OHZ Live - Lilienthal

Hinterden Kulissen OHZlive 3
Die schnellen Helferlein
Poliboysetzt auf umweltverträgliche Pflegemittel
Von Cornelia Hagenah
Lilienthal. Wer kennt ihn nicht,
den lachenden Pagen? In der
einen Hand hält die gezeichnete
Figur ein Tuch, während der andere
Arm zusammen mit dem Körper
ein großes „P“ formt, das den
Firmennamen Poliboy einleitet.
Viele denken bei Poliboy an Möbelpolitur;
doch das Lilienthaler
Traditionsunternehmen hat eine
breitere Produktpalette. Mehr als
50 Produkte zur Wohnraumpflege
umfasst das Sortiment. Angefangen
bei Reinigungs- und Pflegemitteln
für Möbel, Leder, Böden
sowie Edel- und Buntmetalle
dreht sich alles um Reinigung und
Pflege im Haushalt.
Neu hinzugekommen sind
Schuhpflege, Autopflege und
Feuchttücher für die sanfte Reinigung
von Monitoren: „Die Feuchttücher
sind mittlerweile ein eigenständigesSegment
geworden. Besonders
das spezielle Tuch für
die Reinigung von Flachbildschirmen
boomt“, erzählt Jörn Christian
Herrmann, einer der beiden
Geschäftsführer der Poliboy Walther
und Brandt GmbH.
Mit guter Qualität und Pflegekompetenz
ist man als Hersteller
von Feuchttüchern mittlerweile
marktführend. Herrmann stieg
2003 als erster familienfremder
Geschäftsführer und Gesellschafter
in das Unternehmen ein; er ver-
antwortet den Bereich Marketing
und Vertrieb. Für den Bereich Finanzen
ist Torsten Emigholz zuständig,
ein Enkel des Gründervaters.
Hinter ihnen liegt eine mehr
als 80-jährige Firmengeschichte.
1930 hatten Otto Walther und
Adolf Brandt zunächst einen Getreidehandel
gegründet. Die Kundschaft
auf dem Lande fragte jedoch
auch, was man gegen Wollmäuse
oder Dasselfliegen unternehmen
könne. So entwickelten
die beiden Unternehmer ein
Staub-Öl, das zu ihrer Überraschung
auch noch glänzte. 1935
wurde eine chemische Abteilung
angegliedert. Zunächst umfasste
die Produktion die Herstellung
von Schädlingsbekämpfungsund
Desinfektionsmitteln.
Später wurde ein Sortiment an
Putz- und Reinigungsmitteln entwickelt,
die zunächst unter der
Marke Polirol, eine Ableitung aus
den Begriffen Polieren und Öl, vertrieben
wurden. Die wachsfreie
Formel des Stauböls war ein Novum,
die das Holz pflegte und
zum Glänzen brachte.
1951 entstand der heutige
Name Poliboy, unter dem die gesamten
flüssigen Produkte vor
Ort in Lilienthal herstellt werden.
Seither befindet sich das Unternehmen
in dem Wohnmischgebiet
an der Tornéestraße. Mittlerweilesind
auf dem 6000-Quadratmeter-Areal
auch neue Gebäude
Wahrzeichen an der Hamme: Die
Ritterhuder Schleuse (links). Das
Norddeutsche Vogelmuseum in
Osterholz-Scharmbeck verfügt
über eine bemerkenswerte
Sammlung. Fotos: Valek, Lorenczat
Die Poliboy-
Geschäftsführer
Torsten
Emigholz
(links) und
Jörn Christian
Herrmann wollen,
dass bei
ihren Produkten
die Unbedenklichkeit
für Mensch
und Umwelt
gewährleistet
bleibt.
Foto: Hagenah
hinzugekommen. Auf drei Ebenen
arbeiten gut 60 Mitarbeiter.
„Der Boy ist heute noch Botschafter
der Dienstleistung“,
meint Emigholz, der 1995 die
Nachfolge seines Vaters antrat.
Dabei setze das Unternehmen
nicht nur auf Qualität und Kundenzufriedenheit,
sondern auch auf
Produkte, die für Mensch und Natur
garantiert unbedenklich sind.
So bestimmen ein hoher Anteil natürlicher
Wirkstoffe, die biologische
Abbaubarkeit der Inhaltsstoffe
sowie ein Verzicht auf gesundheits-
und umweltproblematische
Substanzen das Sortiment.
Auch im Produktionsablauf
setzt die Firma auf umweltbewusstes
Denken. „Seit Jahrzehnten versuchen
wir umweltgerecht zu produzieren“,
erläutert Emigholz. Dabei
werden Material und Energieflüsse
gesteuert. Beispielsweise
wird die Druckluft bei Kolben in
Wärme umgesetzt, die wiederum
als Heizungsunterstützung und
adäquater Ersatz für Strom genutzt
wird. Ein Blockheizkraftwerk
und eine Solaranlage unterstützen
die energieeffiziente Ausrichtung
des Betriebes.
Mit seiner Philosophie konnte
das Unternehmen die CO 2 -Emissionen
seit 2005 um mehr als die
Hälfte reduzieren. Emigholz: „Für
uns ist es wichtig, nicht nur die
Vorschriften einzuhalten, sondern
auch weiterzudenken.“
Hier gibt’s Information
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