1/2008 - Sankt Katharinen-Krankenhaus
1/2008 - Sankt Katharinen-Krankenhaus
1/2008 - Sankt Katharinen-Krankenhaus
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1 <strong>2008</strong><br />
Am Puls<br />
Nachrichten für Patienten, Mitarbeiter und Freunde · www. sankt-katharinen-ffm.de<br />
Neue Oberärzte in<br />
Urologie + Neurologie<br />
Tumorzentrum Frankfurt<br />
Nord-Ost gegründet<br />
TEM: Tumore im Enddarm sicher<br />
und schonend entfernen<br />
CVC: Hilfe für COPD Patienten<br />
...Verantwortung für Menschen
2<br />
EDITORIAL<br />
■ News<br />
1/<strong>2008</strong><br />
■ Neuer Oberarzt in der Urologie,<br />
Dr. Steffen Relecker:<br />
„Der interessanteste Beruf,<br />
den man sich vorstellen kann“ . . . . 3<br />
■ Neue Oberärztin der Neurologie,<br />
Dr. Bettina Otto:<br />
Den Menschen verpflichtet . . . . . . . 4<br />
■ Tumorzentrum Frankfurt Nord-Ost<br />
gegründet: Mit geballter Kraft<br />
gegen Tumore . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />
■ Konsiliararzt Professor Stelter:<br />
Vorreiter chirurgischer Spezialitäten . 6<br />
■ CVC: Hilfe für COPD Patienten . . . . . 7<br />
■ Akut<br />
TEM: Tumore im Enddarm sicher<br />
und schonend entfernen . . . . . . . . . . 8<br />
■ Urologie<br />
Focus-Ärzteliste: Top Mediziner für<br />
urologische Krebsleiden. . . . . . . . . . . 9<br />
■ Nachgefragt…<br />
…bei Logopädin Katja Henjes:<br />
„Was macht die Logopädin?“ . . . . . 10<br />
■ Einblick<br />
Hygiene: Im Kampf gegen multiresistente<br />
<strong>Krankenhaus</strong>erreger . . . . . 12<br />
■ Qualitätsmanagement<br />
Qualitätsbericht 2006: Mehr Transparenz,<br />
besserer Leistungsvergleich. . . . . . . . 13<br />
■ <strong>Katharinen</strong>schwestern<br />
Im Dienste der Heiligen Katharina<br />
von Alexandrien . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />
■ Hospiz<br />
Betten-Erweiterung:<br />
Nicht allein am Lebensende . . . . . . 16<br />
■ Kurz gemeldet<br />
■ Raumtausch mit Optimierungs-<br />
qualität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />
■ Neues Forum Bildung: Privileg<br />
Bildung schenken und nutzen . . . . 17<br />
■ Freundeskreis<br />
Igor Miagtchenkov:<br />
Meisterhaft, stilvoll und gefühlvoll. . . 17<br />
■ Katholische <strong>Krankenhaus</strong>hilfe<br />
■ Zeit sinnvoll für Mitmenschen einsetzen:<br />
Tag des Bürgerengagements. . 18<br />
■ Bloomberg:<br />
Freigestellt für Soziale Aktionen . . 18<br />
■ Basar: Künstlerbabys –<br />
zur Adoption freigegeben. . . . . . . . 19<br />
■ Veranstaltungen/Ärztliche Veranstaltungen/Kongresse<br />
........18<br />
Liebe Patienten, liebe Mitarbeiter, liebe Freunde<br />
des <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es,<br />
wieder dürfen wir Ihnen ab Seite 3 zwei neue Oberärzte<br />
vorstellen: Neurologin Dr. Bettina Otto engagiert sich seit<br />
15.9.2007 u.a. für den weiteren Ausbau zur Stroke Unit,<br />
Urologe Dr. Steffen Relecker setzt seit 1.9.2007 seine<br />
große Erfahrung in der urologischen Laparoskopie ein.<br />
Mächtig stolz sind wir auf Chefarzt PD Dr. Rainer A.<br />
Bürger, der in der Focus-Ärzteliste Krebs/Urologie bundesweit ganz vorne rangiert (Seite 9). Im<br />
Kampf gegen den Krebs haben sich jetzt auch Frankfurts Experten offiziell verbündet: unter<br />
Beteiligung zahlreicher Ärzte des <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es wurde das Tumorzentrum<br />
Frankfurt Nord-Ost gegründet. Für Tumor-Patienten hat das den Vorteil, dass sich gleich ein ganzes<br />
Experten-Team um ihre bestmögliche Diagnose und Therapie kümmert. Eine erfolgreiche<br />
Zusammenarbeit praktiziert hier z.B. schon seit Monaten Oberärztin Dr. Heike Raestrup, die im<br />
<strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> zudem eine schonende Behandlungsmethode zur Entfernung von<br />
Dickdarmkrebs eingeführt hat: die Transanale Endoskopische Mikrochirurgie (TEM), die in<br />
Hessen bislang von nur wenigen Ärzten angeboten wird, obwohl sie international als überlegene<br />
Operationstechnik gilt (Seite 8). Mit Spezialitäten ihres Fachs bereichern auch neue<br />
Konsiliarärzte seit 1.1.<strong>2008</strong> die Chirurgie: Mehr über Professor Stelter erfahren Sie ab Seite 6,<br />
Professor Hottenrott lernen Sie im nächsten Am Puls kennen. Und – last but not least – kommt<br />
Hilfe aus dem CVC, für all diejenigen, die aufgrund ihrer Lungenkrankheit COPD ständig außer<br />
Atem sind (Seite 7)!<br />
Ab Seite 12 geben wir Ihnen Einblick, wer sich seit 1.1.<strong>2008</strong> verantwortlich um Hygiene kümmert:<br />
Dr. Klaus Strobel und Simone Schöne stellen sich der Herausforderung. Um Transparenz geht es<br />
auch im Qualitätsbericht 2006, den Sie jetzt auf unserer Internetseite einsehen können. Und<br />
anlässlich des Patronatstages und neuer Führung in Rom erhalten Sie ab Seite 14 obendrein<br />
Einblick in die weltweite Organisation der <strong>Katharinen</strong>schwestern.<br />
Das Hospiz <strong>Sankt</strong> Katharina hat dank großer Spenden ab 1.1.<strong>2008</strong> seine Bettenzahl erweitert, um<br />
mehr Menschen am Lebensende aufnehmen zu können (Seite 16). Soziales Engagement, das<br />
Bloomberg jüngst der Geriatrie schenkte (Seite 18), setzt auch die Katholische <strong>Krankenhaus</strong>hilfe<br />
reichlich und überall ein, nicht nur beim Basar (Seite 19). Am Tag des Bürgerengagements konnten<br />
sie ihre Arbeit höchst eindrucksvoll präsentieren (Seite 18). Ihnen gebührt ein großes<br />
Dankeschön, wie auch dem Freundeskreis für die „Vorweihnachtliche Veranstaltung“, in der das<br />
Publikum mit dem Gitarrenkünstler Igor Miagtchenkov auf eine klangvolle Reise ging. Herzlichen<br />
Dank sagen wir an dieser Stelle auch allen Spendern, allen voran der Patientin von Prof. Finke,<br />
die dem Freundeskreis großzügig € 1.000 gespendet hat!<br />
Noch ist das Jahr jung genug, Ihnen allen ein frohes, kraftvolles <strong>2008</strong> zu wünschen. Vielleicht verwirklichen<br />
Sie Ihre guten Vorsätze…? Viel Freude bei der Lektüre wünschen Ihnen<br />
Schwester Oberin M. Ludgera Stolze Frank Hieke Dr. med. Alexandra Weizel<br />
Geschäftsführerin Geschäftsführer Prokuristin<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber: <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> GmbH, Seckbacher Landstraße 65, 60389 Frankfurt<br />
Tel. 0 69-46 03-0, Fax 0 69-46 03-10 86, www.sankt-katharinen-ffm.de<br />
Redaktion + Texte: Ursula Schaffitzel, Tel. 06103-87877, usp-Schaffitzel@t-online.de, www.Aerzte-PR.de<br />
Redaktionelle Mitarbeit: Helga Gajewski, Sylvia Noske<br />
Titelbild: Michael Jäger<br />
Fotos: Michael Jäger, Dr. Bettina Otto privat, Christine Olbrich, Sabine Pfeffer, Ursula Schaffitzel<br />
Abbildungen: CVC, Focus<br />
Gestaltung: Patricia Scheerer<br />
Druck: PCWS, Bad Homburg<br />
Erscheinungsweise: 3 x jährlich, Juni/Oktober/Februar<br />
Redaktionsschluss: für die nächste Ausgabe: 9. Mai <strong>2008</strong><br />
Auflage:<br />
Spendenkonten:<br />
6.000<br />
Freundeskreis e.V.: Frankfurter Sparkasse, Kto. 995517, BLZ 500 502 01<br />
<strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>: DKM Darlehenskasse Münster eG, Kto. 17577500, BLZ 400 602 65<br />
neu: www.freundeskreis-sankt-katharinen-ffm.de
■ Neuer Oberarzt der Urologie: Dr. Steffen Relecker<br />
„Der interessanteste Beruf,<br />
den man sich vorstellen kann“<br />
Die Urologie hat seit 1. September 2007<br />
einen neuen Oberarzt, der vom Klinikum<br />
Fulda jede Menge Erfahrung aus einem<br />
breiten urologischen Behandlungs-Spektrum<br />
mitbringt: Tumorchirurgie, Kinderurologie,<br />
Nierentransplantation, Endoskopie,<br />
Steintherapie, um nur einiges zu<br />
nennen. Oberarzt Dr. Steffen Relecker,<br />
Facharzt für Urologie, bereichert damit<br />
das Team von PD Dr. Rainer A. Bürger<br />
mit ergänzenden Qualifikationen: laparoskopische<br />
Nierentumorentfernung und<br />
Kinderurologie gehören dabei zu seinen<br />
Spezialitäten. Doch darauf allein möchte<br />
er sich nicht festlegen lassen, denn die<br />
Urologie ist für ihn gerade dadurch so<br />
reizvoll und spannend, weil er hier die<br />
unterschiedlichsten Krankheitsbilder vielfältig<br />
diagnostizieren und behandeln<br />
kann, medizinisch wie operativ: mit<br />
transurethralen<br />
(endoskopischen)<br />
Spiegelungen<br />
und Interventionen,<br />
mit chirurgischen<br />
und laparoskopischen<br />
Eingriffen. Letzteres sieht er als Erweiterung<br />
der operativen Möglichkeiten, keinesfalls<br />
als Alternative. „Im Gespräch<br />
mit dem Patienten muss die Methode<br />
sorgfältig abgewogen werden, nicht für<br />
alle Patienten kommt die „Schlüsselloch-Operation“<br />
in Frage“ betont Dr. Relecker,<br />
der neben der offenen Schnittoperation<br />
seit 2004 die minimal-invasive<br />
Variante praktiziert, auf die er sich ergänzend<br />
spezialisiert hat. Für die Nierentumorentfernung<br />
sind grundsätzlich<br />
beide Methoden möglich, gleich, ob nierenerhaltend<br />
operiert oder – in fortgeschrittenem<br />
Stadium – die ganze Niere<br />
entfernt werden muss. Im Klinikum Fulda<br />
hat Dr. Steffen Relecker auch andere laparoskopische<br />
Eingriffe an der Niere<br />
etabliert, darunter die Entfernung großer,<br />
raumfordernder Zysten und die „Nierenbeckenplastik“,<br />
bei der die problematisch<br />
gewordene Engstelle am Übergang<br />
von der Niere zum Harnleiter entfernt<br />
und mit spezieller Nahttechnik neu vernäht<br />
wird. Statistisch sind es zwar mehr<br />
Männer, aber auch Frauen können an<br />
urologischen Organen erkranken, bis hin<br />
zu Harnleiter- oder Nierentumoren, für<br />
die bislang keine Ursache ausgemacht<br />
werden kann. Diese Tumore können bei<br />
der regelmäßigen Vorsorgeuntersuchung<br />
beim Frauenarzt dank Ultraschall frühzeitig<br />
erkannt werden. Demgegenüber<br />
nutzen nur etwa 20 % der Männer die<br />
urologische Vorsorgeuntersuchung, die<br />
Dr. Relecker allen Männern ab 45 Jahren<br />
dringend empfiehlt, denn: „Wenn Tumore<br />
im Frühstadium per Ultraschall erkannt<br />
werden, ist eine hervorragende<br />
Behandlung und Heilung möglich.“ Sicher<br />
ist diese Heilungschance auch einer<br />
der Gründe, warum ihm sein Beruf so<br />
viel Spaß macht, „für mich das schönste<br />
Fach“, betont er begeistert. Dabei möchte<br />
er nicht nur „OP-Tisch-Medizin betreiben“,<br />
wichtig ist ihm, dass er „den Patienten<br />
auf dem ganzen Weg in engem<br />
Kontakt begleiten kann“. Grossen Wert<br />
legt er auch auf „einen freundschaftlichkollegialen<br />
Umgang mit Kollegen“.<br />
Durchaus berührt hat ihn deshalb, wie<br />
herzlich er hier begrüßt und im Team aufgenommen<br />
wurde.<br />
Zielstrebig voran<br />
Auch seine Begrüßung als neuer Erdenbürger<br />
war verheißungsvoll. Steffen Relecker<br />
wurde am 31.12.1970 geboren, nur<br />
Stunden entfernt vom Feuerwerk, das<br />
ganz Bad Berleburg erstrahlen ließ. Hier<br />
verbrachte er auch seine Kindheit und<br />
Schulzeit bis zum Abitur 1990. Schon immer<br />
war der Arztberuf für ihn „der interessanteste,<br />
den er sich vorstellen konnte“.<br />
Im Rahmen seines Wehrdienstes<br />
nutzte er daher die Gelegenheit zum<br />
„reinschnuppern“, indem er die Sanitätsund<br />
Pflegehelfer-Ausbildung absolvierte.<br />
Dem schloss er ein 1-jähriges Praktikum<br />
in der neurologischen Fachklinik,<br />
Bad Berleburg an, bevor er 1992 in Jena<br />
NEWS<br />
1/<strong>2008</strong><br />
3<br />
sein Medizin-Studium an der Friedrich-<br />
Schiller-Universität aufnahm. Nach dem<br />
Physikum wechselte er an die Philipps-<br />
Universität in Marburg, wo er 1998 den<br />
dritten Abschnitt seiner ärztlichen Prüfung<br />
ablegte. In seinem Praktischen Jahr<br />
im Universitätsklinikum Marburg begegnete<br />
ihm erstmalig die Urologie. Die Zeit<br />
in diesem Fachbereich erlebte er so<br />
spannend und abwechslungsreich, dass<br />
er sich noch hier entschied, Urologe zu<br />
werden. Im Hinblick darauf absolvierte<br />
er seine AiP-Zeit gezielt bei Prof. Dr. K.D.<br />
Rumpf in der Allgemein- und Abdominalchirurgie<br />
im Klinikum Fulda. Als Assistenzarzt<br />
wechselte er im Juli 2000 innerhalb<br />
des Hauses in die Klinik für Urologie<br />
und Kinderurologie zu Prof. Dr. T. Kälble,<br />
den er schon aus Marburg kannte. Am<br />
10. November 2004 erhielt er seinen<br />
Facharzt für Urologie, nur 8 Tage später<br />
seinen Doktortitel mit „magna cum laude“.<br />
Weiterhin zielstrebig belegte er im
4<br />
NEWS<br />
1/<strong>2008</strong><br />
Januar 2005 in Straßburg einen Workshop<br />
in Urologischer Laparoskopie, dem<br />
sich – übers Jahr verteilt – mehrere Hospitationen<br />
bei Prof. Dr. J. Rassweiler in<br />
der SKL-Klinik Heilbronn und bei PD Dr.<br />
J. Zumbé in der Urologie des Klinikums<br />
Leverkusen anschlossen. Zudem nahm<br />
er an zahlreichen Life-OP-Seminaren<br />
und Kongressen teil und erwarb sich so<br />
eine fundierte Spezialisierung in Urologischer<br />
Laparoskopie, überschneidend mit<br />
seinem praktischen Wirken als Facharzt<br />
in der Klinik für Urologie und Kinderurologie<br />
am Klinikum Fulda, das sich vom<br />
2004 bis 2007 erstreckte. Im Rahmen seiner<br />
umsichtigen Karriereplanung reizten<br />
■ Neue Oberärztin in der Neurologie: Dr. Bettina Otto<br />
