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1/2006 - Sankt Katharinen-Krankenhaus

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1 <strong>2006</strong><br />

Auf einen Blick:<br />

Editorial 2<br />

News<br />

• „Froh können wir sagen:<br />

wir sind zertifiziert“ 1<br />

Akut<br />

Harnblasenkarzinom: Jeder<br />

hat eine zweite Chance 4<br />

Interview mit Hospiz-Heimleitung<br />

Katrin Pithan und Schwester<br />

M. Christina Clemens<br />

• Würdig leben bis<br />

zum letzten Atemzug 7<br />

Blickpunkt<br />

• Sterbebegleitung im<br />

<strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> 10<br />

Patienten<br />

• Minimalinvasive Hüft-Chirurgie<br />

Die Schmerzen sind wie weggeblasen<br />

11<br />

Umweltmanagement<br />

• Umweltbewußt und kostensparend<br />

wirtschaften 13<br />

Freundeskreis<br />

• Lachen ist die beste Medizin 15<br />

Service<br />

• 10 Jahre Cafeteria<br />

Essen, trinken und<br />

genießen in der grünen Oase 15<br />

<strong>Katharinen</strong>schwestern<br />

• Welche Bedeutung hat der<br />

<strong>Katharinen</strong>tag?<br />

Kurz-Interview mit Schwester<br />

Oberin M. Ludgera Stolze 17<br />

Kurz gemeldet<br />

• Pfennigfuchser haben € 94.165<br />

ausgegeben 18<br />

• Sport fürs Herz 19<br />

• Spezialgebiet „Schlüsselloch-<br />

Chirurgie“ 19<br />

Veranstaltungen 20<br />

News<br />

Mit diesen Worten krönte Geschäftsfüh-<br />

rerin Schwester Oberin M. Ludgera<br />

Stolze den Rückblick auf einen arbeits-<br />

reichen Qualitätsmanagement-Prozeß,<br />

dessen Höhepunkt nun die Zertifizierung<br />

ist. Sie würdigte vor allem die engagier-<br />

te Arbeit aller Mitarbeiter und dankte ih-<br />

nen sehr herzlich. Auch Mitarbeiter-Ver-<br />

treterin Petra Klee blickte stolz zurück.<br />

„Gerade auf der letzten Wegstrecke<br />

wurden von den Mitarbeitern ungeahnte<br />

Ressourcen freigesetzt und fruchtbare<br />

Diskussionen zwischen allen Abteilun-<br />

gen und Berufsgruppen geführt.“ Die<br />

Vorbereitungen zur Visitation hatten die<br />

Mitarbeiter aller Abteilungen monate-<br />

lang in Atem gehalten, Schweiß und<br />

Mühe wurden investiert. „Nur durch<br />

Ihren unermüdlichen Einsatz, Ihre Loya-<br />

Am Puls<br />

Nachrichten für Patienten, Mitarbeiter und Freunde<br />

www. sankt-katharinen-ffm.de<br />

Qualität im <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> hat Brief und Siegel<br />

„Froh können wir sagen:<br />

Wir sind zertifiziert“<br />

Clemens Gattinger überreicht Schwester Oberin M. Ludgera Stolze feierlich<br />

das begehrte Zertifikat<br />

lität und Ihre Fachkompetenz konnten<br />

wir dieses Ziel gemeinsam erreichen“<br />

lobte auch der Ärztliche Direktor Privat-<br />

dozent Dr. med. Fouad Leheta seine Kol-<br />

legen und erinnerte sie zugleich daran,<br />

wer der eigentliche Arbeitgeber ist: der<br />

Patient. „Bleiben Sie Ihrem Arbeitgeber<br />

treu, dienen Sie ihm weiterhin loyal und<br />

korrekt, mit Liebe und Fachkompetenz.“<br />

Urkunde feierlich übergeben<br />

Im Rahmen der musika-<br />

lisch untermalten Zertifi-<br />

zierungsfeier am 14.12.2005<br />

in der Kapelle des Hauses<br />

wurde das Ergebnis aller<br />

Bemühungen nun auch of-<br />

fiziell bestätigt: Das <strong>Sankt</strong><br />

<strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> ist<br />

nach dem <strong>Krankenhaus</strong><br />

Sachsenhausen das zwei-<br />

te in Frankfurt, das sich<br />

diese doppelte Zertifizie-<br />

rung nach KTQ und proCum<br />

Cert erarbeitet hat. „Die<br />

Anforderungen wurden deutlich erfüllt,<br />

es wurde ein sehr gutes Ergebnis er-<br />

zielt“ bestätigte Clemens Gattinger, Ge-<br />

schäftsführer der Zertifizierungsgesell-<br />

schaft proCum Cert. „Damit ist das <strong>Sankt</strong><br />

<strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> gut vorbereitet<br />

auf künftige Forderungen des Gesetzge-


2<br />

Editorial<br />

Liebe Patienten, liebe Mitarbeiter, liebe Freunde<br />

des <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong> <strong>Krankenhaus</strong>es,<br />

nach all den vorausgegangenen Anstrengungen war es ein wirklich gutes<br />

Gefühl, am 14.12. die Zertifizierungsurkunde tatsächlich in den Händen zu<br />

halten. Es ist Dankbarkeit den Mitarbeitern gegenüber, die sich für die Zertifizierung<br />

mit all ihrer Kraft eingesetzt haben, so etwas wie Bestätigung<br />

und „Zeugnis“ für unser aller Engagement und natürlich auch Stolz, daß<br />

wir unseren Patienten bestmögliches bieten können. Lesen Sie in den<br />

News ab Seite 1, warum es aber auch eine Herausforderung ist.<br />

Blasenkrebs ist die vierthäufigste Krebserkrankung, die vorzugsweise Männer trifft. Dr. Stephan<br />

Roos, Oberarzt der Urologie, hat sich auf Tumorerkrankungen spezialisiert, umfassende<br />

Erfahrungen gesammelt und vielen Patienten neue Hoffnung geben können. Lesen Sie in Akut<br />

ab Seite 4 mehr über diese Krankheit und wie man sie operativ bekämpfen kann.<br />

Patienten, die in ein <strong>Krankenhaus</strong> kommen, wollen es möglichst gesund wieder verlassen - das<br />

ist zum Glück der Normalfall. Doch bei einigen Patienten geht es nicht mehr um Heilung, sondern<br />

um Schmerzfreiheit, Begleitung, besondere Aufmerksamkeit und Zuwendung. Erfahren Sie im<br />

Blickpunkt ab Seite 11 mehr über die Sterbebegleitung im <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>. Und<br />

lesen Sie ab Seite 7 das Interview mit den Heimleiterinnen des stationären Hospizes <strong>Sankt</strong><br />

Katharina, das seit Mai 2005 für unheilbar kranke Menschen das letzte Zuhause ist.<br />

Die „Schlüsselloch-Chirurgie“ ist weiterhin auf dem Vormarsch. Mit Dr. med. Heike Raestrup<br />

bereichert seit 1.10.2005 eine diesbezügliche Spezialistin unser chirurgisches Team. Auf Seite 19<br />

und im Freundeskreis-Vortrag am 6. März erfahren Sie mehr über sie und ihre neuen Möglichkeiten.<br />

Inzwischen hat die minimalinvasive Chirurgie auch die Endoprothetik erreicht. Das kleine<br />

Hüftgelenk-Implantat, eine Neuentwicklung von Aeskulap, kam wie gerufen für einen jungen,<br />

sportlichen Patienten und Chefarzt Prof. Dr. Ulrich Finke. Die Patientengeschichte von Hubert R.<br />

kann Arthrose-Patienten wirklich Mut machen, lesen Sie ab Seite 10 wie er sich dank Schlüsselloch-Chirurgie<br />

und Sportsgeist von Schmerzen befreite.<br />

Daß Lachen die beste Medizin ist, zeigte sich in der alljährlichen Freundeskreis-Veranstaltung,<br />

die mit den „süßen Pillen“ Humor, Esprit, Wortwitz und Stimmgewalt die Zuschauer zu „therapieren“<br />

suchte. Wer nicht dabei sein konnte, kann auf Seite 15 nachlesen, was er versäumte. Die<br />

<strong>Katharinen</strong>schwestern pflegen eine große Tradition im Ausrichten von Jahresfesten. Wie es<br />

dazu kam, daß der 25.11. ein „hausgemachter“ Feiertag ist, erfahren Sie ab Seite 17. Kulinarisch<br />

wird der „<strong>Katharinen</strong>tag“ vom Küchen- und Cafeteria-Team bestückt, aber auch Veranstaltungen<br />

wie „Zertifizierungsfeier“, Vernissagen, Mitglieder-Versammlungen und zahlreiche Sitzungen.<br />

All diejenigen, die Tag für Tag preiswert und gut essen möchten, kommen ebenfalls in den Genuß.<br />

Sie finden in der Cafeteria eine breite Auswahl und ein besonderes Ambiente. Lesen Sie in<br />

Service ab Seite 15, welche Herausforderung das für Siegfried Rakoczy ist.<br />

Sicher werden Sie in diesem Editorial etwas vermissen: Geschäftsführerin Marianne Behrend-<br />

Backhus, die vor 6 Jahren „Am Puls“ ins Leben rief. Sie hat ab 1.12.2005 die Geschäftsführung<br />

der neuen <strong>Katharinen</strong>-Service GmbH übernommen. Zudem ist sie Geschäftsführerin des Hospiz<br />

<strong>Sankt</strong> Katharina.<br />

Noch ist das Jahr jung genug für Wünsche: möge es Ihnen allen nur Gutes bringen: Gesundheit,<br />

Glück, Erfolg, Mut und Kraft im Alltag und ab und zu auch Ruhe und Besinnung. Das wünscht<br />

Ihnen<br />

Ihre<br />

Schwester Oberin M. Ludgera Stolze<br />

Geschäftsführerin<br />

bers und der Kostenträger.“ Zertifiziert<br />

wurde nach pCC inklusive KTQ, einem<br />

äußerst umfassenden Zertifizierungs-<br />

verfahren mit spezifisch konfessionel-<br />

lem Charakter. KTQ ist die Abkürzung für<br />

„Kooperation für Transparenz und Qua-<br />

lität im Gesundheitswesen“, ein speziell<br />

für deutsche Krankenhäuser entwickel-<br />

tes Verfahren, proCum Cert hat darüber<br />

hinaus einen zusätzlichen Kriterienkata-<br />

log aufgestellt für gesellschaftliche und<br />

menschliche Verantwortung, Spiritua-<br />

lität, Seelsorge und psychosoziale Auf-<br />

gaben. „Sich Zeit nehmen, hinhören,<br />

verstehen, den Patienten ernst nehmen“<br />

bedeutet für Bernhard Gruber, Klinik-<br />

pfarrer am Universitätsklinikum und<br />

Leiter des Referats <strong>Krankenhaus</strong>seel-<br />

sorge im Bistum Limburg, das Mehr an<br />

Professionalität eines konfessionellen<br />

<strong>Krankenhaus</strong>es, auf das es heute nicht<br />

zuletzt unter Wettbewerbskriterien an-<br />

kommt. „Nicht von ungefähr findet die<br />

heutige Veranstaltung in der Kapelle<br />

statt, bemühen wir uns doch, die Lei-<br />

stungen der Krankenversorgung mit<br />

dem Aspekt der christlichen Werteori-<br />

entierung zu verbinden“ betont auch<br />

Norbert Herrmann, Geschäftführer der<br />

Gesellschaft der <strong>Katharinen</strong>schwestern,<br />

der in seiner Rede auf das Spannungs-<br />

verhältnis zwischen den christlichen<br />

Wertvorstellungen und dem ökonomi-<br />

schen Handlungszwang eingeht. Seiner<br />

Ansicht nach, läßt sich das in Einklang<br />

bringen: „Ja, das läßt sich für uns rich-<br />

ten wenn es uns gelingt, die Qualitäts-<br />

maßstäbe verstärkt zum Ausdruck und<br />

zur Umsetzung zu bringen. Die Kranken-<br />

häuser der Gesellschaft der <strong>Katharinen</strong>-<br />

schwestern haben sich frühzeitig dieser<br />

Herausforderung gestellt und sich der<br />

Messung von Strukturqualität, Prozeß-<br />

qualität und Ergebnisqualität unterzo-


Die Fest-Redner von links: Norbert Herrmann, PD Dr. Fouad Leheta,<br />

Schwester Oberin M. Ludgera Stolze, Petra Klee und Bernhard Gruber,<br />

der zum Thema „Das konfessionelle <strong>Krankenhaus</strong> im Spannungsfeld<br />

zwischen Ökonomie und Christlichkeit“ sprach.<br />

gen.“ Alle vier Krankenhäuser der Katha-<br />

rinenschwestern in Berlin, Daun, Frank-<br />

furt und Xanten sind jetzt zertifiziert.<br />

Alles auf dem Prüfstand<br />

In Frankfurt war es ein Anforderungska-<br />

talog von 103 Kriterien und weit über<br />

2000 Fragen, die alle Aspekte des Kran-<br />

kenhausgeschehens beleuchteten, u.a.<br />

Bereiche wie Kompetenz und Umgang<br />

mit den Patienten und Mitarbeitern, Si-<br />

cherheit, Informationswesen, Trägerver-<br />

antwortung, Qualitätsmanagement, Spi-<br />

ritualität. Grundlage für die Fremdbe-<br />

wertung durch die Zertifizierungsgesell-<br />

schaft proCum Cert war der Selbstbe-<br />

wertungsbericht. Über vier Tage waren<br />

vom 10. bis 13. Oktober ein externes in-<br />

bungsmaßnahmen?“ oder<br />

„Was tun Sie, wenn ein Pa-<br />

tient ein Gericht außerhalb<br />

seiner Diät verlangt?“<br />

Sicherheit für den<br />

Patienten<br />

Besonders hervorgehoben<br />

wurde die gute Patienten-<br />

betreuung in medizinischer<br />

und spiritueller Hinsicht.<br />

Auch der Patientenaufnah-<br />

meprozeß, die medizini-<br />

sche Notfallversorgung einschließlich<br />

der Räumlichkeiten Notfallaufnahme<br />

und Aufnahme-Station wurden gelobt,<br />

ebenso die interdisziplinären Bele-<br />

gungsmöglichkeiten, das Umweltmana-<br />

gement und das Beschwerdemanage-<br />

ment, das Verbesserungsvorschläge auch<br />

konstruktiv umsetzt. Beeindruckt hat die<br />

Tastatur vor den Stationszimmern, die<br />

vor unbefugtem Zugang schützt und die<br />

Leitbildentwicklung, an der viele Berufs-<br />

gruppen mitgewirkt haben. Gewürdigt<br />

wurden auch die großen Bemühungen<br />

des Trägers zum Erhalt von Arbeits- und<br />

Ausbildungsplätzen, gerade in wirtschaft-<br />

lich schwierigen Zeiten. Im abschließen-<br />

den Visitationsbericht sind auf 44 Seiten<br />

die besonderen Stärken, aber auch die<br />

Verbesserungspotentiale aufgelistet. Hier-<br />

...Verantwortung für Menschen<br />

management versteht sich als immer-<br />

währender Prozeß, um dauerhaft eine<br />

qualitativ hochwertige Patientenversor-<br />

gung zu gewährleisten. Was dies alles<br />

für den Patienten bedeutet, liegt auf der<br />

Hand: die verbriefte Sicherheit, im <strong>Sankt</strong><br />

<strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> rundum gut ver-<br />

sorgt zu sein – durch die konfessionell<br />

geprägte „Zusatzprüfung“ sogar doppelt<br />

und damit weit über das vom Gesetzge-<br />

ber vorgeschriebene Maß hinaus! Der<br />

Patient kann sich auf messbare Quali-<br />

tätskriterien und fühlbare Erlebnisse<br />

verlassen, ein hoher Anspruch, den je-<br />

der Mitarbeiter bereit ist, zu erfüllen.<br />

Vorausschauend agiert<br />

terdisziplinäres Team aus den Bereichen aus können nun bis zur Rezertifizierung Qualitätsmanagement-Beauftragte ver-<br />

