<br />

widmen können. Irgendwann lernen<br />

wir das Autofahren, aber niemand<br />

bringt uns bei, wie man alles<br />

andere gleichzeitig macht.<br />

Bei Piloten gehört das zu<br />

ihrem Beruf, viele Autofahrer<br />

können das allerdings nicht.<br />

32 j <strong>DYNAMIC</strong>


PEOPLE<br />

KRIS KOBYLINSKI, 30<br />

Beruf: Research Technology Delivery<br />

Manager, self-learning car project<br />

Ausbildung: Studium der Computer Science<br />

Freizeit: Mit meiner Frau und meiner Tochter<br />

zusammen sein, Fußball, Snowboarden,<br />

Surfen und E-Gitarre-Unterricht<br />

Inspiration: Nikola Tesla und Albert Einstein „wegen<br />

ihres Genies und ihrer fantastischen Erfindungen“<br />

Ich leite die Entwicklung von Technologien, die es<br />

noch nicht gibt, in einem Team aus Ingenieuren, die<br />

sich mit maschinellem Lernen beschäftigen,<br />

Big-Data-Wissenschaftlern und Ergonomie-Spezialisten.<br />

Unser Ziel ist es, das erste wirklich intelligente<br />

Auto zu entwickeln, das die Eigenarten jedes Fahrers<br />

erkennt, seine Vorlieben lernt und vorhersehbare<br />

Auswahlmöglichkeiten anbietet. Ich rate allen jungen<br />

Ingenieuren, die in diese Sparte einsteigen wollen,<br />

eine Leidenschaft für Automobile zu entwickeln <strong>–</strong><br />

wenn die nicht schon da ist -, dann praxisnahe<br />

Erfahrungen zu sammeln und Mathematik, Physik<br />

und Informatik zu lernen ... und zwar fleißig!


PEOPLE<br />

DR. THOMAS POPHAM, 33<br />

Beruf: Technical Specialist, self-learning car project<br />

Ausbildung: Studium Mechanical Engineering,<br />

PhD in Computer Science<br />

Freizeit: Skifahren und andere Outdoor-Aktivitäten<br />

Wir forschen im Bereich des maschinellen Lernverfahren, um dem<br />

Auto die Wünsche der Fahrer beizubringen. Dieses Gebiet ist interessant,<br />

weil es so vielfältig ist <strong>–</strong> wir brauchen Elektroingenieure und<br />

Maschinenbauer, Informatiker, Projektmanager, Psychologen und so<br />

weiter. Eine solide Ausbildung ist natürlich Voraussetzung, aber im<br />

Anschluss sind Kommunikation, Teamwork und Durchhalte vermögen<br />

extrem wichtig. Fahrzeugintelligenz wird eine wesentliche<br />

Verbesserung darstellen <strong>–</strong> besonders wenn Autos miteinander und<br />

mit der „Cloud“ verbunden werden. Die Automobil industrie kommt<br />

außerdem gut voran, was die CO 2 -Bilanz betrifft, aber ich bin schon<br />

sehr gespannt, wann dieses Problem endgültig gelöst wird.<br />

LINH NGUYEN SLATER, 29<br />

Beruf: Human Machine Interface Specialist<br />

for self-learning car project<br />

Ausbildung: Studium der Master of Science<br />

Freizeit: Kochen und Essen. „Meine<br />

Freunde nennen mich ‚Iron Chef‘ oder<br />

die vietnamesische Martha Stewart“<br />

Ich bin an der Entwicklung der Schnittstellen zur<br />

künstlichen Intelligenz im selbstlernenden Auto<br />

beteiligt. Ingenieure bauen den Back-End-Bereich,<br />

während ich mich auf das dem Kunden zugewandte<br />

Front-End-Design konzentriere. Ich führe Anwendertests<br />

durch, um sicherzugehen, dass die Schnittstellen,<br />

die wir entwerfen, sicher und angenehm zu<br />

bedienen sind. Während meines Medizinstudiums<br />

stieß ich auf „Human Factors Design“, auch Ergonomie,<br />

HMI oder User Experience genannt. Das ist ein<br />

Bereich, der Menschen, Ingenieurwesen und Design<br />

kombiniert <strong>–</strong> genau das Richtige für eine kreative<br />

Wissenschaftlerin, die die Menschen liebt. Ich kann<br />

es gar nicht erwarten, bis das selbstlernende Auto in<br />

den nächsten sechs Jahren fertig ist. Zum ersten Mal<br />

werden maschinelle Lernverfahren in einem Auto<br />

angewendet. Das wird gleichzeitig einen natürlichen<br />

Übergang zum autonomen Fahren darstellen.<br />

34 j <strong>DYNAMIC</strong>


JOHN PEPPERELL, 49<br />

Beruf: Senior Business and<br />

Product Planning Manager<br />

Ausbildung: Studium Mechanical<br />

Engineering<br />

Freizeit: Halbmarathons laufen, Motorradfahren<br />

und vier Kinder großziehen<br />

Während alle anderen in der Schule Fußball<br />

spielten, war ich lieber bei den Jungs,<br />

die an alten Autos herumbastelten, Humber<br />

Sceptres, Vauxhall Vivas und Hillman<br />

Avengers. Die Grundelemente eines Motors<br />

sind seit 100 Jahren die gleichen, aber an<br />

der peripheren Technik hat sich einiges<br />

verändert. Ein Großteil meiner jetzigen<br />

Tätigkeit dreht sich um die elektronische<br />

Weiterentwicklung des Motors. Er muss<br />

unter allen Umständen hervorragend<br />

laufen, deshalb müssen wir das Timing<br />

und die Kraftstoffversorgung anpassen,<br />

und dafür braucht man eine Menge Sensoren<br />

und Wandler. In 15 Jahren wird es<br />

wohl immer noch konventionelle Motoren<br />

geben, aber dann werden Hybride die<br />

„konventionelle“ Technologie darstellen,<br />

und wir sind bei der Brennstoffzellentechnologie<br />

vielleicht ganz vorne dran.<br />

Make-up: Jodie Hyams<br />

Haare: Natasha Buchanan


KISS<br />

Blick vom Namsan Tower<br />

auf die Stadt <strong>–</strong> durch einen<br />

Kussmund-Sticker<br />

36 j <strong>DYNAMIC</strong>


TRAVEL<br />

NEW<br />

TECH<br />

CITY<br />

Südkorea liegt auf halbem Weg zwischen dem<br />

einstigen Technologieführer Japan und China,<br />

das sich zu einer Spitzennation entwickeln könnte.<br />

Im Moment jedoch stellt die kleine südliche<br />

Hälfte der koreanischen Halbinsel mit ihrer Hauptstadt<br />

Seoul wohl das technologische Zentrum<br />

Asiens dar. J-Mag war das eine Reise wert<br />

TEXT & BILDER: Shiraz Randeria


TRAVEL<br />

Seoul verfügt schon jetzt über die<br />

schnellsten Internetanschlüsse<br />

der Welt. 2006 führte man hier<br />

zu allererst die 4G-Technologie<br />

ein, und das Ministerium für<br />

„Zukunftsplanung“ arbeitet eng<br />

mit der Privatwirtschaft an der<br />

Entwicklung eines<br />

5G-Netzwerks, das bereits in<br />

fünf Jahren an den Start gehen<br />

soll. 2020 soll die WLAN<br />

Verbindung so schnell sein, dass man in Seoul in einer<br />

fahrenden U-Bahn mit dem Mobiltelefon einen Film in einer<br />

Sekunde herunterladen kann. Weitere 5G-Anwendungen<br />

sind zum Beispiel holographische Telefonie und 3D-Fotos.<br />

Nutzer dürfen mit diesen zusätzlichen Funktionen auch<br />

eine Verbesserung der Batterietechnik erwarten. Das ist im<br />

Moment noch Zukunftsmusik, aber wenn Sie 2015 in einer<br />

U-Bahn sitzen, so wie ich in diesem Moment beim Schreiben,<br />

dann werden Sie feststellen, wie sehr die Einwohner<br />

von Seoul heute schon die Technologie genießen und ihr<br />

schnelles 4G-LTE-Netz nutzen. Im letzten Jahr haben<br />

Studien ergeben, dass 41 % der südkoreanischen Mobiltelefonnutzer<br />

ein Smartphone mit einem Bildschirm<br />

verwenden, der größer als 5 Zoll ist. Weltweit liegt der<br />

Durchschnitt bei nur 7 %. Dank des größeren Bildschirms<br />

verwenden Frauen gerne die Kamerafunktion statt eines<br />

herkömmlichen Spiegels, um sich zu schminken, während<br />

andere User fernsehen oder Unterhaltungsshows und<br />

Fußballspiele streamen.<br />

Aber Technologie bedeutet nicht nur Innovation, es geht<br />

auch um die beste Weise, das zu nutzen, was wir bereits<br />

haben. Jungmo Nam ist ein typischer Vertreter der Kreativ-<br />

Community von Seoul: weit gereist, gut gekleidet und routiniert<br />

in der Anwendung von Technologien, um den gesellschaftlichen<br />

Alltag zu verbessern. Er ist Grafiker und<br />

Gründungsmitglied einer Agentur namens Design Methods.<br />

Letztes Jahr hatten sie die Idee, ein Bürogebäude aus den<br />

Sechzigerjahren in ein Hotel mit 25 Zimmern umzuwandeln,<br />

Small House Big Door. Das Konzept ist minimalistisch,<br />

benutzerfreundlich und der Technologie gegenüber aufgeschlossen.<br />

Alle Möbel, die für das Hotel entworfen wurden, sind „open<br />

source“, das bedeutet, man kann die Bauanleitungen dafür<br />

kostenlos von der Website des Hotels herunterladen. Gäste,<br />

die Gefallen an den Gegenständen finden, haben dadurch<br />

die Möglichkeit, die Möbel inklusive aller Stühle und Tische<br />

zu Hause nachzubauen. Kleinere Dinge wie Lampenschirme,<br />

Schlüsselanhänger oder „Nicht stören“-Türschilder<br />

werden mit den hoteleigenen 3D-Druckern hergestellt,<br />

die im Foyer zu sehen sind. „Wir wollten Technologie, Kunst<br />

und Kultur an diesem Ort auf schöne Weise zusammenbringen“,<br />

erklärt Nam. „Wir haben auch eine Galerie und einen<br />

kleinen Raum für Vorträge und Diskussionen <strong>–</strong> denn<br />

DESIGN HIGHLIGHT<br />

Das neueste und wohl größte architektonische<br />

Highlight der Stadtlandschaft von Seoul ist<br />

Zaha Hadids 65.000 qm großes Dongdaemun<br />

Design Plaza (unten). Gadgets sind überall,<br />

und sie werden auf ungewöhnliche Weise verwendet.<br />

Das Mädchen hier benutzt ein Smartphone,<br />

um sich in der U-Bahn zu schminken<br />

38 j <strong>DYNAMIC</strong>


ICH LIEBE SEOUL, DENN DIE LICHTER GEHEN NIE AUS.<br />

SPÄTNACHTS SIEHT MAN DIE BELEUCHTETEN BÜROS,<br />

WEIL DIE LEUTE LANGE ARBEITEN, ABER AUCH<br />

DIE BARS BLEIBEN BIS IN DEN MORGEN GEÖFFNET


TRAVEL<br />

Technologie dreht sich nicht nur um Spielereien. Sie<br />

beginnt mit Ideen, die Menschen untereinander<br />

austauschen.“<br />

Small House Big Door ist ein hervorragendes Beispiel für<br />

Seouls Kreativindustrie im kleinen Maßstab. Am anderen<br />

Ende der Skala findet man kein größeres Beispiel als<br />

Samsung. Abgesehen von den Elektronikartikeln, für die<br />

der riesige Mischkonzern am bekanntesten ist, reicht seine<br />

vielfältige Produktpalette von Autos (Samsung-Renault)<br />

und Socken (über sein Modehaus 8 Seconds) bis hin zum<br />

größten Freizeitpark des Landes (das Everland Resort).<br />

Samsung ist nicht nur wirtschaftlich unglaublich wichtig <strong>–</strong><br />

es trägt etwa 20 % zum BIP bei, und nein, das ist kein<br />

Tippfehler <strong>–</strong> das Unternehmen ist auch kulturell einflussreich.<br />

Neben Firmen wie Hyundai und LG profitiert es von<br />

einer sehr treuen Kundenbasis, was auch mit einem deutlichen<br />

gesellschaftlichen Druck, heimische Produkte zu<br />

kaufen, zusammenhängen kann, durch massive Werbung<br />

noch verstärkt. Eine nennenswerte Ausnahme bildet<br />

Apples beträchtlicher Marktanteil bei Seouls jungen<br />

Kreativen. Weil sie in der Arbeit oder zu Hause einen Mac<br />

benutzen, kaufen sie häufig eher ein iPhone als ein<br />

Samsung Galaxy. Der Inlandsmarkt ist so stark, dass viele<br />

sehr erfolgreiche koreanische Unternehmen und Marken<br />

außerhalb Asiens nicht sonderlich bekannt sind. Dazu<br />

gehören auch Naver <strong>–</strong> die am fünfthäufigsten benutzte<br />

Suchmaschine der Welt <strong>–</strong> und LINE, die viertgrößte Instant<br />

Messaging App der Welt.<br />

AN VORDERSTER FRONT<br />

Heesung Jun (ganz oben) von<br />

10 Corso Como Seoul (oben)<br />

wirbt für „slow shopping“, Luxusmode<br />

und Kunst. Hyuna Kim,<br />

Marketing Manager für American<br />

Apparel Korea (rechts), liebt<br />

die Energie der Stadt: „Die Leute<br />

feiern so intensiv, wie sie<br />

arbeiten.“ Unten: Der F-TYPE<br />

in einem der schicken neuen<br />

<strong>Jaguar</strong>-Autohäuser in Seoul<br />

Diese nationale Loyalität wird auch auf der Haupteinkaufsstraße<br />

spürbar, wo es, anders als in vielen<br />

anderen Hauptstädten, nicht an jeder Ecke Zara,<br />

H&M und Starbucks gibt, sondern viele interessante lokale<br />

Marken wie Innisfree und Beanpole. Gangnam dagegen,<br />

das exklusive Einkaufsviertel der Stadt <strong>–</strong> berühmt<br />

geworden durch den etwas nervigen Ohrwurm Gangnam<br />

Style <strong>–</strong>, ist voll mit Flagshipstores internationaler Marken,<br />