Den Menschen verpflichtet<br />
Seit Mitte September 2007 wirkt in der<br />
Neurologie eine neue Oberärztin: Dr.<br />
Bettina Otto, Fachärztin für Neurologie,<br />
baut mit ihren Spezialgebieten „neurologische<br />
Akut- und Intensivmedizin“ die<br />
Akutversorgung am <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<br />
<strong>Krankenhaus</strong> in Richtung Stroke Unit<br />
weiter aus. Dazu bringt sie reichlich Erfahrung<br />
aus dem Universitätsklinikum<br />
Frankfurt mit, wo sie zuvor als Funktionsoberärztin<br />
der Intensivstation mit der<br />
Akutversorgung des gesamten Spektrums<br />
neurologisch Schwerstkranker betraut<br />
war: Anfallserkrankungen (Epilepsie),<br />
entzündliche Erkrankungen (Meningitis,<br />
Enzephalitis), Schlaganfälle (Hirnblutungen,<br />
Durchblutungsstörungen) etc. Zu<br />
ihren Spezialitäten zählt auch die Lysetherapie,<br />
die Gehirnzellen von Patienten<br />
nach dem Schlaganfall zu retten vermag,<br />
wenn sie innerhalb kürzester Zeit durchgeführt<br />
werden kann. Dafür will sie jetzt<br />
hier die Handlungsabläufe weiter optimieren,<br />
Personal höher qualifizieren und<br />
erweitern, damit optimale Schlaganfall-<br />
Behandlungen auch rund um die Uhr<br />
möglich sind. Mit ihrer Intensivmedizin<br />
erweitert sie ihr Spektrum „über den<br />
neurologischen Tellerrand hinaus“, z.B.<br />
in der Zusammenarbeit mit den Neurochirurgen.<br />
Ihren Chefarzt PD Dr. Dr. Weidauer<br />
kennt sie aus der Uniklinik seit<br />
10 Jahren, die Zusammenarbeit indes ist<br />
ihn die Oberarzt-Ausschreibung und der<br />
gute Ruf der Urologie im <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>.<br />
Kurz entschlossen<br />
bewarb er sich im Team von PD Dr. Rainer<br />
A. Bürger – mit gutem Erfolg, wie<br />
man sieht. Seit 1. September 2007 hat er<br />
hier mit 36 Jahren seinen Platz als Oberarzt<br />
gefunden, viel Positives, Interessantes<br />
und Neues ist ihm seither begegnet<br />
und er freut sich, in „einer Urologie mit<br />
so ausgezeichnetem Ruf, mit 50 Betten<br />
und einer guten Operationsfrequenz“<br />
engagiert wirken zu können. Ergänzend<br />
sei erwähnt, dass Dr. Steffen Relecker<br />
Mitglied der Fachgesellschaften DGU,<br />
EAU und der Endourological Society ist.<br />
neu und viel versprechend. Die hoch<br />
entwickelte Neuroradiologie, sein Spezialgebiet,<br />
bereichert neurologische invasivmedizinische<br />
Verfahren. Hier agiert<br />
sie pragmatisch und patientennah, um<br />
den Patienten medizinisch wie emotional<br />
gerecht zu werden. Als sozial geprägte<br />
Persönlichkeit ist sie sich ihrer<br />
hohen Verantwortung bewusst: „Wir<br />
dürfen nie aus den Augen verlieren, dass<br />
es trotz aller invasiven Möglichkeiten<br />
vor allem um Menschenleben und Lebensqualität<br />
geht“ betont sie. Ohnehin<br />
trifft sie nur Entscheidungen, die sie<br />
auch persönlich vertreten kann. So hat<br />
sie ihren Wechsel ins <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<br />
<strong>Krankenhaus</strong> daran fest gemacht, was<br />
sie hier bewirken kann. Mehr Zeit und<br />
Gestaltungsspielraum für Patienten stellt<br />
sie vor universitäres Karrierestreben. So<br />
möchte sie sich auch nicht zu weit auf<br />
wirtschaftliche Zwänge einlassen müssen,<br />
schließlich ist Schlaganfall die dritthäufigste<br />
Todesursache, ein Teil der Patienten<br />
ist dauerhaft behindert, wesentliche<br />
Gründe für sie, sich auf die Behandlungen<br />
zu fokussieren.<br />
Sozial stark statt stringent<br />
Geboren wurde Bettina Otto am<br />
24.2.1969 in Bergisch Gladbach. Dem Beruf<br />
ihres Vaters als Entwicklungshelfer<br />
hat sie es zu verdanken, dass sie ab ih-<br />
Als Ausgleich zu seiner Arbeit bewegt er<br />
sich gerne in der Natur – im Sommer mit<br />
Fahrrad oder Wanderschuhen, im Winter<br />
auf Skiern – eine Sportart, die ihn<br />
begeistert und so oft es geht ins Gebirge<br />
lockt. Eine Zeitlang wird er jedoch noch<br />
im Flachland pendeln müssen, zwischen<br />
Frankfurt und Künzell, wo seine Frau<br />
Tanja und die 7-jährige Tochter noch<br />
wohnen, bis sie hier am Main ein neues<br />
Heim gefunden und eingerichtet haben.<br />
Weitere Informationen und Anmeldung zur<br />
Sprechstunde: Sekretariat der Urologie Tel.<br />
069-4603-1261<br />
rem 4. Lebensjahr eine „extrem schöne<br />
Zeit“ in Nakuru/Kenia verbringen durfte,<br />
wo sie auch die Schulbank drückte und<br />
lebenswichtige Erfahrungen sammelte.<br />
Mit 7 Jahren kam sie aus einem gastfreundlichen,<br />
warmherzigen Land zurück<br />
ins superreiche, kühle Deutschland und<br />
besuchte die Adolf-Reichwein-Schule in<br />
Neu Anspach und die Christian-Wirth-<br />
Schule in Usingen – bis zum Abitur 1988.<br />
Der Wunsch, Medizin und Ethnologie zu<br />
studieren, hatte mit ihrem sozialen<br />
Selbstverständnis und dem damaligen<br />
Wunsch zu tun, später in einem ärmeren<br />
Kontinent vielleicht als Chirurgin helfen<br />
zu können. 1989 begann sie ihr Medizinstudium<br />
an der Goethe-Universität in<br />
Frankfurt. In Semesterferien und Urlaubssemestern<br />
engagierte sie sich in<br />
Israel und Indonesien, nicht der Karriere,
sondern des Sozialengagements wegen.<br />
Mit ihren (Studium finanzierenden) Jobs<br />
in der Pflege lernte sie neben der Uniklinik<br />
auch andere Frankfurter Krankenhäuser<br />
kennen, ein Exkurs in die Milupa-<br />
Fabrik stillte eher die Neugier auf weitere<br />
soziale Wirklichkeiten unseres Landes,<br />
die sie wie alles stets kritisch hinterfragte.<br />
In ihrem praktischen Jahr am Universitätsklinikum<br />
lernte sie dann die Neurologie<br />
kennen, und blieb – in Abweichung<br />
ihrer ursprünglichen Pläne – dabei. Ab<br />
1998 wirkte sie als Wissenschaftliche<br />
Assistentin am Universitätsklinikum in<br />
allen Neurologischen Stations- und<br />
Funktionsbereichen und schließlich<br />
auch als Rotationsassistentin in der Klinik<br />
für Psychiatrie, unterstützt und gefördert<br />
von den Professoren Fischer,<br />
Enzensberger und Steinmetz. Parallel<br />
schrieb sie von 2002 bis 2004 an ihrer<br />
Doktorarbeit, 2005 schloss sie ihren<br />
„Facharzt für Neurologie“ ab. Daneben<br />
veröffentlichte sie mehrere Publikationen<br />
und Buchbeiträge. Sie erwarb das<br />
EMG-Zertifikat der DGKN, engagierte<br />
sich aber auch im Bereich der Akupunktur<br />
und des Rettungsdienstes. 2006 übertrug<br />
man ihr an der Uniklinik die Funktionsoberärztliche<br />
Leitung der Neurologischen<br />
Intensivstation, wo tagtäglich<br />
rasche und kompetente Entscheidungen<br />
getroffen werden müssen. Mit genau<br />
diesem Anliegen motivierte sie PD Dr. Dr.<br />
Weidauer zu einem Wechsel ins <strong>Sankt</strong><br />
<strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>, wo die sehr<br />
guten Gegebenheiten für eine Schlaganfall-Akutversorgung<br />
in diesem Sinne<br />
ausbaufähig sind. Über Privates möchte<br />
sich Dr. Bettina Otto eigentlich bedeckt<br />
halten, führt sie als Ärztin, obendrein in<br />
der Fortbildung für angehende Intensivmediziner<br />
und Rettungsfahrer tätig, ohnehin<br />
schon ein halb öffentliches Leben.<br />
■ Onkologisches Zentrum Frankfurt Nord-Ost gegründet<br />
Mit geballter Fachkompetenz gegen Tumore<br />
Wenn Dr. Heike Raestrup, Oberärztin der<br />
Chirurgie im <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>,<br />
bei einem Patienten eine Tumorerkrankung<br />
diagnostiziert, dann kann dieser<br />
davon ausgehen, dass ein ganzer<br />
Kreis von Experten die bestmögliche<br />
Therapie für ihn auswählt. Er erhält die<br />
für ihn optimale Versorgung nach dem<br />
neuesten medizinischen Kenntnisstand.<br />
Einem über 80-jährigen Patienten mit<br />
Mastdarmkrebs konnte dank dieser geballten<br />
Fachkompetenz die Entfernung<br />
des Schließmuskels erspart werden,<br />
nach einer erfolgreichen Bestrahlung<br />
und Chemotherapie war das Karzinom<br />
selbst in der histologischen Kontrolluntersuchung<br />
nicht mehr nachweisbar.<br />
Dank dieser regionalen Expertenrunde<br />
wurden bereits zahlreiche Tumor-Patienten<br />
erfolgreich behandelt. Seit November<br />
2007 hat dieses Kooperationsmodell<br />
eine offizielle Satzung und ist durch die<br />
einschlägigen Fachverbände akkreditiert.<br />
„Oncologicum“, so heißt das Onkologische<br />
Zentrum Frankfurt Nord-Ost,<br />
das am 17. 10. 2007 feierlich von Mitglie-<br />
dern und<br />
Kooperationspartnerngegründet<br />
wurde.<br />
Intensive fachbezogene<br />
und<br />
fachübergreifende<br />
Kooperation zur stetigen<br />
Verbesserung von<br />
Prävention, Diagnostik,<br />
Therapie und Nachsorge bei<br />
Tumorerkrankungen, mit diesem<br />
Ziel haben sich hier Krankenhäuser,<br />
niedergelassene Ärzte,<br />
Gemeinschaftspraxen, Rehakliniken aus<br />
der Region Frankfurt, Offenbach und<br />
Wiesbaden zu einem onkologischen<br />
Netzwerk zusammen geschlossen. Es<br />
geht dabei auch um die Optimierung der<br />
Schnittstellen von ambulanter und stationärer<br />
Versorgung.<br />
Der ganze Mensch im Mittelpunkt<br />
In Tumorkonferenzen werden interdisziplinär<br />
die modernsten Verfahren in der<br />
NEWS<br />
1/<strong>2008</strong><br />
5<br />
Dennoch war ihr zu entlocken, dass sie<br />
mit Klettern und Bergwandern zu tun hat,<br />
2001 hat sie den Kilimandscharo erklommen.<br />
Auch zu Pferden und Reiten hat sie<br />
eine natürliche Affinität. Im Alltag hält<br />
sie sich eher mit Squash, Badminton<br />
oder Laufen fit, im Übrigen mit Disziplinen,<br />
in denen man nicht übertrieben ehrgeizig<br />
trainieren, sondern auf seinen<br />
Körper hören muss. Auch Reisen, besonders<br />
nach Afrika, gehört zu ihren „favorits“.<br />
Ihre herausragende Fähigkeit<br />
aber setzt die gelassene, selbstbewusste<br />
und humorvolle Ärztin in ihrem Beruf<br />
ein: zuhören und sich in Menschen hineinfühlen.<br />
Weitere Informationen:<br />
Oberärztin Dr. Bettina Otto, Sekretariat der<br />
Neurologie Tel. 069-4603-1531<br />
Prozentualer Anteil an der geschätzten Zahl der Krebsneuerkrankungen in Deutschland 2002<br />
Männer n = 218.250, Frauen n = 206.000<br />
Männer Frauen<br />
Behandlung von Tumorerkrankungen<br />
ausgetauscht, nicht nur theoretisch,<br />
sondern ganz praktisch anhand der Fakten,<br />
Daten und Bilder betroffener Patienten.<br />
Es geht darum, dass Patienten ohne<br />
Zeitverlust und ohne verschiedene Meinungen<br />
einholen zu müssen von neuesten<br />
Erkenntnissen, Erfahrungen und<br />
dem Know How hoch qualifizierter Experten<br />
profitieren können, die im „Tu-
6<br />
NEWS<br />
1/<strong>2008</strong><br />
mor-Board“ eigens für sie zusammenkommen<br />
und den ganzen Menschen betrachten.<br />
Weiterhin sollen im Rahmen<br />
kontinuierlicher Forschung klinische<br />
Studien die Behandlungs-Erfolge unterschiedlichster<br />
Krebserkrankungen belegen.<br />
Das <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />
nimmt derzeit an verschiedenen deutschlandweiten<br />
Studien zur Behandlung des<br />
Rektumkarzinoms (Mastdarmkrebs) teil.<br />
Resultate wie die komplette Vernichtung<br />
der Krebszellen bei rund 20 % der Patienten<br />
mit prä-operativer Radiochemotherapie<br />
sollen weiter dokumentiert werden.<br />
Seit Juni schon kooperiert die Chirurgie<br />
mit dem „Oncologicum“, das seinen<br />
Sitz am benachbarten Bethanien-<br />
<strong>Krankenhaus</strong> und am Markus-<strong>Krankenhaus</strong><br />
hat. Doch dieser enge Zusammenschluss<br />
in der Tumorbekämpfung beschränkt<br />
sich nicht auf die Chirurgie<br />
(Prof. Dr. Finke), auch die Neurochirurgie<br />
(PD Dr. Leheta), die Gastroenterologie<br />
■ Seit 1.1.<strong>2008</strong> Konsiliararzt: Prof. Dr. W.J. Stelter<br />
Mit Prof. Dr. Wolf-Joachim Stelter, Facharzt<br />
für Allgemein- und Viszeralchirurgie<br />
mit den Subspezialitäten Thorax- und<br />
Gefäßchirurgie sowie Operative Intensivmedizin<br />
wirkt seit Jahresbeginn ein<br />
namhafter Chirurg konsiliarisch am<br />
<strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>. Bis zu<br />
seiner Pensionierung Mitte 2007 war er<br />
23 Jahre Chefarzt der Chirurgie am Klinikum<br />
Höchst, aber gänzlich aufzuhören<br />
erscheint ihm Vergeudung. Prof. Dr. Wolf<br />
Joachim Stelter will sein Wissen, seine<br />
Erfahrung und seine Spezialitäten jetzt<br />
am <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> einbringen,<br />
„mit mehr Zeit für die Patienten“<br />
wie er betont. Unabhängig voneinander<br />
wurde er von drei leitenden Ärzten des<br />
<strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es angesprochen:<br />
Dem Ärztlichen Direktor und<br />
Neurochirurgen PD Dr. Leheta, den er<br />
schon aus Münchner Zeiten kennt. Vom<br />
Chefarzt der Chirurgie, Prof. Dr. Finke, mit<br />
dem er bei Prof. Heberer durch „die selbe<br />
Schule“ ging und von Prof. Dr. Sievert,<br />
den er als chirurgischer Partner bei Ka-<br />
(Dr. Strobel), die Neurologie (PD Dr. Weidauer)<br />
und die Urologie (PD Dr. Bürger)<br />
des <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es<br />
wie auch das Hospiz <strong>Sankt</strong> Katharina<br />
(Katrin Pithan) gehören zu den Kooperationspartnern<br />