Medizin, Pflege und Verwaltung im <strong>Sankt</strong> Maßnahmen entwickelt und umgesetzt antwortlich, die mit QM-Ansprechpart-<br />

„<br />

<strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> unterwegs. Die- werden, z. B. bezüglich der Feinabstimnern aus den einzelnen Bereichen zuses<br />

Expertenteam bewertete im Teammung zwischen Ärzten und Pflegekräfsammen arbeitete. Konkrete Konzepte<br />

konsens alles, was es gesehen, gehört, ten bei der Entlassung. Denn Qualitäts- wurden in Projektgruppen entwickelt,<br />

gelesen und kritisch hinterfragt hatte.<br />

Rund 80 Mitarbeiter aus allen Schlüsselfunktionen<br />

und von der „Basis“ standen „Ich schlief und träumte, das Leben wäre Freude.<br />

für diese kollegialen Dialoge Rede und<br />

Ich erwachte und sah: das Leben war Pflicht<br />

Antwort, z. B. auf die Frage „Wie oft trai-<br />

Ich handelte und siehe: die Pflicht war Freude“<br />

nieren die Mitarbeiter Wiederbele-<br />

Tagore<br />

3<br />

Bereits im Jahr<br />

2000 wurde das<br />

Qualitätsmanage-<br />

mentsystema- tisch aufgebaut,<br />

im Juni 2004<br />

wurde intensiv<br />

mit der Selbstbe-<br />

wertung nach den Kriterien von proCum<br />

Cert inklusiv KTQ begonnen. Die Rich-<br />

tung wurde vom Träger und der Ge-<br />

schäftsführung vorgegeben, die auch<br />

die Gesamtverantwortung tragen. Für<br />

die Umsetzung und Fortentwicklung war<br />

Fachärztin Dr. lIse Franz-Mancuso als<br />


4<br />

Fortschritte und übergeordnete Fragen<br />

in der Qualitätskonferenz beleuchtet.<br />

Gewichtige Fragen wurden in der Steue-<br />

rungsgruppe diskutiert und letztendlich<br />

entschieden.<br />

Das <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> ist<br />

das 109. von den mehr als 2000 Kranken-<br />

häusern in ganz Deutschland, die nach<br />

pCC-KTQ zertifiziert sind. Doch diese<br />

Akut<br />

Auszeichnung gilt nicht für alle Zeit,<br />

schon in drei Jahren steht die Rezertifi-<br />

zierung an. „Wir sollten uns also nicht zu<br />

lange auf unseren Lorbeeren ausruhen.<br />

Machen wir uns erneut gemeinsam auf<br />

den Weg!“ appellierte Petra Klee an ihre<br />

Kollegen. An diesem besonderen Tag<br />

durfte dann aber doch im Foyer vor der<br />

Kapelle erst mal freudig gefeiert werden.<br />

In gelöster Stimmung und ganz zu Recht<br />

Spezialist für Harnblasenkarzinome: Urologe Dr. med. Stephan Roos<br />

Jeder hat eine zweite Chance<br />

Für Hans W. (73) war die Diagnose „fort-<br />

geschrittenes Harnblasenkarzinom“ wie<br />

ein Schlag ins Gesicht. Zugegeben, er<br />

ging selten zur Vorsorgeuntersuchung,<br />

zu der auch stets die mikroskopische<br />

Urinuntersuchung gehört. Doch als der<br />

Hausarzt wiederholt Blut im Urin fest-<br />

stellte, suchte Hans W. sofort einen Uro-<br />

logen auf. Die Blasenspiegelung über<br />

die Harnwege (Zystoskopie) fürchtete er<br />

ganz zu Unrecht, mit einer örtlichen<br />

Betäubung hat er sie gut überstanden,<br />

der Befund indes bereitete ihm Sorge.<br />

Jetzt sollte eine feingewebliche Probe<br />

Aufschluß geben, wie weit sein Blasen-<br />

krebs fortgeschritten ist. Die histologi-<br />

sche Gewebsuntersuchung wies tatsäch-<br />

lich auf einen fortgeschrittenen Tumor,<br />

einen sogenannten „infiltrierten“ Bla-<br />

senkrebs, für den nur eine radikale Bla-<br />

senentfernung in Frage kam – oder eine<br />

Strahlenbehandlung. Ergänzende Unter-<br />

suchungen wie Computertomogramm (CT)<br />

und Magnetresonanztomografie (MRT)<br />

mußten durchgeführt werden, um im<br />

Schnittbildverfahren den Be-<br />

fall von Nachbarorganen,<br />

wie z.B. der Prostata, zu<br />

überprüfen und eventuelle<br />

Tochtergeschwüre aufzuspüren.<br />

Langzeit-Raucher hoch gefährdet<br />

Hans W. ist einer von schätzungsweise<br />

13.000 Männern, die jährlich an Blasen-<br />

krebs erkranken, es ist die vierthäufigste<br />

Tumorerkrankung nach Lungen-, Prosta-<br />

ta- und Darmkrebs, Männer erkranken<br />

drei- bis viermal häufiger als Frauen. Ab<br />

dem 40. Lebensjahr steigt das Erkran-<br />

kungsrisiko mit jedem Jahr. Zu den Risi-<br />

kofaktoren gehören neben langjährigem<br />

Rauchen (!) der (eventuell auch berufli-<br />

che) Kontakt mit rund 50 verschiedenen<br />

chemischen Substanzen wie z.B. Chemi-<br />

kalien, die in der Öl-, Gummi- oder Farb-<br />

stoffindustrie verwendet werden. Risiko-<br />

faktoren sind auch Schmerzmittelmiß-<br />

brauch und bestimmte Formen chroni-<br />

scher Harnblasenentzündungen, die<br />

stolz darauf, zu den ersten Frankfurts,<br />

Hessens und Deutschlands zu gehören.<br />

Bleibt zu hoffen, daß dies auch die Pati-<br />

enten erkennen und sich bevorzugt fürs<br />

<strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> ent-<br />

scheiden!<br />

Weitere Informationen: Qualitätsmanage-<br />

mentbeauftragte Dr. med. Ilse Franz-<br />

Mancuso, Tel. 069-4603-1310<br />

durch permanente<br />

Harnwegsinfektionen,<br />

Blasensteine oder<br />

Dauerkatheter geför-<br />

dert werden. Oder<br />

auch durch Bilharzio-<br />

se, den gefürchteten<br />

Parasiten-Befall in tro-<br />

pischen Gebieten. Weltweit leiden übri-<br />

gens 300 Millionen Menschen an Bilhar-<br />

ziose, weil sie verseuchtes Trinkwasser<br />

nutzen (müssen) oder in verseuchten<br />

Flüssen und Seen baden. Nach einem<br />

Tropenaufenthalt und Beschwerden wie<br />

Durchfall, blutiger Stuhl und rotem Harn<br />

sollte auch diese Ursache einer Harn-<br />

wegsinfektion überprüft werden.<br />

Alarmzeichen Blut im Urin<br />

Wie bei den meisten bösartigen Tumor-<br />

erkrankungen zeigen sich bei einem<br />

Blasenkarzinom im Frühstadium keine<br />

Beschwerden, Blut im Urin und Schmer-<br />

zen beim Wasserlassen können jedoch<br />

Symptome sein. 3 % aller bösartigen<br />

Tumore sind Harnblasenkarzinome. 70 %<br />

der Betroffenen kommen mit einem pa-<br />

pillären, d.h. flachen Tumor zur Untersu-


Abb. 1 Abb. 2<br />

chung (Abb. 1), während bei 30 % der<br />

Tumor bereits in die Muskulatur einge-<br />

drungen ist (Abb. 2). Hier ist die Frage<br />

der Organüberschreitung und Metasta-<br />

sierung für den Behandlungserfolg von<br />

großer Bedeutung.<br />

In der Urologie des <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<br />

<strong>Krankenhaus</strong>es hat sich Oberarzt Dr.<br />

med. Stephan Roos innerhalb seines<br />

Fachgebietes Urologie auf Tumore spe-<br />

zialisiert. Männer können an Prosta-<br />

takarzinomen erkranken, an Hodentu-<br />

moren, an Nieren- und Blasentumoren.<br />

Mit zahlreichen minimal-invasiven und 5<br />

bis 7 großen operativen Eingriffen pro<br />

Woche gibt er vielen Patienten neue<br />

Hoffnung. Den Arztberuf hatte er von<br />

Kindheit an im Blick, auch sein Vater und<br />

sein Bruder sind Ärzte. 1962 in Essen ge-<br />

boren, studierte er von 1982 bis 1988 Hu-<br />

manmedizin in Hamburg, wo er auch<br />

promovierte. Schon in seiner Doktor-Ar-<br />

beit beschäftigte er sich mit Tumor-<br />

erkrankungen und ihrer Entstehung. Für<br />

das Fachgebiet Urologie entschied er<br />

sich, weil „man es<br />

komplett überblicken<br />

und beherrschen<br />

kann und dabei auch<br />

in alle Nachbar-<br />

fächer reinschaut“.<br />

Seine Ausbildung<br />

zum Facharzt der<br />

Urologie und Kinder-<br />

Abb. 3<br />

urologie erhielt er bei Prof. Dr. Hohenfell-<br />

ner an der Johannes-Gutenberg-Univer-<br />

sität in Mainz. Als operativer Oberarzt<br />

am Franziskus Hospital in Bielefeld be-<br />

schäftigte er sich schwerpunktmäßig<br />

mit Tumorchirurgie und Endourologie<br />

und erwarb sich die Zusatzbezeichnung<br />

„Spezielle urologische Chirurgie“. Am<br />

<strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> wirkt er<br />

seit 1997 als Oberarzt und Vertreter des<br />

Chefarztes PD Dr. Rainer A. Bürger. Ne-<br />

ben der Tumorchirurgie gehören auch<br />

nerverhaltende Beckenchirurgie, mini-<br />

mal-invasive Eingriffe und Rezidiv-Ein-<br />

griffe zu seinem Aufgabengebiet.<br />

Minimal-invasive<br />

Entfernung des Tumors...<br />

Bei einem oberflächlichen (papillären)<br />

Harnblasenkarzinom beschränkt sich der<br />

Krebs auf die innere Schicht der Blasen-<br />

innenwand. In diesem Fall hilft ein mini-<br />

mal-invasiver Eingriff, transurethrale<br />

Resektion (TUR-B) genannt, ihn zu ent-<br />

...Verantwortung für Menschen<br />

fernen (Abb. 3). Hierbei wird über ein En-<br />

doskop eine Elektroschlinge eingeführt,<br />

mit der dieser Tumor unter Sichtkontrolle<br />

abgetragen wird. Nach diesem Eingriff in<br />

Voll- oder Spinalanästhesie trägt der Pa-<br />

tient für etwa drei Tage einen Blasenka-<br />

theter. Da die Blase ein gut durchblute-<br />

tes Organ ist, können nach der Operation<br />

leichte Blutungen auftreten. Nach der<br />

Entfernung des Katheters ist normales<br />

Wasserlassen möglich. Die entnomme-<br />

nen Gewebsproben werden histologisch<br />

abgeklärt. Um einen erneuten Tumor zu<br />

verhindern, wird in bestimmten Fällen ei-<br />

ne lokale Chemotherapie verordnet, die<br />

über den Blasenkatheter direkt in der<br />

Blase wirken kann (Instillationsthera-<br />

pie). Das Rezidiv-Risiko nach alleiniger<br />

TUR-B kann im ersten Jahr über 50 %<br />

betragen. Bei vielen Patienten tritt an<br />

derselben oder auch an anderer Stelle<br />

erneut ein Geschwür auf, was eine zwei-<br />

te TUR-B erforderlich macht. Endoskopi-<br />

sche Kontrolluntersuchungen sind da-<br />

her absolut notwendig. Hier arbeiten die<br />

niedergelassenen Urologen Hand in<br />

Hand mit den Spezialisten im <strong>Sankt</strong><br />

<strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>. Je tiefer der<br />

Krebs in die Muskelschicht vorgedrun-<br />

gen ist, umso problematischer wird die<br />

endoskopische Entfernung. In der Skizze<br />

sind – vereinfacht dargestellt – die Stadi-<br />

en des Tumors gekennzeichnet.<br />

5


„<br />

6<br />

„„J e früher das Blasenkarzinom erkannt wird, desto höher ist<br />

die Heilungschance“ (Dr. med. Stephan Roos)<br />

...oder radikale Blasenentfernung?<br />

Wenn das Tumorstadium bereits fortge-<br />

schritten ist, muß die Blase komplett ent-<br />

fernt werden, zusammen mit den Lymph-<br />

knoten des Beckens, bei Frauen auch<br />

die Gebärmutter, Eierstöcke, Eileiter und<br />

Teile der Scheidenvorderwand, bei Män-<br />

nern die Prostata und die Samenblasen –<br />

und das möglichst nerverhaltend, um der<br />

Potenz eine wenigstens 50 %-ige Chance<br />

einzuräumen. Aber die wichtigste Frage<br />

ist hier die Frage nach dem Blasen-<br />

ersatz. Eine Möglichkeit ist ein „Ileum-<br />

Conduit“, ein Dünndarmabschnitt, über<br />

den der Urin aus den Harnleitern durch<br />

die Bauchdecke nach außen in einen ex-<br />

„Neoblase“, die mit der Harnröhre ver-<br />

bunden wird. Mit einem „Schnellschnitt“<br />

wird hier während der OP geprüft, ob die<br />

Harnröhre noch frei von Krebs ist. Ob-<br />

wohl nach dieser großen OP scheinbar<br />

normales Wasserlassen möglich ist, hat<br />

die Neoblase nicht ganz dieselbe Funk-<br />

tion wie eine natürliche Blase. Was fehlt<br />

ist der spürbare Harndrang und die Mög-<br />

lichkeit zur kompletten Entleerung, was<br />

zu Inkontinenzerscheinungen, besonders<br />

in der Nacht, führen kann. Gegebenen-<br />

falls muß hier der Patient den Urin über<br />

einen selbst gesetzten Katheter entlee-<br />

ren. Die dritte Möglichkeit ist der soge-<br />

nannte „Mainz-Pouch II“, bei der die<br />

beiden Harnleiter in den Enddarm einge-<br />

pflanzt werden. Nach gelungener Ope-<br />

ration verläßt der Urin den Körper dann<br />

zusammen mit dem Stuhlgang über den<br />

After, das setzt eine gute Funktion des<br />

Schließmuskels voraus, was vorher ent-<br />

sprechend geprüft wird. Bei fortgeschrit-<br />

tenen Tumoren wird bisweilen auch vor<br />

der geplanten operativen Harnblasenent-<br />

fernung eine systemische Chemothera-<br />

pie über venöse Infusionen durchgeführt<br />

mit dem Ziel, den Tumor zu schrumpfen,<br />

die Operation zu vereinfachen oder<br />

Gute Aussichten<br />

Hans W. war immer sportlich aktiv und<br />

wollte keinesfalls einen künstlichen Aus-<br />

gang. Ausführlich hat Dr. Roos über die<br />

Operations-Alternativen in diesem Krank-<br />

heitsstadium und über die möglichen<br />

Folgen mit ihm gesprochen. Dem enga-<br />

gierten Oberarzt ist es sehr wichtig,<br />

„daß das Gespräch dem Patienten die<br />

Ängste nimmt und Vertrauen in den eige-<br />

nen Körper schafft“. Er tut alles, damit<br />

der Patient seinen „normalen Lebens-<br />

rhythmus weitestgehend wieder wahr-<br />

nehmen kann und daß er zufrieden ist<br />

mit seiner Entscheidung.“ Hans W. ent-<br />

schied sich für eine Neoblase und er hat<br />

es nicht bereut. Zwar verliert er nachts<br />

ein paar Tropfen Urin, aber am Tag kann<br />

er seine Blase ganz entleeren. Diese<br />

leichte Inkontinenz nimmt er gelassen in<br />

Kauf, hat er doch eine zweite Lebens-<br />

chance bekommen! Damit steht er nicht<br />

allein: die Statistik belegt, daß nach radi-<br />

kaler Entfernung der Harnblase auch<br />

nach 5 Jahren 80 % der Patienten über-<br />

leben. Voraussetzung ist das rechtzeitige<br />

Eingreifen noch bevor Tochtergeschwüre<br />

sich ausbreiten. Wie bei allen Krebser-<br />

krankungen fällt die Prognose bei Meta-<br />

stasenbefall wesentlich schlechter aus.<br />

Terminvereinbarungen und weitere<br />

Informationen Dr. med. Stephan Roos<br />

ternen Beutel abgeleitet wird, ein soge- überhaupt erst zu ermöglichen.<br />

über das Sekretariat der Urologie Tel.<br />

nanntes „nasses Stoma“. So unbefriedi-<br />

„<br />

All diese großen Operationen dauern 4603-1261 sowie im Internet unter<br />

gend sich diese Lösung anhören mag, es zwischen 4 bis 6 Stunden.<br />

www.harnblasenkrebs.de<br />

ist die schnellste und sicherste Form, die<br />

in der Folgezeit die niedrigsten Komplikationsraten<br />

aufweist. Eine zweite Möglichkeit<br />

ist, aus etwa 60 cm Dünndarm ei-<br />

lutiger Urin – ohne Fieber und eindeutigen Harnwegsinfekt – ist bis zum<br />

ne neue, künstliche Blase innerhalb des<br />

Beweis des Gegenteils Blasenkarzinom-verdächtig“ (Krebsgesellschaft)<br />

Körpers zu konstruieren, die sogenannte„„B


Interview<br />

mit Katrin Pithan und Schwester M. Christina Clemens,<br />

Heim- und Pflegedienstleiterinnen im Hospiz <strong>Sankt</strong> Katharina<br />

Würdig leben bis zum letzten Atemzug<br />

Im Mai 2005 wurde das stationäre Hospiz <strong>Sankt</strong> Katharina mit neun Betten in einem Ne-<br />

bengebäude des <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es eröffnet. Hier geht man auf die Be-<br />

dürfnisse Sterbender in besonderer Weise ein. Spezielle pflegerische Betreuung, psy-<br />

chosoziale und seelsorgliche Begleitung sowie medizinische Therapie unter palliativen<br />

Grundsätzen bilden die Basis für eine größtmögliche Lebensqualität vor dem Sterben.<br />

Katrin Pithan ist die Heim- und Pflegedienstleiterin des Hospizes <strong>Sankt</strong> Katharina. Die<br />

gelernte Krankenschwester mit der Zusatzqualifikation Palliative Care und einem ab-<br />

geschlossenen Pflegemanagement-Studium verfügt über eine langjährige Erfahrung<br />

in der Pflege Schwerstkranker und Sterbender. Seit 1995 ist sie zudem evangelische Diakonin.<br />

Schwester M. Christina Clemens ist die stellvertretende Heim- und Pflegedienstleiterin. Schon bevor sie 1980 der Gemeinschaft der<br />

<strong>Katharinen</strong>schwestern beitrat, hat sie als Krankenschwester im <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> gearbeitet. Nach ihrer Zusatzausbil-<br />

dung Intensivpflege arbeitete sie viele Jahre in den Krankenhäusern der <strong>Katharinen</strong>schwestern in Daun/Eifel und in Frankfurt. Von 1990<br />

bis März 2005 wirkte sie im Mutterhaus in Münster im Bereich Berufungspastoral, zu dem Besinnungswochenenden mit Jugendlichen,<br />

Unterricht für Krankenpflegeschüler, Erwachsenenbildung und auch Sterbeseminare zum Thema „Umgang mit dem Tod“ gehörten.<br />