ähnlich wie Aoyama in Tokio und der Londoner Stadtteil<br />

Mayfair. 2008 gab es ein Gemeinschaftsprojekt mit dem<br />

Modezweig von Samsung, und der italienische Multibrandstore<br />

10 Corso Como eröffnete dort seine erste koreanische<br />

Filiale. Mit seinem radikalen und entspannenden „Slow<br />

Shopping“-Mantra und der Fusion aus Luxusmode,<br />

Kommerz und Kunst boten sie den Einwohnern von Seoul<br />

ein ganz neues Einkaufserlebnis. Statt in der üblichen<br />

hektischen „K-Pop“-Atmosphäre kauft man entspannt ein<br />

und wird persönlich beraten. Im Gegensatz zu Japan<br />

brachte Koreas Luxusmarkt bislang wenige heimische<br />

Marken hervor, die international anerkannt sind. Doch 10<br />

Corso Como führt einige der besten, wie etwa Steve J and<br />

Yoni P, Nonagon und History by Dylan. Lee Joo Young ist<br />

Head of Digital Content bei Dazed Korea, der lokalen<br />

Ausgabe von Dazed & Confused, dem britischen Kultmagazin<br />

für Mode und Pop, und daher der perfekte Gesprächspartner,<br />

wenn es um die digitale Zukunft der Mode geht.<br />

40 j <strong>DYNAMIC</strong>


ICH LIEBE SEOUL, WEIL ...<br />

MAN HIER GANZ EINFACH<br />

24 STUNDEN AM TAG AKTIV<br />

SEIN KANN


Die Zukunft der<br />

MODE ?<br />

42 j <strong>DYNAMIC</strong>


TECHNOLOGY<br />

3D-DRUCK wird derzeit<br />

gerne als technologischer<br />

Paradigmenwechsel<br />

gehandelt, der sich<br />

vermutlich am stärksten<br />

auf die Modeindustrie<br />

auswirken wird.<br />

Aber vielleicht wird seine<br />

ver ändernde Kraft<br />

überschätzt? Elli Pithers<br />

hat sich erkundigt<br />

Schlagen Wellen: ein per 3D-Druck<br />

gefertigtes Kleid von Noa Raviv<br />

(links) und Medusa-Schuhe von<br />

Iris van Herpen für United Nude<br />

(unten) hätten anders gewiss nicht<br />

hergestellt werden können<br />

Eine Runde Mitleid: Der einfache Kleiderschrank<br />

wird wohl bald aus den Schlafzimmern<br />

im ganzen Land verbannt werden.<br />

Noch nicht gehört? Er wird durch einen<br />

3D-Drucker ersetzt. Statt sich auf der Suche<br />

nach einer nicht auffindbaren Bluse oder<br />

einem Paar Schuhe mit Kleiderbügeln und<br />

Mottenkugeln herumzuschlagen, wird das Ankleiden in<br />

einer idealen Zukunft ganz einfach gehen <strong>–</strong> nämlich „per<br />

Knopfdruck“, wie es früher so schön hieß. Man kauft einen<br />

Entwurf, lädt ihn herunter, passt ihn an seine Körpermaße<br />

an und druckt sich ein Kleidungsstück, das genau auf die<br />

eigene Größe und den eigenen Geschmack zugeschnitten ist.<br />

So drastisch sich das anhören mag, die Technologie hinter<br />

dieser schnellen Herstellungsmethode ist nicht neu. Große<br />

Konzerne drucken schon seit Jahren ihre Prototoypen in 3D.<br />

Dieses Verfahren wird als „additive Fertigung“ bezeichnet.<br />

Dabei werden mehrere Materialschichten übereinandergelegt,<br />

um eine bestimmte Form entstehen zu lassen (im<br />

Gegensatz zum Zerspanen, einem subtraktiven Fertigungsverfahren).<br />

Doch kaum ein Modedesigner hat diese Technik<br />

bisher angewandt. Mit einer Ausnahme: Iris van Herpen,<br />

eine 30-jährige holländische Designerin, die seit 2009 mit<br />

3D-Druckverfahren arbeitet und dabei so etwas wie ein<br />

Aushängeschild dieser Technik geworden ist. „Ich bin auf<br />

Daniel Widrig gestoßen, einen Architekten aus London, der<br />

sich gut mit 3D-Programmierung auskannte. Wir haben<br />

angefangen zu experimentieren“, erzählt van Herpen mit<br />

weicher, manchmal abgehackter Stimme am Telefon aus<br />

ihrem Atelier in Amsterdam. „Am Anfang war das nur ein<br />

Nebenprojekt, aber die Dreidimensionalität und die Komplexität<br />

des Verfahrens gaben mir so viel Freiheit, dass ich anfing,<br />

ein paar Kleider für meine Kollektion zu entwerfen.<br />

Jetzt kombiniere ich die 3D-Drucke mit Handarbeit. Für<br />

mich ist das einfach ein zusätzliches nützliches Werkzeug.“<br />

Ihre erste Kollektion mit skulpturalen Entwürfen kam 2010<br />

heraus. Damit wurden zum ersten Mal 3D-Drucke auf dem<br />

Laufsteg präsentiert. Ihre neueste Schau mit dem wunderbaren<br />

Titel „Magnetic Motion“ enthält ein im 3D-Verfahren<br />

gedrucktes Kunstharzkleid, das sie in Zusammenarbeit mit<br />

dem Architekten Niccolo Casas entwickelt hat. Es sieht aus,<br />

als wäre eine Kristallschicht auf dem Körper des Models<br />

gewachsen. Das ist beinahe schon Haute Couture <strong>–</strong> nicht zuletzt,<br />

weil man sich darin nicht hinsetzen kann. „Es gibt auch<br />

ein paar flexible Materialien, die man drucken kann und die<br />

fast so bequem sind wie ein [normales] Kleid. Aber im<br />

Moment kann ich noch kein komplettes Kleid in einem Stück<br />

drucken, das flexibel und superbequem ist“, gesteht van<br />

Herpen ein. Auch in Seide oder Baumwolle kann sie nicht<br />

drucken. „Ich glaube, dass die Materialien irgendwann dort<br />

hinkommen werden, aber es hängt sehr davon ab, ob ein<br />

großes [Mode-] Haus anfängt, mit 3D zu arbeiten.“ Auf<br />

Nachfrage schätzt sie, dass es „mindestens fünf Jahre“<br />

<strong>DYNAMIC</strong> j 43


TECHNOLOGY<br />

Für Couture-Kundinnen,<br />

die etwas genau in ihrer<br />

Größe wollen, das ihrem<br />

Körper angepasst ist, ist<br />

der 3D-Druck ideal<br />

dauern könnte, bis der 3D-Druck bequeme Stoffe hervorbringt<br />

<strong>–</strong> und das trotz der Experimente von Entwicklern,<br />

die die Bewegungen der Seidenraupen nachempfinden, um<br />

das Seidenspinnen künstlich zu reproduzieren. Genau da<br />

liegt der Haken: Tragbare Mode ist das nicht. Am ehesten<br />

ähnelte sie der Haute Couture, dieser luxuriösen, antiquierten<br />

Mode aus maßgeschneiderten, handgenähten Einzelstücken,<br />

früher von der superreichen europäischen und amerikanischen<br />

High Society geliebt, heute hauptsächlich das Revier<br />

von russischen und arabischen Ölbaronen. „Für Couture-<br />

Kundinnen, die etwas genau in ihrer Größe wollen, das<br />

ihrem Körper angepasst ist, ist der 3D-Druck ideal“, stimmt<br />

van Herpen zu. „Aber ich glaube nicht, dass es in der<br />

näheren Zukunft für die Massenproduktion angewendet<br />

wird, weil es so kostspielig ist.“<br />

Maßarbeit ist jedoch ein Gebiet, auf dem der 3D-<br />

Druck entscheidende Veränderungen herbeiführen<br />

könnte. „Für mich ist die Einführung des 3D-Drucks<br />

keine grundlegende Revolution in der Fertigung. Sie kann<br />

nur eine Revolution in der Personalisierung darstellen“, sagt<br />

Will Seymour, Chefanalyst bei Future Foundation, einer<br />

Londoner Agentur für Trendprognosen. „Diese Technologie<br />

sollte man als Gelegenheit begreifen, den Kundenservice zu<br />

revolutionieren. Die Modeindustrie muss sich an eine jüngere<br />

Generation von Konsumenten wenden, die begierig darauf<br />

ist, mit Designs zu spielen und Möglichkeiten auszutesten. Die<br />

Marken sollten die Kunden einladen zu fragen: ‚Können Sie<br />

mir davon eins in Schwarz machen?‘ statt nur auszuwählen.“<br />

Auch die Designer von Accessoires spielen mit. Rem D<br />

Koolhaas <strong>–</strong> Neffe des gleichnamigen Stararchitekten Rem<br />

Koolhaas ohne das D in der Mitte <strong>–</strong> hat von Architektur auf<br />

Schuhdesign umgesattelt. Er wendet den 3D-Druck seit über<br />

15 Jahren für Prototypen von Schuhen und Absätzen für seine<br />

Schuhmarke United Nude an. 2013 arbeitete er mit van<br />

Herpen an einem spektakulären Paar Medusa-Schuhe, die<br />

aussahen, als bestünden sie aus Hunderten von Baumwurzeln<br />

oder Quallententakeln. Nicht alle Entwürfe sind so imposant.<br />

„Wir entwerfen auch einfachere Schuhe, die mit den<br />

wesentlich kleineren Maschinen gedruckt werden können,<br />

die manche Leute zu Hause haben“, erklärt Koolhaas.<br />

Gleichzeitig gesteht er ein, dass diese „kein Ersatz für<br />

konventionelle Schuhe“ sind und fügt hinzu: „Der 3D-Druck<br />

wird die Serienproduktion in der näheren Zukunft nicht<br />

ersetzen, vielleicht sogar niemals, aber es ist eine schöne<br />

Ergänzung des Werkzeugkastens.“<br />

An anderer Stelle erzielten Nikes Experimente mit 3D-Druck<br />

letztes Jahr Erfolge mit dem Vapor Ultimate Cleat, einem<br />

leichtgewichtigen, strumpfähnlichen Fußballschuh,<br />

während Continuum, ein Design Lab aus New York, von<br />

Berninis Apollo-und-Daphne-Statue inspirierte Polyurethan-<br />

Sandalen im 3D-Verfahren druckte.<br />

Es ist leicht, sich von der Utopie davontragen zu lassen. „Ein<br />

Kleid gesehen? Drucke es dir!“, wäre das nicht die ideale<br />

Lösung von Bekleidungsfragen? Aber in der Wirklichkeit<br />

wird es noch Jahre dauern, bis sich die meisten Leute zu<br />

Hause 3D-Objekte drucken. Alex Newson ist Kurator von The<br />

Future is Here <strong>–</strong> eine Wanderausstellung des Design Museum<br />

London, die sich mit der Frage beschäftigt, ob digitale<br />

Technologien die nächste industrielle Revolution herbeiführen<br />

könnten. Auch er führt ein wichtiges Argument ins Feld:<br />

„Der Herstellungsprozess ist für die Konsumenten nicht<br />

sonderlich wichtig. Uns kommt es darauf an, wie etwas funktioniert,<br />

was es kostet und wie es aussieht.“ Im Moment spielt<br />

der 3D-Druck in der Mode nur in der Nische der Prototypen<br />

eine Rolle. Solange die Materialien, aus denen die Kleider<br />

gemacht werden, nicht schön werden <strong>–</strong> statt nur zufriedenstellend<br />

und in den meisten Fällen höchst unbequem <strong>–</strong>, wird<br />

44 j <strong>DYNAMIC</strong>


Tragbare Technik von Borre Akkersdijk (links) mit WLAN,<br />

GPS und Bluetooth-Komponenten macht den Träger zu<br />

einer wandelnden Basisstation. Im Bereich des Sports präsentiert<br />

Nike den Hyper Agility Fußballschuh (oben)<br />

und den filigran gewirkten Vapor Ultimate Cleat (oben<br />

rechts). 3D-Kleid und Schuhe von Iris van Herpen (rechts)<br />

man sie kaum einsetzen. Doch beim 3D-Weben und -Stricken<br />

gibt es bereits Fortschritte. Dabei wird Stoff in zusammenhängenden<br />

Schläuchen gewebt und unterschiedlich hoch<br />

geschichtet, um eine dritte Dimension zu erzeugen. Solche<br />

Entwicklungen könnten die Akzeptanz von tragbarer<br />

Technik vielleicht erhöhen. Der BB-Anzug des Holländers<br />

Borre Akkersdijk beispielsweise besteht aus im 3D-Druckverfahren<br />

hergestellten Stoffen. Die Fasern enthalten WLAN,<br />

GPS und Bluetooth-Komponenten, so dass der Träger zu<br />

einer wandelnden Basisstation wird. Mit elektrisch leitfä higen<br />

Garnen zu drucken und die Chips, die für den kabellosen<br />

Internetzugang gebraucht werden, in die Schlitze zwischen<br />

den Stoffschläuchen einzufügen, könnte dafür sorgen, dass<br />

Kleidung wirklich netzwerkfähig wird. Wie lange dauert es<br />

noch, bis Ihr Pullover Ihren schnellen Herzschlag bemerkt<br />

und Sie mit einer Online-Partnervermittlung verbindet?<br />

Oder bis Ihr T-Shirt eine Spur von Schweiß wahrnimmt und<br />

sie zu einem kühlen Luftstrom dirigiert?<br />

Wir befinden uns wieder in der Utopie. Vielleicht sollten wir<br />

uns daher die bittere Wahrheit über Drucker ins Gedächtnis<br />

rufen: Dass sie die leidigsten Geräte des modernen Lebens<br />

sein können. Leere Tintenpatronen, leeres Papierfach, falsch<br />

eingestellte Seitenränder, Papierstau, Überhitzung <strong>–</strong> Drucker<br />

können der Fluch des Büros sein. Allein wegen unseres<br />

Blutdrucks ist es vielleicht das Beste, wenn der 3D-Druck so<br />

etwas wie eine Schimäre bleibt: Man profitiert unbewusst<br />

davon <strong>–</strong> zumindest fürs Erste.<br />

<strong>DYNAMIC</strong> j 45


SPRITZTOUR<br />

Superstar<br />

Transport<br />

IDRIS ELBA gehört heute zu<br />

den gefragtesten Schauspielern.<br />

Früher hat er Reifen montiert<br />

und stand am Fließband, daher<br />

kennt <strong>–</strong> und liebt <strong>–</strong> er Autos.<br />

J-<strong>Magazine</strong> begleitete ihn auf einer<br />

abenteuerlichen Fahrt mit dem<br />

neuen XE von London über Spa<br />

nach Berlin, um über Motoren,<br />

Musik und Missionen zu sprechen<br />

TEXT: Sam Peters<br />

FOTOS: Charlie Gray<br />

46 j <strong>DYNAMIC</strong>


AM STEUER<br />

Der Star des gefeierten Films<br />

Mandela <strong>–</strong> Der Lange Weg<br />

zur Freiheit bereitet sich am<br />

Steuer des neuen XE<br />

auf seine nächste Mission vor


IDRIS UND SEINE AUTOS<br />

Wann haben Sie angefangen, sich für Autos zu<br />

interessieren?<br />

„Im Auto meines Vaters. Mein Vater und mein<br />

Onkel waren begeisterte Autofahrer. Ich saß<br />

immer hinter dem Beifahrersitz, mit Blick auf<br />

das Steuer. Das war meine Perspektive. Mit<br />

Kleiderbügeln habe ich im Auto Lenkrad gespielt.<br />

Mein Onkel fuhr ein paar Ford Cortinas,<br />

mein Vater einen Hillman Avenger <strong>–</strong> ein Auto<br />

vom alten Schlag! Er hatte sogar zwei davon“<br />

Ihr erstes Fahrerlebnis?<br />

„Bei mir im Viertel stand ein Auto, bei dem immer<br />

die Schlüssel steckten. Es war ein Ford<br />

Granada. Die Jugendlichen sind einfach<br />

reingesprungen und damit um den Block<br />

gefahren. Keine Ahnung, wem das Auto gehört<br />

hat, aber es war mein erster echter Kick.<br />

Wow, hat das Spaß gemacht“<br />

Wissen Sie noch, wann Sie zum ersten Mal<br />

einen <strong>Jaguar</strong> gesehen haben?<br />

„Meinen ersten <strong>Jaguar</strong> habe ich nicht auf der<br />

Straße gesehen, sondern in Die Füchse, einer<br />

Krimifernsehserie in den 70ern, mit dem springenden<br />

<strong>Jaguar</strong> auf der Motorhaube. Ich dachte<br />

nur: Was für ein cooles Auto. Damals war ich<br />

noch zu klein, um zu wissen, dass es ein<br />

britischer Klassiker ist. Mit vierzehn kannte ich<br />

mich aus. Immer wenn ein Jag zum Reifenwechseln<br />

kam, sagte mein Chef: Keine Chance,<br />

mein Junge, den kriegst du nicht in die Finger“<br />

Ihr erstes Auto?<br />

Ich habe mir einen roten Mini Cooper gekauft.<br />

50 Pfund habe ich dafür bezahlt, er stand im<br />

Loot (ein Kleinanzeigenblatt). Ich fuhr damit<br />

nach Hause <strong>–</strong> ich konnte kaum fahren <strong>–</strong> und bin<br />

dann immer mit ihm in die Schule. Ich habe ihn<br />

hinter dem Gebäude abgestellt und mittags mit<br />

ein paar Jungs darin gegessen. Ich war 14! Ich<br />

hatte keinen Führerschein, aber ich konnte<br />

fahren und fand es großartig. An Samstagen<br />

arbeitete ich bei einem Reifenservice, da<br />

musste man ständig mit den Autos rangieren.<br />

Ich bin eine Menge verschiedene Autos<br />

gefahren. Es war harte, körperliche Plackerei,<br />

aber ich war jung. Das ging von sechs Uhr<br />

morgens bis sechs Uhr abends. Ich wurde zum<br />

Experten für Größe, Grip, Pirelli versus Dunlop.<br />

Ich bin da reingewachsen“<br />

Ihr Alptraumauto?<br />

Davon hatte ich ein paar. Welches mir den<br />

meisten Ärger gemacht hat? Das war wahrscheinlich<br />

mein amerikanisches Auto. Ich<br />

hatte einen Chevrolet Astro. Ein schönes Auto.<br />

Ein richtig dicker Teddybär: ein Minivan mit<br />

sechs Sitzen, ein fettes, eckiges Fahrzeug.<br />

Ich hatte eine Sportversion mit BBS-Alufelgen<br />

in Gold. Aber er hat ständig den Geist<br />

aufgegeben“<br />

(Fortsetzung auf S. 50)<br />

„Meinen<br />

ersten <strong>Jaguar</strong><br />

HABE ICH NICHT AUF DER<br />

STRASSE GESEHEN, SONDERN<br />

IN DIE FÜCHSE, EINER KRIMI-<br />

FERNSEHSERIE IN DEN<br />

70ERN. ICH DACHTE NUR: WAS<br />

FÜR EIN COOLES AUTO“<br />

48 j <strong>DYNAMIC</strong>


SPRITZTOUR<br />

HANNOVER<br />

ENGLAND<br />

BERLIN<br />

LONDON<br />

BELGIEN<br />

SPA<br />

DORTMUND<br />

DEUTSCHLAND<br />

ÄRMELKANAL<br />

DOVER<br />

CALAIS<br />

FRANKREICH<br />

IDRIS ELBA<br />

Nationalität: britisch<br />

Alter: 42<br />

Beruf: Schauspieler,<br />

Filmproduzent, DJ<br />

Interessen: Musik,<br />

Mentoring und<br />

(fahrerische) Missionen<br />

GECHILLT<br />

Links oben: Bevor die Spritztour endgültig losgeht,<br />

nimmt Elba sich Zeit, sein altes College in London<br />

<strong>–</strong> The National Music Theatre <strong>–</strong> zu besuchen und den<br />

