STADION - VfB Stuttgart

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Im Rahmen des UNICEF-Weltkindertages öffnete das Mercedes-Benz Museum seine Pforten zu einem „Tag der offenen Tür“, bei dem auch VfB-Maskottchen Fritzle mit von der Partie war. Es wurden spezielle Führungen durch das Museum angeboten, die bei den Kids, darunter sehr viele Mitglieder des VfB Fritzle-Clubs, genauso gut ankamen wie die ausgiebige Autogrammstunde von Fritzle, der auch für zahlreiche Erinnerungsfotos posierte. Gemeinsam mit Jochen Röttgermann, Geschäftsführer der VfB Stuttgart Marketing GmbH, nahm das VfB-Krokodil dann auch vom Leiter der Mercedes-Benz Niederlassung Stuttgart, Hans-Michael Huber, die Schlüssel für das neue Fritzle-Mobil sowie das neue Reha- Mobil des VfB in Empfang. Bei den Fahrzeugen im VfB-Design handelt es sich wie bei ihren Vorgängern wieder um Mercedes-Benz Vianos – echte Raumwunder, die sehr fl exibel einsetzbar sind und sieben Personen Platz bieten. Jetzt hat Fritzle für seine vielen Gastauftritte und Auswärtsfahrten im Zeichen des „Vereins für Begeisterung“ richtig viel Platz für sein Gepäck, die notwendige Reiseverpfl egung sowie jede Menge Fan-Utensilien und VfB-Präsente. Damit hat das beliebteste Fußballkroko Deutschlands mit seinem neuen Flitzer den optimalen Begleiter für seine Touren durch die Republik. 33
Mythos VfB Hinten dicht, vorne gefährlich Kalli Barufka und Herbert Binkert im Spiel gegen den 1. FC Nürnberg am 5. Juni 1948 Den eigenen Strafraum sauber halten von gegnerischen Eindringlingen und den Ball schnell nach vorne bringen – so klingt die grobe Theorie des Verteidigers. Der VfB Stuttgart hat immer wieder herausragende Praktiker gehabt, die diese Theorie in verfeinerter Form umgesetzt haben. Lange schon bevor man beim 4:4:2-System zwischen Innen- und Außenverteidiger unterschied und vom Letzteren kraftvolle Flügelvorstöße erwartete. So eben schon einst, als der VfB noch im WM-System aufspielte. Erich Retter war einer dieser Könner, die jahrelang zum Bild der VfB-Elf gehörten. Als Pendant zu Richard Steimle agierte er auf rechts, während Steimle links nichts anbrennen ließ. Auf der Position des rechten Verteidigers war er einer der Nachfolger von Franz Seybold, der im Finale 1935 groß aufspielte und in seiner Laufbahn im Duett mit Eugen Weidner die Messlatte für VfB-Verteidiger sehr hoch legte. Dass Retter es auch mit links konnte, belegt das heutige Mythos-Poster, das auch zeigt, dass der VfB in den ersten Nachkriegsjahren noch nicht in einheitlichen Trikots antrat. Im Vergleich darf man mit aller gebotenen Vorsicht Erich Retter noch höher bewer- 34 ten, als den späteren Geschäftsführer und Amateur- und auch Lizenzspielertrainer Franz Seybold, in der Nachkriegszeit über viele Jahre „Mister VfB“. Erich Retter gehörte von 1947 bis 1962 zur VfB-Mannschaft und spielte über 380 Mal im Dress mit dem roten Brustring und erzielte als Mann der Abwehr neun Tore. 14 Mal holte ihn Sepp Herberger in die Nationalmannschaft, und man kann sicher sein, er wäre heute einer der „Helden von Bern“, wenn ihn eine Meniskusverletzung nicht an der WM-Teilnahme 1954 gehindert hätte. Er schaffte mit seinen Mannschaftskameraden – dieser Ausdruck passt für die Zeit – zwei Deutsche Meisterschaften, 1950 und 1952, und eine Pokalmeisterschaft 1954, das Finale 1958 war ihm verletzungsbedingt verwehrt. Wenn ihn auch bei großen Ereignissen Verletzungen stoppen mochten, so sprechen doch eineinhalb Jahrzehnte Fußball auf höchstem Niveau für eine außergewöhnliche Konstanz, die wiederum auf einer großen Schnelligkeit, hohem technischem Können und einer gewissen Robustheit beruhte. Dass der Mannschaftserfolg von der harmonischen Abgestimmtheit aller Teile abhängt, zeigt der Schnappschuss aus den frühen Retter-Jahren: Kraftvoll und dynamisch köpft der aufgerückte Läufer Kalli Barufka zum heraneilenden Binkert, und während den Zuschauern im Neckarstadion schon der Torschrei aus der Kehle dringt, gelingt es Nürnbergs Torhüter gerade noch, Binkert am Kopfball zu hindern. Es ist bemerkenswert, wozu schon die Vertragsspieler fähig waren und was sie ihrem Körper abverlangten. Gingen sie doch einem Beruf nach – Retter hatte damals bereits seine Tankstelle, die er noch bis zum 60. Lebensjahr in der Mercedesstraße in Nachbarschaft zum VfB betrieb – und trainierten nach Feierabend. Erich Retter, der von Plüderhausen auf den Wasen kam, ist heute 84 Jahre alt und regelmäßig im Stadion dabei. Im Fußball hat er alle Höhen und Tiefen erlebt. Die Höhen: die Meisterschaften, der in vielem noch spontane Jubelkorso 1950, der schon organisierter wirkende von 1952 und vieles mehr. Die Tiefen: Wenn einen das verletzte Knie um den Lohn der ganzen Mühe bringt. Längst zählt er zu den großen VfB-Legenden, was er in seiner Bescheidenheit vielleicht gar nicht hören mag. Die Begeisterung für das Spiel hat er sich bewahrt.
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