Im Mai 2005 hat das stationäre Hospiz<br />

<strong>Sankt</strong> Katharina in Frankfurt eröffnet.<br />

Wie haben Sie die ersten Monate nach<br />

der Einweihung erlebt?<br />

Pithan: Es war sehr spannend. Alles<br />

mußte sich neu finden, eine komplett<br />

neue Einrichtung, die neuen Mitarbeiter.<br />

Am zweiten Tag sind die ersten drei<br />

Gäste gekommen, nach und nach wur-<br />

den dann alle Betten belegt und unser<br />

Wunsch war es, unseren Gästen so viel<br />

wie möglich Gutes zu tun. Das so zu ge-<br />

stalten, daß es „rund“ läuft fand ich<br />

schon aufregend.<br />

Schwester M. Christina: Auch mir ging<br />

es so. Es war sehr spannend, das, was<br />

ich bisher theoretisch wußte, jetzt auch<br />

praktisch umzusetzen, auch im Umgang<br />

mit dem Team. Die Herausforderung war<br />

und ist, einen Weg zu finden – noch ist<br />

nicht alles komplett.<br />

Bei Ihnen sind Menschen zu Gast, die in<br />

ihrem Kranksein nicht mehr geheilt<br />

werden können, sondern ihrem Lebens-<br />

ende entgegen gehen. Was können Sie<br />

für diese Menschen tun?<br />

Schwester M. Christina: Das Wichtigste<br />

ist eigentlich, ihnen die letzten verblei-<br />

benden Stunden, Tage, Wochen so schön<br />

und gut wie möglich zu gestalten: daß<br />

sie möglichst keine Schmerzen haben,<br />

daß ihre Angehörigen da sein können, zu<br />

spüren, was sie brauchen an Pflege, Zu-<br />

wendung, Nähe...<br />

Pithan: ... und ihnen das Unterschiedliche<br />

geben, das sie brauchen. Der eine Gast<br />

hat so gut wie gar keinen Wunsch, der<br />

andere hat viele. Der eine kann noch um-<br />

hergehen, braucht also nicht so viel Pfle-<br />

ge, der nächste Gast kann gar nichts<br />

mehr machen. Dann muß man sehen, wo<br />

der Schwerpunkt in unserer Arbeit gelegt<br />

werden muß, um das zu erreichen, was<br />

unsere Aufgabe ist: das Leben vor dem<br />

Sterben und auch angesichts des Ster-<br />

bens so schön wie möglich zu machen.<br />

Wie sehen die Wünsche von Sterbenden<br />

aus, was ist ihnen wichtig im Angesicht<br />

des Todes?<br />

Pithan: Manche wollen nur ihre Ruhe ha-<br />

ben, sie genießen, daß hier keine „Maschi-<br />

nerie“ abläuft. Sie haben ja zum Teil mona-<br />

telange <strong>Krankenhaus</strong>aufenthalte hinter<br />

sich und dürfen hier einfach nur Sein. Da<br />

kommt keiner, der um sechs weckt und um<br />

sieben wäscht – diese Menschen ge-<br />

nießen die Ruhe und die Selbstbestim-<br />

mung. Andere Gäste wiederum können<br />

überhaupt nicht damit umgehen, daß sie<br />

hier keinen vorgeschriebenen Tagesablauf<br />

vorfinden, sondern selbst entscheiden dür-<br />

fen – es scheint, daß sie das verlernt ha-<br />

ben. Oberster Wunsch ist natürlich, so we-<br />

nig wie möglich Schmerzen zu haben, erst<br />

dann kann man sich auch über andere<br />

7


8<br />

Wünsche Gedanken machen.<br />

Schwester M. Christina: Wichtig ist<br />

auch, daß die Angehörigen unbegrenzt<br />

Zugang haben. Sehr viele unserer Gäste<br />

freuen sich darüber, wenn sie die letzten<br />

Tage mit ihren Angehörigen leben kön-<br />

nen. Wir versuchen auch als Mitarbeiter<br />

sehr darauf einzugehen, daß Angehöri-<br />

ge einbezogen werden in den ganzen<br />

Prozeß. Daß es so ein Miteinander in<br />

diesen letzten Tagen gibt, das ist eine<br />

tiefe und gute Erfahrung für uns alle, da<br />

entstehen innige Bindungen.<br />

Kommen denn nicht ins Hospiz gerade<br />

Menschen, die keine Angehörigen ha-<br />

ben, die sonst allein und vergessen ster-<br />

ben würden?<br />

Pithan: Unsere Gäste haben überwiegend<br />

Angehörige, oft sind diese nicht mehr in<br />

der Lage, die Pflege zu übernehmen, es<br />

ist eher ein kleiner Teil, der ohne Ange-<br />

hörige kommt.<br />

Welche Ärzte betreuen Ihre Gäste medi-<br />

zinisch?<br />

Wir haben hier drei Hausärzte und einen<br />

Schmerztherapeuten, mit denen wir zu-<br />

sammenarbeiten.<br />

Ihnen kommt es sehr darauf an, daß Ihre<br />

Gäste, wie Sie die Betroffenen nennen,<br />

frei von Schmerzen sind und sich wohl-<br />

fühlen. Wie ist das unter den gegebenen<br />

Umständen möglich?<br />

Schwester M. Christina: Wenn eine adä-<br />

quate Schmerztherapie möglich ist, er-<br />

leichtert das vieles. Manchmal braucht<br />

es allerdings auch einige Zeit, um<br />

Schmerzfreiheit zu erreichen. Und wir<br />

versuchen natürlich, dem Gast immer<br />

das zu geben, was er braucht: zum Lie-<br />

gen, zum Wohlfühlen. Es wird nicht über<br />

ihn bestimmt, er kann sich viel wünschen,<br />

nicht nur die Waschens- und Essenzeiten.<br />

Pithan: Ich denke, es sind gerade die<br />

kleinen Dinge und daß wir ganz andere<br />

Prioritäten setzen als ein <strong>Krankenhaus</strong>.<br />

Es ist in dieser Situation nicht immer<br />

nötig, eine Komplettpflege von Kopf bis<br />

Fuß zu machen, vielleicht braucht der<br />

Gast gerade heute das Gespräch.<br />

Spüren, was will der Gast, kann auch<br />

heißen, „laßt mich einfach in Ruhe, ich<br />

bin heute viel zu erschöpft“. Später<br />

dann, wenn er seine Wünsche benen-<br />

nen kann, reagieren wir! Wir können<br />

auch mit Massagen und Aromatherapie<br />

vielfältige Erleichterung verschaffen.<br />

Wenn der Gast baden will ist die Whirl-<br />

poolbadewanne schon etwas Besonde-<br />

res zum Wohlfühlen. Aber auch die Ter-<br />

rasse – im Sommer haben die Gäste sehr<br />

gerne draußen gesessen oder wir haben<br />

sie in ihrem Bett hinausgefahren. Hos-<br />

pizarbeit heißt, kreativ zu sein, zu impro-<br />

visieren, einfach herauszufinden, was<br />

könnte dem Gast jetzt helfen. Wir hatten<br />

z.B. über Monate einen Gast, der sich<br />

aufgrund seines Gehirntumors immer<br />

schlechter äußern konnte. Dann kam ir-<br />

gendwann ein Kollege auf die Idee und<br />

hat ihm JA/NEIN-Schilder gebastelt. Und<br />

plötzlich konnte der Gast sich wieder<br />

mitteilen, das war das Größte für ihn an<br />

diesem Tag! Ich muß aber auch sagen,<br />

daß manche sich hier nicht wohl fühlen,<br />

wenn sie zu sehr hadern mit ihrem Schick-<br />

sal oder die Schmerzen nicht vollständig<br />

„abzustellen“ sind! Aber auch da heißt<br />

Hospizarbeit, sie gewähren zu lassen, zu<br />

schauen, welche Unterstützungsange-<br />

bote wir geben können, aber auch ein-<br />

fach zu akzeptieren, daß Menschen<br />

ihren eigenen Weg gehen müssen.<br />

Wie kann man sich den Alltag im Hospiz<br />

vorstellen? Immer wieder ist zu hören,<br />

daß es entgegen unserer Vorstellung<br />

gar nicht nur traurig zugeht!?<br />

Schwester M. Christina: Nein, bestimmt<br />

nicht. Auch Gespräche mit den Ange-<br />

hörigen sind nicht nur traurig, oft gibt es<br />

Aussagen, die wirklich erfreuen!<br />

Pithan: Ein Gast mit einem Hirntumor, der<br />

schon längere Zeit hier ist, hat sich auf<br />

einem recht schlechten Level stabilisiert.<br />

Für ihn war es ein „Highlight“, als er mal<br />

wieder aus dem Bett raus kam. Oder als<br />

er mit der Sonde ernährt wurde, was er<br />

nicht vertragen hat, wir dann alles weg-<br />

gelassen haben und er plötzlich wieder<br />

anfing zu essen. Das sind die Freuden in<br />

einem Hospiz. Und natürlich wird auch<br />

gescherzt mit den Gästen und ihren An-<br />

gehörigen. Wir hatten schon Gäste hier,<br />

die sehr lustige Sachen gesagt haben!<br />

Schwester M. Christina: Da fällt mir die<br />

Frau ein, die Lieder gesungen hat wie<br />

„Hoch auf dem gelben Wagen“!<br />

Sie beschäftigen zu Ihren 15 hauptamt-<br />

lichen Mitarbeitern auch ehrenamtliche<br />

Mitarbeiter. Was muß man können für<br />

die ehrenamtliche Arbeit im Hospiz?<br />

Schwester M. Christina: Das wichtigste<br />

ist, daß man Liebe zu den Gästen hat.<br />

Man muß nicht irgend etwas Spezielles<br />

können, sondern ein Ohr und ein Herz<br />

haben und einfach da sein. Dann kann<br />

man schauen, was man für den Gast tun<br />

kann oder möchte, je nach Fähigkeit.<br />

Wichtig sind das Interesse, die Offenheit<br />

und die Fähigkeit, sich auf den Umgang<br />

mit Sterbenden einzulassen.<br />

Pithan: Bei der Auswahl der Ehrenamt-<br />

lichen achten wir auf verschiedene Dinge:<br />

wie sorgen sie für sich, wie sieht die Moti-<br />

vation aus, warum wollen sie das ma-<br />

chen? Wenn jemand einfach nur den Ge-<br />

danken gut findet, im Hospiz zu arbeiten,


werden wir ihn schwerpunktmäßig nicht<br />

beim Gast und den Angehörigen einset-<br />

zen, sondern eher im allgemeinen Bereich.<br />

Wie bereiten Sie Ihre ehrenamtlichen<br />

Helfer vor bzw. wie begleiten Sie diese?<br />

Pithan: Sie nehmen alle an 4 Abenden an<br />

einem Einführungskurs teil. Dies ist Vor-<br />

aussetzung, um überhaupt hier tätig sein<br />

zu können. Wenn die Ehrenamtlichen sich<br />

dann irgendwann entscheiden, aus dem<br />

allgemeinen, mehr hauswirtschaftlichen<br />

Bereich herauszukommen und eher mit<br />

den Gästen und ihren Angehörigen zu ar-<br />

beiten, empfehlen wir den Kurs im „Institut<br />

für Sozialarbeit“ für Hospizhelfer, der über<br />

5 Abende und 2 Wochenenden geht und<br />

wo sie psychosozial begleitet werden.<br />

Mit dem stationären Hospiz <strong>Sankt</strong> Ka-<br />

tharina konnte in Frankfurt eine Versor-<br />

gungslücke geschlossen werden. Den-<br />

noch scheint die Zahl von neun Betten<br />

nicht sehr viel. Wie viele Gäste haben<br />

Sie bisher begleitet?<br />

Pithan: Wir hatten bis Mitte Dezember insge-<br />

samt 73 Gäste. Ich kann nicht genau sagen,<br />

wie viele nicht bis zu uns gekommen sind,<br />

weil es zu lange gedauert hat, bis ein Bett frei<br />

wurde. Wir waren ab Juni vollbelegt, da hat<br />

sich auch gar nichts bewegt und wir mußten<br />

alle Anfragen verschieben. In den letzten<br />

Monaten hält es sich eher die Waage. Bis die<br />

Formalitäten geklärt sind, haben wir in der<br />

Regel auch ein freies Bett. Es kommt aber<br />

auch vor, daß ein Interessent bereits verstor-<br />

ben ist oder nicht mehr verlegt werden kann.<br />

Es handelt sich nicht nur um alte Men-<br />

schen, welche Voraussetzungen für ei-<br />

nen Hospizaufenthalt sind zu erfüllen?<br />

Pithan: Die Kriterien für die Aufnahme<br />

klingen erst mal hart, aber so stehen sie<br />

im Gesetz: es muß eine unheilbare Krank-<br />

heit vorliegen, die fortschreitend verläuft<br />

oder weit fortgeschritten ist, die Leben-<br />

serwartung muß begrenzt sein auf Wo-<br />

chen und Monate, die <strong>Krankenhaus</strong>be-<br />

handlung darf nicht mehr notwendig und<br />

die Versorgung zu Hause nicht möglich<br />

sein. Als zusätzliches Kriterium gilt für<br />

uns: es muß auch der Wunsch des Gastes<br />

sein, ins Hospiz aufgenommen zu werden.<br />

Soweit zu den inhaltlichen Voraussetzun-<br />

gen. Formal ist es so, daß die Kostenzusa-<br />

ge der Krankenkassen vorliegen muß.<br />

Woher kommen die Betroffenen und wie<br />

finden sie den Weg zu Ihnen?<br />

Schwester M. Christina: Das ist ganz un-<br />

terschiedlich, vielfach aus Krankenhäu-<br />

sern, über die Hausärzte oder einer der<br />

Angehörigen hat von uns gehört.<br />

Wie werden Angehörige beim Abschied-<br />

nehmen eingebunden und begleitet?<br />

Schwester M. Christina: Sie dürfen da<br />

sein, soviel sie wollen. Sie können im Zim-<br />

mer des Gastes übernachten, wir haben<br />

aber auch ein eigenes Zimmer, in dem sie<br />

schlafen können. Wir begleiten sie, indem<br />

wir mit ihnen im Gespräch bleiben. Wenn<br />

der Gast verstorben ist, kann er bis zu 36<br />