des Oncologicums, dessen<br />
Mitinitiator und Sprecher Prof. Dr. Hans<br />
Tesch ist. In der Satzung heißt es „Die<br />
Kernkompetenz des Onkologischen Zentrums<br />
besteht darin, umfassende und integrierte<br />
Behandlungskonzepte für alle<br />
Krebserkrankungen zu gewährleisten.“<br />
Vorreiter chirurgischer Spezialitäten<br />
thetereingriffen an den großen Gefäßen<br />
ideal ergänzen kann. Schließlich hat er<br />
seit 1994 wesentlich die Entwicklung der<br />
Kathetertechnik und Stent-Technologie<br />
für die Hauptschlagadern vorangetrieben<br />
und verbessert. Dennoch versteht<br />
er sich vor allem als Allgemein- und<br />
Viszeralchirurg, die Bauchchirurgie<br />
beherrscht er in allen Facetten und Operationsmethoden,<br />
seine „begnadeten<br />
Hände“ sind legendär. So wird er in spezifischer<br />
Ergänzung seiner Professoren-<br />
Kollegen tätig sein. Und für Patienten,<br />
die ihm niedergelassene Ärzte einweisen,<br />
die seine besonderen Fähigkeiten<br />
seit Jahren kennen und schätzen. Mit<br />
der Einrichtung von Sprechstunden steht<br />
er Patienten auch im direkten Gespräch<br />
zur Verfügung.<br />
Aortenspezialist mit<br />
internationalem Ruf<br />
Schon 1971 wurde er vom Chef als Stipendiat<br />
nach Houston/Texas, dem damaligen<br />
Mekka der Gefäßchirurgie, ge-<br />
Mit einer zentralisierten Systemtherapie,<br />
Kompetenzbündelung, Verbesserung der<br />
Weiterbildung, mit interdisziplinären<br />
Konferenzen und Informationsplattformen,<br />
klinischen Studien und Dokumentationen<br />
will man keine Möglichkeit auslassen,<br />
dieses Ziel zu erreichen.<br />
Weitere Informationen:<br />
Dr. med. Heike Raestrup, Tel. 069-4603-1431<br />
„<br />
„Die bösartige Natur des Krebses zeigt sich in keiner Eigenschaft<br />
deutlicher als in der frühen Ausbreitung auf den ganzen Körper.<br />
Daher liegt der Schlüssel zum Erfolg der Krebsbehandlung in der<br />
Systemtherapie.“<br />
aus Vortrag Prof. Dr. Tesch am 7.11.2007<br />
„<br />
schickt, um später die Entwicklung auf<br />
diesem Spezialgebiet selbst voranzutreiben.<br />
Mit der endovasculären Implantation<br />
einer mehrgeteilten (modularen)<br />
Stentprothese 1994 hat er erstmalig erfolgreich<br />
ein Aortenaneurysma behandelt,<br />
ein wegweisendes Verfahren, das<br />
seinen internationalen Ruf begründete.<br />
Seit mehr als 35 Jahren Ehrenbürger von<br />
Texas ist der anerkannte „Aortenspezialist“<br />
bei seinen Kollegen rund um den<br />
Globus als „Cowboy von Frankfurt“ be
kannt. Vorreiter war er auch in der minimal-invasiven<br />
„Knopfloch-Chirurgie“,<br />
1989 hat er als einer der ersten die laparoskopische<br />
Gallenblasenoperation als<br />
Routine eingeführt. Und auch die Thoraxchirurgie<br />
hat er impulsiert, 1981 hat er<br />
sie am renommierten Klinikum München-Großhadern<br />
aufgebaut. All das<br />
kann er jetzt am <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />
einbringen. Als politisch denkender<br />
und sozial engagierter Mensch<br />
ist er aktives Mitglied im Kirchenvorstand,<br />
im Rotary Club und in mehreren<br />
Bürgervereinen seiner Heimatstadt Bad<br />
Soden. „Ich spiele kein Golf“ antwortet<br />
er auf die Frage nach seinen Hobbys.<br />
Überhaupt „no Sports“, ausgenommen<br />
eine jährliche Segeltour und der gelegentlich<br />
w(m)ilde Ritt über den Asphalt –<br />
mit seinem Motorrad.<br />
Sprechstunde Prof. Dr. Wolf-Joachim Stelter<br />
Di + Do 15-18 Uhr, Anmeldung über die Neurochirurgische<br />
Praxis Tel. 069-9454850 oder<br />
das Sekretariat der Chirurgie Tel. 069-4603-<br />
1431<br />
Kurz-Vita Prof. Dr. W.J. Stelter: Am 14.7.1942 in<br />
Bad Nauheim geboren, war durch vier Ärzte-<br />
Generationen Wolf Stelters Weg als Arzt<br />
schon fast vorgezeichnet. Weil sein Vater als<br />
junger Chirurg im Krieg gefallen ist als er erst<br />
6 Wochen alt war, wuchs er bei seinem<br />
Großvater auf, der ihn als Landarzt stark<br />
geprägt hat. Später war es sein Onkel, ein<br />
Chefarzt der Chirurgie. Nach dem Besuch<br />
eines altsprachlichen Gymnasiums in Friedberg<br />
absolvierte er sein Medizin-Studium in<br />
Gießen und Wien, seine Promotion erhielt er<br />
durch eine experimentelle Arbeit 1968 im<br />
Kerckhoff-Institut in Bad Nauheim. 1969<br />
begann er mit seiner chirurgischen Ausbildung<br />
in Köln, 1971-1972 hatte er die Chance<br />
als Rotating Fellow in Cardiovascular Surgery<br />
am Baylor College of Medicine in Houston/<br />
Texas bei seinem großen Lehrer Prof. M.E.<br />
BeBakey zu wirken. 1973 wechselte er mit seinem<br />
Chef Prof. Dr.Dr. Georg Heberer an die<br />
Ludwig-Maximilians-Universität in München.<br />
1976 beendete er seine Facharztausbildung<br />
zum Chirurgen, 1979 wurde er zum Privat-<br />
■ Bessere Sauerstoffversorgung durch Arteriovenöse Verbindung<br />
NEWS<br />
1/<strong>2008</strong><br />
dozenten ernannt. 1981 wurde er Professor auf<br />
Lebenszeit mit den Subspezialitäten<br />
Allgemein- Thorax- und Gefäßchirurgie. Im<br />
Klinikum Großhadern hat man ihn nach dem<br />
Aufbau der Thoraxchirurgie zum Sprecher der<br />
Projektgruppe Bronchialkarzinom des<br />
Tumorzentrum Münchens gewählt. 1984<br />
wurde er zum Chefarzt der Chirurgischen<br />
Klinik am Städtischen <strong>Krankenhaus</strong> Frankfurt-<br />
Höchst berufen. Als eine unter drei Kliniken<br />
startete er 1989 die systematische laparoskopische<br />
minimal-invasive Chirurgie in<br />
Deutschland. Auf dem Gebiet der endovasculären<br />
Implantation modularer Stentprothesen<br />
wegweisend, erlangte er in der Behandlung<br />
des Aortenaneurysmas internationalen Ruf,<br />
als Präsident der ME DeBakey International<br />
Surgial Society organisierte er 1992 deren<br />
Jahreskongress in Frankfurt. Prof. Dr. Stelter<br />
ist seit 1974 mit Babara geb. von Vietinghoff-<br />
Scheel verheiratet, der älteste der drei Söhne<br />
setzt als HNO-Arzt die Tradition in der fünften<br />
Generation fort.<br />
Patienten mit „Raucherlunge“ können aufatmen<br />
Wenn die natürliche Atmung den Körper<br />
nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff<br />
versorgt, hat die „Raucherlunge“ mit ihrem<br />
geringeren Luftvolumen ein Stadium<br />
erreicht, das die Ärzte die „chronisch<br />
obstruktive Lungenerkrankung“ (COPD)<br />
nennen. Betroffene Menschen können<br />
ihren Alltag nur noch beschwerlich, oft<br />
gar nicht mehr meistern und müssen zur<br />
ausreichenden Beatmung permanent ein<br />
Sauerstoffgerät benutzen. Weltweit sind<br />
es 600 Millionen Menschen, die an dieser<br />
Erkrankung leiden, in Deutschland ist<br />
sie mit 20.709 Todesfällen im Jahr 2006<br />
die 5-häufigste, in USA bereits die 4-häufigste<br />
Todesursache – aufgrund der<br />
„Nachkriegs-Raucher-Generation“ ein<br />
Gesundheitsproblem mit rasant steigender<br />
Tendenz! Zudem ist COPD die zweithäufigste<br />
Ursache für Arbeitsunfähigkeit.<br />
Die medikamentöse Therapie<br />
ist ausgereizt, für das Erstickungsgefühl<br />
und die verminderte<br />
Lebensqualität gibt es<br />
bislang – mit Ausnahme der<br />
Lungentransplantation – kaum<br />
Therapie-Optionen. Neue Hoffnung<br />
macht jetzt eine Studie,<br />
die weltweit in sieben großen<br />
Zentren durchgeführt werden<br />
soll: Über einen kleinen Schnitt<br />
in der Leiste wird im Katheterlabor<br />
das arterielle System mit<br />
7<br />
dem Venensystem verbunden. Das soll<br />
dafür sorgen, dass das Herz durch eine<br />
höhere Pumpleistung die Lunge unterstützt<br />
und das Blut mit mehr Sauerstoff<br />
anreichert. „ Das Herz soll mehr leisten,<br />
um damit die verminderte Leistungsfähigkeit<br />
der Lunge zu kompensieren.<br />
Wenn das Herz gesund ist, kann es diese<br />
zusätzliche Arbeit leicht verkraften“ erläutert<br />
Prof. Dr. Horst Sievert vom CVC<br />
<strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong> das erwünschte Wirkungsprinzip.<br />
Eine gründliche kardiologische<br />
Untersuchung vor dem Eingriff ist<br />
selbstverständlich, es gibt eine Reihe<br />
von Ausschlusskriterien wie Herzprobleme<br />
und z.B. schwerwiegender Lungenhochdruck.<br />
Hilfe aus dem Katheterlabor<br />
Das CVC <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong> ist das erste<br />
Zentrum weltweit, das im Rahmen der<br />
Studie diesen Kathetereingriff durchführt.<br />
Unter örtlicher Betäubung kann
8<br />
AKUT<br />
1/<strong>2008</strong><br />
der Patient das Geschehen am Bildschirm<br />
mitverfolgen: An einer Stelle in<br />
der Beckengegend, wo Arterie und Vene<br />
eng zusammen liegen, wird kathetertechnisch<br />
ein 5 mm großes „Implantat“<br />
eingeführt, das dank seiner beidseitigen<br />
„Greifarme“ eine direkte Verbindung<br />
zwischen Arterie und Vene ermöglicht.<br />
Im Fachjargon nennt sich das „Arterio-<br />
■ Transanale Endoskopische Mikrochirurgie (TEM)<br />
Tumore im Enddarm sicher und schonend entfernen<br />
Bei einer routinemäßigen Darmspiegelung<br />
im Dezember wurde bei Gerda Lindner<br />
(60) überraschend ein Tumor entdeckt.<br />
Die Möglichkeit, dass das Geschwür<br />
stark bluten könnte, duldete keinen<br />
Operations-Aufschub bis nach ihrer<br />
geplanten Indienreise im Februar. Aber<br />
vorher noch ein großer chirurgischer<br />
Eingriff, von dem man sich nur langsam<br />
erholt? Ein Termin bei Oberärztin Dr. Heike<br />
Raestrup mit der Information über eine<br />
Operationsmethode ohne Bauchschnitt<br />
ließ Gerda Lindner hoffen.<br />
Zur Entfernung rektaler Tumore gibt es<br />
ein Operationsverfahren, das Dr. Heike<br />
Raestrup im chirurgischen Team des<br />
<strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es unter<br />
Chefarzt Prof. Dr. Ulrich Finke eingeführt<br />
hat: die Transanale Endoskopische<br />
Mikrochirurgie (TEM) gilt international<br />
venöse Fistel“, die dafür sorgt, dass ein<br />
Teil des Blutes von der Arterie direkt in<br />
die Vene umgeleitet wird. Das Blut wird<br />
dadurch nochmals durch die Lunge geleitet<br />
und stärker mit Sauerstoff angereichert.<br />
Dieser ungefährliche Eingriff dauert<br />
rund 45 Minuten und kann große lungenchirurgische<br />
Maßnahmen oder gar<br />
eine Lungentransplantation vermeiden.<br />
Nach dem Eingriff werden die Patienten<br />
ein Jahr lang begleitet, in Studien-Protokollen<br />
werden die Veränderungen von<br />
vorher zu nachher systematisch erfasst.<br />
Die Ergebnisse sollen den Langzeiterfolg<br />
dieser Therapie belegen und den Einfluss<br />
auf die körperliche Leistungsfähigkeit<br />
und Lebensqualität möglichst konkret<br />
messen. Bisher behandelte Patienten<br />
sprechen von einer deutlichen Ver-<br />
als die überlegene Operationstechnik<br />
zur schonenden Entfernung von Tumoren<br />
des Enddarms. Diese dürfen allerdings<br />
nicht fortgeschritten bösartig sein und<br />
noch nicht die Muskulatur der Darmwand<br />
erreicht haben. Dann lassen sie<br />
sich über den After entfernen, ganz ohne<br />
Bauchschnitt, dafür mit einem besonderen<br />
Operationsrektoskop, das 1984<br />
eigens für Anal- und Rektumtumoren<br />
entwickelt wurde. Es besteht im Wesentlichen<br />
aus einer dickeren, festen Röhre,<br />
über die eine Mikrokamera und verschiedene<br />
endoskopische Instrumente<br />
eingebracht werden können. Unter<br />
videomikroskopischer Sicht können damit<br />
Prozesse im Mastdarm und Analkanal<br />
gezielt behandelt werden.<br />
Mikrochirurgische Nahttechniken und<br />
schonende Ultraschall-Präparationen<br />
ermöglichen wenig belastende, blutarme<br />
besserung nach rund sechs Wochen:<br />
„Es ist im Vergleich zu vorher um 100 %<br />
besser“ bestätigt Manfred S. (58). Für<br />
den Gastwirt und Koch bedeutet das,<br />
dass er ohne Sauerstoffgerät auskommen<br />
und wieder sein 8 bis 10-stündiges<br />
Tagewerk vollbringen kann, er kann sogar<br />
„wieder Bierkisten aus dem Keller<br />
hoch tragen“! Auch wenn die negativen<br />
Begleitumstände und die Lebensqualität<br />
erheblich zu verbessern sind, bleibt ein<br />
Wermutstropfen: die Lungenerkrankung<br />
selbst ist leider dadurch nicht heilbar!<br />
Weitere Informationen:<br />
CardioVasculäres Centrum,<br />
Dr. Jennifer Franke und Dr. Nina Wunderlich,<br />
Tel. 069-4603-1344<br />
Operationen. Vielen Patienten kann so<br />
eine aufwendige Bauch-Operation erspart<br />
werden. Mit dieser Technik lassen<br />
sich große gestielte Polypen (Geschwulst)<br />
abtragen, ebenso breitbasige<br />
Polypen, die mit der Schlinge nicht entfernt<br />
werden können.<br />
Man kann mit dieser<br />
Operationstechnik auch<br />
Teile der Darmwand entfernen<br />
und wieder zusammennähen.<br />
Sie bietet<br />
sich auch bei Darmkrebserkrankungen<br />
an,<br />
bei denen eine radikale<br />
Chirurgie aufgrund von<br />
Begleiterkrankungen<br />
oder fortgeschrittenem Alter nicht möglich<br />
ist. Bei kleineren Karzinomen, die in<br />
der Nähe des Schließmuskels liegen, ist<br />
TEM nach bisherigen Erfahrungen die<br />
behutsamste Methode, den künstlichen<br />
Ausgang zu vermeiden.<br />
Gerda Lindner war erleichtert, dank der<br />
TEM-Methode ihren Tumor schnell und<br />
schonend wieder loszuwerden, ohne dabei<br />
auf ihre lang geplante Reise verzichten<br />
zu müssen. Anfang Januar 2007 wurde<br />
der einstündige Eingriff durchgeführt.