jetzigen Schülern Ratschläge zu geben. Unten:<br />

Der XE im Eurostar auf dem Weg nach Frankreich<br />

Der Mann mit der Mütze streicht über<br />

das Hightech-Armaturenbrett und<br />

murmelt anerkennend. Sein beifälliges<br />

Nicken sagt alles: „Dieses<br />

Bordsystem passt. Es ist benutzerfreundlich<br />

und trotzdem praktisch.<br />

Man kann auch zusätzlich noch etwas<br />

anstecken“, stellt der lässig gekleidete, 1,93 m große<br />

Autoliebhaber fest und zeigt auf einen in der Armlehne des<br />

Fahrers versteckten USB-Anschluss. Seine persönliche<br />

Musikbibliothek ist nur einen Klick entfernt. „So mag ich es.<br />

Ich will nicht nur auf Telefon und Computer angewiesen<br />

sein. Ich mache das gerne selbst. Wahrscheinlich werde ich<br />

meine iTunes-Bibliothek synchronisieren und mir dann sozusagen<br />

alle Höhen und Tiefen anhören.“<br />

Idris Elba befindet sich auf einer Mission. Sie hat mit Autos<br />

zu tun und mit Beats, mit deutschen Autobahnen und belgischen<br />

Autoroutes, mit Aufspielen und Austrinken, mit<br />

Scheiben und Reifen, Boxenstopps auf einer eisigen<br />

Formel-1-Rennstrecke und einem coolen umfunktionierten<br />

Umspannwerk. Eine Spritztour der anderen Art. Vier Länder,<br />

72 Stunden, 1200 Kilometer und ein paar Extrarunden<br />

mit Vollgas. Aber Elba macht kein großes Theater um diese<br />

abenteuerliche Fahrt. Denn zum einen sitzt der Schauspieler<br />

am Steuer des wohl wichtigsten <strong>Jaguar</strong>s in der<br />

80-jährigen Geschichte des Unternehmens <strong>–</strong> es ist der XE,<br />

eine Sportlimousine, bei deren Entwicklung eine hohe Ökoeffizienz<br />

entscheidend war. Zum anderen wird es sowieso<br />

noch Theater geben, bevor er aus London herausfährt. Und<br />

am Ende der Reise erwartet ihn auch noch eine heiße<br />

Tanzfläche in Berlin.<br />

Wir treffen Elba an einem kalten Sonntagvormittag im<br />

Südwesten von London. Er ist zurück an seiner Alma Mater,<br />

dem National Youth Music Theatre (NYMT). Der 42-jährige<br />

mag heute ein Star auf der großen Leinwand sein (er<br />

brillierte als Nelson Mandela in der Filmbiografie aus dem<br />

letzten Jahr), auf dem kleinen Bildschirm (in der überragenden<br />

amerikanischen HBO-Krimiserie The Wire und<br />

der erfolgreichen BBC-Polizeiserie Luther) und auf geradezu<br />

riesigen Leinwänden mit den Blockbustern Thor (2011),<br />

Prometheus <strong>–</strong> Dunkle Zeichen (2012) und Pacific Rim (2013).<br />

Vor etwa 25 Jahren arbeitete der Teenager aus East London<br />

noch im Ford-Werk Dagenham, hatte aber bereits eine<br />

Leidenschaft für die Bühne. Ein Stipendium für das NYMT<br />

stellte die Weichen. Auch heute bricht Elba von der<br />

ehrwürdigen Theaterinstitution aus auf. Nach einem<br />

<strong>DYNAMIC</strong> j 49


SPRITZTOUR<br />

IDRIS UND SEINE AUTOS ... Fortsetzung<br />

Gute amerikanische Autos?<br />

„Einen Dodge Ram 1500. Das war eine echte<br />

Investition <strong>–</strong> als The Wire als Serie in<br />

Auftrag gegeben wurde, habe ich quasi mein<br />

gesamtes erstes Honorar für dieses Auto<br />

ausgegeben. Ich habe es immer noch, es ist<br />

sogar gerade unterwegs zu mir. Ich habe es<br />

von Amerika nach England transportieren<br />

lassen und nehme es mit (in mein Haus) nach<br />

Frankreich“<br />

Was für Autos besitzen Sie sonst noch?<br />

„Einen Range Rover Autobiography, der ist<br />

wunderbar. Schön groß. Viel Platz“<br />

Was denken Sie über <strong>Jaguar</strong> als Marke?<br />

„Das Vermächtnis dieser Marke ist in der<br />

britischen Kultur angelegt. Ihr ist das Kunststück<br />

gelungen, sich neu zu erfinden, ohne<br />

sich selbst untreu zu werden und ohne ihre<br />

Integrität zu gefährden. <strong>Jaguar</strong>-Fahrzeuge sind<br />

sehr stilvolle, sehr elegante Autos. Ich bekomme<br />

oft Angebote, mit Automarken zusammenzuarbeiten,<br />

aber meine Leidenschaft lag<br />

immer bei <strong>Jaguar</strong>. Der <strong>Jaguar</strong> und ich, wir<br />

haben viel gemeinsam. Immerhin sind wir<br />

beide weitgereist und durch und durch britisch“<br />

Ihr allerschönstes Fahrerlebnis?<br />

„Ich würde gerne mal quer durch Amerika<br />

fahren. Das habe ich noch nie gemacht. Aber<br />

ich bin schon mit der Gumball Rallye nach<br />

New York. Das führte mich durch London,<br />

Amsterdam, Stockholm, Boston, Toronto<br />

und New York. Eine große Reise. Ich bin einen<br />

Aston Martin DB9 gefahren“<br />

Ihr schlimmstes Fahrerlebnis?<br />

„Ich war für ein DJ Sound System immer mit<br />

einem kleinen Ford Escort Lieferwagen unterwegs.<br />

Einmal ist ein Lautsprecher beinahe<br />

hinten rausgefallen. Ich musste ihn festhalten,<br />

während ich am Steuer saß. Ich hatte noch<br />

einen Mitfahrer, aber es war sechs Uhr morgens<br />

und der Typ schlief wie ein Stein. Ich hielt<br />

diesen verdammten Lautsprecher fest und<br />

konnte nicht an die Seite fahren, weil ich auf<br />

der Autobahn war. Der reinste Alptraum“<br />

Punkte?<br />

„Nein“<br />

Könnten Sie Teile unter einer Motorhaube<br />

identifizieren?<br />

„Bis zu einem gewissen Grad auf jeden Fall“<br />

Zusatzinterview von Jenny Buchholz<br />

vormittäglichen Workshop mit jetzigen Schülern des NYMT<br />

machen sich Elba und der XE auf den Weg. Auf seinem<br />

Routenplan stehen Folkestone, der Eurotunnel, Frankreich,<br />

die Grand-Prix-Strecke im belgischen Spa, die Mitte<br />

Deutschlands und am Ende ein Einsatz als DJ bei der Vorstellung<br />

des XE in Berlin.<br />

Es ist allerdings doch eine ziemliche Strecke. Warum hat<br />

Elba zugestimmt, sich auf ein solches Unterfangen einzulassen?<br />

„Das mache ich, weil ich Autos einfach liebe, vielen<br />

Dank“, grinst er. Er erzählt, wie <strong>Jaguar</strong> auf ihn zukam:<br />

„Hier hast du ein Auto, Idris, kannst du damit fahren, deinen<br />

Spaß haben und uns dann berichten, was du davon hältst?“<br />

Aber halbe Sachen macht er nicht. „Die Wahrheit ist, ich<br />

habe eine Menge zu tun“, lacht Elba in sich hinein, als er<br />

sich ans Steuer eines fabrikneuen XE mit so gut wie keinen<br />

Kilometern auf der Anzeige setzt. Aus dem Inneren des<br />

NYMT hört man Jugendliche singen. Aus dem Inneren<br />

des XE dringt der betörende Duft des innovativen <strong>Jaguar</strong>-<br />

Designs. „Ich bin ein vielbeschäftigter Mann“, sagt er.<br />

„Und <strong>Jaguar</strong> und ich sind gerade dabei, eine Beziehung aufzubauen,<br />

um ehrlich zu sein. Ich habe vorgeschlagen: ‚Lasst<br />

mich doch eine Probefahrt damit machen, eine extreme,<br />

nämlich von London nach Berlin. Und unterwegs kann ich<br />

ein paar Sachen erledigen.‘ Deshalb wollte ich<br />

zum National Youth Music Theatre. Ich habe hier angefangen.<br />

Heute habe ich mit ein paar Kids geprobt, und wir<br />

haben es gefilmt, das war eine tolle Sache.<br />

Dann fahre ich nach Belgien, heize mit dem Jag hier um die<br />

Rennstrecke von Spa und schaue mal, was in ihm steckt.“<br />

Elba ist auch mit Martin Brundle verabredet, dem früheren<br />

britischen Formel-1-Piloten, mittlerweile maß ge b licher<br />

Fernsehexperte für den Rennsport. „Er meint, er kann mir<br />

zeigen, wie man da eine schnelle Runde dreht.“ Elba rümpft<br />

die Nase und überlegt. „Na, ich weiß ja<br />

nicht“, meint er und gibt eine Marlon-Brando-Parodie<br />

zum Besten. „Das werden wir schon sehen.“<br />

Es ist bekannt, dass sich Elba für alles interessiert, was<br />

mit Tempo zu tun hat. Immerhin ist er der Mann, der<br />

2013 die zweiteilige Fernsehdokumentation King of<br />

Speed gedreht hat. Im Zuge dieser Leidenschaft arbeitet er<br />

gerade an einer Serie für den Discovery Channel. „Ich lasse<br />

mich dabei auf ein paar richtig gefährliche Sachen ein“, sagt<br />

er. „Es ist ein Vierteiler. Ich fahre Motorboot, mache halsbrecherische<br />

Flüge, einen Fallschirmsprung ...“<br />

Hat er darin schon Erfahrung? „Nein <strong>–</strong> und ja, ich bin ‚besorgt’<br />

(in Wirklichkeit sagt er etwas, das weniger zum Abdruck<br />

geeignet ist). Keine Ahnung, warum ich gesagt habe,<br />

okay, ich mache das, aber ich mache es“, lacht er. Trotzdem,<br />

alles hat sein Gutes: Weil er die Serie für<br />

Discovery dreht, hat Elba jetzt eine Rundumversicherung,<br />

für alle Eventualitäten. Das wird die <strong>Jaguar</strong>-Ingenieure<br />

sehr wahrscheinlich beruhigen, die ihren wertvollen XE<br />

noch vor dem Verkaufsstart im Juni aus dem Testgelände in<br />

Gaydon gelassen haben. Kennt er sich auf Rennstrecken<br />

50 j <strong>DYNAMIC</strong>


SPA BEHANDLUNG<br />

Am zweiten Tag seiner<br />

Spritztour besucht Elba<br />

die Formel-1-Rennstrecke<br />

im belgischen Spa. Beinahe<br />

macht der Schnee ihm<br />

einen Strich durch die<br />

Rechnung, aber der ehemalige<br />

Formel-1-Star Martin<br />

Brundle (oben im Bild)<br />

gibt Elba fachmännische<br />

Ratschläge für die Ideallinie<br />

Elba jagt<br />

mit dem XE<br />

UM DIE REGENNASSE STRECKE<br />

UND ERREICHT AUF<br />

DEN GERADEN 210 KM/H.<br />

DANN KOMMT ER AUS<br />

DER KÄLTE HEREIN,<br />

SICHTLICH UNTER STROM<br />

<strong>DYNAMIC</strong> j 51


Vier Länder<br />

72 STUNDEN, 1200 KILOMETER<br />

UND EIN PAAR EXTRARUNDEN MIT<br />

VOLLGAS EINE SPRITZ-<br />

TOUR DER ANDEREN ART<br />

Sehen Sie Idris’ spannende Fahrt<br />

im neuen XE in der Serie auf<br />

youtube.com/<strong>Jaguar</strong>Deutschland<br />

aus? „Nein, eigentlich nicht. Aber jemand hat mal zu mir<br />

gesagt: ‚Fahr, als hättest du den Wagen geklaut!‘“ Anmerkung<br />

an die <strong>Jaguar</strong>-Zentrale: Das war ein Scherz.<br />

Glaube ich. So oder so, Elba verliert keine Zeit. Nachdem<br />

wir kurz nach der Mittagszeit aus London herausgefahren<br />

sind, haben wir am frühen Abend den Kanal überquert und<br />

befinden uns in Frankreich. Er kommt stetig voran, während<br />

wir nach Belgien hineinfahren und die 340 Kilometer von<br />

Calais bis zu unserem heutigen Ziel zurücklegen. Doch das<br />

Tempo verlangsamt sich etwas, sobald wir die Ardennen erreichen<br />

und dichter Schnee fällt. Als wir bei der ersten<br />

Übernachtungsstation der Reise ankommen, einem Hotel<br />

direkt an der Rennstrecke von Spa, ist es auf jeden Fall an<br />

der Zeit für einen Drink.<br />

SMOOTH OPERATOR<br />

Nach dem Hochgefühl auf der belgischen Rennstrecke<br />

am Tag zuvor fährt Elba ganz entspannt auf der<br />

Autobahn in Deutschland, um die leichtgängige Schaltung<br />

und die angenehme Fahrposition zu genießen<br />

Am nächsten Tag legen wir den kurzen Weg zum Start<br />

der Rennbahn zurück, und Elba ist gespannt auf die<br />

Unternehmungen, die an diesem Tag anstehen.<br />

Der Schauspieler hat Benzin im Blut. Sein verstorbener Vater<br />

war Betriebsobmann bei Ford, und der junge Idris war ihm<br />

an das Fließband in Dagenham gefolgt. Aber es dauerte<br />

nicht lange, bis er kündigte und sich nach New York aufmachte,<br />

um dort als Schauspieler sein Glück zu versuchen.<br />

Hat die Arbeit im Werk seine Begeisterung für Autos<br />

ge stei gert <strong>–</strong> oder zunichte gemacht? „Ach, nein, sie hat sie<br />