Stunden in seinem Zimmer bleiben, das<br />

von uns würdig gestaltet wird. Die Beglei-<br />

tung der Angehörigen ist uns sehr wichtig,<br />

wir nehmen uns Zeit, für sie da zu sein.<br />

Frankfurt ist eine multikulturelle Stadt.<br />

Sind unter Ihren Gästen auch andere Na-<br />

tionalitäten und Religionszugehörigkei-<br />

ten, z.B. Muslime, zu finden?<br />

Schwester M. Christina: Muslime hatten<br />

wir bis jetzt noch nicht, aber andere Natio-<br />

nalitäten und Konfessionen. Aber auch<br />

sehr viele Gäste, die keine religiöse Bin-<br />

dung haben. Da sind wir offen, bei der Auf-<br />

nahme ist das höchstens insoweit eine Fra-<br />

ge, um herauszufinden, ob das ein potenti-<br />

elles Unterstützungsangebot sein könnte.<br />

Sie haben bis zur Einweihung sehr viele<br />

Spendengelder erhalten, allein im Rah-<br />

men der F.A.Z.-Leseraktion waren es rund<br />

€ 275.000. Dennoch werben Sie weiterhin<br />

um Spenden. Wofür werden sie benötigt?<br />

Pithan: Der Gesetzgeber hat festgelegt,<br />

daß Hospize mindestens 10% – nach unse-<br />

rer bisherigen Erfahrungen sind es jedoch<br />

eher bis zu 17% – ihrer Betriebskosten aus<br />

Eigenmitteln aufzubringen haben und das<br />

kann nur durch Spenden erreicht werden.<br />

Und dann sind ja auch noch einige An-<br />

schaffungen nötig, z.B. möchten wir den<br />

Raum der Stille gern mit einem Buntglas-<br />

fenster ausstatten, weitere Schmerzpum-<br />

pen und andere wichtige Dinge anschaf-<br />

fen. Unser Konzept sieht auch vor, stunden-<br />

weise einen Musiktherapeuten zu engagie-<br />

ren oder Gestalttherapie anzubieten. Wir<br />

haben aus finanziellen Gründen noch gar<br />

nicht damit angefangen, kreative Therapien<br />

einzubringen. Spenden werden auch be-<br />

nötigt, um noch eine weitere Stelle in der<br />

Pflege zu sichern. Der Personalschlüssel,<br />

mit dem wir angefangen haben, war zu<br />

knapp. Jetzt sind wir schon etwas höher,<br />

das wird teilweise auch von den Kostenträ-<br />

gern finanziert, aber was darüber hinaus-<br />

geht, müssen wir über Spenden an den<br />

Hospizverein <strong>Sankt</strong> Katharina einwerben.<br />

Sie haben sehr schöne Räumlichkeiten,<br />

wohltuende Therapien, ein engagiertes Team<br />

und motivierte ehrenamtliche Helfer. Was<br />

würden Sie sich noch wünschen, um all Ihre<br />

Vorstellungen für sterbende Menschen und<br />

ihre Angehörigen verwirklichen zu können?<br />

Pithan: Mein größter Wunsch ist, daß wir<br />

alles, was wir angefangen haben, so wei-<br />

terentwickeln können, bis das Ganze<br />

9<br />

wirklich „rund“ wird. >> weiter S. 11


10<br />

Im Blickpunkt<br />

Alle müssen wir einmal gehen. Die meisten<br />

Menschen haben keine Angst vor dem Tod,<br />

wohl aber vor dem Sterben. Fast alle wünschen<br />

sich, zuhause sterben zu dürfen, möglichst im<br />

Beisein eines geliebten Menschen. Die Realität<br />

ist anders: aus Unsicherheit, Angst, Fehl-Einschätzung<br />

oder aufgrund schlimmer Schmerzen<br />

werden viele Menschen auf ihre letzen Tage ins<br />

<strong>Krankenhaus</strong> eingeliefert – und versterben dort.<br />

Laut Statistik sind es rund 85 % unserer Bevölkerung.<br />

Im <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> ist<br />

man besonders auch für diese Menschen und<br />

ihre Angehörigen da. Der würdevolle Umgang<br />

mit Sterbenden ist im Leitbild fest verankert, alle<br />

Mitarbeiter sind sensibilisiert für die körperlichen,<br />

psychosozialen und spirituellen Bedürfnisse<br />

und darauf, die Situation Sterbender zu<br />

verbessern, z.B. auch durch behutsame Körperpflege.<br />

Dafür gibt es auch Fortbildungsveranstaltungen<br />

für Mitarbeiter. Eine multidisziplinäre<br />

Arbeitsgemeinschaft „Sterben im <strong>Krankenhaus</strong>“<br />

hat sich inzwischen fest etabliert. Hier<br />

werden auch Themen behandelt wie Sterben<br />

und Tod in anderen Kulturkreisen und welche<br />

äußeren Maßnahmen zu einem würdevollen<br />

Sterben gehören, wie z.B. die Schmerztherapie<br />

und die vorzugsweise Unterbringung in einem<br />

Einbettzimmer, die Einbeziehung von Angehörigen.<br />

Die Mitarbeiter der <strong>Krankenhaus</strong>seelsorge<br />

kümmern sich um die seelischen und geistigspirituellen<br />

Bedürfnisse, sie begleiten Sterbende<br />

mit besonderer Fürsorge und auch die Angehörigen<br />

erfahren Hilfe. Angehörige können<br />

Tage und auch Nächte am Bett des Patienten<br />

verbringen, dafür gibt es bequeme Sessel, in denen<br />

auch geruht werden kann. Wollen Angehörige<br />

für sich sein, Gespräche führen, Entscheidungen<br />

treffen oder einfach gemeinsam<br />

trauern, gibt es auch dafür einen eigenen Raum.<br />

Im Rahmen der Zertifizierung nach pCC inklusive<br />

KTQ (siehe Titelseite) hat das <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

für den Umgang mit sterbenden<br />

Patienten, den Umgang mit Verstorbenen<br />

und die Gestaltung eines würdevollen Abschieds<br />

eine hohe Punktbewertung erzielt –<br />

gute Noten also für die vielfältigen Bemühungen<br />

in der letzten Lebensphase.<br />

Den Sterbenden nicht allein lassen<br />

Nach Erkenntnissen von Ärztin und Sterbeforscherin<br />

Elisabeth Kübler-Ross verläuft das Sterben<br />

in Phasen, beginnend mit der tödlichen Diagnose.<br />

Die Kenntnis darüber hilft, den Sterbenden<br />

in der richtigen Weise zu begleiten. <strong>Krankenhaus</strong>seelsorger<br />

können unterscheiden, ob<br />

der Patient fantasiert, mit verstorbenen An-<br />

Im Leitbild verankert<br />

Sterbebegleitung im <strong>Sankt</strong><br />

<strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

gehörigen oder Gott<br />

spricht. Sie haben Gebete<br />

für evangelische, katholische, jüdische, islamische,<br />

buddhistische Patienten und auch Worte<br />

und Gesten für diejenigen, die von Religion<br />

nichts wissen wollen. Sie sind einfach da. Sie<br />

haben Kontakte zu den jeweiligen Gemeindepfarrern<br />

und zum Amt für multikulturelle Angelegenheiten,<br />

die z.B. einen Betreuer für Muslime<br />

ans Sterbebett senden, ebenso zum Rabbinat<br />

der Jüdischen Gemeinde in Frankfurt. Sie begleiten,<br />

oft zusammen mit den Angehörigen, den<br />

Sterbeprozeß. Nicht alle schlafen friedlich ein,<br />

manche ringen mit dem Tod, sind aggressiv,<br />

können und wollen nicht loslassen. Sie brauchen<br />

Begleitung ebenso wie verzweifelte Menschen,<br />

die mit ihrem Schicksal hadern, oder<br />

Menschen, die noch Dinge regeln oder tun, sich<br />

aussöhnen oder verabschieden wollen. Andere<br />

wiederum versterben überraschend schnell.<br />

Fürsorglich begleiten<br />

Die <strong>Katharinen</strong>schwestern<br />

M.<br />

Bernhilde Huhn<br />

und M. Rosa<br />

Bader sind schon<br />

seit langen Jahren<br />

in der <strong>Krankenhaus</strong>seelsorge<br />

des <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es<br />

tätig und<br />

sogar am Wochenende<br />

für Patienten da. Sie helfen Schwerstkranken<br />

durch Zuwendung und Aushalten,<br />

durch Gebete und Segnung. Für Katholiken<br />

spenden sie auf Wunsch die Krankenkommunion<br />

am Bett. <strong>Krankenhaus</strong>pfarrer Fridolin<br />

Bleul wirkt seit 15 Jahren im <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<br />

<strong>Krankenhaus</strong> und ist in allen Nöten ansprechbar.<br />

Er erteilt die Sterbesakramente.<br />

Neu im Team ist <strong>Krankenhaus</strong>seelsorger Ulrich<br />

Füsser, der aus der Krankenpflege kommt. 16<br />

Jahre kümmerte er sich als Leiter der Regina<br />

Protmann Schule um die Ausbildung des Pflegenachwuchses.<br />

Obwohl seine Zusatz-Ausbildung<br />

für klinische Seelsorge am „Institut für<br />

Seelsorge“ in Friedberg erst im Sommer <strong>2006</strong><br />

endet, erhielt er von Bischof Franz Kamphaus<br />

bereits jetzt die „Bischöfliche Beauftragung“<br />

für die katholische Seelsorge im <strong>Krankenhaus</strong>.<br />

Damit hat er zudem die Erlaubnis, auch Wortgottesdienste<br />

zu feiern und die Krankenkommunion<br />

zu spenden. Ulrich Füsser ist Vorsitzender<br />

des Ethik-Komitees und leitet die bereits er-<br />

„ „Ich werde einen Engel schicken, der dir vorausgeht.<br />

Er soll dich auf dem Weg schützen und dich an den Ort<br />

bringen, den ich bestimmt habe. Achte auf ihn und<br />

höre auf seine Stimme.“ (2 Moses 23, 20)<br />

wähnte Arbeitsgruppe „Sterben im <strong>Krankenhaus</strong>“,<br />

zudem organisiert er die Exegese-Gruppe<br />

(Bibelauslegung) für die Mitarbeiter des<br />

Hauses. Schon in seiner Zeit als Schulleiter hat<br />

er im Rahmen eines Projektes mit seinen<br />

Schülern einen Abschiedsraum gestaltet.<br />

Spüren, was die Seele will<br />

„<br />

Im Gespräch gibt Ulrich Füsser Einblick in seine<br />

neue Arbeit in der <strong>Krankenhaus</strong>seelsorge.<br />

Der Kontakt zu Menschen in ihrer letzten Lebensphase<br />

ist nicht immer einfach herzustellen.<br />

Manche sind erst nach dem zweiten oder<br />

dritten Besuch zugänglich und äußern Wünsche<br />

wie „Wenn ich doch nur noch einmal in<br />

meinen Garten gehen könnte.“ Im Gespräch<br />

gibt es dann Anknüpfungspunkte, die sich vertiefen<br />

können. Oder ein Satz wie „Eigentlich<br />

wollte ich nicht darüber reden. Heute bei der<br />

Visite sagte die Ärztin, der Tumor sei bösartig.“<br />

Ulrich Füsser kommt nie mit vorgefertigten An-<br />

geboten, wenn nichts gesprochen wird, spürt<br />

er leise hinein „was die Seele will“. Er sitzt<br />

still, nimmt sich Zeit, hört, was sich auch ohne<br />

Worte ausdrücken will und hält die Stille aus.<br />

Den Menschen annehmen, ihm zuhören, nicht<br />

urteilen, die Hand halten, Zuwendung und<br />

Nächstenliebe geben, das alles tut dem<br />

Schwerstkranken wohl. Wenn die Frage auftaucht<br />

„Warum tut mir Gott das an?“ erinnert<br />

Ulrich Füsser daran, daß es keinen strafenden,<br />

sondern einen verzeihenden Gott gibt. Sätze<br />

wie „das Gespräch mit Ihnen war so schön –<br />

wie wenn ein geliebter Mensch mir über den<br />

Kopf gestreichelt hätte“ bestätigen ihn in seiner<br />

Art des Umgangs mit ausweglos erscheinenden<br />

Situationen. Schwerkranke sucht er<br />

gezielt auf, doch beim Gang durch die Krankenzimmer<br />

merkt er auch oft an Blicken oder<br />

Bewegungen, ob es sich um einen sterbenden<br />

Patienten handelt. Er fragt, ob er dableiben,<br />

die Angehörigen holen oder Wünsche erfüllen<br />

kann. Aussagen über den bevorstehenden Tod<br />

nimmt er ernst, symbolische Äußerungen wie


„ich brauche keinen Wecker mehr“ oder<br />

„ich träumte von einer langen Reise“ kann er<br />

deuten. Manche Sterbende können ihren Tod<br />

auf die Stunde genau voraussagen „heute<br />

Nacht um 10 Uhr passiert es“, was sich später<br />

als Realität erweist. Ängste versucht Ulrich<br />

Füsser durch Spiritualität, aber auch seine<br />

Erfahrung aufzulösen wie z.B. bei Ängsten<br />

um einen langsamen Erstickungstod. Er<br />

macht sich zum „Anwalt des Sterbenden“,<br />

schützt ihn vor Überforderung und hilft ihm,<br />

seinen Weg zu gehen. Dabei folgt er seiner<br />

Intuition und hat nicht selten das Gefühl, „geführt“<br />

zu werden. Zwei Drittel der Todgeweihten<br />

sterben tagsüber, häufig in seinem<br />

Beisein oder im Beisein der Angehörigen.<br />

Würdevoll Abschied nehmen<br />

Es gibt drei Abschiedsräume im <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>,<br />