„Alles ist gut verlaufen, es war sehr angenehm<br />
und ich fühlte mich relativ<br />
schnell wieder fit“ betont Gerda Lindner,<br />
die mit Antibiotika und leichter Kost nachbehandelt<br />
wurde. Nach wenigen Tagen<br />
durfte sie nach Hause, bis auf Hülsenfrüchte<br />
konnte sie wieder alles essen und<br />
schon Anfang Februar trat sie mutig, aber<br />
sehr erleichtert ihre Indien-Reise an.<br />
Sicher bei Verdacht auf<br />
bösartige Tumoren<br />
Oberärztin Dr. Heike Raestrup hat in Tübingen<br />
eng zusammengearbeitet mit<br />
Prof. Gerhard Buess, der das Instrument<br />
TEM entwickelt und die Methode 1989 in<br />
Tübingen eingeführt hat. Dort hat sie<br />
zahlreiche Trainingskurse geleitet und<br />
selbst enorm viel Erfahrung gesammelt,<br />
bei rund 700 TEM-Eingriffen war sie dabei.<br />
Nun kann die Chirurgie des <strong>Sankt</strong><br />
<strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es als eine der<br />
wenigen in Hessen die transanale mikrochirurgische<br />
Resektion von Tumoren anbieten.<br />
Die Vorteile der TEM-Methode<br />
sind überzeugend: man kann für den<br />
Eingriff eine natürliche Körperöffnung<br />
Tumor<br />
Schließmuskelapparat<br />
Anus<br />
■ Focus-Ärzteliste Krebs<br />
Rektum<br />
(Enddarm)<br />
Top-Mediziner für urologische<br />
Krebsleiden<br />
Jetzt haben wir es schwarz auf weiß:<br />
Urologe PD Dr. Rainer A. Bürger gehört<br />
laut landesweiter Focus-Recherche zu<br />
den 72 Spezialisten für urologische Tumoren<br />
in Deutschland. Im ersten Teil der<br />
Focus-Krebs-Serie „Prostata, Lunge,<br />
Blase, Niere“ wurden neben den neuesten<br />
fachbezogenen Medizin-Techniken,<br />
Therapie- und Operationsverfahren auch<br />
die Top-Spezialisten dieses Bereiches<br />
nutzen, es ist auch ohne Bauchschnitt<br />
ein sehr genaues Arbeiten möglich.<br />
Während des Eingriffs kann man die Tiefe<br />
des Tumors erkennen, zur gründlichen<br />
Entfernung ist TEM daher gerade bei<br />
Verdacht auf bösartige Tumoren eine gute<br />
und sichere Methode. Vor jedem Eingriff<br />
führen die Chirurgen ohnehin eine<br />
Endosonografie durch, um die eventuelle<br />
Wandinfiltration im Vorfeld zu beurteilen,<br />
nur im T1-Stadium ist ein TEM-Eingriff<br />
(noch) möglich. Er wird in Narkose durchgeführt<br />
und dauert zwischen 30 und 120<br />
Minuten, Schmerzen danach sind nicht<br />
zu erwarten. Nach einem kurzstationären<br />
<strong>Krankenhaus</strong>-Aufenthalt mit sorgfältigem<br />
Kostaufbau darf der Patient schon<br />
bald wieder nach Hause.<br />
Behandlung lebensnotwendig<br />
Dickdarm-Krebs ist in Deutschland nach<br />
Prostatakrebs bei Männern und Brustkrebs<br />
bei Frauen die zweithäufigste<br />
Krebs-Todesursache. Laut Statistik des<br />
Robert-Koch-Institutes erkrankten in<br />
Deutschland 2002 rund 71.400 Menschen<br />
an Darmkrebs, 28.900 starben daran.<br />
Zwar ist die Erkrankungs-Tendenz weiterhin<br />
steigend, aber die Zahl der Todesfälle<br />
sinkt erfreulicherweise, nicht zuletzt<br />
durch die Vorsorgeuntersuchungen,<br />
die Tumoren oder Vorstufen im Frühstadium<br />
entdecken und behandeln.<br />
Während das kolorektale Karzinom, wie<br />
es die Ärzte nennen, früher innerhalb<br />
weniger Jahre tödlich verlief, kann man<br />
ermittelt. Schließlich sind sie es, die dazu<br />
beitragen, dass trotz weiter steigender<br />
Tumor-Erkrankungen immer mehr<br />
Menschen ihren Krebs überleben. Entscheidend<br />
ist dabei die Erstbehandlung,<br />
das sagt der Präsident der Deutsche<br />
Krebsgesellschaft Michael Bamberg.<br />
Dieser Meinung kann sich PD Dr. Rainer<br />
A. Bürger, Chefarzt der Urologie im<br />
Frankfurter <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-Kranken-<br />
UROLOGIE<br />
1/<strong>2008</strong><br />
9<br />
heute den Krankheitsverlauf aufhalten<br />
oder vollständige Heilung bewirken. Unbehandelt<br />
wächst der Tumor unkontrolliert<br />
weiter, er kann Darmverschluss verursachen,<br />
die Darmwand durchbrechen,<br />
in benachbarte Organe wie Harnblase,<br />
Harnleiter, Scheide, Beckenknochen<br />
einwachsen und Tochtergeschwülste<br />
streuen. Ursächlich werden falsche Ernährungsgewohnheiten,<br />
Rauchen und<br />
Übergewicht verantwortlich gemacht.<br />
Dickdarm-Krebs entsteht, wenn das gesunde<br />
Gleichgewicht in der Darmschleimhaut<br />
verloren geht. Dann können<br />
sich zunächst harmlose Darmpolypen<br />
bilden, die sich später zu Tumoren auswachsen.<br />
Gerda Lindner hatte ihren Tumor rechtzeitig<br />
erkannt und zügig gehandelt. Nach<br />
einem Jahr zur Kontrolluntersuchung bei<br />
Dr. Raestrup ist sie noch immer froh und<br />
dankbar für die schnelle, schonende und<br />
nachhaltige Hilfe in einer Situation, die<br />
zügigen Handlungsbedarf erforderte.<br />
Restlos geheilt tritt sie in wenigen Wochen<br />
eine weitere Indienreise an.<br />
Weitere Informationen:<br />
Oberärztin Dr. Heike Raestrup, Tel. 069-4603-<br />
1450 oder das Sekretariat der Chirurgie Tel.<br />
069-4603-1431<br />
Oder Sie besuchen die Veranstaltung des<br />
<strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es im Darmkrebs-Monat<br />
am 11.3.<strong>2008</strong>, 17.30 Uhr im Hörsaal,<br />
5. Stock!
10<br />
NACHGEFRAGT…<br />
1/<strong>2008</strong><br />
haus. aus Erfahrung nur anschließen. Mit<br />
rund 500 Krebsoperationen im Jahr an<br />
Prostata, Niere und Harnblase kann er auf<br />
eine gute Erfolgsquote blicken, das belegen<br />
auch Empfehlungen und Zuweisungen<br />
von außerhalb. Jetzt freut er sich,<br />
dass seine engagierte Arbeit in der Bekämpfung<br />
von Prostata-, Nieren- und Blasenkrebs<br />
auch in der öffentlichen Meinung<br />
seine Anerkennung findet. Von Patienten<br />
und Kollegen gleichermaßen empfohlen,<br />
schaffte er es mit nur einem anderen<br />
namhaften Urologen aus Frankfurt und<br />
nur drei weiteren Urologen aus dem gan-<br />
„<br />
zen Rhein-Main-Gebiet ins Ranking der 72<br />
urologischen Top-Mediziner Deutschlands.<br />
Seine Spezialisierung auf potenzer-<br />
Ich wünsche Dir Freunde,<br />
die mit Dir<br />
an einem Strang ziehen<br />
und nicht nur bei Erfolg,<br />
sondern auch bei Misserfolg<br />
zu Dir stehen.<br />
Wirklich gute Freunde<br />
sind Menschen, die uns<br />
ganz genau kennen<br />
und trotzdem zu uns halten.<br />
Marie von Ebner-Eschenbach<br />
…ausgewählt von Schwester<br />
M. Bernhilde Huhn<br />
„<br />
haltende radikale Prostataentfernung hat<br />
schon vielen Männern das Leben und die<br />
Liebe erhalten, seine Spezialisierung auf<br />
Harnblasenentfernung, die Ausschabung<br />
der Harnblase und Bildung von Ersatzblasen<br />
(Mainz-Pouch, Hautmann-Blase) hat<br />
vielen Betroffenen Lebensqualität zurück<br />
gegeben. Mit anderen Verfahren wie der<br />
laparoskopischen Nierentumorentfernung,<br />
mit HiFU (hochintensiv fokussierte Ultraschallwellen),<br />
Laserbehandlungen und<br />
photodynamischer Blasentumordiagnostik<br />
verfügen er und sein hochkarätiges Team<br />
über weitere urologische Spezialbehandlungen<br />
in der Kampfansage gegen Krebs.<br />
Sechs Monate lang hat Focus in Zusammenarbeit<br />
mit der Deutschen Krebsgesellschaft<br />
sehr aufwändig recherchiert, ermittelt<br />
wurde aus 10.000 Empfehlungen<br />
von Ärzten, Patienten und Selbsthilfegruppen,<br />
auf Fachkongressen, Tagungen, im<br />
Internet. In Interviews, Expertengesprächen,<br />
durch organspezifische Ärzte- und<br />
Patienten-Fragebogen und Telefonbefragungen<br />
wurden unzählige Fakten zusammengetragen,<br />
gewichtet und ausgewertet,<br />
alles in allem die größte Krebs-Recherche<br />
seit Bestehen der Ärztelisten. Als Ergebnis<br />
wurden nun die empfehlenswerten<br />
■ Nachgefragt… bei Logopädin Katja Henjes<br />
Was macht die Logopädin?<br />
Die Logopädie ist eine noch junge medizinisch-therapeutische<br />
Fachdisziplin, eine<br />
„Handlungswissenschaft“, die andere<br />
Disziplinen wie Linguistik, Phonetik,<br />
Psychologie, Medizin, Heilpädagogik integriert.<br />
Sie befasst sich mit Patienten, die durch<br />
ihre Sprach-, Sprech-, Stimm-, Schluckund<br />
Hörstörungen die Fähigkeit zur Kommunikation<br />
verloren haben. Im Kindesalter<br />
sind das vielfältige Störungen in der<br />
Sprach- und Sprechentwicklung im<br />
Sprachverständnis, im Schriftspracherwerb<br />
(Legasthenie). Im späteren Lebensalter<br />
sind die Ursachen für diese<br />
Kommunikations-Defizite und Ausfälle<br />
oft neurologische Störungen z.B. nach<br />
einem Schlaganfall, einem Schädelhirntrauma,<br />
einer Gehirnblutung, nach Tumo-<br />
Spezialisten für die jeweiligen Krebserkrankungen<br />
aufgelistet – alphabetisch nach<br />
Städten sortiert. Wer im Nordosten Frankfurts<br />
wohnt hat seinen Spezialisten direkt<br />
vor der Tür, doch auf der Suche nach Rat<br />
und Hilfe kommen zu Privat-Dozent Dr.<br />
R.A. Bürger seit langem schon Patienten<br />
aus dem gesamten Rhein-Main-Gebiet.<br />
Weitere Informationen: Sekretariat PD Dr.<br />
Rainer A. Bürger, 069-4603-1261<br />
Machen Sie auf www.focus.de/prostatatest<br />
den Prostata-Check<br />
ren, Unfällen, entzündliche Erkrankungen<br />
oder auch Störungen im Zusammenhang<br />
mit einer Demenz. Dank logopädischer<br />
Diagnostik und Therapie können<br />
diese gestörten Fähigkeiten ganz oder<br />
teilweise wieder rehabilitiert werden.<br />
Die Liste der Diagnosen und Anwendungsfelder<br />
ist lang, konzentrieren wir<br />
uns hier auf den Sprachverlust, der<br />
durch Verletzungen in der linken Gehirn
hälfte, z.B.<br />
nach einem<br />
Schlaganfall,<br />
auftreten kann.<br />
Wir fragen<br />
Katja Henjes,<br />
die als Logopädin<br />
seit 1. April<br />
2007 im <strong>Sankt</strong><br />
<strong>Katharinen</strong>-<br />
<strong>Krankenhaus</strong><br />
betroffene Patienten behandelt:<br />
Es gibt verschiedene Störungen, die das<br />
Sprechen verhindern oder einschränken.<br />
Erklären Sie uns bitte, was genau<br />
eine Sprachstörung ist?<br />
Sprachstörungen sind im Erwachsenenalter<br />
in der Regel Aphasien. Sie entstehen<br />
durch Schädigungen des zentralen<br />
Nervensystems, die durch Schlaganfälle,<br />
Hirnblutungen, Schädelhirntraumata,<br />
Hirntumor oder entzündliche Prozesse<br />
wie z.B. Meningitis und degenerative Erkrankungen<br />
ausgelöst werden. Es können<br />
hierbei Schwierigkeiten beim Sprechen,<br />
im Sprachverständnis und/oder<br />
beim Lesen und Schreiben auftreten. Alle<br />
genannten Modalitäten können komplett<br />
vorhanden sein, aber auch nur Teilbereiche.<br />
Das hängt von der Läsion (Verletzung)<br />
ab, vom Schweregrad der Läsion<br />
– der Ort und die Qualität der Verletzung<br />
ist hier ausschlaggebend. Weitere Beeinträchtigungen<br />
bestehen dann in der<br />
Wortfindung, im Satzbau, der Grammatik<br />
und in der Lautstruktur wie z.B. Konsonantenverbindung<br />
wie St oder Sch. Es<br />
gibt Störungen in den Aphasien (Sprachstörungen),<br />
wobei z.B. Buchstaben vertauscht<br />
werden, aus Bleistift wird Breistift,<br />
aus Kartoffel wird Kartaffel. Der<br />
Patient denkt Kartoffel, spricht aber Kartaffel<br />
und nimmt es nicht wahr. Was ganz<br />
wichtig zu wissen ist: Eine Aphasie ist<br />
weder eine Denkstörung noch eine geistige<br />
Beeinträchtigung. Es ist eine Störung<br />
im Abruf und im Zugriff auf unsere<br />
Sprachsysteme.<br />
Wie unterscheidet sich dazu eine<br />
Sprechstörung?<br />
Die Sprechstörung ist eine reine motorische<br />
Störung und eine Beeinträchtigung<br />
oder Unfähigkeit, Laute korrekt und flüs-<br />
sig zu artikulieren, also unsere Wörter<br />
über die Sprechmotorik zu formen. Das<br />
betrifft die motorische Fähigkeit der Lippen-,<br />
Zungen- und Kieferbewegung plus<br />
die Steuerung der Atemkoordination,<br />
das ist die Sprechatmung und die Koordination<br />
der Laute. Im Gegensatz zur<br />
Sprachstörung sind hier nur motorischartikulatorische<br />
Fertigkeiten beeinträchtigt.<br />
Das Sprachsystem, also der Zugriff<br />
auf unsere Sprachzentren, ist dabei nicht<br />
gestört. Das heißt, der Patient kann immer<br />
genau das sagen, was er möchte, nur die<br />
Artikulation hängt: Sie kann verlangsamt<br />
sein oder überhastet schnell. Es kann<br />
sich anhören wie betrunken, die Aussprache<br />
kann undeutlich sein, hart, in<br />
veränderten Sprachmelodien und Betonungen.<br />
Die Mund- und Zungenmotorik<br />
wie auch die Stimmgebung sind dabei in<br />
ihrer Feinstregulierung motorisch gestört.<br />
Wie kann eine Sprachtherapie in der<br />
Akutphase hier helfen?<br />
Das erste ist natürlich die Diagnostik, zu<br />
schauen, was genau beim Patienten gestört<br />
ist: Ist es eine Sprech- oder Sprachstörung,<br />
vielleicht eine Schluckstörung,<br />
welches oft in Kombination auftritt. Wie<br />
reagiert der Patient, welche neurologischen<br />
Ausfälle hat er noch, gibt es Lähmungserscheinungen.<br />
Auch ob er Rechtsoder<br />
Linkshänder ist, benötigt er Brille,<br />
Hörgeräte u.a., all das wird berücksichtigt.<br />
Hierbei spreche ich auch mit den<br />
Ärzten und schaue mir die Diagnosen<br />