gesteigert, genau wie meine Neugier gegenüber Autos und<br />

wie sie gefertigt werden“, erinnert er sich. „Was ein gutes<br />

Auto und was ein schlechtes Auto ausmacht. Erst wenn man<br />

zu gesehen hat, wie ein Auto hergestellt wird, kann man voll<br />

und ganz würdigen, was das ist“, sagt er und streicht über das<br />

Steuerrad des XE. „Wenn man sich als Kunde reinsetzt und<br />

sich wohlfühlt und es richtig bequem findet, dann erfüllt es<br />

seine Funktion. Aber die Tatsache, dass 20 unterschiedliche<br />

Teams das zusammengesetzt haben, wie ein Puzzle“, staunt<br />

er. „Das ist wirklich eine unglaubliche Ingenieursleistung.“<br />

An diesem Nachmittag wird diese unglaubliche Ingenieursleistung<br />

auf Herz und Nieren geprüft. Nach zwei Runden<br />

Unterricht mit dem legendären Rennfahrer Martin Brundle<br />

52 j <strong>DYNAMIC</strong>


SPRITZTOUR<br />

MUSIK FÜR<br />

SEINE OHREN<br />

Nach der dreitägigen<br />

Fahrt von London<br />

konzentriert sich Elba<br />

darauf, die Party<br />

in Berlin mit einem<br />

House-lastigen<br />

DJ-Set anzuheizen<br />

jagt Elba mit dem XE um die schnelle, regennasse Strecke<br />

und erreicht auf den Geraden bis zu 210 km/h. Er kommt<br />

aus der Kälte herein, sichtlich unter Strom. „Jetzt könnte ich<br />

einen Jack Daniels mit Cola gebrauchen“, keucht er. Aber<br />

nein, ein heißer Pfefferminztee mit Honig muss genügen. Er<br />

muss an diesem Abend weitere 340 km zurücklegen und am<br />

nächsten Tag noch die stolze Strecke von 435 Kilometern<br />

quer durch Deutschland. Viel Zeit zum Ausruhen wird es<br />

nicht geben. Wir halten kurz bei einem McDonald’s McCafé,<br />

um rasch Mittag zu essen, dann geht es weiter. Wie war die<br />

Fahrt bisher? „Sehr gut“, nickt Elba. „Der XE ist echt bequem,<br />

steuert sich leicht. Die Fahrposition ist angenehm. Dieser<br />

Diesel beschleunigt gleichmäßig und fährt sich wirklich<br />

schön.“ Mit aufheulendem Motor fahren wir vom Zubringer<br />

auf die Autobahn. Elba ist wieder voller Energie und begeistert.<br />

„We can’t go together, with suspicious minds ...“, singt<br />

er, als wir die letzten vierzig Kilometer nach Berlin vor uns<br />

haben. Elvis wird heute Abend in seinem DJ-Set wahrscheinlich<br />

nicht auftauchen. Aber wie sieht die Playlist aus?<br />

„Ich habe einen Teil schon fertig, aber wir sind gestern<br />

Abend so spät aus Spa zurückgekommen, dass ich einfach zu<br />

müde war, um sie ganz fertig zu machen. Meine Stunde<br />

habe ich wahrscheinlich beisammen <strong>–</strong> doch ich plane meine<br />

Sets sehr sorgfältig. Ich gehe jeden Song und jede Mögl ichkeit<br />

zum Mischen durch. Einen Song will ich unbedingt<br />

spielen: Dangerous von David Guetta, nur als Remix von<br />

Kevin Saunderson. Ich liebe ihn. Es ist House pur <strong>–</strong> boom<br />

boom boom boom. Deutschland steht auf gute House-Sets.“<br />

Um 22 Uhr an diesem Abend hat Idris Elba die Räder gegen<br />

Scheiben eingetauscht. Auf der deutschen XE-Party, die in<br />

dem schick umgebauten Industrie gelände Umspannwerk<br />

Alexanderplatz stattfindet, bedient er die DJ-Decks<br />

strahlend und mit souveräner Energie. Er wippt mit bei<br />

seinem Party-Set, genießt es, nach der dreitägigen Fahrt<br />

loszulassen. Das Publikum, bestehend aus den exklusiv<br />

eingeladenen <strong>Jaguar</strong>-Gästen, zeigt seine Begeis terung,<br />

indem es die kinetische Tanzfläche füllt: eine berührungsempfindliche<br />

Plattform mit Bodenlichtern. Von dem rhythmischen<br />

Stampfen der Füße bezieht sie ihre elektrischen<br />

Impulse. Wie das zukunftsorientierte Auto, das ihn<br />

hierhergebracht hat, ist das ein energiesparendes Wunderwerk.<br />

Nach den vielen Kilometern auf dem Asphalt drängt<br />

sich eine Frage auf: Dank seiner Dokumentarfilm projekte<br />

wussten wir schon von der Affinität des Topschau spielers zu<br />

Geschwindigkeit. Aber kam er von seiner Spritztour auch<br />

mit einer Affinität zum Spritsparen zurück? (Er hat dabei<br />

übrigens 4,3 l/100 km verbraucht). Elba lächelt: „Nun ja,<br />

ich achte wirklich immer mehr darauf. Das war einer der<br />

großen Anreize für die Zusammenarbeit mit <strong>Jaguar</strong> bei<br />

diesem Auto. Es soll nämlich sehr, sehr kraftstoffsparend<br />

und umweltfreundlich sein. Denn wir verschwenden enorm<br />

viel (Kraftstoff). Ich habe viel Zeit in Afrika verbracht, dort<br />

ist es schwer, sich fortzubewegen, auch noch Kraftstoff zu<br />

verschwenden wäre undenkbar. Es ist eine gute Sache, dass<br />

die Autohersteller mittlerweile sehr darauf achten. Wir<br />

wollen im Leben immer weiter kommen, aber wir sollten es<br />

mit weniger Kraftstoff tun. Das ist besser für uns alle.“<br />

Und wenn wir gleichzeitig eine stilvolle Spritztour in<br />

der Gesellschaft eines stilvollen Mannes machen können,<br />

dann umso besser.<br />

<strong>DYNAMIC</strong> j 53


1500 - 1799 1800 - 1899<br />

Erfindungen <strong>–</strong><br />

Verbindungen<br />

Eine visuelle Geschichte von Erfindungen,<br />

die die Welt veränderten (oder auch nicht)<br />

STETHOSKOP (1816)<br />

Ein akustisches Gerät, das Geräusche im Körper<br />

von Tieren oder Menschen hörbar macht.<br />

Erfinder: René Laënnec (Frankreich)<br />

Das erste Instrument zur Untersuchung der<br />

inneren Organe, das nicht den Tod zur Folge hat.<br />

Seien Sie also dankbar, wenn Ihnen der Arzt das<br />

nächste Mal ein kaltes Stethoskop auf den<br />

Rücken setzt und sagt: „Einatmen!“<br />

Übrigens: Das Gerät wurde nicht entwickelt,<br />

um Leben zu retten, man wollte damit nur<br />

feststellen, ob der Tod bereits eingetreten war.<br />

Recherche: SAMIM ABBAS & STEPHEN GRAHAM<br />

Infografik: PETER STADDEN<br />

MIKROSKOP (1590)<br />

Instrument zur Betrachtung von Objekten,<br />

die zu klein für das bloße Auge sind.<br />

Erfinder: Zacharias Janssen (Holland)<br />

Das Mikroskop veränderte die Medizin und<br />

ebnete den Weg für Elektronen- und<br />

Lichtmikroskope, mit denen Wissenschaftler<br />

kleinste Partikel untersuchen können.<br />

Übrigens: Janssen erfand das Mikroskop<br />

und das Teleskop, der Begriff Mikroskop<br />

wurde allerdings erst geprägt, nachdem<br />

der Italiener Galileo Galilei 1625 sein zusammengesetztes<br />

Mikroskop gebaut hatte. Er<br />

nannte es „occhiolino“ oder „kleines Auge“.<br />

SPINNING JENNY (1764)<br />

Spinnmaschine mit mehreren Spindeln<br />

Erfinder: James Hargreaves (England)<br />

Da ein Arbeiter gleichzeitig acht<br />

Spinning Jennys bedienen konnte,<br />

wurde der Aufwand bei der Herstellung<br />

von Garn für Stoffe deutlich reduziert.<br />

Übrigens: Angeblich soll die Maschine<br />

nach Hargreaves’ Tochter oder<br />

Ehefrau benannt worden sein, aber<br />

niemand aus seiner Familie trug den<br />

Namen Jenny! Wahrscheinlicher ist,<br />

dass es eine Abwandlung von<br />

„engine“, englisch für „Maschine“, ist.<br />

DAMPFMASCHINE (1606)<br />

Eine Maschine, die mechanische Arbeit mithilfe von Dampf verrichtet.<br />

Erfinder: Jerónimo de Ayanz y Beaumont (Spanien)<br />

Ayanz besaß zwar das ursprüngliche Patent, aber Thomas Newcomen<br />

(England) setzte die Dampfmaschine zum ersten Mal kommerziell als Pumpe in<br />

einem Bergwerk ein. James Watt (Schottland) entwickelte sie weiter und trieb<br />