wo die Angehörigen je<br />

nach religiösem Ritual ihrer Glaubensrichtung<br />

würdevoll Abschied nehmen können,<br />

ein Raum zeigt die Ausrichtung nach Mekka<br />

und kann für rituelle Waschungen genutzt<br />

werden. Die Aufbahrung des Toten wird mit<br />

den Angehörigen und der Pietät abgesprochen.<br />

Je nach kulturellen oder religiösen Erfordernissen<br />

geben Kerzenlicht, Meditations-<br />

oder Orgelmusik einen feierlichen Rahmen<br />

für den individuellen Abschied. Manch<br />

einen tröstet die Ruhe, die von dem Verstorbenen<br />

ausgeht, später eintreffende Angehörige<br />

sind froh, den Toten noch einmal<br />

sehen zu können. Eine Angehörige drückte<br />

es so aus: „Haben Sie vielen Dank! Ich hatte<br />

gedacht, daß mit dem Tod im <strong>Krankenhaus</strong><br />

alles routinemäßig und schnell geht, mit dieser<br />

Begleitung hatte ich nicht gerechnet.“<br />

Die Seelsorge ist über das Stationspersonal<br />

oder telefonisch über den Empfang, Haustelefon<br />

1001, erreichbar. Die Nummern der einzelnen<br />

<strong>Krankenhaus</strong>seelsorger sind in der<br />

Patientenbroschüre und in Aushängen auf<br />

den Stationen veröffentlicht. Für Angehörige<br />

von Patienten mit Bewußtseins-Störungen<br />

liegt ein separates Faltblatt bereit.<br />

Buchempfehlungen für zuhause<br />

• Kranke und Sterbende begleiten<br />

Psalmen, Gebete, Gedichte und Geschichten<br />

(Hubert Böke) Gütersloher Verlagshaus<br />

• Du wirst getröstet (Anselm Grün)<br />

Kreuz-Verlag<br />

Schwester M. Christina: Dem kann ich<br />

als Wunsch nur hinzufügen, daß wir<br />

menschlich so miteinander umgehen, wie<br />

es für unsere Gäste wohltuend ist.<br />

Vielen Dank für dieses Gespräch über<br />

die so wichtige Arbeit, die Sie hier lei-<br />

sten und weiterhin gutes Gelingen.<br />

Patienten<br />

Seit kurzem ist eine neue modulare<br />

Kurzschaft-Prothese auf dem Markt, die<br />

der Hüftgelenkschirurgie zu neuen, mi-<br />

nimalinvasiven Operationen verhilft.<br />

Der erste Patient, dem Prof. Dr. med. Ul-<br />

rich Finke im <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-Kran-<br />

kenhaus dieses kleine Implantat einge-<br />

setzt hat, ist Hubert R. aus Oberursel.<br />

Schon immer treibt er Sport, nicht nur ab<br />

und zu, sondern wettkampforientiert mit<br />

täglichem Training von 1 bis 2 Stunden.<br />

Anfangs war es Geräteturnen, dann Vol-<br />

leyball, dann Langlauf. Dreimal hat er am<br />

Frankfurt Marathon teilgenommen, be-<br />

vor er zum Triathlon wechselte. Die letz-<br />

ten 13 Jahre war Squash seine große<br />

Leidenschaft, der er 3- bis 4-mal pro Wo-<br />

che nachging. Doch daß dieser Sport<br />

seine Leiden geschaffen hat, will er nicht<br />

behaupten. Nie hat er sich in all den Jah-<br />

ren eine Sportverletzung zugezogen,<br />

höchstens mal eine kleine Prellung. Bis<br />

die Beschwerden anfingen. Das war vor<br />

rund 7 Jahren. Hubert R. ignorierte zu-<br />

nächst, daß seine Hüfte beim Gehen<br />

„einknickte“, als hätte sich irgend etwas<br />

innen drin gelockert. Doch solange er in<br />

Bewegung war, schien alles in Ordnung,<br />

beim Squash spielen hat ihm nichts weh<br />

getan und so machte er weiter. Bis<br />

Freunde und Kollegen ihn fragten, war-<br />

...Verantwortung für Menschen<br />

11<br />

Weitere Informationen:<br />

• für die Aufnahme in das Hospiz <strong>Sankt</strong> Katharina<br />

Tel. 069-4603-2101<br />

• für eine Mitgliedschaft im Hospizverein <strong>Sankt</strong><br />

Katharina e.V. Tel. 069-4603-1846<br />

Spenden an den Hospizverein <strong>Sankt</strong> Katharina e.V.:<br />

Frankfurter Sparkasse,<br />

Konto 200 314 580, BLZ 500 502 01<br />

Commerzbank Frankfurt,<br />

Konto 580 1667, BLZ 500 400 00<br />

Neu: Minimalinvasive Hüftgelenks-Chirurgie<br />

Die Schmerzen sind wie weggeblasen<br />

um er denn so merkwürdig gehe und<br />

er Schmerzen bekam – ausgerechnet<br />

wenn sein Körper mal ruhte. Er konsul-<br />

tierte nacheinander den Hausarzt, den<br />

Orthopäden, den Heilpraktiker und legte<br />

von 2001 bis 2002 eine erste Sportpause<br />

ein. Das Röntgenbild zeigte Ablagerun-<br />

gen und einen nur noch dünnen Gelenk-<br />

spalt zwischen Kugel und Pfanne.<br />

Zu jung für Gelenkersatz<br />

Arthrose im jungen Alter von 46 Jahren –<br />

viel zu früh für einen Hüftgelenksersatz!<br />

Das Ziel hieß Knorpelaufbau, der Weg<br />

dahin Akupunktur, Kügelchen und Übun-<br />

gen, die Hubert R. unter Tränen absol-<br />

vierte. Als der Orthopäde ihm zu mehr<br />

Bewegung riet, nahm Hubert R. sein<br />

Squash-Training sehr gerne wieder auf,<br />

ja er legte sogar noch zu und spielte Tur-<br />

niere. Doch irgendwann wurden die<br />

Schmerzen geradezu unerträglich. „Eine<br />

Stunde Squash spielen war gleichbe-<br />

deutend mit 23 Stunden leiden“ erinnert<br />

er sich. Die Ablagerungen im Hüftgelenk<br />

hatten sich verschlimmert, alltägliche<br />

Tätigkeiten wie Socken anziehen und<br />

Fußnägel schneiden wurden zur Quäle-<br />

rei. Er hängte seinen Squash notgedrun-<br />

gen an den Nagel, doch eine Operation


12<br />

sollte nach Einschätzung seines neuen<br />

Orthopäden dennoch hinausgezögert<br />

werden. Mit Oberkörper-Training und ge-<br />

lenkschonenden Sportarten versuchte<br />

sich der sportbegeisterte Hubert R. ir-<br />

gendwie bei Laune zu halten, doch jetzt<br />

hatte er plötzlich auch noch Schmerzen<br />

in den Knien und konnte nachts nicht<br />

mehr schlafen. Am Tag musste er sich<br />

immer wieder strecken, um so dem<br />

Schmerz zu begegnen, der sich im Ruhe-<br />

zustand stets verschlimmerte. „Hubi, die<br />

Hüfte“ frotzelten seine Kollegen im Büro<br />

angesichts seiner Verrenkungen, ihm<br />

war zum Lachen nicht mehr zumute! Im<br />

Mai zog seine Behörde, die „Bundesan-<br />

stalt für Landwirtschaft und Ernährung“<br />

um nach Bonn, er war für die persönli-<br />

che Beratung der Betroffenen zuständig,<br />

an Therapiemaßnahmen oder gar Ope-<br />

ration war in dieser Zeit überhaupt nicht<br />

zu denken. Doch sein 17 Jahre älterer<br />

Bruder konnte es nicht mehr mit anse-<br />

hen, wie er sich quälte und vereinbarte<br />

kurzerhand einen Termin bei Prof. Finke<br />

im <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>.<br />

Neues Implantat: klein aber fein<br />

Gleich im ersten Gespräch erzählte ihm<br />

dieser von einer neuen, kleinen Prothese<br />

mit rundum beschichteter Oberfläche,<br />

die knochensparend implantiert werden<br />

kann und ein schnelles Einwachsen er-<br />

möglicht. Hubert R. sollte einer der er-<br />

sten sein, die diesen neuen Gelenkersatz<br />

erhalten, dieses neue Implantat schien<br />

wie für ihn geschaffen zu sein. Der Ver-<br />

treter der Herstellerfirma Aesculap war<br />

im Vorgespräch für Fragen offen und spä-<br />

ter sogar während der OP dabei. „Hubert<br />

R. ist der ideale Patient für diese minimal-<br />

invasive Endoprothetik. Sein noch junges<br />

Alter, sein schlankes Gewicht und sein<br />

durchtrainierter Körper sind wesentliche<br />

Kriterien für meine Empfehlung“ betont<br />

Prof. Dr. Ulrich Finke, der mit dieser ze-<br />

mentfrei verankerten Kurz-Prothese jetzt<br />

auch jüngeren Patienten zur Operation<br />

raten kann. Die Implantation über den<br />

Schenkelhalsstumpf schont die Knochen-<br />

und Muskelstruktur am Schenkelhals<br />

und im Bereich des „großen Rollhügels“.<br />

So kann Knochen-, Weichteil- und Mus-<br />

kelsubstanz erhalten werden, ein Argu-<br />

ment gerade bei jungen, aktiven Patien-<br />

ten mit gutem Knochenbau.<br />

Auf Abruf zur minimalinvasiven<br />

Hüftgelenks-OP<br />

Alle Voruntersuchungen wie Blutunter-<br />

suchung, Röntgen, MRT waren abge-<br />

schlossen, Hubert R. wartete zuhause<br />

auf einen Anruf zur OP. Der kam mon-<br />

tags, am Dienstag war er bereits im<br />

<strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> zur OP-<br />

Vorbereitung wie z.B. zum Gespräch mit<br />

dem Anästhesisten. Am Mittwoch, dem<br />

10. August bekam er nichts mehr zu es-<br />

sen und dämmerte so gegen 12 Uhr ab in<br />

die Narkose. Schon um 15 Uhr kam er im<br />

Aufwachraum wieder zu sich und hatte<br />

das Gefühl, als sei gar nichts passiert. Er<br />

registrierte sein Umfeld, den Tropf, den<br />

Blutdruckmesser, bewegte seine Füße.<br />

Er war hellwach, nur die Zahlenreihe sei-<br />

ner Heim-Telefon-Nummer geriet durch-<br />

einander, als er Prof. Finke bat, seine Frau<br />

zu verständigen, daß alles mit ihm ok ist.<br />

Dieser Nachmittag und die Nacht auf der<br />

IMC war die „schlimmste Zeit“ für ihn,<br />

nicht etwa wegen der Schmerzen, sondern<br />

wegen des Rumliegens und Nichtstuns.<br />

Sit-Ups im Aufwachraum<br />

Die angeschlossene Schmerzpumpe hat<br />

er nicht ein einziges Mal benutzt, statt-<br />

dessen machte der Frischoperierte aus<br />

Langeweile und Bewegungsdrang halb<br />

hohe Sit-Ups – ungefähr 120! Als er am<br />

andern Morgen auf sein Zimmer ge-<br />

bracht wurde und ein Frühstück erhielt<br />

war die Welt wieder in Ordnung, doch er<br />

wollte unbedingt in seine Hüfte hin-<br />

einspüren, so etwas wie ein Fremdkör-<br />

pergefühl wahrnehmen, doch außer der<br />

äußeren Wunde, ca. 15 cm lang und sau-<br />

ber getackert „war da nichts“. Er wurde<br />

schon gleich auf die Beine gestellt, lernte<br />

mit Krücken aufstehen und den „Drei-<br />

punkt-Gang“. Die Physiotherapeutin kam<br />

vom ersten Tag an, bereits am zweiten<br />

Tag lernte er mit ihr und seinen Krücken<br />

„Treppensteigen“. Als handele es sich<br />

dabei um eine neue sportliche Disziplin,<br />

trainierte Hubert R. emsig Krückenlauf auf<br />

dem <strong>Krankenhaus</strong>-Flur, benutze zweimal<br />

täglich die Treppe von seiner Station im 6.<br />

Stock zur Physiotherapie im Erdgeschoß<br />

– hin und zurück! Um seinen Kreislauf<br />

stabil zu halten, trainierte er seinen Ober-<br />

körper an den Geräten. Bereits fünf Tage<br />

nach der OP strampelte er am Ergometer,<br />

in den letzten beiden <strong>Krankenhaus</strong>tagen<br />

trainierte er seine Oberschenkel mit sanf-<br />

ten Gewichten. Wenn er im Bad war<br />

konnte es passieren, daß er seine abge-<br />

stellten Krücken einfach vergaß. Norma-<br />

les Gehen war für ihn völlig schmerzfrei,<br />

nur bei Drehbewegungen erinnerte er<br />

sich an seine Krücken. Am 20. August


wurde er nach 10 Tagen <strong>Krankenhaus</strong>auf-<br />

enthalt entlassen. Das Wochenende ver-<br />

brachte er zuhause, bevor er in die Reha<br />

nach Bad Homburg ging. Dort wurden<br />

gleich am ersten Tag die Klammern ent-<br />

fernt, die seine Narbe zusammenhielten,<br />

fortan war er ohne Verband. Die Therapi-<br />

en wie Wassergymnastik und Lauftrai-<br />

ning waren hilfreich, doch er registrierte<br />

nach kurzer Zeit seinen Vorsprung: „Ich<br />

kam in die Reha besser rein, als andere<br />

raus“, sagt er und toppte dementspre-<br />

chend die eher behutsamen Bewegungs-<br />

vorgaben der Therapeuten und Ärzte.<br />

Musterpatient<br />

der Reha-Klinik<br />

Nach zwei Wochen in der Reha<br />

konnte er ohne Krücken laufen<br />

und sogar Treppen steigen, sei-<br />

ne Muskeln haben alle Bewe-<br />

gungen mitgemacht, der Arzt<br />

lobte ihn als „Musterpatienten“<br />

und nach 3 Wochen durfte er<br />

die Reha verlassen. „Prof. Finke ist einfach<br />

eine Koryphäe auf dem Gebiet, er hat bei<br />

der Operation weder Sehnen noch Mus-<br />

keln beschädigt“ sagt Hubert R., der als<br />

Sportler viel über seinen Körper weiß.<br />

Umweltmanagement<br />

Die Probleme mit ständig steigenden<br />

Energiekosten in einem Privathaushalt<br />

kennt jeder. In einem <strong>Krankenhaus</strong> mit 650<br />

Mitarbeitern und jährlich rund 11.000 sta-<br />

tionären Patienten steigert sich das Volu-<br />

men in große Dimensionen: über 600.000 €<br />

Kurz und gut - die neue Kurzschaft-Prothese Metha<br />

Nachdem er seinem Resturlaub genom-<br />

men hatte, ist er seit 4. Oktober wieder im<br />

Dienst – in Bonn!<br />

Und zuhause trainiert er am<br />

Ergometer, als wäre nichts<br />

gewesen. Die Narbe ist gut<br />

verheilt und versteckt sich<br />

selbst unter den knappen<br />

Shorts. Welche Einschrän-<br />

kungen begleiten ihn noch?<br />

Drei Monate, so wurde ihm<br />

gesagt, sei die Gefahrenzeit,<br />

er solle sehr gut aufpassen,<br />

kein Auto fahren und sich im Auto nicht zu<br />

tief setzen. 6 Monate soll er keinen Sport<br />

treiben, danach mit gewissen Einschrän-<br />

kungen, d.h. Extrembewegungen müssen<br />

vermieden werden. „Eigentlich vergesse<br />

Zukuntsgerichtet: Energiecoaching im <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