und die Beurteilung der Bilder an. Das<br />
zweite – das liegt mir sehr am Herzen –<br />
ist die Aufklärung und eingehende Beratung<br />
der Angehörigen, mit und ohne den<br />
Patienten: Wie können sie helfen, was<br />
sollen sie nicht oder unbedingt tun, wie<br />
können sie unterstützend zur Seite stehen?<br />
Dabei ist z.B. wichtig, wie man sitzt,<br />
wie man den Patienten anspricht, hält<br />
man Blickkontakt, versucht man langsam<br />
und deutlich zu sprechen, stellt man<br />
offene oder geschlossene Fragen, kann<br />
an den Lippen abgelesen werden, was<br />
man sagt? Das geht sehr weit und sehr<br />
ins Detail. Das dritte ist die Akut-Therapie<br />
direkt am Bett des Patienten, wo z.B.<br />
die ersten Versuche bezüglich des Sprachverständnisses<br />
durchgeführt werden.<br />
Das fängt mit banalen Dingen an wie<br />
NACHGEFRAGT…<br />
1/<strong>2008</strong><br />
11<br />
„schauen Sie zum Fenster“ oder „heben<br />
Sie ihren rechten Arm“, mit dem Ziel,<br />
über einfachste Anforderungen an den<br />
Patienten heranzukommen. Ich muss<br />
herausfinden, worauf der Patient anspricht,<br />
was er versteht und Hinweise<br />
direkt an das Pflegepersonal und die Angehörigen<br />
weitergeben wie z.B. die Empfehlung,<br />
Dreiwortsätze, Hauptwörter,<br />
Schlagwörter oder Ja-Nein-Fragen zu<br />
benutzen. Manche können gut auf Bilder<br />
reagieren, auf Berührung oder Musik.<br />
Für den Patienten selbst ist es gerade in<br />
der Akutphase wichtig zu wissen, dass<br />
jemand da ist, der versteht, was mit ihm<br />
los ist und sich mit ihm bemüht, wieder<br />
zu einer Kommunikation zu finden. Dabei<br />
muss auch Angst und Verzweiflung aufgefangen<br />
werden.<br />
Mit welchen Maßnahmen kann die Logopädie<br />
dafür sorgen, dass der Patient<br />
vielleicht wieder sprechen kann?<br />
Wir bieten alltagsrelevante und patientenspezifische<br />
Kompensationen an und<br />
schauen, worauf der Patient anspricht,<br />
was ihn in der Therapie berührt. Hier gibt<br />
es ganz verschiedene Ansätze und Therapiemethoden.<br />
Ich muss sehen, welche<br />
Wege verschüttet sind und über verschiedene<br />
Methoden versuchen, wieder<br />
an das Sprachsystem heranzukommen,<br />
z.B. über Bilder, Berührung, Musik, Singen,<br />
Geruch, Fotos, Emotionen, oder<br />
auch groß gedruckte Buchstaben und<br />
Wörter. Es muß Unterschiedliches angeboten<br />
werden, von bunten plastischen<br />
Bildern über reale Gegenstände bis hin<br />
zu frischem Obst, das duftet. Dadurch<br />
wird die Erinnerung an das gesuchte<br />
Wort verstärkt.<br />
Wie lange kann ein solcher Prozess<br />
dauern? Wie können die Angehörigen<br />
helfen?<br />
Das ist abhängig von der Läsion (Verletzung)<br />
und den Begleitstörungen, die der<br />
Patient erlitten hat. Ist es eine „kleine<br />
Einblutung“ ohne irgendwelche andere<br />
Ausfälle, kann es innerhalb ganz kurzer<br />
Zeit zu einer guten Remission (Nachlassen,<br />
Abklingen) kommen. Bei „großen<br />
Ereignissen“ geht es um eine Langzeittherapie<br />
von ein bis zwei Jahren. Aber es<br />
ist so, dass es auch nach Jahren noch
12<br />
EINBLICK<br />
1/<strong>2008</strong><br />
Fortschritte geben kann, das stagniert<br />
nicht. Unterstützend wirkt in jedem Fall<br />
das Umfeld, die Freunde und Angehörigen.<br />
Es ist entscheidend, ob der Patient<br />
sich wohl fühlt, ob er sich schämt oder<br />
minderwertig fühlt, all das muß man einbeziehen.<br />
Es ist ein wichtiger Aspekt in<br />
der Mittel- und Langfristtherapie, hier<br />
ein gutes Verständnis aufzubauen und<br />
mit dem Patienten seine Alltagsbedürfnisse<br />
zu kompensieren. Es geht um<br />
Wer im <strong>Krankenhaus</strong> von Hygiene<br />
spricht, meint nicht die sichtbare und<br />
hier eigentlich selbstverständliche Sauberkeit,<br />
sondern die unsichtbaren Keime,<br />
Erreger, Bakterien und Viren, die in<br />
einem <strong>Krankenhaus</strong> hinterhältig „auf<br />
der Lauer liegen“. Sie nutzen jede Möglichkeit<br />
und breiten sich rasant aus –<br />
vorsorgende Hygiene, Prophylaxe also,<br />
ist daher oberstes Gebot. Obendrein<br />
haben sich die teils gefährlichen Erreger<br />
an den sicher zu häufig verordneten<br />
Antibiotika stark gemacht – viele Bakterienstämme<br />
sind inzwischen multiresistent<br />
– das erschwert die Bekämpfung<br />
erst recht. Laut dem jüngsten Bericht<br />
des „Europäischen Zentrums für<br />
Prävention und Kontrolle von Krankheiten“<br />
haben die <strong>Krankenhaus</strong>erreger<br />
(Nosokomial-Erreger) bei den Infektionskrankheiten<br />
einen unrühmlichen ersten<br />
Platz eingenommen. In Deutschland erkrankten<br />
2006 rund 35.000 Menschen,<br />
weit erschreckender noch ist, dass es<br />
europaweit 50.000 Menschen pro Jahr<br />
sein sollen, die an einer <strong>Krankenhaus</strong>infektion<br />
sterben, insbesondere immungeschwächte<br />
und ältere Patienten. Das<br />
sind alarmierende Zahlen, die jeden<br />
<strong>Krankenhaus</strong>hygieniker auf den Plan<br />
rufen, alles, wirklich alles zu tun, um<br />
diese multiresistenten Keime wie z.B.<br />
MRSA (Methicillin resistenter Staphylococcus<br />
aureus) vorbeugend abzuwehren.<br />
Im dynamischen Umfeld ge-<br />
größtmögliche Förderung, die den Patienten<br />
zurück in die Selbstständigkeit<br />
führen soll, später sind das auch das<br />
Ausfüllen von Formularen oder Behördengänge,<br />
die er selbst machen soll.<br />
Weitere Informationen:<br />
Logopädin Katja Henjes, Tel. 069-4704-421<br />
oder über das Sekretariat 069-4704-400<br />
■ Chefarzt Dr. Klaus Strobel + Simone Schöne verantwortlich für Hygiene<br />
Im Kampf gegen multiresistente<br />
<strong>Krankenhaus</strong>erreger<br />
setzlicher,wissenschaftlicher, organisatorischer und<br />
ökonomischer Herausforderungen<br />
ist <strong>Krankenhaus</strong>hygiene<br />
heute ein Prozess<br />
mit immer neuen Bewährungsproben,<br />
keinesfalls<br />
eine einfache Aufgabe!<br />
Hygiene als Chefsache<br />
Seit 1.1.<strong>2008</strong> ist der Chefarzt<br />
der Inneren Medizin II,<br />
Dr. Klaus Strobel (Foto<br />
rechts), hygienebeauftragter Arzt und<br />
Simone Schöne (Mitte) die staatlich anerkannte<br />
Hygiene-Fachkraft – in den<br />
Fußstapfen von Hans Peter Neukirchen<br />
(links), der seit 1982 diesen verantwortlichen<br />
Platz ausgefüllt hat. Darüber hinaus<br />
gibt es im <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />
eine mit Führungskräften besetzte<br />
Hygienekommission, die viermal<br />
jährlich tagt und entscheidet, einen externen<br />
Hygiene-Berater und einen, der<br />
für die Umsetzung der Hygienevorschriften<br />
die Verantwortung trägt: der<br />
Ärztliche Direktor PD Dr. F. Leheta. Das<br />
macht deutlich, dass Hygiene absolute<br />
Chefsache ist. Alle Bemühungen – in eigenem<br />
Interesse – basieren auf dem Infektionsschutzgesetz<br />
und den Richtlinien<br />
des Robert-Koch-Institutes und<br />
müssen verlässlich umgesetzt werden,<br />
bis in das letzte Glied der hygienevorsorgenden<br />
Kette hinein.<br />
„<br />
Ich wünsche Dir<br />
viele schöne Gipfelerlebnisse und<br />
weite Sicht.<br />
Altwerden<br />
ist wie auf einen Berg steigen.<br />
Je höher man kommt,<br />
desto mehr Kräfte sind verbraucht,<br />
aber umso weiter sieht man.<br />
Ingmar Bergman<br />
…ausgewählt<br />
Bernhilde Huhn<br />
von Schwester M.<br />
Prophylaxe statt Therapie<br />
„<br />
Dr. Klaus Strobel ist als Facharzt für Innere<br />
Medizin, Gastroenterologie, Diabetologie<br />
DDG und Chefarzt der Infektionsabteilung<br />
und Gastroenterologie in<br />
dieser Hygiene-Funktion idealer Nachfolger<br />
von Dr. Stefan Bellwinkel, der ihn<br />
auch vorgeschlagen hat. In einem Kurs<br />
beim Landesgesundheitsamt Stuttgart<br />
hat er die offizielle Anerkennung zum<br />
Hygienebeauftragten Arzt erworben. Er<br />
ist fachlicher Berater der Hygienekommission,<br />
in der Fachmeinungen ausgetauscht<br />
und Beschlüsse gefasst werden.<br />
Neben allen übergeordneten Aufgaben<br />
zum Thema arbeitet er in wöchentlichem<br />
Austausch eng zusammen<br />
mit Simone Schöne, die für die Durchsetzung<br />
der Konzepte, Richtlinien und<br />
Beschlüsse im ganzen Haus zuständig<br />
ist. Ein großes Aufgabenfeld, das tragfähige<br />
Organisationsstrukturen und die
enge Kommunikation mit den „Ärzten<br />
für hygienische Belange“ und den<br />
„Pflegekräften für hygienische Aufgaben“<br />
in allen Fachabteilungen des Hauses<br />
voraussetzt.<br />
Übertragung per Handschlag<br />
vermeiden<br />
In der Pflege schon seit 20 Jahren im<br />
Haus engagiert, hat Simone Schöne<br />
nach ihrer Weiterbildung zur Hygienefachkraft<br />
im November 2007 ihre staatliche<br />
Anerkennung erhalten, jetzt erarbeitet<br />
sie Hygienekonzepte zur strikten<br />
Einhaltung der Hygieneregeln. Dabei<br />
wirkt sie Hand in Hand mit allen Stationen,<br />
Abteilungen, dem Reinigungsdienst,<br />
der Küche, den Funktionsabteilungen<br />
– und gerade auf der Händehygiene<br />
liegt ihr großes Augenmerk. Unter<br />
dem Mikroskop liegt der Beweis:<br />
werden Hände nicht nach jedem Patientenkontakt<br />
desinfiziert, übertragen<br />
sich Keime von einem Patienten zum<br />
anderen! In Schulungen macht sie daher<br />
auf jede noch so kleine Übertragungsmöglichkeit<br />
aufmerksam, so dürfen<br />
Ärzte und Pflegekräfte keinen<br />
Schmuck und Uhren an Händen und<br />
Unterarmen tragen, die intensive Nutzung<br />
der Desinfektionsmittelspender ist<br />
absolut verpflichtend! Sämtliche Hygiene-Maßnahmen<br />
treten an, um in einer<br />
geballten Kampfansage die raffinierten<br />
Keime im Vorfeld abzuwehren.<br />
Hygiene und infektionsvermeidende<br />
Maßnahmen sind auch wichtiger Bestandteil<br />
des Qualitätsmanagements im<br />
<strong>Krankenhaus</strong> und des gesamten Gesundheitssystems.<br />
Ausbreitung unvermeidlich?<br />
Dr. Klaus Strobel und Simone Schöne<br />
müssen <strong>Krankenhaus</strong>infektionen – sofern<br />
sie sich eingeschlichen haben –<br />
schnell erkennen, eingrenzen und mit<br />
allen Mitteln gezielt bekämpfen. Durch<br />
Screening-Untersuchungen werden die<br />
gefürchteten Erreger aufgespürt, betroffene<br />
Patienten werden isoliert von<br />
anderen behandelt, um eine Ausbreitung<br />
zu vermeiden.<br />
Mit Luftkeimmessungen und Partikelzählungen<br />
kontrolliert man regelmäßig<br />
QUALITÄTSMANAGEMENT<br />
Berufliche Vita Hygiene-Fachkraft Simone Schöne<br />
die OP-Luft, ständig überprüft werden<br />
auch Medizin- und Pflegetechnik, diagnostische<br />
Geräte und das Leitungswasser.<br />
Mit systematischen aber unangemeldeten<br />
Begehungen prüft Simone<br />
Schöne die Handhabung der Hygienevorschriften<br />
auf den Stationen, sie protokolliert<br />
aufgespürte Mängel und bespricht<br />
diese mit den Mitarbeitern. Der<br />
Erfolg all ihrer Bemühungen wird statistisch<br />
dokumentiert. Diese lückenlose<br />
Durchsetzung der Hygiene-Konzepte<br />
und Vorschriften bis ins letzte Detail<br />
samt der schwerwiegenden Verantwortung<br />
schreckt Simone Schöne<br />
nicht. Sie freut sich, dass sie sich weit<br />
über den Tellerrand ihres Pflegeberufes<br />
hinaus für dieses so wichtige Thema<br />
1/<strong>2008</strong><br />
Als Krankenpflege-Schülerin kam sie schon 1985 ins <strong>Sankt</strong><br />
<strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>, 1988 legte sie ihr Krankenpflegeexamen<br />
ab. 1991 machte sie die Weiterbildung zur Stationsleitung,<br />
1992 war sie stellvertretende, ab 1993 bereits Stationsleiterin –<br />
bis 2005. Berufsbegleitend startete sie 1997 ihre Weiterbildung<br />
zur Praxisanleiterin in Essen, 2004 absolvierte sie die Weiterbildung<br />
„Pflegemanagement + Mitarbeiterführung“ in Fulda, 2005 die 2-jährige<br />
Weiterbildung zur Hygiene-Fachkraft in Köln, die sie am 15.11.2007 erfolgreich<br />
abschloss. Durch die vorgeschriebenen neun Praktika in verschiedenen<br />
Häusern und zahlreichen Abteilungen wie Mikrobiologie, Zentralsterilisation,<br />
OP, Intensivstation, Küche und Haustechnik und durch enge Zusammenarbeit<br />
mit Hans Peter Neukirchen, konnte sie wichtige Erfahrungen sammeln. Jetzt hat<br />
sie als staatlich anerkannte Hygiene-Fachkraft seine Aufgabe voll übernommen<br />
und ist direkt dem Ärztlichen Direktor unterstellt.<br />
■ Qualitätsbericht 2006 veröffentlicht<br />
Mehr Transparenz,<br />
besserer Leistungsvergleich<br />
Zum zweiten Mal ist jetzt der Qualitätsbericht<br />
2006 des <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<br />
<strong>Krankenhaus</strong>es erschienen, zu dem der<br />
Gesetzgeber die Krankenhäuser seit<br />
2004 alle zwei Jahre verpflichtet hat.<br />
Erstmalig werden diesmal auch Qualitätsindikatoren<br />
einer breiten Öffentlichkeit<br />
zugänglich gemacht, die bisher als<br />
anonyme Referenzwerte zum internen<br />
Leistungsvergleich der einzelnen Kran-<br />
13<br />
einsetzen kann. Durchsetzungsvermögen,<br />
Offenheit und ein Blick für die Realität<br />
sind Fähigkeiten, die ihr dabei helfen. In<br />
