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Energie Dezember 2016 - Sonderausgabe der Leipziger Volkszeitung

© 2016 Leipziger Verlags- und Druckereigesellschaft mbH & Co.

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Anzeigen-Son<strong>der</strong>veröffentlichung • 6. <strong>Dezember</strong> <strong>2016</strong><br />

<strong>Energie</strong><br />

Sehnsucht<br />

nach<br />

Licht<br />

Ein Licht, das von innen her leuchtet, kann<br />

niemand löschen. Eine Idee, die von innen her<br />

kommt, kann niemand ersticken. Zwei Prinzipien, die<br />

Großartiges hervorbringen können: Forscher versenken<br />

im Bodensee eine Betonkugel, die <strong>Energie</strong> von Windkraftanlagen<br />

speichern soll. In Stuttgart wird ein Neubauviertel<br />

mit <strong>Energie</strong> aus <strong>der</strong> Kanalisation versorgt. In Bergheim experimentiert<br />

RWE mit Dresdener Solarfolien an einer Biogasanlage.<br />

In Bad-Aibling baut man Hochhäuser aus Holz. In Leipzig forschen<br />

Betonbauer an energieeffizientem Textilbeton. Die Deutsche Bahn und<br />

Audi setzen auf Hybrid-Antrieb, Dresdener Hydromechaniker auf Wasserkraft.<br />

Auf die Wärmekraft <strong>der</strong> Daune und <strong>der</strong> Sonne verlässt man sich in <strong>der</strong> Lausitz.<br />

In ganz Deutschland forschen Wissenschaftler, Techniker und Ingenieure an <strong>der</strong><br />

<strong>Energie</strong>gewinnung <strong>der</strong> Zukunft. Ihr Mut und ihr Willen wird aus dem Wissen gespeist,<br />

dass wir neu denken und uns vernetzen müssen. Ein paar Vordenker und veritable<br />

Ideen stellt die aktuelle Ausgabe <strong>der</strong> ENERGIE vor.


2 | Anzeigen-Son<strong>der</strong>veröffentlichung<br />

<strong>Energie</strong> Report Dienstag, 6. <strong>Dezember</strong> <strong>2016</strong> | NR. 284<br />

Ende <strong>der</strong><br />

Verschnaufpause<br />

2017 wird Strom<br />

wie<strong>der</strong> teurer<br />

Ende <strong>der</strong> Verschnaufpause für Deutschlands<br />

Stromkunden: Nach einem Jahr<br />

praktisch ohne Steigerungen geht es für<br />

Millionen Haushalte beim Strompreis<br />

zum Jahresanfang 2017 wie<strong>der</strong> spürbar<br />

nach oben. Das ergaben bundesweite<br />

Vergleiche <strong>der</strong> Preisportale Check24 und<br />

Verivox. 208 Versorger – fast je<strong>der</strong> vierte<br />

Anbieter – hätten bis zum Stichtag bereits<br />

Erhöhungen um durchschnittlich<br />

3,5 Prozent angekündigt, sagte Check24-<br />

Geschäftsführer <strong>Energie</strong> Oliver Bohr. Das<br />

entspricht etwa 50 Euro im Jahr. Insgesamt<br />

rechne er für 2017 mit Strompreiserhöhungen<br />

um vier bis fünf Prozent. Das<br />

Portal Verivox kam sogar auf 250 Anbieter<br />

mit Erhöhungen zum Jahresbeginn<br />

um ebenfalls durchschnittlich 3,5 Prozent.<br />

Dabei halten sich die vier größten Versorger<br />

RWE/Innogy, Eon, EnBW und Vattenfall<br />

in den Heimatmärkten Hamburg<br />

und Berlin bisher noch zurück und wollen<br />

über den Jahreswechsel die Preise stabil<br />

halten, wie Sprecher erklärten. Sie könnten<br />

aber im Laufe des Jahres nachziehen.<br />

„In <strong>der</strong> Vergangenheit konnten wir beobachten,<br />

dass viele Anbieter zum Jahreswechsel<br />

zunächst stillhalten, später aber<br />

mit Preiserhöhungen nachziehen“, sagt<br />

Jan Lengerke, Mitglied <strong>der</strong> Verivox-<br />

Geschäftsleitung. „Deshalb erwarten wir<br />

auch 2017 eine zweite Preiswelle im Frühjahr.“<br />

Grund für die Erhöhungen sind nach<br />

Einschätzung von Fachleuten nicht die<br />

Strom-Beschaffungspreise an <strong>der</strong> Strombörse.<br />

Sie waren im ersten Halbjahr <strong>2016</strong><br />

sogar auf jahrelange Tiefstwerte gefallen.<br />

Deutlich teurer werden dagegen die<br />

Ökostrom-Umlage, die 2017 um 8,3 Prozent<br />

auf 6,88 Cent pro Kilowattstunde<br />

wächst und die Kosten für die Stromnetze.<br />

Beide Posten machen zusammen rund die<br />

Hälfte des Strompreises aus. „Die Netzentgelte<br />

sind <strong>der</strong> größte Kostentreiber bei<br />

den Strompreisen“, sagt etwa<br />

Gero Lücking, Geschäftsführer <strong>Energie</strong>wirtschaft<br />

des Ökostromanbieters Lichtblick.<br />

„Weil die Netzgebühren in den<br />

meisten Regionen Deutschlands auch<br />

2017 wie<strong>der</strong> deutlich steigen, erwarten<br />

wir flächendeckend höhere Strompreise.“<br />

Die Netzkosten decken nicht nur den Bau<br />

neuer Leitungen und Unterhalt bestehen<strong>der</strong><br />

Netze ab, die Kunden zahlen auch für<br />

Eingriffe <strong>der</strong> Netzmanager wegen <strong>der</strong><br />

starken Schwankungen <strong>der</strong> Wind- und<br />

Sonnenproduktion.<br />

Was haben Holz, Beton, Wasser, Daunen,<br />

Kork o<strong>der</strong> Zellulose mit <strong>Energie</strong>effizienz zu<br />

tun? Welche unkonventionellen Wege<br />

gehen Wissenschaftler, Ingenieure und<br />

Techniker, um unser <strong>Energie</strong>problem zu<br />

lösen? Wie engagieren sich etablierte<br />

<strong>Energie</strong>unternehmen und Netzwerke für<br />

innovative Lösungen? Eine Spurensuche<br />

auf sechs Seiten, die Gutes verheißt. Ob<br />

die Dresdener Solarpioniere von Heliatek,<br />

<strong>der</strong> Seiffener Holzhandwerker Falko Beyer,<br />

die Forschungsgruppe Nachhaltiges Bauen<br />

an <strong>der</strong> HTWK Leipzig, <strong>der</strong> Dresdener<br />

Wasserkraftforscher Prof. Dr. Kai-Uwe<br />

Graw, die Deutsche Bahn o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Görlitzer<br />

Daunen-Verarbeiter Yeti – sie alle<br />

gestalten die Zukunft unserer Gesellschaft,<br />

indem sie Alternativen zu momentanen<br />

Licht<br />

Es werde<br />

Romantisch geht‘s auf dem historischen Weihnachtsmarkt<br />

am <strong>Leipziger</strong> Naschmarkt zu. Hier wird wie zu alten Zeiten<br />

geschmiedet, gedrechselt, geschnitzt, gebacken, gefeuert.<br />

Im Kerzenschein und im Licht <strong>der</strong> Weihnachtssterne wird<br />

mit Met und Handwerkskunst gehandelt. Ein Hauch von<br />

Mittelalter – einer Zeit, in <strong>der</strong> die Menschen auf fossile<br />

<strong>Energie</strong>träger wie Holz, Steinkohle und Torf angewiesen<br />

waren.<br />

Foto: Christian Modla<br />

Bei Licht betrachtet – eine positive Ausgabe <strong>der</strong> ENERGIE<br />

<strong>Energie</strong>quellen und -konzepten suchen.<br />

Und das mit Erfolg. Ihre Ideen und ihr<br />

Know-how beflügeln auch regionale<br />

<strong>Energie</strong>versorger, Industrie-Bündnisse und<br />

Automobilunternehmen, mo<strong>der</strong>ne und<br />

effiziente Technologien auf den Markt zu<br />

bringen, Erfahrungen auszutauschen und<br />

Kommunen fit für die <strong>Energie</strong>zukunft zu<br />

machen.<br />

Leuchtendes Vorbild –<br />

Solarfolien mit<br />

Spitzeneffizienz<br />

Dresdener <strong>Energie</strong>pioniere gehen neue Wege<br />

Wissenschaft muss nicht immer<br />

theoretisch sein: Forscher <strong>der</strong><br />

Universitäten Dresden und Ulm<br />

haben mit Heliatek ihr eigenes Solarunternehmen<br />

gegründet. Dieses stellt<br />

organische Solarfolien her – solche<br />

Kunststoffzellen sind nicht nur ziemlich<br />

günstig, son<strong>der</strong>n lassen sich auch flexibel<br />

an verschiedenen Orten anbringen.<br />

Und mit zwölf Prozent Zelleffizienz bei<br />

organischen Solarzellen hält Heliatek<br />

den <strong>der</strong>zeitigen Weltrekord. Eine enorme<br />

Steigerung seit den Anfängen <strong>der</strong><br />

Technologie zu Beginn des Jahrzehnts,<br />

als die mögliche Verstromung bei lediglich<br />

drei Prozent lag.<br />

Das Dresdener Unternehmen Heliatek<br />

ist einer <strong>der</strong> Pioniere in <strong>der</strong> Entwicklung<br />

und Herstellung von Solarfolien.<br />

Diese mechanisch äußerst flexiblen<br />

<strong>Energie</strong>konverter sind mit rund<br />

500 Gramm pro Quadratmeter deutlich<br />

leichter als konventionelle Halbleitersolarzellen<br />

mit starrem Frontglas, nur 250<br />

Mikrometer dick und werden aus organischen<br />

Kohlenwasserstoff-Verbindungen<br />

hergestellt. Haben die Zellen ihre<br />

Schuldigkeit getan, können sie einfach<br />

im Biomüll entsorgt werden. Die Vorteile<br />

gegenüber den Halbleiter-Solarzellen<br />

liegen auf <strong>der</strong> Hand: Gute <strong>Energie</strong>bilanz<br />

bei <strong>der</strong> Herstellung, Montage an Orten<br />

mit anspruchsvoller Topologie und einfaches<br />

Recycling. Für die Produktion seiner<br />

Solarfolie gewann Heliatek in diesem<br />

Jahr einen Greentec Award – den<br />

wichtigsten deutschen Umweltpreis.<br />

An diese Auszeichnung dockte RWE<br />

an: Der nordrhein-westfälische <strong>Energie</strong>riese<br />

ließ im Sommer dieses Jahres die<br />

95 Quadratmer große Fassadenfläche<br />

<strong>der</strong> Fermenter einer Biogasanlage in<br />

Bergheim-Paffendorf mit organischer<br />

Solarfolie von Heliatek ausstatten.<br />

„<strong>Energie</strong> aus <strong>der</strong> Region für die Region<br />

ist unser Credo. Wir treiben Innovationen<br />

voran und erproben hier im Herzen<br />

des Braunkohle-Reviers eine organische<br />

Solarfolie“, sagte Hans Bünting, Vorstand<br />

Erneuerbare <strong>Energie</strong>n RWE International<br />

SE. Dieser technologische Ansatz<br />

sei weltweit einzigartig.<br />

Heliatek wurde bereits im Rahmen<br />

des Weltwirtschaftsforums 2015 zu einem<br />

<strong>der</strong> „Technology Pioneers“ gekürt<br />

und war das einzige deutsche Start-up<br />

unter den 49 ausgewählten Unternehmen<br />

aus zehn Län<strong>der</strong>n. Nach <strong>der</strong> Markteinführung<br />

von Heliafilm in Kombination<br />

mit Baumaterialien wie Glas, Stahl<br />

und Beton, soll in diesem Jahr die weltweite<br />

Vermarktung in Kooperation mit<br />

internationalen Branchenpartnern<br />

etabliert werden.<br />

Nun hat Heliatek 80 Millionen Euro<br />

eingeworben, um sein Fertigungsvolumen<br />

auf eine Jahreskapazität von einer<br />

Million Quadratmeter zu erweitern. Die<br />

Finanzierung setzt sich aus Eigenkapital<br />

in Höhe von 42 Millionen Euro, Darlehen<br />

über 20 Millionen Euro und circa 18 Millionen<br />

Euro an För<strong>der</strong>mitteln zusammen.<br />

„Wir werden mithilfe unserer Technologie<br />

die dezentrale <strong>Energie</strong>erzeugung<br />

an Fassaden von Industrie- und<br />

Gewerbebauten ermöglichen“, erklärt<br />

Thibaud Le Séguillon, Heliatek CEO.<br />

Im Gegensatz zu den klassischen und weit<br />

verbreiteten Solarzellen aus Silizium,<br />

verwendet das Unternehmen „Fulleren“<br />

genannte Kohlenwasserstoffmoleküle, um<br />

aus Sonnenlicht Strom zu erzeugen.<br />

<br />

Foto: Heliatek<br />

Anzeige<br />

Gewinne können auch<br />

wachsen, ohne dass<br />

die Natur eingeht.<br />

Wie, weiß die<br />

Erstansprechpartner für Unternehmen zu<br />

Innovation und Umwelt:<br />

wirtschaft-bewegen.de/innovation-umwelt<br />

• Einstiegsberatung und Information zu betrieblicher <strong>Energie</strong>effizienz, erneuerbaren<br />