Umweltbewußt und kostensparend<br />

wirtschaften<br />

waren im Jahr 2004 im <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<br />

<strong>Krankenhaus</strong> für Erdgas, Strom und Was-<br />

ser aufzuwenden. Dazu kommt der Um-<br />

weltaspekt, z. B. durch CO 2-Ausstoß, und<br />

der verantwortliche Umgang mit den be-<br />

grenzten Energie-Ressourcen, wie er im<br />

...Verantwortung für Menschen<br />

Im Vergleich zu herkömmlichen Hüftgelenks-Prothesen, die nach wie vor eingesetzt<br />

werden, sieht sie aus wie ein Zwerg. Aber gerade deshalb steht sie für<br />

eine neue Generation von Implantaten, die drei Vorteile verbindet:<br />

• Modularer Aufbau mit verschiedenen Konusadaptern: durch Entkopplung<br />

von Schaftlage und Kopfposition ist es möglich, Gelenkstabilität und Beweglichkeit<br />

individuell auf den Patienten abzustimmen.<br />

• Minimale Schaftgröße: nur wenig Substanz muß der Operateur aus dem<br />

Knochen entfernen, das schont die Knochen und sorgt für einen stabilen Sitz.<br />

• Rundum beschichtete Oberfläche mit Plasmapore: Diese Schicht beschleunigt<br />

den Kontakt zwischen Knochen und Prothesenschaft und damit das<br />

schnelle Einwachsen.<br />

Die kleine, feine Prothese wird zementfrei verankert, schont durch die Implantation<br />

in den Schenkelhalsstumpf die Knochen- und Muskelstrukturen. Sie eignet sich für junge Patienten mit<br />

guter Knochenqualität.<br />

13<br />

ich, daß ich operiert bin, mein linkes Bein<br />

ist absolut schmerzfrei, kurioserweise<br />

sind auch die Schmerzen im Knie weg. Ir-<br />

gendwann muß ich vielleicht mit meinem<br />

rechten Bein ran!“ meint Hubert R., der<br />

jetzt auf Ausdauersportarten umsteigen<br />

will. Er ist optimistisch, daß er seine Frei-<br />

zeit auch ohne Leistungssport gestalten<br />

kann, genügend Hobbys hat der kreative<br />

Heimwerker und Sammler von schönen<br />

alten Spielsachen allemal. Was ihm fehlen<br />

wird, ist das Austoben, der Wettkampf, der<br />

besondere Kick, der alle Leistungssportler<br />

beflügelt – allen Widrigkeiten zum Trotz.<br />

Weitere Informationen: Sekretariat Prof.<br />

Dr. med. Ulrich Finke, Chefarzt der Chir-<br />

urgie im <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>,<br />

Tel. 069-4603-1431<br />

Leitbild des <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-Krankenhau-<br />

ses verankert ist. Wenn nun ein Anbieter<br />

mit einem Investment in die Umrüstung der<br />

Heiz- und Warmwasseraufbereitungs-An-<br />

lage ein Einsparpotential von jährlich we-<br />

nigstens 100.000 € garantieren kann, ist<br />

Handeln angesagt. So wurde schon 2002<br />

ein Vertrag über 5 Jahre mit der Firma Sie-<br />

mens als Energiecontractor geschlossen,<br />

der den Bau einer neuen Heizungs- und


14<br />

Warmwasseranlage inklusiv Austausch<br />

von Kessel und Regeltechnik beinhaltet,<br />

ebenso die Nutzung des einschlägigen<br />

Know Hows. Unter diesen veränderten Be-<br />

dingungen werden vom Contractor Sie-<br />

mens erhebliche Einsparungen bei den lau-<br />

fenden Betriebskosten garantiert und dies<br />

trotz inzwischen weiter gestiegener Ener-<br />

giekosten. Außentemperaturgesteuert und<br />

abgestimmt auf das Betriebsgeschehen<br />

wird so eine gute Balance zwischen Funkti-<br />

on und Energiesparen erreicht.<br />

Einsparpotentiale erkennen…<br />

Doch damit nicht genug: durch energiebe-<br />

wußtes Handeln kann noch mehr Energie<br />

eingespart werden. Im September 2005 be-<br />

gann unter Mitwirkung zweier Energiecoa-<br />

ches aus Hannover die Ausbildung von 13<br />

Mitarbeitern aus unterschiedlichen Berei-<br />

chen des <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-Krankenhau-<br />

ses zu „Umwelt-Multiplikatoren“. Sie wer-<br />

den dann ihr Wissen in „ihre Bereiche“ hin-<br />

eintragen und auf korrektes Verhalten auf-<br />

merksam machen. Thema der ersten Schu-<br />

lungen war – der Jahreszeit entsprechend<br />

– „Energie, Heizung, Lüftung“. Die neu er-<br />

worbenen Kenntnisse über wünschens-<br />

Große Wirkung: Mit einem minikleinen Sekundenthermometer überprüfen<br />

Stationsassistentin Simone Kröber-Thelen und Hygienebeauftragter Hans<br />

Peter Neukirchen die Temperaturen in den verschiedensten Räumen<br />

✁<br />

Tips gegen „dicke Luft“, die Umwelt und Geldbeutel schonen<br />

Es kostet Energie und damit Geld, kalte Frischluft wieder auf Raumtemperatur zu bringen, daher:<br />

• Nur bei Frischluft-Bedarf lüften – die Nase desjenigen, der den Raum betritt, ist das beste Meßgerät<br />

• Möglichst schnellen Luftaustausch durch Querlüften oder Stoßlüften mit weit geöffneten Fenstern<br />

• Während des Lüftens das Thermostatventil auf „Frostschutz“ stellen<br />

• Keine Kippstellung bei Fenstern, sonst laufen die Heizkörper auf Hochtouren und die Wärme fliegt davon<br />

• Fugen und Ritzen abdichten<br />

• Auf gesunde Raumluftfeuchte achten (40 % - 65 %)<br />

• Türen von weniger warmen Räumen wie Schlafzimmern geschlossen halten<br />

• Fenster in leer stehenden Räumen geschlossen halten<br />

• Heizkörper zu Beginn der Heizsaison entlüften<br />

• Thermostatventile auf die gewünschte Temperatur einstellen, höher heizt nicht schneller, sondern wärmer –<br />

Energieverschwendung<br />

• Sicherstellen, daß die Ventile die Raumluft erfassen können, d.h. nicht zustellen oder hinter Vorhang „verstecken“<br />

Behaglich, aber nicht zu warm. Sonst drohen Erkältungen!<br />

• Wasch-, Dusch- und Umkleideräume 22 Grad C • Toiletten, Nebenräume 15 Grad C<br />

• Aufenthaltsräume, Büros, Wohnräume 20 Grad C • Flure, Treppenhäuser 12 Grad C<br />

• Werkräume 17 Grad C<br />

werte Temperaturen und die Funktionswei-<br />

se von Heizungen konnten durch Messun-<br />

gen mit Sekundenthermometern gleich in<br />

die Praxis umgesetzt werden. Weitere<br />

Schulungen zu den Themen Strom- und<br />

Wassereinsparungen werden folgen, beim<br />

nächsten Treffen am 26.01.<strong>2006</strong> soll erste<br />

Bilanz gezogen werden.<br />

…und konstruktiv umsetzen<br />

Wer in das Thema Heizen und Lüften auch<br />

nur hineinschnuppert lernt,<br />

daß falsche Gewohnheiten<br />

und Unwissenheit teuer zu<br />

stehen kommen. Denn was<br />

im Großen gilt, ist für den<br />

Privathaushalt ebenso rich-<br />

tig. Um steigenden Kosten<br />

die Stirn zu bieten, die Res-<br />

sourcen und die Umwelt zu<br />

schonen, muß das verant-<br />

wortungsvolle Umgehen<br />

mit Energie neu gelernt<br />

werden. Die Kompetenz er-<br />

fahrener Energiefachleute<br />

und das Engagement jedes<br />

Vom Bundesgesundheitsamt empfohlene Raumtemperaturen<br />

Einzelnen bündeln sich hier zu einem<br />

großen Einsparpotential, das sich nicht nur<br />

in Geld ausdrückt.<br />

Umwelt AG gegründet<br />

Anfang 2005 hat sich im <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<br />

<strong>Krankenhaus</strong> entsprechend des Umwelt-<br />

gedankens im Leitbild die „AG Umwelt“<br />

gebildet. Die fünf Mitglieder, die teilweise<br />

zusätzlich als „Umwelt-Multiplikatoren“<br />

wirken, haben sich genau diese Themen<br />

vorgenommen: der sparsame Umgang mit<br />

Ressourcen und die Motivation der Kolle-<br />

gen zu umweltbewußtem Handeln, z. B.<br />

beim Abfallmanagement.<br />

Bleibt nur der Appell an alle Leser, die<br />

Energie-Spartips aufzugreifen und sie<br />

innerhalb und außerhalb des Kranken-<br />

hauses umzusetzen.<br />

Ansprechpartner „Umweltmultiplika-<br />

toren“ und „AG Umwelt“: Qualitäts-<br />

managementbeauftragte Dr. Ilse Franz-<br />

Mancuso, Tel. 069-4603-1310<br />


Freundeskreis<br />

Kabarett & Chanson mit Madeleine Sauveur und Clemens M. Kitschen<br />

Lachen ist die beste Medizin<br />

Die alljährliche Veranstaltung des Freun-<br />

deskreises am 21. November 2005 zau-<br />

berte gelöste Heiterkeit in die Gesichter<br />

der Gäste und aktivierte die Lachmuskeln<br />

am laufenden Band! Zahlreich waren die<br />

Freunde des <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-Kranken-<br />