ihrer neuen Aufgabe geht sie ebenso<br />
engagiert vor, wie Hans Peter Neukirchen.<br />
Obwohl für sein Amt als Vorsitzender<br />
der Mitarbeitervertretung (MAV)<br />
eigentlich von seiner Aufgabe als Hygiene-Fachkraft<br />
seit 1.11.2005 entbunden,<br />
machte er freiwillig bis zur Übergabe<br />
an Simone Schöne weiter – zur<br />
fortlaufenden Sicherheit der Patienten!<br />
Weitere Informationen:<br />
Hygiene-Fachkraft Simone Schöne und<br />
Sekretariat Dr. Klaus Strobel<br />
kenhäuser herangezogen und meist<br />
nicht veröffentlicht wurden. Damit sollen<br />
jetzt die Leistungen der Krankenhäuser<br />
im Hinblick auf Sollwerte, Fallzahlen<br />
und Komplikationsraten für invasive<br />
und operative Eingriffe dem Patienten<br />
Vergleiche ermöglichen, die<br />
FAZ hat in einer sechsteiligen Serie<br />
ausführlich darüber berichtet. Unterdessen<br />
wird diskutiert, ob die umfang-
14<br />
KATHARINENSCHWESTERN<br />
1/<strong>2008</strong><br />
reichen Zahlenwerke richtig interpretiert<br />
werden und tatsächlich Rückschlüsse<br />
auf die Qualität zulassen,<br />
umstritten ist z.B., ob große Fallzahlen<br />
gleichzeitig auch gute Ergebnisse bedeuten.<br />
Erkannt wurde auch, dass es<br />
nicht bessere oder schlechtere Krankenhäuser<br />
gibt, sondern unterschiedlich<br />
leistungsstarke Fachabteilungen.<br />
Gut abgeschnitten<br />
Der 82-seitige Qualitätsbericht des <strong>Sankt</strong><br />
<strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es kann auf der Internetseite<br />
www.sankt-katharinen-ffm.de<br />
von Jedermann eingesehen werden –<br />
und er kann sich sehen lassen! Weit<br />
über die Fallzahlen einzelner Operationen<br />
und Eingriffe hinaus gehend, werden<br />
darin die Gesellschaft der <strong>Katharinen</strong>schwestern<br />
beschrieben, die Leistungsdaten<br />
und Versorgungsschwerpunkte<br />
des <strong>Krankenhaus</strong>es, die einzelnen Fachabteilungen<br />
vom medizinisch-pflegerischen<br />
Leistungsangebot über Diagnosen,<br />
Prozeduren, ambulante Operationen<br />
und Behandlungsmöglichkeiten, apparative<br />
und personelle Ausstattung, dazu<br />
Qualitätssicherungs- und Qualitätsmanagement-Aufgaben.<br />
Es ist eine verständliche<br />
und auch optisch gute Auf-<br />
■ Weltweite Ordensstruktur der <strong>Katharinen</strong>schwestern<br />
Im Dienste der Heiligen<br />
Katharina von Alexandrien<br />
Wie jedes Jahr im November wurde in<br />
der gut gefüllten Kapelle des <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es<br />
auch 2007 der<br />
„<strong>Katharinen</strong>tag“ gefeiert, der Tag der<br />
Schutzpatronin Katharina von Alexandrien,<br />
die von der Ordensgründerin Regina<br />
Protmann 1571 als Beschützerin<br />
erwählt wurde und dem Orden ihren<br />
Namen gab. Bis heute orientieren sich<br />
die <strong>Katharinen</strong>schwestern an der Heiligen<br />
Katharina und an ihrer Gründerin<br />
Regina Protmann (1552-1613), die in<br />
Würdigung ihres beispielhaften Lebens<br />
am 13. Juni 1999 vom Papst selig gesprochen<br />
wurde. Dass das <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />
ohne die <strong>Katharinen</strong>schwestern<br />
gar nicht existieren<br />
bereitung gelungen, für die Richtigkeit<br />
der Angaben haftet die Geschäftsführung.<br />
Praktisch nutzbar für den Patienten<br />
werden all diese Informationen<br />
erst, wenn er gezielt nach den Kriterien<br />
für seine Erkrankung sucht und seine<br />
Bedürfnisse zum Maßstab macht. Unter<br />
www.g-qb.de werden die Qualitätsberichte<br />
vergleichbar aufbereitet, wer den<br />
<strong>Krankenhaus</strong>-Namen oder die Stadt samt<br />
seiner Erkrankung in die Suchmaschine<br />
eingibt, kann in der regionalen Suche<br />
zu den geeigneten Kliniken hingeführt<br />
werden und eine Vorauswahl treffen.<br />
Insbesondere bei planbaren, speziellen<br />
oder seltenen Eingriffen kann die Fülle<br />
des Datenmaterials Licht in die Expertensuche<br />
bringen. So wird bei der gezielten<br />
Internet-Suche nach Spezialitäten<br />
wie Herzkathetereingriff, Neurochirurgie,<br />
HIFU, Endoprothetik, Infektionserkrankungen,<br />
Schlaganfall, Geriatrie –<br />
um nur einige zu nennen – das <strong>Sankt</strong><br />
<strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> mit seinen<br />
besonderen Stärken in Führung liegen.<br />
Qualitätsziel erreicht<br />
Qualitätsbeauftragte Dr. Ilse Franz-<br />
Mancuso begrüßt die neuen Möglichkeiten,<br />
mit denen sich Patienten und<br />
würde, wissen die<br />
meisten. Doch dass<br />
die Ordensgemeinschaft<br />
sich in 425<br />
Jahren über Kontinente<br />
hinweg ausgebreitet<br />
hat, ist den wenigsten bekannt.<br />
Schon gar nicht, dass sie über eine Organisationsstruktur<br />
verfügt, die – obwohl<br />
hierarchisch gegliedert – gewissen<br />
demokratischen Ordnungsprinzipien<br />
folgt. So werden die Führungspersonen<br />
von der Basis her vorgeschlagen,<br />
durch festgelegte Auswahlgremien<br />
ermittelt und letztendlich durch<br />
die päpstliche Kongregation bestätigt<br />
und ernannt. Alle Ordensschwestern<br />
einweisende Ärzte „einen Eindruck<br />
über die Struktur des Hauses und einen<br />
Überblick über unsere Leistungen und<br />
Behandlungsschwerpunkte verschaffen<br />
können“. Viele Mitarbeiter haben über<br />
Wochen hinweg objektive Fakten und<br />
Daten in einer für die Vergleichbarkeit<br />
vorgeschriebenen Weise zusammengetragen<br />
und die Texte dabei laienverständlich<br />
„übersetzt“, bevor dieser<br />
„Geschäftsbericht“ an den Start konnte.<br />
Sicherheit in der Entscheidungsfindung<br />
wird künftig also nicht nur der gute Ruf<br />
des Hauses, die Empfehlung des Hausarztes<br />
oder die „ Mund-zu-Mund-Propaganda“<br />
von Verwandten und Freunden<br />
vermitteln, sondern auch die Suchbegriff-Suche<br />
im Internet, die zu den<br />
Qualitätsberichten führt. Bleibt zu hoffen,<br />
dass diese Transparenz den Patienten<br />
bei der Klinikauswahl hilft, ohne<br />
sie mit der Deutung von Fakten und<br />
Zahlen zu überfordern oder gar zu verunsichern.<br />
Weitere Informationen:<br />
Qualitätsbeauftragte Dr. Ilse Franz-Mancuso<br />
Tel. 069-4603-1430<br />
www.sankt-katharinen-ffm.de/img/<br />
Dokumente/Qualitaetsbericht_2006.pdf<br />
sind, selbst wenn sie an herausragender<br />
Stelle stehen, dem Gehorsam verpflichtet,<br />
den sie beim Eintritt in den Orden<br />
vor Gott, der Kirche und ihrer Gemeinschaft<br />
freiwillig gelobt haben.<br />
In Provinzen organisiert<br />
Die <strong>Katharinen</strong>schwestern leben und arbeiten<br />
in örtlichen Konventen wie dem<br />
am <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> in<br />
Frankfurt (siehe Gruppenbild) und tragen
das Zeichen ihres Ordens als Schmuck.<br />
Sie alle haben sich dem Leben in Gemeinschaft<br />
verpflichtet unter den Gelübden<br />
Armut, Ehelosigkeit, Gehorsam, fürbittendes<br />
Gebet für Kirche und Land, tatkräftige<br />
Hilfe für Kinder, Kranke und Bedürftige. In<br />
Deutschland etwa gibt es 16 Konvente<br />
der <strong>Katharinen</strong>schwestern, so in Berlin,<br />
Daun, Frankfurt, Hamburg, Xanten, die<br />
Bildungseinrichtungen, Gemeindestationen,<br />
Kindergärten, Krankenhäuser, Altenheime<br />
führen und betreuen. All diese<br />
Konvente gehören zum deutschen Provinzhaus<br />
in Münster, dem Mutterhaus. Alle<br />
drei Jahre kommen hier die Delegierten<br />
der Konvente zum „Provinzkapitel“ zusammen,<br />
wählen eine „Provinzoberin“<br />
und ihren „Rat“ und beraten über anstehende<br />
Fragen ihrer Provinz. Zur Wahl der<br />
Provinzoberin übergibt die Generaloberin<br />
eine Liste von drei Schwestern, die sie<br />
und ihr „Rat“ aus den Vorschlägen aller<br />
Schwestern der Provinz ausgewählt haben.<br />
Eine dieser drei wird durch das Provinzkapitel<br />
dann zur Provinzoberin gewählt,<br />
von der Generaloberin ernannt und<br />
von allen Schwestern der Provinz als ihre<br />
rechtmäßige Oberin anerkannt, der sie<br />
Gehorsam schuldig sind. – So wie die<br />
deutsche Provinz gibt es über den Globus<br />
verteilt andere Provinzen mit demselben<br />
Wahlprocedere: zwei in Brasilien, je eine<br />
in Polen und Litauen. Darüber hinaus gibt<br />
es Regionen, das sind Provinzen im<br />
Aufbau, sowie Missionen: in Brasilien<br />
Amazonas und Bahia, in Afrika Togo, Benin<br />
und Kamerun, darüber hinaus in<br />
Weißrussland, Russland und auf den<br />
Philippinen.<br />
Von Rom aus geleitet<br />
1946, nach dem Krieg, konnte die Gemeinschaft<br />
der <strong>Katharinen</strong>schwestern eine<br />
Villa in Grottaferrata bei Rom erstehen,<br />
wo seitdem die oberste Spitze des <strong>Katharinen</strong>ordens<br />
„zuhause“ ist. Alle Provinzen<br />
entsenden hierhin Delegierte, die sich im<br />
„Generalkapitel“ zusammenfinden und<br />
die oberste gesetzgebende Versammlung<br />
bilden. Dieses Gremium trifft sich alle<br />
sechs Jahre und wählt die neue Generaloberin<br />
und ihre Stellvertreterin, die Generalvikarin,<br />
sowie aus den Vorschlägen der<br />
Provinzen vier Delegierte, die den Generalrat<br />
bilden. Die weltweite Kongregation<br />
der <strong>Katharinen</strong>schwestern<br />
wird vom Generalrat<br />
und der<br />
Generaloberin<br />
als oberste Spitze<br />
geleitet. Die<br />
alleroberste Instanz indes ist der Papst,<br />
im Vatikan ist die Regel der „Kongregation<br />
der Schwestern von der heiligen<br />
Jungfrau und Martyrin Katharina“ anerkannt<br />
und niedergelegt, die rechtliche und<br />
organisatorische Struktur entspricht dem<br />
Kirchenrecht der Katholischen Kirche.<br />
Seit 2007 neu „regiert“<br />
Nach sechs Jahren wurde jetzt im September<br />
2007 neu gewählt, seitdem ist<br />
Schwester M. Vera Loss aus Brasilien<br />
Generaloberin des Ordens. Als<br />
Generalvikarin wirkt seit 2001<br />
Schwester M. Gabriele Jonek,<br />
den Frankfurtern wohlbekannt<br />
aus ihrer Zeit als Geschäftsführerin<br />
des <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es.<br />
Und noch eine Ordensschwester<br />
aus Frankfurt, bislang<br />
stellvertretende Leiterin des Hospiz<br />
<strong>Sankt</strong> Katharina, wurde für die<br />
Deutsche Provinz in den Generalrat<br />
nach Grottaferrata berufen:<br />
Schwester M. Christina Clemens<br />
ging am 10.1.<strong>2008</strong> nach Rom, gehorsam<br />
ihrer neuen Aufgabe fol-<br />
KATHARINENSCHWESTERN<br />
1/<strong>2008</strong><br />
15<br />
gend. Neu gewählt wurden auch die<br />
anderen Mitglieder des Generalrates,<br />
Schwester Adelaide Schmoeller und<br />
Schwester Bernadette Willich aus Brasilien,<br />
sowie Schwester M. Gaudencja<br />
Zwolak aus Polen.<br />
Auch wenn die weltweit rund 750 <strong>Katharinen</strong>schwestern<br />
heute den verschiedensten<br />
Nationalitäten angehören und unterschiedliche<br />
Ordenstrachten tragen, sie leben<br />
und wirken alle nach dem Vorbild Regina<br />
Protmann und ihrer Schutzpatronin<br />
Katharina, die in ihrem Leben „nur dem<br />
Höchsten dienen“ wollte. In der Eucharistischen<br />
Anbetung am Fest der Heiligen<br />
Katharina sind sich am 25.11. die Ordensschwestern<br />
sehr nah, ganz gleich in welchem<br />
Erdteil sie wirken.<br />
von links: Sr. Adelaine Schmoeller, Sr. M.Vera Loss, Sr. M. Gabriele<br />
Jonek, Sr. M. Gaudencja Zwolak, Sr. Bernadette Willich, dahinter Sr.<br />
M. Christine<br />
Soziale Einrichtungen der <strong>Katharinen</strong>schwestern in Deutschland<br />
Berlin<br />
<strong>Sankt</strong> Gertrauden-<strong>Krankenhaus</strong><br />
Daun<br />
<strong>Krankenhaus</strong> Maria Hilf<br />
Medizinisches Versorgungszentrum<br />
Daun<br />
Seniorenhaus Regina Protmann<br />
Alten-Pflegeschule Maria Hilf<br />
Kelberg<br />
Regina-Protmann-Stift<br />
Frankfurt am Main<br />
<strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />
Hospiz <strong>Sankt</strong> Katharina<br />
<strong>Katharinen</strong>-Service GmbH<br />
Xanten<br />
<strong>Sankt</strong> Josef-Hospital<br />
Klinik Service GmbH Xanten<br />
Kleiner Exkurs:<br />
Die <strong>Katharinen</strong>schwestern sind eine apostolisch tätige Gemeinschaft katholischer Frauen. Den Anfang<br />
machte Regina Protmann in Braunsberg/Ostpreußen. Sie wollte Gottes Liebe, die sie ganz erfasste,<br />
weitergeben. Das völlig Neue in ihrer Zeit war, dass sie nicht in der Abgeschiedenheit des Klosters<br />
blieb. Sie ging zu den Bedürftigen, Kranken und Sterbenden in ihre Häuser, sammelte die Kinder um sich<br />
und gab damit der Gemeinschaft Fundament und soziale Ausrichtung. Diese Lebensweise fand<br />
Anerkennung durch die Kirche und mit Bestätigung der Regel von 1602 auch die päpstliche Approbation<br />
– damals erstmalig erteilt für eine nicht in Klausur lebende Gemeinschaft. Die Gründung Regina<br />
Protmanns überstand Krieg, Pest, Verfolgung, Aufklärung, Säkularisation, Kulturkampf, Vertreibung. Die<br />
Schwestern, die aus dem Volk und für das Volk lebten, teilten die wechselvolle Geschichte des Landes<br />
und konnten damit auch neue Aufgabenfelder erschließen. Sie wirken heute weltweit.
