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Zweitausendneun, Zweitausendzehn. - Kulturserver Hamburg

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PREMIEREN 38<br />

Liebe ein zartes Ding? Sie<br />

ist grob, zu roh, zu wild<br />

und sticht wie Disteldorn.<br />

William Shakespeare,<br />

Romeo und Julia<br />

REGIE<br />

Klaus Schumacher<br />

BÜHNE<br />

Katrin Plötzky<br />

PREMIERE<br />

16. Januar 2010<br />

Schauspielhaus<br />

Romeo und Julia<br />

von William Shakespeare<br />

Von der Kraft der Liebe, die<br />

zwei junge Menschen über<br />

sich hinauswachsen lässt, um<br />

alle Hindernisse zu überwinden<br />

und die schließlich doch<br />

Tod und Zerstörung bringt,<br />

handelt Shakespeares berühmte<br />

Tragödie. Fast schon<br />

sprichwörtlich steht sie für<br />

eine kompromisslose, grenzüberschreitende<br />

Liebe. Was<br />

ist die geheimnisvolle Macht<br />

dieses großen Gefühls? Für<br />

Romeo und Julia ist es nur<br />

ein kurzer Augenblick, der<br />

ihre ganze Welt aus den<br />

Fugen hebt. Auf einem Fest<br />

begegnen sie sich zum ersten<br />

Mal, ein Blick genügt, um<br />

eine stürmische Liebe zu entfachen.<br />

Doch Romeo und<br />

Julia stammen aus zwei bis<br />

auf den Tod verfeindeten Familien,<br />

ihre Liebe steht von<br />

Beginn an unter einem unglücklichen<br />

Stern. Nur heimlich,<br />

im Schutz der Nacht,<br />

kann Romeo zu Julias Balkon<br />

gelangen. Dort versprechen<br />

sich beide ewige Treue, dort<br />

beschließen sie, ihren eigenen<br />

Weg des Gefühls zu gehen,<br />

gegen die Brutalität des Krieges<br />

ihrer Elternhäuser. Aber<br />

die Gewaltspirale lässt sich<br />

nicht aufhalten; als in einem<br />

Streit zwischen beiden Clans<br />

Romeos bester Freund ermordet<br />

wird, tötet Romeo<br />

Julias Vetter. Romeo wird für<br />

diese Tat aus der Stadt verbannt.<br />

Jetzt kommt die Politik<br />

ins Spiel. Pater Lorenzo<br />

hofft, sich die Liebe der beiden<br />

zunutze machen zu können,<br />

um den Streit zwischen<br />

den Familien beilegen zu<br />

können. Gegen die Interessen<br />

der Eltern entwickelt er einen<br />

Plan, um Romeo und Julia<br />

zur Flucht zu verhelfen. In<br />

bester Absicht geht er ein<br />

hohes Risiko ein und scheitert:<br />

Romeo und Julia sterben.<br />

Erst ihr Tod bringt die<br />

Versöhnung der Familien.<br />

»Romeo und Julia« erzählt<br />

von der revolutionären<br />

Kraft der Liebe in all ihren<br />

schöpferischen und zerstörerischen<br />

Formen. Es ist die<br />

erste große Liebe zweier ganz<br />

junger Menschen, eine verspielte,<br />

unschuldige Liebe<br />

und ein großes, starkes Gefühl.<br />

Doch die Vernunft fordert<br />

ihr Recht in Form einer<br />

gänzlich unvernünftigen<br />

Feindschaft, von der keiner<br />

mehr weiß, warum sie entstand.<br />

Nach »Was ihr wollt«<br />

und »Hamlet« ist »Romeo<br />

und Julia« Klaus Schumachers<br />

dritte Shakespeare-Inszenierung.<br />

Wie in »Hamlet«,<br />

erleben wir auch hier das<br />

Aufeinanderprallen zweier<br />

Generationen. Das Stück erzählt<br />

von zwei jungen Menschen,<br />

die schon früh dazu<br />

gezwungen werden, sich mit<br />

den Konflikten der Erwachsenenweltauseinanderzusetzen.<br />

Sie entwickeln ihre Utopie<br />

als Antwort auf die Fesseln<br />

der gesellschaftlichen<br />

Realität: Sie wollen ihren eigenen<br />

Weg gehen und nur<br />

ihrer Liebe folgen. Auch<br />

wenn dieser Weg in den Tod<br />

führt, geht es Shakespeare<br />

nicht darum, den Ungehorsam<br />

gegenüber den Eltern zu<br />

bestrafen; er beschwört mit<br />

der ganzen Suggestivkraft seiner<br />

Poesie die beglückende<br />

Erfahrung der Leidenschaft.<br />

Die Titelrollen werden Aleksandar<br />

Radenković und Julia<br />

Nachtmann spielen. a<br />

Klaus Schumacher, Künstlerischer<br />

Leiter des »Jungen<br />

Schauspielhauses«, inszeniert<br />

regelmäßig auf der Großen<br />

Bühne des Schauspielhauses<br />

(»Was ihr wollt«, »VORSTEL-<br />

LUNGEN!«). Außerdem arbeitete<br />

er am Staatstheater Stuttgart,<br />

am Schauspiel Hannover<br />

und am Bremer Theater.<br />

Für seine Inszenierung »Mutter<br />

Afrika« ist er mit mehreren<br />

Preisen ausgezeichnet<br />

worden, u.a. mit dem »Rolf-<br />

Mares-Preis« sowie dem<br />

deutschen Theaterpreis »Der<br />

Faust«.<br />

Aleksandar Radenković, Julia Nachtmann Kabale und Liebe<br />

PREMIEREN 39

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