Lokomotiven damit an. Schnell wurden die Vorzüge deutlich: effektivere<br />

Wasserhaltung beim Bergbau und schnellere Beförderung über lange Strecken.<br />

Übrigens: Watt prägte den Begriff „Pferdestärke“, um die Leistung von<br />

Dampfmaschinen mit der von Zugpferden zu vergleichen. Nach ihm wurde<br />

auch eine Maßeinheit benannt.<br />

ANTISEPTIKUM (1867)<br />

Antimikrobielle Substanz zur<br />

Anwendung auf Haut oder<br />

Körpergewebe, um die<br />

Infektionsgefahr zu senken.<br />

Erfinder: Joseph Lister<br />

(England)<br />

Als Lister seine Tätigkeit am<br />

Glasgow Hospital begann, starb<br />

noch beinahe die Hälfte aller<br />

Patienten nach einer Operation.<br />

Nachdem Lister Antiseptika<br />

entdeckt hatte, sank die<br />

Sterberate auf 15 %.<br />

Übrigens: Lister leistete noch<br />

weitere wichtige Beiträge auf<br />

dem Gebiet der Medizin. Er<br />

entwickelte zum Beispiel eine<br />

Methode, gebrochene Kniescheiben<br />

mit Draht zu nähen.<br />

DRUCKERPRESSE (1450)<br />

Ein Gerät, mit dem Tinte gleichmäßig<br />

auf einen Träger gedruckt werden kann.<br />

Erfinder: Johannes Gutenberg<br />

(Deutschland)<br />

Die Verbreitung der Druckerpresse gilt<br />

als eines der einflussreichsten Ereignisse<br />

in der Geschichte der Menschheit. Sie<br />

revolutionierte die Art und Weise, wie<br />

die Menschen die Welt, in der sie leben,<br />

beschrieben, und läutete das Zeitalter<br />

der Moderne ein.<br />

Übrigens: Die schnellere und billigere<br />

Textproduktion sorgte weltweit für die<br />

Gründung von Zeitungen und prägte<br />

den Begriff „die Presse“.<br />

FOTOGRAFIE (1829)<br />

Die Konservierung eines Kamerabildes.<br />

Erfinder: Nicéphore Niépce<br />

(Frankreich)<br />

Die Verkürzung der Belichtungszeit<br />

von ursprünglich acht Stunden<br />

erhöhte die Verbreitung von Kameras<br />

und Fotografien.<br />

Übrigens: Die Camera obscura gab es<br />

seit dem 16. Jahrhundert, aber Niépce<br />

gelang es, das projizierte Bild festzuhalten,<br />

indem er es auf Papier<br />

richtete, das mit lichtempfindlichen<br />

Chemikalien beschichtet war.<br />

FUNKTECHNIK (1873)<br />

Eine Methode zur Übertragung von Schall.<br />

Erfinder: James Clerk Maxwell (Schottland)<br />

hat als erster gezeigt, dass sich elektromagnetische<br />

Wellen durch den Raum bewegen<br />

können, aber es war Guglielmo Marconi<br />

(Italien), der den Funk 1894 gesellschaftsfähig<br />

machte. Die Entwicklung der Funktechnik<br />

als Kommunikationsmittel beschleunigte<br />

sich im 1. Weltkrieg, der öffentliche Rundfunkbetrieb<br />

begann in den Zwanzigerjahren.<br />

Übrigens: Einen bedeutenden frühen Einsatz<br />

hatte die Funktechnik 1912 beim Untergang<br />

der Titanic. Die Bordfunker kommunizierten<br />

mit anderen Schiffen in der Nähe.<br />

Legende<br />

Gesundheit<br />

Wissenschaft<br />

Medien<br />

Transport<br />

Industrie<br />

54 j <strong>DYNAMIC</strong><br />

Kommunikation<br />

Unterhaltung<br />

Wirtschaft<br />

Freizeit<br />

Heim<br />

BÜROKLAMMER (1867)<br />

Gebogene Drahtklammer,<br />

mit der Dokumente zusammengehalten<br />

werden.<br />

Erfinder: Samuel B. Fay (USA)<br />

Trotz zahlreicher Varianten<br />

ist diese Heftklammer wegen<br />

ihrer Einfachheit immer noch<br />

ein Erfolg.<br />

Übrigens: Fay hat nicht die heute<br />

verbreitete Büroklammer mit den<br />

abgerundeten Ecken entworfen.<br />

Dieser Entwurf stammte von<br />

Gem, wurde aber nie patentiert.<br />

TELEFON (1876)<br />

Ein Gerät zur elektronischen<br />

Übertragung von Sprache (außerhalb<br />

der Rufweite) in Echtzeit.<br />

Erfinder: Alexander Graham Bell<br />

(Schottland). Mit anderen Menschen<br />

auf der ganzen Welt sprechen zu<br />

können, war eine Revolution im<br />

Bereich der Kommunikation.<br />

Übrigens: Während seines erfolgreichen<br />

Experiments rief Bell seinen<br />

Assistenten im Nebenzimmer<br />

mit den berühmten Worten:<br />

„Mr. Watson, kommen Sie herüber,<br />

ich brauche Sie.“


1900 - 1939<br />

RÖNTGENSTRAHLUNG (1895)<br />

Elektromagnetische Strahlung, die viele Materialien,<br />

ob opak oder transparent, durchdringt, um eine<br />

fotografische oder digitale Aufnahme der inneren<br />

Beschaffenheit von etwas anzufertigen <strong>–</strong><br />

insbesondere des menschlichen Körpers.<br />

Erfinder: Wilhelm Röntgen (Deutschland)<br />

Der Blick in das Körperinnere wirkte sich grundlegend<br />

auf die Diagnostik aus. Der Engländer Major<br />

John Hall-Edwards war Pionier der medizinischen<br />

Nutzung von Röntgenstrahlung.<br />

Übrigens: Hall-Edwards musste sich 1908 den<br />

linken Arm amputieren lassen, weil sich dort eine<br />

Strahlendermatitis ausbreitete.<br />

TECHNOLOGY<br />

PENIZILLIN (1928)<br />

Antibiotikum zur Bekämpfung bakterieller Infektionen.<br />

Erfinder: Sir Alexander Fleming (Schottland)<br />

Nachdem Dorothy Crowfoot Hodgkin 1945 die<br />

chemische Struktur von Penizillin bestimmt hatte, wurde<br />

ein Verfahren zur industriellen Produktion entwickelt.<br />

Übrigens: Hätte Fleming andere Wissenschaftler früher<br />

von seiner Entdeckung überzeugen können, wäre die<br />

medizinische Verwendung von Penizillin viele Jahre<br />

vorher entwickelt worden.<br />

AUTOMOBIL (1886)<br />

Das kennen wir, oder?<br />

Erfinder: Carl Benz (Deutschland)<br />

Bestechend: Von A nach B zu<br />

gelangen, ohne dem Hinterteil<br />

eines Pferdes folgen zu müssen.<br />

Übrigens: Das erste Auto mit<br />

dem Namen „<strong>Jaguar</strong>“ wurde<br />

1935 von William Lyons<br />

entwickelt; seine Firma Swallow<br />

Sidecars hatte bislang nur<br />

Motorrad-Beiwagen hergestellt.<br />

ASPIRIN (1899)<br />

Medikament gegen Schmerzen, Entzündungen<br />

und Fieber.<br />

Erfinder: Felix Hoffmann (Deutschland)<br />

Wegen seiner Vielseitigkeit wird das Medikament<br />

heute noch verwendet.<br />

Übrigens: Geringe Dosen von Aspirin sollen<br />

nachweislich das Herzinfarktrisiko senken.<br />

FLUGZEUG (1903)<br />

Der erste Flugapparat für einen „Dauerflug“.<br />

Erfinder: Orville und Wilbur Wright (USA)<br />

Warum das wichtig ist? Denken Sie darüber<br />

nach, wenn sie das nächste Mal an Bord<br />

eines Jets sitzen und unterwegs zu Ihrer<br />

Lieblingsinsel in der Karibik sind ...<br />

Übrigens: Ihre Erfahrung mit Fahrrädern<br />

brachte die Gebrüder Wright zu der<br />

Überzeugung, dass ein instabiles Fahrzeug<br />

wie ein Flugapparat durch Übung<br />

kontrolliert und im Gleichgewicht gehalten<br />

werden konnte.<br />

GLÜHBIRNE (1878)<br />

Die erste kommerzielle<br />

elektrische Glühbirne.<br />

Erfinder: Thomas Edison (USA)<br />

Er schuf Licht, ohne<br />

eine Unzahl Kerzen<br />

anzünden zu müssen.<br />

Übrigens: Auf dem amerikanischen<br />

Dampfschiff Columbia<br />

kamen Edisons Lampen 1880<br />

das erste Mal zum Einsatz.<br />

FERNSEHEN (1927)<br />

Einrichtung zur Übertragung und zum<br />

Empfang bewegter Bilder.<br />

Erfinder: Die Erfindung des Fernsehens<br />

wird keiner Einzelperson zugeschrieben,<br />

aber Philo Farnsworth und<br />

Charles Francis Jenkis (USA) waren<br />

unter den Pionieren. Die Ausstrahlung<br />

bewegter Bilder veränderte die Wohnzimmer<br />

auf der ganzen Welt.<br />

Übrigens: Am 20. Juli 1969 gab es die<br />

erste Fernsehübertragung vom Mond.<br />

600 Millionen Menschen sahen zu.<br />

KÜHLSCHRANK (1913)<br />

Ein Elektrogerät zur Kühlung von<br />

Lebensmitteln für den Privathaushalt.<br />

Erfinder: Fred W. Wolf (USA)<br />

Nahrungsmittel (und andere Dinge)<br />

ließen sich in der Küche kühl aufbewahren<br />

und besser frisch halten.<br />

Übrigens: Wolf wird der erste marktfähige<br />

elektrische Kühlschrank zugeschrieben, aber erst<br />

als General Motors eine kleine Kühlschrankfirma<br />

kaufte, ihr den neuen Namen Frigidaire gab und<br />

Massenproduktionsverfahren wie in der Autoindustrie<br />

anwendete, stiegen die Verkaufszahlen.<br />

weiter auf der nächsten Doppelseite


1940 - 1969<br />

1970 - 1989<br />

HERZSCHRITTMACHER (1952)<br />

Ein medizinisches Gerät zur Regulierung des<br />

Herzschlags. Elektroden senden elektrische Impulse<br />

aus, die die Herzmuskeln zusammenziehen.<br />

Erfinder: Paul Zoll (USA). Die Fortschritte von<br />

Zoll und anderen Forschern in den Fünfzigerjahren<br />

wurden rasch und großflächig umgesetzt,<br />

so dass die Entwicklung von Koronarstationen<br />

möglich wurde.<br />

Übrigens: Pessimisten aufgepasst: Nachdem<br />

Dr. Zoll seine Arbeit einer Ärztekonferenz vorstellte,<br />

wandte sich ein enger Freund und führender<br />

Kardiologe aus Boston an Dr. Zolls Frau und<br />

meinte, das Gerät sei nichts als ein Spielzeug mit<br />

geringem medizinischen Nutzen.<br />

BALLO-STENT (1985)<br />

Ein Implantat, das die Koronargefäße<br />

offen hält, um Herzinfarkten vorzubeugen.<br />

Erfinder: Julio Palmaz (Argentinien). Innerhalb<br />

von vier Jahren nach ihrer Zulassung in den USA<br />

wurden die Stents bei mehr als 80 % der<br />

koronaren angioplastischen Eingriffe verwendet,<br />

um einen besseren Blutfluss zu ermöglichen.<br />

Übrigens: Palmaz’ Stent-Patente überstanden<br />

einen 12-jährigen Rechtsstreit durch Johnson &<br />

Johnson (die Palmaz das Patent abgekauft<br />

hatten). Der Medizinriese gewann, und es wurde<br />

eine der größten Schadensersatzzahlungen<br />

geleistet, die es jemals in der Geschichte von<br />

Patentstreitverfahren gab ($1.725 Milliarden).<br />

SINCLAIR C5 (1985)<br />

Einsitziges Elektrofahrzeug.<br />

Erfinder: Sir Clive Sinclair (England)<br />

Wegen seiner Einschränkungen <strong>–</strong> geringe<br />

Reichweite, Höchstgeschwindigkeit von<br />

nur 24km/h, kurze Akkulaufzeit, kein<br />

Wetterschutz <strong>–</strong> war das Fahrzeug<br />

für die meisten Nutzer unpraktisch.<br />

Übrigens: Glücklicherweise war Clive<br />

zwei Jahre zuvor in den Ritterstand<br />

erhoben worden, wegen seiner<br />

Leistungen bei der Entwicklung von<br />

Taschenrechnern und frühen Personal<br />

Computern (darunter der ZX81).<br />

MOTORGETRIEBENES<br />

SURFBRETT (1948)<br />

Ein Surfbrett mit anschnallbarem Motor.<br />

Erfinder: Joe Gilpin (USA)<br />

Das fehlende Bedürfnis, Wasser mit<br />

einem Surfbrett schneller durchqueren<br />

zu können oder danach das schwere<br />

Ding zu schleppen, trug zum Scheitern<br />

dieses Produktes bei. Zumal Wellen<br />

dies für traditionelle Surfer ganz gut zu<br />

leisten schienen.<br />

Übrigens: Das Surfen wurde erstmals<br />

1779 in Hawaii dokumentiert. Damals<br />

hatten sie auch keinen Bedarf an einer<br />

motorgetriebenen Version.<br />

BETAMAX (1975)<br />

Videokassettenformat.<br />

Erfinder: Sony (Japan)<br />

Sony versuchte anderen<br />

Elektronikunternehmen eine<br />

Industrienorm zu diktieren,<br />

aber Konkurrent JVC verweigerte<br />

sich und gewann am<br />

Ende den Kampf mit seinem<br />

eigenen Format VHS.<br />

Übrigens: Betamax bekam<br />

seinen Namen von dem<br />

griechischen Buchstaben<br />

Beta (β), denn die Kassettenspulen<br />

hatten eine ähnliche<br />

Gestalt, verbunden mit<br />

der Kurzform des Wortes<br />

„Maximum“ für Größe.<br />

SONY WALKMAN (1979)<br />

Tragbarer Audiokassettenrekorder.<br />

Erfinder: Nobutoshi Kihara (Japan)<br />

Die persönliche Musikzusammen stellung<br />

für unterwegs war schnell ein Erfolg.<br />

Übrigens: Sony-Präsident und Mitbegründer<br />

Akio Morita gefiel der Name<br />

Walkman nicht. Er bat darum, ihn zu<br />

ändern, aber er lenkte ein, als Mitarbeiter<br />

ihn informierten, dass bereits eine<br />

Werbekampagne mit diesem Markennamen<br />

laufe und eine Änderung zu<br />

teuer wäre. Gut gemacht.<br />

SMELL-O-VISION (1960)<br />

Technologie, bei der eine Filmspule<br />

die Freigabe von Düften<br />

auslöste, synchron mit Schlüsselmomenten<br />

im Film.<br />

Erfinder: Hans Laube (Schweiz)<br />

Der einzige Film mit Smell-O-<br />

Vision-Verfahren war Mike Todd<br />

jrs Scent of Mystery aus dem Jahr<br />

1960. Er wurde eigens dafür<br />

geschrieben. Wie zu erwarten<br />

stank das Ergebnis jedoch zum<br />

Himmel, und Smell-O-Vision<br />

wurde nie mehr angewendet.<br />

Übrigens: Smell-O-Vision war<br />

nicht das einzige Geruchskino-<br />

Verfahren. Aromarama, ein<br />

ähnliches System, wurde einige<br />

Wochen zuvor bei einem Film<br />

präsentiert. Die New York Times<br />

bezeichnete den Duftkrieg<br />

daraufhin als „Stinkerschlacht“.<br />

PERSONAL COMPUTER (1977)<br />

Ein Gerät, das digitale Daten aufnehmen,<br />

manipulieren und organisieren kann.<br />

Erfinder: John Blankenbaker (USA)<br />

Sein Kenbak-1 gilt vielen als der erste<br />

Personal Computer weltweit, auch wenn<br />

der IBM PC von 1981 näher an dem ist,<br />

was wir heute unter einem Desktop-<br />

Computer verstehen. Mikroprozessoren<br />

senkten damals die PC-Kosten und ermöglichten<br />

es, in der Arbeit größere<br />

Datenmengen zu speichern und zu verarbeiten.<br />

Durch die Nachfrage nach<br />

Internet und Zugriff auf E-Mails zu Hause<br />

hielten sie später auch Einzug in Privathaushalte.<br />

Übrigens: Der IBM PC wurde 1982<br />

vom Time <strong>Magazine</strong> zum „Man of the<br />

Year“ gekürt.<br />

Fortsetzung der vorhergehenden Doppelseite<br />

56 j <strong>DYNAMIC</strong>


1990 - 1999 2000 - present<br />

VIRTUAL BOY (1995)<br />

Virtual-Reality-Spielbrille.<br />

Erfinder: Nintendo (Japan)<br />

Von der Spieleindustrie begeistert aufgenommen,<br />

vereinnahmte die sperrige<br />

rote Maske vollständig das Gesichtsfeld<br />

des Spielers. Die Spiele wurden zudem in<br />

rudimentärer 3D-Grafik wiedergegeben.<br />

Übrigens: Der Virtual Boy war nur<br />

sechs Monate im Handel, als Nintendo<br />

beschloss, sich stattdessen auf das<br />

Nintendo 64 zu konzentrieren.<br />

TECHNOLOGY<br />

SEGWAY PT (2001)<br />

Zweirädriges, sich selbst ausbalancierendes<br />

Motorfahrzeug.<br />

Erfinder: Dean Kamen (USA)<br />

Der Segway ist ein Fahrzeug, aber wohl<br />

keine Lösung. Von manchen als revolutionär<br />

wie der PC bezeichnet, ist er doch ein<br />

Nischenprodukt geblieben.<br />

Übrigens: Das „PT“ in Segway PT steht für<br />

„personalised transporter“.<br />

WORLD WIDE WEB (1989)<br />

Ein System von Hypertext-Dokumenten,<br />

auf die das Internet Zugriff hat.<br />

Erfinder: Sir Tim Berners-Lee<br />

(England). Er machte das Wissen der<br />

Welt speicherbar und zugänglich für<br />

jeden, der eine Internetverbindung<br />

hatte. Mosaic, der erste Webbrowser<br />

für PC und Mac, kam 1993 heraus und<br />

führte zur Explosion des „www“.<br />

Übrigens: Das „Web“ und das<br />

Internet sind nicht ein und dasselbe <strong>–</strong><br />

das „Web“ ist ein Dienst des<br />

Internet <strong>–</strong> genau wie E-Mail.<br />

GOOGLE (1998)<br />

Diverse Internet-Dienste, deren<br />

wichtigste die „Suchmaschine“ ist.<br />

Erfinder: Larry Page & Sergey Brin (USA).<br />

Googles Mission, in der Unmenge weltweiter<br />

digitaler Daten <strong>–</strong> innerhalb von<br />

Sekunden <strong>–</strong> zu finden, was man sucht, ist<br />

immer noch eindrucksvoll, selbst wenn<br />

man zu jung ist, um sich noch an die<br />

Mikrofilme in den örtlichen Bibliotheken<br />

des 20. Jahrhunderts zu erinnern.<br />

Übrigens: Google hat auch die Welt<br />

fotografiert (Google Earth und Maps)<br />

und testet gerade den Prototyp eines<br />

selbstfahrenden Autos, damit man<br />

diese Orte leichter besuchen kann.<br />

APPLE IPOD (2001)<br />

Tragbares digitales Musikgerät.<br />

Erfinder: Jonathan Ive (England)<br />

Steckt laut Apple Cogründer Steve<br />

Jobs „1000 songs in your pocket“.<br />

Übrigens: Über drei Viertel aller<br />

verkauften Musikplayer weltweit<br />

sind iPods. Der Absatz kam zu<br />

Beginn allerdings zunächst<br />

schleppend voran, weil sie nur<br />

mit Macs kompatibel waren.<br />

FACEBOOK (2004)<br />

Ein soziales Netzwerk.<br />

Erfinder: Mark Zuckerberg<br />

(USA). Für Nutzer bietet<br />

es Zugang zu einer<br />

weltweiten Onlinecommunity<br />

von Freunden;<br />

für Anzeigenkunden<br />

geht es um den Zugang<br />

zu Ihren Daten.<br />

Übrigens: Die Sängerin<br />

Shakira sammelte als Erste<br />

über 100 Millionen „Likes“<br />

auf ihrer Facebookseite.<br />

MICROSOFT TABLET<br />

PC (2001)<br />

Ein Tablet-Computer (aber<br />

ohne Tastatur).<br />

Erfinder: Eine eindrucksvolle<br />

Technologie von Microsoft <strong>–</strong><br />

die dem iPad neun Jahre<br />

vorausging. Die Welt war<br />

offenbar noch nicht bereit für<br />

tastaturlose Computer.<br />

Übrigens: Das Tablet wurde<br />

mit einem Stift bedient, nicht<br />

über einen Touchscreen.<br />

APPLE IPHONE (2007)<br />

Smartphone.<br />

Erfinder: Jonathan Ive (England)<br />

Die benutzerfreundliche und<br />

intuitive Oberfläche gestaltete das<br />

Smartphonebusiness neu.<br />

Übrigens: Gigantische Verkaufszahlen<br />

weltweit <strong>–</strong> etwa 600<br />

Millionen in sieben Jahren <strong>–</strong> trugen<br />

dazu bei, dass Apple zu den<br />

wertvollsten Börsenunternehmen<br />

der Welt gehört.<br />

OCULUS RIFT VR (2015)<br />

Virtual Reality Datenhelm<br />

Erfinder: Palmer Luckey (USA). Auch<br />

wenn es noch keine Version für den<br />

Endkunden gibt, wird Rift als nächster<br />

großer Durchbruch gehandelt, der in<br />

diversen Branchen eine Rolle spielen<br />

wird (und Videospiele umfassender<br />

erlebbar macht).<br />

Übrigens: Früher unabhängig, heute<br />

im Besitz von Facebook.


PEOPLE<br />

WO NICHTS IST,<br />

WIE ES SCHEINT<br />

Olafur Eliasson, einer der führenden Künstler seiner<br />

Generation, verwandelt öffentliche Räume mit<br />

Installationen, die spielerisch die Wahrnehmung<br />

unserer Umgebung verändern. J-Mag porträtiert<br />

das Werk dieses Meisters von Farbe und Licht<br />

TEXT: Ralf Eibl<br />

58 j <strong>DYNAMIC</strong>


BLINDE PASSAGIERE<br />

Die Besucher von<br />

Eliassons Installation<br />

Your blind passenger<br />

im Arken Museum of<br />

Modern Art in Kopenhagen<br />

(2010) wurden<br />

in einen dichten<br />

Farbnebel geschickt <strong>–</strong><br />

ein Spiel mit der sinnlichen<br />

Wahrnehmung


PEOPLE<br />

Was macht gute Kunst aus?<br />

Die Antwort liegt hauptsächlich im<br />

Auge des Betrachters, aber wenn<br />

meine kleine Tochter über das<br />

Ranking entscheiden könnte, wäre<br />

Olafur Eliasson ein Platz unter den ersten Zehn sicher. Im<br />

zarten Alter von vier Jahren zeigte sie sich tief beeindruckt<br />

von den optischen Tricks und Spezial effekten seiner Ausstellung<br />

im Berliner Gropiusbau. Eliassons Kunst gefällt<br />

Kindern: Vor seinen Zerrspiegeln zu stehen oder in seinen<br />

Nebelräumen und Schattenwelten zu spielen, verleiht dem<br />

Betrachter das Gefühl, durch ein Märchen zu laufen. Es ist<br />

schwer, nicht tief bewegt (oder beeindruckt) zu sein.<br />

Eliassons Werke sind heute in den berühmtesten Museen<br />

der ganzen Welt zu sehen, aber sie basieren immer noch auf<br />

einer kindlichen Neugier, gemischt mit starkem Forscherdrang.<br />

Das Verschwimmen von Raum und Kunst, Außen<br />

und Innen, Fakt und Fiktion, das sind die Themen, um die<br />

sich seine Kunstwerke drehen. Wie damals, als er ein Kunstmuseum<br />

mit gelblichem Nebel vollpumpte oder giftig aussehende<br />

grüne Farbe in einen Fluss in Stockholm kippte.<br />

Im Botanischen Garten der Stadt Gütersloh schuf<br />

Eliasson einen Tunnel mit intensiv riechenden Pflanzenarten<br />

darin <strong>–</strong> eine regelrechte Duftoffensive im positiven<br />

Sinne <strong>–</strong>, während er im holländischen Utrecht die Sonne<br />

in der „falschen“ Himmelsrichtung untergehen ließ,<br />

indem er eine Scheibe mit vier Metern Durchmesser und<br />

Lichteffekte einsetzte. In München baute er vor dem<br />

Sitz eines führenden Consultingunternehmens eine<br />

monumentale Skulptur mit dem Titel Umschreibung.<br />

Sie besteht aus zwei langen Treppen, die einander<br />

umgarnen und sich überkreuzen. Fast schon eine<br />

Übertreibung war es, was Eliasson 2008 in New York City<br />

schuf <strong>–</strong> die Installation von vier spektakulären künstlichen<br />