<strong>Energie</strong>n, verfügbaren För<strong>der</strong>ungen und Finanzierungshilfen<br />

• Unterstützung bei allen abfall- und wasserrechtlichen Fragestellungen<br />

• Vermittlung von Beratern und Sachverständigen<br />

• För<strong>der</strong>ung des Technologietransfers zwischen Wissenschaft und Wirtschaft<br />

• Interessenvertretung <strong>der</strong> Unternehmen bei innovations-, energie- und umweltpolitischen<br />

Themen<br />

Als Partner <strong>der</strong> „Mittelstandsinitiative <strong>Energie</strong>wende und Klimaschutz“ bietet die IHK<br />

zu Leipzig Informationen und Produkte für mehr <strong>Energie</strong>effizienz und zeigt die nächsten<br />

Schritte auf dem Weg zur persönlichen <strong>Energie</strong>wende. Weitere Informationen:<br />

www.mittelstand-energiewende.de<br />

Ostdeutsche Unternehmen<br />

zahlen die höchsten Netzentgelte<br />

IHK zu Leipzig for<strong>der</strong>t Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Rahmenbedingungen<br />

Das kostet richtig viel Geld: Wenn ostdeutsche<br />

Firmen und Privatleute auf ihre<br />

Stromrechnung schauen, dann kann es<br />

schon mal teuer werden. Und das liegt<br />

nicht immer am persönlichen Verbrauch,<br />

son<strong>der</strong>n auch an einem Faktor, den kein<br />

Verbraucher beeinflussen kann – den<br />

Netzentgelten.<br />

Darüber ärgert sich auch Kristian Kirpal,<br />

Präsident <strong>der</strong> <strong>Leipziger</strong> Industrieund<br />

Handelskammer (IHK): „<strong>Energie</strong>kostentreiber<br />

in Ostdeutschland sind vor<br />

allem die Netzentgelte, die deutlich über<br />

dem Bundesdurchschnitt liegen. Dieses<br />

System gilt es dringend zu reformieren.<br />

Bleiben die <strong>der</strong>zeitigen Rahmenbedingungen<br />

unverän<strong>der</strong>t, werden sich die regionalen<br />

Unterschiede weiter verstärken.<br />

Für die Unternehmen in Ostdeutschland<br />

könnte dies in den nächsten<br />

fünf bis acht Jahren zu einer Verdoppelung<br />

<strong>der</strong> Netzentgelte im Vergleich<br />

zum Bundesdurchschnitt führen.“<br />

In einem Positionspapier haben sich<br />

die ostdeutschen Industrie- und Handelskammern<br />

zur <strong>Energie</strong>wende als gesamtgesellschaftliche<br />

Aufgabe bekannt.<br />

Die Wirtschaft sehe die Umsetzung jedoch<br />

kritisch. Im Gegensatz zu den meisten<br />

an<strong>der</strong>en staatlich festgelegten Preisbestandteilen<br />

weisen die Netzentgelte<br />

starke regionale Unterschiede auf. Der<br />

überdurchschnittliche Ausbau <strong>der</strong> erneuerbaren<br />

<strong>Energie</strong>n und <strong>der</strong> daraus resultierende<br />

Netzausbau in Ostdeutschland<br />

führen zu vergleichsweise hohen<br />

Netzentgelten, heißt es in dem Positionspapier.<br />

Mit einer Reformation des Systems<br />

<strong>der</strong> Netzentgelte könne die überproportionale<br />

Belastung abgebaut und<br />

die wirtschaftliche Benachteiligung <strong>der</strong><br />

ostdeutschen Län<strong>der</strong> verhin<strong>der</strong>t werden.<br />

Was muss aus Sicht <strong>der</strong> ostdeutschen<br />

Industrie- und Handelskammern getan<br />

werden? In Zusammenarbeit von Politik,<br />

Wissenschaft und Netzbetreibern müsse<br />

dazu ein neues Modell zur transparenten<br />

und fairen Umgestaltung des Netzentgeltsystems<br />

entwickelt werden. Es gelte<br />

hier, Wettbewerbsnachteile zu verhin<strong>der</strong>n<br />

und eine schnelle bundesweite<br />

Harmonisierung <strong>der</strong> Netzentgelte herbeizuführen.<br />

Im Rahmen einer solchen<br />

Reform sollten Modelle, die Netzentgelte<br />

auf den Leistungspreis umlegen, weiterentwickelt<br />

werden. Anlagenbetreiber<br />

von neuen Stromerzeugungsanlagen<br />

sollten zudem an den Netzausbaukosten<br />

beteiligt werden. Ein zusätzlicher Netzausbau<br />

sollte zugunsten <strong>der</strong> Abregelung<br />

von Einspeisespitzen vermieden werden.<br />

Die Kosten zur Aufrechterhaltung <strong>der</strong><br />

Systemsicherheit sollten bundesweit umgelegt<br />

und Anreize zur Entwicklung alternativer<br />

Netzstabilisierungsmaßnahmen<br />

geschaffen werden. Generell sei<br />

eine <strong>Energie</strong>politik gefragt, die für alle<br />

Marktteilnehmer transparente und überregional<br />

faire Bedingungen schafft.<br />

„Die Netzentgelte<br />

liegen in<br />

Ostdeutschland<br />

deutlich über dem<br />

Bundesdurchschnitt.“<br />

Kristian Kirpal,<br />

Präsident <strong>der</strong> IHK zu Leipzig<br />

Welche Chancen und Risiken birgt<br />

die <strong>Energie</strong>wende? In <strong>der</strong> jüngsten Umfrage<br />

<strong>der</strong> Industrie- und Handelskammern<br />

zum Thema wird deutlich, dass die<br />

Unternehmen versuchen, sich auf die<br />

neuen Rahmenbedingungen einzustellen.<br />

Gerade für Industriebetriebe bestehen<br />

aber weiter erhebliche Kostenrisiken.<br />

„Die Wirtschaft hat in den vergangenen<br />

Jahren viel getan, um die <strong>Energie</strong>wende<br />

voranzubringen“, kommentierte<br />

Eric Schweitzer, Präsident des Deutschen<br />

Industrie- und Handelskammertages<br />

(DIHK), die Ergebnisse des IHK-<strong>Energie</strong>wende-Barometers<br />

<strong>2016</strong> gegenüber <strong>der</strong><br />

Nachrichtenagentur Reuters.<br />

Jedoch leide die Wettbewerbsfähigkeit<br />

<strong>der</strong> Industrie nach wie vor unter<br />

Mehrbelastungen: „Im Bereich <strong>Energie</strong>effizienz<br />

sind die meisten tief hängenden<br />

Früchte inzwischen geerntet“, sagte<br />

Schweitzer. So sank die Zahl <strong>der</strong> Unternehmen,<br />

die für die kommenden fünf<br />

Jahre Einsparpotenziale von mehr als<br />

fünf Prozent sehen, binnen Jahresfrist<br />

von 27 auf 24 Prozent.<br />

Und bei <strong>der</strong> Eigenerzeugung habe<br />

„die Politik eine Vollbremsung gemacht“,<br />

kritisierte <strong>der</strong> DIHK-Präsident<br />

mit Blick darauf, dass die Zahl <strong>der</strong> realisierten<br />

Maßnahmen <strong>2016</strong> erstmals gesunken<br />

ist. „Sie schränkt damit die Möglichkeiten<br />

<strong>der</strong> Unternehmen ein, auf die<br />

bereits zum kommenden Jahreswechsel<br />

wie<strong>der</strong> steigenden Stromkosten zu reagieren.“<br />

Inzwischen mache sich zudem auf den<br />

Stromrechnungen <strong>der</strong> Unternehmen immer<br />

stärker bemerkbar, dass Netze fehlten.<br />

„Ein schneller Netzausbau ist daher<br />

für drei von vier Betrieben die Hauptfor<strong>der</strong>ung<br />

an die Politik“, berichtete<br />

Schweitzer von einem weiteren Resultat<br />

<strong>der</strong> Studie, die auf fast 2200 Antworten<br />

aus dem unternehmerischen Ehrenamt<br />

und weiteren Mitgliedsbetrieben <strong>der</strong> IH-<br />

K-Organisation beruht.<br />

Hier fließt richtig viel Strom: Der <strong>Leipziger</strong> Weihnachtsmarkt mit seinen abertausenden<br />

strahlenden Lichtern.<br />

Foto: Christian Modla


Dienstag, 6. <strong>Dezember</strong> <strong>2016</strong> | NR. 284 <strong>Energie</strong> Report Anzeigen-Son<strong>der</strong>veröffentlichung | 3<br />

Sind die Lichter<br />

angezündet...<br />

Der Tannenbaum hat Konjunktur –<br />

aber nicht nur weihnachtlich geschmückt<br />

im Wohnzimmer erfreut<br />

uns <strong>der</strong> Baum. Er steckt auch in den Wänden,<br />

im Dach, in den Möbeln, sogar als<br />

Hülle für das Smartphone, als Brillengestell<br />

o<strong>der</strong> Band für die Armbanduhr machen<br />

traditionsreiche Hölzer eine ausgesprochen<br />

mo<strong>der</strong>ne Figur. Der Bau- und<br />

Werkstoff ist <strong>der</strong>zeit gefragter denn je.<br />

Holz sei „irgendwie ein warmer Gegenstand“,<br />

findet auch Falko Beyer, <strong>der</strong><br />

im erzgebirgischen Seiffen aus kleinen<br />

Holzstücken filigrane Spanbäume sticht.<br />

„Metall ist kalt, aber Holz macht eine<br />

warme Werkstatt“, sagt er. Diese Wärme,<br />

die spürbare Lebendigkeit des Werkstoffes<br />

Holz ist nur ein Grund für seine Beliebtheit.<br />

In <strong>der</strong> Architektur und im<br />

Wohndesign erlebt <strong>der</strong> Traditionsbaustoff<br />

eine Renaissance. Die Tendenz bestätigt<br />

<strong>der</strong> Bundesverband Fertigbau: Nach<br />

seinen Angaben werden heute über<br />

16 Prozent aller Ein- und Zweifamilienhäuser<br />

in Deutschland in Holzbausweise<br />

errichtet. Im Jahr 2004 waren es noch<br />

13 Prozent. Seine positiven Eigenschaften<br />

könnten Holz sogar zum Baustoff <strong>der</strong> Zukunft<br />

machen.<br />

Holz ist schnell und leicht. Mo<strong>der</strong>ne<br />

Holzhäuser können in wenigen Tagen errichtet<br />

werden, denn Wand-, Deckenund<br />

Dachelemente werden maschinell<br />

und meist wetterunabhängig vorgefertigt.<br />

Dabei ist Holz druckfest wie Beton<br />

und tragfähig wie Stahl. Es ist aber elastischer<br />

und wesentlich leichter. Leichte<br />

Konstruktionen und kurze Bauzeiten sind<br />

vor allem in <strong>der</strong> Stadt gefragt. Hier, im urbanen<br />

Raum, erlebt <strong>der</strong> Holzbau in <strong>der</strong><br />

Tat ein Comeback und zugleich eine zeitgemäße<br />

Weiterentwicklung. In London<br />

steht das mit neun Stockwerken auf 30<br />

Metern bislang höchste Holzhaus Europas.<br />

Ein achtstöckiges Wohn- und<br />

Bürogebäude im bayrischen Bad Aibling<br />

kommt immerhin auf 25 Meter Höhe.<br />

Hierin liegt wohl das größte Potenzial für<br />

die Zukunft <strong>der</strong> traditionellen Holzbauweise:<br />

die mehrgeschossigen Bauten in<br />

<strong>der</strong> Stadt.<br />

Holz ist sinnlich. Terpene und Phenole<br />

sind es – chemische Verbindungen wie<br />

diese sorgen für den charakteristisch harzigen<br />

Duft, <strong>der</strong> noch aus den verarbeiteten<br />

Produkten austreten kann. Was beispielsweise<br />

mit Sandel- und Rosenholz im<br />

Parfum funktioniert, lässt sich auch in das<br />

Wohnumfeld übertragen: Holz riecht einfach<br />

angenehm. Auch optisch ist es eine<br />

Bereicherung für das direkte Umfeld des<br />

Menschen. Fachgerecht bearbeitet wer-<br />

Aus dem<br />

Wald in<br />

die Stadt<br />

Holz ist <strong>der</strong><br />

Baustoff <strong>der</strong><br />

Stunde – und<br />

dank seiner<br />

positiven<br />

Eigenschaften<br />

eventuell auch<br />

<strong>der</strong> Zukunft<br />

den lang haltende Holzbauteile über<br />

Jahrhun<strong>der</strong>te hinweg mit ihrer typischen,<br />

attraktiven Patina überzogen.<br />

Holz tut gut. Nicht nur <strong>der</strong> herrliche<br />

Duft wirkt sich nachweislich positiv auf<br />

den menschlichen Organismus aus. Holz<br />

ist in <strong>der</strong> Tat <strong>der</strong> Baustoff für ein gesundes<br />