16<br />
HOSPIZ<br />
1/<strong>2008</strong><br />
■ Erweiterung des Hospizes seit 1.1.<strong>2008</strong><br />
Nicht allein am Lebensende<br />
Das stationäre Hospiz <strong>Sankt</strong> Katharina<br />
kann künftig mehr Menschen in ihrer<br />
letzten Lebensphase begleiten. Durch<br />
die Erweiterung von 9 auf 12 Betten können<br />
seit Jahresbeginn hier jährlich etwa<br />
30 bis 40 Hospiz-Gäste mehr betreut werden,<br />
legt man eine durchschnittliche<br />
Verweildauer von 30 Tagen zugrunde.<br />
Möglich wurde diese Erweiterung, indem<br />
zusätzliche 143 qm in der Verlängerung<br />
des Hospiztraktes angemietet wurden,<br />
wo nach dem bedarfsgerechten<br />
Umbau jetzt die Angehörigen-Zimmer,<br />
die Umkleide- und Sozialräume für Mitarbeiter<br />
untergebracht sind. Ebenso der<br />
dringend benötigte Lagerraum für Rollstühle,<br />
Regale, etc, der bei der ursprünglichen<br />
Planung unterschätzt worden war.<br />
Damit wurde im vorderen Bereich des<br />
Hospizes Platz geschaffen für weitere<br />
drei Wohnmöglichkeiten. Für die medizinische<br />
und psychosoziale Rund-um-die-<br />
Uhr-Betreuung der Hospizgäste wurden<br />
zusätzliche 5 1 /2 Pflegekräfte eingestellt.<br />
„Die Intensität der Betreuung unserer<br />
Gäste kommt der auf einer Intensivstation<br />
gleich – nur eben mit einer anderen<br />
Zielsetzung und ohne Medizintechnik“<br />
erklärt Marianne Behrend-Backhus die<br />
doppelt so hohe Zahl der Mitarbeiter gemessen<br />
an der Zahl der Gäste.<br />
Dank großzügiger Spenden…<br />
Der Anteil des Hospizes an den gesamten<br />
Umbaukosten betrug € 125.000 für<br />
Elektrik, Sanitär, Heizung, Brandschutzauflagen<br />
und grundlegende Reparaturen<br />
am Haus. Sie finanzierten sich<br />
ausschließlich aus Spendengeldern.<br />
Auch notwendige<br />
Einrichtungsgegenstände und<br />
Ausstattungen wie Schmerzpumpen,<br />
Pflegebetten, Spezialmatratzen<br />
in Höhe von rund<br />
€ 70.000 konnten durch eine<br />
großzügige Spende von<br />
€ 30.000 der „Stiftung der Polytechnischen<br />
Gesellschaft“ teilfinanziert werden,<br />
die sich darüber hinaus bereit erklärt<br />
hat, zwei Jahre lang die Kosten für<br />
die Schulung und Betreuung der Ehrenamtlichen<br />
mit jährlich € 25.000 zu übernehmen.<br />
…das Leben in Würde vollbringen<br />
Überhaupt kann ein Hospiz nur durch<br />
Spenden existieren. So haben es viele<br />
kleine und große Spenden erst möglich<br />
gemacht, das Hospiz <strong>Sankt</strong> Katharina zu<br />
etablieren. Aktive Vorstandsmitglieder<br />
setzten all ihre Möglichkeiten ein, um immer<br />
wieder neue Quellen für Spendeneinnahmen<br />
zu erschließen. So gingen<br />
z.B. auch im Jahr 2007 ein Viertel der Einnahmen<br />
des „PfennigBazar“ von insgesamt<br />
€ 127.000 an das Hospiz. Eine Benefizveranstaltung,<br />
die Floria Prinzessin<br />
von Hessen in Kronberg veranstaltet hatte,<br />
brachte an einem einzigen Abend<br />
rund € 55.000, Angehörige aus dem Kreis<br />
der <strong>Katharinen</strong>schwestern spendeten<br />
zweckgebunden € 15.000 für die künstlerische<br />
Gestaltung von Fenster und Wänden<br />
im „Raum der Stille“. Großzügige<br />
Spenden konnten auch von<br />
Stiftungen und Organisationen<br />
wie „International Womans<br />
Club“ und dem „Rotary Club“<br />
vereinnahmt werden. Auch<br />
Spenden von Angehörigen zum<br />
Gedenken des Hospizgastes<br />
summierten sich auf große Beträge,<br />
ebenso wie Geburtstags-Zuwendungen,<br />
wie sie<br />
jüngst Vorstandsmitglied Prinzessin<br />
von Hannover anlässlich<br />
ihres 70. Geburtstages zugunsten<br />
des Hospizes einwerben<br />
konnte, „einen Ort des Friedens und der<br />
Freude“ wie sie betonte. Allesamt Spenden,<br />
die Betroffenen zu einem weitestgehend<br />
schmerzfreien, lebenswerten<br />
Leben vor dem Tod verhelfen, die Wärme,<br />
Geborgenheit und letzte Heimat ermöglichen.<br />
Mehr Nachfrage als Plätze<br />
Das Hospiz <strong>Sankt</strong> Katharina wurde als<br />
einziges stationäres Hospiz in Frankfurt<br />
vor fast drei Jahren eröffnet und hat seither<br />
bei einer Auslastung von 91 % mehr<br />
Nachfrage als Plätze. Rund 260 Gäste<br />
konnten in dieser Zeit hier leben – bis zuletzt.<br />
Das Durchschnittalter betrug 68<br />
Jahre, es waren etwas mehr Frauen als<br />
Männer. 70 % der Kosten werden von<br />
den Kranken- und Pflegekassen geleistet,<br />
der Eigenanteil des Hospizgastes wird<br />
ggf. vom Sozialamt übernommen. Was<br />
bleibt ist ein Anteil, den das Hospiz aus<br />
Spendengeldern und sonstigen Zuschüssen<br />
aufbringen muß, im vergangenen Jahr<br />
betrug er 16 %. Um den privaten Charakter<br />
zu erhalten, darf ein Hospiz nicht mehr<br />
als 16 Betten haben. Bei einem errechneten<br />
Bedarf von 22 Hospizbetten für die<br />
Stadt Frankfurt bleibt auch nach der Erweiterung<br />
von 9 auf 12 noch immer eine<br />
Lücke von 10 stationären Hospiz-Betten.<br />
Weitere Informationen: Geschäftsführerin<br />
Marianne Behrend-Backhus, Tel. 069-4603-<br />
1846, Hospizleitung Katrin Pithan, Tel. 069-<br />
4603-2101 oder unter www.hospiz-sanktkatharina.de<br />
Spendenkonto des Hospizvereins:<br />
Commerzbank Frankfurt<br />
Kto. 5801667 BLZ 50040000,<br />
Frankfurter Sparkasse<br />
Kto. 200314580, BLZ 50050201<br />
(steuerabzugsfähig)
■ Neugliederung der Funktionsbereiche im 2. Stock Bau C<br />
Raumtausch mit Optimierungsqualität<br />
Wartezeiten verringern, kurze Wege<br />
schaffen, Arbeitsabläufe optimieren, das<br />
ist das Ziel der aktuellen Umzüge im 2.<br />
Stock, die bis zum März abgeschlossen<br />
sein sollen. Begonnen hatte es mit dem<br />
Umzug des „Modularis-Gerätes“ der<br />
Urologie in den neu eingerichteten fünften<br />
Eingriffsraum im neuen OP-Trakt,<br />
was allein schon eine Verbesserung der<br />
Arbeitsabläufe für Urologie, Anästhesie<br />
und OP bewirkt hat, z.B. bei der Stoßwellentherapie<br />
und Steinzertrümmerung.<br />
Der dadurch frei gewordene Raum kann<br />
jetzt der Gastroenterologie innerhalb einer<br />
geschlossenen Funktionseinheit im<br />
hinteren Teil zur Verfügung stehen, wo<br />
bereits 2006 mit der Einrichtung eines<br />
■ Dr. Wolf-Rainer Seemann gründet Forum Bildung<br />
neuen Endoskopieraumes der Anfang<br />
gemacht wurde. Der Umzug der Endoskopie<br />
ist bereits abgeschlossen, seit<br />
20.11. wird in den neuen Räumen gearbeitet.<br />
Ihr Auszug im vorderen Bereich<br />
des Flures 2 C hat bewirkt, dass hier die<br />
Urologie ihre Funktionsräume großzügiger<br />
gestalten und besser organisieren<br />
kann. Zudem rückt sie damit näher an ihre<br />
Bettenstation 2 B und die Station 2 A,<br />
die z. Zt. zu einer weiteren urologischen<br />
Station im Stil der neuen Station 3 A<br />
umgebaut wird. Dem Ziel der ganzen<br />
Umstrukturierung, die Funktionsräume,<br />
Ärztezimmer und Stationen jeder Fachabteilung<br />
auf eine Ebene zu bringen, ist<br />
man damit wieder ein Stück näher ge-<br />
Privileg Bildung schenken und nutzen<br />
Viele Menschen haben über ihren Beruf<br />
hinaus ganz besondere Interessen und<br />
manchmal ein hoch spezialisiertes Wissen,<br />
das sich wirklich lohnt, weiterzugeben.<br />
„Bildung ist ganz wichtig“ findet Dr.<br />
Wolf-Rainer Seemann und möchte mit<br />
seinem neu gegründeten Forum „Bildung“<br />
andere ermutigen, ihr Wissen<br />
weiterzugeben. Er sucht aus dem Kreis<br />
der Patienten, Mitarbeiter, Freunde und<br />
unter Frankfurter Bürgern interessierte<br />
Menschen, die „ihr Thema“ im Hörsaal<br />
des <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es<br />
vortragen. Dabei kann es um Botanik,<br />
Geschichte, Kunst, Medizin, Philosophie,<br />
Religion, Technik oder Wissenschaft gehen,<br />
jedes Wissensgebiet bereichert all<br />
diejenigen, die es (noch) nicht kennen.<br />
Den Auftakt macht Dr. Wolf-Rainer Seemann<br />
mit seinem Vortrag über<br />
„Einsteins<br />
Relativitätstheorie“,<br />
den er am<br />
10. April, 16.30<br />
Uhr im Hörsaal<br />
des<br />
<strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es<br />
■ Freundeskreis: Vorweihnachtlicher Abend mit Igor Miagtchenkov<br />
Meisterhaft, stilvoll und gefühlvoll<br />
Was Igor Miagtchenkov aus den sechs<br />
Saiten seiner klassischen Gitarre herauszulocken<br />
vermochte an Tönen, Klängen,<br />
Rhythmen und Gefühlen drang als<br />
durchseelte Musik ans Ohr - und berührte<br />
doch so viel mehr. Vom ersten Stück<br />
an zog der begabte Gitarrenkünstler sei-<br />
ne Zuhörer beim alljährlichen Kulturgenuss<br />
des Freundeskreises in den Bann<br />
seines Spiels – vorwiegend mit Stücken<br />
aus Spanien und Südamerika, der Heimat<br />
der Klassischen Gitarre. Meisterhaft<br />
interpretierte er heitere, ernste, tiefsinnige<br />
Stücke und immer lag ein Hauch<br />
KURZ GEMELDET<br />
1/<strong>2008</strong><br />
17<br />
kommen. So sieht das Konzept zur<br />
Ablaufoptimierung am Ende folgende<br />
Aufteilung vor:<br />
2. OG Urologie<br />
3. OG Innere Medizin<br />
4. OG Chirurgie + Gastroenterologie<br />
5. OG Neurologie<br />
6. OG Neurochirurgie + Chir. Privatstation<br />
7. OG Privatstation verschiedener Fachabteilungen<br />
Der Bereich UG,EG, und 1. OG bildet mit<br />
Notfallaufnahme, OP-Trakt, Intensivstation,<br />
IMC und Aufnahmestation, Radiologie<br />
und Anästhesie bereits heute eine<br />
bestens organisierte Einheit, von der Patienten<br />
und Mitarbeiter gleichermaßen<br />
profitieren.<br />
Weitere Informationen:<br />
Geschäftsführerin Schwester Oberin M.<br />
Ludgera Stolze, Tel. 069-4603-1011<br />
halten wird. Einstein (1879-1955) hat das<br />
Verständnis von Raum und Zeit revolutioniert<br />
und Phänomene aufgedeckt, die<br />
sich der klassischen Anschauung entziehen<br />
– sie lassen sich dennoch mathematisch<br />
präzise beschreiben und sind<br />
experimentell bestätigt. Dr. Wolf-Rainer<br />
Seemann fasziniert das Thema von<br />
jeher. Es ist ihm so vertraut, dass er es<br />
seinen Zuhörern verständlich nachvollziehbar<br />
in 1 bis 2 Stunden nahe bringen<br />
und Fragen beantworten kann. Nutzen<br />
Sie das Forum Bildung, um Ihr Wissen zu<br />
vermehren. Oder um als nächster Vortragsredner<br />
des Forums Ihr Wissen zu<br />
verschenken. Herzlich Willkommen!<br />
Kontakt:<br />
Dr. Wolf-Rainer Seemann, Chefarzt der<br />
Radiologie, Tel. 069-4603-1130
18<br />
KATH. KRANKENHAUSHILFE<br />
1/<strong>2008</strong><br />
Melancholie auf der Klangspur dieser<br />
musikalisch-kontinentalen Reise. Vor jedem<br />
Stück erläuterte er den Komponisten<br />
und die Herkunft dieser eigens für<br />
die klassische Gitarre geschriebenen<br />
Werke, die er virtuos in beeindruckende<br />
Klangerlebnisse umsetzte. Eine Walzermelodie<br />
aus Paraguay, ein Wiegenlied<br />
aus Kuba, eine Polka aus Spanien, eine<br />
Sonate aus Italien, ein Tango aus Frankreich<br />
und eine sehr bekannte Romanze<br />
von der man irrtümlich glaubt, sie komme<br />
aus Russland, der Heimat des Künstlers.<br />
Auf den Klängen davongetragen waren<br />
die Besucher im voll besetzten Hörsaal<br />
erst bei der Landung im vorweihnachtlichen<br />
Deutschland akustisch wieder<br />
■ Tag des Bürgerengagements im Römer<br />
Zeit sinnvoll für Mitmenschen einsetzen<br />
Unter dem Motto „Mein Zeit Deine Zeit“<br />
stellten sich am 22.9.2007 im Römer zahlreiche<br />
Initiativen vor, die sich allesamt<br />
dem bürgerschaftlichen Engagement<br />
verschrieben haben. Im Sinne von „es<br />
gibt nichts Gutes, außer man tut es“ haben<br />
sich hier engagierte Menschen zur<br />
ehrenamtlichen Umsetzung ihrer hilfreichen<br />
Ideen zusammengeschlossen. Wie<br />
die Damen der Katholischen <strong>Krankenhaus</strong>hilfe,<br />
die sich für Patienten des<br />
<strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es in vorbildlicher<br />
Weise einsetzen. Mit welchen<br />
Impulsen sie die Patienten das ganze<br />
Jahr über erfreuen, war an ihrem Stand<br />
in der Schwanenhalle auf einen Blick zu<br />
erfassen: wöchentliches Patientencafe,<br />
