2/2012 - St. Georg
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8 stippVisite<br />
hypertherme Intrathorakale<br />
nach wie vor haben pleurale<br />
maligne erkrankungen eine<br />
schlechte prognose. das liegt im<br />
Wesentlichen an der im frühstadium<br />
geringen oder fehlenden<br />
symptomatik sowie der schwierigen<br />
lokalisation im pleuralraum<br />
mit häufig diskontinuierlichem<br />
Wachstum. Kurative Behandlungsansätze<br />
sind daher selten<br />
und äußerst komplex.<br />
Beim Mesotheliom besteht der derzeitige<br />
„<strong>St</strong>andard“ in einem multimodalen<br />
Konzept, das sich aus systemischer<br />
Chemotherapie, radikaler<br />
Tumoroperation (extrapleurale Pleuropneumonektomie<br />
mit Zwerchfell-<br />
und Perikardresektion) und abschließender<br />
Bestrahlung zusammensetzt.<br />
Allein durch die Aufzählung wird<br />
deutlich, dass nur wenige Patienten<br />
in ein solches Behandlungskonzept<br />
eingeschlossen werden können. Was<br />
bleibt, sind palliative Maßnahmen mit<br />
wechselnder Suffizienz und gleichbleibend<br />
schlechter Prognose.<br />
Überwachung des temperaturmanagements<br />
Chemotherapie (hItoC)<br />
Neue Hoffnung in der Therapie des Mesothelioms<br />
und anderer maligner Pleuratumoren<br />
das perfusat wird in der maschine aufgeheizt, danach intrathorakal gepumpt und wieder ge -<br />
sammelt<br />
Hoffnung gibt ein neues Verfahren,<br />
das eine weniger aggressive lungenerhaltende<br />
operative <strong>St</strong>rategie<br />
(Pleurektomie/Dekortikation) mit<br />
einer lokalen hyperthermen Chemotherapie<br />
mit Cisplatin in einer Narkosesitzung<br />
kombiniert. Neben der chirurgischen<br />
Tumorresektion und der<br />
chemotherapeutischen Zerstörung<br />
von residualem Tumorgewebe, wird<br />
der Effekt der langfristigen Tumorkontrolle<br />
durch die angewendete Hyperthermie<br />
des Chemotherapeutikums<br />
nachhaltig getriggert. Der optimale<br />
Temperaturbereich liegt dabei<br />
zwischen 42 und 45 Grad Celsius. Der<br />
Effekt wurde experimentell bereits<br />
in den 80er Jahren beschrieben und<br />
nachgewiesen.<br />
Das Verfahren hat sich in ähnlicher<br />
Art am Abdomen zur Therapie der Peritonealkarzinose<br />
etabliert. Einige Autoren<br />
sehen dabei den Paradigmen-<br />
wechsel in der Behandlung der Peritonealkarzinose<br />
bereits als vollzogen<br />
an. Ähnliches wird auch am Thorax<br />
in der Behandlung des Mesothelioms,<br />
des fortgeschrittenen Thymoms beziehungsweise<br />
Thymuskarzinoms und<br />
unter Voraussetzungen der Kriterien<br />
der Metastasenchirurgie für sekundäre<br />
Pleurakarzinosen erwartet.<br />
Die ersten Ergebnisse sind sehr ermutigend.<br />
Die Autoren berichten über die<br />
gute Verträglichkeit des Verfahrens,<br />
geringe Komplikationsraten und eine<br />
sehr gute lokale Tumorkontrolle bei<br />
guter Lebensqualität.<br />
Die Klinik für Thoraxchirurgie stellt<br />
dieses neue Verfahren als erstes sächsisches<br />
Thoraxzentrum den betroffenen<br />
Patienten zur Verfügung.<br />
Dr. med. Peter Ettrich<br />
Oberarzt, Klinik für Thoraxchirurgie