Wohnklima, denn es wirkt hygroskopisch.<br />

Das bedeutet, es nimmt Luftfeuchtigkeit<br />

auf und gibt sie wie<strong>der</strong> an<br />

den Raum ab, wenn sie dort unter<br />

30 Prozent sinkt. Holz reguliert somit das<br />

Raumklima – und sorgt für gute Luft. Mit<br />

<strong>der</strong> Feuchtigkeit werden außerdem eventuelle<br />

Schadstoffe aus <strong>der</strong> Luft gefiltert<br />

und „eingeschlossen“.<br />

Holz ist tatsächlich warm. Es ist damit<br />

Filigran und doch fest, dabei leicht<br />

und warm: Der Werkstoff Holz hat<br />

Hochkonjunktur. Foto: Christian Modla<br />

„Metall ist<br />

ein kaltes<br />

Material, aber<br />

Holz macht<br />

eine warme<br />

Werkstatt.“<br />

Falko Beyer,<br />

Spanbaumstecher<br />

nicht nur die gefühlte Wärme dieses „atmenden“<br />

Baustoffs gemeint – auch seine<br />

energetischen Eigenschaften lassen es<br />

Bauherren warm ums Herz werden. Holzhäuser<br />

sind von Natur aus energiesparend,<br />

denn das Material dämmt und speichert<br />

Wärme. Holzwände sind in diesem<br />

Sinne ihre eigene Dämmung, denn sie<br />

kühlen deutlich langsamer aus als solche<br />

aus Stein und Beton. So verlieren Außenwände<br />

im Holzfertigbau auch deutlich<br />

weniger Wärme als vergleichbare Betonwände<br />

ohne Dämmung. Das Resultat: Es<br />

bleibt im Inneren <strong>der</strong> Räume lange warm.<br />

Holz ist nachhaltig. Mit seinen hervorragenden<br />

energetischen Eigenschaften<br />

geht auch eine sehr gute Umweltbilanz<br />

einher. Das liegt zunächst natürlich daran,<br />

dass Bäume ständig nachwachsen.<br />

Dank nachhaltiger Forstwirtschaft wachsen<br />

in Deutschland sogar mehr Bäume<br />

nach, als verbraucht werden. Alle zehn<br />

Jahre wird eine Bundeswaldinventur vorgenommen,<br />

auf <strong>der</strong>en Basis Wissenschaftler<br />

des Thünen-Instituts für Waldökosysteme<br />

in Eberswalde ein Simulationsmodell<br />

erstellen. Nach ihren Schätzungen<br />

kann bis 2052 mit einem Rohholzpotenzial<br />

von fast 78 Millionen Kubikmetern<br />

pro Jahr gerechnet werden.<br />

Gleichzeitig steigt <strong>der</strong> Holzvorrat im<br />

Wald geringfügig. Der Wald als Rohstoffquelle<br />

und Lebensraum scheint aktuell<br />

also gesichert.<br />

Eine weitere Charakteristik macht<br />

Holz beson<strong>der</strong>s umweltfreundlich: Es<br />

bindet schädliche Stoffe. Solange es nicht<br />

verrottet o<strong>der</strong> verbrannt wird, speichert<br />

Holz auch Kohlenstoffdioxyd (CO 2<br />

). Je<br />

länger also Parkett, Möbelstück o<strong>der</strong><br />

Holzhaus erhalten bleiben, desto günstiger<br />

ist das unterm Strich für <strong>der</strong>en CO 2<br />

-<br />

Bilanz und damit wie<strong>der</strong>um für das<br />

Klima.<br />

All diesen guten Gründen, die für Holz<br />

als Baustoff <strong>der</strong> Zukunft sprechen, fügt<br />

Baumspanstecher Falko Beyer noch eine<br />

ebenso simple wie unanfechtbare Eigenschaft<br />

hinzu: „Es sieht doch einfach schön<br />

aus.“ Das stimmt. Seine Bäumchen mit<br />

Locken haben <strong>der</strong>zeit Hochkonjuktur,<br />

denn sie schmücken Weihnachtsbäume<br />

und Krippen ebenso wie Pyramiden mit<br />

ihrer ebenso filigranen wie natürlichen<br />

Schönheit.<br />

Das liegt vor allem an dem Holz, das<br />

Beyer verwendet: „Ich nutze ausschließlich<br />

Linde, ein weiches, geschmeidiges<br />

Holz mit einer beson<strong>der</strong>s langen Faser.“<br />

Er selbst sucht die frischen Stämme aus,<br />

die zerkleinert über vier bis fünf Monate<br />

im Wind trocknen, bevor sie zu Rohlingen<br />

gedrechselt werden. Dann erst setzt<br />

Falko Beyer mit seinen 50 Jahren Erfahrung<br />

das Stecheisen an, um präzise die<br />

Locken zu formen. Holz und Stecheisen<br />

– mehr braucht er nicht. Am Tag fertigt<br />

er circa 150 Bäume auf traditionelle Art.<br />

Die können bis zu 1,40 Meter groß werden.<br />

Gelernt hat er das Handwerk vom<br />

Vater. Sein handwerkliches Können hat<br />

er dann an den eigenen Sohn weitergegeben.<br />

Der allerdings wird den Beruf<br />

wohl nicht ergreifen. Mit langen Stunden<br />

und wenig Gewinn ist die Branche<br />

keine leichte. Wenn sich <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeitige<br />

Trend aber fortsetzt, könnte die Zukunft<br />

für Holz als Werkstoff aber etwas an<strong>der</strong>s<br />

aussehen.<br />

Deutschland im<br />

Lichterrausch<br />

Lichterketten, leuchtende Fensterbil<strong>der</strong><br />

und blinkende Weihnachtsfiguren werden<br />

in diesen Tagen in Millionen von<br />

Wohnungen, Häusern und Vorgärten in<br />

Deutschland aufgestellt. Insgesamt<br />

9,5 Milliarden Lämpchen und Lichtlein<br />

erhellen in den kommenden Wochen die<br />

privaten Haushalte, hat das Hamburger<br />

<strong>Energie</strong>unternehmen Lichtblick mit Hilfe<br />

des Marktforschungsinstituts YouGov<br />

ermittelt.<br />

„Die Lichterkette gehört für die Deutschen<br />

ebenso zu Weihnachten wie <strong>der</strong><br />

Christstollen und <strong>der</strong> Tannenbaum“,<br />

sagte Lichtblick-Sprecher Ralph<br />

Kampwirth. „Dieser Trend erreicht in<br />

diesem Jahr ein neues Rekordniveau.“<br />

Gegenüber dem Vorjahr steige die Zahl<br />

<strong>der</strong> Weihnachtslämpchen um 400 Millionen<br />

o<strong>der</strong> sechs Prozent. Ein Durchschnittshaushalt<br />

wird <strong>der</strong> Befragung von<br />

mehr als 2000 Haushalten zufolge mit<br />

fünf bis sechs verschiedenen Leuchtmitteln<br />

geschmückt, an denen zwischen<br />

20 und 200 kleine Lämpchen erstrahlen.<br />

Die Festtagsbeleuchtung wird rund<br />

820 Millionen Kilowattstunden Strom<br />

schlucken, das entspricht dem Jahresverbrauch<br />

einer Großstadt mit 270 000<br />

Einwohnern. Die <strong>Energie</strong>kosten belaufen<br />

sich auf rund 235 Millionen Euro.<br />

Mit LED-Lämpchen statt herkömmlicher<br />

Lichterketten lasse sich <strong>der</strong> <strong>Energie</strong>verbrauch<br />

um bis zu 90 Prozent senken.<br />

<strong>Energie</strong>sparlampen sowie LED sind<br />

nach Angaben <strong>der</strong> Verbraucherzentralen<br />

die effizientesten Leuchtmittel, die<br />

<strong>der</strong>zeit zur Verfügung stehen. Bei den<br />

LED seien in den nächsten Jahren noch<br />

große Fortschritte und Verbesserungen<br />

zu erwarten. Sie werden nach Einschätzung<br />

des Verbraucherzentrale Bundesverbandes<br />

sogar das Leuchtmittel <strong>der</strong><br />

Zukunft werden.<br />

Der Stromverbrauch privater Haushalte<br />

ist allerdings ohnehin nur ein relativ<br />

kleiner Posten in <strong>der</strong> Klimaschutzbilanz.<br />

Verkehr, Industrie, Landwirtschaft<br />

und Heizungen sind in weit stärkerem<br />

Maße für den Ausstoß von klimaschädlichem<br />

Kohlendioxid verantwortlich.<br />

Überdies ist <strong>der</strong> Stromverbrauch in<br />

westlichen Industrielän<strong>der</strong>n zuletzt<br />

rückläufig gewesen. Der steigende<br />

<strong>Energie</strong>verbrauch und CO2-Ausstoß großer<br />

wachstumsstarker Schwellenlän<strong>der</strong><br />

wie China, Indien und Brasilien sind für<br />

die Lösung des Klimaproblems das eigentliche<br />

Problem.<br />

Erdgas – unverzichtbarer<br />

Partner in <strong>der</strong> <strong>Energie</strong>wende<br />

Großes Potenzial im Wärmemarkt – vielseitig einsetzbarer <strong>Energie</strong>träger<br />

Es ist ein ambitioniertes klimapolitisches<br />

Ziel: Die Bundesregierung will den Ausstoß<br />

von Treibhausgasen drastisch senken<br />

– bis 2020 um 40 Prozent und bis<br />

2050 gar um bis zu 95 Prozent, verglichen<br />

mit dem Stand von 1990. So weit,<br />

so bekannt. Doch wie will die Politik ihre<br />

Ziele erreichen? Wie kann es gelingen,<br />

möglichst rasch, effizient und sozialverträglich<br />

klimaschädliches CO 2<br />

einzusparen?<br />

„Eine wesentliche Rolle nimmt Erdgas<br />

dabei ein“, sagt Ulf Heitmüller, seit<br />

Oktober neuer Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> VNG – Verbundnetz Gas AG.<br />