jährlicher Patientenabend, ein Kleiderfundus<br />
zu jeder Zeit, den Hobby-Künstler-Basar<br />
im November – für ihr tatkräftiges<br />
und ideenreiches Engagement ha-<br />
präsent. Klangvolle Stimmen füllten wie<br />
lange vorher einstudiert den Raum dank<br />
Textheftchen bis zur letzten Strophe. Mit<br />
bekannten Weihnachtsliedern wie „Alle<br />
Jahre wieder“ wurde ein harmonischer<br />
Übergang zu Punsch und Plätzchen geschaffen,<br />
zu anregenden Gesprächen im<br />
Freundeskreis. Der junge russische Konzertgitarrist<br />
Igor Miagtchenkov begeistert<br />
mit seinem breiten Repertoire nicht<br />
nur im Konzertsaal sein Publikum, man<br />
kann ihn für Jubiläen, Vernissagen,<br />
Hochzeiten und Empfänge engagieren.<br />
Kontakt: Igor Miagtchenkov,<br />
Tel. 0611-370766, Mobil 0162-9855321<br />
www.freundeskreis-sankt-katharinen-ffm.de<br />
ben sie bereits mehrere Preise bekommen.<br />
Das wichtigste aber ist die Aufmerksamkeit<br />
und die Zeit, die sie den Patienten<br />
schenken, ganz angepasst an deren<br />
recht unterschiedliche Bedürfnisse.<br />
In einen Marionetten-Theater auf der Forumsbühne,<br />
in dem ein Patient, ein Arzt<br />
und eine „grüne Dame“ die Hauptrolle<br />
spielten, stellten sie spielerisch aber gekonnt<br />
dar, welche Nöte im <strong>Krankenhaus</strong>alltag<br />
entstehen und wie Gespräche, Rat<br />
und Tat helfen können – persönlich,<br />
menschlich, praktisch und weit über die<br />
medizinische Versorgung hinaus. Moderiert<br />
wurde die gesamte Veranstaltung<br />
von Holger Weinert vom HR-Fernsehen.<br />
Insgesamt stellten sich 40 Frankfurter<br />
VERANSTALTUNGEN<br />
Patientencafé<br />
der Katholischen <strong>Krankenhaus</strong>hilfe<br />
dienstags von 14.30 bis 17.00 Uhr<br />
im Hörsaal, 5. Stock<br />
• Wintergalerie Fotoausstellung<br />
verschiedener Künstler zum Thema<br />
„Großmutters Dachboden“<br />
7.1.–16.3.<strong>2008</strong><br />
•Veranstaltung im Darmkrebsmonat unter<br />
Schirmherrschaft der Oberbürgermeisterin<br />
Prof. Ulrich Finke, Dr. Klaus Strobel<br />
im Hörsaal, 5. Stock<br />
11.3.<strong>2008</strong>, 17.30–19.30 Uhr<br />
• Freundeskreis Frühjahrs-Vernissage<br />
Neue Abstraktionen von Brigitte Zander<br />
im Foyer 3.4.<strong>2008</strong>, 17 Uhr<br />
• Arbeitskreis Bildung<br />
„Einsteins Relativitätstheorie“<br />
Vortrag Dr. Wolf-Rainer Seemann<br />
im Hörsaal, 5. Stock 10.4.<strong>2008</strong>, 16.30 Uhr<br />
• Freundeskreis-Vortrag<br />
Stabilisierende Lendenwirbel-OP<br />
Dr. Olaf Leheta<br />
im Hörsaal, 5. Stock 21.4.<strong>2008</strong>, 18 Uhr<br />
• Mitgliederversammlung Freundeskreis<br />
im Hörsaal, 5. Stock 27.5.<strong>2008</strong>, 17 Uhr<br />
• Konzert der Katholischen <strong>Krankenhaus</strong>hilfe<br />
im Hörsaal, 5. Stock 28.5.<strong>2008</strong>, 18.30 Uhr<br />
ÄRZTLICHE<br />
VERANSTALTUNGEN<br />
• „Schmerz lass nach“<br />
Therapie und Strategien bei<br />
chronischen Schmerzen<br />
Vortrag PD Dr. Ralf Weigel<br />
im Hörsaal, 5. Stock<br />
13.2.<strong>2008</strong>, 16–19 Uhr<br />
• Euro PCR <strong>2008</strong><br />
CCIB Convention Center Barcelona<br />
Prof. Dr. med. Horst Sievert<br />
Programm + Anmeldung<br />
www.europcronline.com<br />
13.–16.5.<strong>2008</strong>
Projekte vor, von ambulanten Hospizgruppen<br />
über Computer-Senioren-Club,<br />
Hilfe für Demenzkranke, Klettern mit<br />
Wohnsitzlosen, Soziale Schuldnerberatung<br />
bis Zuwendungen für Parkbänke,<br />
alles in allem ein beeindruckender Fä-<br />
Normalerweise installiert Gerald Buschner<br />
(rechts im Bild) als Technik-Profi Informations-Terminals,<br />
bestellt Leitungen<br />
oder konfiguriert Router bei Bloomberg<br />
am Frankfurter Opernplatz. Heute unterhält<br />
er sich nett mit älteren Damen<br />
und Herren, hört zu, springt auf und<br />
hilft, wo er kann. Kaffee und Kuchen hat<br />
er reichlich mitgebracht, damit es für<br />
die rund 50 Patienten der Geriatrie<br />
reicht. Auch seine Kollegen (Bild von<br />
links) Clemens Minig vom PC-Support,<br />
Maurizio Bufano aus dem Customer-Service<br />
und Nicholas Comfort<br />
aus der News-Abteilung engagieren<br />
sich hier in den Lichthöfen der Geriatrie,<br />
als hätten sie nie etwas anderes<br />
gemacht. Die Patienten danken<br />
es mit einem Lächeln und reichlich<br />
guter Laune! „Das freut uns“ ist zu<br />
hören und genau so hat es sich der<br />
amerikanische Medienmilliardär und<br />
New Yorker Bürgermeister Michael<br />
Bloomberg gedacht, als er diese sozialen<br />
Aktionen 2001 angestoßen<br />
hat: Jeder Mitarbeiter kann sich freiwillig<br />
einmal im Jahr innerhalb seiner<br />
Arbeitszeit wichtigen sozialen<br />
Projekten zuwenden und darf sogar<br />
cher sozialer Hilfestellungen von ehrenamtlich<br />
tätigen Bürgern. Veranstaltet<br />
wurde dieser Tag von der Stadt Frankfurt,<br />
gesponsert von zahlreichen Unternehmen.<br />
Wer bei der Katholischen <strong>Krankenhaus</strong>hilfe<br />
mitwirken möchte, kann<br />
■ Katholische <strong>Krankenhaus</strong>hilfe initiiert Bloomberg-Einsatz<br />
Freigestellt für soziale Aktionen<br />
✁<br />
noch etwas Bloomberg-Geld<br />
dafür ausgeben. Ob es um die<br />
Essensausgabe für Obdachlose<br />
geht, um einen Einkaufsbummel<br />
mit alten oder behinderten<br />
Menschen, um Reparaturarbeiten<br />
in einem Tierheim, die<br />
sozialengagierten Mitarbeiter<br />
haben schon<br />
zahlreiche Projekte vorgeschlagen<br />
und durchgeführt.<br />
Bloombergs Office-Managerin<br />
Sonja Glas hat sich jetzt schon<br />
zum sechsen Mal für die Patienten<br />
des <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<br />
<strong>Krankenhaus</strong>es stark gemacht,<br />
motiviert von zwei Damen der<br />
Katholischen <strong>Krankenhaus</strong>hilfe,<br />
die auch tatkräftig mitwirkten.<br />
Ein nachahmenswertes<br />
Beispiel, weil es mit wenig Aufwand<br />
große Wirkungen erzielt, Wohltätigkeit,<br />
Hilfsbereitschaft, Freude in eine Welt<br />
Bitte senden Sie Am Puls künftig auch an<br />
folgende Adresse:<br />
Name .............................................................................<br />
Straße ...........................................................................<br />
PLZ, Ort .........................................................................<br />
KATH. KRANKENHAUSHILFE<br />
sich jederzeit mit Veronika Krah in Verbindung<br />
setzen: Tel. 069-4603-1047 AB<br />
oder 069-459544.<br />
Weitere Informationen:<br />
www.buergerengagement.frankfurt.de<br />
bringt, die vor lauter Kommerz und Karriere<br />
außerhalb stehende Menschen<br />
oftmals vergisst.<br />
Bloomberg betreibt mit weltweitem Erfolg<br />
ein elektronisches Informationsterminal<br />
für Wirtschaftsnachrichten. Zur<br />
Bloomberg–Gruppe gehören außerdem<br />
eine Nachrichtenagentur, Finanzmagazine,<br />
Hörfunk- und Fernsehsender. Bemerkenswert<br />
ist, dass sich trotz dieser<br />
Medienpräsenz dieses weltweite soziale<br />
Engagement tausender Bloomberg<br />
Mitarbeiter ganz im Stillen vollzieht.<br />
Antwort<br />
An das<br />
<strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />
Seckbacher Landstr. 65<br />
60389 Frankfurt/Main<br />
1/<strong>2008</strong><br />
19<br />
Freimachen,<br />
falls<br />
Briefmarke<br />
zur Hand
20<br />
KATH. KRANKENHAUSHILFE<br />
1/<strong>2008</strong><br />
■ 11. Basar der Katholischen <strong>Krankenhaus</strong>hilfe<br />
Künstlerbabys – zur Adoption freigegeben<br />
Wieder konnte der Hobby-Künstler-Basar,<br />
den die Katholische <strong>Krankenhaus</strong>hilfe alljährlich<br />
veranstaltet, am 17. und 18.11.<br />
Patienten, Angehörige, Freunde und Mitarbeiter<br />
erfreuen. Immer auf der Suche<br />
nach neuen, ausgefallenen Geschenkideen<br />
hatten die zahlreichen Besucher<br />
hier die Qual der Wahl zwischen all den<br />
schönen, kunstvoll gefertigten Unikaten<br />
wie dekorative Schals aus gefilzter Wolle,<br />
Bleiben Sie<br />
Am Puls<br />
handbemalte Stiefel, applizierte Kissen<br />
und Decken, Laubsägearbeiten, Selbstgestecktem<br />
und Handgestricktem. Doch der<br />
absolute „Hingucker“ waren diesmal Babys,<br />
derart lebensecht gestaltet, dass ihr<br />
Anblick jeden ans Herz rührte. Wer so lachend,<br />
weinend, zornig, träumend oder<br />
gähnend angeblickt wird, kann den überspringenden<br />
Funken nicht abweisen, sondern<br />
würde am liebsten eines dieser süßen<br />
Wesen „adoptieren“! Geboren wurden all<br />
diese Künstler-Babys im „Huttengrund“<br />
von Bad Soden. Die Puppenmama Roswitha<br />
Manche (Tel. 06056-919138) erweckt die<br />
aus USA stammenden Rohlinge aus Vinyl<br />
mit großem Talent zum Leben, indem sie<br />
lebensechte Farben in ihre Gesichtchen<br />
schichtet, Augen und Ausdruck hineinzaubert,<br />
einzeln die Kopfhaare und Wimpern<br />
einzieht, sie liebevoll kleidet und ausstattet.<br />
Die mehrfache Mutter und Großmutter<br />
freut sich, dass ihre „Rebornbabys“ so<br />
viel Freude verbreiten, die sogar therapeutisch<br />
und heilend wirken kann. An ihrem<br />
Stand im Kurmittelhaus Bad Soden<br />
trifft sie nicht selten auf Kurgäste, die aufgrund<br />
ihrer Krebsdiagnose mit diesen<br />
Babys nach neuem Lebensmut suchen.<br />
Wer sich mit einer dieser Künstlerpuppen<br />
dauerhaft verbunden hat, muss auch Gabi<br />
Schnellbacher (Tel. 06157-88116) kennen<br />
lernen, die Puppenmode kreiert. Mit nied-<br />
… und senden Sie uns diese Postkarte bitte entsprechend angekreuzt zurück!<br />
JA, ich möchte Mitglied werden im Freundeskreis des <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es e.V.,<br />
Am Puls regelmäßig bekommen und zu allen Veranstaltungen eingeladen werden! (Mindestbeitrag<br />
€ 30,–/jährlich)<br />
NEIN, ich möchte kein Freundeskreis-Mitglied werden, aber Am Puls kostenlos abonnieren.<br />
(Nur wer sein individuelles Exemplar per Post noch nicht erhält.)<br />
AUSSERDEM, interessiere ich mich<br />
für Ihre Patientenbroschüre Ich möchte Am Puls wieder abbestellen<br />
für das stationäre Hospiz <strong>Sankt</strong> Katharina Über dieses Thema würde ich gerne lesen:<br />
......................................................................................................................................................................................<br />
Name ..........................................................................................................................................................................<br />
Straße .........................................................................................................................................................................<br />
PLZ, Ort ........................................................................................................Telefon .................................................<br />
lichenKleidern,Schürzchen, Hosen,<br />
Blusen, Westen,<br />
Jacken,<br />
Mützen in jeder Puppengröße und in romantischen<br />
bis frechen Stoffmustern lassen<br />
sich die Schätzchen der Großen und<br />
der Kleinen immer wieder neu einkleiden.<br />
Wer am Ende des Basar-Bummels genug<br />
gesehen hatte, konnte sich ganz der genussvollen<br />
Seite widmen. Zahlreiche gespendete<br />
Kuchen und Torten fanden im<br />
Cafe im 5. Stock ihre Abnehmer, dazu<br />
Kaffee, Tee, Wasser, Säfte. Der Erlös<br />
aus dem Verkauf und den Standmieten<br />
der 27 Aussteller kommt wie immer den<br />
Patienten zugute. Die Katholische<br />
<strong>Krankenhaus</strong>hilfe finanziert damit ihr<br />
kostenloses Dienstags-Café und den<br />
heiteren Patientenabend alljährlich im<br />
Frühjahr. Der Erlös aus den Verkäufen<br />
der <strong>Katharinen</strong>schwestern, die das<br />
ganze Jahr über fleißig basteln, malen,<br />
töpfern, einkochen und backen geht<br />
nach Afrika in ihre Mission Togo – für<br />
diejenigen, denen es an allem fehlt.<br />
✁<br />
Weitere Informationen:<br />
Veronika Krah, Tel. 069-4603-1047 AB oder<br />
069-459544