08.12.2012 Aufrufe

Ätherische Öle – Neue pharmakologische Erkennt - Zentralverband ...

Ätherische Öle – Neue pharmakologische Erkennt - Zentralverband ...

Ätherische Öle – Neue pharmakologische Erkennt - Zentralverband ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

z.B. von LEONHARD FUCHS (1501-<br />

1566) erscheint. Nach der Entdeckung<br />

der spontanen Kreuzung durch den<br />

englischen Botaniker JOHN RAY, entdeckte<br />

man in England auch alsbald<br />

den medizinischen Nutzen des Dreifach-Bastards,<br />

den JOHN RAY wegen<br />

seines „scharfen“ Geschmacks, verursacht<br />

durch das vorhandene Menthol,<br />

„Peppermint“ nannte. Die arzneiliche<br />

Wirkung wurde sehr bald auch in<br />

Deutschland bekannt und seit etwa<br />

1702 wird Pfefferminze bei uns kultiviert.<br />

Der Pfefferminztee mit seiner<br />

krampflösenden, blähungstreibenden<br />

und galletreibenden Wirksamkeit ist<br />

sowohl im Hausgebrauch als auch als<br />

Naturarzneimittel innerhalb der Naturheilverfahren<br />

seit dem 18. Jahrhundert<br />

nicht mehr wegzudenken.<br />

Wesentlich später beschäftigte sich<br />

die Wissenschaft mit der gezielten<br />

Wirksamkeit des ätherischen Pfefferminzöls.<br />

Die Monografien der Kommission<br />

E und auch von ESCOP<br />

attestieren dem ätherischen Pfefferminzöl<br />

folgende Wirkungen:<br />

antibakteriell<br />

blähungslindernd (karminativ)<br />

galletreibend (cholagog)<br />

kühlend<br />

krampflösend (spasmolytisch)<br />

lokalanästhesierend<br />

motilitätsfördernd (Beschleunigung<br />

der Magenentleerung)<br />

Diese Effekte sind auch bei einem<br />

Pfefferminzöl-Kombinationsprodukt<br />

zu erwarten, das aus <strong>pharmakologische</strong>n<br />

und geruchlichen Gründen mit<br />

weiteren ätherischen <strong>Öle</strong>n kombiniert<br />

sowie außerdem durch den<br />

Zusatz von natürlichem Menthol verstärkt<br />

wird. Eine solche sinnvolle<br />

Kombination ist zum Beispiel das<br />

Wildkräuteröl special K der Firma<br />

St. Johanser, das zu 83 % aus ätherischem<br />

und mit Menthol verstärktem<br />

Pfefferminzöl besteht. Das Wildkräuteröl<br />

special K kann bei folgenden<br />

Indikationen eingesetzt werden:<br />

äußerlich zum Einreiben bei Muskelschmerzen<br />

oder anderen<br />

rheumatischen Beschwerden,<br />

Praxis<br />

Abb. 5: Native Pfefferminzpflanze<br />

ferner bei Migräne und Neuralgien,<br />

zur Inhalation bei Katarrhen der<br />

oberen Luftwege,<br />

zum Einnehmen bei Magen-Darm-<br />

Beschwerden.<br />

Klinische Studien erbrachten u.a. den<br />

Nachweis der Wirksamkeit des Pfefferminzöls<br />

bei der Rhinitis. Der Wirknachweis<br />

wurde durch Verminderung<br />

der typischen Symptomatik erbracht.<br />

Die Applikation erfolgte durch einfaches<br />

Schnüffeln (Handrücken, Taschentuch)<br />

und durch Inhalation.<br />

Im WildkräuteröI special K sind<br />

weitere ätherische <strong>Öle</strong> im Sinne einer<br />

olfaktorischen Verbesserung kombiniert,<br />

d.h. einfaches Pfefferminzöl<br />

wird geruchlich verbessert durch<br />

Orangenöl, Pomeranzenöl usw. Das<br />

sind ätherische <strong>Öle</strong>, die hinsichtlich<br />

der Pharmakologie zwar relativ wenig<br />

Bedeutung haben, aber die das Öl insgesamt<br />

angenehmer im Geruch machen.<br />

Wildkräuteröl special K wirkt<br />

auf Grund der gesamten Zusammensetzung<br />

antibakteriell, blähungsreduzierend,<br />

also karminativ, es wirkt<br />

ferner galletreibend und kühlend.<br />

250<br />

Letzterer Effekt ist besonders wichtig<br />

bei Sportverletzungen, da es durch die<br />

kühlende Wirksamkeit zu einer relativ<br />

schnellen Schmerzlinderung kommt.<br />

Zusätzlich wirkt das Wildkräuteröl<br />

krampflösend und motilitätsfördernd<br />

auf den Darm.<br />

Eine weitere klinische Prüfung des<br />

Pfefferminzöls liegt hinsichtlich der<br />

Beeinflussung eines Spannungskopfschmerzes<br />

im Vergleich zu Paracetamol<br />

vor. Dabei zeigt die Kombination<br />

aus Pfefferminzöl und Paracetamol<br />

die stärkste Wirkung, aber auch das<br />

Pfefferminzöl allein hat schon eine<br />

nachhaltigere Wirkung im Vergleich<br />

zu lediglich Paracetamol.<br />

Eine seit vielen Jahrhunderten bekannte<br />

Wirkung des Pfefferminzöls in<br />

Kombination mit Kümmelöl hat jetzt<br />

eine Renaissance erfahren, die innerliche<br />

Einnahme bei funktioneller Dyspepsie,<br />

bei Störungen der Magenmotilität<br />

sowie bei krampfartigen Beschwerden<br />

im oberen Gastrointestinaltrakt.<br />

PITTLER und ERNST (1999)<br />

sehen unlängst aufgrund einer Metaanalyse<br />

(aus 5 klinischen Studien)<br />

eine solche Wirkung bestätigt.<br />

Mögliche unerwünschte<br />

Arzneimittelwirkungen<br />

In jüngster Zeit wird vonseiten der<br />

obersten Gesundheitsbehörden gerade<br />

die Naturheilkunde zunehmend kritisch<br />

betrachtet. Aufgrund von häufig<br />

nicht nachvollziehbaren Nachrichten<br />

im Internet werden auch Nebenwirkungen<br />

beispielsweise nach unsachgemäßer<br />

Verwendung von ätherischen<br />

<strong>Öle</strong>n oder Verwendung von nicht<br />

kontrollierter Qualität berichtet. So<br />

werden beispielsweise terpenhaltige<br />

ätherische <strong>Öle</strong> öfter fälschlicherweise<br />

für Kontaktallergien verantwortlich<br />

gemacht, ohne dass die Qualität des<br />

betreffenden ätherischen <strong>Öle</strong>s untersucht<br />

worden ist. Falsch bzw. länger<br />

gelagerte ätherische <strong>Öle</strong> können sich<br />

chemisch verändern, wobei Metabolite<br />

bzw. Artefakte entstehen können,<br />

die in der Lage sind, Kontaktallergien<br />

Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 45, 5 (2004)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!