Erdgas lässt sich in zahlreichen mo<strong>der</strong>nen<br />

Heiztechnologien sowohl dezentral<br />

als auch in <strong>der</strong> Nah- und Fernwärmeversorgung<br />

effizient und komfortabel<br />

einsetzen. Damit ist Erdgas vielfältig einsetzbar,<br />

etwa in Ein- und Mehrfamilienhäusern,<br />

großen Immobilien sowie Gewerbe-<br />

und Industrieunternehmen.<br />

Hausbesitzer können zum Beispiel beim<br />

Einbau neuer Erdgasheizungen häufig<br />

auf staatliche För<strong>der</strong>ung setzen, selbst<br />

unter den zuletzt nochmals verschärften<br />

Vorschriften zum energetischen Standard<br />

im Wohnungsneubau. Damit sparen<br />

sie nicht nur, sie tun auch ganz praktisch<br />

etwas für den Klimaschutz. „Mit einer<br />

mo<strong>der</strong>nen Erdgasbrennwertheizung<br />

kann <strong>der</strong> Treibhausgasausstoß im Vergleich<br />

zu einer alten Anlage nahezu halbiert<br />

werden – und das zu einem bezahlbaren<br />

Preis“, erklärt Heitmüller. Der<br />

Wärmemarkt bietet ein großes Potenzial,<br />

CO 2<br />

-Emissionen zu reduzieren – schließlich<br />

entfallen fast 90 Prozent <strong>der</strong> in privaten<br />

deutschen Haushalten genutzten<br />

<strong>Energie</strong> auf Heizung und Warmwasser.<br />

Eine mo<strong>der</strong>ne Brennwertheizung bietet<br />

noch weitere Vorteile: Gegenüber<br />

herkömmlichen Heizkesseln spart ein<br />

Brennwertkessel deutlich am Verbrauch.<br />

Er nutzt nicht nur den <strong>Energie</strong>gehalt des<br />

Erdgases, son<strong>der</strong>n auch die Kondensationswärme<br />

des entstehenden Wasserdampfes.<br />

Die nötigen Investitionskosten<br />

haben sich in vielen Fällen schon nach<br />

wenigen Jahren vollständig amortisiert.<br />

Zudem lässt sich das System auch mit erneuerbaren<br />

<strong>Energie</strong>n verbinden. Durch<br />

die Kombination von Erdgas und Solar<br />

etwa sind bis zu 60 Prozent <strong>Energie</strong>ersparnis<br />

möglich. VNG-Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong><br />

Heitmüller ist überzeugt: „Mit<br />

Erdgas können schnelle Fortschritte<br />

beim Klimaschutz erzielt werden.“<br />

„Mit Erdgas können<br />

schnelle Fortschritte<br />

beim Klimaschutz<br />

erzielt werden.“<br />

Ulf Heitmüller,<br />

Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong><br />

VNG AG<br />

Auch im Klimaschutzplan, <strong>der</strong> erst am<br />

11. November verabschiedeten wurde,<br />

hält die Bundesregierung weiter an Erdgas<br />

fest. Das geplante Verbot des Einbaus<br />

neuer fossiler Heizungen beispielsweise,<br />

das ab 2030 gelten sollte, ist gestrichen<br />

worden. Ein Schritt in die richtige<br />

Richtung, betont Heitmüller, denn:<br />

„Willkürliche Verbote<br />

mo<strong>der</strong>ner und effizienter<br />

Technologien bringen<br />

uns nicht weiter. Wir<br />

brauchen hier Technologieoffenheit.“<br />

Darüber hinaus wird Erdgas im Zusammenspiel<br />

mit den erneuerbaren<br />

<strong>Energie</strong>n zu einem unverzichtbaren<br />

Partner in <strong>der</strong> <strong>Energie</strong>wende. Beispiel<br />

Power-to-Gas: Hier wird überschüssiger,<br />

regenerativ erzeugter Strom in Wasserstoff<br />

umgewandelt und im gut ausgebauten<br />

Gasnetz gespeichert. Durch dieses<br />

Verfahren, so Heitmüller, sei die langfristige<br />

Speicherung schwanken<strong>der</strong> erneuerbarer<br />

<strong>Energie</strong>n möglich.<br />

Die ONTRAS – <strong>der</strong> unabhängige<br />

Fernleitungsnetzbetreiber in <strong>der</strong> VNG-<br />

Gruppe – verfügt beispielsweise über<br />

ein über 7200 Kilometer langes Fernleitungsnetz,<br />

das sowohl für den Transport<br />

als auch für die Speicherung von Grünstrom<br />

prädestiniert ist. Daneben verfügt<br />

die VNG Gasspeicher GmbH (VGS) – die<br />

Speichergesellschaft <strong>der</strong> VNG – als<br />

drittgrößter Speicherbetreiber Deutschlands<br />

über 2,5 Milliarden Kubikmeter<br />

Speicherkapazität. Heitmüller betont,<br />

dass die VNG in <strong>der</strong> deutschen und europäischen<br />

Erdgaswirtschaft damit gut<br />

aufgestellt sei. Er ist sicher: „Erdgas und<br />

die Erdgasinfrastruktur von heute<br />

bieten die Brücke in eine dekarbonisierte<br />

Zukunft.“<br />

Heimelige Wärme: Erdgas lässt sich in zahlreichen mo<strong>der</strong>nen Heiztechnologien sowohl<br />

dezentral als auch in <strong>der</strong> Nah- und Fernwärmeversorgung effizient und komfortabel<br />

verwenden. <br />

Foto: Christian Modla<br />

© VNG Norge AS/Helge Hansen/Montag<br />

VNG – Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft<br />

Braunstraße 7 | 04347 Leipzig | Telefon +49 341 443-0 | info@vng.de | www.vng-gruppe.de<br />

LEIDENSCHAFT<br />

FÜR ERDGAS<br />

INTERNATIONAL AUFGESTELLT–<br />

REGIONAL VERBUNDEN.<br />

Die VNG-Gruppe um die VNG – Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft<br />

ist in <strong>der</strong> gesamten Wertschöpfungskette <strong>der</strong> deutschen<br />

und europäischen Erdgaswirtschaft aktiv und konzentriert sich<br />

auf die vier Kerngeschäftsbereiche Exploration & Produktion,<br />

Gashandel & Dienstleistung, Gastransport und Gasspeicherung.<br />

Mit dieser Expertise leisten wir einen entscheidenden Beitrag für<br />

ein nachhaltiges <strong>Energie</strong>system.<br />

Exploration & Produktion | Gashandel & Dienstleistung | Gastransport | Gasspeicherung<br />

© VGS/Tortsen Pross<br />

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© VNG Norge AS/Helge Hansen/Montag<br />

© ONTRAS/Jakob Richter


4 | Anzeigen-Son<strong>der</strong>veröffentlichung<br />

<strong>Energie</strong> Report Dienstag, 6. <strong>Dezember</strong> <strong>2016</strong> | NR. 284<br />