hauses, Patienten, Ordensschwestern<br />

und Mitarbeiter der Einladung gefolgt,<br />

um die köstlichen Leckerbissen aus<br />

scharfen Texten und spitzigen Liedern zu<br />

genießen. Jeder Platz war besetzt, auf<br />

der Bühne agierten Madeleine Sauveur<br />

und ihr Partner am Klavier Clemens Ma-<br />

ria Kitschen. Angekündigt waren High-<br />

lights aus dem Programm „Ich hab Dir<br />

nie einen Marmorkuchen versprochen“,<br />

das auf Kleinkunstbühnen und großen<br />

privaten Veranstaltungen seit Jahren für<br />

Begeisterung sorgt. Präsentiert hat sich<br />

eine Künstlerin, die mit ihrer Stimme,<br />

Ausstrahlung, Bühnenpräsenz, ihrem<br />

Witz und Charme das Publikum von der<br />

ersten Minute an in ihren Bann zog. Und<br />

ein Künstler, der nicht nur virtuos in die<br />

Tasten greift, sondern mit trockenem Hu-<br />

mor, witzigen Dialogen und spontaner Si-<br />

tuationskomik extra Beifall erntete. In<br />

den Rollen von Kellnerin Elke und Kla-<br />

vierspieler Harry nahmen die beiden zum<br />

Schmunzeln bekannte Alltagssituationen<br />

aus der Gastronomie aufs Korn, plau-<br />

derten über die Sinnlichkeit des Essens<br />

und Kochens im Zusammenspiel mit Lie-<br />

be und Leidenschaft , nicht ohne in den<br />

gekonnt formulierten Texten das Kran-<br />

kenhaus, medizinische Themen und so-<br />

gar Weihnachten humorvoll einzubezie-<br />

hen. Zusätzliche Begeisterung löste Ma-<br />

deleine Sauveurs opernreife Stimmge-<br />

walt über zwei Oktaven aus. So wurde<br />

aus einer Programmstunde weit mehr,<br />

anhaltender Beifall lockte mehrere Zu-<br />

gaben hervor und weitere verborgene<br />

Talente: Auch Tanzen und Steppen be-<br />

herrscht das Multitalent meisterhaft, der<br />

Punsch und die Plätzchen zum geselli-<br />

gen Abschluß mußten warten. Am Aus-<br />

gang schließlich geizte das Publikum<br />

auch nicht mit Spenden. Entsprechend<br />

Service<br />

10 Jahre „Cafeteria in der Pyramide“<br />

Essen, trinken und<br />

genießen in der<br />

grünen Oase<br />

Sie hat einen prominenten Platz und<br />

dürfte einmalig sein in Frankfurt und Um-<br />

gebung: die Glaspyramide auf dem großen<br />

Platz vor dem Haupteingang des <strong>Sankt</strong><br />

<strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es, in der man<br />

schöner und besser ißt, als in den meisten<br />

Schnellrestaurants der Stadt. Für die Mit-<br />

arbeiter ist sie Kantine, für alle anderen<br />

Gäste Cafeteria, die vom Frühstücksbuf-<br />

fet über einen preiswerten Mittagstisch<br />

...Verantwortung für Menschen<br />

der Ankündigung vom Freundeskreis-<br />

Vorsitzenden Gottfried Milde gleich zu<br />

Beginn werden diese in eine Freundes-<br />

kreis-Spende einfließen für ein medizin-<br />

technisches Gerät der Gastroenterologie<br />

unter Chefarzt Dr. med. Klaus Strobel.<br />

Bleibt nur, die „Dankeschöns“ und posi-<br />

tiven Rückmeldungen der Besucher<br />

nach diesem Abend zurückzugeben: €<br />

540 sind mit Humor und Leichtigkeit zu-<br />

sammen gekommen! Vielen Dank!<br />

Wer sich für Auftritte und Tourdaten in-<br />

teressiert: www.madeleine-sauveur.de<br />

15<br />

bis zu Kaffeeplausch und Zwischendurch-<br />

Snacks alles bietet. Zum Beispiel täglich<br />

vier verschiedene Menüs zur Wahl: Voll-<br />

kost, leichte Vollkost, Vegetarisch, und<br />

eines zum Schlemmern – ganz ohne diä-<br />

tetische Einschränkungen. Zwischen 200<br />

und 250 Hauptmahlzeiten gehen hier<br />

(werk)täglich über die Theke. Wer will


16<br />

kann sich aber auch am Salatbuffet be-<br />

dienen oder verschiedene belegte Baguet-<br />

tes verspeisen, bevor er zum süßen Genuß<br />

übergeht: Puddingcremes, Mousse und<br />

Obstsalat. In der Profikaffeemaschine wer-<br />

den ausschließlich ganze Bohnen zu duften-<br />

dem Kaffee, Espresso, Cappuccino, Latte<br />

Macchiato verarbeitet, dazu schmeckt ei-<br />

ne Auswahl frischgebackener Kuchen und<br />

Torten vom hauseigenen Konditor. Alle Ar-<br />

ten warmer und kalter, alkoholfreier Ge-<br />

tränke sind hier zu haben, Snacks und<br />

Schokoriegel, Zeitungen und Magazine,<br />

frisches Obst und Eis am Stiel. Selbstbedie-<br />

nung ist obligatorisch, es soll ja preiswert<br />

bleiben. Inmitten subtropischer Grünpflan-<br />

zen sitzt man dafür indes außergewöhnlich<br />

schön, das motivierende Licht von allen<br />

Seiten und die besondere Atmosphäre<br />

bemühen sich um einen Pausen-Gleich-<br />

klang von Körper, Geist und Seele.<br />

Abwechslung statt Alltagseinerlei<br />

Für Abwechslung im turnusmäßigen 6-Wo-<br />

chen-Speiseplan sorgen „sächsische oder<br />

italienische Wochen“ oder Aktionen zu jah-<br />

reszeitlichen Spezialitäten wie Spargel.<br />

Während der Fußballweltmeisterschaften<br />

z.B. sollen Länderspezialitäten angeboten<br />

werden, reizvolle Gaumenideen gegen die<br />

tägliche Routine! Mit 98 Innen- und 48<br />

Außen-Sitzplätzen hat die Cafeteria eine re-<br />

spektable Größe, die selbst dem „Mittags-<br />

ansturm“ zwischen 12 und 14 Uhr gewach-<br />

sen ist. 5 feste Mitarbeiterinnen wirken hier<br />

fleißig zum Wohle der Gäste: Essen aufbau-<br />

en, präsentieren, ausgeben, kassieren, ab-<br />

räumen. Zur Mittagszeit sind mindestens<br />

drei von ihnen gleichzeitig im Einsatz. Frisch<br />

zubereitet und gekocht wird in der Küche<br />

des Haupthauses. Hier sorgen zwei Köche,<br />

zwei Diätassistentinnen, ein Konditor und<br />

mehrere Küchenhilfen dafür, daß Gutes auf<br />

den Teller von Patienten, Mitarbeitern und<br />

Cafeteriagästen kommt. Die zubereiteten<br />

Speisen kommen dann über einen unterir-<br />

Teils länger dabei, als die Glas-Pyramide exisitiert – zwischen<br />

3 und 23 Jahren. Von links: Irena Brechunzow,<br />

Zenep Yagli, Renate Eschenauer, Jona Jankovic, Chef<br />

Siegfried Rakoczy, Carola Lorenz<br />

dischen Gang und den Lastenaufzug in ver-<br />

schlossenen Transportwagen in die Pyra-<br />

mide, warme Speisen werden über Mittag<br />

im „Wärmebad“ warm gehalten. Vor Ort<br />

darf aus hygienischen Gründen nur ge-<br />

backen oder aufgewärmt werden. So gibt<br />

es hinter dem Tre-<br />

sen nur eine kleine<br />

Vorbereitungs-<br />

Back-Küche und<br />

eine Gläser-Spül-<br />

Küche, das Eßge-<br />

schirr zum Spülen<br />

geht dann zurück<br />

in die Großküche.<br />

Küche, Cafeteria und Catering-Service<br />

Die Cafeteria gehört dem <strong>Sankt</strong> Kathari-<br />

nen-<strong>Krankenhaus</strong>, Pächter und Betreiber<br />

ist die <strong>Katharinen</strong>-Service GmbH, deren<br />

Betriebsleiter Siegfried Rakoczy ist. Die<br />

Cafeteria hat im April <strong>2006</strong> ihr 10-jähriges<br />

Jubiläum, Siegfried Rakoczy erst im Juni<br />

<strong>2006</strong>. Der gelernte Koch stammt aus<br />

Schwedt an der Oder. Von 1985 bis 1990<br />

hat er in Leipzig seinen „Betriebswirt für<br />

gesellschaftliche Speisenwirtschaft“<br />

draufgesattelt, in Butzbach erwarb er<br />

1992 die Zusatz-Qualifikation zum „diäte-<br />

tisch geschulten Koch“. Von Mai 1991 an<br />

war er für die CCS u.a. in Chemnitz, Al-<br />

tenburg und Aachen in Kliniken und<br />

Krankenhäusern tätig. Seit 3. Juni 1996<br />

ist er für die Verköstigung von Patienten,<br />

Mitarbeiter und Besuchern des <strong>Sankt</strong><br />

<strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es verantwort-<br />

lich. Hier engagiert er sich dafür,<br />

schmackhafte, frisch gekochte Speisen<br />

anzubieten, die kleines Geld kosten. Zwi-<br />

schen 3 und 4 Euro zahlen Cafeteria-Gä-<br />

ste für ein warmes Hauptgericht, Mitar-<br />

beiter zahlen weniger, nämlich den vom<br />

Finanzamt vorgeschriebenen Niedrigst-<br />

preis, der eine Besteuerung als „geld-<br />

werten Vorteil“ ausschließt.<br />

Schmackhaft gekocht, preiswert<br />

gegessen<br />

Eine Herausforde-<br />

rung für Siegfried<br />

Rakoczy als Einkäu-<br />

fer, Organisator und<br />

Diät-Koch, wenn<br />

gleichzeitig sein<br />

Qualitätsanspruch<br />

an gute Zutaten und ein gesundes Essen<br />

realisiert werden soll. Um sicher zu sein,<br />

daß es auch wirklich schmeckt bleibt Sieg-<br />

fried Rakoczy im Dialog mit seinen „Es-<br />

sern“, erbittet über seine „Wunschbox“<br />

Vorschläge und richtet sich nach Kommen-<br />

taren wie „war lecker, das könnt ihr öfter<br />

mal machen!“ Auch Veranstaltungen wie<br />

der <strong>Katharinen</strong>tag, Vernissagen, Mitglie-<br />

derversammlungen, Weihnachtsfeiern, Sit-


zungen werden vom Küchen- und Cafete-<br />

ria-Team bestückt. Oder auch private Fei-<br />

ern, Ein- und Ausstände von Mitarbeitern.<br />

Je nach Anlaß wird auch hier von Canapés<br />

über „Fingerfood“ bis zu warm-kalten Buf-<br />

fets Köstliches aufgetischt. Auch heute<br />

<strong>Katharinen</strong>schwestern<br />

Alljährlich feiern Sie am 25.11. im <strong>Sankt</strong><br />

<strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> einen „hausei-<br />

genen“ Feiertag: den Namenstag Ihrer<br />

Schutzpatronin Katharina. Für alle, die es<br />

vielleicht noch nicht wissen: Wie ist es<br />

dazu gekommen, daß Ihre Ordensgründe-<br />

rin Regina Protmann die Heilige Katharina<br />

als Schutzpatronin wählte?<br />

Unsere Ordensgründerin lebte von 1552 bis<br />

1613 in Braunsberg im Ermland, das war da-<br />

mals ein Teil von Ostpreußen, heute gehört<br />

es zu Polen. Braunsberg – heute Braniewo<br />

– ist eine ehemalige Hanse-Stadt. In Hanse-<br />

Städten findet man sehr oft eine Kathari-<br />

nenkirche. Unsere Gründerin Regina Prot-<br />

mann kannte also die heilige Katharina von<br />

Kindsbeinen an und war mit ihrer Geschich-<br />

te vertraut. Darum lag es nahe, daß sie die<br />

Ordensgründung unter ihren Schutz stellte.<br />

Da es nicht nur eine heilige Katharina gibt, um<br />

welche handelt es sich bei Ihrer Katharina?<br />

Ja es gibt mehrere Frauen, die Katharina<br />

hießen und in ihrem Leben Christus begegnet<br />

sind, der sie faszinierte und dem sie nachfolg-<br />

ten. Sie führten ein beispielhaftes christliches<br />

Leben und wurden später von der Kirche hei-<br />

lig gesprochen. Zu nennen sind Katharina<br />

von Siena, Katharina von Schweden, Katha-<br />

rina von Bologna, Catherine Labouré. Bei un-<br />

serer Schutzpatronin handelt es sich um die<br />

laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren:<br />

für einen Sektempfang mit Kaffee und Ku-<br />

chenbuffet, zu dem ehemalige Mitarbeiter<br />

des <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es all-<br />

jährlich geladen sind. Ein erst vor kurzem<br />

ausgeschiedener Mitarbeiter hat Siegfried<br />

...Verantwortung für Menschen<br />

17<br />

Rakoczy ein schönes Abschieds-Kompli-<br />

ment hinterlassen: „Ich werde Ihre Küche<br />

vermissen“.<br />

Fragen an Schwester Oberin M. Ludgera Stolze<br />

Welche Bedeutung hat der <strong>Katharinen</strong>-Tag?<br />

Heilige Katharina von Alexandrien.<br />

Sie lebte der Legende nach Anfang des 4.<br />

Jahrhunderts in Alexandrien und erlitt wäh-<br />

rend der Christenverfolgung den Martertod.<br />

Welche Bedeutung hat die heilige Katharina<br />

für Sie und Ihre Ordensgemeinschaft, wel-<br />

che Botschaft vermittelt sie Ihnen bis heute?<br />

Die heilige Katharina ist uns zunächst nahe<br />

durch unsere Gründerin Regina Protmann, die<br />

uns unter ihren Schutz stellte und uns ihren<br />

Namen gab – <strong>Katharinen</strong>schwestern. Aber<br />

auch aus dem Leben der heiligen Katharina<br />

kann man Parallelen zu uns Ordensfrauen und<br />

zu uns heutigen Frauen ziehen. In der Legende<br />

wird sie als schön, reich, unabhängig, klug,<br />

geistreich, mutig und vor allem als Suchende<br />

beschrieben, die nur dem höchsten Herrn die-<br />

nen und gehören wollte. Macht, Einfluß und<br />

Bewunderung waren keine Versuchung für<br />

sie als es galt, ihr Leben zum Zeugnis für Chri-<br />

stus zu geben. Das ist für mich ein Bild ihrer<br />

großen Freiheit, in der sie ihr Leben gestaltete,<br />

und für die Freiwilligkeit ihrer Hingabe an ihre<br />

Aufgabe: Zeugnis für Christus und die Verkün-<br />

digung der Liebe Gottes zu uns Menschen.<br />

Auch das Ordensleben kann nur gelingen,<br />

wenn es in Freiheit und Hingabe aus Liebe zu<br />

Gott und den Menschen gelebt wird.<br />

Sie zelebrieren diesen Tag ganz feierlich<br />

mit Gottesdienst, Gebeten, Fürbitten,<br />

Für jedermann geöffnet: Montag bis Freitag<br />

6.30 bis 18 Uhr, Wochenende und Feierta-<br />

ge 8.00 bis 10.30 Uhr und 11.30 bis 16 Uhr<br />

Musik und Ge-<br />

sang. Wer gestal-<br />

tet dieses Fest je-<br />

des Jahr so schön?<br />

Es ist wichtig für eine Gemeinschaft – auch<br />

für unsere Dienstgemeinschaft im <strong>Sankt</strong><br />

<strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> – miteinander zu<br />