Wasserfällen. 110 Tage lang stürzten von sieben<br />

Uhr morgens bis zehn Uhr abends 13 Milliarden Liter<br />

Wasser in den East River. Vor diesem Kunstwerk stehend<br />

hatte man stets den Eindruck, die Welt sei verrückt<br />

geworden und habe ihren Lauf geändert.<br />

Die meisten Werke von Eliasson haben eine ähnliche Wirkung<br />

<strong>–</strong> nichts ist so, wie es scheint. Aber an seinem großen Kaleidoskop<br />

aus Farbe und Licht kann man sich genauso gut<br />

erfreuen, ohne sich tiefschürfende Gedanken zu machen<br />

(daher haben auch sehr kleine Kinder ihren Spaß daran). Das<br />

scheint auch dem Dänen selbst gerecht zu werden. Un längst<br />

erschien sein 368-Seiten starkes vegetarisches Kochbuch,<br />

das mit Aufnahmen seiner Kunstwerke illustriert ist. Er sagt,<br />

er schätze das „Kochen als Herstellung von Wirklichkeit,<br />

als Entmystifizierung“. Ich bin sicher, dass ihm meine<br />

mittlerweile neunjährige Tochter zustimmen würde.<br />

OLAFUR ELIASSON<br />

Nationalität: dänisch-isländisch<br />

Alter: 48<br />

Beruf: Künstler<br />

Übrigens: Eliassons Atelier<br />

in Berlin ist eine<br />

umgestaltete alte Brauerei.<br />

Er nennt es Kunstlabor<br />

BRIDGE OVER TROUBLED WATER (ganz oben)<br />

Zu den berühmtesten Projekten von Eliasson gehört sein<br />

künstlicher Wasserfall unter der Brooklyn Bridge, eine<br />

von vier Installationen, die er in New York City 2008 für<br />

110 Tage einrichtete und bei denen mehr als 13 Milliarden<br />

Liter Wasser hinunterstürzten<br />

SOMEWHERE OVER THE RAINBOW (oben)<br />

Die gewaltige Installation Your rainbow panorama aus<br />

dem Jahr 2011 ist ein 150 Meter langer erhöhter Rundweg<br />

über dem Dach des ARoS-Museums im dänischen<br />

Aarhus. Er besteht aus 116 Scheiben in 42 Farben, die<br />

dem Besucher das Gefühl vermitteln, über, oder eher<br />

durch, einen Regenbogen zu laufen<br />

60 j <strong>DYNAMIC</strong>


LONDON LEUCHTET Im Jahr 2003 schuf Eliasson für die Tate Modern in London The weather project,<br />

eine künstliche Sonne aus starken Neonröhren, die oben an der Wand der 35 m hohen<br />

Turbinenhalle befestigt wurden. Der Raum wirkte durch eine verspiegelte Decke noch größer<br />

EIN KROKODIL IM PARK?<br />

Diese temporäre Installation vor<br />

der Serpentine Gallery in London<br />

aus dem Jahr 2007, mitgestaltet<br />

von Kjetil Thorsen, sah aus wie<br />

ein gigantisches Krokodil, das auf<br />

sein Mittagessen wartet. Die<br />

großen „Zähne“ bildeten einen<br />

Vorhang, hinter dem die Besucher<br />

saßen, sich ausruhten und vielleicht<br />

selbst etwas zu sich nahmen<br />

<strong>DYNAMIC</strong> j 61


GUT GERÜSTET<br />

Cumberbatch zieht sich<br />

warm an für das<br />

Fotoshooting im 72. Stock<br />

von The Shard<br />

62 j <strong>DYNAMIC</strong>


WO R LD EXCLUSIVE<br />

An der Spitze<br />

Der frisch für den Oscar nominierte britische<br />

Schauspieler Benedict Cumberbatch hat<br />

den Gipfel seines Könnens erreicht. J-<strong>Magazine</strong><br />

ergatterte ein Exklusivinterview und sprach<br />

mit ihm über Karriere, Autos und das Leben <strong>–</strong><br />

in angemessener Höhe natürlich<br />

TEXT: Guy Bird<br />

FOTOS: Tomo Brejc


WO R LD EXCLUSIVE<br />

„DAS IST MEINE<br />

HEIMATSTADT, ES<br />

IST EINFACH ATEM-<br />

BERAUBEND HIER<br />

OBEN. SELBST BEI<br />

DIFFUSEM LICHT<br />

MACHT EINEN DAS<br />

AUSMASS DIESER<br />

GROSSARTIGEN<br />

STADT SPRACHLOS“<br />

BENEDICT CUMBERBATCH<br />

Nationalität: englisch<br />

Alter: 38<br />

Beruf: Schauspieler<br />

Andere Interessen: Sich ausruhen,<br />

lesen und F-TYPE fahren<br />

Wir befinden uns auf halber Höhe<br />

des höchsten Gebäudes West -<br />

europas in einem der nobelsten<br />

neuen Hotels in London und<br />

warten auf einen der berühmtesten<br />

Schauspieler der Welt.<br />

Hegten wir auch nur geringste Zweifel an Ersterem, würde<br />

sie ein kurzer Blick aus den raumhohen Fenstern der<br />

Ecksuite über die gigantische Hauptstadtlandschaft sofort<br />

vertreiben, während das Bild, das uns aus der heutigen<br />

Ausgabe von Englands renommiertester Zeitung The Times<br />

entgegenblickt, Letzteres bestätigt.<br />

Der 38-jährige Benedict Cumberbatch mag die Titelseiten<br />

zieren, aber es wird gar nicht viel Tamtam gemacht, als der<br />

vielleicht beste Schauspieler seiner Generation die Suite im<br />

Shangri-La in The Shard betritt. Lässig mit einer „Inkognito-Mütze“<br />

bekleidet, begrüßt er die Runde kurz, und<br />

nach einem schnellen Check bei Stylistin und Maske springt<br />

er in den Aufzug, der ihn in rasanter Fahrt hinauf zu<br />

unserem exklusiven Fotoshooting bringt. Wir haben die<br />

Aussichtsplattform The View from The Shard, 244 Meter<br />

über dem Boden, nur für uns <strong>–</strong> bis auf Kamerateam und<br />

Belegschaft <strong>–</strong> und können das 360-Grad-Freiluftpanorama<br />

ganz allein genießen <strong>–</strong> Splendid Isolation. Auch für einen<br />

Schauspieler, dem die Welt zu Füßen zu liegen scheint, ist<br />

sein erster Besuch auf diesem Gebäude, das offiziell 2012<br />

eröffnet wurde und bereits zum Wahrzeichen der Stadt<br />

geworden ist, ein beeindruckendes Erlebnis. „Das ist meine<br />

Heimatstadt, es ist einfach atemberaubend hier oben.<br />

Selbst bei diffusem Licht macht einen das Ausmaß dieser<br />

großartigen Stadt sprachlos.“ Zu behaupten, es würde für<br />

Cumberbatch karrieremäßig gerade gut laufen, wäre eine<br />

maßlose Untertreibung. Nach seinem Durchbruch in<br />

Abbitte (2007) bekam er die Hauptrolle in dem weltweiten<br />

Fernseherfolg Sherlock und spielte in Dame, König, As,<br />

Spion und Gefährten (beide 2011) sowie in 12 Years a<br />

Slave (2013), während er Blockbustern wie Star Trek und<br />

der Hobbit-Serie Tiefgang verlieh. In diesem Jahr wurde er<br />

für seine Hauptrolle in The Imitation Game für einen Oscar<br />

nominiert, im Privatleben verlobte er sich Ende 2014,<br />

2015 wird er Vater. Ist es schwierig, im 72. Stock nicht die<br />

Bodenhaftung zu verlieren? „Mir ist wirklich bewusst, wie<br />

außergewöhnlich im Moment alles läuft“, beginnt er. „Es<br />

heißt ja immer, dass der Erfolg einen verderben kann. Das<br />

ist bei mir hoffentlich nicht der Fall. Ich umgebe mich mit<br />

Leuten, die mich ständig daran erinnern, wer ich bin.<br />

Gestern Abend saß ich bei einer Preisverleihung neben<br />

James McAvoy, er ist in dieser Hinsicht ein leuchtendes<br />

Beispiel. Er nimmt das alles nicht zu ernst und bleibt sich<br />

selbst treu, ganz egal, wo er ist.“<br />

Die Schauspielerei liegt Cumberbatch im Blut <strong>–</strong> sein Vater<br />

Timothy, seit den Sechzigerjahren professioneller Fernsehund<br />

Theaterdarsteller, trat in Serien wie A Family at War<br />

oder Executive Stress auf <strong>–</strong> während seine Mutter<br />

64 j <strong>DYNAMIC</strong>


„DIE SCHAUSPIELEREI HAT DIE<br />

ÜBERSCHÜSSIGE ENERGIE<br />

KANALISIERT, DIE ICH ALS KIND<br />

HATTE. MIR WURDE NICHTS<br />

ALS LIEBE UND GROSSES GLÜCK<br />

GESCHENKT, ABER IN DER<br />

SCHULE WAR ICH EIN RICHTIGER<br />

STÖRENFRIED“


WO R LD EXCLUSIVE<br />

glamouröse Rollen in englischen Kultkomödien wie Alles<br />

unter Kontrolle <strong>–</strong> keiner blickt durch (1968) spielte. In den<br />

späten Achtzigern und frühen Neunzigern war sie Rodney<br />

Trotters Schwiegermutter in der legendären Fernsehserie<br />

Only Fools and Horses. Als Kind seine Mutter auf der Bühne<br />

zu sehen, beeindruckte den jungen Benedict und stellte die<br />

Weichen für seine Karriere. „Ich war immer in der Garderobe,<br />

sah ihr zu, wie sie sich fertigmachte. Dann änderte<br />

sich plötzlich die Atmosphäre, eine Tür ging auf, dann diese<br />

Flut von Licht, Hitze und dem Applaus der Zuschauer. Ich<br />

weiß noch, wie ich mir bei Schulausflügen in die Stadt<br />

dachte, was bin ich stolz, dass das die Welt meiner Eltern<br />

ist, ich will auch einmal Teil davon sein.“ Seine Eltern<br />

allerdings waren darauf nicht so erpicht. „Ihnen wäre alles<br />

andere lieber gewesen“, lacht er. Kurze Zeit überlegte er,<br />

Jurist zu werden, aber nachdem er ein paar von ihrem Beruf<br />

gelangweilte Anwälte kennengelernt hatte, kam er von der<br />

Idee ab und nahm die Schauspielerei ernster. „Warum soll<br />

man seinen ursprünglichen Traum aufgeben?“, sagt er.<br />

„Gegen Ende meiner Teenagerjahre war mir klar, wo ich<br />

hinwollte. Dann habe ich nochmal einen Zahn zugelegt.“<br />

Er war ein „freches“ Kind, wie er selbst eingesteht,<br />

und die Schauspielerei war ein gutes Ventil. „Sie<br />

half mir hervorragend, meine überschüssige<br />

Energie zu kanalisieren. Mir wurde nichts als Liebe<br />

und großes Glück geschenkt, aber in der Schule war ich ein<br />

richtiger Störenfried.“ Auf die Frage, was ihn beeinflusst<br />

hat, rattert Cumberbatch sofort eine lange Liste von Auftritten<br />

herunter, die sich ihm unauslöschlich eingeprägt haben,<br />

zum Beispiel Colin Firth in dem BBC-Fernsehfilm Der Dank<br />

des Vaterlandes über den Falkland-Krieg (1988) oder Judy<br />

Dench „in praktisch allem, worin ich sie gesehen habe,<br />

außerdem natürlich Brando, De Niro, Hepburn, Newman ...<br />

und Grant, wegen seines Stils.“ Obwohl er vor seiner<br />

Filmkarriere eine gründliche Theaterausbildung gemacht<br />

hat, gibt er keinem Genre den Vorzug. „Diese Frage beantwortet<br />

mein Lebenslauf“, entgegnet er, bevor er ausführlicher<br />

antwortet. „Je nachdem muss man ganz unterschiedliche<br />

Muskeln spielen lassen, jedes ist auf seine Art<br />

bereichernd und schwierig, deshalb werde ich immer<br />

versuchen, beides zu vermischen. Ich glaube, das inspiriert<br />

sich gegenseitig. Im Moment drehe ich Richard III. Das ist<br />

natürlich ein klassisches englisches Shakespeare-Stück, hat<br />

aber beim Film etwas ganz Unmittelbares, weil man direkt<br />

in die Kamera spricht. Gleichzeitig ist es viel kälter, du<br />

wendest dich an das dunkle Objektiv und nicht direkt ans<br />

Publikum, weil du es nicht siehst. Aber das Gute daran ist,<br />

dass ich mit der Kamera so sprechen kann [er redet leise,<br />

dann brüllt er], ‚STATT DIE STIMME ERHEBEN ZU<br />

MÜSSEN’.“<br />

Jenseits der Schauspielerei erinnert sich Cumberbatch, in<br />

einem eher „gewöhnlichen“ als „passionierten“ Haushalt<br />

aufgewachsen zu sein, was Autokultur betrifft. Trotzdem<br />

IN DEN HIMMEL The Shard ist nicht das neueste Gebäude<br />

in London (es wurde 2012 eröffnet), aber mit 310 m Höhe ist<br />

es immer noch das höchste in der Stadt und in Westeuropa<br />

denkt er gerne daran zurück, wie er zu Schulzeiten ferngesteuerte<br />

Tamiya-Modellautos zusammenbaute. „Ich hatte<br />

einen Offroad-Wagen mit einem langen Radstand, der<br />

leicht irgendwo hängengeblieben ist. Wenn man es richtig<br />

angestellt hat, sind sie ein bisschen geflogen, bevor sie<br />

wieder gelandet sind. Sie hatten diese schweren NiCad-<br />

Akkus, kennen Sie die noch? Man musste sie ungefähr 24<br />

Stunden laden und hatte dann etwa 30 Minuten Fahrspaß,<br />

aber das war dann richtig Spaß. So sah mein erstes<br />

Fahrerlebnis aus.“ Bevor er auf die Welt kam, fuhren seine<br />

Eltern einen MG Sportwagen. Nachdem er gleich auf<br />

Anhieb seinen Führerschein bestanden hatte, war sein<br />

erstes Auto ein altes Mini-Modell, das er sich mit seiner<br />

Mutter teilte. Weniger gerne spricht er über einen Mitsubishi<br />

Colt, den er von seiner Großmutter geerbt hatte, und<br />

einen Mazda MX-5, das einzige Auto, das er sich von seinem<br />

eigenen Geld gekauft hat. „Es war ein gebrauchtes kleines<br />

Soft Top Cabrio, eine Friseurkutsche“, lächelt er. „Es hat<br />

Spaß gemacht, aber ich wurde oft aufgezogen und bin es<br />

nur selten gefahren. Dann kam <strong>Jaguar</strong> in mein Leben, und<br />

das Fahrerlebnis steigerte sich gewaltig. Es ist ein bisschen<br />

wie mit meiner Karriere. Ich war schon lange Autofahrer<br />

und an die Straße und den Umgang mit einem Fahrzeug<br />

gewöhnt, aber plötzlich in einem <strong>Jaguar</strong> zu sitzen, das<br />

fühlte sich an wie eine dieser unglaublichen Rollen, die ich<br />

spiele. Es gibt eine Parallele. Es war ein Quantensprung.“<br />

<strong>DYNAMIC</strong> j 67


WO R LD EXCLUSIVE<br />

Durch seine Beziehung zu <strong>Jaguar</strong> <strong>–</strong> er leiht den<br />

neuesten Werbespots seine Stimme und ist<br />

Markenbotschafter <strong>–</strong> hatte er das Glück, mit ein<br />

paar der aufregendsten Autos der <strong>Jaguar</strong>-<br />

Palette zu fahren. Zum Beispiel mit dem F-TYPE Cabrio<br />

über den berühmten Pacific Coast Highway in Kalifornien,<br />

„eine spannende Fahrt mit fantastischen Serpentinen<br />

und atemberaubenden Ausblicken auf beiden Seiten.<br />

Die Kombination von Geographie und Fahrzeug war<br />

spektakulär“. Vor kurzem fuhr er das F-TYPE Coupé:<br />

„Für mich bietet es alles, und mit dem Hard Top fühlt es<br />

sich gleich an wie ein erwachsener Sportwagen.“ Bei<br />

solchen Abenteuern hört Cumberbatch gerne angemessen<br />

FIlm-Soundtracks <strong>–</strong> was sonst? Er nennt Sigur Rós,<br />

gelegentlich Klassik und Chormusik als langsame,<br />

beruhigende Musikbegleitung ... ansonsten die Young<br />

Fathers und Jungle. Kann denn ein Mann mit so sanfter<br />

Stimme schlechte Fahrgewohnheiten haben? Wenn,<br />

dann lässt er es jedenfalls nicht so recht durchblicken.<br />

„Meine schlechteste Angewohnheit beim Fahren ist es,<br />

mich über die schlechten Fahrgewohnheiten anderer<br />

Leute aufzuregen“, seufzt er. „Ich muss lernen, loszu lassen.<br />

Ich staune immer, wie geduldig professionelle Fahrer<br />

sind, wenn ich hinten sitze. Manchmal erwischt man zwar<br />

einen, der kurz vor einer akuten Psychose zu stehen<br />

scheint, aber ich verstehe nicht, wie man das jeden Tag als<br />

Beruf ausüben kann. Wirklich nicht.“<br />

Wir fahren mit dem Aufzug hinunter zu unserem<br />

Abschlussfotoshooting auf dem Rücksitz des XJ, der<br />

draußen vor dem belebten Hotel steht (mit einem ganz<br />

ruhigen Fahrer am Steuer). Cumberbatch steht im Moment<br />

so hoch im Kurs, dass es für ihn unmöglich ist, keine<br />

„ICH WAR SCHON LANGE AUTO-<br />

FAHRER, ABER PLÖTZLICH IN<br />

EINEM JAGUAR ZU SITZEN,<br />

DAS FÜHLTE SICH AN WIE EINE<br />

DIESER UNGLAUBLICHEN<br />

ROLLEN, DIE ICH SPIELE. ES<br />

GIBT EINE PARALLELE. ES WAR<br />

EIN QUANTENSPRUNG“<br />

Aufmerksamkeit zu erregen. Zuvor, im Foyer oben,<br />

erscheint plötzlich eine Frau, unterbricht unser Gespräch,<br />

drückt ihm Stift und Papier in die Hand und sagt: „Mein<br />

Sohn ist ein Riesenfan von Ihnen, er heißt Joe, J-O-E,<br />

danke“, und ist so schnell wieder verschwunden, wie sie<br />

gekommen war. Und im Aufzug treffen wir auf eine<br />

wohlhabende asiatische Familie, die eine der exklusiven<br />

Suiten des Hotels bewohnt. Als der Groschen fällt und sie<br />

Cumberbatch erkennen, fängt die etwas über 30-jährige<br />

Mutter an, sich zu verbeugen, und schlurft lächelnd aus<br />

dem Lift, als wäre sie gerade einer Gottheit begegnet.<br />

Cumberbatch bleibt währenddessen ausnahmslos höflich.<br />

Dann <strong>–</strong> ein paar Fotos und Gespräche später <strong>–</strong> wird es Zeit<br />