Dieser Mann denkt in Wellen und<br />

Strömungen – und manchmal bringen<br />

sie ihn um den Schlaf:<br />

Prof. Dr. Kai-Uwe Graw forscht seit<br />

30 Jahren zur Wellenenergie, <strong>der</strong>zeit ist<br />

er Leiter <strong>der</strong> Professur für Technische<br />

Hydromechanik an <strong>der</strong> TU Dresden.<br />

Graw gilt als ausgewiesener Experte für<br />

die Kraft des Wassers und ihre Potenziale.<br />

Über die Jahre hat er viele Projekte in<br />

<strong>der</strong> einstigen Zukunftstechnologie scheitern<br />

und hochfliegende Finanzpläne zerbröseln<br />

sehen. Ein Gespräch über große<br />

Potenziale, extreme Bedingungen – und<br />

leise Hoffnungen.<br />

Was wünschen Sie sich von <strong>der</strong> Politik?<br />

Ich wünsche mir eine positivere Einstellung<br />

zur ‚kleinen‘ Wasserkraft, gerade<br />

hier in Sachsen. Wer ein dezentrales,<br />

kleineres Wasserkraftwerk an einem<br />

Wehr bauen will, <strong>der</strong> leidet unter sehr<br />

hohen Auflagen und Kosten. Ich kann<br />

das natürlich verstehen, Renaturierung<br />

ist aus Sicht <strong>der</strong> Gewässerentwicklung<br />

eine gute Sache, aber eben auch sehr<br />

komplex. Da sind die Rahmenbedingungen<br />

vielleicht nicht optimal gesetzt.<br />

Was meinen Sie genau?<br />

Ein Beispiel ist das Pumpspeicherkraftwerk<br />

hier in Dresden. Das ist ein günstiger,<br />

gut funktionieren<strong>der</strong> <strong>Energie</strong>speicher,<br />

<strong>der</strong> sich für den Betreiber nun angeblich<br />

nicht mehr rechnet und außer<br />

Betrieb genommen wird. Das kann ich<br />

so nicht verstehen.<br />

Was ist mit den Vorteilen <strong>der</strong> Wasserkraft<br />

als grüner <strong>Energie</strong>?<br />

Da muss man unterscheiden. Ein<br />

Pumpspeicherkraftwerk ist ein technisches<br />

Bauwerk – das hat mit Natur nicht<br />

mehr viel zu tun. Kleinere Wasserwerke<br />

dagegen sind natürlich ‚grün‘, aber, und<br />

das sage ich auch meinen Studenten immer:<br />

Am Ende ist alles ein Eingriff in die<br />

Natur, egal, um welche <strong>Energie</strong> es sich<br />

handelt. Wenn man einen Fluss für die<br />

Wasserkraft ausbaut, ist er nicht mehr<br />

natürlich. Am besten ist deshalb ein<br />

sinnvoller, gesun<strong>der</strong> <strong>Energie</strong>mix.<br />

Welches Potenzial besteht in Mitteldeutschland,<br />

sinnvoll mehr <strong>Energie</strong> aus<br />

Wasser zu gewinnen?<br />

Die Potenziale sind eigentlich ausgeschöpft.<br />

Eine schöne Sache wäre es, alte<br />

Mühlenstandorte zu reaktivieren und<br />

die Umgebung zu renaturieren – daran<br />

scheitern solche Ideen jedoch meistens.<br />

Ökologische Themen und Naturschutz<br />

haben eine viel größere Lobby als die<br />

Wasserkraft. Größere Kraftwerksprojekte<br />

betrachte ich aber nicht als wirklich<br />

wünschenswert, sowohl für das Flusssystem<br />

als auch aus technischen Gründen.<br />

Die Probleme, die wir uns da etwa<br />

mit dem Hochwasserschutz einhandeln,<br />

wären zu groß.<br />

Die größte <strong>Energie</strong> entwickelt das Wasser<br />

auf offener See. Allein die Kraft <strong>der</strong><br />

Wellen könnte mehr als zehn Prozent des<br />

weltweiten Strombedarfs decken. Welche<br />

Möglichkeiten hat Deutschland da?<br />

Es hätte nur welche, wenn es schon eine<br />

etablierte Technik gäbe. Wellenkraftwerke<br />

sind zum Beispiel kaum mit<br />

Windkraftanlagen zu kombinieren. Das<br />

wäre aber sinnvoll, weil man so nur einmal<br />

in Schifffahrt und Fischerei eingreifen<br />

müsste. Insgesamt aber sollte man<br />

das an an<strong>der</strong>en Orten vorantreiben, an<br />

denen bessere Bedingungen herrschen.<br />

In Europa sind das vor allem Gebiete vor<br />

den Küsten Nordeuropas. Allerdings ist<br />

man bisher nicht über Prototypen<br />

hinausgekommen. Warum?<br />

Auch wenn das etwas großspurig klingt:<br />

Aus technischer Sicht könnten wir schon<br />

alles lösen, allen voran das Problem <strong>der</strong><br />

sehr robusten Bedingungen da draußen<br />

auf dem Meer. Aber es ist momentan<br />

sehr schwierig, das alles ökonomisch,<br />

also großserientauglich, zu machen.<br />

Warum ist die Entwicklung von<br />

Kraftwerken auf dem Meer so teuer?<br />

Wellenenergie ist ein spezielles<br />

Thema, das ist eine ganz an<strong>der</strong>e<br />

Technologie als in <strong>der</strong> übrigen<br />

<strong>Energie</strong>versorgung. Es gibt<br />

zwar auch Erfolge bei den<br />

Standzeiten – die Kraftwerke<br />

können sich heute sehr viel länger<br />

gegen die <strong>Energie</strong> <strong>der</strong> Wellen<br />

behaupten. Aber vor allem<br />

bei Stürmen sind sie extrem hohen<br />

Belastungen ausgesetzt.<br />

Dazu sind Detailprobleme aufgetaucht,<br />

die wir so auch nicht<br />

voraussehen konnten. Man muss<br />

diesen Technologiezweig erst<br />

entwickeln. Bei Gezeitenkraftwerken,<br />

die die <strong>Energie</strong> von Ebbe und<br />

Flut nutzen, verwun<strong>der</strong>t es mich<br />

schon etwas mehr, dass sich da<br />

nichts entwickelt. Denn die Gezeitenenergie<br />

geht schon mehr in Richtung<br />

konventionelle <strong>Energie</strong>.<br />

Wasserkraft:<br />

Der schlafende<br />

Riese<br />

Die Technik ist noch nicht reif, doch die Potenziale sind<br />

gewaltig: Allein die Kraft <strong>der</strong> Wellen könnte mehr als<br />

zehn Prozent des weltweiten Strombedarfs decken.<br />

In Deutschland steht die Wasserkraft noch im Schatten<br />

<strong>der</strong> Windenergie – und droht, an den<br />

Umweltschutzauflagen zerrieben zu werden.<br />

In welche Technik setzen Sie <strong>der</strong>zeit am<br />

meisten Hoffnung?<br />

In Unterwasser-Windrä<strong>der</strong> wie SeaGen<br />

in Nordirland. Solche Anlagen bräuchten<br />

aus meiner Sicht nur noch genügend<br />

Zeit und Unterstützung, dann könnten<br />

sie serienreif werden. Bei <strong>der</strong> Wellenenergie,<br />

die das größere Potenzial hätte,<br />

habe ich meinen Enthusiasmus aber ein<br />

wenig verloren. Ich arbeite seit 30 Jahren<br />

in <strong>der</strong> Wellenenergie und sehe heute<br />

lei<strong>der</strong> nicht sehr viele Fortschritte.<br />

Warum?<br />

Die Geldgeber haben den Markt kaputt<br />

gemacht, außerdem gab es auch unrealistische<br />

For<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Politiker. Man<br />

hat verschiedene Projekte zunächst sehr<br />

stark geför<strong>der</strong>t, aber als es dann nicht so<br />

zügig ging wie erhofft, war die För<strong>der</strong>ung<br />

ganz schnell weg, und jetzt geht finanziell<br />

gar nichts mehr. Es wäre besser<br />

gewesen, nur ein Projekt, dieses aber<br />

dafür langfristig zu för<strong>der</strong>n. Natürlich<br />

hilft Geld, und viel Geld hilft<br />

auch viel. Aber die Zeit, die<br />

man für die Entwicklung<br />

von Dingen braucht,<br />

lässt sich auch mit<br />

viel Geld nicht<br />

ausschalten.<br />

Große Hoffnungen im Bereich <strong>der</strong><br />

Wellenkraftwerke setzte man zum<br />

Beispiel in Pelamis, die ‚Seeschlange‘ vor<br />

<strong>der</strong> schottischen Küste.<br />

Richtig, aber mittlerweile ist das Projekt<br />

auch beinahe tot. Die Wirtschaftspläne<br />

waren nur auf schnelle Fortschritte ausgelegt,<br />

deshalb konnte man bei Problemen<br />

nicht gut reagieren. Es wurde sogar<br />

schon Werbung mit <strong>der</strong> Wellenenergie<br />

gemacht, aber viele För<strong>der</strong>er haben sich<br />

nahezu gleichzeitig rausgezogen. Die<br />

professionell arbeitenden Betriebe hat<br />

es dabei lei<strong>der</strong> zum größten Teil erwischt.<br />

Was können wir daraus lernen?<br />

Ich vergleiche die Entwicklung gerne<br />

mit dem Growian, <strong>der</strong> gescheiterten<br />

‚Großen Windenergieanlage‘ in Norddeutschland<br />

in den Achtzigern. Schon<br />

damals hat man gesehen, dass es gerade<br />

nicht funktioniert, viel Geld in ein Projekt<br />

zu pumpen und gleich das ganz<br />

Große, ganz Tolle zu wollen.<br />

Schneegestöber – Nie<strong>der</strong>schlag aus<br />

gefrorenem Wasser. Es hat nicht nur die<br />

Kraft, Kin<strong>der</strong>herzen höher schlagen zu<br />

lassen, son<strong>der</strong>n auch das Vermögen,<br />

<strong>Energie</strong> zu erzeugen. Foto: Christian Modla<br />

Hintergrund<br />

Wasserkraft in Sachsen<br />

Die größten mit Wasserenergie betriebenen<br />

Kraftwerke in Sachsen sind die<br />

Talsperre Kriebstein (mit 4,85 Megawatt<br />

Leistung) und die Pumpspeicherkraftwerke<br />

Markersbach (1046 Megawatt) und<br />

Nie<strong>der</strong>wartha – letzteres nahm <strong>der</strong><br />

Betreiber Anfang <strong>2016</strong> vom Netz. Daneben<br />

gibt es eine Reihe weiterer, weniger<br />

leistungsstarker Kraftwerke.<br />

Laut Angaben des Verbands <strong>der</strong> Wasserkraftwerksbetreiber<br />

haben die sächsischen<br />

Anlagen 315 Millionen Kilowattstunden<br />

Strom erzeugt (Zahlen von 2013) und so<br />

eine Viertelmillion Tonnen CO 2<br />

-Ausstoß<br />

vermieden.<br />

Sonnenkollektoren<br />

im Süden<br />

Brandenburgs<br />

Senftenberg setzt auf<br />

Wärme aus Sonnenenergie<br />

Die Sonne ist <strong>der</strong> größte Himmelskörper<br />

und das Zentrum unseres Planetensystems<br />

– und ein kostenloser <strong>Energie</strong>lieferant.<br />

Auf schiere Größe setzt auch die<br />

riesige thermische Solaranlage, die Ende<br />

September in Senftenberg in Betrieb genommen<br />

wurde. Nach Angaben <strong>der</strong><br />

Stadtverwaltung handelt es sich bei <strong>der</strong><br />

8300 Quadratmeter großen Kollektorfläche<br />

um die größte thermische Solaranlage<br />

Deutschlands.<br />

Platz fand die Anlage auf einer ehemaligen<br />

Bauschutt- und Hausmülldeponie,<br />

die in den vergangenen Jahren rekultiviert<br />

wurde. So konnten auf einer<br />

Fläche von gut zwei Hektar insgesamt<br />

1680 Hochleistungs-Vakuum-Röhrenkollektoren<br />

aufgestellt werden. Alles in allem<br />

investierten die Senftenberger Stadtwerke<br />

4,5 Millionen Euro in das Projekt,<br />

die Kreditanstalt für Wie<strong>der</strong>aufbau (KfW)<br />

gab über das Programm „Erneuerbare<br />

<strong>Energie</strong>n Premium“ För<strong>der</strong>mittel.<br />

Die in Senftenberg angewandte Technik<br />

ist in dieser Dimension noch recht<br />

jung. Sonnenkollektoren, die <strong>der</strong> Bereitung<br />

von Warmwasser dienen, kommen<br />

bisher meist in kleineren Anlagen zum<br />

Einsatz. Die unlängst in Betrieb genommene<br />

solarthermische Großanlage ist<br />

technisch anspruchsvoll. Die Senftenberger<br />

Stadtwerke stellten sich dieser Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

mit Erfolg – und können<br />

sich jetzt über eine deutliche Reduzierung<br />

des Kohlendioxid-Ausstoßes um<br />

etwa 60 000 Tonnen pro Jahr freuen.<br />

Auch <strong>der</strong> Ertrag kann sich sehen lassen.<br />

Die Kollektoren sollen pro Jahr einen<br />

<strong>Energie</strong>ertrag von rund vier Millionen<br />

Kilowattstunden erzeugen – das entspricht<br />

etwa dem Jahresverbrauch an<br />

Elektroenergie von 1000 Vier-Personen-Haushalten.<br />

In Senftenberg geht die aus <strong>der</strong> Sonneneinstrahlung<br />

gewonnene Wärme direkt<br />

ins Fernwärmenetz. Bisher kam dafür<br />

nur mit Erdgas erzeugte Wärme zum<br />

Einsatz, jetzt wird kombiniert. Das bringt<br />

mehr Planungssicherheit, Schwankungen<br />

bei den Rohstoffpreisen wirken sich<br />

nun weniger stark aus. Die Stadtwerke<br />

versorgen mehr als 10 000 Haushalte in<br />

<strong>der</strong> knapp 25 000 Einwohner zählenden<br />

Kreisstadt des Landkreises Oberspreewald-Lausitz.<br />

Aus dem städtischen Fernwärmenetz<br />

werden aber auch Großkunden<br />

wie das Klinikum versorgt.<br />

Vorreiter bei <strong>der</strong> Nutzung alternativer<br />

<strong>Energie</strong>n war Senftenberg schon vor<br />

zehn Jahren: Dort wurde die mit einer<br />

Leistung von drei Megawatt damals<br />

größte Biogasanlage Deutschlands errichtet.<br />

Die plötzliche Wie<strong>der</strong>geburt<br />

eines ungeliebten Materials<br />

Ökologisch, belastbar, attraktiv: Beton ist <strong>der</strong> neue Star unter den Baustoffen<br />

Beton erinnert viele an den ungeliebten<br />

Onkel in <strong>der</strong> Familie: Er gehört<br />

zwar dazu, aber er ist immer<br />

ein wenig zu plump – und einmal eingeladen,<br />

vernichtet er alle Ressourcen,<br />

sprich: Kuchenstücke. Auch Beton verbraucht<br />

extrem viele Ressourcen: Allein<br />

<strong>der</strong> für die Herstellung des Baustoffs<br />

notwendige Zement war 2010 für<br />

6,5 Prozent des weltweiten CO 2<br />

-Ausstoßes<br />

verantwortlich. Beton<br />

haftet hartnäckig<br />

ein schlechter Ruf an –<br />

wieviel besser ist da<br />

doch das Holz! O<strong>der</strong>?<br />

„Beton ist nicht<br />

schlechter als Holz gleicher<br />

Masse, was den<br />

Primärenergiebedarf betrifft“,<br />

erklärt Alexan<strong>der</strong><br />

Kahnt, jedenfalls am<br />

Beispiel einer Fassadenplatte.<br />

„Beton ist nur<br />

schlecht, weil er in so<br />

großen Mengen verbaut<br />

wird.“ Pro Kopf und Jahr<br />

wird in Deutschland ein<br />

Kubikmeter Beton verwendet – insgesamt<br />

also über 80 Millionen Kubikmeter.<br />

Kahnt ist Leiter <strong>der</strong> Forschungsgruppe<br />

Nachhaltiges Bauen am Institut für Betonbau<br />

<strong>der</strong> Hochschule für Technik, Wirtschaft<br />

und Kultur Leipzig. Mit Hochdruck<br />

arbeiten er und seine Kollegen daran,<br />

den Baustoff nachhaltiger zu machen.<br />

Beton ist nur<br />

schlecht, weil er<br />

in so großen Mengen<br />

verbaut wird.<br />

Alexan<strong>der</strong> Kahnt,<br />

Leiter <strong>der</strong> Forschungsgruppe<br />

Nachhaltiges Bauen<br />

HTWK Leipzig<br />

Das geht zum Beispiel über den Einsatz<br />

von Textilbeton. Konkret am Beispiel<br />

<strong>der</strong> Gebäudefassade: Kahnt und<br />

seine Kollegen entwickeln sehr schlanke<br />

Fassadenkonstruktionen aus Textilbeton<br />

mit neuartigen Dämmlösungen.<br />

„Verglichen mit konventionellen Baustoffen<br />

ist dadurch bis zu 15 Prozent<br />

mehr Nutzfläche möglich,“, erklärt<br />

Kahnt. „Das ist für Investoren natürlich<br />

interessant, weil sie<br />

mehr Fläche vermieten<br />

Häuser aus Beton statt Holz – noch immer die Norm. Wissenschaftler forschen unter<br />

an<strong>der</strong>em an Textilbeton, <strong>der</strong> nachhaltiger und ressourcenschonen<strong>der</strong> ist.<br />

