23.11.2016 Aufrufe

Kaleidoskop_2016

Das Königsfelder Kaleidoskop - aus dem bunten Alltag der Zinzendorfschulen: Schuljahr 2015-2016

Das Königsfelder Kaleidoskop - aus dem bunten Alltag der Zinzendorfschulen: Schuljahr 2015-2016

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

»Nescha« – ein modernes Märchen<br />

Kultur an der Schule<br />

Märchen sind zeitlos und alles andere<br />

als angestaubte Geschichten<br />

- das hat die Unterstufen-Theater-<br />

AG der Zinzendorfschulen mit ihrem Stück<br />

»Nescha« bewiesen. Angelehnt an das<br />

Grimm’sche Aschenputtel haben die 15<br />

Schülerinnen und Schüler unter der Leitung<br />

der Theaterpädagogin Verena Duschek<br />

eine moderne Geschichte über junge<br />

Menschen in der Großstadt entwickelt.<br />

Das Märchen spielt im heutigen Berlin und<br />

zeigt, dass Geschwister im 21. Jahrhundert<br />

genauso böse sein können wie im literarischen<br />

Vorbild. Nescha, deren Name aus<br />

den Buchstaben des Aschenputtel entstanden<br />

ist, muss zwar keine Linsen lesen,<br />

während die Stiefschwestern beim Konzert<br />

feiern, dafür wird sie ohne Ende gemobbt,<br />

muss ihnen die Hausaufgaben erledigen,<br />

das Handy-Ladekabel, Kaffee, Getränke<br />

und alles Mögliche bringen sowie die Zimmer<br />

aufräumen.<br />

Der Ball des Prinzen ist ein Konzert einer<br />

angesagten Boygroup, der Vater ein<br />

Geschäftsmann, der zu einem Business-<br />

Meeting nach London fährt. Von dort aus<br />

bringt er seinen Töchtern die Geschenke<br />

mit, die sie sich wünschen: Ein grünes Kleid,<br />

eine pinkfarbene Handtasche, neonfarbene<br />

High-Heels und – einen Rosenstock.<br />

Den pflanzt Nescha auf das Grab ihrer verstorbenen<br />

Mutter und schon bald wächst<br />

er zu einem prächtigen Baum heran, unter<br />

dem Nescha ihren Träumen nachhängt.<br />

Werden diese wahr?<br />

Der Name »Nescha« setzt sich aus den Buchstaben von<br />

»Aschenputtel« zusammen und das Stück spielt in einer<br />

modernen Großstadt.<br />

Dem engagierten Ensemble gelingt es<br />

mühelos, sein Publikum in das Seelenleben<br />

eines jungen Mädchens mitzunehmen. Die<br />

spärlichen Requisiten in Verbindung mit<br />

projizierten Bildern sowie ein passender<br />

Soundtrack genügen, um den Zuschauer<br />

vom Ku’damm an den Piccadilly Circus, von<br />

der Berliner U-Bahn in die Londoner Tube<br />

und von der Casting-Show ins Rap-Konzert<br />

zu versetzen.<br />

Diese Show verdeutlicht die Wünsche einer<br />

ganzen Generation, jede will gewählt werden,<br />

sogar ein Seniorenduo mischt sich mit<br />

einer umwerfend komischen Einlage unter<br />

die von einer High-Heels-tragenden Schönheit<br />

den Juroren Bohlen und Ochsenknecht<br />

präsentierten Teilnehmer.<br />

Die Parallelen zwischen Nescha und<br />

Aschenputtel werden nicht zuletzt durch<br />

Vorlesen der jahrhundertealten Geschichte<br />

zwischen den einzelnen Szenen gezogen.<br />

Die Besucher im gut besetzten Haus des<br />

Gastes waren begeistert und tauchten als<br />

applaudierendes Publikum bei der Casting-<br />

Show und dem Rap-Konzert gleich selbst<br />

mit in die Geschichte ein. »Ich bin ganz<br />

überwältigt«, lobte Verena Duschek am<br />

Ende ihre Truppe. »Die kamen ständig mit<br />

neuen Ideen an und haben sogar heute<br />

früh noch neue Texte geschrieben.« Die Arbeit<br />

sei spannend gewesen, habe sich aber<br />

gelohnt meinte die Theaterpädagogin, was<br />

die Zuschauer mit donnerndem Applaus<br />

bekräftigten.<br />

37

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!