für ihn, sich zu seinem nächsten Termin fahren zu lassen.<br />

Obwohl ihm das alles bestimmt großen Spaß macht, habe<br />

ich den Eindruck, er könnte eine Auszeit gebrauchen. Was<br />

würde er an einem freien Tag tun? „Ganz, ganz wenig. Im<br />

Moment ist das für mich ein Fremdwort“, gibt er zu. „Ich<br />

würde spazieren gehen, ein bisschen Sport machen und<br />

etwas lesen, das nichts mit der Arbeit oder den Nachrichten<br />

zu tun hat. Einfach nur zum Vergnügen.“<br />

Blick von einem dynamischen Gebäude auf eine dynamische Stadt<br />

ECHTE DRAMEN Shakespeare’s Globe ist ein voll<br />

funktionsfähiger Nachbau eines elisabethanischen<br />

Theaters, in dem die Stücke des großen Schriftstellers zu<br />

Beginn des 17. Jahrhunderts aufgeführt wurden.<br />

Das ursprüngliche Globe Theatre stand 200 Meter<br />

weiter im Landesinneren als die neue Version mit ihrem<br />

prominenten Standort am Südufer der Themse<br />

GENIALE IDEEN Der Erfinder John Logie<br />

Baird hat aus seinem Labor in 22 Frith<br />

Street in Soho das erste bewegte Fernsehbild<br />

live übertragen. Das erste „Gesicht<br />

im Fernsehen“ war William Taynton <strong>–</strong> er<br />

wurde zufällig ausgesucht, da er unten in<br />

einem Büro arbeitete<br />

68 j <strong>DYNAMIC</strong>


DURCHATMEN Auf dem Rücksitz des luxuriösen XJ vor<br />

dem Shangri-La Hotel in The Shard genießt Cumberbatch<br />

einen Moment der Ruhe in seinem hektischen Terminplan<br />

Make-up: Donald McInness Styling: Joe Woolfe<br />

GROSSES GELD Die City of London <strong>–</strong> oder Square<br />

Mile <strong>–</strong> wird so genannt, weil sie die Grenzen der alten City<br />

of London darstellt. Sie ist eine Stadt innerhalb einer Stadt<br />

und heute eines der wichtigsten Finanzzentren der Welt <strong>–</strong><br />

mit entsprechend charakteristischen Gebäuden wie 30<br />

St Mary Axe, bekannt als „The Gherkin“, nach der Form<br />

der sauren Gurke, wenn auch anderer Bauweise<br />

WEGWEISENDE BAUTEN Kaum ein Bauwerk in London ist<br />

berühmter als die Tower Bridge <strong>–</strong> benannt nach dem beinahe so<br />

markanten Tower von London zu ihrer Linken. Der Bau wurde<br />

1894 fertiggestellt. Damit führte eine neue Straße über die Themse,<br />

und gleichzeitig konn ten die mittleren Teile der Brücke hochgeklappt<br />

werden, so dass Schiffe mit hohen Masten durchfahren<br />

konnten. Bis heute wird sie hunderte Male im Jahr geöffnet


DETROIT USA<br />

Anfang Januar wird auf<br />

der Detroit Auto Show<br />

die Bezeichnung<br />

F-PACE für einen neuen<br />

Performance-Crossover<br />

bekanntgegeben.<br />

Mitte 2016 soll er in den<br />

Handel gehen<br />

NEW YORK USA<br />

Die brandneue, luxuriöse<br />

XF Business-Limousine<br />

wird auf der New York<br />

Auto Show im April<br />

begeistert aufgenommen<br />

LOS ANGELES USA<br />

Auf der LA Auto Show<br />

präsentiert <strong>Jaguar</strong> die<br />

Allradversion des neuen<br />

F-TYPE, zusätzlich zur<br />

Variante mit manuellem<br />

Schaltgetriebe<br />

BRÜSSEL Belgien<br />

14. Januar 2015 <strong>–</strong> Die brandneue<br />

JLR Vertretung Brussels East in<br />

Zaventem öffnete ihre Türen im<br />

Zuge des weltweiten Roll-outs von<br />

Autohäusern in edlem Design <strong>–</strong><br />

das ideale Ambiente, um Ihren<br />

neuen <strong>Jaguar</strong> kennenzulernen<br />

ITATIAIA Brasilien<br />

Im November begann<br />

JLR mit dem Bau einer<br />

Fertigungsanlage im Staat<br />

Rio de Janeiro. <strong>Jaguar</strong><br />

Brasilien erzielte mit 500 %<br />

in zwei Jahren die schnellste<br />

Absatzsteigerung im<br />

Premium-Segment<br />

Die Welt<br />

von <strong>Jaguar</strong><br />

Vom XF in New York bis zur<br />

Kooperation beim Landgeschwindigkeitsrekord<br />

in Südafrika <strong>–</strong> ein<br />

spannender Überblick über die<br />

jüngsten <strong>Jaguar</strong>-Events weltweit<br />

SIMOLA HILL, KNYSNA<br />

Südafrika<br />

<strong>Jaguar</strong> ist Titelsponsor für den<br />

Simola Hillclimb, der im Mai in<br />

einer der schönsten Gegenden von<br />

Südafrika stattfindet. Klassiker<br />

der unterschiedlichsten Hersteller<br />

nehmen an dem Bergrennen teil<br />

70 j <strong>DYNAMIC</strong>


MAP<br />

SOLIHULL UK<br />

<strong>Jaguar</strong> schafft mit der Fertigung<br />

des neuen Performance-<br />

Cross overs F-PACE 1300<br />

neue Arbeits plätze in<br />

den West Midlands, wie im<br />

Januar verkündet wird<br />

SÜDKOREA<br />

Korea als Schwerpunktregion:<br />

JLR verzeichnet 2014 ein<br />

starkes Wachstum mit 6677<br />

Verkäufen und einer<br />

Absatzsteigerung von 33 %<br />

CHANGSHU China<br />

<strong>Jaguar</strong> Land Rover (JLR)<br />

investierte 1 Milliarde Pfund und<br />

eröffnete im November eine<br />

Produktionsstätte, um den<br />

expandierenden chine si schen<br />

Markt zu versorgen<br />

HAKSKEEN PAN WÜSTE Südafrika<br />

Der allradgetriebene <strong>Jaguar</strong> F-TYPE R<br />

Coupé ermöglichte im vergangenen<br />

November die erfolgreiche<br />

Durchführung eines wichtigen<br />

Kommunikationstests für die<br />

Vorbereitungen des Bloodhound<br />

SSC Teams auf einen neuen<br />

Landgeschwindigkeitsrekord<br />

AUSTRALIEN<br />

2014 stieg der Absatz in<br />

Australien um beinahe ein<br />

Fünftel auf 11.273<br />

<strong>DYNAMIC</strong> j 71


TESTFAHRT MIT DEN MARKENBOTSCHAFTERN JÜRGEN VOGEL UND ANJA KLING<br />

DER NEUE<br />

JAGUAR XE EROBERT BERLIN<br />

Der <strong>Jaguar</strong> XE ist in der Hauptstadt angekommen. Hinterm<br />

Steuer bei der Premierenfahrt saßen zwei der populärsten<br />

deutschen Schauspieler <strong>–</strong> und begeisterte <strong>Jaguar</strong>-Fans:<br />

Jürgen Vogel und Anja Kling. Der Fahrbericht.<br />

Brandenburger Tor,<br />

Siegessäule, Oberbaumbrücke<br />

<strong>–</strong> der erste Kontakt<br />

mit der neuen sportlichen<br />

Mittelklasse-Limousine von <strong>Jaguar</strong><br />

führte Jürgen Vogel und Anja Kling an<br />

vielen Wahrzeichen und Hotspots der<br />

deutschen Hauptstadt vorbei. Für<br />

beide deutschen Schausspiel-Stars war<br />

der erste Test mit dem neuen XE so<br />

etwas wie „love at first sight“.<br />

„Ich bin vollauf begeistert“, sprudelte<br />

es aus Jürgen Vogel heraus, „der XE ist<br />

ein großartig ausgestatteter Mittelklassewagen<br />

mit wahnsinnig viel Stil,<br />

Sportlichkeit und Eleganz. Diese<br />

Attribute setzt <strong>Jaguar</strong> bei all seinen<br />

Modellen perfekt um, und deswegen<br />

mögen auch Frauen die Marke <strong>Jaguar</strong><br />

so gern.“<br />

Vogel ist bereits seit langem begeisterter<br />

<strong>Jaguar</strong>-Fan: „Ich fahre diese Autos<br />

schon seit zwölf oder 13 Jahren und<br />

war immer sehr glücklich und<br />

zufrieden. Aber ich habe mir schon<br />

immer ein kompakteres Auto von<br />

<strong>Jaguar</strong> gewünscht, das besser für die<br />

Stadt geeignet ist und trotzdem den<br />

Komfort und den Luxus eines Oberklasse-Autos<br />

bietet. Gepaart mit dem<br />

<strong>Jaguar</strong>-typischen Design und einem<br />

starken Schuss Sportlichkeit.“ <strong>–</strong> Attribute,<br />

die der XE perfekt vereint. Das<br />

fantastische Handling des mit einer<br />

komplett neuen Aluminium-Integral-<br />

Hinterachse bestückten XE konnte<br />

Vogel im städtischen Umfeld zwar<br />

noch nicht erproben, doch ahnt er:<br />

„Man merkte bei der mehrstündigen<br />

Fahrt durch Berlin schon, was der<br />

Wagen leisten kann. Durch die zu über<br />

FOTOS: STEFAN BOGNER FÜR JAGUAR DEUTSCHLAND<br />

72 j <strong>DYNAMIC</strong>


N E WS & E VENTS<br />

75 Prozent aus Aluminium gefertigte<br />

Karosserie ist er sehr leicht und trotz<br />

der kleinen Motorisierung entwickelt<br />

er viel Power bei zugleich geringem<br />

Verbrauch <strong>–</strong> einfach das perfekte Auto<br />

für die City.“<br />

An seinen eigenen Söhnen hat Vogel<br />

festgestellt, wie gut die Marke <strong>Jaguar</strong><br />

auch beim jüngeren Publikum<br />

ankommt. „Da hilft natürlich auch ein<br />

Modell wie der XE, weil ich glaube,<br />

dass die jüngeren Generationen<br />

großen Spaß mit den neuesten<br />

Infotainment-Systemen, aber auch mit<br />

dem sportlichen Charakter und dem<br />

tollen Design haben werden. Und das<br />

Wichtigste: Sie können sich diesen<br />

<strong>Jaguar</strong> jetzt auch leisten!“<br />

Auch Anja Kling ist der Liebe zu<br />

<strong>Jaguar</strong> verfallen <strong>–</strong> privat fährt sie<br />

einen XF Sportbrake. Der biete<br />

genügend Platz für die zwei Kinder,<br />

den Hund und alle Arten von Utensilien,<br />

lobt die populäre Kino- und<br />

AN SEINEN<br />

EIGENEN SÖHNEN<br />

HAT VOGEL<br />

FESTGESTELLT,<br />

WIE GUT DIE<br />

MARKE JAGUAR<br />

AUCH BEIM<br />

JÜNGEREN<br />

PUBLIKUM<br />

ANKOMMT<br />

TV-Darstellerin, die mit ihrer<br />

ebenfalls als Schauspielerin tätigen<br />

Schwester Gerit in Potsdam lebt: „Der<br />

neue XE ist zwar mit 4,67 Meter Länge<br />

ein wenig kleiner, aber eröffnet mit<br />

455 Litern Volumen dennoch viel<br />

Stauraum. Dazu spendiert <strong>Jaguar</strong> dem<br />

XE erstmals eine umklappbare<br />

Rückbank inklusive Durchreiche. Das<br />

ist optimal für meine mitunter schnell<br />

wechselnden Transportbedürfnisse!“<br />

Anja Kling bezeichnet sich selbst als<br />

eine umsichtige Fahrerin: „Ich bin<br />

kein rasanter oder draufgängerischer<br />

Typ, weil ich ja oft auch meine Kinder<br />

dabei habe. Deshalb zeichnet sich ein<br />

Auto für mich auch sehr stark durch<br />

seine Sicherheits- und Assistenzsysteme<br />

aus <strong>–</strong> und davon hat der neue<br />

XE wirklich viel zu bieten! Auch<br />

das handlichere Format gefällt ihr:<br />

„Gerade in Berlin sieht man so die<br />

Parkplatzsituation etwas<br />

entspannter!“<br />

Die coupéartige Linienführung<br />

im aktuellen <strong>Jaguar</strong> Design-<br />

Code, der souverän-lässige<br />

Abrollkomfort, die leise und luxuriös<br />

ausgestattete Kabine und die drahtlose<br />

Vernetzung mit der Außenwelt<br />

machten die Fahrt durch die pulsierende<br />

Metropole für die abwechselnd<br />

hinterm XE-Steuer sitzenden Schauspieler<br />

zu einem Genuss. Am Ende der<br />

ersten Testfahrt im neuen <strong>Jaguar</strong><br />

sprach Jürgen Vogel, der von Regisseuren<br />

gerne für die impulsiven, harten<br />

Männerrollen besetzt wird, seiner<br />

Mitfahrerin und Berufskollegin ein<br />

großes Kompliment aus: „Anja<br />

ist eine hervorragende Autofahrerin.<br />

Ich bin ohnehin ein angenehmer<br />

Beifahrer und keinesfalls einer von<br />

diesen Männern, bei denen die Frauen<br />

hinten sitzen müssen. Das finde ich<br />

ganz furchtbar.“ Auch Anja Kling fühlte<br />

sich mit Vogel auf dem Fahrersitz sehr<br />

wohl: „Jürgen fährt etwas rasanter und<br />

mutiger, aber ich habe mich bei ihm<br />

immer sehr sicher gefühlt. Obwohl das<br />

Wetter nicht ganz mitgespielt hat, war<br />

es ein wunderschöner Tag mit dem<br />

neuen <strong>Jaguar</strong> XE in Berlin.“<br />

<strong>DYNAMIC</strong> j 73


NEWS & EVENTS<br />

INTERAKTIVE KOMMUNIKATIONSZENTRALE FÜR F-TYPE UND XE<br />

MIT INCONTROL ALLES UNTER KONTROLLE<br />

Zum Modelljahr 2015 startet<br />

<strong>Jaguar</strong> mit einem wegweisenden<br />

Vernetzungs- und Infotainment-Paket:<br />

InControl. Das<br />

hochmoderne Konnektivitätssystem<br />

wird als Erstes im F-TYPE angeboten;<br />

Mitte des Jahres folgt ihm der neue<br />

<strong>Jaguar</strong> XE auf dem Weg ins digitale<br />

Zeitalter. Dank müheloser Integration<br />

von iOS- und Android-basierten<br />

Smartphones wird der Fahrer immer<br />

und überall mit seinem Fahrzeug und<br />

der Umwelt verbunden. Einmal<br />

heruntergeladen, verwandelt die<br />

InControl Remote-App das Smartphone<br />

zum perfekten „Link“ zwischen<br />

Mensch und Maschine. Zur Steuerung<br />

zahlreicher Anwendungen dient das<br />

neue Infotainment-Center mit<br />

8″ Touchscreen und SD-basiertem<br />

Navigationssystem. Damit nicht<br />

genug, können die Passagiere eines<br />

<strong>Jaguar</strong>s dank des fahrzeugeigenen<br />

DER FAHRER<br />

WIRD IMMER UND<br />

ÜBERALL MIT<br />

SEINEM FAHRZEUG<br />

UND DER UMWELT<br />

VERBUNDEN<br />

3G-Hotspots und InControl Wi-Fi auf<br />

bis zu acht verschiedenen Geräten mit<br />

Highspeed im Internet surfen. Darüber<br />

hinaus wird über das erste in einem<br />

Automobil eingesetzte Head-Up<br />

Display mit Laserunterstützung und<br />

ein digitales Stereo-Kamerasystem das<br />

aktuelle Verkehrsgeschehen ständig<br />

auf potentielle Gefahren hin gescannt.<br />

Auch bei einem technischen Defekt,<br />

Unfall oder Diebstahl steigern InControl-Module<br />

wie InControl Secure die<br />

Sicherheit entscheidend.<br />

DIGITALER KOMPASS<br />

Das neue InControl-System fürs<br />

<strong>Jaguar</strong>-Cockpit <strong>–</strong> gesteuert von<br />

einem Infotainment-Center<br />

mit 8" Touchscreen (o.). Der<br />

fahrzeugeigene 3G-Hotspot lässt<br />

Insassen auf bis zu acht Geräten<br />

im Internet surfen (u.). Nach der<br />

Premiere im F-TYPE (l.) wird<br />

InControl ab Mitte des Jahres auch<br />

für den <strong>Jaguar</strong> XE angeboten<br />

74 j <strong>DYNAMIC</strong>


SIEGERLÄCHELN: Dr. Ralf Speth, CEO <strong>Jaguar</strong> Land Rover (M.),<br />