Foto: dpa<br />

o<strong>der</strong> verkaufen können.“<br />

Zudem ist die<br />

Ökobilanz viel besser:<br />

Das Treibhauspotenzial<br />

liegt bei nur einem<br />

Viertel, <strong>der</strong> Gesamtbedarf<br />

an Primärenergie<br />

ist knapp halb so hoch<br />

wie bei gleichwertigen<br />

Stahlbetonelementen.<br />

Ist die Betonüberdeckung<br />

des Baustahls<br />

nicht korrekt ausgeführt,<br />

kann es im Stahlbeton<br />

zu einer Bewehrungskorrosion<br />

kommen. Weil <strong>der</strong> hochfest<br />

genannte Textilbeton sehr viel weniger<br />

Poren hat, weniger Wasser<br />

transportiert und eine textile Bewehrung<br />

hat, die nicht korrodiert, lebt er<br />

schlicht länger. Da er trotzdem dünner<br />

ist, ist für seine Herstellung weniger Zement<br />

nötig – <strong>der</strong> Einsatz von Textilbeton<br />

hat also einen direkten Einfluss auf<br />

das Klima. Geht man ins Detail, kann<br />

natürlich auch dieser nachhaltige Baustoff<br />

weiterentwickelt werden. Um die<br />

Menge des verbrauchten Zements zu<br />

reduzieren, wird nicht nur an schlankeren<br />

Bauteilen, son<strong>der</strong>n auch an besseren<br />

Materialmischungen geforscht. Ein<br />

vielversprechendes Material ist Steinkohlenflugasche<br />

– ein Abfallprodukt<br />

aus <strong>der</strong> nicht gerade klimaschonenden<br />

Kohleherstellung. Und: Noch sind Baustoffe<br />

wie Textilbeton um einiges teurer<br />

als konventionelle. Dies soll sich aber,<br />

so Alexan<strong>der</strong> Kahnt, bald än<strong>der</strong>n – die<br />

Wissenschaftler forschen <strong>der</strong>zeit an <strong>der</strong><br />

automatisierten Herstellung von Bauteilen<br />

aus Textilbeton.<br />

Die neuen Möglichkeiten des ehemals<br />

ungeliebten Baustoffs sind schon<br />

heute enorm. „Mittlerweile können wir<br />

durch mo<strong>der</strong>ne Technologien fast jede<br />

Größe bauen und zukünftig auch in fast<br />

je<strong>der</strong> dreidimensionalen Form“, erklärt<br />

Kahnt. Noch spannen<strong>der</strong>: Dem Beton<br />

kann ein Innenleben verpasst werden,<br />

das ihn zu einer Art kleinem Kraftwerk<br />

macht – Beton erzeugt <strong>Energie</strong> o<strong>der</strong> sogar<br />

Strom. Gebäudefassaden <strong>der</strong> Zukunft<br />

sollen <strong>Energie</strong> auf <strong>der</strong> Außenseite<br />

gewinnen, diese zwischenspeichern<br />

und auf <strong>der</strong> Innenseite wie<strong>der</strong> abgeben<br />

können.<br />

Mittels aufgeklebter Solarzellen<br />

kann Beton sogar Strom erzeugen. Eine<br />

Forschungsgruppe <strong>der</strong> Universität Kassel<br />

hat im vergangenen Jahr einen Beton<br />

namens „DysCrete“ entwickelt, <strong>der</strong><br />

mit Farbstoffsolarzellen beschichtet ist<br />

und Strom erzeugen soll, nach einem<br />

<strong>der</strong> pflanzlichen Fotosynthese ähnelnden<br />

Prinzip. „Unser Ziel ist es, ein Material<br />

zu entwickeln, das in Zukunft in<br />

<strong>der</strong> Bauwirtschaft eingesetzt werden<br />

kann, beispielsweise für Fertigteile im<br />

Hochbau, Fassadenelemente und<br />

neuartige Wandsysteme“, erklärt die<br />

beteiligte Professorin Heike Klussmann.<br />

„Zugleich liefert es als Solarzelle einen<br />

Beitrag zu einer nachhaltigen und dezentralen<br />

<strong>Energie</strong>versorgung.“ Allerdings<br />

sind die aufgeklebten Solarzellen<br />

wetteranfällig und <strong>der</strong> Wirkungsgrad ist<br />

noch zu gering.<br />

Dass die Zukunft nachhaltigen Bauens<br />

in Beton, diesem lange Zeit ungeliebten<br />

Baustoff liegt, zeigt auch <strong>der</strong><br />

diesjährige Deutsche Zukunftspreis: Ein<br />

Team <strong>der</strong> Technischen Universität<br />

Dresden um Prof. Dr. Manfred Curbach<br />

ging ins Rennen um den renommierten<br />

Preis. Curbachs Thema: Carbonbeton<br />

als Alternative für herkömmlichen<br />

Stahlbeton.<br />

Wasserdampf<br />

statt Dieselruß<br />

Ab 2018: Erzgebirgsbahn mit Hybridantrieb<br />

Die Deutsche Bahn (DB) will von<br />

2018 an auf nicht elektrifizierten<br />

Strecken in Sachsen umweltfreundlicher<br />

fahren. In einem Pilotprojekt<br />

wurde dafür ein Triebwagen <strong>der</strong><br />

Erzgebirgsbahn mit einem Hybridantrieb<br />

ausgerüstet. Dafür erhielt die<br />

DB-Tochter vergangenen Monat die von<br />

Bundespräsident Joachim Gauck unterschriebene<br />

Urkunde für „Ausgezeichnete<br />

Orte im Land <strong>der</strong> Ideen“. Die Zulassung<br />

<strong>der</strong> Technologie soll im kommenden<br />

Jahr beantragt werden. Nach dem<br />

Prototypen sollen dann 2018 zwölf weitere<br />

Triebwagen damit ausgestattet werden,<br />

teilte das Umweltministerium mit.<br />

Entwickelt wurde <strong>der</strong> „EcoTrain“ gemeinsam<br />

von <strong>der</strong> DB RegioNetz Verkehrs<br />

GmbH, den Technischen Universitäten<br />

Chemnitz und Dresden sowie dem Fraunhofer-Institut<br />

für Verkehrs- und Infrastruktursysteme<br />

in Dresden. Das Projekt<br />

wurde mit rund fünf Millionen Euro vom<br />

Bund und zehn Millionen Euro von <strong>der</strong><br />

Deutschen Bahn geför<strong>der</strong>t. Bis zu 30 Prozent<br />

Diesel sollen eingespart werden. Im<br />

Brennstoffzelle und<br />

Batterie sind<br />

energieeffiziente<br />

Alternativen.<br />

Alexan<strong>der</strong> Dobrindt,<br />

Bundesverkehrsminister<br />

Stadtgebiet sowie beim Ein- und Ausfahren<br />

an Bahnhöfen sollen die Züge künftig<br />

nur mit dem Strom aus Batterien fahren<br />

können. Es solle weniger Kohlendioxid<br />

ausgestoßen werden, die Züge könnten<br />

dann auch leiser fahren. Geplant sei,<br />

Züge auch mit Stromabnehmern auszurüsten,<br />

um auf elektrifizierten Strecken<br />

ganz auf Diesel verzichten zu können.<br />

Das Thema <strong>Energie</strong>effizienz auf <strong>der</strong><br />

Schiene setzt sich fort. Im deutschen<br />

Nahverkehr sollen von Ende nächsten<br />

Jahres an die weltweit ersten Brennstoffzellen-Züge<br />

rollen. Zunächst fahren zwei<br />

Prototypen vor allem auf den Strecken<br />

von Bremerhaven nach Buxtehude und<br />

Cuxhaven. Bis 2020 sollen dort 14 Züge<br />

im Einsatz sein, wie Nie<strong>der</strong>sachsens Verkehrsminister<br />

Olaf Lies (SPD) mitteilte.<br />

Der französische Hersteller Alstom präsentierte<br />

den neuen Antrieb im September<br />

dieses Jahres auf <strong>der</strong> Bahntechnikmesse<br />

Innotrans. Die Brennstoffzelle<br />

Bald mit Hybridantrieb: die Triebwagen <strong>der</strong><br />

Erzgebirgsbahn. Foto: <strong>der</strong>Wehner/Fotolia.com<br />

wandelt Wasserstoff in elektrische <strong>Energie</strong><br />

um.<br />

Bundesverkehrsminister Alexan<strong>der</strong><br />

Dobrindt (CSU) sprach von einem neuen<br />

Zeitalter auf Bahnstrecken ohne Oberleitung.<br />

Nach Angaben von Alstom gibt es<br />

Absichtserklärungen aus Nordrhein-<br />

Westfalen, Baden-Württemberg und Hessen,<br />

in denen auch Züge mit Wasserstoff<br />

fahren sollen. Die Entwicklung <strong>der</strong> in<br />

Salzgitter gebauten Züge mit dem Namen<br />

„Coradia iLint“ hat <strong>der</strong> Bund mit<br />

acht Millionen Euro geför<strong>der</strong>t. Sie haben<br />

auf dem Dach einen Wasserstofftank und<br />

die Brennstoffzelle sowie Batterien im<br />

Boden des Zugs. Damit können sie bis zu<br />

140 Stundenkilometer fahren. Statt Dieselruß<br />

geben sie Wasserdampf und Kondenswasser<br />

ab.<br />

Mit vier Millionen Euro för<strong>der</strong>t das Ministerium<br />

auch den Alstom-Konkurrenten<br />

Bombardier, <strong>der</strong> einen mit Batterien ausgestatteten<br />

Talent-3-Zug entwickelt.<br />

„Insbeson<strong>der</strong>e auf Nebenstrecken, an<br />

denen Oberleitungen unwirtschaftlich<br />

o<strong>der</strong> noch nicht vorhanden sind, fahren<br />

bislang Züge mit Dieseltriebwagen“, erklärte<br />

Dobrindt. Brennstoffzelle und Batterie<br />

seien emissionsfreie, energieeffiziente<br />

und kostengünstige Alternativen.<br />

In China rollt bereits seit vergangenem<br />

Jahr eine Stadtbahn vom Fließband,<br />

die Wasserstoff als <strong>Energie</strong>quelle<br />

nutzt. Eine <strong>der</strong> größten Beson<strong>der</strong>heiten<br />

<strong>der</strong> neuen mit Wasserstoff angetriebenen<br />

Stadtbahn ist die Tankdauer. Binnen drei<br />

Minuten ist die Bahn mit Wasserstoff betankt<br />

und kann so weitere 100 Kilometer<br />

durch die Stadt zurücklegen. Die Höchstgeschwindigkeit<br />

<strong>der</strong> neuen Wasserstoff-Stadtbahn<br />

für 380 Passagiere beträgt<br />

70 Stundenkilometer.


Dienstag, 6. <strong>Dezember</strong> <strong>2016</strong> | NR. 284 <strong>Energie</strong> Report Anzeigen-Son<strong>der</strong>veröffentlichung | 5<br />

Wärmende<br />

Fe<strong>der</strong>n<br />

Leicht, warm und umweltfreundlich:<br />

Daunen sind beliebt / Hersteller setzen<br />

auf besseren Tierschutz<br />

„O wie ruhst du hold und warm“: Dafür<br />

sorgt in Jacken, Decken und Schlafsäcken<br />

die Füllung aus zarten Daunen.<br />

Foto: Jan Schule/fotolia.com<br />

Meisterhaft geknüpft<br />

enviaM ruft <strong>Energie</strong>effizienznetzwerk für<br />

Kommunen ins Leben<br />

In Sachen <strong>Energie</strong>effizienz und <strong>Energie</strong>einsparen<br />

ist Großpösna so etwas wie<br />

ein Musterschüler. Ob Fotovoltaikanlage<br />

auf dem Dach des Gemeindeamtes im<br />

alten Rittergut, energiesparende Erneuerung<br />

<strong>der</strong> Straßenbeleuchtung o<strong>der</strong><br />

Thermografie-Projekt – die Gemeinde<br />

südöstlich von Leipzig gilt seit Jahren als<br />

einer <strong>der</strong> Vorreiter <strong>der</strong> Region und wird<br />

für dieses Engagement auch entsprechend<br />

gewürdigt: Nach 2012 hat die Gemeinde<br />

in diesem Jahr erneut den European<br />

Energy Award (eea) erhalten, ein<br />

europäisches Gütezertifikat<br />

für den<br />

kommunalen Klimaschutz.<br />

Und genau diese<br />

Erfahrung soll<br />

zukünftig vervielfacht<br />

werden,<br />

wenn es nach enviaM<br />

geht. Dafür<br />

hat <strong>der</strong> <strong>Energie</strong>dienstleister<br />

das<br />

<strong>Energie</strong>effizienznetzwerk<br />

für Kommunen<br />

ins Leben Lorette Nye<br />

gerufen. „In den<br />

Städten und Gemeinden nimmt das<br />

Thema<br />

<strong>Energie</strong>effizienz<br />

einen hohen Stellenwert ein“,<br />

erklärt Lorette Nye, Netzwerkbeauftragte<br />

von enviaM. „Die Anstrengungen unserer<br />

kommunalen Partner auf diesem<br />

Gebiet unterstützen wir bereits seit vielen<br />

Jahren.“<br />

Auch Großpösna profitierte von dieser<br />

För<strong>der</strong>ung – in finanzieller sowie beraten<strong>der</strong><br />

