Varus-Kurier - Varusforschung in Kalkriese: Die Örtlichkeit der ...
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Abb. 3: Fibel vom Typ Almgen 19 forschunG<br />
Abb. 4: Fibel vom Typ Almgren 22<br />
Abb. 5: Aucissa-Fibel<br />
Abb. 6: Fragment e<strong>in</strong>er bronzenen<br />
Schwertscheidenklammer (Foto: H.-W.<br />
Meyersieck).<br />
davon e<strong>in</strong>es mit VAR- (Abb. 1) und<br />
e<strong>in</strong>es wahrsche<strong>in</strong>lich mit AVG-Gegenstempel.<br />
E<strong>in</strong> Denar vom Typ Gaius/Lucius<br />
(2 v. – 1 n. Chr.) (Abb. 2). Neun<br />
Fibeln, von denen allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong>ige sowohl<br />
<strong>der</strong> e<strong>in</strong>heimischen Siedlung als<br />
auch dem römischen Militär zugeordnet<br />
werden können (Abb. 3-5). Fünf weitere<br />
Kle<strong>in</strong>funde, darunter e<strong>in</strong> Teil e<strong>in</strong>er<br />
Schwertscheidenklammer (Abb. 6) und<br />
Riemenbeschläge. Weitere 29 Fundstücke<br />
können aufgrund des großen Datierungsspielraums,<br />
den die e<strong>in</strong>heimische<br />
Keramik gibt, nicht genauer datiert werden.<br />
Das Spektrum <strong>der</strong> Funde unterscheidet<br />
sich nicht von dem <strong>in</strong> <strong>Kalkriese</strong><br />
o<strong>der</strong> Haltern, wobei allerd<strong>in</strong>gs die<br />
kle<strong>in</strong>e absolute Zahl berücksichtigt werden<br />
muss. E<strong>in</strong>deutig <strong>in</strong> die Zeit des<br />
Germanicus, aus <strong>der</strong> es durchaus Funde<br />
an an<strong>der</strong>er Stelle gibt, ist ke<strong>in</strong>es <strong>der</strong><br />
Fundstücke zu datieren. <strong>Die</strong> Frage <strong>der</strong><br />
Überschrift kann also zum jetzigen<br />
Zeitpunkt noch nicht beantwortet werden.<br />
Das frühkaiserzeitliche Fundmaterial<br />
aus Hesselte und von den an<strong>der</strong>en<br />
Fundstellen im südlichen Emsland (s. a.<br />
den Beitrag von R. Wiegels), das dankenswerterweise<br />
H.-W. Meyersieck und<br />
H. Oosthuys von <strong>der</strong> Archäologischen<br />
Gruppe L<strong>in</strong>gen zur Verfügung gestellt<br />
haben, wird z. Zt. vom Verfasser zur<br />
Publikation vorbereitet.<br />
Da die Fundstelle nach jedem<br />
Pflügen reichlich Keramik und auch immer<br />
wie<strong>der</strong> Metallfunde preisgab,<br />
musste damit gerechnet werden, dass<br />
die alte Oberfläche durch die landwirtschaftliche<br />
Bearbeitung bereits weitgehend<br />
zerstört ist. <strong>Die</strong> Konzentration von<br />
Scherben an eng begrenzten Stellen ließ<br />
darüber h<strong>in</strong>aus befürchten, dass es bereits<br />
die Gruben<strong>in</strong>halte s<strong>in</strong>d, die an die<br />
Oberfläche beför<strong>der</strong>t werden. Aus diesem<br />
Grund wurde 2004 e<strong>in</strong>e kurze bodenkundliche<br />
Untersuchung durchgeführt,<br />
die diese Vermutungen lei<strong>der</strong> bestätigte:<br />
Der Boden ist durch die lange<br />
Beackerung tiefgründig durchwühlt, mit<br />
Oberflächenbefunden ist kaum noch zu<br />
rechnen. Dennoch wurde bei e<strong>in</strong>er Diskussion<br />
mit Fachleuten <strong>der</strong> Vorschlag<br />
gemacht, zum<strong>in</strong>dest e<strong>in</strong>e Probegrabung<br />
durchzuführen, um ggf. Siedlungsreste<br />
und römische Funde <strong>in</strong> ihrer Lage zum<br />
Befund zu dokumentieren. Eventuell<br />
wäre e<strong>in</strong>e vorhergehende geophysikalische<br />
Untersuchung s<strong>in</strong>nvoll, um Bereiche<br />
mit erhaltenen Befunden zu lokalisieren.<br />
Wenn die Grundeigentümer<br />
und die zuständige Bodendenkmalpflege<br />
e<strong>in</strong>verstanden s<strong>in</strong>d, wäre e<strong>in</strong>e solche<br />
Grabung 2007 mit Studierenden <strong>der</strong><br />
Universität Osnabrück möglich.<br />
Dr. Joachim Harnecker<br />
VARUS-KURIER 7