Dr. Wolfgang Ziebart, Technik-Vorstand <strong>Jaguar</strong> Land Rover (l.)<br />

und Peter Modelhart, Geschäftsführer <strong>Jaguar</strong> Land Rover Deutschland,<br />

freuen sich über sechs „Best Cars“-Pokale in Stuttgart<br />

EINDRUCKSVOLLE ERFOLGE BEI LESER-AWARDS<br />

AND THE WINNER IS: JAGUAR<br />

FOTOS: PR (4); AUTO ZEITUNG (1); AUTO MOTOR UND SPORT (1)<br />

Die Leser führender Motormagazine<br />

haben abgestimmt <strong>–</strong> mit<br />

sensationellen Ergebnissen für<br />

<strong>Jaguar</strong>. So fuhr die beliebte britische<br />

Importmarke bei der „Best Cars“-Wahl<br />

2015 von der Zeitschrift auto motor<br />

und sport allein vier Klassensiege ein.<br />

Der <strong>Jaguar</strong> XF wurde zum siebten Mal<br />

infolge als bester Importwagen der<br />

oberen Mittelklasse ausgezeichnet.<br />

Neben diesem Dauerrekord gelang<br />

<strong>Jaguar</strong> ein großer Coup bei der<br />

Importwertung der Mittelklasse:<br />

Obwohl noch gar nicht im Handel,<br />

holte sich die Sportlimouisine XE hier<br />

mit satten 33,7 Prozent aus dem Stand<br />

heraus die Spitzenposition. Komplettiert<br />

wurde dieser Triumph durch den<br />

F-TYPE, der sowohl bei den besten<br />

Import-Cabrios wie den Import-Sportwagen<br />

vorne lag. So freute sich<br />

Dr. Ralf Speth, CEO von <strong>Jaguar</strong> Land<br />

Rover, über insgesamt sechs Pokale<br />

(die Schwestermarke Land Rover<br />

siegte zwei Mal) bei der Award-Gala<br />

in Stuttgart.<br />

Beim „sport auto Award“, ebenfalls<br />

durchgeführt von auto motor und<br />

sport, hatte <strong>Jaguar</strong> zuvor zwei Mal<br />

gesiegt: Der F-TYPE gewann die<br />

Kategorie „Cabriolets bis 100.000<br />

Euro“, und die Coupé-Version wurde als<br />

„schönster Sportwagen 2014“ prämiert.<br />

Und auch bei der renommierten Leser-<br />

Wahl „Auto Trophy“, die die AUTO<br />

ZEITUNG über ihre Lizenz-Ausgaben<br />

erstmals international ausgeschrieben<br />

hatte („World’s Best Cars“), holte sich<br />

das F-TYPE Cabriolet den ersten Platz <strong>–</strong><br />

und machte den Hattrick perfekt.<br />

Der F-TYPE siegte mehrmals <strong>–</strong> auch<br />

bei der „Auto Trophy“ in Hamburg.<br />

Foto unten: Peter Modelhart<br />

(Geschäftsführer <strong>Jaguar</strong> Land Rover<br />

Deutschland) mit Moderatorin<br />

Judith Rakers (r.) und Volker Koerdt<br />

(l.), Chefredakteur AUTO ZEITUNG<br />

UNBEIRRT WEITER AUF ERFOLGSKURS<br />

JAGUAR-ABSÄTZE STIEGEN 2014 ERNEUT AN<br />

Das <strong>Jaguar</strong> Neuwagengeschäft<br />

lag auch 2014 weiter auf<br />

Wachstumskurs. Mit einem<br />

Plus von 1,7 Prozent und einem<br />

Zuwachs von 4.160 auf 4.229 Verkäufen<br />

bewegte sich <strong>Jaguar</strong> in Deutschland im<br />

Trend des Gesamtmarkts <strong>–</strong> obwohl die<br />

Marke ausschließlich in den besonders<br />

hart umkämpften oberen Sportwagenund<br />

Limousinen-Segmenten vertreten<br />

ist. Das <strong>Jaguar</strong> Volumenmodell ist<br />

weiterhin der als Limousine und Sportbrake<br />

erhältliche XF, während sich<br />

beim F-TYPE die Einführung des<br />

Coupés deutlich bemerkbar machte.<br />

2015 steht ganz im Zeichen des zur<br />

Jahresmitte startenden XE <strong>–</strong> ein für die<br />

Wachstumsstrategie der Marke enorm<br />

wichtiges Modell. Zugleich wird die<br />

F-TYPE-Palette um Modelle mit Allradantrieb<br />

und Handschaltgetriebe erweitert.<br />

International verbuchte <strong>Jaguar</strong><br />

2014 mit 81.570 verkauften Autos ein<br />

Plus von sechs Prozent <strong>–</strong> und damit das<br />

beste Geschäftsjahr seit zehn Jahren.<br />

Zusammen lagen <strong>Jaguar</strong> und Land<br />

Rover mit 462.678 neu verkauften<br />

Modellen sogar neun Prozent über dem<br />

Vorjahr. Für das laufende Jahr peilt das<br />

Unternehmen dank der Neueinführungen<br />

des <strong>Jaguar</strong> XE und Land Rover<br />

Discovery Sport einen Absatz von über<br />

500.000 Einheiten an.<br />

<strong>DYNAMIC</strong> j 75


JAGUAR MAGAZINE<br />

<strong>DYNAMIC</strong><br />

Impressum<br />

Chefredakteur Guy Bird (V.i.S.d.P.)<br />

Creative Director Michael Darling<br />

Managing Editor Stephen Graham<br />

Art Director Andreas Meiler<br />

Picture Editor Martina Hemm<br />

Production Director Marie Bressem<br />

Production Editor Thomas Saible<br />

Project Manager Suzanne Counsell<br />

Schlusskorrektur Elke Link<br />

Übersetzung Elke Link, Frank Sievers (XF)<br />

Text<br />

Guy Bird, Jenny Buchholz,<br />

Ralf Eibl, Will Hersey,<br />

Uwe Killing, Ben Oliver,<br />

Stephen Graham, Sam Peters,<br />

Ellie Pithers, Shiraz Randeria<br />

Recherche<br />

Samim Abbas<br />

Cover<br />

Benedict Cumberbatch von Tomo Brejc,<br />

Idris Elba von Charlie Gray<br />

Fotos<br />

Tomo Brejc, Shiraz Randeria, David Ryle,<br />

Tom Shaw, Peter Stadden<br />

Besonderer Dank gilt<br />

Adam Nickson, Josh Sellers, Ian Armstrong, Nina Crowe, Adam Hatton, Ian Callum,<br />

Juliet Fairbairn, Maria Edwards, Steph Brown, Simon Bickerstaffe, Joe Tomlinson,<br />

Nick O’Donnell, Michael Johns,Emma Bishop, Orla Murphy, Brian Waterfield, Lee Skrypchuk,<br />

Kris Kobylinski, Dr. Thomas Popham, Linh Nguyen Slater, John Pepperell, Rebecca Martin<br />

and Karen Newbold. Marta Warren, Ania Zdunek and Moun Idriss @ The Shangri-La Hotel<br />

At The Shard. Cassie Davision and Stacey Wright @ The View from The Shard<br />

Anzeigen<br />

Ad Sales Director Angelo Careddu<br />

Ad Sales Manager Leonardo Careddu<br />

Oberon Media, 73, Holland Park Road, London W14 8HL<br />

Tel +44 77 66 25 6830<br />

acareddu@oberonmedia.com · www.oberonmedia.com<br />

Vertrieb<br />

MZV Moderner Zeitschriften Vertrieb GmbH & Co.<br />

KG Ohmstraße 1, 85716 Unterschleißheim<br />

Tel 0 89/3 19 06-0 Fax 0 89/3 19 06-1 1<br />

info@mzv.de · www.mzv.de<br />

Herausgeber<br />

Spark44 GmbH, Wildunger Str. 6a<br />

D-60487 Frankfurt am Main<br />

Tel +49 69 2475 725 33<br />

j-magazine@spark44.com · www.jaguar.com<br />

Managing Director Ralf Specht<br />

ISSN-Nr. 2363-9741<br />

Credits<br />

Seite 5: David Ryle, Seite 6: Tomo Brejc;<br />

Feng Li/Getty Images; Peter Stadden,<br />

Tom Shaw, Authors (3), Seite 7: David Ryle;<br />

Shiraz Randeria, Charlie Gray, PR, Seite 8:<br />

PR (4), Kunstwerk by Kate Kessling, Seite 9:<br />

PR (9), Seite 10: PR (6), Seite 12: PR (5),<br />

Seite 14: PR (3), Seite 16-27: David Ryle,<br />

Seite 28-35: Fotos: Tom Shaw; Make-up:<br />

Jodie Hyams; Haare: Natasha Buchanan,<br />

Seite 36-41: Shiraz Randeria, Seite 42: Ron<br />

Kedmi, Seite 43: PR, Seite 44: instagram@<br />

byborre, Seite 45: PR (2); Catwalking/Getty<br />

Images, Seite 46-53: Charlie Gray, Seite<br />

54-57: Peter Stadden, Seite 58-59: Feng Li/<br />

Getty Images, Seite 60: Till Janz; Keyur<br />

Khamar/Bloom berg via Getty Images; Lars<br />

Aarø, Seite 61: Photofusion/UIG via Getty<br />

Images; View Pictures/UIG via Getty Images,<br />

Seite 62-69: Fotos: Tomo Brejc; Make-up:<br />

Donald McInness; Styling: Joe Woolfe,<br />

Seite 67: Cultura Travel/Richard Seymour/<br />

Getty Images, Seite 68: PR, Seite 69: Tomo<br />

Brejc; PR, Seite 78: Tom Shaw; Martina<br />

Hemm (3); Charlie Gray; Michael Darling<br />

J-<strong>Magazine</strong> erscheint mit dieser Ausgabe erstmals<br />

am Kiosk, und zwar mit Cover-Star Benedict<br />

Cumberbatch. <strong>Jaguar</strong>-Kunden erhalten das Magazin <strong>–</strong><br />

mit Idris Elba auf der Frontpage <strong>–</strong> kostenfrei per Post.<br />

Rechtlicher Hinweis: Nachdruck, auch auszugsweise, nur nach schriftlicher<br />

Genehmigung des Verlages. Obwohl mit angemessener Sorgfalt auf die umfassende<br />

Genauigkeit der Inhalte des <strong>Jaguar</strong> <strong>Magazine</strong> geachtet wurde, haften<br />

weder der Verlag noch die Druckerei für etwaige Fehler oder Auslassungen.<br />

JAGUAR VERBRAUCHS- UND EMISSIONSWERTE 2015<br />

XF**<br />

Innerorts 16,9 <strong>–</strong> 5,8 l/100km<br />

Außerorts 8,6 <strong>–</strong> 4,4 l/100km<br />

Kombiniert 11,6 <strong>–</strong> 4,9 l/100km<br />

CO 2 -Emission 129 <strong>–</strong> 270 g/km* g/km*<br />

XJ<br />

Innerorts 16,9 <strong>–</strong> 7,1 l/100km<br />

Außerorts 8,6 <strong>–</strong> 5,5 l/100km<br />

Kombiniert 11,6 <strong>–</strong> 6,1 l/100km<br />

CO 2 -Emission 159 <strong>–</strong> 270 g/km*<br />

F-TYPE<br />

Innerorts 16,2 <strong>–</strong> 11,7 l/100km<br />

Außerorts 8,5 <strong>–</strong> 6,5 l/100km<br />

Kombiniert 11,3 <strong>–</strong> 8,4 l/100km<br />

CO 2 -Emission 199 <strong>–</strong> 269 g/km*<br />

XE<br />

Innerorts 4,4 <strong>–</strong> 5,0/5,1 l/100km<br />

Außerorts 3,4 l/100km<br />

Kombiniert 4,1 <strong>–</strong> 3,8 l/100km<br />

CO 2 -Emission 99 <strong>–</strong> 199 g/km*<br />

* Alle Daten zum Kraftstoffverbrauch wurden gemäß derzeit geltendem europäischem Recht gemessen. Bei normaler Nutzung kann der Kraftstoffverbrauch eines Fahrzeugs<br />

von den Resultaten abweichen, die während des Testverfahrens erreicht wurden. Dies hängt von der Fahrtechnik, den Straßen- und Verkehrsbedingungen,<br />

Umweltfaktoren und dem Zustand des Fahrzeugs ab. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an einen Händler. Vorliegende Zahlen gelten für Autos nach derzeitiger britischer<br />

Spezifikation. Die Angaben sind zum Zeitpunkt der Veröffentlichung korrekt.<br />

** Für den neuen XF sind die zertifizierten Umwelt-Werte ab April 2015 erhältlich. Fragen Sie einen Händler oder besuchen Sie jaguar.com, um mehr zu erfahren.<br />

76 j <strong>DYNAMIC</strong>


Daniel Gordon<br />

Portrait with Gatsby Tote,<br />

in Red and Blue<br />

zagliani.com - #zagliani<br />

#zaglianilovesdanielgordon<br />

Atelier Palazzo Durini Via Durini, 24 Milano atelier@zagliani.com +39 02 36599500


LAST PAGE<br />

... hinter den Kulissen<br />

TURBULENTE MONATE liegen hinter dem J-<strong>Magazine</strong>.<br />

Immerhin galt es, zwei angesagte Schauspieler und zwei angesagte <strong>Jaguar</strong>-Modelle<br />

einzufangen. Wir dachten, wir zeigen Ihnen ein paar Bilder davon ...<br />

EXPERTEN IM BILD Nachdem die wahren Stars dieses<br />

Fotoshootings gegangen waren (vgl. S. 28), konnten die<br />

Macher dahinter einem schnellen letzten Schnappschuss nicht<br />

widerstehen. Von links: Natasha Buchanan & Jodie Hyams<br />

(Haare & Make-up), Josh Sellers (<strong>Jaguar</strong>), Martina Hemm (Picture<br />

Editor), Stephen Graham (Managing Editor), Adam Nickson<br />

(<strong>Jaguar</strong>), Tom Shaw (Fotos), Joseph Tomlinson (<strong>Jaguar</strong> Global<br />

Comms) und Guy Bird (Chefredakteur)<br />

ESSEN, TRINKEN, TÜFTELN ...<br />

Das Oktoberfest war der perfekte Ort,<br />

um sich bei Bier und Lebkuchenherzen<br />

Gedanken über die neue Ausgabe zu<br />

machen. Klugerweise wurden Notizen<br />

gemacht, um dem Gedächtnis am<br />

nächsten Tag auf die Sprünge zu helfen<br />

AUF EINER MISSION Superstar Idris Elba<br />

„heizte“ auf seiner Spritztour für diese<br />

Ausgabe mit dem XE in rasantem Tempo um<br />

den Formel-1-Parcours in Spa<br />

XXXXXXXXXX thTurit acepuda<br />

suntempel eostotatur<br />

aruptio santotatur molupis-<br />

Mus endero vollabore nu<br />

GUCKLOCH David Ryle bei dem<br />

kniffligen Unterfangen, den<br />

XF von oben zu fotografieren<br />

<strong>–</strong> durch die Studiodecke<br />

NICHT JEDEN TAG bekommt man The View from The Shard<br />

ganz für sich alleine (für unser weltexklusives Treffen mit Benedict<br />

Cumberbatch). Tomo Brejc sucht die perfekte Einstellung,<br />

während Ben Parks (links) und Jem Rigby (mit Mütze) assistieren<br />

78 j <strong>DYNAMIC</strong>


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