Form. „Wir haben bereits viel gemeinsam<br />

auf die Beine gestellt“, sagt<br />

Matthias Rensen, Chef des <strong>Energie</strong>teams<br />

von Großpösna. Derzeit prüfe<br />

man mithilfe von enviaM die Möglichkeit,<br />

den Campus im Ortsteil Dreiskau-Muckern<br />

– bestehend unter an<strong>der</strong>em<br />

aus Sporthalle, Kin<strong>der</strong>garten und<br />

Landschulheim – mittels eines Blockheizkraftwerks<br />

zu versorgen. Die Expertise<br />

sowie finanzielle Unterstützung vonseiten<br />

des Versorgers hat so manche<br />

energetische Verbesserung überhaupt<br />

erst möglich gemacht. „Mit dem neuen<br />

<strong>Energie</strong>effizienznetzwerk haben wir<br />

nun eine Plattform geschaffen, auf <strong>der</strong><br />

die Akteure noch einen Schritt weiter<br />

gehen und Synergien schaffen können,<br />

die den Teilnehmern wirtschaftliche und<br />

ökologische Vorteile bringen“, sagt Lorette<br />

Nye. „Durch die Gründung sorgt<br />

enviaM auch dafür, dass die Kommunen<br />

För<strong>der</strong>mittel des Bundes erhalten.“<br />

Konkrete Vorteile erhoffen sich auch<br />

Matthias Rensen und Bürgermeisterin<br />

Gabriela Lantzsch. „Das erste Treffen im<br />

Oktober war sehr positiv und interessant“,<br />

berichtet Rensen von <strong>der</strong> Zusammenkunft<br />

von Frohburg, Groitzsch und<br />

Wurzen, Doberschütz, Löbnitz sowie den<br />

Verbandsgemeinden An <strong>der</strong> Finne und<br />

Droyßiger-Zeitzer Forst aus dem Burgenlandkreis.<br />

Derzeit gehört Großpösna<br />

neben an<strong>der</strong>en eea-Kommunen wie<br />

Wurzen zu den Vorreitern, die im Vergleich<br />

zu an<strong>der</strong>en Teilnehmern sehr aktiv<br />

sind auf dem Gebiet <strong>der</strong> <strong>Energie</strong>effizienz.<br />

„Gerade beraten wir noch eher<br />

die unerfahreneren Gemeinden und geben<br />

Tipps.“ Zukünftig sollen alle Netzwerker<br />

von den gemeindeübergreifenden<br />

Synergien profitieren. „Wir erhoffen<br />

uns mit <strong>der</strong> Teilnahme die Umsetzung<br />

verschiedener Projekte sowie ein Mehr<br />

an Innovationen“,<br />

sagt Rensen.<br />

Nach <strong>der</strong> ersten<br />

Bestandsaufnahme<br />

erarbeiten die<br />

Matthias Rensen<br />

Teilnehmer mit<br />

Unterstützung von<br />

enviaM ihre jeweiligen<br />

<strong>Energie</strong>-Startbilanzen.<br />

Diese dienen als<br />

Basis, um zukünftig<br />

gemeinsame<br />

<strong>Energie</strong>einsparziele<br />

für das Netzwerk<br />

zu definieren.<br />

Gleichzeitig unterstützt die enviaM-<br />

Gruppe bei <strong>der</strong> Einführung von <strong>Energie</strong>managementsystemen,<br />

berät zu<br />

energietechnischen Fragen und informiert<br />

über För<strong>der</strong>möglichkeiten.<br />

Schwerpunkte sind die Bereiche Gebäude-<br />

und Wärmeanalysen, Straßenbeleuchtung<br />

und Eigenenergieerzeugung.<br />

„Die Einsparziele sind zwar unverbindlich,<br />

gelten jedoch für alle als Ansporn<br />

für die weitere Netzwerkarbeit“,<br />

so Lorette Nye. „Wichtig ist vor allem,<br />

dass die Teilnehmer den Netzwerkgedanken<br />

verinnerlichen und leben, um<br />

untereinan<strong>der</strong> bestmöglich vom Erfahrungsaustausch<br />

profitieren zu können.“<br />

Stichwort<br />

Netzwerk<br />

Die Bildung von <strong>Energie</strong>effizienznetzwerken<br />

ist im Nationalen<br />

Aktionsplan <strong>Energie</strong>effizienz (NAPE)<br />

<strong>der</strong> Bundesregierung verankert. Im<br />

Bereich <strong>der</strong> Kommunen sieht eine<br />

entsprechende Richtlinie die Gründung<br />

von rund 20 Netzwerken vor.<br />

Die enviaM-Gruppe initiiert mit dem<br />

neuen Netzwerk ein Projekt mit<br />

bundesweitem Vorzeigecharakter.<br />

Der Unternehmensverbund hat seit<br />

2015 bereits mehrere Netzwerke für<br />

verschiedene Zielgruppen ins Leben<br />

gerufen (u.a. mitteldeutsche Industrie,<br />

Stadtwerke) und fungiert als<br />

Netzwerkträger und -mitglied.<br />

Fotos: Hans/Pixabay.com, enviaM, privat<br />

Eine kuschelige Zudecke, ein wärmen<strong>der</strong><br />

Schlafsack beim Zelten im<br />

Sommer, eine mollig warme Winterjacke:<br />

In vielen Bettdecken, Kissen,<br />

Schlafsäcken, Jacken und Westen<br />

stecken Daunen. Denn das Naturprodukt<br />

hat einen entscheidenden Vorteil:<br />

Es besitzt eine große Füllkraft und kann<br />

sich dadurch ordentlich aufbauschen.<br />

Beispiel Daunendecke: Hier werden die<br />

Daunen mit einem isolierendem Luftpolster<br />

eingeschlossen. Diese Luftpolster<br />

sorgen für eine Wärme-Isolation und für<br />

Volumen in <strong>der</strong> Decke, ohne sie zu beschweren.<br />

Das heißt, bei geringerem<br />

Gewicht kann eine hohe Wärmehaltung<br />

erzielt werden – ein Vorteil im Winter.<br />

„Dadurch kann die Temperatur im<br />

Schlafzimmer abgesenkt werden, um<br />

<strong>Energie</strong> zu sparen, ohne dass <strong>der</strong><br />

Mensch auskühlt“, sagt Juliane Hed<strong>der</strong>ich,<br />

Geschäftsführerin des Verbands<br />

<strong>der</strong> deutschen Daunen- und Fe<strong>der</strong>nindustrie<br />

(VDFI) mit Sitz in Mainz. Hinzu<br />

komme, dass Daunen und Fe<strong>der</strong>n sehr<br />

gut in <strong>der</strong> Lage seien, die Körperfeuchtigkeit,<br />

die je<strong>der</strong> Mensch abgibt, aufzunehmen<br />

und an die Umgebung weiterzuleiten.<br />

Den Vorteil <strong>der</strong> Daune schätzt man<br />

auch beim Görlitzer Hersteller Yeti. Gegründet<br />

wurde das Unternehmen aus <strong>der</strong><br />

Not heraus: Weil es in <strong>der</strong> DDR keine geeigneten<br />

Schlafsäcke für einen Wintertrip<br />

in die Berge gab, nähte Sabine Exner<br />

1983 für ihren Ehemann Bernd kurzerhand<br />

selbst einen – aus Nylon, Baumwolle<br />

und den Daunen einer aufgeschnittenen<br />

Bettdecke. Die gute Qualität sprach<br />

sich herum und nach Wende konnte sich<br />

das Unternehmen 1990 auch offiziell<br />

gründen. Heute gehört Yeti zum dänischen<br />

Anbieter Nordisk und ist vor allem<br />

für hochwertige Schlafsäcke bekannt –<br />

das Angebot reicht vom ultraleichten<br />

Keine an<strong>der</strong>e<br />

Füllung erreicht eine<br />

vergleichbare<br />

Leistung.<br />

Michael Hübertz,<br />

Marketing Manager Yeti<br />

Schlafsack mit gerade einmal 280 Gramm<br />

über Jacken und Westen bis zu solchen<br />

Schlafsackmodellen, die sogar für arktische<br />

Expeditionen geeignet sind. Ein an<strong>der</strong>es<br />

Füllmaterial kommt für den Hersteller<br />

nicht in Frage: „Keine an<strong>der</strong>e Füllung<br />

erreicht eine vergleichbare Leistung“,<br />

sagt Michael Hübertz,<br />

Marketing-Manager bei Yeti.<br />

Ob Daune, Holz, Kork o<strong>der</strong> Zellulose –<br />

natürliche Materialien und nachwachsende<br />

Rohstoffe werden immer mehr und<br />

in vielen verschiedenen Bereichen eingesetzt,<br />

zum Beispiel auch beim Hausbau<br />

o<strong>der</strong> zum Dämmen. Ökologische Baustoffe<br />

sind in Gewinnung und Nutzung umweltverträglicher,<br />

geben weniger Schadstoffe<br />

ab, sind einfacher zu entsorgen und<br />

im besten Fall sogar biologisch abbaubar.<br />

Natürlich und nachwachsend, das gilt<br />

auch für die Daune. Und wenn Kissen<br />

WIR IM OSTEN<br />

STEHEN FÜR<br />

DIE ENERGIE-<br />

WENDE KOPF<br />

Bei <strong>der</strong> <strong>Energie</strong>wende haben<br />

wir im Osten die Nase vorn.<br />

Mehr Infos unter:<br />

www.wir-im-osten.infoinfo<br />

o<strong>der</strong> Schlafsack ausgedient haben, kann<br />

die Füllung umweltfreundlich entsorgt<br />

werden: entwe<strong>der</strong> auf dem Kompost o<strong>der</strong><br />

als Dünger.<br />

Probleme gab es in den vergangenen<br />

Jahren allerdings immer wie<strong>der</strong> mit dem<br />

Thema Tierschutz. Grundsätzlich sind<br />

Daunen und Fe<strong>der</strong>n ein Nebenprodukte<br />

<strong>der</strong> Geflügelwirtschaft und verursachen<br />

damit kein weiteres Tierleid. Lebendrupf<br />

und auch das Halten von Gänsen zur<br />

Stopfleber-Mast sind in Europa zwar verboten,<br />

doch Verbraucher können die<br />

Herkunft <strong>der</strong> Daunen oft nicht transparent<br />

nachverfolgen. Nach einigen<br />

Skandalen setzen die Hersteller laut<br />

VDFI auf anerkannte Standards, um sich<br />

von unabhängigen Prüforganisationen<br />

auditieren beziehungsweise zertifizieren<br />

zu lassen. Bei Yeti hat man sich einen eigenen<br />

„Ethical Down Code“ gesetzt.<br />

„All unsere verwendeten Daunen sind<br />

ein Nebenprodukt <strong>der</strong> europäischen<br />

Fleischproduktion und garantiert kein<br />

Lebendrupf“, versichert Michael Hübertz<br />

von Yeti. In den Produkten gibt es zudem<br />

einen Tracking-Code, mit dem Käufer<br />

nachverfolgen können, aus welchem<br />

Land und Schlachtbetrieb die Tiere stammen<br />

und um welche Art von Vogel es<br />

sich handelt. Einen einheitlichen<br />

Branchenstandard gibt es bisher nicht.<br />

Wer Daunen kaufen und dabei Tierleid<br />

vermeiden möchte, kommt also nicht umhin,<br />

sich beim Hersteller zu informieren.<br />

Diese suchen weiter nach dem idealen<br />

Einsatz des Naturprodukts. So wird daran<br />

gearbeitet, Fe<strong>der</strong>n direkt ins Garn einzubinden,<br />

um so Füllmengen geringer<br />

zu halten und die thermischen Eigenschaften<br />

zu optimieren. Auch beim<br />

Branchenverband VDFI setzt man auf<br />

neue Ideen, im vergangenen Jahr schrieb<br />

<strong>der</strong> Branchenverband einen Innovationswettbewerb<br />

aus. „Einer <strong>der</strong> Preisträger<br />

präsentierte die Verwendung zerkleinerter<br />

Fe<strong>der</strong>n in Composite-Sandwichbauteilen<br />

wie sie als Schallschutzwände für Autobahnen<br />

o<strong>der</strong> Zugstrecken verwendet<br />

werden, um so Dämpfung und Wärmeisolierung<br />

deutlich zu erhöhen“, erklärt<br />

VDFI-Geschäftsführerin Juliane Hed<strong>der</strong>ich.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e Langfe<strong>der</strong>n, die meist<br />

nur als Abfall entsorgt würden, könnten so<br />

energetisch sinnvoll verwendet werden.<br />

hintergrund<br />

Daune, Fe<strong>der</strong> und Co.<br />

Für die Füllung von Decken, Kissen,<br />

Schlafsäcken o<strong>der</strong> Westen werden<br />

ausschließlich Daunen und Fe<strong>der</strong>n von<br />

Wassergeflügel wie Enten und Gänsen<br />

eingesetzt. Fe<strong>der</strong>n von Landgeflügel wie<br />

Huhn, Pute und Truthahn gilt als min<strong>der</strong>wertig,<br />

Daunen besitzen sie nicht. Bei<br />

Enten und Gänsen sind Daunen <strong>der</strong><br />

zarteste Teil des Gefie<strong>der</strong>s, die unter den<br />

Deckfe<strong>der</strong>n an Brust und Bauch wachsen.<br />

Sie besitzen eine dreidimensionale<br />

Struktur, die an eine Schneeflocke erinnert.<br />

Dadurch können Daunen mehr Luft<br />

einschließen als Fe<strong>der</strong>n und haben eine<br />

höhere Wärme-Isolation. Diese isolierende<br />

Wirkung hängt hauptsächlich vom<br />

verwendeten Füllmaterial und dem<br />

Füllgewicht ab. Je höher <strong>der</strong> Anteil an<br />

Daunen im Vergleich zu Fe<strong>der</strong>n ist, umso<br />

höher ist die Wärme-Isolation. Und auch<br />

das Füllgewicht kann je nach Einsatzzweck<br />

angepasst werden: So wiegt eine Sommerdaunendecke<br />

etwa 200 Gramm, während<br />

eine warme Winterdecke rund ein Kilogramm<br />

Gramm wiegen kann. Für ein<br />

Gramm Daunenfüllung werden bis zu 1000<br />

Daunen benötigt.<br />

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6 | Anzeigen-Son<strong>der</strong>veröffentlichung<br />