feiern. Das drückt sich einmal in der kirchli-<br />

chen Feier aus. Darum wenden wir uns im<br />

Festhochamt durch Jesus Christus an Gott,<br />

den Herrn, um ihm unsere Anerkennung zu<br />

geben und ihm zu danken für seine Gnade<br />

und seinen Segen im vergangenen Jahr<br />

und natürlich auch zu bitten, daß uns Kraft,<br />

Freude und Zuversicht bleibt für die Zu-<br />

kunft. Auch wer den katholischen Glauben<br />

nicht mit uns teilt, kann sich bei dieser Fei-<br />

er besinnen und nachdenklich das Mitein-<br />

ander und den Sinn seines Tuns bedenken.<br />

Für diese Feier ist unser Gemeindepfarrer,<br />

Herr Michael Metzler, bereit. Er vermag<br />

sehr gut aus der Festfeier heraus die Bot-<br />

schaft Gottes für unsere <strong>Krankenhaus</strong>wirk-<br />

lichkeit zu deuten. Aber es sind auch Jahr<br />

für Jahr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

bereit, bei der Durchführung des Gottes-<br />

dienstes mitzuwirken.<br />

Sie laden im Anschluß an die kirchliche<br />

Feier alle Mitarbeiter zu einem herrli-<br />

chen Buffet ein, auch in diesem Jahr, wo


18<br />

an vielen Stellen im Hause Einsparun-<br />

gen spürbar wurden. Was möchten Sie<br />

Ihren Mitarbeitern mit diesem großzügi-<br />

gen Geschenk signalisieren?<br />

Zur gemeinsamen Feier gehört auch das<br />

gute Essen, die Freude und der Austausch.<br />

Kurz gemeldet<br />

Schon bevor das Dominikanerkloster am<br />

16. September um 10 Uhr seine Tore zum<br />

Schnäppchen jagen öffnete, bildeten<br />

sich Schlangen. Die Presse hatte es an-<br />

gekündigt und die Mund-zu-Mund-Pro-<br />

paganda aus dem Vorjahr hat gewirkt.<br />

Menschenmassen strömten herbei, um<br />

für Preise ab 1 Euro Pullis, Blusen, T-<br />

Shirts, Jacken, Röcke, Hosen, Kleider,<br />

Kostüme, Anzüge, Kindersachen, Schu-<br />

he, Taschen, Gürtel, Schmuck, Hüte, Ac-<br />

cessoires, Nippes, kurzum jede Menge<br />

Schnäppchen zu erwerben. Schöne Sa-<br />

chen, manche nahezu neuwertig, edle<br />

Stöffchen, Modisches und Zeitloses,<br />

Praktisches und Luxuriöses!<br />

250 ehrenamtliche Helfer –<br />

tonnenweise Ware<br />

Insgesamt 1.200 Umzugskartons in 8 Con-<br />

tainern á 7,5 Tonnen wurden in den Mo-<br />

naten davor in der Spedition Fermont ge-<br />

sammelt, von insgesamt 250 ehrenamtli-<br />

chen Helfern sortiert und dann vor Ort<br />

verkaufsgerecht geordnet, lebendig prä-<br />

sentiert und freudig verkauft. Zu Preisen,<br />

die es heutzutage nirgendwo mehr gibt.<br />

Das wiederum beglückte die Käufer, die<br />

teilweise nach einer Pause im Cafe oder<br />

am zweiten Tag noch einmal kamen. Ge-<br />

Das muß sein, trotz aller Sparmaßnahmen!<br />

Das gehört auch zur Kultur des Hauses.<br />

Wichtig ist aber auch, ein Zeichen der Dank-<br />

barkeit zu geben für die geleistete Arbeit das<br />

Jahr über und für die Verbundenheit mit dem<br />

<strong>Krankenhaus</strong>. Viel Lob wird dabei auch unse-<br />

Zum zweiten Mal in Frankfurt<br />

Pfennigfuchser haben € 94.165 ausgegeben<br />

gen Ende des Basars wurden von Miti-<br />

nitiatorin Susie Bär (Spedition Fermont)<br />

per Mikrofon ganze Tüten – vollgestopft<br />

mit Ware – für 5-Euro-Pauschalen feilge-<br />

boten, noble Abendroben versteigert, re-<br />

spektable Einzelstücke geradezu ver-<br />

schleudert. Auch die anderen Haupt-<br />

initiatorinnen wie Renate von Metzler,<br />

Alexandra Prinzessin von Hannover und<br />

Gerhild Börsig legten organisatorisch<br />

und im Verkauf fleißig Hand an, zusam-<br />

men mit vielen Helfern aus der Frankfur-<br />

ter Gesellschaft. Auch Hospizvereins-<br />

Mitglieder waren unter den Verkäuferin-<br />

nen zu finden, die allesamt mit kleinen<br />

Beträgen große Geld-Säckchen füllten<br />

und zur „Sammelstelle“ trugen. Es hat<br />

sich wahrlich gelohnt: € 94.165 hat die<br />

Addition ergeben, zusammen mit einem<br />

nach Erfurt verfrachteten Container, der<br />

noch mal rund € 10.000 erbracht hat,<br />

wurde sogar die 100.000 Euro-Marke<br />

überschritten. Kompliment! Dennoch<br />

blieben Klamotten und Sachen ohne En-<br />

de übrig, die verteilt wurden an die Ob-<br />

dachlosenhilfe der <strong>Katharinen</strong>-Kirche, an<br />

Weser 5, Lazarus, an die Rumänienhilfe,<br />

Moldavienhilfe und andere wohltätige<br />

Organisationen, die an der Basis helfen.<br />

Der Erlös geht zu 1 /4 an den Hospizverein<br />

<strong>Sankt</strong> Katharina, der im Mai 2005 ein sta-<br />

rem Küchenleiter und seinem Team gespen-<br />

det, die leider selbst gerade bei solchen Gele-<br />

genheiten nicht mitfeiern können.<br />

tionäres Hospiz eröffnet hat, und zu 3 /4 an<br />

die Hessische Multiple Sklerose-Stiftung.<br />

Wiederholungstäter suchen Zelt<br />

Ob des großen Erfolges wird der Pfen-<br />

nigbasar auch <strong>2006</strong> wiederholt. Ab<br />

Dienstag nach den Osterferien wird in<br />

der Spedition Fermont (Rödelheimer<br />

Landstraße 11, Ffm-Rödelheim) 14-tägig<br />

von 9.30 bis 14.30 wieder eingesammelt -<br />

nur gute, einwandfrei saubere Ware<br />

spendenfreudiger Frankfurter. Zur Zwi-<br />

schen-Lagerung wird noch ein Fest-Zelt<br />

gesucht. Der Verkauf auf dem Pfennig-<br />

basar (Dominikanerkloster, Kurt-Schu-<br />

macher-Str.) ist ob der wieder zu erwar-<br />

tenden Mengen diesmal an drei Tagen<br />

vorgesehen: am 6./7. und 8. September<br />

<strong>2006</strong>.<br />

Weitere Informationen: Marianne Beh-<br />

rend-Backhus, stellvertretende Vorsit-<br />

zende und Schatzmeisterin des Hospiz-<br />

vereins <strong>Sankt</strong> Katharina, Tel. 069-4603-<br />

1846


Koronarsportgruppe sucht neue Aktivisten<br />

Sport fürs Herz<br />

Gerade Menschen, die an einer Herzerkrankung leiden (Herz-<br />

infarkt, Herzklappenfehler, Rhythmusstörungen), eine Bypass-<br />

oder Herzschrittmacher-Operation hinter sich haben, sollten<br />

sich sportlich betätigen. Aber in der richtigen Weise, professio-<br />

nell angeleitet und im Beisein eines Internisten. Das bietet die<br />

Koronar-Sportgruppe Bornheim, die vor mehr als 20 Jahren von<br />

Ärzten und Patienten des <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es<br />

Neu im Chirurgie-Team: Dr. med. Heike Raestrup<br />

Spezialgebiet „Schlüsselloch-Chirurgie<br />

Seit 1.10.2005 wirkt Oberärztin Dr. med.<br />

Heike Raestrup in der Chirurgie des <strong>Sankt</strong><br />

<strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es. Sie bringt<br />

außergewöhnlich viel Kompetenz und Er-<br />

fahrungen mit in der minimal-invasiven<br />

Chirurgie. Das Universitätsklinikum Tübin-<br />

gen, wo sie zuletzt wirkte, gehörte zu den<br />

ersten Kliniken weltweit, das die „Schlüs-<br />

sellochmedizin“ aufbaute. Hier wirkte sie<br />

von Anbeginn aktiv mit. Ab 1991 arbeitete<br />

sie als Tutorin im „Trainingszentrum für Mi-<br />

nimal Invasive Chirurgie“, der weltweit er-<br />

sten Ausbildungsstätte für Chirurgen,<br />

an der die komplizierte Technik nicht<br />

am Menschen, sondern an speziell ge-<br />

stalteten Phantomen trainiert werden<br />

kann. Dr. Heike Raestrup wird im <strong>Sankt</strong><br />

<strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> unter Chef-<br />

arzt Prof. Dr. Ulrich Finke den visceral-<br />

chirurgischen und minimal-invasiven<br />

Bereich mit neuen Techniken berei-<br />

chern. Die „Schlüsselloch-Chirurgie“<br />

hilft berufstätigen Patienten, schneller<br />

wieder in den Alltag zurückzukehren<br />

und auch älteren Menschen, die mögli-<br />

cherweise das Risiko eines großen<br />

Baucheingriffs scheuen. Erleichtert<br />

✁<br />

wird die Operationsentscheidung<br />

z.B. bei der Mastdarmtumorent-<br />

fernung durch den After (TEM-<br />

Technik), die den künstlichen Darmaus-<br />

gang vermeiden kann.<br />

Geboren in Frankfurt am Main studierte Dr.<br />

Heike Raestrup von 1978 bis 1984 Medizin<br />

an der Universität Frankfurt, wo sie auch<br />

promovierte. Ihre ersten beiden Ausbil-<br />

dungsjahre führten sie in die Pathologie<br />

der Universität Göttingen und in die Herz-<br />

...Verantwortung für Menschen<br />

gegründet wurde. Die 25 bis 30 beherzten Sportler freuen sich<br />

über „Zuwachs“, denn aktuell sind Plätze frei.<br />

• Dienstags von 18 bis 20 Uhr<br />

• in der Turnhalle der Weidenbornschule in Ffm-Bornheim<br />

• Krankengymnastin Claudia Illsinger,<br />

Oberarzt Dr. med. Gerhard Sell<br />

Sie sind herzlich eingeladen, Ihre „guten Vorsätze“ fürs neue<br />

Jahr und Ihr Herz in Bewegung zu bringen. Kommen Sie ein-<br />

fach vorbei oder rufen Sie für weitere Informationen Schatz-<br />

meister Helmut Klohe an, Tel. 069-447481, der seit 15 Jahren ak-<br />

tiv mitturnt – nach einem Herzinfarkt!<br />

Thorax-Gefäßchirurgie der<br />

Städtischen Kliniken Dort-<br />

mund. Danach begann sie<br />

am Universitätsklinikum Tü-<br />

bingen ihre Facharztaus-<br />

bildung zur Chirurgin und<br />

Viszeralchirurgin. Sie erhielt<br />

eine breite allgemeinchirurgische Weiter-<br />

bildung in Kinderchirurgie, Transplanta-<br />

tionschirurgie, Endoskopie, Traumatologie<br />

und Intensivmedizin.<br />

19<br />

Am Universitätsklinikum Tübingen etablier-<br />

te sie auch die minimal invasiven Opera-<br />

tionsmethoden in klinischer Routine, z.B.<br />

die Gallenblasenentfernung, Entfernung<br />

des Wurmfortsatzes des Blinddarmes, Lei-<br />

Antwort<br />

An das<br />

<strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

Seckbacher Landstr. 65<br />

60389 Frankfurt/Main<br />

Freimachen,<br />

falls<br />

Briefmarke<br />

zur Hand


20<br />

Veranstaltungen<br />

Patientencafé<br />

der Katholischen <strong>Krankenhaus</strong>hilfe<br />

dienstags von 14.30 bis 17.00 Uhr<br />

im Hörsaal, 5. Stock<br />

• Vernissage Fotoausstellung Winter-<br />

galerie 11.2.<strong>2006</strong>, 18 Uhr<br />

• Freundeskreis-Vortrag „Schlüsselloch-<br />

Chirurgie. Sind große Dickdarmeingriffe<br />

auch „klein“ möglich?“, Oberärztin Dr.<br />

Heike Raestrup, Fachärztin für Chirurgie<br />

im Hörsaal, 5. Stock 6.3.<strong>2006</strong>, 18 Uhr<br />

• Im Rahmen der Veranstaltungen „Frankfurt<br />

gegen Darmkrebs“<br />

Darmkrebs – Vorbeugung möglich?<br />

Chefarzt Dr. med. Klaus Strobel + Team<br />

im Hörsaal, 5. Stock 8.3.<strong>2006</strong>, 17.30 Uhr<br />

Ärztliche Veranstaltungen/Kongresse<br />

Periodisch sich wiederholende ärztliche<br />

Fortbildungsveranstaltungen im Herzkathe-<br />

terlabor CVC<br />

• Katheterverschluss des PFO (Helex)<br />

• Carotis Stentimplantation (MOMA)<br />

• Carotis Stentimplantation<br />

• Katheterbehandlung der AVK und<br />

KHK<br />

Bleiben Sie „Am Puls“ !<br />

Liebe Patienten, liebe Freunde<br />

• Freundeskreis-Vernissage Frühjahrsausstellung:<br />

Malerei von Harald Schlunke<br />

im Foyer 23.3.<strong>2006</strong>, 17 Uhr<br />

• Forum für pflegende Angehörige mit<br />

Ulrich Füsser „Häusliche Krankenpflege“<br />

Teilnahme kostenlos, Anmeldung erforderlich:<br />

Tel. 069/4603-0<br />

Krankenpflegeschule, 5 Termine<br />

jeweils samstags ab 4.3.<strong>2006</strong>, 14-17 Uhr<br />

• Freundeskreis-Vortrag „Neue Möglichkeiten<br />

in der Schmerztherapie“<br />

PD Dr. med. Ralf Weigel, Neurochirurg<br />

im Hörsaal, 5. Stock 8.5.<strong>2006</strong>, 18 Uhr<br />

• Freundeskreis-Mitgliederversammlung<br />

im Hörsaal, 5. Stock 16.5.<strong>2006</strong>, 17 Uhr<br />

Termine und Anmeldung:<br />

Tel. 069/4603-1344<br />

8 th Internationaler Workshop on<br />

Catheter Interventions in Congenital<br />

and Structural Heart Disease<br />

Congress Center Frankfurt<br />

Programm + Anmeldung unter<br />

Tel.: 06106-770383 8.-10.6.<strong>2006</strong><br />

Wollen Sie Mitglied werden im Freundeskreis des <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es und/oder „Am Puls“<br />

regelmäßig lesen? Dann senden Sie uns bitte diese Postkarte zurück!<br />

JA, ich möchte Mitglied werden im Freundeskreis des <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es, „Am Puls“<br />

regelmäßig lesen und zu allen Veranstaltungen eingeladen werden!<br />

NEIN, ich möchte kein Freundeskreis-Mitglied werden, aber gerne regelmäßig „Am Puls“<br />

zugeschickt bekommen.*<br />

AUSSERDEM, interessiere ich mich für Ihre Patientenbroschüre<br />

für das stationäre Hospiz <strong>Sankt</strong> Katharina<br />

* wer schon Am Puls-Leser ist und sein individuelles Exemplar bereits per Post erhält, muß hier natürlich kein Kreuz machen!<br />

Name ..........................................................................................................................................................................<br />

Straße .........................................................................................................................................................................<br />

PLZ, Ort ........................................................................................................Telefon .................................................<br />

stenbruch-Operationen, Darmteilentfer-<br />

nung. Die Antirefluxplastik (Operationen<br />

zur Behandlung von Sodbrennen), die<br />

Krampfaderverödung bei Geschwüren<br />

des Beines und die Mastdarmtumorent-<br />

fernung durch den After wurde u.a. durch<br />

sie in Tübingen weltweit am häufigsten<br />

durchgeführt. Neben all diesen speziali-<br />

sierten Operationen kümmerte sich Dr.<br />

Heike Raestrup auch um die wissen-<br />

schaftliche Betreuung und Auswertung<br />

aller Patientendaten.<br />

Nach 18 Jahren im Schwabenland freut<br />

sich Dr. Heike Raestrup, wieder im heimat-<br />

lichen Frankfurt zu sein. Soweit die viele<br />

Arbeit im <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

ihr Zeit läßt, bewegt sie sich liebend gerne<br />

in der freien Natur, an ornithologischen<br />

Beobachtungen ist sie sehr interessiert.<br />

Herzlich Willkommen!<br />

Impressum<br />

✁<br />

Herausgeber: <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<br />

<strong>Krankenhaus</strong> GmbH<br />

Seckbacher Landstraße 65<br />

60389 Frankfurt<br />

Tel. 0 69-46 03-0<br />

Fax 0 69-46 03-10 86<br />

www.sankt-katharinen-ffm.de<br />

Redaktion +Texte: Ursula Schaffitzel, Tel. 06103-87877,<br />

usp-Schaffitzel@t-online.de<br />

Redaktionelle M. Behrend-Backhus,<br />

Mitarbeit: Prof. Dr. U. Finke,<br />

Dr. I. Franz-Mancuso, U. Füsser,<br />

H. Gajewski, S. Noske,<br />

S. Rakoczy, Dr. S. Roos<br />

Fotos: M. Jäger, S. Pfeffer,<br />

U. Schaffitzel, Urologie<br />

Gestaltung: Patricia Scheerer<br />

Druck: PCWS, Bad Homburg<br />

Erscheinungsweise: 3 x jährlich<br />

Frühjahrsausgabe Februar,<br />

Sommerausgabe Juni<br />

Herbst/Winterausgabe Oktober,<br />

Auflage: 6.000<br />

Satz: nach den Regeln der alten<br />

deutschen Rechtschreibung<br />

Spendenkonten:<br />

Freundeskreis e.V. Frankfurter Sparkasse<br />

Kto. 995517, BLZ 500 502 01<br />

<strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>- DKM Darlehenskasse Münster eG<br />

<strong>Krankenhaus</strong> Kto. 17577500, BLZ 400 602 65<br />

Einzelbezugspreis € 1,-<br />

(im Mitgliedsbeitrag des Freundeskreises enthalten)

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