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Varus-Kurier - Varusforschung in Kalkriese: Die Örtlichkeit der ...

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<strong>Die</strong> Forschungen von <strong>Kalkriese</strong> werden<br />

alljährlich auf mehreren Tagungen und<br />

Kongressen präsentiert.<br />

KalKrIese unterWeGs<br />

VorträGe und taGunGen 2006<br />

<strong>Die</strong> Forschungen zur <strong>Varus</strong>schlacht <strong>in</strong><br />

<strong>Kalkriese</strong> wurden auch <strong>in</strong> diesem Jahr<br />

auf mehreren <strong>in</strong>ternationalen Tagungen<br />

präsentiert: auf dem 20. Internationalen<br />

Limes-Kongress, <strong>der</strong> alle drei Jahre <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er an<strong>der</strong>en Grenzregion des Römischen<br />

Reiches stattf<strong>in</strong>det und jetzt<br />

erstmals <strong>in</strong> Spanien tagte (vom 2. bis<br />

14. September <strong>in</strong> Léon), und auf <strong>der</strong> 4.<br />

Fields of Conflict Konferenz <strong>in</strong> England<br />

(vom 28. September bis 3. Oktober <strong>in</strong><br />

Leeds), die alle zwei Jahre an Schlachtfeld-<br />

und Konfliktarchäologie Interessierte<br />

zusammenführt.<br />

Während Dr. Susanne Wilbers-<br />

Rost (Museum und Park <strong>Kalkriese</strong>)<br />

über den aktuellen Stand <strong>der</strong> multidiszipl<strong>in</strong>ären<br />

Untersuchungen auf dem<br />

Oberesch berichtete, stellte Dr. Achim<br />

Rost (Belm) neue Ergebnisse se<strong>in</strong>er methodisch-quellenkritischen<br />

Arbeiten zur<br />

Interpretation von H<strong>in</strong>terlassenschaften<br />

auf Schlachtfel<strong>der</strong>n vor. Insbeson<strong>der</strong>e<br />

die Thesen zur Verän<strong>der</strong>ung des bei den<br />

Kampfhandlungen entstandenen Fundnie<strong>der</strong>schlags<br />

durch die anschließenden<br />

Prozesse – nicht nur durch Plünde-<br />

rungen, son<strong>der</strong>n generell durch den<br />

Umgang mit Toten und Verwundeten<br />

seitens <strong>der</strong> Sieger und <strong>der</strong> Verlierer<br />

e<strong>in</strong>es Kampfes - s<strong>in</strong>d von Bedeutung<br />

auch für die Untersuchung an<strong>der</strong>er antiker<br />

und jüngerer Schlachtfel<strong>der</strong>. <strong>Die</strong><br />

Analyse <strong>der</strong>artiger auf die Kampfhandlungen<br />

folgen<strong>der</strong> Geschehnisse kann<br />

darüber h<strong>in</strong>aus wesentlich dazu beitragen,<br />

das komplizierte Fundbild e<strong>in</strong>es<br />

langgestreckten Defilee-Gefechts, wie<br />

es <strong>in</strong> <strong>Kalkriese</strong> archäologisch erfasst<br />

wurde, besser zu verstehen.<br />

Bei e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>ternationalen Kolloquium<br />

zum Thema „Aktuelle Forschungen<br />

zu Kriegsbeuteopfern und<br />

Fürstengräbern im Barbaricum“ (15. bis<br />

18. Juni <strong>in</strong> Schleswig) stellte Dr. Rost<br />

Funde aus <strong>Kalkriese</strong> dem Material aus<br />

kaiserzeitlichen Mooropfern gegenüber,<br />

die <strong>in</strong> großer Zahl aus Nordeuropa bekannt<br />

s<strong>in</strong>d. Er machte deutlich, dass<br />

auch bei Fundmaterial von Opferplätzen<br />

H<strong>in</strong>weise auf Plün<strong>der</strong>ungs- o<strong>der</strong> Bergungsvorgänge<br />

an den zuvor auf dem<br />

Kampfplatz verwendeten Waffen zu f<strong>in</strong>den<br />

se<strong>in</strong> können.<br />

In Verb<strong>in</strong>dung mit diesen neuen<br />

theoretischen Arbeitsansätzen zur Untersuchung<br />

von Schlachtfel<strong>der</strong>n stoßen<br />

die Forschungen <strong>in</strong> <strong>Kalkriese</strong> auf<br />

großes Interesse bei Archäologen und<br />

Historikern; dies führte bereits zu weiteren<br />

Vortragse<strong>in</strong>ladungen im In- und<br />

Ausland.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus hielt Priv.-Doz.<br />

Dr. Günther Moosbauer e<strong>in</strong>en Vortrag<br />

im Rahmen <strong>der</strong> Reihe „Landesgeschichte<br />

im Landtag“ im Plenarsaal des nie<strong>der</strong>sächsischen<br />

Landtages zu Hannover.<br />

Vor knapp 400 Zuhörern, darunter auch<br />

e<strong>in</strong>e Delegation <strong>der</strong> <strong>Varus</strong>-Gesellschaft,<br />

führte er <strong>in</strong> die unterschiedlichen Facetten<br />

des Themas (archäologische Befunde<br />

und Funde, historischer Kontext,<br />

naturwissenschaftliche Forschungen<br />

und Rezeption) e<strong>in</strong>. Der Vortragstext ist<br />

unter http://www.landtag-nie<strong>der</strong>sachsen.<br />

de/aktuelles/landesgeschichte/vortragssammlung/2006/092_moosbauer_<br />

150506.htm über die Seiten des nie<strong>der</strong>sächsischen<br />

Landtages abrufbar.<br />

VARUS-KURIER<br />

forschunG

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