<strong>Energie</strong> Report Dienstag, 6. <strong>Dezember</strong> <strong>2016</strong> | NR. 284<br />

Zwei Erfolgsgeschichten<br />

Emissionsfrei zum Patienten: Das Pflegeunternehmen Krabbes stockt seine<br />

Fahrzeugflotte mit Audi A3-Hybridautos auf<br />

Wir stecken sehr viel <strong>Energie</strong><br />

und Herzblut in unsere<br />

treuesten Kunden<br />

in und um Leipzig.<br />

Ralf Lehmann,<br />

Geschäftsführer<br />

<strong>der</strong> Audi Leipzig GmbH<br />

Impressum<br />

Anzeigen-Son<strong>der</strong>veröffentlichung<br />

<strong>der</strong> <strong>Leipziger</strong> <strong>Volkszeitung</strong><br />

Verlag, Herstellung und Druck:<br />

<strong>Leipziger</strong> Verlags- und<br />

Druckereigesellschaft mbH & Co.<br />

KG, Peterssteinweg 19, 04107 Leipzig<br />

Anzeigen:<br />

Dr. Harald Weiß<br />

Projektleitung:<br />

Nicky Steinberg<br />

Redaktion:<br />

Simone Liss, Thomas Bothe,<br />

Bert Endruszeit, Juliane Groh,<br />

Nadine Marquardt, Christopher Resch<br />

Content/Fotos:<br />

dpa, Barbara Stock<br />

Titelfoto/Design:<br />

Tabeajaichhalt/Pixabay.com,<br />

Felix Scheer<br />

Kontakt:<br />

serviceredaktion@lvz.de<br />

Nächste Ausgabe:<br />

Frühjahr 2017<br />

Anfragen unter 0341 2181-1468<br />

Zwei Unternehmen ziehen an einem<br />

Strang: Der Fahrzeugbauer Audi<br />

und die Unternehmensgruppe<br />

Krabbes aus Leipzig. Ihr mobiler Pflegedienst<br />

hat jüngst drei Hybrid-Wagen des<br />

Ingolstädter Autobauers erstanden, Modell<br />

Audi A3 Sportback e-tron. Der A3<br />

„kombiniert die Stärken eines Elektroantriebs<br />

mit den Vorzügen eines Verbrennungsmotors“,<br />

sagt Ralf Lehmann,<br />

Geschäftsführer <strong>der</strong> Audi Leipzig<br />

GmbH.<br />

Für ein Pflegeunternehmen wie Krabbes<br />

kommt das gerade recht. Die 160<br />

Mitarbeiter des mobilen Pflegedienstes<br />

sind täglich in Leipzig und <strong>der</strong> Umgebung<br />

unterwegs. Für die vielen Kurzstrecken<br />

vor allem in <strong>der</strong> Stadt ist <strong>der</strong><br />

Elektroantrieb perfekt – er schafft emissionsfrei<br />

bis zu 50 Kilometer Reichweite.<br />

Anschließend kann problemlos auf den<br />

Verbrennungsmotor umgeschaltet werden<br />

und die Batterien des Elektroantriebs<br />

werden über Nacht ganz einfach<br />

wie<strong>der</strong> aufgeladen.<br />

„Wir haben hier eindeutig in die Zukunft<br />

investiert: Die Innenstädte müssen<br />

sauber und lebenswert bleiben. Zugleich<br />

wollen die Kunden keine Abstriche<br />

an Komfort und Leistung machen“,<br />

erklärt Audi-Neuwagenverkäufer Jens<br />

Meyer. Und ergänzt: „Gerade mit dem<br />

Elektromotor ist man ziemlich zügig unterwegs,<br />

beim Anfahren ist er schneller<br />

als Autos mit Verbrennungsmotor.“<br />

Ein weiteres Plus ist die geringe Ladezeit:<br />

An einer Industriesteckdose<br />

o<strong>der</strong> einer öffentlichen Ladesäule ist<br />

<strong>der</strong> Hybridwagen in zweieinhalb Stunden<br />

aufgeladen. An einer gewöhnlichen<br />

Haushaltssteckdose dauert <strong>der</strong><br />

Emissionsfrei in die<br />

Zukunft: Neuwagenverkäufer<br />

Jens Meyer<br />

(von rechts), Krabbes-<br />

Geschäftsführerin<br />

Kristin Steude, die<br />

beiden Pflegedienstleiter<br />

Roman und<br />

Marian Krabbes sowie<br />

Rechtsanwalt Mirko<br />

Notfulla.<br />

Foto: Christopher Resch<br />

Ladevorgang laut Hersteller weniger<br />

als vier Stunden.<br />

Auch für Krabbes-Geschäftsführerin<br />

Kristin Steude war die Entscheidung,<br />

den Fuhrpark an Elektroautos aufzustocken,<br />

schnell gefallen. „Wir als mo<strong>der</strong>nes<br />

Unternehmen haben uns auch<br />

<strong>der</strong> Nachhaltigkeit und <strong>der</strong> Zukunft<br />

verschrieben“, erklärt sie. Dies wurde<br />

ebenso beim energieeffizienten neuen<br />

Verwaltungssitz in <strong>der</strong> Stöhrerstraße 4 in<br />

Leipzig beherzigt, den die Unternehmensgruppe<br />

im Januar <strong>2016</strong> bezog. „Als<br />

Dienstleister sind wir einfach sehr viel<br />

unterwegs. Da liegt es nur nahe, auf die<br />

Technik <strong>der</strong> Zukunft zu setzen und<br />

emissionsfrei zu fahren.“<br />

Das war beim allerersten Fahrzeug<br />

des Pflegedienstes noch an<strong>der</strong>s: Mit einem<br />

babyblauen Trabant fuhren die<br />

Mitarbeiter damals, 1993, zur Versorgung<br />

ihrer Klienten. Heute ist die Unternehmensgruppe<br />

mit insgesamt 300 Mitarbeitern,<br />

acht Objekten des Betreuten<br />

Wohnens, zwei Tagespflegeeinrichtungen,<br />

zwei Pflegeheimen, zwei<br />

Physiotherapiepraxen sowie einer<br />

Ergotherapiepraxis und einer podologischen<br />

Praxis bestens aufgestellt.<br />

Mit den flotten Hybrid-Wagen<br />

von Audi geht das Unternehmen<br />

nun noch einen Schritt weiter<br />

– getreu dem Motto „Krabbes<br />

fährt stromaufwärts“.<br />

Wie je<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Großkunde<br />

hat <strong>der</strong> Pflegedienst mit dem Autobauer<br />

ein Rahmenabkommen, erklärt<br />

Jens Meyer. „Das Preis-Leistungs-Verhältnis<br />

stimmt hier auf jeden Fall.“ Zudem<br />

besteht ein staatliches För<strong>der</strong>programm,<br />

mit dem <strong>der</strong> Käufer eines Hy-<br />

Das Auto – immer noch <strong>der</strong> Deutschen liebstes<br />

Fortbewegungsmittel. Audi hat schon Anfang<br />

<strong>der</strong> Neunziger mit umweltfreundlichen<br />

Antriebsmethoden experimentiert.<br />

Foto: Brigitte Bonaposta/Fotolia.com<br />

brid-Neuwagens jeweils 1500 Euro vom<br />

Hersteller und vom Staat erhält. Das war<br />

nicht ausschlaggebend für den Erwerb<br />

<strong>der</strong> drei A3 Sportback e-tron, aber das<br />

staatliche Ziel <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung von emissionsfreien<br />

Wagen passt perfekt in die<br />

mo<strong>der</strong>ne und nachhaltige Ausrichtung<br />

des Unternehmens, bekräftigt Kristin<br />

Steude.<br />

Seit fast zehn Jahren sind die beiden<br />

Unternehmen nun schon miteinan<strong>der</strong><br />

verbunden, in wechselnden Konstellationen,<br />

über verschiedene Mitarbeiter.<br />

„Wir ziehen hier an einem Strang“, sagt<br />

Jens Meyer. Audi Leipzig-Geschäftsführer<br />

Ralf Lehmann fügt hinzu: „Wir als regional<br />

ansässiges Unternehmen mit Vertrieb<br />

einer Premiummarke stecken sehr<br />

viel <strong>Energie</strong> und Herzblut in unsere<br />

treuesten Kunden in und um Leipzig“.<br />

Zwei Erfolgsgeschichten eben, die miteinan<strong>der</strong><br />

verwoben sind – und die nun<br />

auch beim Thema Umweltschutz gemeinsam<br />

vorangehen.<br />

Stichwort<br />

Hybridantrieb<br />

„Hybrid“ ist lateinisch und bedeutet: von<br />

zweierlei Herkunft. Es existieren verschiedene<br />

technische Konzepte und Definitionen,<br />

doch grundsätzlich ist es schon länger<br />

möglich, Autos auf kurzen Strecken<br />

abgasfrei zu bewegen. Der Audi 80 duo<br />

galt Anfang <strong>der</strong> 1990er-Jahre als erstes<br />

Hybridauto, war aber noch zu teuer. Einer<br />

<strong>der</strong> Vorteile des Hybridantriebs ist, dass<br />

beim Starten und bei langsamen Stopand-go-Fahrten<br />

durch die Stadt <strong>der</strong><br />

umweltfreundliche Elektromotor genutzt<br />

wird. Auch wenn in den Verbrennungsmotor<br />

umgeschaltet wird, ist das Auto meist<br />

deutlich sparsamer als eines mit konventionellem<br />

Antrieb. Größter Nachteil ist<br />

momentan noch <strong>der</strong> Preis. Mit dem<br />

Umweltbonus versucht die Politik, den<br />

Kauf emissionsfreier Autos zu för<strong>der</strong>n.<br />

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Laufzeit des Vertrages und werden diese Voraussetzungen nicht mehr erfüllt, entfallen ab dem Tag <strong>der</strong> Fahrerkreis- bzw. SF-Klassenän<strong>der</strong>ung die Aktionskonditionen.<br />

Audi ServiceKomfort für Neuwagen beinhaltet Inspektion und Verschleiß <strong>der</strong> Audi Leasing, Zweignie<strong>der</strong>lassung <strong>der</strong> Volkswagen Bank GmbH, Gifhorner<br />

Straße 57, 38112 Braunschweig, sowie die Audi Anschlussgarantie <strong>der</strong> AUDI AG, 85045 Ingolstadt. Leistungsumfang: Inspektionsarbeiten gemäß Herstellervorgaben,<br />

wesentliche Verschleißreparaturen, Ersatzmobilität (begrenzte Kostenübernahme zur Wie<strong>der</strong>herstellung <strong>der</strong> Mobilität, z.B. Werkstattersatzwagen,<br />

Taxigutschein) und die Verlängerung <strong>der</strong> 24-monatigen Herstellergarantie. Bei Überschreiten <strong>der</strong> vereinbarten Gesamtfahrleistung entfällt <strong>der</strong> Leistungsanspruch<br />

des Kunden.<br />

Audi all in one ist auch für den Audi A3, Q3, A4, A6 und Audi TT verfügbar.<br />

Audi Zentrum Leipzig Süd<br />

Audi Leipzig GmbH, Richard-Lehmann-Straße 124, 04277 Leipzig, Tel.: 03 41 / 22 66 00, info@audizentrum-leipzig.de, www.audizentrum-leipzig.de<br />

Audi Zentrum Leipzig Nord<br />

Audi Leipzig GmbH, Maximilianallee 25, 04129 Leipzig, Tel.: 03 41 / 22 66 00, info@audizentrum-leipzig.de, www.audizentrum-leipzig.de

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