Matthias Clasen - Ev.-luth. Kirchengemeinde St.-Petri Langen

Freud uNd Leid
Taufen
Wir freuen uns mit den Eltern und den
Paten von:
Joris und Solvey Krock
Beerdigungen
Wir nehmen Abschied von:
Ilse Köppel geb. Heinrich 87 Jahre
Wolfgang Hille,
Bremerhaven 66 Jahre
Friedrich Lewerenz 98 Jahre
Wilfried Bünger 50 Jahre
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Wilhelmine Meyer geb. Jürges,
Bremerhaven 97 Jahre
Anneliese Wohltmann geb. Hasselbusch,
80 Jahre
Diedtrich Henschke 59 Jahre
Erich Eichler 94 Jahre
Siegfried Marohn 76 Jahre
Günther Monsees 67 Jahre
Günter Ernst 80 Jahre
Hans-Dieter Kruse 65 Jahre
Hildegard Mertens geb. Hollmann
76 Jahre
zU GUTER lETZT Mehr hat sie nicht gesagt?, fragen die
Leute, als er zurückkehrt. Nein, nur
diesen seltsamen Satz. Ich nehme an, sie
Die Alte Kirche
wollte mich trösten.
D
So geht alles weiter wie gehabt. Obwohl:
rüben am Waldrand liegt eine Kirche, Genau genommen, nicht ganz. Der
mit der ist nicht alles zum Besten Satz hat sich in ihren Köpfen festgesetzt.
bestellt. Ach, seufzt der Pfarrer, wir müs- Und wenn es stimmen würde?, denken sie.
sten das Dach reparieren. Und seit wir Wer wäre es dann? Ach, denkt der Pfarrer,
uns keinen Gärtner mehr leisten können, dann muss ich es wohl sein. Wer sonst?
verwildert das Blumenbeet. Hätten wir Auch das noch! Andererseits – vielleicht ist
nur mehr Geld! Und mehr Nachwuchs! es ein Jüngerer, womöglich einer, der alles
Eines Tages wird ihm klar, dass etwas umkrempelt? Ihm fällt die neue Vikarin
geschehen muss. Man diskutiert. Entwirft ein. Tatsächlich, diese unerfahrene junge
Kostenpläne. Und verwirft sie wieder. Frau? Andererseits könnte es auch der alte
Einer schlägt eine Werbekampagne vor. Schulte sein. Ein wahrhaft Heiliger! Jeden
Und wie wäre es mit Touristen, die Eintritt Sonntag singt er laut im Gottesdienst, und
zahlen? Aber egal, welche Idee auch auf- auf jede Freizeit fährt er mit! Der Küster ist
taucht, das Ende ist immer ein resigniertes es ganz sicher nicht – dieser alte Nörgler!
Kopfschütteln. Hatten wir schon, funktio- Allerdings: Trifft er mit seiner Kritik nicht
niert nicht, ist zu teuer.
oft ins Schwarze? Und was ist mit dem
Als letzten Versuch beschließt der Diakon? Ausgeschlossen! Was versteht der
Pfarrer, diese merkwürdige Ein- schon von Theologie? Nur – keiner sonst
siedlerin im Wald zu befragen. Sie gilt kann mit ein paar Worten einen ganzen
als weise. Gleich nach dem Gottesdienst Ausschuss zum Lachen bringen. So krei-
macht er sich auf den Weg zu ihrer schäsen die Gedanken aller hin und her, und
bigen Hütte. Als er eintritt, sieht er eine auch jedes Gemeindeglied wird mit der
Frau an einem Tisch sitzen, vor sich zwei stummen Frage betrachtet, ob es vielleicht
Tassen, als habe sie bereits auf ihn gewartet.
Zögernd beginnt er zu erzählen. Klagt
und jammert, stöhnt und seufzt. Wie kann
der Messias sein könnte.
So kommt es, dass sich binnen kurzer
Zeit herumspricht, was für ein beson-
unsere Kirche nur wieder ein blühender derer Ort diese Kirche sei. Man würde
Ort werden? Die Frau hört sich alles an, jedem mit außerordentlichem Respekt
manchmal erahnt er ein leichtes Nicken. begegnen, so freundlich und so warm. Die
Als der Pfarrer geendet hat, schaut er sie Gottesdienste beginnen sich zu füllen, im
erwartungsvoll an.
Pfarrgarten picknicken Eltern mit ihren
Ich kann euch auch nicht helfen, ant- Kindern, Jugendliche kommen und brinwortet
sie. Aber könnt Ihr mir denn gen Freunde mit, und das Lachen ist nicht
nicht irgendetwas raten? Nein, sagt sie mehr wegzudenken aus den alten Mauern.
und schüttelt den Kopf. Doch als sich der Was sagte ich zu Anfang? Es sei nicht
Pfarrer enttäuscht erhebt, sagt sie: Ich alles zum Besten bestellt? Ich muss mich
kann euch nur eins sagen: Der Messias ist getäuscht haben.
mitten unter euch.
Susanne Niemeyer, nach einer alten Parabel
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